Pflanzenfamilie: Korbblütler

Pflanzenfamilie Korbblütler Asteraceae

Unter der Familie der Korbblütler, Asteraceae oder Compositae sind etwa 30.000 Arten zusammengefasst, damit gehört sie zu den artenreichsten Pflanzenfamilien überhaupt. Es gibt kaum ein Ökosystem, indem keine Korbblütler wachsen. Kein Wunder, dass sich bei dieser Vielfalt auch einige Pflanzen verbergen, die wir in unseren Gärten kultivieren.

Merkmale der Korbblütler

Nur selten finden sich unter den Korbblütler verholzende Arten, die meisten wachsen als krautige ein-, zwei- oder mehrjährige Pflanzen. Die Laubblätter sind vielgestaltig und je nach Art gegenständig, wechselständig oder als Rosette angeordnet. Wichtiges Merkmal der Familie sind die Gesamtblütenstände. Auf einem mehr oder weniger blattlosen Blütenstandschäften oder einzeln stehen die körbchenförmigen Blütenstände. Was auf den ersten Blick wie eine Blüte aussieht, zeigt sich bei Vergrößerung als eine Ansammlung von vielen Einzelblüten. Je nach Art sind bis zu 1000 Einzelblüten in einem Blütenkorb angeordnet. Am Rand des Blütenkorbes sind die Einzelblüten oft als auffällige Zungenblüten ausgestaltet, während die inneren Blüten eher unscheinbar sind.

Die wichtigsten Arten der Korbblütler

Die meisten Korbblütler werden angebaut, um die Blätter oder Wurzel zu essen, nur wenige lassen Salat, Endivien oder Schwarzwurzeln einmal zur Blüte kommen. Dann offenbart sich die nahe Verwandtschaft vieler wichtiger Gemüsepflanzen. Wegen der attraktiven Blüten gibt es eine Reihe von Zierpflanzen. Cosmeen, Zinien, Margeriten, Dahlien und viele mehr sind Korbblütler

Gartensalat Lactuca sativa

Der Gartensalat wächst als einjährige Pflanze und bildet eine Grundblattrosette. Die meisten Züchtungen bildet aus der Grundblattrosette feste Köpfe, die allseits als Blattsalat beliebt sind. Die Grundblätter sind zart und mild, bis der Salat im Juni bis August in die Höhe schiesst und Blüten bildet. Dieses Schossen wird durch Trockenheit und Hitze zusätzlich gefördert. Bei Salat muss man auf die passende Sorte achten, nicht jede Sorte ist für jede Jahreszeit geeignet.

Sortentipp: Maikönig

Die Sorte Maikönig ist perfekt für den Frühsommeranbau. Zwischen April und Mai sind die großen grünen Köpfe bereit zur Ernte und bestechen durch einen zarten, nussig-buttrigen Geschmack. Im Herbst können neue Jungpflanzen gesetzt werden, die noch vor dem Winter erntereif sind.

Endivien Cichorium endivia

Der Endivien ist fester Bestandteil der regionalen Winterküche. Er ist nur bedingt frosthart und reift im Garten von Oktober bis Dezember und sollte vor den ersten starken Frösten unbedingt geerntet werden. Bei Endiviensalaten unterscheidet man zwei Typen, den Frisée und den Escariol. Der Frisée besticht durch stark geschlitzte, gekrauste und gefiederte Blätter, die sich besonders gut als Rohkost im Salat machen. Der Escariol hat dicke, ganzrandige Blätter und robuster als der Frisée, er lässt sich besser lagern und leichter anbauen. Äußere Blätter sind grün gefärbt, im inneren liegen die zarten, gelben Blätter. Dieser Typ eignet sich besonders für die traditionelle Winterküche mit Gerichten wie „Endivien Untereinander“.

Sortentipp: Eros

Die Endiviensorte Eros ist im Typ Escariol und besticht vor allem durch ihre Robustheit. Die Blätter sind leicht kraus und auch auf der Unterseite gesund und appetitlich. Er kann wegen seiner guten Schossfestigkeit schon früh im Jahr gepflanzt werden und ist erntereif, sobald der Herbst einzieht.

Chicorée Cichorium intybus var. foliosum

Chicorée ist ein typisches Wintergemüse. Den Sommer über wachsen die Chicoréepflanzen auf dem Beet heran und bilden eine dicke fleischige Wurzel aus. Im Herbst werden sie vorsichtig aus dem Boden genommen und die grünen Blätter werden entfernt. Sie sind sehr bitter und dienen als Mulch oder Tierfutter. Bei 0-3 °C werden die Knospen eingelagert und nach und nach zum Treiben aus der Miete geholt. Dazu stellt man die Wurzeln nebeneinander in einem Topf auf, schlämmt sie mit Erde ein und lässt sie bei 12 bis 18 °C Knospen treiben. Bis zu drei Ernten können pro Wurzel eingefahren werden, bis sie restlos erschöpft ist.

Sortentipp: Zoom F1

Die Chicorée Sorte Zoom F1 ist eine beliebte Sorte zum Treiben von Chicorée Knospen. Die Profisorte bildet nach vier bis fünf Wochen zuverlässig große und schwere Knospen mit einem feinen, bitteren Geschmack aus.

Radicchio Cichorium intybus var. foliosum

Der Radicchio ist ein traditionelles, italienisches Gemüse. Nah verwandt mit Chicorée und Endivien, fällt er durch eine leicht bittere Note auf. Am besten gelingt der Anbau von Radicchio im Herbst, hier werden die Köpfe besonders schön und groß. Früh im Jahr gesetzter Radicchio neigt zum Schossen und bildet weniger große Köpfe aus.

Sortentipp: Indigo F1

Indigo F1 bildet schöne, große, rot gefärbte Köpfe aus und eignet sich sowohl für den Sommer als auch den Herbstanbau. Die Sorte ist recht schossfest. Achten Sie darauf, dass die Jungpflanzen nicht kühler als 18 °C stehen, sonst neigt der Radicchio zu früher Blütenbildung.

Schwarzwurzel Scorzonera hispanica

Die Schwarzwurzel ist eine fast vergessene Delikatesse. Bei dem Wintergemüse werden die bis zu 40 cm langen Wurzel geerntet. Sie erscheinen durch eine Korkauflage fast schwarz und müssen vor der Zubereitung geschält werden. Das passiert am besten mit Handschuhen, da die Pflanze einen färbenden Milchsaft absondert.

Sortentipp: Hoffmanns schwarze Pfahl

Hoffmanns schwarze Pfahl ist eine bewährte Sorte, die sich durch lange, dicke und unverzweigte Wurzeln auszeichnet. Die weißen Samen werden von März und April direkt ins Beet gesät und nicht verpflanzt. Der früheste Erntebeginn ist Oktober. Die Wurzeln sind vollkommen frostfest und können laufend bis in das Frühjahr hinein vom Feld geerntet werden.

Sonnenblume Helianthus annuus

Die Sonnenblume ist eine alte Nutzpflanze. Man nutzt die Pflanze zur Gewinnung von Öl, wegen ihrer wohlschmeckenden Kerne oder als Zierpflanze, dank ihrer leuchtenden Blüten. Normalerweise sind Sonnenblumen gelb, es gibt aber auch Varianten mit roten, orangen oder sogar weißen Blüten. Wenn Sie Sonnenblumen als Schnittblumen nutzen möchten, dann können Sie eine Sorte auswählen, die keinen Pollen bildet, damit der Tisch nicht verschmutzt wird. Allerdings sind solche Sonnenblumensorten nicht Insektenfreundlich.

Sortentipp: Snack

Mit der Sonnenblume Sorte Snack können Sie sich nicht nur an der imposanten Blütenpracht erfreuen. Im Herbst leuchten die großen, gelben Blüten schon von weiter Ferne. Mit bis zu 2 Metern Höhe sind die Sonnenblumen perfekt als Sichtschutz geeignet. Im Herbst reifen die zahlreichen großen, weichen Kerne der Sonnenblume. Perfekt als Snack, oder als Vogelfutter.

Löwenzahn Taraxacum officinale

Der Löwenzahn ist wohl vielen vor allem als leidiges Unkraut bekannt, dabei lässt er sich vielfältig nutzen und der Anbau ist sogar lohnenswert. Als Salat- und Heilpflanze helfen ein paar frische Blätter im Salat die Verdauung anzukurbeln. Aus den Blüten wird schmackhafter Sirup hergestellt und auch die Wurzel ist essbar. Ein Geheimtipp sind gebleichte Löwenzahnblätter. Dazu werden im Herbst kräftige Wurzeln ausgegraben, in feuchten Sand eingeschlagen und wie Chicorée getrieben.

Sortentipp: Lyonell

Die Sorte Lyonell zeichnet sich durch ein besonders kräftiges Wachstum und zarte, große Blätter aus. Wenn Sie Löwenzahn als gesundes Gemüse in Ihren Speiseplan integrieren möchten, dann lohnt sich der Anbau einer speziell gezüchteten Sorte. Sie dürfen mehr Ertrag, verbesserten Geschmack und kräftiges Wachstum erwarten, als bei wild gesammeltem Löwenzahn.

Artischocke Cynara cardunculus

Die Artischocke ist ein Delikatess-Gemüse. Genutzt werden die noch unreifen Blütenknospen. Die Deckschuppen und das Stroh werden entfernt, um an den feinen Artischockenherzen zu kommen. Frische Artischocken haben eine geringe Haltbarkeit, deswegen lohnt sich der Anbau im Garten ganz besonders. Die distelartige Pflanze benötigt viel Platz und ist, wenn sie nicht erfriert, mehrjährig. Ihren Ursprung hat die Artischocke im Mittelmeerraum und ist hierzulande nur bedingt frostfest. Falls Sie einmal zu spät mit der Ernte sind, können Sie die imposanten Blütenköpfe blühen lassen. Die Blüten sind sehr dekorativ und bei Insekten beliebt.

Sortentipp: Vert de Provence

Diese Sorte eignet sich als Solitärpflanze in Stein- oder Bauerngärten. Am besten werden die Samen schon früh im Jahr angezogen, damit die Pflanze möglichst schnell eine imposante Größe erreicht und die begehrten Blütenknospen ausbildet. Vert de Provence ist leider nur bedingt frosthart, mit etwas Glück und einem guten Winterschutz treibt sie im nächsten Jahr neu aus.

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