Endivien aussäen und pflanzen
Endivien werden in der Zeit von Anfang Mai bis Mitte Juli in Töpfen oder Anzuchtplatten vorgezogen. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 20 und 22 °C. Dann keimen die Samen innerhalb von einer Woche. Achten Sie in der Anzucht darauf, dass die Jungpflanzen nicht über längere Zeit Temperaturen unter 16 °C ausgesetzt sind. Abhängig von der Sorte kann das zum vorzeitigen Schießen führen, so dass die Endivien keine erntefähigen Köpfe bilden.
Drei bis vier Wochen nach der Aussaat können die Jungpflanzen mit einem Abstand von 30 mal 30 cm ins Beet gesetzt werden. Sie bevorzugen einen feuchten, lockeren, humosen Boden.
Während des Sommers bilden sich große, dichte Köpfe, die sich mit zunehmender Größe immer mehr schließen. Dabei bleichen die Blätter im Zentrum aus und werden gelb. Diese gelben Blätter sind weniger bitter und zarter. Bei selbstbleichenden Endivien ist der Gelbanteil im Kopf groß. Bei anderen Sorten können Sie ihn erhöhen, indem Sie die Köpfe 7 bis 10 Tage vor der Ernte mit einer lichtdichten Haube (Eimer) abdecken oder einen Teller auf das Herz der Pflanze legen.
Anbauprobleme bei Endivien vermeiden
Wenn Sie Ihre Endivien im Sommer von Juni bis Mitte August pflanzen, dann können Sie sie als Folgekulturen von Kohlrabi, Schnitt-, Pflück- und Kopfsalate, Eissalat, Erbsen, Radieschen und Rettich, Spinat, frühem Kopfkohl, Blumenkohl und Brokkoli auf die Beete setzen. Eskariol und Frisée sind gute Mischkulturpartner für Bohnen, Lauch, Kohl und Fenchel.
Zur Vermeidung von Nachbauproblemen durch Pilze und Nematoden sollten Sie Endivien, Radicchio, Zichorien und Chicorée nur alle 3 bis 4 Jahre auf die gleiche Fläche pflanzen. Achten Sie auf eine gute Kalium-Versorgung der Pflanzen. Kalzium-Mangel verursacht bei Endivien das Eintrocknen der Blattränder und Fäulnis (Kranzfäule). Der Mangel wird durch eine Überdüngung mit Stickstoff verstärkt. Mit Kulturschutznetzen können Sie die Pflanzen vor Blattläusen und Wurzelläusen schützen.
Von Wurzelläusen befallenen Endivien kümmern, werden gelb und bilden keine Köpfe. Die kleinen Schädlinge wandern im Sommer von anderen Wirtspflanzen auf die Endivien. Sie mögen verdichtete, trockene Böden. Darum trägt eine gute Bodenbearbeitung und regelmäßiges Wässern mit zum Schutz der Pflanzen bei.
Endivien ernten und richtig lagern
Weil Eskariol kältetolerant ist, kann er in Regionen mit mildem Klima bis in den Dezember hinein direkt vom Beet geerntet werden. Die frischen Köpfe lassen sich in Folie eingewickelt gut im Kühlschrank lagern. Am besten hält sich Eskariol, wenn Sie ihn mit den Wurzeln ausgraben und kopfüber an einem kühlen Ort aufhängen. Bei 0 bis 1 °C und hoher Luftfeuchtigkeit hält er sich dann 2 bis 3 Wochen.
Eskariol oder Frisée
Bei den Endivien gibt es glattblättrige und krausblättrige Sorten. Sie unterscheiden sich in ihrer Schossfestigkeit und Lagerbarkeit.
Eskariol
Glattblättrige Endivien werden als Eskariol bezeichnet. Sie haben breite Blattrippen und gewellte Blattränder. Unter Kurztagbedingungen im Frühjahr sind sie anfällig für Kältereize durch Temperaturen unter 16 °C, die ein vorzeitiges in Blüteschießen auslösen. Besonders kritisch sind Temperaturen um 4 °C im April. Frühe Sätze sollten Sie darum mit Vlies und Folie vor kühlen Temperaturen schützen. Im Herbst als ausgewachsene Köpfe vertragen die Pflanzen dagegen leichte Fröste bis -5 °C. Wenn sie mit der Wurzel geerntet werden, sind Eskariol-Sorten über mehrere Wochen lagerbar. Das macht sie zu guten Herbstsalaten.
Frisée
Krausblättrige Sorten werden Frisée oder Petticoat-Salate genannt. Bei ihnen sind die Blattrippen schmaler und die Ränder der Blätter sind gefranst und gezahnt. Sie sind schossfester als Eskariol und als Jungpflanze unempfindlicher gegen kühle Temperaturen. Für den frühen Anbau vor Mitte Juni sind Frisée-Sorten besser geeignet. Dafür vertragen sie im Herbst keinen Frost und sind nach der Ernte nicht so lange haltbar. Darum sollten Sie Frisée bevorzugt in kleinen Sätzen für den sofortigen Verbrauch im Sommer anbauen.