Freilandaussaaten: mit diesen Tricks geht die Saat garantiert auf!
So langsam werden die Temperaturen wärmer, die Tage länger und Sie wollen bald loslegen mit dem Säen und Pflanzen. In diesem Artikel dreht sich alles um die richtige Aussaat im Freiland. So viel darf versprochen werden, auch erfahrene Gärtner können von diesen Tipps profitieren.
Die Bodenvorbereitung
Die Bodenvorbereitung legt den Grundstein für die spätere Keimung. Wird der Boden nicht sorgfältig vorbereitet, dann geht die Saat nur lückig und ungleichmäßig auf. Widmen wir uns also zunächst der richtigen Bodenvorbereitung.
Je nach Bodenart und Zustand muss der Boden nur ein wenig belüftet oder tiefer bearbeitet werden. Bei leichten Sandböden muss nur oberflächlich geharkt werden, Unkräuter und Pflanzenreste werden entfernt, die Reste einer Mulchschicht werden in den Boden eingearbeitet. Gerade in einem nassen Frühjahr zeigt sich der Vorteil von Sandböden. Hier können Sie mit der Bodenvorbereitung und Einsaat beginnen, sobald es die Temperaturen zulassen.
Schwere Böden können nur bearbeitet werden, wenn der Wassergehalt ideal ist. Ein lehmiger Boden, der sehr feucht ist, wird in großen Klumpen zusammen haften und an den Arbeitsgeräten kleben bleiben. Warten Sie in einem solchen Fall ab, bis der Boden oberflächlich abgetrocknet ist. Entfernen Sie Unkraut und Pflanzenreste, so erwärmt sich der Boden schneller. Erst, wenn sich grobe Erdschollen mit den Händen in kleine Krümel zerreiben lassen, ist der Zeitpunkt für die Bodenbearbeitung gekommen.
Grubbern, hacken und rechen Sie den Boden so lange, bis ein fein krümeliges Saatbett entsteht. Entfernen Sie alle Unkrautwurzeln und großen Steine aus dem Beet. Rückverfestigen Sie den Boden mithilfe einer Walze oder Brettern, damit sich das feine Kapillarnetz im Boden wieder bilden kann.
Gärtnertrick: falsches Saatbett gegen Unkraut
Ein frisch vorbereitetes Saatbett verleitet direkt zur Aussaat. Aber Halt. Wenn Sie jetzt etwas Geduld an den Tag legen, müssen Sie im Sommer kaum mehr Unkraut zupfen. Schlagen Sie dem Beikraut ein Schnippchen, indem Sie es keimen lassen. Wässern Sie den Boden, als hätten Sie eingesät und warten Sie zwei bis drei Wochen lang ab. Schon bald sehen Sie kleine, grüne Keimlinge, allesamt Unkräuter. Jetzt müssen Sie nur noch eine einem schönen, sonnigen Tag den Boden erneut rechen. Die noch zarten Unkräuter werden so ganz einfach ausgerissen und vertrocknen in der Sonne.
Auf diese Weise können Sie ganz einfach und vollkommen ökologisch samenbürtigen Unkraut zuvorkommen. Wenden Sie den Boden nicht mehr und arbeiten Sie nur 2-3 cm tief, ansonsten holen Sie neue Unkrautsamen hervor.
Einsaat: Pflanzabstand und Saatzeitpunkt beachten
Überlegen Sie sich zuvor genau, wo welches Gemüse hinkommt. Dabei sollten Erntezeitpunkt, Platz und Nährstoffbedarf berücksichtigt werden. Ziehen Sie mithilfe einer Schnur gerade Saatrillen uns streuen Sie die Samen ein. Beachten Sie den Aussaatzeitpunkt und die Pflanzabstände, welche auf dem Samentütchen angegeben sind.
Vorkeimen: Schnellstart für die Samen
Manche Samen keinen sehr zuverlässig und schnell, andere brauchen mitunter einen ganzen Monat und selbst da ist das Ergebnis manchmal dürftig. Aber auch diesen ganz besonderen Pflänzlein können Sie auf die Sprünge helfen.
Keimen Sie Ihre Samen einfach vor! Vielleicht haben Sie schon einmal gehört, dass manch ein Gärtner darauf schwört, seine Samen über nach in abgekühlten Kamillentee zu legen. Ganz so viel Aufwand müssen Sie nicht darum machen. Wir stellen eine einfache, aber sehr wirksame Methode vor, wie sich die Karottenkeimlinge bereits nach einer Woche statt nach einem Monat zeigen. Und so geht es:
1. Messen Sie die gewünschte Menge Saatgut ab.
2. Mischen Sie die Samen mit 10 Teilen feuchtem Quarzsand
3. Geben Sie die Mischung in eine verschließbares Gefäß oder einen Plastikbeutel
4. Stellen Sie die Sand-Saatgutmischung an einem geschützten, aber nicht zu warmen Ort auf. Dazu eignet sich ein Gartenhäuschen, ein unbeheizter Wintergarten oder ein kühler Flur.
5. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob sich bereits Keimwurzeln zeigen und ob der Sand noch feucht ist. Solange der Sand an den Fingern kleben bleibt, ist genug Feuchtigkeit vorhanden.
6. Sobald sich die ersten Keimwurzeln zeigen, ist es Zeit für die Aussaat
7. Bereiten Sie eine flache Saatrille vor und verteilen Sie das Saatgut vorsichtig mit dem Sand in die Rille. Gehen Sie dabei behutsam vor, da die Keimwurzel bei zu hoher Belastung Schaden nimmt.
8. Decken Sie das Saatgut nur leicht ab, mit gesiebter Erde oder Sand.
9. Gießen Sie kräftig an und lassen Sie die Saat nicht austrocknen. Schon bald sind die ersten Keimlinge zu sehen.
Warum lohnt sich das Vorkeimen?
Im Frühjahr sind die Bedingungen oft nicht ideal für die Keimung. Manchmal ist es zu nass oder zu kalt, damit sich der Keimling gesund entwickeln kann. Vor allen in schweren Böden ist das ein ernstes Problem und führt oft dazu, dass Samen schlecht und ungleichmäßig keimen. Mit dem Vorkeimen nehmen Sie den Samen diese Schwierigkeit ab. An einem geschützten Ort können sich die vielfältigen biologischen Prozesse vollziehen, die ablaufen müssen, damit der Samen keimen kann.
Sogar auf die spätere Entwicklung hat das Vorkeimen einen positiven Einfluss. Samen, die einen guten Start hatten, entwickeln sich zu kräftigen Gemüsepflanzen.
Besonders stark profitieren von dieser Methode alle Gemüsepflanzen, die klassischerweise direkt ins Beet gesät werden: Möhren, Pastinaken, Rote Beete, Spinat, Mangold, Salat u.v.m.
Dieses Gemüse sollten Sie nicht vorkeimen
Für Kreuzblütler wie Radieschen, Asiasalat oder Stielmus ist das Vorkeimen nur eingeschränkt zu empfehlen, sie keimen sehr schnell und profitieren kaum vom Vorkeimen.
Bei Erbsen und Bohnen wird gerne empfohlen, die Samen über Nacht in Wasser quellen zu lassen. Ein Ratschlag, der nur Früchte trägt, wenn der Boden bereits warm genug sind. In kalten, feuchten Böden verfaulen die aufgesogenen Samen und keimen nicht. Auch die Methode vom Vorkeimen kann hier keine Abhilfe schaffen. Erbsen werden am besten im Haus vorgezogen. Säen Sie die Samen in eine flache Schale mit wenig Anzuchterde und warten Sie, bis sich junge Erbsentriebe entwickelt haben. Die Jungpflanzen sind gegenüber Kälte sehr robust. So steht einer frühen Erbsenernte nichts mehr im Wege.
Die richtige Saattiefe
Bei der richtigen Saattiefe ist Fingerspitzengefühl verlangt. Grundsätzlich sagt man, dass die Erdschicht über dem Samen doppelt so dick sein soll wie der Samen selbst.
Es gibt ein paar Ausnahmen von dieser Regel. Vor allem große, energiereiche Samen von Erbsen, Mais und Bohnen können viel tiefer gesät werden. Bis zu 5 cm tief können die Samen gesät werden. Sehr feine Samen werden am besten gar nicht abgedeckt und nur oberflächlich gesät. Samen vom Gartensalat sind echte Lichtkeimer und benötigen Sonnenlicht, um zu keimen.
Gießen nicht vergessen!
Nachdem die Saat in der Erde ist, muss sie kontinuierlich feucht gehalten werden. Besonders bei flach gesäten Samen kann das eine tägliche Aufgabe darstellen. Erst wenn aus den zarten Keimlingen die echten Blätter wachsen und aus dem Samenkorn eine Jungpflanze geworden ist, können Sie die Wassergaben langsam herunterfahren. Damit regen Sie die Pflanze an, tiefe Wurzeln auszubilden.