Gemüse richtig düngen

Gemüse richtig düngen

Köstliches Gemüse im Überfluss. Das wünscht sich jeder Hobbygärtner. Damit Sie bald eine reiche Ernte einfahren können müssen Sie ihre pflanzen Bedarfsgerecht mit Nährstoffen versorgen. Nicht zu viel, nicht zu wenig, von allem etwas und natürlich zur richtigen Zeit. Klingt kompliziert? Kein Problem! Lesen Sie jetzt weiter und erfahren Sie worauf es bei der Düngung wirklich ankommt.

Was braucht die Pflanze zum Wachsen?

Neben Licht und Wasser benötigt eine Pflanze Nährstoffe. Die wichtigsten Nährstoffe sind Stickstoff, Phosphor und Kalium. Daneben gibt es noch weitere wichtige Nährstoffe, die mengenmäßig eine untergeordnete Rolle spielen: Magnesium, Kalzium, Schwefel und die Mikronährstoffe Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Chlor, Bor und Molybdän.

Der Mangel von einem Nährstoff kann nicht durch den Überfluss von einem anderen Nährstoff ausgeglichen werden.

Die wichtigsten drei Nährstoffe im Überblick

Stickstoff (N)

Der Stickstoff treibt üppiges Pflanzenwachstum an. Der Stickstoff ist Bestandteil von Proteinen und direkt mit dem Eiweißgehalt von Pflanzen korreliert. Man kann die Stickstoffversorgung einer Pflanze anhand ihrer Blattfarbe abschätzen. Dunkelgrüne Blätter sind gut mit Stickstoff versorgt, während sich ein Mangel.

Junge Pflanzen, die unter Stickstoffmangel leiden, sind hellgrün bis gelblich und die Blätter stehen aufrecht und „starren“, um dem Sonnenlicht zu entgehen. Bei älteren Pflanzen zeigt sich der Nährstoffmangel erst an den älteren Blättern. Da Stickstoff innerhalb der Pflanze sehr mobil ist, fällt der Mangel bei älteren Blättern als Erstes in Gewicht.

Phosphor (P)

Phosphor fungiert in der Pflanze als Energieträger und Energiespeicher. Nur mit ausreichend Phosphor kann die Fotosynthese reibungslos ablaufen, ohne Phosphor kann die Energie aus dem Sonnenlicht nicht zwischengespeichert werden. Deswegen zeigt sich ein ausgeprägter Phosphormangel zunächst in extrem dunkelgrüner Farbe, die sich im späteren Verlauf hin zu einem rötlich-violetten Farbton verändert. Im schlimmsten Fall beginnt das Blatt von der Spitze her abzusterben.

Pflanzen, die unter leichten Phosphormangel leiden, zeigen einen schlechten Knospenansatz, unterentwickelte Wurzeln und tragen kaum Früchte.

Kalium (K)

Kalium ist in vielen Bereichen der Pflanzenentwicklung unerlässlich. Es ist in der Fotosynthese involviert, sorgt für ein starkes Pflanzengewebe und weil es die Öffnung der Spaltöffnungen reguliert, ist es maßgeblich am Wasserhaushalt der Pflanze beteiligt.

Ein ausgeprägter Kaliummangel kann sich ähnlich wie Trockenstress zeigen. Die sogenannte Welketracht deutet auf den gestörten Wasserhaushalt hin. Auch wenn der Boden ausreichend mit Wasser versorgt ist, hängen die Blätter schlaff herunter. Ältere Blätter rollen sich ein, um den Wasserverlust zu minimieren und im weiteren Verlauf vergilben sie und sterben ganz ab.

Grunddüngung und Kalkung

Meistens wird schon im Herbst die Grunddüngung ausgebracht. Dabei wird zunächst der pH-Wert geprüft und gegebenenfalls angehoben. Denn nur bei einem angepassten pH-Wert, der je nach Bodenart zwischen 5,5 und 7,5 liegt, kann die Pflanze Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen. Oft rührt ein Nährstoffmangel und schlechtes Wachstum von einem zu hohen oder zu niedrigem pH-Wert.

Gerade auf humusreichen oder tonigen Böden kann eine Grunddüngung mit Phosphor und Kalium schon im frühen Herbst durchgeführt werden. Phosphor oxidiert im Boden und kann nicht mehr ausgewachsen werden und Kalium bindet als Ion an Humus – und Tonkomplexe. Ein positiver Nebeneffekt, die Frosthärte der Winterkulturen wird gefördert.

Stickstoff – richtig düngen

Wenn im März oder April die Natur aus dem Winterschlaf erwacht, ist es Zeit für die erste Stickstoffdüngung. Da Stickstoff sehr schnell mit dem Wasser ausgewaschen wird, darf er nicht schon im Herbst ausgebracht werden. Als natürliche Stickstoffdünger eignen sich Hühnermist oder Hornmehl.

Schnell wirksamer Stickstoffdünger im Frühjahr

Andere Stickstoffquellen sind zum Beispiel Rasenschnitt und reifer Kompost. Allerdings liegt hier der Stickstoff nicht in direkt verfügbarer Form vor. Wenn Sie möchten, dass Ihre Pflanzen den besten Start in die Saison haben, dann sollten sie direkt eine zusätzliche, leicht lösbare Form des Stickstoffdüngers nutzen. Im kalten Frühjahr funktioniert Hühnermist und Hornmehl am besten, alternativ kann mit synthetischem Dünger nachgeholfen werden.

Stickstoffdüngung im Sommer – eine Frage des Timings

Je wärmer der Boden wird, desto aktiver wird das Bodenleben und damit gerät der Stickstoffhaushalt im Boden schnell aus dem Gleichgewicht.

Wenn Sie noch unreifen Kompost ausgebracht haben oder ihr Hochbeet mit frischer Erde befüllt haben, kann es zu einem unschönen Phänomen kommen. Die Bakterien und Kleinstlebewesen im Boden fixieren den Stickstoff, um die übrigen Pflanzenreste abzubauen. Das passiert besonders stark, wenn Holzhäcksel und andere Pflanzenteile ausgebracht wurden, die zwar viel Kohlenstoff enthalten, aber wenig Stickstoff.

Unter diesen Umständen kann es schnell zu einem akuten Stickstoffmangel kommen, der sich zunächst nicht auf einen Blick erkennen lässt. Bei einem moderaten Mangel stagnieren die Pflanzen im Wachstum, da aber die Jugendentwicklung bei den meisten Gemüsearten enorm wichtig ist, müssen Sie Ihre Pflanzen genau im Blick behalten.

Entwickeln sich die Pflanzen im Frühsommer und Sommer nicht wie gewünscht, versuchen Sie es mit einem flüssigen Stickstoffdünger. Das kann eine selbstgemachte Brennnesseljauche sein oder ein handelsüblicher Flüssigdünger.

Stickstoff – viel hilft nicht viel

Bei Stickstoff gilt die Devise, lieber öfter, dafür weniger düngen. Ist der Boden gut mit Kompost und Humus versorgt, wird einerseits natürlicherweise Stickstoff bereitgestellt, andererseits wird auch eine kurzzeitige Überdüngung besser abgefedert.

Geben Sie während der Wachstumsperiode alle zwei Wochen etwas stickstoffhaltigen Flüssigdünger ins Gießwasser. So sind Ihre Pflanzen in der Regel optimal versorgt.

Praxistipp: so geht Düngung richtig

Fruchttragende Starkzehrer

Tomaten, Paprika, Kürbis, Zucchini, Melonen und Gurken, sie alle haben einen hohen Nährstoffbedarf und sollen viele Blüten und Früchte produzieren. Im Gegensatz zu einem Kopfkohl soll hier ein möglichst schneller Blüten- und Fruchtansatz erfolgen. Dafür ist eine angepasste Stickstoffdüngung essenziell und eine gute Grundversorgung mit Phosphor und Kalium Voraussetzung.

Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit Stickstoff bei der Anzucht. Hier sollte alle zwei Wochen ein handelsüblicher Volldünger zum Einsatz kommen. Synthetische Flüssigdünger wirken schneller und planbarer als organische Düngemittel auf Basis von z.B. Vinasse. Auch nach dem Einpflanzen sollen die Pflanzen noch einmal mit einer Portion stickstoffhaltigem Flüssigdünger versorgt werden. Das fördert ein kräftiges Wurzel- und Blattwachstum, unter der allerdings die Blütenbildung leidet.

Deswegen sollten Sie von nun an nur noch Stickstoff düngen, wenn die Blattfarbe auffällig hell oder gelb wird, ältere Blätter absterben oder die Pflanzen vor sich hin kümmern.

Sonderfall Tomaten

Tomaten, besonders große Sorten, sind anfällig für die Blütenendfäule. Am unteren Ende der Tomatenfrucht zeigt sich eine großflächige Nekrose. Grund dafür ist Kalzium - und Magnesiummangel. In der Regel liegt der Grund für den Mangel nicht im Boden, sondern es liegt oftmals an einer unregelmäßigen Wasserversorgung. Abhilfe schafft hier eine Blattdüngung. Dafür können Sie entweder ein fertiges Präparat nutzen oder die Brausetabletten aus der Drogerie verwenden. Lösen Sie jeweils eine Calciumtablette und eine Magnesiumtablette in Wasser auf und sprühen Sie damit, am besten früh morgens, die Blätter und Früchte der Tomate ein.

Blattreiche Starkzehrer

Die Düngung von Starkzehrern, die keine Früchte hervorbringen, sondern wegen Ihrer Blätter oder Stängel geschätzt werden, unterscheidet sich grundlegend. Spargel, Kopfkohle, Sellerie, Kartoffeln und Porree fallen in diese Kategorie. Sie sind insgesamt weniger anfällig für eine Überdüngung mit Stickstoff wie fruchttragendes Gemüse und sehr viel anfälliger für Stickstoffmangel.

Hier darf generell von Mai bis September alle 10 bis 14 Tage mit stickstoffhaltigem Flüssigdünger nachgeholfen werden.

Sonderfall: Weißkohl

Weißkohl gehört, wie alle Kopfkohle, zu den Starkzehrern und benötigt viel Stickstoff. Er benötigt aber auch erstaunliche Mengen an Calcium und das macht die richtige Düngung zu einer Herausforderung. Besonders Kalium und Phosphor konkurrieren mit Calcium in der Bodenlösung. Am besten schaffen Sie Abhilfe, wenn Sie den Kohl über eine Blattdüngung mit Calcium versorgen. Neben speziellen Präparaten leisten auch die Calcium-Brausetabletten aus der Drogerie Abhilfe.

Mittelzehrer und Schwachzehrer

Neben den großen, pflegeintensiven Starkzehrern gibt es noch eine Reihe von genügsamen Pflanzen. Auch sie benötigen eine ausgeglichene Grunddünung, sind aber, was den Stickstoffbedarf angeht genügsam. Sie zeigen nur sehr selten Anzeichen von einem ausgeprägten Stickstoffmangel. In der Regel sind es kleinere Pflanzen, wie Salat, Rüben oder Knoblauch. Sogar Bohnen oder Erbsen werden oft in diese Kategorie eingeordnet, obwohl es hier große Unterschiede zwischen den Sorten gibt.

In der Regel genügt eine gute Grundversorgung mit reifem Kompost und eine gelegentliche Gabe von stickstoffreichem Flüssigdünger. Düngen Sie schwach und mittel zehrendes Gemüse maximal halb so viel wie die Starkzehrer.

Sonderfall: Knoblauch

Knoblauch ist eines der ersten Gemüsearten, die im Frühjahr ihr grünes Laub treiben. Sobald sich an der Spitze erste gelbe Stellen zeigen, ist schnelles Handeln gefragt, denn der Knoblauch leidet unter Stickstoffmangel. Lösen Sie Hühnermist in Wasser auf oder nutzen Sie einen fertigen Flüssigdünger. Von Februar bis April dürfen Sie Ihren Knoblauch gerne mit Stickstoffdünger verwöhnen. Danach sollten Sie jegliche Düngung einstellen. Der Boden ist nun warm genug und das Bodenleben stellt wieder ausreichend Stickstoff bereit.

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