Frühgemüse anbauen: Radieschen

Radieschen, auch Monatsrettiche genannt, gehören zu den besonders schnell wachsenden Gemüsearten. Teilweise sind sie schon nach einem Monat erntereif. Sie gehören zu dem ersten Frühjahrsgemüse, das nach dem langen Winter frisch aus dem Beet geerntet werden kann.

Aussaat

Ab Mitte Februar können Radieschen ins unbeheizte Gewächshaus oder Frühbeet gesät werden. Alternativ bietet sich der Anbau unter einem Vlies an. Radieschen überstehen leicht Fröste problemlos und keimen auch bei niedrigen Temperaturen. Nach rund einer Woche sind die ersten Keimlinge mit ihren herzförmigen Blättern zu sehen. Da Radieschen nicht besonders tief wurzeln, stellen Sie auch keine besonderen Ansprüche an den Boden. Die kleinen Monatsrettiche werden nicht vorgezogen, sondern direkt ins Beet gesät. Bei kleinen Sorten beträgt der Reihenabstand 6 cm, bei größeren 8 cm. In der Reihe benötigt jedes einzelne Radieschen genügend Platz zum Wachsen, etwa 3 bis 5 cm. Die Samenkörner werden 1 cm tief gesät. Besonders leicht gelingt die Aussaat mithilfe von Saatbändern, hier sind die einzelnen Samen schon im richtigen Abstand befestigt und das biologisch abbaubare Papier kann ganz einfach in die vorbereitete Saatrille gelegt werden.

Fruchtfolge und Mischkultur

Radieschen eignen sich perfekt als Lückenfüller, zwischen langsam wachsendem Gemüse wie zum Beispiel Karotten. Aber Vorsicht, auch wenn es auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist, gehören Radieschen zu den Kreuzblütlern. Kreuzblütler dürfen maximal alle vier Jahre auf derselben Fläche angebaut werden, sonst steigt das Risiko, dass die Pflanzen an der gefürchteten Kohlhernie erkranken. Die Erreger der Kohlhernie überdauern im Boden und können den Anbau von Kohl und Radieschen für die nächsten zehn Jahre unmöglich machen. In der Mischkultur sind Radieschen unkompliziert, sie gedeihen überall da, wo ein bisschen Platz ist. Sie stellen keine besonderen Ansprüche an die Düngung, mögen aber keinen frischen Stallmist, der eine Reihe von Schädlingen anlockt und gedeihen im Schatten von größerem Gemüse.

Tipps für schöne Radieschen

Manchmal kann man auch der erfahrenste Gärtner an den scheinbar einfachsten Gemüsepflanzen verzweifeln. So auch bei den Radieschen, deswegen haben wir für Sie die besten Tipps für wunderbare rote, scharfe Knollen zusammengetragen.

Die richtige Sorte

Sät man die falsche Sorte aus, kann es passieren, dass überhaupt keine Knolle angesetzt wird. Die Pflanze schießt direkt in die Höhe, um eine Blüte auszubilden. Für die erste Aussaat im Gewächshaus oder Frühbeet eignet sich „Poloneza“, die Sorte „Riesenbutter“ ist bestens für den Sommeranbau geeignet und die Sorte „Saxa“ ist bewährt für den Frühjahrs- und Herbstanbau.

Nicht zu tief säen

Auch wenn die vergleichsweise großen Radieschensamen auch die dickste Erdschicht durchbrechen können, sollten Radieschen nicht tiefer als 1 cm gesät werden. Werden Sie zu tief gesät bilden sich, wenn überhaupt, nur deformierte Knollen aus.

Im richtigen Abstand

Idealerweise hat beträgt der Abstand zwischen den einzelnen Radieschen 5 cm, bei sehr kleinen Sorten genügen auch 3 cm. Stehen die Radieschen dicht an dicht, liegen sie in Konkurrenz zueinander und bilden Blüten aus, bevor überhaupt eine Knolle entstanden ist. Tipp: zu eng stehende Pflanzen einfach ausreißen. Die jungen Radieschen sind aber zu schade für den Kompost und können klein geschnitten Salaten, Dips und Suppen zugegeben werden.

Sonnenlicht

Radieschen benötigen wenigstens sechs Stunden lang Sonne. Im Frühjahr gerne mehr im Sommer hingegen wird die Mittagshitze nicht gut vertragen und die kleinen Monatsrettiche sind dankbar für etwas Schatten. Im Sommer wirkt sich Schatten positiv aus, im Frühjahr sollte ein vollsonniger Standort gewählt werden.

Die richtige Düngung

Frischer Mist ist für Radieschen überhaupt nicht geeignet. Sie werden bei einem zu hohen Nährstoffangebot sehr anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Außerdem sind sie sehr chlorempfindlich, achten Sie darauf keinen Dünger zu verwenden, der Kaliumchlorid enthält.

Boden

Auf stark verdichtetem Boden gedeihen Radieschen nicht gut, zumindest in den ersten 15 bis 20 cm sollte der Boden steinfrei und locker sein. Am wohlsten fühlen sich Radieschen in einem humosen Boden.

Regelmäßig gießen

Radieschen wurzeln nicht besonders tief und um schöne Knollen zu ernten, sollten sie es auch nicht. Gießen Sie regelmäßig, nur so werden knackige, saftige Knollen ausgebildet. Bei Trockenheit neigen die Radieschen zum frühzeitigen Schossen und werden holzig oder pelzig.

Richtiger Erntezeitpunkt

Reife Radieschen sollten schnell geerntet werden. Allzu schnell werden aus knackigen Radieschen ungenießbare, scharfe, pelzige oder holzige Knollen. Auch wenn Sie beim Anbau alles richtig gemacht haben, können ein paar Tage zu lange im Beet die ganze Mühe zunichtegemacht machen. Ernten Sie die Radieschen, sobald sie groß genug sind. Tipp: Wussten Sie, dass Radieschen auch als Suppe oder Röstgemüse köstlich schmecken? Bei einer Ernteschwemme könne Radieschen süß-sauer eingelegt werden und entfalten so einen überraschend guten Geschmack.

Scharfe Radieschen

Wenn Sie ein Freund von milden, süßlichen Radieschen sind, dann ist dieser Tipp nicht das richtige für Sie. Wenn Sie allerdings scharf- aromatische Radieschen bevorzugen, haben wir den ultimativen Tipp für Sie! Scharfe Radieschen bekommen Sie, wenn sie schwefelhaltigen Dünger ausbringen. Früher war das nicht nötig, doch seitdem der Schwefel aus den Abgasen gefiltert wird, kommt es mancherorts zu Mangelsymptomen. Für den scharfen Geschmack sind Senfölglykoside verantwortlich, die sich in Maßen positiv auf unsere Gesundheit auswirken, in zu hohen Mengen, können Sie aber auch reizend wirken.

Scharf schmeckende Sorten sind: „Saxa 3“ „Rudi“, „Sora“ oder „French Breakfast“.

Milde Radieschen

Falls Ihnen die Radieschen dann doch einmal zu scharf geworden sind, können Sie die Schärfe abmildern, indem Sie sie mit Salz bestreuen oder in etwas Butter dünsten. Besonders mild schmeckende Sorten sind: „Vitessa“, „Topsi“, „Vienna F1“, „Poloneza“ oder „Riesenbutter“

Radieschenblätter

Wussten Sie, dass die meisten Nährstoffe beim Radieschen in den Blättern stecken? Während das Laub von gekauften Radieschen oft nicht mehr appetitlich ist, sieht das mit den frischen Radieschen aus dem Garten anders aus. Probieren Sie junge Blätter einmal fein geschnitten im Salat oder bereiten Sie ein würziges Pesto zu. In Verbindung mit Kartoffeln und Frischkäse lässt sich mit den pürierten Blättern eine leckere, nährstoffreiche Frühlingssuppe kochen.

Fazit

Radieschen gelten als das Anfängergemüse schlechthin, sie sind schnell erntereif und stellen keine besonderen Ansprüche an den Boden. Die ein oder anderen Fallstricke beim Radieschen Anbau gibt es dennoch, mit unseren Tipps wissen Sie jetzt genau, worauf Sie achten müssen. PS: Haben Sie schon unsere bunten Sorten entdeckt? Radieschen gibt es nämlich in viel mehr Farben als nur in Rot. Probieren Sie einmal die gelbe Sorte „Zlata“, die weiße „Albena“ oder direkt unseren „Easter Egg Mix“, so kommt Farbe auf den Teller!

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