Wildblumenparadies: Vielfalt für Bienen und Schmetterlinge

Wildblumen: Ein Paradies für Bienen und Schmetterlinge

Wildblumen sind mehr als nur hübsche Farbtupfer in unseren Gärten und Wiesen. Sie spielen eine entscheidende Rolle für unsere Insektenwelt, indem sie Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Arten bieten. Als leidenschaftliche Gärtnerin habe ich die Faszination dieser natürlichen Schönheiten selbst erlebt.

Erkenntnisse für Ihren Wildblumengarten

  • Heimische Wildblumen fördern nachweislich die Artenvielfalt
  • Verschiedene Blütenformen locken unterschiedliche Insekten an
  • Eine Mischung aus Früh-, Sommer- und Spätblühern sichert ganzjährige Nahrung
  • Wildblumenwiesen benötigen erfreulicherweise wenig Pflege und sind ökologisch wertvoll

Die Bedeutung von Wildblumen für Insekten

Wildblumen sind für Insekten regelrecht überlebenswichtig. Sie bieten nicht nur Nektar und Pollen als Nahrung, sondern auch Schutz und Nistmöglichkeiten. Viele Insektenarten haben sich im Laufe der Evolution perfekt an bestimmte Wildblumenarten angepasst. Es ist faszinierend zu beobachten, wie manche Wildbienen beispielsweise auf ganz spezielle Blütenformen spezialisiert sind.

In meinem eigenen Garten konnte ich beobachten, wie eine einzelne blühende Schafgarbe von unzähligen Insekten besucht wurde - von Honigbienen über Hummeln bis hin zu Schwebfliegen. Dieses Erlebnis verdeutlichte mir, wie bedeutsam jede einzelne Wildblume sein kann.

Artenvielfalt heimischer Wildblumen

Die Vielfalt an heimischen Wildblumenarten ist wirklich beeindruckend. Von zarten Glockenblumen über leuchtende Mohnblüten bis hin zu imposanten Königskerzen gibt es für jeden Standort und Geschmack die passende Art. Einige wichtige Familien, die Sie kennen sollten:

  • Korbblütler wie Margeriten, Flockenblumen und Disteln
  • Lippenblütler wie Thymian, Salbei und Taubnessel
  • Schmetterlingsblütler wie Hornklee und Wicken
  • Kreuzblütler wie Ackersenf und Hirtentäschel

Diese Vielfalt ist nicht nur optisch reizvoll, sondern bietet auch ökologische Vorteile. Verschiedene Blütenformen und -farben ziehen unterschiedliche Bestäuber an und fördern so die Biodiversität in unseren Gärten.

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Beliebte Wildblumenarten für Bienen

Korbblütler - Nahrungsreiche Blüten

Korbblütler sind bei Bienen besonders beliebt. Ihre Blütenköpfe bestehen aus vielen Einzelblüten, die den Insekten ein regelrechtes Festmahl bieten. Zu den gefragten Arten gehören:

  • Schafgarbe (Achillea millefolium): Blüht von Juni bis Oktober und lockt neben Bienen auch viele andere Insekten an.
  • Margerite (Leucanthemum vulgare): Die klassische Wiesenblume blüht von Mai bis September.
  • Flockenblume (Centaurea): Verschiedene Arten blühen von Juni bis September und werden von Bienen gerne besucht.

Letzten Sommer stand ich vor einer blühenden Flockenblumenwiese und beobachtete das emsige Treiben der Bienen. Es war faszinierend zu sehen, wie geschickt sie von Blüte zu Blüte flogen - ein wahres Naturschauspiel!

Lippenblütler - Aromatische Nektarquellen

Lippenblütler sind nicht nur bei uns Menschen wegen ihrer aromatischen Düfte beliebt, sondern auch bei Bienen. Ihre Blüten scheinen perfekt an die Bestäubung durch Insekten angepasst. Einige wichtige Vertreter sind:

  • Thymian (Thymus): Blüht von Mai bis September und zieht besonders Honigbienen an.
  • Salbei (Salvia): Verschiedene Arten blühen von Mai bis August und sind bei Hummeln sehr beliebt.
  • Ziest (Stachys): Blüht von Juni bis September und wird gerne von Wildbienen besucht.

Diese Pflanzen haben den Vorteil, dass sie auch in trockenen Perioden gut zurechtkommen und trotzdem zuverlässig Nektar produzieren - eine wichtige Eigenschaft in Zeiten des Klimawandels.

Schmetterlingsblütler - Eiweißreiche Kost

Schmetterlingsblütler sind besonders wertvoll für Bienen, da ihr Nektar und Pollen sehr eiweißreich sind. Zu den wichtigsten Arten zählen:

  • Hornklee (Lotus corniculatus): Blüht von Mai bis September und ist eine wichtige Nahrungsquelle für viele Wildbienenarten.
  • Rotklee (Trifolium pratense): Blüht von Mai bis Oktober und wird besonders von Hummeln geschätzt.
  • Esparsette (Onobrychis viciifolia): Blüht von Mai bis Juli und ist eine hervorragende Bienenweide.

Diese Pflanzen haben zudem den Vorteil, dass sie den Boden mit Stickstoff anreichern und so auch anderen Pflanzen zugutekommen - ein echter Gewinn für jeden Garten.

Weitere bienenfreundliche Wildblumen

Neben den bereits genannten Pflanzenfamilien gibt es noch weitere Arten, die für Bienen besonders wertvoll sind:

  • Phacelia (Phacelia tanacetifolia): Auch als Bienenfreund bekannt, blüht von Juni bis September und ist eine hervorragende Nektarquelle.
  • Borretsch (Borago officinalis): Blüht von Juni bis September und wird wegen seines nektarreichen Blütenstandes von Bienen gerne besucht.

Diese Pflanzen lassen sich gut als Zwischenfrüchte oder zur Gründüngung einsetzen und sind damit nicht nur für Bienen, sondern auch für den Gärtner nützlich.

Bei der Auswahl von Wildblumen für Ihren Garten empfehle ich Ihnen, eine Mischung aus Früh-, Sommer- und Spätblühern zu wählen. So stellen Sie sicher, dass Bienen und andere Insekten über die gesamte Saison hinweg Nahrung finden. Denken Sie auch daran, dass einheimische Arten oft besser an unsere Klimabedingungen angepasst sind und von den heimischen Insekten besser genutzt werden können als exotische Zierpflanzen. Letztendlich ist jeder Garten mit Wildblumen ein kleines Paradies für Insekten und ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz.

Schmetterlinge anlocken: Die richtigen Wildblumen

Schmetterlinge sind nicht nur wunderschön anzuschauen, sie spielen auch eine wichtige Rolle als Bestäuber in unserem Ökosystem. Um diese zarten Flatterwesen in unseren Garten zu locken, ist es sinnvoll, gezielt Wildblumen anzupflanzen, die ihnen als Nahrungsquelle dienen.

Nektar-Paradies für Schmetterlinge

Schmetterlinge brauchen energiereichen Nektar zum Überleben. Hier einige ihrer Lieblingspflanzen:

  • Wilder Majoran (Origanum vulgare): Seine duftenden, lilafarbenen Blüten sind ein wahrer Schmetterlings-Magnet.
  • Nachtkerze (Oenothera biennis): Ihre großen, gelben Blüten öffnen sich am Abend und locken nachtaktive Schmetterlinge an - ein faszinierendes Schauspiel!
  • Disteln: Verschiedene Arten wie die Nickende Distel (Carduus nutans) oder die Karde (Dipsacus fullonum) sind bei Schmetterlingen heiß begehrt.

In meinem eigenen Garten habe ich eine kleine Ecke mit wildem Majoran angelegt. Es ist wirklich erstaunlich zu sehen, wie viele verschiedene Schmetterlingsarten sich dort an warmen Sommertagen tummeln.

An die Raupen denken

Für eine nachhaltige Schmetterlingspopulation sollten wir auch an die Raupen denken. Sie benötigen spezielle Futterpflanzen:

  • Brennnessel (Urtica dioica): Trotz ihres schlechten Rufs ist sie die Lebensgrundlage für viele Schmetterlingsraupen, wie die des Tagpfauenauges oder des Kleinen Fuchses.
  • Wegerich (Plantago): Sowohl Breit- als auch Spitzwegerich sind bei verschiedenen Raupenarten sehr beliebt.
  • Wilde Möhre (Daucus carota): Nicht nur für uns Menschen lecker, sondern auch das Lieblingsessen der Schwalbenschwanz-Raupen.

Ich lasse in einer Ecke meines Gartens bewusst einige Brennnesseln stehen. Es ist faszinierend, dort jedes Jahr die Entwicklung verschiedener Schmetterlingsarten zu beobachten.

Eine Wildblumenwiese anlegen

Eine Wildblumenwiese ist nicht nur ein Paradies für Schmetterlinge und andere Insekten, sondern auch ein wunderschöner Blickfang im Garten. Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihre eigene Wildblumenwiese anlegen können:

Den richtigen Platz finden

Der Standort ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Wildblumenwiese:

  • Suchen Sie sich einen sonnigen bis halbschattigen Platz aus.
  • Der Boden sollte eher mager und nährstoffarm sein. Zu nährstoffreiche Böden fördern das Wachstum von Gräsern, die die Wildblumen verdrängen können.
  • Entfernen Sie vorhandenen Bewuchs und lockern Sie den Boden oberflächlich auf.
  • Bei sehr fettem Boden kann es helfen, eine Schicht Sand oder Kies einzuarbeiten, um den Boden abzumagern.

Bei meiner ersten Wildblumenwiese habe ich den klassischen Anfängerfehler gemacht und den Boden zu stark gedüngt. Das Resultat war eine Wiese voller Gräser mit nur wenigen Blumen. Daraus habe ich gelernt, dass weniger oft mehr ist, wenn es um die Bodenvorbereitung geht.

Aussäen wie ein Profi

Die richtige Aussaat ist der Schlüssel zu einer blühenden Wildblumenwiese:

  • Säen Sie entweder im Frühjahr (April bis Mai) oder im Spätsommer (August bis September) aus.
  • Mischen Sie das Saatgut mit Sand für eine gleichmäßigere Verteilung.
  • Streuen Sie die Samenmischung gleichmäßig aus und drücken Sie sie leicht an. Achtung: Nicht einarbeiten, da viele Wildblumensamen Lichtkeimer sind!
  • Halten Sie die Fläche in den ersten Wochen gleichmäßig feucht.

Ein kleiner Trick aus meiner Erfahrung: Ich teile meine Samenmischung in zwei Hälften und säe in zwei Durchgängen kreuzweise aus. So erreiche ich eine besonders gleichmäßige Verteilung.

Die kritischen ersten Wochen

Die Anfangszeit ist entscheidend für die Entwicklung Ihrer Wildblumenwiese:

  • Halten Sie den Boden feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
  • Entfernen Sie aufkommende Unkräuter vorsichtig von Hand.
  • Geduld ist gefragt! Viele Wildblumen brauchen Zeit zum Keimen und Wachsen.
  • Ein Schröpfschnitt (Mähen auf ca. 5-10 cm Höhe) nach etwa 6-8 Wochen kann das Wachstum der Wildblumen fördern und unerwünschte Beikräuter zurückdrängen.

In meinem Garten habe ich festgestellt, dass gerade in den ersten Wochen regelmäßiges Gießen bei Trockenheit unerlässlich ist. Es ist wirklich spannend zu beobachten, wie sich Tag für Tag neue Pflänzchen entwickeln und die Wiese langsam Form annimmt.

Mit der richtigen Vorbereitung und etwas Pflege in der Anfangszeit werden Sie bald eine blühende Wildblumenwiese haben, die Schmetterlinge und viele andere Insekten anlockt. Sie werden sehen, wie sich Ihr Garten in einen lebendigen, summenden und flatternden Ort verwandelt - ein wahres Naturparadies!

Pflege und Erhaltung der Wildblumenwiese

Mähkonzepte für optimale Blühdauer

Ein gut durchdachtes Mähkonzept ist der Schlüssel zu einer artenreichen Wildblumenwiese. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Rasen reichen hier zwei bis drei Schnitte pro Jahr völlig aus. In meinem Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass der erste Schnitt Ende Juni, nach der Hauptblüte der Frühblüher, ideal ist. Ein zweiter Schnitt folgt dann im September. Diese Methode ermöglicht nicht nur die natürliche Selbstaussaat der Pflanzen, sondern bietet Insekten auch über einen langen Zeitraum Nahrung. Ein kleiner Tipp aus der Praxis: Lassen Sie das Mähgut ein paar Tage liegen, damit die Samen ausfallen können. Danach sollten Sie es aber unbedingt entfernen, um eine unerwünschte Nährstoffanreicherung zu vermeiden.

Umgang mit unerwünschten Pflanzen

Selbst auf einer gut gepflegten Wildblumenwiese können sich manchmal unerwünschte Pflanzen ansiedeln. Besonders problematisch sind invasive Neophyten wie die Kanadische Goldrute. Diese sollten Sie am besten vor der Blüte ausreißen. Bei hartnäckigen Problemkräutern wie Disteln oder Ampfer hilft regelmäßiges Ausstechen. Ich habe festgestellt, dass ein magerer Boden generell Probleme mit Unkräutern reduziert. Deshalb rate ich dazu, auf Düngung zu verzichten - weniger ist hier wirklich mehr!

Nachsaat und Ergänzung des Artenspektrums

Um die Artenvielfalt zu erhalten oder sogar zu erhöhen, kann eine Nachsaat durchaus sinnvoll sein. Offene Bodenstellen eignen sich dafür besonders gut. Ein kleiner Trick: Eine leichte Bodenverwundung im Frühjahr oder Herbst fördert die Keimung. Das Ausstreuen von Samen per Hand und leichtes Andrücken hat sich in meinem Garten bewährt. Besonders effektiv ist die gezielte Nachsaat von Arten, die bisher fehlen oder selten geworden sind. So können Sie Ihre Wiese immer wieder mit neuen Überraschungen bereichern.

Saisonale Blühfolge planen

Frühjahrsblüher

Die Blühsaison beginnt oft schon im März mit farbenfrohen Frühblühern wie Lungenkraut und Schlüsselblume. Diese Arten sind besonders wichtig für Hummeln und andere früh fliegende Insekten. Weitere typische Frühjahrsblüher, die ich gerne in meiner Wildblumenwiese sehe, sind:

  • Leberblümchen
  • Buschwindröschen
  • Veilchen
  • Günsel

Es ist faszinierend zu beobachten, wie diese Arten oft dichte Teppiche bilden und sich nach der Blüte wieder in den Boden zurückziehen, um Platz für nachfolgende Blüher zu machen. Ein wahres Naturschauspiel!

Sommerblüher

Von Mai bis August zeigt sich die Wildblumenwiese von ihrer prächtigsten Seite. Zu meinen Lieblings-Sommerblühern gehören:

  • Kornblume
  • Malve
  • Wiesensalbei
  • Margerite
  • Wiesen-Glockenblume

Diese Arten bieten eine wahre Fülle an Nektar und Pollen für zahlreiche Insekten. Es ist eine Freude zu sehen, wie Schmetterlinge und Wildbienen von dieser Vielfalt profitieren. Ein Tipp aus der Praxis: Durch selektives Mähen einzelner Bereiche lässt sich die Blütezeit sogar noch verlängern.

Spätblüher

Für den Spätsommer und Herbst sind folgende Arten besonders wertvoll:

  • Herbstastern
  • Färberkamille
  • Rainfarn
  • Schafgarbe

Diese Spätblüher spielen eine entscheidende Rolle für die Überwinterung vieler Insekten. Sie bieten Nahrung bis in den Oktober hinein, und ihre Samenstände dienen als Winterquartier für zahlreiche Kleinlebewesen. Aus diesem Grund empfehle ich, beim Herbstschnitt einige Bereiche stehen zu lassen.

Eine gut geplante Blühfolge sorgt dafür, dass vom Frühjahr bis in den Spätherbst stets etwas blüht. Das ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern versorgt unsere Insekten durchgehend mit Nahrung. Bei der Planung sollten Sie die natürlichen Standortbedingungen berücksichtigen. Meine Erfahrung zeigt: Mit der Zeit stellt sich ein faszinierendes Gleichgewicht ein, bei dem die am besten angepassten Arten dominieren. Es ist jedes Jahr aufs Neue spannend zu beobachten, wie sich dieses natürliche Zusammenspiel entwickelt.

Maßgeschneiderte Wildblumenmischungen für jeden Standort

Die Vielfalt der Wildblumen ist wirklich faszinierend. Je nach Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnissen gibt es optimal angepasste Arten. Lassen Sie uns einen Blick auf einige spezielle Mischungen werfen:

Für sonnengeküsste, trockene Fleckchen

Sonnige, trockene Flächen sind geradezu prädestiniert für hitzeresistente Wildblumen. Zu meinen Favoriten gehören:

  • Der aromatische Wiesensalbei
  • Die zierliche Karthäusernelke
  • Wilder Thymian mit seinem betörenden Duft
  • Die robuste Schafgarbe
  • Die leuchtend blaue Kornblume

Diese Pflanzen sind wahre Überlebenskünstler und belohnen uns mit einer beeindruckenden Blütenpracht - selbst wenn der Gartenschlauch mal Pause hat.

Wenn's etwas feuchter zugeht

Für die feuchteren Ecken im Garten gibt es ebenfalls passende Mischungen. Hier fühlen sich wohl:

  • Die bezaubernde Kuckuckslichtnelke
  • Der majestätische Blutweiderich
  • Die fröhlich-gelbe Sumpfdotterblume
  • Der imposante Wasserdost
  • Das duftige Mädesüß

Diese Arten sorgen dafür, dass auch die nassen Füße im Garten farbenfroh gekleidet sind.

Lichtscheu, aber nicht minder schön

Selbst im Schatten muss niemand auf Blütenzauber verzichten. Für die dunkleren Bereiche empfehle ich:

  • Den zarten Wald-Storchschnabel
  • Den nach Vanille duftenden Waldmeister
  • Das frühlingshafte Buschwindröschen
  • Das dekorative Lungenkraut
  • Das bezaubernde Leberblümchen

Mit diesen Schattenkünstlern lassen sich auch die versteckten Winkel in blühende Oasen verwandeln.

Wildblumen im Garten - Integration leicht gemacht

Wildblumen müssen keineswegs auf isolierte Flächen verbannt werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sie harmonisch in bestehende Gärten einzubinden:

Blühende Inseln im grünen Meer

Eine meiner liebsten Methoden ist das Anlegen von Wildblumeninseln im Rasen. Man entfernt einfach ein Stück Grasnarbe und sät Wildblumensamen ein. So entstehen wunderschöne Blühflächen, die den Rasen auflockern und ein Festmahl für Insekten bieten.

Wilde Schönheiten im Staudenbeet

Auch in klassische Staudenbeete lassen sich Wildblumen wunderbar integrieren. Sie ergänzen die Gartenpflanzen auf natürliche Weise und verleihen dem Beet einen Hauch von Wildnis. Besonders reizvoll finde ich niedrige Wildblumen als Unterpflanzung für höhere Stauden - ein bezauberndes Zusammenspiel von Farben und Formen.

Hoch hinaus mit kletternden Wildpflanzen

Für die vertikale Begrünung eignen sich kletternde Wildpflanzen wie die romantische Waldrebe oder das duftende Geißblatt hervorragend. Sie erobern Zäune, Pergolen oder Hauswände und schaffen so zusätzlichen Lebensraum in luftiger Höhe - ein wahres Paradies für Insekten und Vögel.

Ihr eigenes Wildblumenparadies: Ein Geschenk an die Natur

Wildblumenwiesen sind wahre Hotspots der Biodiversität. Sie bieten Nahrung und Zuflucht für unzählige Insektenarten, darunter viele bedrohte Wildbienen und Schmetterlinge. Mit der Anlage einer Wildblumenwiese im eigenen Garten können Sie aktiv zum Artenschutz beitragen - und glauben Sie mir, es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl zu sehen, wie sich das Leben in Ihrem Garten entfaltet.

Die bunte Vielfalt der Wildblumen ist nicht nur ein Festschmaus für Insekten, sondern auch eine Augenweide für uns Menschen. Eine blühende Wildblumenwiese ist ein sich ständig wandelndes Kunstwerk, das uns die Schönheit der Natur vor Augen führt. Von den ersten zaghaften Frühjahrsblühern bis zu den letzten tapferen Herbstastern gibt es immer etwas Neues zu entdecken und zu bestaunen.

Ich möchte Sie ermutigen: Wagen Sie den Schritt und legen Sie Ihr eigenes Stück Wildblumenparadies an. Ob eine ausgedehnte Wiese oder nur eine kleine Ecke im Garten - jeder Quadratmeter zählt. Der Aufwand hält sich in Grenzen, die Freude hingegen ist grenzenlos. Beobachten Sie, wie sich Ihr Garten in einen summenden, brummenden und flatternden Lebensraum verwandelt. Sie werden erstaunt sein, wie viele verschiedene Insekten plötzlich zu Gast sind.

Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege entwickelt sich Ihre Wildblumenwiese von Jahr zu Jahr weiter. Neue Arten siedeln sich an, die Vielfalt nimmt zu. So erschaffen Sie ein dynamisches Stück Natur direkt vor Ihrer Haustür. Genießen Sie die Schönheit und den ökologischen Wert Ihres eigenen Wildblumenparadieses - es ist ein Geschenk an die Natur und an sich selbst!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche heimischen Wildblumen eignen sich am besten für Bienen?
    Für Bienen sind besonders Korbblütler wie Schafgarbe, Margerite und Flockenblume wertvoll, da ihre Blütenköpfe aus vielen nektarreichen Einzelblüten bestehen. Lippenblütler wie Thymian, Salbei und Ziest bieten aromatische Nektarquellen und kommen auch bei Trockenheit gut zurecht. Schmetterlingsblütler wie Hornklee, Rotklee und Esparsette sind besonders eiweißreich und werden von Hummeln geschätzt. Phacelia, auch als "Bienenfreund" bekannt, und Borretsch gehören ebenfalls zu den Top-Bienenweiden. Diese Arten blühen von Mai bis Oktober und sichern so eine kontinuierliche Nahrungsversorgung. Wichtig ist eine Mischung aus Früh-, Sommer- und Spätblühern für ganzjährige Nahrung. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten oft regional angepasste Wildblumenmischungen, die optimal auf die Bedürfnisse heimischer Bienenarten abgestimmt sind.
  2. Was macht Wildblumenwiesen so wertvoll für die Artenvielfalt?
    Wildblumenwiesen sind wahre Hotspots der Biodiversität und fördern nachweislich die Artenvielfalt. Sie bieten Nahrung und Lebensraum für unzählige Insektenarten, darunter viele bedrohte Wildbienen und Schmetterlinge. Die verschiedenen Blütenformen und -farben ziehen unterschiedliche Bestäuber an und schaffen ökologische Nischen. Wildblumenwiesen entstehen komplexe Wechselwirkungen zwischen Pflanzen, Bodenorganismen und Insekten, die das gesamte Ökosystem stärken. Sie beeinflussen auch das Mikroklima positiv und bieten Schutz sowie Nistmöglichkeiten. Über mehrere Jahre entwickelt sich eine stabile Pflanzengemeinschaft, die sich selbst erhält. Besonders wertvoll ist die saisonale Blühfolge von Frühjahrs- bis Spätblühern, die durchgehend Nahrung bietet. Samenstände dienen als Winterquartier für Kleinlebewesen. Jeder Quadratmeter Wildblumenwiese trägt aktiv zum Artenschutz bei und schafft wichtige Trittsteinbiotope in unserer Kulturlandschaft.
  3. Wie unterscheiden sich Korbblütler, Lippenblütler und Schmetterlingsblütler als Nektarquellen?
    Korbblütler wie Schafgarbe, Margerite und Flockenblume zeichnen sich durch ihre Blütenköpfe aus vielen Einzelblüten aus, die Bienen ein regelrechtes Festmahl bieten. Sie sind besonders ergiebige Nektarquellen und blühen oft monatelang. Lippenblütler wie Thymian, Salbei und Ziest haben speziell geformte Blüten mit einer charakteristischen Unterlippe als Landeplatz. Ihre aromatischen Düfte locken gezielt bestimmte Insektenarten an, und sie produzieren auch bei Trockenheit zuverlässig Nektar. Schmetterlingsblütler wie Hornklee, Rotklee und Esparsette bieten besonders eiweißreichen Nektar und Pollen. Ihre Blütenform ist perfekt an Hummeln angepasst, die stark genug sind, die Blüten zu öffnen. Diese Pflanzenfamilien ergänzen sich optimal: Korbblütler bieten Masse, Lippenblütler Konstanz bei Trockenheit und Schmetterlingsblütler hochwertige Nahrung. Eine Mischung aller drei Familien sichert vielfältige Nektarquellen für unterschiedliche Bestäuberarten.
  4. Welche besonderen Eigenschaften haben Phacelia und Borretsch als Bienenweiden?
    Phacelia, auch als "Bienenfreund" bekannt, ist eine der besten Bienenweiden überhaupt. Sie produziert außergewöhnlich viel Nektar und blüht von Juni bis September kontinuierlich. Ihre blauen, spiralförmigen Blütenstände sind bei Bienen, Hummeln und anderen Insekten gleichermaßen beliebt. Phacelia ist sehr pflegeleicht, wächst auf fast allen Böden und eignet sich hervorragend als Zwischenfrucht oder zur Gründüngung. Borretsch zeichnet sich durch seinen nektarreichen Blütenstand aus und wird von Bienen intensiv besucht. Seine charakteristischen himmelblauen Sternblüten öffnen sich kontinuierlich von Juni bis September. Beide Arten sind einjährig, säen sich aber zuverlässig selbst aus. Sie können problemlos in bestehende Wildblumenwiesen integriert werden und verbessern die Bodenfruchtbarkeit. Diese beiden Arten sind ideale Einstiegspflanzen für alle, die schnell eine blühende Bienenweide etablieren möchten.
  5. Warum sollten Brennnesseln und Disteln in naturnahen Gärten geduldet werden?
    Brennnesseln und Disteln haben trotz ihres schlechten Rufs enormen ökologischen Wert. Brennnesseln sind die Lebensgrundlage für viele Schmetterlingsraupen, darunter Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und Admiral. Ohne Brennnesseln gäbe es diese wunderschönen Schmetterlinge nicht. Sie bieten auch Nahrung für über 50 Insektenarten und sind wichtige Eiweißquellen. Disteln wie die Nickende Distel oder Karde werden von Schmetterlingen und Bienen intensiv besucht. Ihre Blüten sind wahre Nektartankstellen, und ihre Samenstände dienen Vögeln als Winternahrung. Beide Pflanzengruppen schaffen wichtige ökologische Nischen und fördern die Artenvielfalt erheblich. In naturnahen Gärten sollte bewusst eine wilde Ecke mit diesen Pflanzen geduldet werden. Sie zeigen, dass echter Naturschutz manchmal bedeutet, auch die vermeintlich unschönen Aspekte der Natur zu akzeptieren. Die Beobachtung der Tierwelt in diesen Bereichen ist besonders faszinierend.
  6. Worin unterscheiden sich Wildblumenwiesen von herkömmlichen Blühstreifen?
    Wildblumenwiesen und Blühstreifen unterscheiden sich grundlegend in Zielsetzung und Zusammensetzung. Wildblumenwiesen bestehen ausschließlich aus heimischen, an den Standort angepassten Arten, die sich über Jahre zu stabilen Pflanzengemeinschaften entwickeln. Sie sind auf Langfristigkeit und Artenvielfalt ausgelegt, mit komplexen ökologischen Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Tieren. Die Pflege beschränkt sich auf ein bis zwei Schnitte pro Jahr. Herkömmliche Blühstreifen enthalten oft exotische Arten oder einjährige Kulturpflanzen, die primär auf schnelle, spektakuläre Blütenwirkung setzen. Sie müssen häufig jährlich neu angelegt werden und bieten weniger ökologischen Nutzen für spezialisierte heimische Insekten. Wildblumenwiesen entwickeln mit der Zeit eine natürliche Dynamik und werden immer artenreicher, während Blühstreifen oft gleichförmig bleiben. Für nachhaltigen Insektenschutz sind daher mehrjährige Wildblumenwiesen mit heimischen Arten deutlich wertvoller als kurzlebige Blühstreifen.
  7. Was ist der Unterschied zwischen einer Bienenweide und einer Schmetterlingsweide?
    Bienenweide und Schmetterlingsweide haben unterschiedliche Schwerpunkte, obwohl es Überschneidungen gibt. Bienenweiden fokussieren auf nektar- und pollenreiche Blüten, die von Bienen gut erreicht werden können. Wichtig sind offene, flache Blüten wie die von Korbblütlern (Schafgarbe, Margerite) oder röhrenförmige Blüten von Lippenblütlern (Thymian, Salbei). Bienen benötigen kontinuierliche Nahrung von Frühjahr bis Herbst. Schmetterlingsweiden berücksichtigen zusätzlich die Raupenentwicklung und enthalten deshalb auch Futterpflanzen wie Brennnesseln, Wegerich und Wilde Möhre. Für erwachsene Schmetterlinge sind besonders Disteln, Wilder Majoran und Nachtkerze attraktiv. Schmetterlinge bevorzugen oft größere, flache Blüten als Landeplatz. Eine ideale Wildblumenwiese kombiniert beide Aspekte und bietet sowohl reichlich Nektar für Bienen als auch Raupen-Futterpflanzen für Schmetterlinge. So entsteht ein vollständiges Ökosystem, das beide Insektengruppen in allen Lebensstadien unterstützt.
  8. Welche Rolle spielen verschiedene Blütenformen für die Bestäubung durch unterschiedliche Insektenarten?
    Verschiedene Blütenformen haben sich evolutionär an spezifische Bestäuber angepasst. Flache, offene Blüten wie die von Schafgarbe oder Margeriten sind für kurzrüsselige Insekten wie Fliegen und manche Wildbienen ideal zugänglich. Röhrenförmige Lippenblütler wie Salbei erfordern längere Rüssel und werden bevorzugt von Hummeln und langrüsseligen Bienen besucht. Schmetterlingsblüten wie die des Rotklees können nur von kräftigen Insekten wie Hummeln geöffnet werden. Tiefe Röhrenblüten sind perfekt für Schmetterlinge mit ihren langen Saugrüsseln angepasst. Glockenförmige Blüten bieten speziell Hummeln ideale Nektarquellen. Diese Blütenvielfalt sorgt dafür, dass verschiedene Insektenarten ihre Nahrungsnischen finden. Spezialisierte Wildbienen haben sich sogar auf einzelne Pflanzenarten spezialisiert. Eine vielfältige Wildblumenwiese mit unterschiedlichen Blütenformen unterstützt daher die größtmögliche Insektenvielfalt und fördert effektive Bestäubung durch verschiedene Arten.
  9. Wo kann man hochwertige Wildblumensamen für bienenfreundliche Gärten kaufen?
    Hochwertige Wildblumensamen erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf heimische Arten fokussieren. Etablierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten oft regional angepasste Wildblumenmischungen mit garantiert heimischen Arten. Wichtige Qualitätskriterien sind: zertifizierte Herkunft, hohe Keimfähigkeit und Verzicht auf exotische Beimischungen. Seriöse Anbieter geben genaue Artenlisten an und beraten zur Standortwahl. Auch spezialisierte Wildstaudengärtnereien und Saatguterzeuger für Naturschutzprojekte sind gute Quellen. Vermeiden Sie Billigangebote ohne Herkunftsnachweis oder Mischungen mit exotischen Arten. Regionale Unterschiede sind wichtig: Samen aus der näheren Umgebung sind besser an lokale Bedingungen angepasst. Viele Fachhandels-Experten bieten auch Beratung zur optimalen Zusammenstellung je nach Standort und Bodenverhältnissen. Qualität hat hier ihren Preis, aber nur mit hochwertigem Saatgut gelingt eine artenreiche, dauerhafte Wildblumenwiese.
  10. Welche Wildblumenmischungen sind für Anfänger beim Anlegen einer Schmetterlingswiese empfehlenswert?
    Für Anfänger eignen sich robuste, pflegeleichte Mischungen mit bewährten Arten. Empfehlenswert sind Kombinationen aus schnell etablierenden einjährigen Arten wie Kornblume, Klatschmohn und Ringelblume mit mehrjährigen Stauden wie Schafgarbe, Margerite und Thymian. Wichtig für Schmetterlinge sind auch Raupen-Futterpflanzen wie Wegerich und einzelne tolerierte Brennnesselecken. Fertige Schmetterlings-Mischungen enthalten oft bereits optimale Zusammenstellungen. Gartenfachgeschäfte wie samen.de bieten häufig spezielle Anfänger-Sets mit detaillierten Anleitungen. Beginnen Sie mit einer kleineren Fläche von 10-20 Quadratmetern, um Erfahrungen zu sammeln. Mischungen für magere Böden sind meist erfolgreicher als solche für nährstoffreiche Standorte. Achten Sie auf regionale Anpassung der Arten. Eine Kombination aus Früh-, Sommer- und Spätblühern sichert eine lange Blütezeit. Nach der Etablierung entwickelt sich die Wiese meist von selbst weiter und wird jährlich artenreicher.
  11. Welche ökologischen Wechselwirkungen entstehen zwischen Wildblumen und Bodenorganismen?
    Wildblumen und Bodenorganismen bilden komplexe, symbiotische Beziehungen. Die Wurzeln der Wildblumen scheiden verschiedene Substanzen aus, die spezifische Bodenbakterien und Pilze fördern. Diese Mikroorganismen helfen bei der Nährstoffaufnahme und schützen vor Krankheiten. Besonders Schmetterlingsblütler wie Rotklee leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die Luftstickstoff binden und den Boden natürlich düngen. Regenwürmer und andere Bodentiere werden durch die organische Substanz abgestorbener Pflanzenteile angelockt und verbessern die Bodenstruktur. Verschiedene Wildblumenarten haben unterschiedliche Wurzeltiefen und erschließen verschiedene Bodenschichten, was die Nährstoffverteilung optimiert. Pilz-Netzwerke (Mykorrhiza) verbinden die Wurzeln verschiedener Pflanzen und ermöglichen Nährstoff- und Informationsaustausch. Diese Wechselwirkungen schaffen einen fruchtbaren, stabilen Boden, der weniger anfällig für Erosion ist und Wasser besser speichern kann. Dadurch entsteht ein sich selbst erhaltendes System mit zunehmender Bodenfruchtbarkeit.
  12. Wie beeinflussen Wildblumenwiesen das Mikroklima in Gärten und Landschaften?
    Wildblumenwiesen haben positive mikroklimatische Effekte, die über ihre unmittelbare Fläche hinauswirken. Sie kühlen durch Verdunstung die Umgebungstemperatur und schaffen ein ausgeglicheneres Kleinklima. Die unterschiedlichen Pflanzenhöhen und dichte Bodenbedeckung reduzieren Windgeschwindigkeit und schaffen windgeschützte Bereiche. Dies ist besonders für Insekten wichtig, die bei starkem Wind nicht fliegen können. Die Bodenbedeckung verhindert Austrocknung und Erosion, während die Wurzeln Wasser besser im Boden halten. Wildblumenwiesen erhöhen die Luftfeuchtigkeit und mildern extreme Temperaturschwankungen ab. Sie wirken als natürliche Klimapuffer gegen Hitze und Trockenheit. In größeren Zusammenhängen können sie sogar Niederschlagsmuster beeinflussen. Für Gärten bedeutet dies angenehmere Bedingungen für Menschen und Tiere. Die klimaregulierenden Effekte werden mit der Größe der Fläche stärker, aber schon kleine Wildblumeninseln tragen zur Verbesserung des Mikroklimas bei.
  13. Welche Bedeutung haben Wildblumen für spezialisierte Wildbienen und solitäre Insekten?
    Wildblumen sind für spezialisierte Wildbienen überlebenswichtig, da viele Arten oligolektisch sind - sie sammeln Pollen nur von wenigen verwandten Pflanzenarten. Die Sandbiene Andrena hattorfiana ist beispielsweise auf Korbblütler spezialisiert, während die Glockenblumen-Scherenbiene ausschließlich Glockenblumen-Pollen sammelt. Diese Ko-Evolution zwischen Pflanzen und Bestäubern hat zu perfekt aufeinander abgestimmten Systemen geführt. Solitäre Insekten benötigen nicht nur Nahrung, sondern auch spezifische Nistplätze. Hohle Pflanzenstängel, markhaltige Stiele oder offene Bodenstellen werden als Brutstätten genutzt. Der Zeitpunkt der Blüte muss präzise mit dem Lebenszyklus der Insekten übereinstimmen. Wildblumen bieten auch Baumaterial: Blattschneiderbienen nutzen Blätter für ihre Brutzellen. Ohne heimische Wildblumen sterben diese spezialisierten Arten aus, da sie nicht auf andere Pflanzen ausweichen können. Jede Wildblumenart unterstützt ein ganzes Netzwerk abhängiger Insektenarten. Daher ist Artenvielfalt bei Wildblumen essentiell für den Erhalt spezialisierter Wildbienen.
  14. Wie entwickelt sich die Artenzusammensetzung einer Wildblumenwiese über mehrere Jahre?
    Die Entwicklung einer Wildblumenwiese folgt einer faszinierenden natürlichen Dynamik. Im ersten Jahr dominieren meist einjährige Arten wie Kornblume und Mohn, die schnell keimen und blühen. Ab dem zweiten Jahr etablieren sich zweijährige Arten wie Wilde Möhre und Königskerze. Mehrjährige Stauden wie Schafgarbe und Margerite brauchen oft 2-3 Jahre zur vollen Entwicklung, werden dann aber dominant. Mit der Zeit setzen sich die standortangepassten Arten durch, während weniger geeignete verschwinden. Die Konkurrenzfähigkeit einzelner Arten verändert sich je nach Witterung und Bodenverhältnissen. Nach 3-5 Jahren entsteht meist ein stabiles Gleichgewicht, das sich nur noch langsam wandelt. Gräser können überhandnehmen, wenn der Boden zu nährstoffreich wird. Störungen durch Mahd oder Bodenbearbeitung schaffen neue Nischen für einjährige Arten. Die Artenzusammensetzung spiegelt die lokalen Umweltbedingungen wider. Über Jahre wird die Wiese immer vielfältiger und ökologisch wertvoller, da sich komplexe Beziehungen zwischen den Arten entwickeln.
  15. Wie bereitet man den Boden optimal für die Aussaat von Wildblumensamen vor?
    Die richtige Bodenvorbereitung ist entscheidend für den Erfolg einer Wildblumenwiese. Entfernen Sie zunächst vorhandenen Bewuchs und lockern Sie den Boden oberflächlich auf. Wichtig: Wildblumen bevorzugen magere, nährstoffarme Böden. Bei sehr fettem Boden arbeiten Sie Sand oder Kies ein, um ihn abzumagern. Verzichten Sie komplett auf Düngung. Der Boden sollte feinkrümelig und eben sein, aber nicht zu fein - eine raue Oberfläche ist ideal. Entfernen Sie Steine und grobes Material. Wässern Sie bei Trockenheit vor der Aussaat. Der pH-Wert sollte neutral bis leicht alkalisch sein. Gartenfachhändler wie samen.de bieten passende Bodenverbesserungs-Materialien an. Ein klassischer Fehler ist zu intensive Bodenbearbeitung - oberflächliches Lockern reicht völlig. Bei verdichtetem Boden kann eine Tiefenlockerung nötig sein. Der optimale Zeitpunkt ist April bis Mai oder August bis September. Lassen Sie den vorbereiteten Boden einige Tage ruhen, damit sich die Erde setzt. Eine gute Vorbereitung erspart später viel Arbeit und sichert den Erfolg.
  16. Welche Pflegemaßnahmen sind bei einer etablierten Wildblumenwiese erforderlich?
    Eine etablierte Wildblumenwiese ist erfreulich pflegeleicht. Das wichtigste Pflegewerkzeug ist der Mäher für den ein bis zwei Mal jährlichen Schnitt. Der erste Schnitt erfolgt Ende Juni nach der Hauptblüte der Frühblüher, der zweite im September. Mähen Sie auf 5-10 cm Höhe und lassen Sie das Mähgut 2-3 Tage liegen, damit Samen ausfallen können. Danach unbedingt entfernen, um Nährstoffanreicherung zu vermeiden. Selektives Mähen verschiedener Bereiche zu unterschiedlichen Zeiten erhält Blüten für Insekten. Unerwünschte Pflanzen wie Neophyten sollten vor der Blüte entfernt werden. Bei hartnäckigen Problemkräutern hilft gezieltes Ausstechen. Düngung ist grundsätzlich nicht erforderlich und sogar schädlich. Eine gelegentliche Nachsaat offener Stellen kann sinnvoll sein. Bewässerung ist nur in extremen Trockenperioden und bei frisch gesäten Bereichen nötig. Die Wiese entwickelt sich weitgehend selbstständig und wird jährlich artenreicher. Weniger ist hier definitiv mehr - zu intensive Pflege schadet der natürlichen Entwicklung.
  17. Stimmt es, dass Wildblumenwiesen mehr Arbeit machen als ein gepflegter Rasen?
    Nein, das Gegenteil ist der Fall! Wildblumenwiesen sind nach der Etablierung deutlich pflegeleichter als Rasen. Während ein gepflegter Rasen wöchentliches Mähen von April bis Oktober erfordert, reichen bei Wildblumenwiesen ein bis zwei Schnitte pro Jahr. Sie benötigen keine Düngung, kein Vertikutieren, keine Nachsaat und keine regelmäßige Bewässerung. Die jährliche Arbeitszeit reduziert sich auf wenige Stunden statt dutzender Stunden beim Rasen. Lediglich in den ersten Wochen nach der Aussaat ist etwas mehr Aufmerksamkeit nötig - Feuchthalten und gelegentliches Unkrautzupfen. Nach 2-3 Jahren läuft das System weitgehend von selbst. Auch die Ausrüstung ist minimaler: Ein einfacher Balkenmäher oder eine Sense reichen völlig aus. Die Kosten für Rasenmäher-Wartung, Benzin, Dünger und Nachsaaten entfallen komplett. Stattdessen investiert man einmalig in qualitatives Saatgut und genießt danach jahrelang eine pflegeleichte, blühende Fläche. Wildblumenwiesen sind die entspannte Alternative für alle, die weniger Gartenarbeit, aber mehr Natur möchten.
  18. Welche regionalen Besonderheiten sollten bei der Auswahl heimischer Wildblumen beachtet werden?
    Regionale Anpassung ist entscheidend für den Erfolg von Wildblumenwiesen. Klimatische Bedingungen variieren stark zwischen Norddeutschland und den Alpen, zwischen kontinentalem Klima im Osten und ozeanischem im Westen. Bodenverhältnisse unterscheiden sich regional - saure Böden in Heidelandschaften, kalkige in Süddeutschland, sandige im Norden. Jede Region hat ihre charakteristische Pflanzengemeinschaften. Norddeutsche Wiesen enthalten andere Arten als bayerische Bergwiesen. Genetische Anpassung lokaler Ökotypen ist wichtig für Winterhärte und Trockenresistenz. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de berücksichtigen diese regionalen Unterschiede in ihrem Sortiment. Auch die lokale Insektenfauna ist an heimische Pflanzen angepasst. Samen aus der näheren Umgebung (50-100 km Radius) sind optimal. Naturschutzgebiete der Region zeigen, welche Arten natürlicherweise vorkommen. Bei größeren Projekten ist die Verwendung von Regiosaatgut sogar vorgeschrieben. Beratung durch regionale Gartenbauvereine oder Naturschutzbehörden hilft bei der optimalen Artenauswahl.
  19. Was unterscheidet Wildpflanzen von gezüchteten Gartenpflanzen in Bezug auf Insektennutzen?
    Wildpflanzen und gezüchtete Gartenpflanzen unterscheiden sich fundamental im Insektennutzen. Wildpflanzen haben natürliche, einfache Blüten mit zugänglichen Staubgefäßen und Nektarien. Gezüchtete Gartenpflanzen sind oft auf optische Wirkung selektiert - gefüllte Blüten sehen spektakulär aus, bieten aber keinen Nektar oder Pollen. Die Staubgefäße sind zu Blütenblättern umgewandelt. Wilde Arten haben sich über Jahrmillionen mit Insekten entwickelt, ihre Blütezeit, Nektarproduktion und Blütenform sind perfekt abgestimmt. Gezüchtete Sorten blühen oft zu anderen Zeiten oder haben veränderte Inhaltsstoffe. Exotische Zierpflanzen kennen unsere heimischen Insekten oft gar nicht. Wildpflanzen bieten auch Pollen mit dem richtigen Nährstoffprofil für Larven. Ihre gesamte Struktur - Stängel, Blätter, Samen - wird von Insekten genutzt. Kulturpflanzen sind meist steril oder bilden keine verwertbaren Samen. Für effektiven Insektenschutz sind daher heimische Wildpflanzen unersetzlich. Sie sind die Co-Evolution mit unserer Insektenwelt eingegangen und bieten authentische ökologische Funktionen.
  20. Wie grenzen sich Wiesenblumen von Feldblumen in ihrer ökologischen Funktion ab?
    Wiesenblumen und Feldblumen haben unterschiedliche ökologische Funktionen entsprechend ihrer natürlichen Lebensräume. Wiesenblumen sind mehrjährige Arten, die in stabilen Graslandschaften wachsen. Sie bilden dauerhafte Wurzelsysteme und leben in ausgewogener Konkurrenz mit Gräsern. Typische Vertreter sind Margerite, Wiesensalbei und Schafgarbe. Sie bieten kontinuierliche Nahrungsquellen für spezialisierte Wiesenbewohner und blühen meist über längere Zeiträume. Feldblumen sind hingegen einjährige Pionierpflanzen, die offene Böden schnell besiedeln. Kornblume, Klatschmohn und Ackersenf gehören dazu. Sie keimen nach Bodenstörungen, blühen intensiv und vergehen wieder. Feldblumen bieten wichtige Nahrung in ansonsten blütenarmen Ackerlandschaften. Ökologisch ergänzen sich beide Gruppen: Wiesenblumen schaffen stabile, artenreiche Lebensräume, während Feldblumen Lücken füllen und bei Störungen schnell reagieren. Für eine vollständige Wildblumenwiese sollten beide Typen kombiniert werden, um sowohl Stabilität als auch Dynamik zu gewährleisten. So entsteht ein ausgewogenes Ökosystem mit maximaler Artenvielfalt.
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