Nährwertvergleich: Linsensprossen vs. gekochte Linsen

Linsen und Keimsprossen: Kleine Kraftpakete mit großem Potenzial

Linsen begleiten uns Menschen schon seit Jahrtausenden und erleben derzeit eine regelrechte Renaissance. Doch wie unterscheiden sich eigentlich gekochte Linsen von Linsenkeimsprossen? Und welche Nährstoffe verbergen sich in diesen unscheinbaren Hülsenfrüchten?

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Linsen sind nährstoffreiche Hülsenfrüchte mit bemerkenswertem Proteingehalt
  • Keimsprossen trumpfen mit höherem Vitamingehalt und besserer Verdaulichkeit auf
  • Gekochte Linsen punkten dafür mit mehr Ballaststoffen und Mineralstoffen
  • Der Keimprozess aktiviert Enzyme und steigert die Nährstoffdichte

Die Bedeutung von Linsen in der Ernährung

Als Hülsenfrüchte bereichern Linsen seit Urzeiten unseren Speiseplan. Sie gelten als wahre Alleskönner in Sachen Ernährung: Prall gefüllt mit Proteinen, Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten versorgen sie uns mit wertvollen Nährstoffen und halten lange satt. Kein Wunder also, dass Linsen in der vegetarischen und veganen Küche so hoch im Kurs stehen.

Allerdings sind Linsen nicht gleich Linsen. Je nach Zubereitung variieren ihre Nährwerte und gesundheitlichen Vorteile. Besonders spannend ist der Vergleich zwischen gekochten Linsen und Linsenkeimsprossen.

Keimsprossen vs. gekochte Linsen: Was ist der Unterschied?

Während gekochte Linsen, wie der Name schon sagt, durch Hitze zubereitet werden, entstehen Keimsprossen durch einen faszinierenden Keimungsprozess. Dabei werden trockene Linsen eingeweicht und dann feucht gehalten, bis kleine Keimlinge sprießen. Dieser Vorgang verändert die Nährstoffzusammensetzung erheblich:

  • Keimsprossen protzen mit mehr Vitaminen, insbesondere Vitamin C und B-Vitaminen
  • Durch die Aktivierung von Enzymen sind Keimsprossen leichter verdaulich
  • Gekochte Linsen haben die Nase vorn beim Ballaststoffgehalt
  • Mineralstoffe wie Eisen sind in gekochten Linsen besser verfügbar

Das Nährwertprofil von Linsen Keimsprossen

Proteingehalt und Aminosäurezusammensetzung

Linsenkeimsprossen sind regelrechte Proteinbomben. Interessanterweise steigt der Proteingehalt während des Keimprozesses sogar noch leicht an. Noch spannender: Die Qualität des Proteins verbessert sich, da einige Aminosäuren besser verfügbar werden. Das macht Keimsprossen zu einer erstklassigen pflanzlichen Proteinquelle.

Vitamine in Hülle und Fülle

Der Keimprozess lässt den Vitamingehalt der Linsen regelrecht explodieren. Besonders deutlich zeigt sich das bei:

  • Vitamin C: Der Gehalt schießt während der Keimung in die Höhe
  • B-Vitamine: Vor allem Folsäure und Vitamin B6 legen ordentlich zu
  • Vitamin E: Auch hier ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen

Diese Vitaminanreicherung macht Linsenkeimsprossen zu einem wahren Booster für unser Immunsystem und unseren Stoffwechsel.

Mineralstoffe: Kleine Mengen, große Wirkung

Auch bei den Mineralstoffen haben Linsenkeimsprossen einiges auf dem Kasten:

  • Eisen: Wichtig für die Blutbildung, aber in Keimsprossen weniger gut verfügbar als in gekochten Linsen
  • Zink: Unterstützt das Immunsystem und ist in Keimsprossen gut verfügbar
  • Kalzium: Für starke Knochen und Zähne, in Keimsprossen leicht erhöht

Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe

Während des Keimprozesses bilden sich vermehrt Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Diese Substanzen schützen unsere Zellen vor oxidativem Stress und können entzündungshemmend wirken. Besonders hervorzuheben sind die Polyphenole, die in Keimsprossen in höherer Konzentration vorliegen als in ungekeimten Linsen.

Enzymaktivität: Der Vorteil für die Verdaulichkeit

Ein großer Pluspunkt von Linsenkeimsprossen ist ihre erhöhte Enzymaktivität. Während des Keimens werden Enzyme aktiviert, die Nährstoffe aufschließen und Antinutritiva (Stoffe, die die Nährstoffaufnahme hemmen) abbauen. Das macht Keimsprossen nicht nur nährstoffreicher, sondern auch leichter verdaulich als gekochte Linsen. Viele Menschen, die nach dem Verzehr von Hülsenfrüchten unter Blähungen leiden, vertragen Keimsprossen oft besser.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Linsenkeimsprossen in vielen Bereichen die Nase vorn haben. Sie sind vitaminreicher, leichter verdaulich und bieten eine Fülle an Antioxidantien. Dennoch haben auch gekochte Linsen ihre Vorzüge, wie wir im nächsten Abschnitt sehen werden.

Nährwertprofil gekochter Linsen: Eine Schatztruhe voller Nährstoffe

Gekochte Linsen sind nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein wahres Füllhorn an Nährstoffen. Werfen wir einen genaueren Blick auf ihr beeindruckendes Nährwertprofil:

Proteingehalt und Aminosäurezusammensetzung

Linsen sind regelrechte Proteinbomben. In 100 Gramm gekochten Linsen stecken satte 9 Gramm Protein. Besonders bemerkenswert ist ihre ausgewogene Aminosäurezusammensetzung. Sie liefern alle essentiellen Aminosäuren, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Vor allem Lysin ist in beachtlicher Menge enthalten - ein echter Trumpf für Vegetarier und Veganer.

Vitamine und deren Veränderung durch Kochen

Gekochte Linsen sind wahre B-Vitamin-Kraftwerke, insbesondere wenn es um Folsäure geht. 100 Gramm decken etwa 45% des Tagesbedarfs - nicht schlecht, oder? Allerdings müssen wir beim Kochen mit Verlusten rechnen. Wasserlösliche Vitamine gehen teilweise verloren, beim Vitamin C können es sogar bis zu 70% sein. Fettlösliche Vitamine wie Vitamin E bleiben dagegen weitgehend erhalten - ein kleiner Trost.

Mineralstoffe und deren Bioverfügbarkeit

Linsen sind regelrechte Mineralstoff-Schatzkammern, prall gefüllt mit Eisen, Zink, Magnesium und Kalium. 100 Gramm gekochte Linsen bringen es auf etwa 3,3 mg Eisen. Interessanterweise verbessert das Kochen sogar die Bioverfügbarkeit einiger Mineralstoffe, da es die lästige Phytinsäure abbaut, die deren Aufnahme hemmt. Trotzdem bleibt die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Quellen geringer als aus tierischen - aber hey, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!

Ballaststoffgehalt

Mit rund 8 Gramm Ballaststoffen pro 100 Gramm sind gekochte Linsen wahre Ballaststoff-Champions. Diese unverdaulichen Pflanzenfasern sind echte Multitalente: Sie kurbeln die Verdauung an, sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und können sogar den Cholesterinspiegel senken. Das Beste daran? Beim Kochen bleiben die Ballaststoffe weitgehend erhalten.

Stärke und Kohlenhydrate

Gekochte Linsen enthalten etwa 20 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm, hauptsächlich in Form von Stärke. Durch das Kochen wird diese Stärke aufgeschlossen und somit leichter verdaulich - unser Darm wird's uns danken. Ein weiterer Pluspunkt: Linsen haben einen niedrigen glykämischen Index. Das bedeutet, ihr Verzehr lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen - ideal für alle, die auf ihre Zuckerwerte achten müssen.

Vergleichende Analyse: Linsensprossen vs. gekochte Linsen

Jetzt wird's spannend! Lassen Sie uns die Nährwertprofile beider Zubereitungsarten direkt gegenüberstellen:

Proteinqualität und -quantität

Beide Formen sind echte Proteinlieferanten, aber gekochte Linsen haben hier die Nase vorn. 100 Gramm gekochte Linsen bringen es auf etwa 9 Gramm Protein, während die gleiche Menge Sprossen etwa 7 Gramm enthält. Allerdings punkten die Sprossen bei der Proteinqualität. Durch den Keimungsprozess werden einige Aminosäuren neu gebildet - quasi ein Upgrade des Proteins.

Vitamingehalt und -stabilität

In dieser Kategorie gehen die Sprossen als klare Sieger hervor. Während des Keimens steigt der Vitamingehalt geradezu explosionsartig an, besonders bei Vitamin C und einigen B-Vitaminen. Gekochte Linsen müssen hier Federn lassen - ein Teil ihrer wasserlöslichen Vitamine geht durchs Kochen verloren. Immerhin bleibt Vitamin E in beiden Formen gut erhalten - ein kleiner Trostpreis für die gekochten Linsen.

Mineralstoffverfügbarkeit

Beide Zubereitungsarten sind wahre Mineralstoff-Schatzkisten, prall gefüllt mit Eisen, Zink und Magnesium. Bei der Bioverfügbarkeit haben gekochte Linsen oft die Nase vorn. Das Kochen baut die störende Phytinsäure ab, die die Mineralstoffaufnahme hemmt. Bei Sprossen wird die Phytinsäure zwar auch reduziert, aber nicht so stark wie beim Kochen. Es scheint, als hätte hier jede Zubereitungsart ihre eigenen Tricks auf Lager.

Verdaulichkeit und Aufnahme der Nährstoffe

Wenn es um die Verdaulichkeit geht, haben Linsensprossen die Nase vorn. Durch den Keimvorgang werden komplexe Kohlenhydrate teilweise abgebaut und Enzyme aktiviert, die die Verdauung unterstützen - quasi eine Vorverdauung. Gekochte Linsen können bei manchen Menschen zu Blähungen führen - nicht gerade der Renner auf einer Party. Aber keine Sorge, durch das Kochen sind sie insgesamt gut verträglich.

Kaloriengehalt und Sättigungswert

Hier zeigt sich ein interessanter Unterschied: Gekochte Linsen bringen es auf etwa 116 kcal pro 100 Gramm, während Linsensprossen mit rund 30 kcal pro 100 Gramm geradezu als Leichtgewichte durchgehen. Dafür haben die gekochten Linsen beim Sättigungswert die Nase vorn - dank ihres hohen Ballaststoff- und Proteingehalts halten sie länger satt. Sprossen eignen sich dagegen hervorragend als kalorienarme Ergänzung in Salaten oder Smoothies - perfekt für alle, die auf ihre Linie achten.

Es zeigt sich: Beide Zubereitungsarten haben ihre Stärken und Schwächen. Linsensprossen trumpfen mit einem höheren Vitamingehalt und leichterer Verdaulichkeit auf, während gekochte Linsen mit mehr Ballaststoffen und einer besseren Sättigung punkten. Mein Tipp? Kombinieren Sie beide Formen in Ihrer Ernährung - so können Sie von allen Vorteilen profitieren. Es ist wie bei einem guten Team: Jeder bringt seine Stärken ein, und gemeinsam sind sie unschlagbar!

Gesundheitliche Aspekte von Linsenkeimsprossen und gekochten Linsen

Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel

Interessanterweise beeinflussen Linsenkeimsprossen und gekochte Linsen den Blutzuckerspiegel unterschiedlich. Gekochte Linsen haben einen niedrigen glykämischen Index, was bedeutet, dass sie den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Das macht sie zu einer klugen Wahl für Diabetiker und Menschen, die ihren Blutzuckerspiegel im Auge behalten möchten. Keimsprossen enthalten weniger Stärke, da diese während des Keimprozesses in einfache Zucker umgewandelt wird. Dadurch können sie den Blutzuckerspiegel etwas schneller ansteigen lassen, aber immer noch moderater als viele andere Lebensmittel.

Bedeutung für die Darmgesundheit

Sowohl Linsenkeimsprossen als auch gekochte Linsen sind wahre Verbündete für unsere Darmgesundheit. Gekochte Linsen sind reich an Ballaststoffen, die die Verdauung ankurbeln und die Darmflora unterstützen. Keimsprossen enthalten zwar weniger Ballaststoffe, dafür aber lebende Enzyme, die die Verdauung unterstützen können. Zudem sind sie leichter verdaulich, was besonders für Menschen mit empfindlichem Magen ein Segen sein kann.

Antioxidative Wirkung und Zellschutz

Linsen sind generell reich an Antioxidantien, aber der Keimprozess kann deren Gehalt noch in die Höhe treiben. Keimsprossen enthalten oft höhere Konzentrationen an Vitamin C und E sowie anderen antioxidativen Verbindungen. Diese schützen unsere Zellen vor schädlichen freien Radikalen und können so zur Prävention von chronischen Krankheiten beitragen. Gekochte Linsen behalten zwar einen Teil ihrer Antioxidantien, aber einige hitzeempfindliche Verbindungen gehen beim Kochen den Bach runter.

Potenzielle allergene Wirkungen

Bei Linsen und deren Keimsprossen sind allergische Reaktionen zum Glück eher selten, können aber vorkommen. Der Keimprozess kann die Allergenität von Linsen verändern. Manche Menschen vertragen Keimsprossen besser als gekochte Linsen, bei anderen ist es umgekehrt. Wer eine bekannte Hülsenfrucht-Allergie hat, sollte vorsichtig sein und neue Zubereitungsformen langsam antesten.

Einfluss auf das Immunsystem

Sowohl Linsenkeimsprossen als auch gekochte Linsen können unser Immunsystem auf Trab bringen, allerdings auf unterschiedliche Weise. Keimsprossen sind reich an Vitamin C, das die Immunabwehr unterstützt. Zudem enthalten sie bioaktive Verbindungen, die während des Keimprozesses entstehen und immunmodulierende Eigenschaften haben können. Gekochte Linsen punkten hier mit ihrem hohen Gehalt an Zink und Eisen, die ebenfalls wichtig für ein gut funktionierendes Immunsystem sind.

Zubereitung und Verwendung von Linsen und Linsenkeimsprossen

Keimung von Linsensprossen

Prozess und Dauer

Die Keimung von Linsensprossen ist ein faszinierender Prozess, den man mit etwas Geduld leicht zu Hause durchführen kann. Hier die wichtigsten Schritte:

  • Linsen gründlich waschen und in einem Keimglas oder Sieb ausbreiten
  • Mit Wasser bedecken und 8-12 Stunden einweichen lassen
  • Wasser abgießen und Linsen zweimal täglich spülen
  • Linsen an einem dunklen, warmen Ort aufbewahren
  • Nach 3-5 Tagen sind die Sprossen verzehrfertig

Die genaue Keimdauer hängt von der Linsensorte und den Umgebungsbedingungen ab. Manche mögen ihre Sprossen kürzer, andere länger - hier ist Experimentieren angesagt!

Notwendige Bedingungen und Hygiene

Bei der Keimung von Linsensprossen ist Hygiene das A und O. Unsaubere Bedingungen können zu Schimmelbildung oder bakteriellem Wachstum führen. Folgende Punkte sollten beachtet werden:

  • Nur sauberes, keimfreies Wasser verwenden
  • Keimgefäße vor Gebrauch gründlich reinigen
  • Auf gute Belüftung achten, um Schimmelbildung zu vermeiden
  • Sprossen regelmäßig auf Verfärbungen oder unangenehmen Geruch prüfen
  • Bei Anzeichen von Verderb die gesamte Charge entsorgen

Mit der richtigen Sorgfalt lassen sich leckere und gesunde Linsensprossen problemlos zu Hause ziehen.

Kochen von Linsen

Kochtechniken und deren Auswirkungen auf Nährstoffe

Beim Kochen von Linsen gibt es verschiedene Methoden, die sich unterschiedlich auf die Nährstoffe auswirken:

  • Klassisches Kochen: Linsen werden in Wasser gekocht, bis sie weich sind. Dabei gehen einige wasserlösliche Vitamine verloren, aber die meisten Mineralstoffe bleiben erhalten.
  • Druckkochen: Diese Methode verkürzt die Kochzeit und kann mehr Nährstoffe erhalten. Allerdings können hitzeempfindliche Vitamine stärker beeinträchtigt werden.
  • Dämpfen: Schonender als Kochen, erhält mehr Vitamine, braucht aber länger.

Generell gilt: Je kürzer die Kochzeit, desto mehr Nährstoffe bleiben erhalten. Allerdings müssen Linsen gut gegart sein, um leicht verdaulich zu sein und mögliche schädliche Substanzen zu neutralisieren.

Einweichen und dessen Bedeutung

Das Einweichen von Linsen vor dem Kochen hat mehrere Vorteile:

  • Verkürzt die Kochzeit und spart Energie
  • Macht Linsen bekömmlicher, indem es blähende Substanzen reduziert
  • Kann den Gehalt an Antinutritiva wie Phytinsäure verringern
  • Verbessert die Aufnahme von Mineralstoffen

Zum Einweichen die Linsen 6-8 Stunden oder über Nacht in kaltem Wasser stehen lassen. Anschließend das Wasser abgießen und die Linsen mit frischem Wasser kochen. Rote Linsen müssen übrigens nicht eingeweicht werden, da sie bereits geschält sind und schnell gar werden.

Ob nun als knackige Keimsprossen oder als cremig gekochte Linsen - beide Zubereitungsarten haben ihre Vorzüge und bereichern unseren Speiseplan auf gesunde und leckere Weise. Mit dem Wissen um die jeweiligen Besonderheiten können wir das Beste aus diesem vielseitigen Lebensmittel herausholen.

Sicherheitsaspekte bei Linsensprossen und gekochten Linsen

Bei der Herstellung von Linsensprossen und der Zubereitung gekochter Linsen gibt es einige wichtige Sicherheitsaspekte zu beachten. Beide Varianten haben ihre spezifischen Risiken, die wir minimieren sollten.

Risiken bei der Keimung von Linsensprossen

Die Keimung von Linsensprossen birgt ein gewisses Risiko für Bakterienwachstum. Die feuchtwarme Umgebung, die für die Keimung optimal ist, begünstigt leider auch die Vermehrung von Krankheitserregern wie Salmonellen oder E. coli. Um dieses Risiko zu minimieren, ist gründliche Hygiene bei der Herstellung unerlässlich:

  • Verwendung von sauberem Wasser und sterilen Gefäßen
  • Regelmäßiges Spülen der Sprossen
  • Einhaltung der empfohlenen Keimtemperatur
  • Verzehr innerhalb weniger Tage nach der Keimung

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sollten Risikogruppen wie Schwangere, Kleinkinder oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem beim Verzehr roher Sprossen vorsichtig sein. Besser auf Nummer sicher gehen, als später Probleme zu haben.

Antinutritiva in rohen und gekochten Linsen

Sowohl rohe als auch gekochte Linsen enthalten sogenannte Antinutritiva - Stoffe, die die Nährstoffaufnahme behindern können. Zu den wichtigsten zählen:

  • Phytinsäure: Bindet Mineralstoffe und erschwert deren Aufnahme
  • Lektine: Können Verdauungsbeschwerden verursachen
  • Tannine: Beeinträchtigen die Proteinverdauung

Durch das Kochen werden viele dieser Antinutritiva abgebaut oder zumindest reduziert. Bei Sprossen bleiben sie größtenteils erhalten, was für einen moderaten Verzehr von Rohkost spricht. Es ist wie so oft im Leben: Die Dosis macht das Gift.

Blausäuregehalt in Keimsprossen und dessen Reduktion

Ein spezifisches Risiko bei Linsensprossen ist der erhöhte Blausäuregehalt. Während der Keimung bilden die Linsen vermehrt Blausäure als natürlichen Schutz vor Fressfeinden. In größeren Mengen kann Blausäure gesundheitsschädlich sein. Allerdings lässt sich der Gehalt durch einfache Maßnahmen reduzieren:

  • Sprossen vor dem Verzehr gründlich waschen
  • Kurzes Blanchieren der Sprossen
  • Mischung mit anderen Lebensmitteln

Bei normalem Verzehr in üblichen Mengen besteht in der Regel kein Gesundheitsrisiko durch Blausäure in Linsensprossen. Also keine Panik, aber eben auch kein gedankenloses Schlemmen.

Praktische Empfehlungen für den Alltag

Um die Vorteile von Linsensprossen und gekochten Linsen optimal zu nutzen, hier einige praktische Tipps für den Alltag:

Integration in die tägliche Ernährung

Beide Formen lassen sich vielseitig in den Speiseplan einbauen:

  • Linsensprossen: Als knackige Zutat in Salaten, Sandwiches oder als Topping für Suppen
  • Gekochte Linsen: Als Basis für Eintöpfe, Aufläufe oder als Beilage

Eine abwechslungsreiche Verwendung sorgt für kulinarische Vielfalt und eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Experimentieren Sie ruhig ein bisschen herum - vielleicht entdecken Sie ja Ihre neue Lieblingskombi!

Kombination beider Formen für optimale Nährstoffaufnahme

Die Kombination von Sprossen und gekochten Linsen kann die jeweiligen Vorteile optimal nutzen:

  • Gekochte Linsen als Proteinquelle mit guter Verdaulichkeit
  • Sprossen für zusätzliche Vitamine und Enzyme

So lässt sich beispielsweise ein Linsensalat aus gekochten Linsen mit einer Handvoll frischer Sprossen anreichern. Das Beste aus beiden Welten sozusagen.

Lagerung und Haltbarkeit

Für eine sichere und nährstofferhaltende Lagerung gilt:

  • Sprossen: Kühl und trocken lagern, innerhalb weniger Tage verbrauchen
  • Gekochte Linsen: In luftdichten Behältern im Kühlschrank bis zu 5 Tage haltbar
  • Trockene Linsen: Kühl, trocken und dunkel gelagert mehrere Monate haltbar

Bei Sprossen ist besonders auf Frische zu achten, um das Risiko von Keimbelastungen zu minimieren. Im Zweifel gilt: Lieber wegwerfen als riskieren.

Linsen in all ihren Formen - ein Gewinn für die Ernährung

Ob als Sprossen oder gekocht - Linsen sind eine wertvolle Bereicherung für eine ausgewogene Ernährung. Beide Varianten haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile:

  • Sprossen punkten mit hohem Vitamingehalt und Enzymaktivität
  • Gekochte Linsen überzeugen durch gute Verdaulichkeit und hohen Ballaststoffgehalt

Eine ausgewogene Nutzung beider Formen ermöglicht es, die jeweiligen Vorteile optimal zu nutzen und gleichzeitig potenzielle Risiken zu minimieren. Dabei sollten individuelle Verträglichkeit und persönliche Vorlieben berücksichtigt werden. Mit dem nötigen Wissen um Sicherheitsaspekte und praktische Anwendung können Linsen in all ihren Formen einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung leisten. Also, trauen Sie sich an die Linsen heran - Ihr Körper wird es Ihnen danken!

Tags: Linsen
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