Schalerbsen im Fruchtwechsel: Optimale Vor- und Nachkulturen für gesunde Erträge

Schalerbsen: Vielseitiges Gemüse mit Stickstoff-Power

Schalerbsen sind ein wahres Multitalent im Garten. Sie verwöhnen uns nicht nur mit ihren süßen Früchten, sondern tun nebenbei auch noch Gutes für den Boden. Kein Wunder, dass sie bei vielen Hobbygärtnern hoch im Kurs stehen.

Schalerbsen-Wissen kompakt

  • Gehören botanisch zur Familie der Hülsenfrüchte
  • Binden Stickstoff und verbessern so den Boden
  • Liefern wertvolles pflanzliches Eiweiß
  • Vielseitig verwendbar: frisch, gekocht oder getrocknet
  • Ideale Vorfrucht für nährstoffhungrige Gemüsearten

Einführung zu Schalerbsen

Botanische Einordnung und Eigenschaften

Botanisch kennt man Schalerbsen als Pisum sativum. Sie gehören zur Familie der Fabaceae, also der Hülsenfrüchte. Besonders auffällig sind ihre Ranken, mit denen sie sich geschickt an Stützen festhalten. Die Pflanzen bilden hübsche weiße oder rosa Blüten, aus denen sich später die leckeren Hülsen entwickeln.

Was Schalerbsen so besonders macht, ist ihre Fähigkeit, mit Knöllchenbakterien zusammenzuleben. Diese cleveren Bakterien siedeln sich an den Wurzeln an und können Luftstickstoff binden. Davon profitiert nicht nur die Pflanze selbst, sondern später auch der Boden. Diese Eigenschaft macht Schalerbsen zu einem wertvollen Glied in der Fruchtfolge.

Bedeutung in der Landwirtschaft und im Gartenbau

In der Landwirtschaft spielen Schalerbsen eine wichtige Rolle als Eiweißlieferant für Mensch und Tier. Sie werden sowohl als frisches Gemüse als auch zur Herstellung von Trockenerbsen angebaut. Im Gartenbau erfreuen sich Schalerbsen großer Beliebtheit, da sie relativ pflegeleicht sind und man sie auf viele Arten verwenden kann.

Seit Jahren baue ich verschiedene Sorten an und bin jedes Mal aufs Neue begeistert von der Ernte. Besonders die süßen Zuckererbsen sind bei meinen Enkeln der absolute Renner - sie naschen sie am liebsten direkt vom Strauch.

Schalerbsen eignen sich hervorragend für den Mischanbau. Man kann sie wunderbar mit Möhren, Salat oder Kohlrabi kombinieren. Durch ihren aufrechten Wuchs nutzen sie den Platz im Beet optimal aus und beschatten den Boden, was das Unkrautwachstum in Schach hält.

Nährstoffgehalt und gesundheitliche Vorteile

Schalerbsen sind nicht nur lecker, sondern auch richtige Kraftpakete für unsere Gesundheit. Sie enthalten:

  • Hochwertiges pflanzliches Eiweiß
  • Ballaststoffe für eine gute Verdauung
  • Vitamine, besonders B-Vitamine und Vitamin C
  • Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalium

Der hohe Eiweißgehalt macht Schalerbsen zu einer wertvollen Nahrungsquelle, besonders für Vegetarier und Veganer. Die Ballaststoffe unterstützen die Darmgesundheit und können möglicherweise helfen, den Cholesterinspiegel zu senken.

Frische Schalerbsen haben einen niedrigen glykämischen Index, was bedeutet, dass sie den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen. Das macht sie zu einer guten Wahl für Diabetiker und alle, die auf eine ausgewogene Ernährung achten möchten.

Grundlagen des Fruchtwechsels

Definition und Ziele der Fruchtfolge

Die Fruchtfolge, auch Fruchtwechsel genannt, ist ein System, bei dem verschiedene Pflanzenarten in einer festgelegten Reihenfolge auf derselben Fläche angebaut werden. Ziel ist es, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten oder zu verbessern und Probleme mit Schädlingen und Krankheiten zu minimieren.

Eine gut geplante Fruchtfolge berücksichtigt die unterschiedlichen Ansprüche der Pflanzen an Nährstoffe und ihre Wirkung auf den Boden. So folgen auf Starkzehrer wie Kohl oder Tomaten oft Schwachzehrer oder Bodenverbesserer wie eben unsere Schalerbsen.

Vorteile für Bodengesundheit und Erträge

Ein durchdachter Fruchtwechsel bringt zahlreiche Vorteile mit sich:

  • Verbesserung der Bodenstruktur durch unterschiedliche Wurzelsysteme
  • Reduzierung von bodenbürtigen Krankheiten und Schädlingen
  • Optimale Nutzung der Nährstoffe im Boden
  • Unterdrückung von Unkräutern
  • Steigerung der Erträge und der Qualität der Ernteprodukte

Durch den Anbau von Schalerbsen in der Fruchtfolge lässt sich beispielsweise der Einsatz von Stickstoffdünger für die Nachkultur reduzieren. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern tut auch der Umwelt gut.

Besonderheiten bei Leguminosen wie Schalerbsen

Leguminosen wie Schalerbsen nehmen in der Fruchtfolge eine Sonderstellung ein. Durch ihre Fähigkeit, Luftstickstoff zu binden, bereichern sie den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff. Nach der Ernte verbleiben die stickstoffreichen Wurzeln im Boden und dienen als natürlicher Dünger für die Folgekultur.

Allerdings sollte man Leguminosen nicht zu häufig auf derselben Fläche anbauen. Eine Anbaupause von mindestens 3-4 Jahren ist ratsam, um dem Aufbau von spezifischen Krankheitserregern und Schädlingen vorzubeugen.

In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, Schalerbsen als Vorfrucht für nährstoffhungrige Gemüsearten wie Kohl oder Kürbisse zu nutzen. Die Pflanzen profitieren sichtbar von dem angereicherten Stickstoff im Boden.

Schalerbsen sind nicht nur kulinarisch wertvoll, sondern spielen auch eine wichtige Rolle in einer nachhaltigen Gartenbewirtschaftung. Ihre vielfältigen positiven Eigenschaften machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil eines gut geplanten Gemüsegartens.

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Produktbild von Sperli Schalerbsen Kleine Rheinländerin mit geöffneten Hülsen und grünen Erbsen auf weißer Fläche sowie Informationen zu Ertrag und Geschmack in deutscher Sprache.
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Die ideale Vorkultur für Schalerbsen

Wenn Sie Schalerbsen erfolgreich anbauen möchten, spielt die Wahl der richtigen Vorkulturen eine entscheidende Rolle. Diese beeinflussen nämlich maßgeblich die Bodenstruktur, den Nährstoffgehalt und die Gesundheit des Bodens. Lassen Sie uns einen Blick auf einige besonders geeignete Vorkulturen werfen:

Gemüsearten, die den Boden optimal vorbereiten

Kohlgewächse wie Brokkoli, Blumenkohl oder Grünkohl sind wahre Wunderkinder als Vorkulturen. Mit ihrem tiefen Wurzelwerk lockern sie den Boden auf und hinterlassen eine Fülle an wertvoller organischer Substanz. Zudem binden Kohlarten viele Nährstoffe, von denen die Schalerbsen später profitieren können.

Auch Kartoffeln machen sich als Vorkultur recht gut. Durch die Ernte wird der Boden aufgelockert, und Sie haben ein gut vorbereitetes Beet. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass keine Kartoffelreste im Boden verbleiben – diese könnten nämlich Krankheiten übertragen.

Getreide als Bodenvorbereiter

Getreidearten wie Weizen, Roggen oder Hafer sind ebenfalls hervorragende Vorkulturen. Sie hinterlassen einen lockeren, gut strukturierten Boden und entziehen diesem nicht übermäßig viele Nährstoffe. Besonders interessant finde ich Hafer: Durch seine allelopathischen Eigenschaften hat er eine reinigende Wirkung auf den Boden und kann sogar das Wachstum von Unkräutern hemmen.

Gründüngung für einen Bodenboost

Wenn es um Bodenverbesserung geht, sind Gründüngungspflanzen echte Alleskönner. Phacelia, Senf oder Ölrettich kann ich wärmstens empfehlen. Sie lockern nicht nur den Boden auf und unterdrücken Unkraut, sondern reichern ihn auch mit organischer Substanz an. Obendrein binden sie überschüssige Nährstoffe, die sonst einfach ausgewaschen würden.

In meinem eigenen Garten habe ich besonders gute Erfahrungen mit Phacelia als Vorkultur gemacht. Diese bienenfreundliche Pflanze verbessert die Bodenstruktur spürbar und lockt zusätzlich nützliche Insekten an – ein echter Gewinn für den Garten!

Was kommt nach den Schalerbsen?

Nach der Ernte von Schalerbsen ist der Boden in der Regel in Topform und reich an Stickstoff. Diese Gunst der Stunde sollten Sie bei der Wahl der Nachkultur nutzen, um die Nährstoffe optimal auszuschöpfen.

Hungrige Gesellen: Tomaten und Kürbisgewächse

Tomaten sind geradezu prädestiniert als Nachkultur für Schalerbsen. Sie gedeihen prächtig dank des angereicherten Stickstoffs und der verbesserten Bodenstruktur. Auch Kürbisgewächse wie Zucchini, Gurken oder Kürbisse kommen nach Schalerbsen voll auf ihre Kosten. Diese Nährstoff-Gourmets können den stickstoffreichen Boden optimal verwerten.

Blattgemüse und andere Nährstoffverwerter

Blattgemüse wie Salate, Spinat oder Mangold sind ebenfalls dankbare Nachkulturen. Sie wachsen zügig und können die vorhandenen Nährstoffe effizient nutzen. Auch Kohlarten wie Brokkoli oder Blumenkohl fühlen sich nach Schalerbsen pudelwohl und profitieren von dem nährstoffreichen Boden.

Wintergetreide als Folgefrucht

Wenn Sie Ihre Schalerbsen früh ernten, können Sie noch im selben Jahr Wintergetreide wie Winterweizen oder Winterroggen anbauen. Diese nutzen die Restfeuchtigkeit und die Nährstoffe im Boden und schützen ihn gleichzeitig vor Erosion und Auswaschung während der kalten Monate.

Bei all der Planung sollten Sie aber eines nicht vergessen: Schalerbsen möchten nicht zu oft an der gleichen Stelle angebaut werden. Eine Anbaupause von mindestens vier Jahren ist ratsam, um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen und die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu erhalten.

Mit der richtigen Wahl der Vor- und Nachkulturen können Sie nicht nur den Ertrag Ihrer Schalerbsen optimieren, sondern auch die Gesundheit und Fruchtbarkeit Ihres Bodens nachhaltig fördern. Es lohnt sich also, die Fruchtfolge sorgfältig zu planen und dabei die Bedürfnisse und Eigenheiten der verschiedenen Kulturen zu berücksichtigen. So wird Ihr Garten zu einem harmonischen Ökosystem, in dem eine Kultur der anderen in die Hände spielt.

Mischkultur mit Schalerbsen: Vielfalt im Garten

Die Mischkultur ist eine hervorragende Methode, um den Platz im Garten optimal zu nutzen und gleichzeitig die Gesundheit der Pflanzen zu fördern. Bei Schalerbsen bietet sich diese Anbaumethode besonders an, da sie nicht nur platzsparend ist, sondern auch viele Vorteile für die Pflanzen und den Boden mit sich bringt.

Geeignete Partnerpflanzen für Schalerbsen

Schalerbsen vertragen sich mit vielen Gemüsearten ausgezeichnet. Besonders empfehlenswert sind:

  • Möhren: Sie nutzen den Boden in einer anderen Tiefe als Erbsen und profitieren vom Stickstoff, den die Erbsen im Boden anreichern.
  • Salat: Wächst schnell und nutzt den Platz zwischen den Erbsenpflanzen optimal aus.
  • Radieschen: Ihre kurze Kulturzeit macht sie zu idealen Lückenfüllern.
  • Spinat: Gedeiht gut im Halbschatten der Erbsen und schützt den Boden vor Austrocknung.
  • Kohlrabi: Profitiert vom Stickstoff der Erbsen und nutzt den Platz effektiv.

In meinem Garten habe ich besonders gute Erfahrungen mit der Kombination von Schalerbsen und Salat gemacht. Der Salat wächst zügig und kann geerntet werden, bevor die Erbsen ihre volle Größe erreicht haben.

Vorteile der Mischkultur für Pflanzenschutz und Bodengesundheit

Die Mischkultur bietet zahlreiche Vorteile:

  • Natürlicher Pflanzenschutz: Durch die Vielfalt der Pflanzen werden Schädlinge verwirrt und finden ihre Wirtspflanzen nicht so leicht.
  • Bessere Bodenstruktur: Verschiedene Wurzelsysteme lockern den Boden auf unterschiedlichen Ebenen.
  • Nährstoffaustausch: Pflanzen mit unterschiedlichen Nährstoffbedürfnissen ergänzen sich gegenseitig.
  • Erhöhte Biodiversität: Mehr Pflanzenvielfalt zieht auch mehr nützliche Insekten an.
  • Effiziente Flächennutzung: Der vorhandene Platz wird optimal ausgenutzt.

Praktische Tipps zur Umsetzung im Garten

Für eine erfolgreiche Mischkultur mit Schalerbsen sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Planen Sie die Aussaat so, dass schnell wachsende Kulturen wie Salat oder Radieschen zuerst geerntet werden können.
  • Achten Sie auf ausreichende Abstände zwischen den Pflanzen, damit sie sich nicht gegenseitig behindern.
  • Berücksichtigen Sie die Wuchshöhe der Partnerpflanzen, damit keine Kultur überschattet wird.
  • Wechseln Sie jährlich den Standort der Mischkultur, um Fruchtfolgeprobleme zu vermeiden.
  • Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und passen Sie die Kombinationen an, wenn nötig.

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Markieren Sie die verschiedenen Kulturen mit kleinen Schildern oder farbigen Stöckchen. So behalten Sie den Überblick und können die Entwicklung jeder Pflanze besser verfolgen.

Bodenpflege und Düngung im Fruchtwechsel mit Schalerbsen

Die richtige Bodenpflege und Düngung sind entscheidend für den Erfolg beim Anbau von Schalerbsen und ihren Folgekulturen. Dabei spielt die besondere Fähigkeit der Erbsen, Stickstoff im Boden anzureichern, eine wichtige Rolle.

Stickstoffanreicherung durch Knöllchenbakterien

Schalerbsen gehören zu den Leguminosen und leben in Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien. Diese Bakterien siedeln sich an den Wurzeln der Erbsen an und bilden dort kleine Knöllchen. In diesen Knöllchen findet ein faszinierender Prozess statt:

  • Die Bakterien binden Luftstickstoff und wandeln ihn in eine für Pflanzen verfügbare Form um.
  • Die Erbsenpflanzen versorgen im Gegenzug die Bakterien mit Kohlenhydraten aus der Photosynthese.
  • Überschüssiger Stickstoff wird an den Boden abgegeben und steht anderen Pflanzen zur Verfügung.

Diese natürliche Stickstoffdüngung ist ein echter Vorteil für den gesamten Garten. In meinem Garten habe ich beobachtet, dass Pflanzen, die nach den Erbsen angebaut werden, oft kräftig und gesund wachsen.

Anpassung der Düngung für Vor- und Nachkulturen

Aufgrund der Stickstoffanreicherung durch die Erbsen sollte die Düngung für Vor- und Nachkulturen angepasst werden:

  • Vorkulturen: Benötigen oft eine ausgewogene Düngung mit Schwerpunkt auf Phosphor und Kalium.
  • Schalerbsen: Brauchen in der Regel keine zusätzliche Stickstoffdüngung, aber eine moderate Gabe von Phosphor und Kalium kann sinnvoll sein.
  • Nachkulturen: Profitieren vom angereicherten Stickstoff und benötigen meist nur eine reduzierte Düngung.

Ein Tipp aus der Praxis: Verwenden Sie für die Nachkulturen nach Erbsen vorwiegend stickstoffarme, aber kalium- und phosphorreiche Dünger, um ein ausgewogenes Nährstoffverhältnis zu erhalten.

Maßnahmen zur Bodenverbesserung und Humusaufbau

Neben der Stickstoffanreicherung tragen Schalerbsen auch zur allgemeinen Bodenverbesserung bei:

  • Wurzelrückstände: Nach der Ernte verbleibende Wurzeln und Pflanzenteile fördern den Humusaufbau.
  • Bodenlockerung: Die Wurzeln der Erbsen lockern den Boden und verbessern seine Struktur.
  • Gründüngung: Nicht geerntete Pflanzenteile können als Gründüngung in den Boden eingearbeitet werden.

Um diese positiven Effekte zu verstärken und den Boden langfristig gesund zu erhalten, empfehle ich folgende Maßnahmen:

  • Regelmäßige Kompostgaben zur Förderung des Bodenlebens
  • Mulchen mit organischem Material wie Rasenschnitt oder Stroh
  • Anbau von Gründüngungspflanzen in der Fruchtfolge
  • Schonende Bodenbearbeitung, um die Bodenstruktur nicht zu zerstören

In meinem Garten habe ich festgestellt, dass eine Kombination aus diesen Maßnahmen den Boden von Jahr zu Jahr verbessert. Die Pflanzen werden kräftiger, und ich habe weniger Probleme mit Krankheiten oder Schädlingen.

Durch die richtige Bodenpflege und Düngung im Fruchtwechsel mit Schalerbsen können Sie nicht nur gesunde und ertragreiche Erbsen ernten, sondern auch die Grundlage für erfolgreiche Folgekulturen schaffen. Die Kunst besteht darin, die natürlichen Prozesse zu unterstützen und den Boden als lebendiges Ökosystem zu betrachten.

Krankheiten und Schädlinge im Schalerbsenanbau

Beim Anbau von Schalerbsen gilt es, ein wachsames Auge auf typische Probleme zu haben, die bei zu häufigem Anbau auftreten können. Fußkrankheiten wie die Erbsenwelke oder der lästige Erbsenwickler sind hier die Hauptverdächtigen. Um diesen Plagegeistern den Garaus zu machen, sollten Sie unbedingt Anbaupausen von mindestens vier Jahren einplanen.

Alternativen und Anbaupausen

Wenn Sie Ihre Beete trotzdem nicht Schalerbsen-frei lassen möchten, greifen Sie doch mal zu anderen Hülsenfrüchten wie Bohnen oder Linsen. Diese Gemüsearten sind wahre Stickstofflieferanten für den Boden und stellen andere Ansprüche an Nährstoffe. Zudem sind sie weniger anfällig für die gleichen Krankheiten, die unseren Schalerbsen zusetzen können.

Biologischer Pflanzenschutz im Fruchtwechsel

Ein Tipp aus meinem Garten: Legen Sie Blühstreifen an! Diese locken nützliche Helfer wie Marienkäfer oder Florfliegen an. Diese kleinen Kerlchen sind wahre Helden im Kampf gegen Blattläuse, die oft als Überträger von Viruserkrankungen fungieren.

Erfolgreicher Schalerbsenanbau: Praxistipps für den Fruchtwechsel

Um Jahr für Jahr eine prächtige Ernte einzufahren, ist eine gut durchdachte Planung das A und O. Hier ein paar Hinweise aus meinem Erfahrungsschatz:

Langfristige Fruchtfolgeplanung

Machen Sie sich die Mühe und erstellen Sie einen Anbauplan für mindestens vier Jahre. Unterteilen Sie Ihr Beet in verschiedene Bereiche und notieren Sie, was Sie wann und wo anbauen möchten. So behalten Sie den Überblick und können Ihre Schalerbsen optimal in die Fruchtfolge einbinden.

Lernen aus Erfahrung: Dokumentation und Auswertung

Ich kann Ihnen nur empfehlen, ein Gartentagebuch zu führen. Notieren Sie Aussaat- und Erntezeitpunkte, Erträge und beobachtete Probleme. Diese Aufzeichnungen sind Gold wert, um aus Erfahrungen zu lernen und Ihre Anbaumethoden stetig zu verbessern.

Flexibilität: Anpassung an lokale Bedingungen

Behalten Sie die Wetterentwicklung in Ihrer Region im Auge. Vielleicht können Sie in Zukunft früher aussäen oder müssen mehr bewässern. Seien Sie flexibel und passen Sie Ihre Anbaumethoden an die sich ändernden Bedingungen an. In meinem Garten musste ich in den letzten Jahren beispielsweise die Bewässerung anpassen, um den trockeneren Sommern Rechnung zu tragen.

Schalerbsen: Ein Naturwunder im Garten

Schalerbsen sind nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern echte Multitalente im Garten. Sie verbessern den Boden und lassen sich vielseitig in die Fruchtfolge einbinden. Damit sind sie ein unverzichtbares Element für jeden Gärtner, der im Einklang mit der Natur arbeiten möchte. Mit der richtigen Planung und Pflege werden Sie Jahr für Jahr eine reiche Ernte einfahren und gleichzeitig die Gesundheit Ihres Gartens fördern. Also, ran an die Schalerbsen und viel Freude beim Anbau!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Schalerbsen und wodurch zeichnen sie sich botanisch aus?
    Schalerbsen (Pisum sativum) sind eine Unterart der Gartenerbse und gehören botanisch zur Familie der Fabaceae, also der Hülsenfrüchte. Sie zeichnen sich durch ihre charakteristischen Ranken aus, mit denen sie sich geschickt an Stützen festhalten. Die Pflanzen bilden hübsche weiße oder rosa Blüten, aus denen sich später die Hülsen mit den essbaren Samen entwickeln. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit zur Symbiose mit Knöllchenbakterien an den Wurzeln, die Luftstickstoff binden können. Die Schalerbsen werden primär wegen ihrer Samen angebaut, die in den Hülsen heranreifen. Im Gegensatz zu anderen Erbsensorten werden bei Schalerbsen nur die reifen Erbsenkörner verzehrt, während die Hülsen nicht essbar sind. Sie sind einjährige, aufrecht wachsende Pflanzen mit einem effizienten Wurzelsystem, das den Boden auf natürliche Weise lockert und mit Stickstoff anreichert.
  2. Wie funktioniert die Stickstoffbindung bei Schalerbsen durch Knöllchenbakterien?
    Die Stickstoffbindung bei Schalerbsen funktioniert durch eine faszinierende Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobien). Diese Bakterien siedeln sich an den Wurzeln der Erbsenpflanzen an und bilden dort charakteristische kleine Knöllchen. In diesen Knöllchen wandeln die Bakterien Luftstickstoff in eine für Pflanzen verfügbare Form um - einen Prozess, der als biologische Stickstoffbindung bezeichnet wird. Die Erbsenpflanzen versorgen im Gegenzug die Bakterien mit Kohlenhydraten aus der Photosynthese. Diese Win-Win-Situation ermöglicht es den Schalerbsen, unabhängig von externen Stickstoffdüngern zu wachsen. Der überschüssige Stickstoff wird an den umgebenden Boden abgegeben und steht anderen Pflanzen zur Verfügung. Diese natürliche Stickstoffquelle macht Schalerbsen zu wertvollen Bodenverbesserern und erklärt, warum nachfolgende Kulturen oft besonders üppig wachsen. Pro Jahr können so bis zu 100-300 kg Stickstoff pro Hektar im Boden angereichert werden.
  3. Welche Rolle spielen Schalerbsen in der Fruchtfolge des Gemüseanbaus?
    Schalerbsen spielen eine Schlüsselrolle in der Fruchtfolge des Gemüseanbaus als natürliche Bodenverbesserer. Sie fungieren als ideale Übergangskultur zwischen nährstoffzehrenden Pflanzen und bereiten den Boden optimal für nachfolgende Kulturen vor. Durch ihre Fähigkeit zur Stickstoffbindung reichern sie den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff an, wodurch der Bedarf an mineralischen Düngern für Folgekulturen erheblich reduziert wird. Gleichzeitig lockern ihre Wurzeln die Bodenstruktur auf und verbessern die Wasserdurchlässigkeit. In einer klassischen Fruchtfolge folgen nach Schalerbsen oft Starkzehrer wie Kohl, Tomaten oder Kürbisgewächse, die von der natürlichen Stickstoffanreicherung profitieren. Die Einbindung von Schalerbsen in die Fruchtfolge trägt zur Unterbrechung von Krankheits- und Schädlingszyklen bei, da sie andere Ansprüche an den Boden stellen als typische Gemüsearten. Dadurch wird das gesamte Gartensystem nachhaltiger und produktiver, während gleichzeitig die Bodengesundheit langfristig gefördert wird.
  4. Warum ist eine vierjährige Anbaupause bei Schalerbsen notwendig?
    Eine vierjährige Anbaupause bei Schalerbsen ist aus mehreren phytosanitären Gründen essentiell. Hauptsächlich dient sie der Vorbeugung gegen bodenbürtige Krankheiten wie die Erbsenwelke und spezifische Pilzerkrankungen, die sich bei zu häufigem Anbau auf derselben Fläche ansammeln können. Diese Pathogene überdauern mehrere Jahre im Boden und befallen bei erneutem Anbau die neuen Pflanzen. Auch schädlingsspezifische Probleme wie der Erbsenwickler können durch Anbaupausen erfolgreich unterbrochen werden. Darüber hinaus verhindert die Pause eine einseitige Nährstoffausschöpfung des Bodens, auch wenn Schalerbsen grundsätzlich bodenverbessernd wirken. Die vierjährige Zeitspanne hat sich in der Praxis als optimal erwiesen, da die meisten problemverursachenden Organismen in diesem Zeitraum absterben oder ihre Wirtsspezifität verlieren. Während der Anbaupause können andere Kulturen angebaut werden, die den Boden auf andere Weise nutzen und pflegen. Diese Strategie ist ein bewährtes Element des integrierten Pflanzenschutzes und nachhaltiger Gartenbewirtschaftung.
  5. Welche gesundheitlichen Vorteile bieten Schalerbsen durch ihren hohen Eiweißgehalt?
    Schalerbsen sind wahre Protein-Kraftpakete und bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile durch ihren hohen Eiweißgehalt von etwa 20-25%. Das pflanzliche Eiweiß enthält alle essentiellen Aminosäuren und ist besonders für Vegetarier und Veganer eine wertvolle Proteinquelle. Im Vergleich zu tierischem Eiweiß ist es leichter verdaulich und belastet den Organismus weniger. Der hohe Ballaststoffgehalt unterstützt die Darmgesundheit und kann zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen. Schalerbsen haben einen niedrigen glykämischen Index, wodurch der Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigt - ideal für Diabetiker und zur Gewichtskontrolle. Sie sind reich an B-Vitaminen, besonders Folsäure, die wichtig für die Zellteilung und Blutbildung ist. Zusätzlich liefern sie wertvolle Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Kalium und Phosphor. Die enthaltenen Antioxidantien können Entzündungen reduzieren und das Immunsystem stärken. Regelmäßiger Verzehr von Schalerbsen kann zur Herzgesundheit beitragen und das Risiko für bestimmte chronische Krankheiten senken.
  6. Worin unterscheiden sich Schalerbsen von Zuckererbsen und Markerbsen?
    Schalerbsen unterscheiden sich grundlegend von Zuckererbsen und Markerbsen in ihrer Verwendung und Beschaffenheit. Bei Schalerbsen werden ausschließlich die reifen, getrockneten Samen verzehrt, während die Hülsen hart und nicht essbar sind. Die Erbsen müssen vor dem Verzehr aus den Schoten gepalt (geschält) werden, daher der Name. Zuckererbsen hingegen werden komplett mit der zarten, süßen Hülse gegessen, da diese keine harte Pergamentschicht entwickelt. Sie werden meist jung und unreif geerntet. Markerbsen bilden eine Zwischenform - ihre jungen, süßen Samen werden frisch aus den Hülsen gelöst verzehrt, die Schoten selbst sind aber nicht essbar. Geschmacklich sind frische Markerbsen süßer als Schalerbsen, während Schalerbsen im getrockneten Zustand einen intensiveren, nussigeren Geschmack entwickeln. Schalerbsen eignen sich hervorragend zur Lagerung und Trocknung, während Zuckererbsen und junge Markerbsen schnell verarbeitet werden müssen. In der Küche werden Schalerbsen oft für Suppen, Eintöpfe und als Beilage verwendet, Zuckererbsen hingegen für Pfannengerichte und Salate.
  7. Wie unterscheiden sich Schalerbsen von anderen Hülsenfrüchten wie Bohnen oder Linsen?
    Schalerbsen unterscheiden sich von anderen Hülsenfrüchten in mehreren wichtigen Aspekten. Botanisch gehören zwar alle zur Familie der Fabaceae, aber sie stammen aus verschiedenen Gattungen: Schalerbsen (Pisum), Bohnen (Phaseolus/Vicia) und Linsen (Lens). Morphologisch wachsen Schalerbsen als Kletterpflanzen mit Ranken, während Buschbohnen kompakt bleiben und Stangenbohnen sich windend emporheben. Linsen bilden kleine, verzweigte Pflanzen mit winzigen Hülsen. Geschmacklich haben Schalerbsen einen milderen, süßlich-nussigen Geschmack, während Bohnen erdiger und Linsen würziger schmecken. In der Zubereitung müssen Schalerbsen meist länger kochen als Linsen, aber kürzer als die meisten Bohnen. Ernährungsphysiologisch enthalten alle hochwertiges pflanzliches Protein, aber in unterschiedlichen Konzentrationen und Aminosäureprofilen. Schalerbsen sind oft bekömmlicher als Bohnen und verursachen weniger Blähungen. Im Anbau haben alle ähnliche stickstoffbindende Eigenschaften, unterscheiden sich aber in Klimaansprüchen und Anbauzeiten. Schalerbsen vertragen kühlere Temperaturen besser als die meisten Bohnenarten.
  8. Welche Gemüsearten eignen sich als ideale Vorfrucht für Schalerbsen?
    Als ideale Vorfrüchte für Schalerbsen eignen sich verschiedene Gemüsearten, die den Boden optimal vorbereiten. Kohlgewächse wie Brokkoli, Blumenkohl oder Grünkohl sind besonders empfehlenswert, da sie mit ihrem tiefen Wurzelwerk den Boden auflockern und wertvolle organische Substanz hinterlassen. Kartoffeln stellen eine weitere ausgezeichnete Vorfrucht dar - durch die Ernte wird der Boden mechanisch gelockert, wichtig ist jedoch die vollständige Entfernung aller Kartoffelreste. Getreidearten wie Weizen, Roggen oder Hafer bereiten den Boden ebenfalls ideal vor, da sie eine gute Struktur hinterlassen ohne den Boden übermäßig auszulaugen. Besonders interessant ist Hafer, der durch seine allelopathischen Eigenschaften eine reinigende Wirkung auf den Boden ausübt. Gründüngungspflanzen wie Phacelia, Senf oder Ölrettich sind wahre Bodenverbesserer - sie lockern, reichern organische Substanz an und binden überschüssige Nährstoffe. Salate und andere schnellwachsende Blattgemüse eignen sich ebenfalls, belasten den Boden kaum und hinterlassen ihn in gutem Zustand. Wichtig ist, Leguminosen als Vorfrucht zu vermeiden, um Fruchtfolgekrankheiten vorzubeugen.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertiges Schalerbsen-Saatgut kaufen?
    Qualitativ hochwertiges Schalerbsen-Saatgut erhalten Sie bei verschiedenen vertrauenswürdigen Quellen. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl an geprüften Sorten mit hoher Keimfähigkeit und sortenechten Eigenschaften. Lokale Gartencenter und Fachgeschäfte führen meist bewährte Standardsorten und können bei der Sortenauswahl regional beraten. Bio-Saatgutanbieter sind ideal für den ökologischen Anbau, da sie samenfeste Sorten ohne chemische Behandlung anbieten. Bei der Auswahl sollten Sie auf Keimfähigkeit, Behandlungsfreiheit und Sortenreinheit achten. Etablierte Online-Gartenshops punkten mit detaillierten Sortenbeschreibungen und Anbauhinweisen. Saatguttauschbörsen und Erhalterinitiativen bieten seltene, alte Sorten, die besonders resilient und geschmackvoll sein können. Wichtige Qualitätskriterien sind das Erntejahr (maximal 2-3 Jahre alt), die Lagerung unter optimalen Bedingungen und Zertifizierungen für Bio-Qualität. Achten Sie beim Kauf auf Herkunftsangaben und bevorzugen Sie Anbieter, die ihre Samen unter kontrollierten Bedingungen produzieren und lagern.
  10. Welche Schalerbsen-Sorten eignen sich am besten für den biologischen Anbau?
    Für den biologischen Anbau eignen sich besonders robuste, samenfeste Schalerbsen-Sorten, die ohne chemische Behandlung gedeihen. Alte, traditionelle Sorten wie 'Kleine Rheinländerin' oder 'Frühe Heinrich' haben sich bewährt, da sie natürliche Resistenzen gegen Krankheiten entwickelt haben. Moderne Züchtungen wie 'Twinkle' oder 'Douce Provence' kombinieren Krankheitsresistenz mit hohen Erträgen. Wichtig ist die Wahl samenfester Sorten, die eine natürliche genetische Vielfalt bewahren und an lokale Bedingungen anpassungsfähig sind. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de führen speziell für den biologischen Anbau geeignete Sorten und können bei der Auswahl beraten. Frühe Sorten wie 'Express' eignen sich für kühlere Regionen, während spätere Sorten wie 'Allerfrüheste Mai' in wärmeren Gebieten bessere Erträge erzielen. Mehltauresistente Sorten sind im Bio-Anbau besonders wertvoll, da chemische Fungizide nicht zur Verfügung stehen. Niedrigwüchsige Sorten benötigen weniger Stützen und sind pflegeleichter. Bei der Sortenwahl sollten auch Verwendungszweck und Geschmackspräferenzen berücksichtigt werden - manche Sorten eignen sich besser zum Trocknen, andere für den Frischverzehr.
  11. Welche Bedeutung hat die Symbiose zwischen Schalerbsen und Rhizobien für den Nährstoffkreislauf?
    Die Symbiose zwischen Schalerbsen und Rhizobien-Bakterien ist fundamental für den natürlichen Nährstoffkreislauf im Garten. Diese biologische Partnerschaft ermöglicht es, atmosphärischen Stickstoff (N₂) in pflanzenverfügbare Verbindungen umzuwandeln - ein Prozess, der normalerweise nur unter extremen Bedingungen oder mit hohem Energieaufwand möglich wäre. Die Rhizobien-Bakterien in den Wurzelknöllchen produzieren das Enzym Nitrogenase, das den trägen Stickstoff der Luft aktiviert und in Ammoniak umwandelt. Dieser wird von der Pflanze in Aminosäuren und Proteine eingebaut. Nach der Ernte verbleiben stickstoffreiche Wurzelreste im Boden und werden von Mikroorganismen mineralisiert, wodurch der Stickstoff für nachfolgende Pflanzen verfügbar wird. Diese natürliche Düngung reduziert den Bedarf an synthetischen Stickstoffdüngern erheblich und schont damit Ressourcen und Umwelt. Pro Vegetationsperiode können so 80-300 kg Stickstoff pro Hektar fixiert werden. Die Symbiose ist damit ein Schlüsselprozess für nachhaltige Landwirtschaft und trägt zur Schließung natürlicher Nährstoffkreisläufe bei.
  12. Wie trägt der Anbau von Schalerbsen zur Bodengesundheit und Biodiversität bei?
    Der Anbau von Schalerbsen leistet einen wertvollen Beitrag zur Bodengesundheit und Biodiversität auf mehreren Ebenen. Ihre Wurzeln lockern die Bodenstruktur mechanisch auf und verbessern die Durchlässigkeit für Wasser und Luft. Die Symbiose mit Knöllchenbakterien fördert das Bodenleben und schafft günstige Bedingungen für weitere Mikroorganismen. Nach der Ernte verbleibende Wurzelreste werden zu wertvollem Humus umgewandelt, der die Wasserspeicherfähigkeit und Nährstoffhaltung des Bodens verbessert. Die Blüten von Schalerbsen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere Bestäuber, wodurch sie zur Erhaltung der Insektenvielfalt beitragen. In Mischkulturen fördern sie die pflanzliche Biodiversität und schaffen Lebensräume für verschiedene Nützlinge. Durch ihren Anbau in der Fruchtfolge wird die genetische Vielfalt der Kulturpflanzen erhalten und Monokulturen vermieden. Die natürliche Stickstoffanreicherung reduziert den Bedarf an synthetischen Düngern, was Bodenleben und Gewässer schont. Schalerbsen tragen damit zu einem stabilen, nachhaltigen Ökosystem bei und fördern die natürlichen Kreisläufe im Garten.
  13. Welche Rolle spielen Wurzelknöllchen bei der natürlichen Düngung des Bodens?
    Wurzelknöllchen sind kleine biologische Fabriken, die eine zentrale Rolle bei der natürlichen Bodendüngung spielen. In diesen Knöllchen leben spezialisierte Rhizobien-Bakterien, die Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Verbindungen umwandeln. Dieser Prozess, die biologische Stickstofffixierung, läuft kontinuierlich während der gesamten Wachstumsperiode ab. Die Bakterien nutzen dabei Energie aus den Kohlenhydraten, die die Erbsenpflanze durch Photosynthese produziert. Ein großer Teil des fixierten Stickstoffs wird direkt an die Wirtspflanze abgegeben, aber überschüssige Mengen werden in den umgebenden Boden abgesondert. Nach dem Absterben der Pflanze werden die stickstoffreichen Knöllchen von Bodenorganismen zersetzt und geben ihre Nährstoffe frei. Diese natürliche Düngung wirkt langanhaltend und schonend, da der Stickstoff organisch gebunden ist und nicht so leicht ausgewaschen wird wie synthetische Dünger. Die Knöllchen enthalten zusätzlich andere wertvolle Nährstoffe und organische Verbindungen, die das Bodenleben fördern. Dieser Prozess kann den Stickstoffbedarf von Folgekulturen zu 30-50% decken und ersetzt damit teilweise mineralische Düngung.
  14. Wie beeinflusst die Bodenlockerung durch Schalerbsen-Wurzeln den Humusaufbau?
    Die Bodenlockerung durch Schalerbsen-Wurzeln hat einen positiven Einfluss auf den Humusaufbau. Das verzweigte Wurzelsystem durchdringt den Boden bis in tiefere Schichten und schafft ein Netzwerk aus Hohlräumen und Kanälen. Diese verbesserte Struktur ermöglicht eine bessere Durchlüftung des Bodens, was aerobe Mikroorganismen fördert, die für den Abbau organischer Substanz zu stabilem Humus essentiell sind. Die Wurzeln selbst stellen nach dem Absterben wertvolle organische Substanz dar, die langsam mineralisiert wird und zur Humusbildung beiträgt. Durch die Lockerung können Regenwürmer und andere Bodenorganismen leichter arbeiten, was den natürlichen Humusaufbau beschleunigt. Die verbesserte Wasserinfiltration verhindert Staunässe und schafft optimale Bedingungen für humusbildende Prozesse. Gleichzeitig wird die Wasserspeicherfähigkeit erhöht, da lockerer Boden mehr Wasser halten kann. Die mechanische Auflockerung macht auch bereits vorhandene organische Substanz besser verfügbar für Mikroorganismen. Zusätzlich scheiden die Wurzeln Exsudate aus, die als Nahrung für Bodenbakterien dienen und den mikrobiellen Humusaufbau anregen.
  15. Wie plant man eine erfolgreiche Mischkultur mit Schalerbsen im Garten?
    Eine erfolgreiche Mischkultur mit Schalerbsen erfordert durchdachte Planung und Berücksichtigung der Wachstumseigenschaften aller Beteiligten. Als Kletterfrüchte benötigen Schalerbsen vertikalen Raum und eignen sich perfekt für die Kombination mit niedrigwachsenden Kulturen. Ideale Partner sind Möhren, die den Boden in anderen Tiefen nutzen und vom Stickstoff der Erbsen profitieren. Salat und Radieschen können als Zwischenkulturen fungieren und werden geerntet, bevor die Erbsen ihre volle Größe erreichen. Kohlrabi und Spinat gedeihen gut im Halbschatten der Erbsenpflanzen. Bei der Planung sollten Sie gestaffelte Aussaaten berücksichtigen - schnellwachsende Kulturen zuerst, langsamere später. Achten Sie auf ausreichende Abstände, damit sich die Pflanzen nicht gegenseitig behindern. Die Wuchshöhe ist wichtig: hochwachsende Partner können die niedrigeren überschatten. Berücksichtigen Sie unterschiedliche Erntezeitpunkte und planen Sie Nachsaaten entsprechend. Ein Anbauplan mit Skizzen hilft bei der Orientierung. Wichtig ist auch die Fruchtfolgeplanung - wechseln Sie jährlich die Standorte der Mischkultur, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden.
  16. Welche praktischen Schritte sind für eine optimale Fruchtfolgeplanung mit Schalerbsen erforderlich?
    Eine optimale Fruchtfolgeplanung mit Schalerbsen erfordert systematisches Vorgehen über mehrere Jahre. Erstellen Sie zunächst einen Grundriss Ihres Gartens und teilen Sie ihn in mindestens vier Bereiche auf, um eine vierjährige Rotation zu ermöglichen. Dokumentieren Sie in einem Gartentagebuch, was wann und wo angebaut wurde, um den Überblick zu behalten. Ordnen Sie Ihre Kulturen in Kategorien: Starkzehrer (Kohl, Tomaten), Schwachzehrer (Salat, Kräuter) und Bodenverbesserer (Schalerbsen, andere Leguminosen). Planen Sie Schalerbsen als Vorfrucht für nährstoffhungrige Gemüse wie Kohlarten oder Kürbisgewächse. Berücksichtigen Sie die Anbaupausen - Schalerbsen sollten erst nach vier Jahren wieder auf dieselbe Fläche. Integrieren Sie Gründüngung in die Rotation, um die Bodengesundheit zu fördern. Beachten Sie auch praktische Aspekte wie Bewässerung, Sonneneinstrahlung und Zugänglichkeit der Beete. Planen Sie flexibel und passen Sie bei Bedarf an Wetterbedingungen oder Ernteausfälle an. Berücksichtigen Sie Ihre persönlichen Vorlieben und den Bedarf der Familie bei der Kulturauswahl. Eine durchdachte Fruchtfolgeplanung optimiert Erträge und erhält die Bodengesundheit langfristig.
  17. Müssen Schalerbsen zusätzlich gedüngt werden oder reicht die Stickstoffbindung aus?
    Schalerbsen benötigen dank ihrer Stickstoffbindung normalerweise keine zusätzliche Stickstoffdüngung, aber eine moderate Versorgung mit anderen Nährstoffen ist sinnvoll. Die Symbiose mit Knöllchenbakterien deckt den Stickstoffbedarf der Pflanzen vollständig ab - eine zusätzliche Stickstoffgabe kann sogar kontraproduktiv sein, da sie die natürliche Knöllchenbildung hemmt. Phosphor ist jedoch wichtig für die Wurzel- und Knöllchenentwicklung, daher empfiehlt sich eine leichte Phosphorgabe bei der Aussaat. Kalium unterstützt die Wasserregulation und Krankheitsresistenz der Pflanzen. Eine Grunddüngung mit gut verrottetem Kompost versorgt die Pflanzen mit allen notwendigen Nährstoffen in ausgewogener Form. Auf sehr armen Böden kann eine leichte Gabe von organischem Volldünger bei der Bodenbearbeitung hilfreich sein. Kalkung ist nur bei sehr sauren Böden nötig, da Schalerbsen einen neutralen pH-Wert bevorzugen. Mulchen mit organischem Material unterstützt die Nährstoffversorgung und hält die Feuchtigkeit. Die Düngung sollte immer an den Boden und die Vorkultur angepasst werden. Bei guter Bodenpflege und regelmäßiger Kompostgabe reicht die natürliche Nährstoffversorgung meist vollkommen aus.
  18. Wann ist die optimale Aussaatzeit für Schalerbsen in mitteleuropäischen Gärten?
    Die optimale Aussaatzeit für Schalerbsen in mitteleuropäischen Gärten liegt zwischen März und April, abhängig von den lokalen Klimabedingungen. Als kältetolerante Kultur können Schalerbsen bereits bei Bodentemperaturen von 4-5°C keimen, ideal sind jedoch 8-12°C. Eine Faustformel besagt: Aussaat etwa 4-6 Wochen vor dem letzten zu erwartenden Frost. In milderen Regionen kann bereits Mitte März gesät werden, in höheren Lagen oder kontinentaleren Gebieten ist Anfang bis Mitte April besser. Der Boden sollte nicht mehr gefroren und oberflächlich abgetrocknet sein. Frühe Sorten können etwas früher gesät werden als späte. Eine gestaffelte Aussaat alle 2-3 Wochen bis Mai verlängert die Erntezeit. Zu späte Aussaat nach Mitte Mai ist problematisch, da Schalerbsen bei hohen Sommertemperaturen schlecht gedeihen und früh abreifen. Für Herbstanbau ist eine Aussaat im Juli/August möglich, wobei die Pflanzen vor dem ersten Frost abgeerntet werden müssen. Die Wetterlage ist wichtiger als der Kalender - bei anhaltend kalter Witterung verschieben Sie die Aussaat lieber um 1-2 Wochen. Beobachten Sie die langfristige Wetterprognose für optimale Ergebnisse.
  19. Was unterscheidet Speiseerbsen von Felderbsen und Futtererbsen?
    Speiseerbsen, Felderbsen und Futtererbsen unterscheiden sich grundlegend in Verwendungszweck, Eigenschaften und Anbauweise. Speiseerbsen (Pisum sativum) sind für den menschlichen Verzehr gezüchtet, haben größere, süßere Samen und werden meist frisch oder getrocknet gegessen. Sie umfassen Schalerbsen, Markerbsen und Zuckererbsen. Felderbsen (Pisum arvense) sind robuste Ackerkulturen mit kleineren, oft dunkleren Samen und werden primär als Futtermittel oder zur Gründüngung angebaut. Sie sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und ungünstige Witterung. Futtererbsen ist ein Sammelbegriff für verschiedene Leguminosen, die als Tierfutter dienen, darunter auch spezielle Sorten von Felderbsen. In der Landwirtschaft werden Felderbsen oft in Mischung mit Getreide angebaut. Speiseerbsen benötigen meist Stützen und intensivere Pflege, während Felderbsen oft niedrigwüchsiger und selbststützender sind. Die Inhaltsstoffe unterscheiden sich: Speiseerbsen haben höhere Zuckergehalte, Felderbsen mehr Protein und Ballaststoffe. Geschmacklich sind Speiseerbsen milder und süßer, Felderbsen haben einen intensiveren, manchmal bitteren Geschmack. Die Samen von Felderbsen sind oft unregelmäßiger geformt und kleiner.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Trockenerbsen und frischen Schalerbsen?
    Der Hauptunterschied zwischen Trockenerbsen und frischen Schalerbsen liegt im Erntezeitpunkt und der anschließenden Verarbeitung. Frische Schalerbsen werden geerntet, wenn die Samen ihre volle Größe erreicht haben, aber noch weich und grün sind. Sie enthalten viel Wasser und haben einen süßlichen, milden Geschmack. Trockenerbsen hingegen verbleiben länger an der Pflanze, bis die Hülsen braun werden und die Samen ihren Wassergehalt auf etwa 12-15% reduziert haben. Dadurch werden sie hart, lagerfähig und entwickeln einen intensiveren, nussigeren Geschmack. Nährwertmäßig sind Trockenerbsen konzentrierter - sie enthalten mehr Protein, Ballaststoffe und Kohlenhydrate pro Gewichtseinheit, aber weniger Vitamin C als frische Erbsen. In der Küche erfordern Trockenerbsen längere Kochzeiten und oft ein vorheriges Einweichen, während frische Schalerbsen schnell gegart werden können. Trockenerbsen sind monatelang haltbar und ideal für Wintervorräte, Suppen und Eintöpfe. Frische Schalerbsen müssen zügig verarbeitet oder eingefroren werden. Beide Formen stammen von derselben Pflanze, nur der Ernte- und Verarbeitungsgrad unterscheidet sie. Die Wahl hängt vom Verwendungszweck und der gewünschten Lagerfähigkeit ab.
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