Knollensellerie: Klimabedingungen für optimales Wachstum

Knollensellerie: Eine vielseitige Delikatesse für Ihren Garten

Knollensellerie ist wirklich ein beeindruckendes Gemüse, das in keinem Garten fehlen sollte. Seine knackige Textur und das intensive Aroma machen ihn zu einem beliebten Bestandteil vieler Gerichte. Ich selbst bin immer wieder fasziniert von seiner Vielseitigkeit.

Wissenswertes für Hobbygärtner

  • Gehört botanisch zur Familie der Doldenblütler
  • Benötigt eine lange Wachstumszeit von bis zu 6 Monaten
  • Lässt sich vielseitig in der Küche verwenden
  • Gedeiht am besten unter spezifischen Klimabedingungen

Einführung zum Knollensellerie

Botanische Einordnung und Merkmale

Der Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum) gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Was diese Pflanze so besonders macht, ist ihre charakteristische, knollenartige Verdickung des Wurzelstocks, die sowohl ober- als auch unterirdisch wächst. Die Blätter sind dunkelgrün, gefiedert und verströmen ein wunderbares Aroma. In meinem eigenen Garten habe ich beobachtet, dass die Knollen bei guter Pflege einen Durchmesser von bis zu 15 cm erreichen können - ein beeindruckender Anblick!

Wirtschaftliche Bedeutung

Es ist faszinierend zu sehen, wie der Knollensellerie in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen hat. In Deutschland werden jährlich etwa 40.000 Tonnen angebaut, wobei der Großteil für den Frischmarkt bestimmt ist. Als jemand, der seit Jahren im Gemüseanbau tätig ist, kann ich bestätigen, dass die Nachfrage nach Knollensellerie, besonders in Bio-Qualität, stetig zunimmt. Es scheint, als würden immer mehr Menschen die Vorzüge dieses vielseitigen Gemüses entdecken.

Nährwert und Verwendung

Knollensellerie ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein wahres Kraftpaket an Nährstoffen. Er steckt voller Vitamine, besonders Vitamin K und C, sowie Mineralstoffe wie Kalium und Phosphor. Hinzu kommen ätherische Öle, die für das charakteristische Aroma verantwortlich sind. Mit nur 25 kcal pro 100 g ist er zudem ein Leichtgewicht in Sachen Kalorien - perfekt für alle, die auf ihre Linie achten. In der Küche gibt es unzählige Möglichkeiten, Knollensellerie zu verwenden: roh als knackiger Salat, gekocht als aromatische Gemüsebeilage oder püriert als cremige Suppe. Mein persönlicher Geheimtipp sind knusprige Selleriechtips aus dem Ofen - ein gesunder Snack, der süchtig machen kann!

Klimatische Grundanforderungen

Temperaturansprüche

Optimale Wachstumstemperaturen

Knollensellerie fühlt sich am wohlsten bei Temperaturen zwischen 15°C und 20°C. Diese moderate Temperaturspanne fördert ein gleichmäßiges Wachstum und die Entwicklung aromatischer Knollen. In meinem Garten habe ich über die Jahre hinweg beobachtet, dass die Pflanzen bei diesen Temperaturen regelrecht aufblühen - sie wirken vital und bilden kräftige, gesunde Blätter aus.

Kälte- und Hitzetoleranz

Obwohl Knollensellerie im Allgemeinen recht robust ist, reagiert er doch empfindlich auf extreme Temperaturen. Junge Pflanzen können zwar leichte Fröste bis -5°C überstehen, stärkere Fröste führen jedoch unweigerlich zu Schäden. Bei Temperaturen über 25°C verlangsamt sich das Wachstum merklich, und die Pflanzen neigen dazu, vorzeitig in die Blüte zu gehen (Schossbildung). Um meine Sellerieknollen vor übermäßiger Hitze zu schützen, habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, den Boden zu mulchen und für regelmäßige Bewässerung zu sorgen. Das hilft, die Bodentemperatur zu regulieren und Feuchtigkeit zu speichern.

Lichtbedarf

Sonneneinstrahlung und Tageslänge

Knollensellerie ist ein echter Sonnenanbeter und benötigt viel Licht für ein optimales Wachstum. Ein sonniger bis halbschattiger Standort mit mindestens 6 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich scheint ideal zu sein. Interessanterweise spielt auch die Tageslänge eine wichtige Rolle: Lange Sommertage fördern das vegetative Wachstum, während kürzere Herbsttage die Knollenbildung anregen. In meinem eigenen Garten habe ich die besten Ergebnisse erzielt, wenn ich den Knollensellerie so platziere, dass er von der Morgensonne profitiert, aber vor der intensiven Mittagshitze etwas geschützt ist.

Schattentoleranz

Trotz seiner Vorliebe für Sonne kann Knollensellerie erstaunlicherweise auch mit leichtem Schatten umgehen. Allerdings führt ein zu schattiger Standort zu schmächtigem Wuchs und kleinen Knollen - das habe ich leider schon selbst erfahren müssen. In Regionen mit sehr heißen Sommern kann etwas Schatten am Nachmittag sogar von Vorteil sein, um Hitzestress zu vermeiden. Eine Methode, die sich in meinem Garten bewährt hat, ist die Pflanzung von Knollensellerie zwischen höhere Pflanzen wie Tomaten oder Mais. Diese bieten ihm etwas Schutz vor der prallen Mittagssonne, ohne ihm zu viel Licht zu nehmen.

Feuchtigkeit und Niederschlag

Wasserbedarf während der Wachstumsperiode

Wenn es um Wasser geht, ist Knollensellerie recht anspruchsvoll. Er hat einen hohen Wasserbedarf, besonders während der Hauptwachstumsphase und Knollenbildung. Ein gleichmäßig feuchter Boden ist der Schlüssel zur Entwicklung großer, saftiger Knollen. Je nach Witterung und Bodenart sind etwa 25-30 mm Wasser pro Woche nötig. In trockenen Perioden gieße ich meine Selleriepflanzen zusätzlich, wobei ich darauf achte, die Blätter möglichst trocken zu halten. Das mag vielleicht etwas umständlich erscheinen, beugt aber Pilzerkrankungen vor, die sonst leicht auftreten können.

Empfindlichkeit gegenüber Staunässe

So sehr Knollensellerie Feuchtigkeit liebt, so empfindlich reagiert er auf Staunässe. Ein zu nasser Boden kann schnell zu Wurzelfäule und anderen Krankheiten führen - ein Problem, das ich in meinen Anfangsjahren als Gärtnerin leider oft hatte. Gute Drainage ist daher unerlässlich. In meinem Garten mit lehmigem Boden habe ich die Beete für Knollensellerie leicht erhöht angelegt und mit Sand verbessert, um Staunässe zu vermeiden. Bei anhaltend starken Regenfällen greife ich manchmal sogar zu der etwas unkonventionellen Methode, die Pflanzen mit einem Folientunnel abzudecken. Das mag zwar etwas übertrieben wirken, hat aber schon so manchen Knollensellerie vor dem Ertrinken gerettet!

Produktbild von Sperli Knollensellerie Mars mit grünweißen Knollen vor einem Sackgewebe und einem Schild mit der Aufschrift widerstandsfähig und gut lagerfähig sowie Informationen zur Pflanzzeit Sep-Nov.
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Bodenbedingungen und Nährstoffe für optimalen Knollensellerieanbau

Ideale Bodenstruktur für Knollensellerie

Knollensellerie ist ein anspruchsvolles Gemüse, das tiefgründige, humusreiche Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit bevorzugt. Ein lockerer, gut durchlüfteter Boden ist der Schlüssel zur optimalen Knollenentwicklung. Verdichtete Böden führen oft zu verformten oder kleineren Knollen - ein Anblick, der jeden Gärtner frustriert. Vor der Pflanzung empfiehlt es sich, den Boden gründlich zu lockern und mit reifem Kompost anzureichern. Eine Fräse oder ein Grubber kann hier wahre Wunder bewirken.

pH-Wert und Bodenchemie

Der optimale pH-Wert für Knollensellerie liegt zwischen 6,5 und 7,5. In diesem Bereich können die Pflanzen die meisten Nährstoffe gut aufnehmen. Bei zu sauren Böden könnte eine Kalkung nötig sein. Eine Bodenanalyse vor der Pflanzung ist Gold wert, um den genauen Kalkbedarf zu ermitteln. Interessanterweise habe ich in meinem Garten festgestellt, dass Sellerie besonders gut gedeiht, wenn im Vorjahr Hülsenfrüchte auf dem Beet standen - die Stickstoffanreicherung im Boden scheint dem Sellerie richtig gut zu tun.

Nährstoffbedarf und Düngung

Knollensellerie ist ein echter Vielfraß unter den Gemüsen und benötigt eine ausgewogene Versorgung mit Haupt- und Spurennährstoffen für ein gesundes Wachstum und die Bildung großer, schmackhafter Knollen.

Hauptnährstoffe (N, P, K)

  • Stickstoff (N): Fördert das Blattwachstum und die Knollenbildung. Eine Gabe von etwa 150-200 kg N/ha verteilt über die Wachstumsperiode scheint optimal zu sein.
  • Phosphor (P): Unterstützt die Wurzelentwicklung und Energieversorgung der Pflanze. Eine Grunddüngung von 80-100 kg P2O5/ha vor der Pflanzung reicht meist aus.
  • Kalium (K): Stärkt die Widerstandsfähigkeit und Lagerfähigkeit der Knollen. Eine Gabe von 200-250 kg K2O/ha, verteilt über die Saison, unterstützt die Knollenentwicklung.

Spurenelemente

Neben den Hauptnährstoffen braucht Knollensellerie auch verschiedene Spurenelemente:

  • Bor (B): Beugt Herzfäule vor und fördert die Knollenbildung.
  • Mangan (Mn): Wichtig für die Photosynthese und Stoffwechselprozesse.
  • Magnesium (Mg): Unterstützt die Chlorophyllbildung und damit das Wachstum.

Eine ausgewogene Düngung mit organischen Materialien wie gut verrottetem Kompost oder Hornspänen kann viele dieser Nährstoffe liefern. Bei Mangelsymptomen oder auf sehr leichten Böden kann eine zusätzliche Blattdüngung mit Spurennährstoffen Wunder wirken.

Saisonaler Anbau und Klimaanpassung von Knollensellerie

Aussaatzeitpunkt und Klimabedingungen

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat von Knollensellerie kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. In Mitteleuropa säen wir in der Regel von Mitte Februar bis Anfang April in Anzuchtkästen oder im Gewächshaus aus. Die Keimtemperatur sollte dabei konstant zwischen 18 und 20°C liegen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine Aussaat Ende Februar oft die besten Ergebnisse liefert - so haben die Pflänzchen genug Zeit, sich zu entwickeln, bevor sie ins Freiland kommen.

Pflanzung und Akklimatisierung

Ab Mitte Mai, wenn Frau Holle ihre Betten nicht mehr ausschüttelt, können die Jungpflanzen ins Freiland. Vor dem großen Umzug ist eine Abhärtungsphase wichtig - die Pflanzen müssen schrittweise an Außentemperaturen und direkte Sonneneinstrahlung gewöhnt werden. Setzen Sie die Pflänzchen im Abstand von 40x40 cm. Der Boden sollte dabei schon auf mindestens 10°C erwärmt sein - kalte Füße mag der Sellerie gar nicht.

Wachstumsphasen und klimatische Herausforderungen

Knollensellerie durchläuft verschiedene Wachstumsphasen, die jeweils ihre eigenen klimatischen Vorlieben haben:

  • Jugendphase: In den ersten Wochen nach der Pflanzung brauchen die Jungspunde ausreichend Feuchtigkeit und Schutz vor zu viel Sonne.
  • Hauptwachstumsphase: Von Juni bis August ist eine gleichmäßige Wasserversorgung das A und O. Längere Trockenperioden können zu Wachstumsstockungen und rissigen Knollen führen - ein Anblick, der jedem Gärtnerherz weh tut.
  • Knollenbildung: Ab August bis zur Ernte im Oktober/November mag es der Knollensellerie etwas kühler, am liebsten so um die 15-20°C für eine optimale Knollenentwicklung.

Um die Launen des Wetters auszugleichen, hat sich der Einsatz von Mulch zur Feuchtigkeitsregulierung und Unkrautunterdrückung bewährt. In besonders heißen Sommern habe ich gute Erfahrungen mit einer leichten Beschattung durch Rankgewächse wie Stangenbohnen gemacht - die Sellerieknollen waren mir dafür sehr dankbar.

Erntezeitpunkt und Witterungseinflüsse

Die große Stunde für die Knollensellerie-Ernte schlägt zwischen September und November, je nachdem, wie sich das Wetter entwickelt und welche Sorte man gewählt hat. Die Knollen sollten dann mindestens 10 cm Durchmesser haben. Interessanterweise können leichte Fröste bis -5°C den Knollen sogar gut tun und zu einer Geschmacksverbesserung durch Zuckereinlagerung führen. Starke Fröste sind dagegen ein No-Go, da sie die Lagerfähigkeit beeinträchtigen können.

Bei der Ernte ist trockenes Wetter Gold wert. Nasse Böden machen das Ernten nicht nur zu einer matschigen Angelegenheit, sondern können auch die Haltbarkeit der Knollen verringern. Droht anhaltend nasses Wetter, kann es klüger sein, die Ernte vorzuziehen. Nach der Ernte sollten die Knollen an einem kühlen, luftigen Ort zwischengelagert werden, um überschüssige Feuchtigkeit loszuwerden.

Mit etwas Fingerspitzengefühl für diese klimatischen Faktoren und einer angepassten Kulturführung können Sie auch unter wechselnden Wetterbedingungen eine tolle Knollensellerieernte einfahren. Flexibilität im Umgang mit den Launen des Wetters ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

Mikroklimatische Optimierung für Knollensellerie

Die Schaffung idealer Wachstumsbedingungen für Knollensellerie ist eine Kunst für sich. Über die Jahre habe ich einige Methoden entwickelt, die sich als besonders effektiv erwiesen haben:

Windschutz und Luftzirkulation

Knollensellerie mag es geschützt, braucht aber dennoch einen Hauch von Frische. Ein leichter Luftzug hält die Blätter trocken und Pilze auf Abstand. In meinem Garten haben sich natürliche Windbarrieren wie Heckenpflanzen bewährt. Wichtig ist, den Pflanzen genügend Raum zu geben – sie sollten nicht zu dicht stehen, sonst wird's muffig.

Mulchen zur Feuchtigkeitsregulierung

Eine gute Mulchschicht ist Gold wert, besonders wenn der Sommer es gut meint. Stroh oder Rasenschnitt halten die Feuchtigkeit im Boden und sorgen für ausgeglichene Temperaturen. Vorsicht ist jedoch geboten: Zu viel des Guten kann den Stängel zum Faulen bringen. Ein kleiner Abstand zum Pflanzenfuß reicht völlig aus.

Verwendung von Vliesen und Folien

Vliese und Folien sind wie eine Jacke für unsere Selleriefreunde. Im Frühjahr schützen sie vor fiesen Spätfrösten, im Sommer vor zu viel Sonne. Man muss aber aufpassen: An heißen Tagen können sie schnell zum Treibhaus werden. Da heißt es: Lüften, lüften, lüften!

Klimabedingte Herausforderungen und Lösungen

Der Anbau von Knollensellerie kann manchmal zur Geduldsprobe werden. Hier ein paar Tricks aus meiner Gärtnerkiste:

Umgang mit Trockenperioden

Knollensellerie ist ein echter Wasserfan. Wenn's mal länger trocken bleibt, helfen diese Maßnahmen:

Bewässerungstechniken

  • Tröpfchenbewässerung: Ein Segen für wassersparende Gärtner und Sellerieknollen gleichermaßen.
  • Gießrand: Ein kleiner Erdwall ums Pflänzchen wirkt Wunder bei der Wasserverteilung.
  • Zeitpunkt: Morgens gießen ist das A und O – so haben die Blätter Zeit zum Abtrocknen.

Wassersparende Anbaumethoden

  • Tiefes Pflanzen: Die Jungpflanzen etwas tiefer zu setzen, regt sie zu mehr Wurzelwachstum an.
  • Bodenvorbereitung: Je lockerer der Boden, desto besser die Wasserspeicherung.
  • Kompost: Organisches Material im Boden wirkt wie ein Schwamm – einfach genial!

Schutz vor Spätfrösten

Knollensellerie und Frost – das verträgt sich nicht gut. Bei drohenden Spätfrösten hat sich Folgendes bewährt:

  • Eine Decke aus Vlies oder Folie über die Pflanzen legen.
  • Reisig zwischen den Pflanzen verteilen – sieht rustikal aus und hilft!
  • Die Pflanzen mit Stroh einpacken – wie ein kuscheliger Wintermantel.

Maßnahmen bei Hitzeperioden

Wenn die Sonne es zu gut meint, kann das unseren Knollensellerie ganz schön ins Schwitzen bringen. Hier ein paar Tricks:

  • Schattierung durch Netze oder Vliese – wie ein Sonnenschirm für die Pflanzen.
  • Öfter, aber weniger gießen – so bleibt der Boden schön feucht, ohne matschig zu werden.
  • Mulchen hilft auch hier – es hält die Verdunstung in Schach.
  • Bodendecker zwischen den Pflanzen sorgen für einen kühlen Untergrund.

Anpassung an Klimaveränderungen

Das Klima ändert sich, und wir müssen uns anpassen. Für den Knollensellerieanbau bedeutet das:

  • Flexibler Anbaukalender: Manchmal muss man improvisieren bei Aussaat und Ernte.
  • Sortenauswahl: Robuste Sorten sind gefragt – die Superhelden unter den Selleries sozusagen.
  • Clevere Wassernutzung: Effiziente Bewässerung und Regenwassersammeln sind das neue Normal.
  • Bodenverbesserung: Kompost und Gründüngung machen den Boden fit für die Zukunft.

Mit diesen Kniffen lässt sich so manches Klimaproblem umschiffen. Jeder Garten ist anders, also probieren Sie aus, was bei Ihnen am besten funktioniert. Und denken Sie daran: Gärtnern ist wie das Leben – manchmal braucht man einfach etwas Geduld und Kreativität!

Krankheiten und Schädlinge: Ein Tanz mit dem Klima

Beim Anbau von Knollensellerie spielt das Wetter eine entscheidende Rolle für die Pflanzengesundheit. Je nach Laune von Petrus können verschiedene Plagegeister auftreten, die unseren grünen Freunden das Leben schwer machen.

Wenn das Wetter Krankheiten begünstigt

Feuchtwarmes Wetter ist wie ein Wellnessurlaub für Pilzkrankheiten. Septoria-Blattflecken und Sellerie-Schorf fühlen sich bei anhaltender Nässe und Temperaturen um 20°C pudelwohl und breiten sich rasant aus. Andererseits locken trockene, heiße Perioden eher bakterielle Infektionen wie die Bakterielle Blattfleckenkrankheit an. Es scheint, als könnten wir es den Pflanzen nie recht machen!

Schädlinge und ihre Wettervorlieben

Die Selleriefliege ist ein echter Frühlings- und Herbstfan. Bei milder, feuchter Witterung fühlt sie sich besonders wohl. Ihre Larven sind wahre Tunnelgräber und hinterlassen fiese Fraßgänge in den Knollen. Blattläuse hingegen sind die Sonnenanbeter unter den Schädlingen. Bei warmem, trockenem Wetter vermehren sie sich wie verrückt und saugen unseren Pflanzen buchstäblich das Leben aus.

Vorbeugen ist besser als Heilen

Um unseren Knollensellerie vor diesem Schädlings-Ansturm zu schützen, gibt es ein paar clevere Tricks:

  • Spielen Sie Reise nach Jerusalem mit Ihren Pflanzen: Eine weite Fruchtfolge von mindestens 4 Jahren hält viele Übeltäter fern.
  • Wählen Sie Ihre Sorten wie Superhelden aus: Resistente Varianten trotzen so manchem Angriff.
  • Achten Sie auf gute Durchlüftung: Pflanzen mögen es luftig, Krankheitserreger eher nicht.
  • Weniger ist mehr bei der Stickstoffdüngung: Überdüngte Pflanzen sind wie Festmähler für Schädlinge.
  • Seien Sie ein strenger Gärtner: Befallene Pflanzenteile müssen sofort weg!

Für den biologischen Pflanzenschutz gibt es tolle Helfer: Florfliegen sind wie Superhelden gegen Blattläuse, und Bacillus thuringiensis-Präparate halten Schmetterlingsraupen in Schach. Bei hartnäckigen Selleriefliegen haben sich Kulturschutznetze als wahre Wunderwaffe erwiesen.

Ernte und Lagerung: Ein Spiel mit dem Wetter

Der perfekte Zeitpunkt für die Ernte und die richtige Lagerung sind entscheidend für knackigen, aromatischen Knollensellerie. Dabei müssen wir stets ein Auge auf die Wettervorhersage haben.

Ernten mit Köpfchen

Normalerweise ernten wir Knollensellerie im Oktober, wenn die Knollen etwa faustgroß sind. Aber Vorsicht: Droht Frost, heißt es 'Alle Mann an Deck' und schnell ernten. Unser Sellerie verträgt nämlich Temperaturen unter -3°C etwa so gut wie wir Menschen Eiswürfel in den Socken. An sonnigen, trockenen Tagen zu ernten, ist ideal. Die Knollen enthalten dann weniger Feuchtigkeit und halten sich besser - quasi Sellerie in Urlaubslaune.

Clevere Lagerung trotz Klimakapriolen

Nach der Ernte gönnen wir unserem Knollensellerie erst mal eine Auszeit zum Trocknen. Danach fühlt er sich bei kühlen 0-1°C und einer Luftfeuchtigkeit von 95% richtig wohl - fast wie in einem Wellness-Hotel für Gemüse. So hält er sich bis zu einem halben Jahr! In milderen Gegenden kann man den Sellerie sogar draußen überwintern. Einfach mit einer kuscheligen Decke aus Stroh oder Laub zudecken, und schon ist er bereit für seinen Winterschlaf.

Knollensellerie anbauen: Eine Herausforderung mit Happy End

Zugegeben, Knollensellerie anzubauen ist keine Raketenwissenschaft, aber es braucht schon ein bisschen Köpfchen und Fingerspitzengefühl. Besonders wenn das Wetter verrücktspielt, ist Flexibilität gefragt. Mit der richtigen Sortenwahl, angepasster Pflege und ein paar Schutzmaßnahmen lassen sich aber auch unter widrigen Umständen tolle Ergebnisse erzielen. Wer die Eigenheiten seines Gartens kennt und geschickt auf Wetterkapriolen reagiert, wird mit köstlichen, knackigen Sellerieknollen belohnt. Jede erfolgreiche Ernte fühlt sich an wie eine Goldmedaille für gärtnerisches Geschick. Also, ran an die Schaufeln und viel Spaß beim Sellerie-Abenteuer!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Temperatur ist für Knollensellerie optimal?
    Knollensellerie gedeiht optimal bei Temperaturen zwischen 15°C und 20°C. Diese moderate Temperaturspanne fördert gleichmäßiges Wachstum und die Entwicklung aromatischer Knollen. Junge Pflanzen können leichte Fröste bis -5°C überstehen, bei stärkeren Frösten entstehen jedoch Schäden. Temperaturen über 25°C verlangsamen das Wachstum merklich und fördern vorzeitige Blütenbildung (Schossen). Während der Keimphase benötigt Knollensellerie konstant 18-20°C. Die verschiedenen Wachstumsphasen haben unterschiedliche Temperaturpräferenzen: In der Jugendphase nach der Pflanzung sind milde Temperaturen ideal, während der Hauptwachstumsphase von Juni bis August sind gleichmäßige Temperaturen wichtig, und ab August bis zur Ernte bevorzugt Knollensellerie etwas kühlere Bedingungen um 15-20°C für optimale Knollenentwicklung. Zum Schutz vor Temperaturschwankungen haben sich Mulchen und bei Bedarf leichte Beschattung bewährt.
  2. Wie lange dauert es, bis Knollensellerie geerntet werden kann?
    Knollensellerie benötigt eine lange Wachstumszeit von bis zu 6 Monaten bis zur Ernte. Die Aussaat erfolgt typischerweise von Mitte Februar bis Anfang April im Gewächshaus, die Pflanzung ins Freiland ab Mitte Mai und die Ernte zwischen September und November. Vom Aussaatzeitpunkt bis zur Ernte vergehen also etwa 7-9 Monate. Die genaue Erntezeit hängt von der gewählten Sorte, den Klimabedingungen und dem gewünschten Knollendurchmesser ab. Erntereif sind die Knollen, wenn sie mindestens 10 cm Durchmesser erreicht haben. Bei guten Bedingungen können sie sogar 15 cm Durchmesser erreichen. Interessanterweise können leichte Herbstfröste bis -5°C den Geschmack sogar verbessern, da sie zu Zuckereinlagerung führen. Diese lange Kulturdauer macht eine sorgfältige Planung und kontinuierliche Pflege über die gesamte Vegetationsperiode erforderlich.
  3. Welche Bodenbedingungen benötigt Knollensellerie?
    Knollensellerie stellt hohe Ansprüche an die Bodenbedingungen. Ideal sind tiefgründige, humusreiche Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit und optimaler Drainage. Der Boden sollte locker und gut durchlüftet sein, da verdichtete Böden zu verformten oder kleineren Knollen führen. Der pH-Wert sollte zwischen 6,5 und 7,5 liegen für optimale Nährstoffaufnahme. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, da sie schnell zu Wurzelfäule führt. Vor der Pflanzung empfiehlt sich eine gründliche Bodenlockerung und Anreicherung mit reifem Kompost. Besonders gut gedeiht Knollensellerie auf Böden, auf denen im Vorjahr Hülsenfrüchte standen, da die Stickstoffanreicherung der Pflanze zugutekommt. Schwere Lehmböden sollten mit Sand verbessert werden, um die Durchlässigkeit zu erhöhen. Eine Bodenanalyse vor der Pflanzung ist empfehlenswert, um den genauen Kalk- und Nährstoffbedarf zu ermitteln.
  4. Warum benötigt Knollensellerie eine spezielle Nährstoffversorgung mit 150-200 kg Stickstoff pro Hektar?
    Knollensellerie ist ein nährstoffhungriges Gemüse, das für die Bildung großer, schmackhafter Knollen eine intensive Versorgung benötigt. Die hohe Stickstoffgabe von 150-200 kg N/ha ist erforderlich, weil Stickstoff das Blattwachstum und die Knollenbildung entscheidend fördert. Die Pflanze muss über 6 Monate kontinuierlich wachsen und dabei sowohl umfangreiches Blattwerk als auch die charakteristische Knolle entwickeln. Diese Doppelbelastung erfordert eine ausreichende Stickstoffversorgung. Zusätzlich benötigt Knollensellerie auch Phosphor (80-100 kg P2O5/ha) für die Wurzelentwicklung und Kalium (200-250 kg K2O5/ha) für die Widerstandsfähigkeit und Lagerfähigkeit. Spurenelemente wie Bor beugen Herzfäule vor, Mangan unterstützt die Photosynthese und Magnesium die Chlorophyllbildung. Diese intensive Nährstoffversorgung sollte über die gesamte Wachstumsperiode verteilt werden, idealerweise durch eine Kombination aus organischen Materialien wie Kompost und gezielten Düngergaben.
  5. Wie wird Knollensellerie im Gewächshaus vorgezogen?
    Die Vorkultur von Knollensellerie im Gewächshaus erfolgt von Mitte Februar bis Anfang April in Anzuchtkästen oder Saatschalen. Die Keimtemperatur muss konstant zwischen 18 und 20°C gehalten werden, da die Samen bei niedrigeren Temperaturen schlecht keimen. Die Aussaat erfolgt oberflächlich, da Knollensellerie ein Lichtkeimer ist. Die Samen werden nur dünn mit Erde bedeckt oder leicht angedrückt. Gleichmäßige Feuchtigkeit ist entscheidend - der Boden darf weder austrocknen noch zu nass werden. Nach der Keimung, die etwa 10-14 Tage dauert, benötigen die Jungpflanzen helle Standorte bei etwas kühleren Temperaturen um 15-18°C. Das Pikieren erfolgt, wenn die Pflänzchen das erste echte Blattpaar entwickelt haben. Ab Mitte Mai beginnt die Abhärtungsphase, in der die Pflanzen schrittweise an Außentemperaturen gewöhnt werden. Erst nach den Eisheiligen können die vorgezogenen Pflanzen ins Freiland gesetzt werden.
  6. Worin unterscheidet sich Knollensellerie von Stangensellerie?
    Knollensellerie und Stangensellerie sind zwei verschiedene Varietäten derselben Art (Apium graveolens), unterscheiden sich aber erheblich in Wuchs und Verwendung. Der Hauptunterschied liegt in der Entwicklung: Knollensellerie (var. rapaceum) bildet eine charakteristische, knollenartige Verdickung des Wurzelstocks aus, die sowohl ober- als auch unterirdisch wächst und geerntet wird. Stangensellerie (var. dulce) hingegen entwickelt keine Knolle, sondern bildet fleischige, kräftige Blattstiele aus, die das eigentliche Erntegut darstellen. Während beim Knollensellerie die Knolle im Fokus steht und eine Wachstumszeit von bis zu 6 Monaten benötigt, werden beim Stangensellerie die Stiele bereits nach 3-4 Monaten geerntet. Auch die Ansprüche unterscheiden sich: Knollensellerie benötigt intensivere Nährstoffversorgung und längere Kulturdauer. In der Küche werden beide unterschiedlich verwendet - Knollensellerie hauptsächlich als Wurzelgemüse gekocht, Stangensellerie oft roh oder gedünstet.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Wurzelsellerie und anderen Wurzelgemüsen?
    Wurzelsellerie, auch Knollensellerie genannt, unterscheidet sich von anderen Wurzelgemüsen durch seine botanische Zugehörigkeit und Wuchsform. Während echte Wurzelgemüse wie Karotten, Radieschen oder Rettich verdickte Pfahlwurzeln entwickeln, bildet Knollensellerie eine Verdickung des Wurzelstocks (Hypokotyl), die teilweise oberirdisch wächst. Botanisch gehört er zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae), während andere Wurzelgemüse verschiedenen Familien angehören. Das charakteristische, intensive Aroma durch ätherische Öle unterscheidet Knollensellerie deutlich von milderen Wurzelgemüsen. Die Wachstumszeit von 6 Monaten ist deutlich länger als bei den meisten anderen Wurzelgemüsen. Auch die Nährstoffansprüche sind höher, besonders der Stickstoffbedarf von 150-200 kg/ha. In der Küche zeigt sich der Unterschied durch die intensive Würzkraft - während andere Wurzelgemüse oft mild schmecken, bringt Knollensellerie eine ausgeprägte Geschmacksnote mit. Die Lagerfähigkeit ist bei optimalen Bedingungen mit bis zu einem halben Jahr sehr gut.
  8. Welche Bedeutung hat die Zugehörigkeit zur Familie der Doldenblütler für den Anbau?
    Die Zugehörigkeit zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) hat mehrere wichtige Auswirkungen auf den Anbau von Knollensellerie. Erstens beeinflusst sie die Fruchtfolge: Als Doldenblütler sollte Knollensellerie nicht nach anderen Apiaceae wie Möhren, Pastinaken oder Petersilie angebaut werden, um bodenbürtigen Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen. Eine Anbaupause von mindestens 4 Jahren zur selben Pflanzenfamilie ist empfehlenswert. Zweitens teilt er typische Schädlinge mit anderen Doldenblütlern, wie die Selleriefliege oder Blattläuse. Die Familie ist auch anfällig für ähnliche Pilzkrankheiten wie Septoria-Blattflecken. Drittens produzieren Doldenblütler charakteristische ätherische Öle, die zwar das typische Aroma verleihen, aber auch die Pflanzen empfindlicher gegenüber bestimmten Umweltbedingungen machen können. Die Kenntnis dieser Familienzugehörigkeit hilft bei der Gartenplanung und beim präventiven Pflanzenschutz, da bewährte Strategien für andere Doldenblütler oft auch beim Knollensellerie funktionieren.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertiges Knollensellerie-Saatgut kaufen?
    Qualitativ hochwertiges Knollensellerie-Saatgut erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Gemüsesaatgut konzentriert haben. Etablierte Anbieter wie samen.de bieten eine breite Auswahl an bewährten und neuen Sorten mit garantierter Keimfähigkeit und Sortenreinheit. Achten Sie beim Kauf auf folgende Qualitätskriterien: aktuelles Erntejahr für hohe Keimrate, Angaben zur Keimfähigkeit (mindestens 70%), resistente Sorten gegen typische Krankheiten und detaillierte Anbauhinweise. Samen.de als etablierter Gartenspezialist führt sowohl bewährte Standardsorten als auch neue, klimaangepasste Varietäten. Wichtig ist auch die richtige Lagerung des Saatguts - es sollte kühl und trocken aufbewahrt werden. Bio-Saatgut ist besonders empfehlenswert, da es oft von robusteren Mutterpflanzen stammt. Vermeiden Sie Saatgut unbekannter Herkunft oder sehr günstige Angebote ohne Herkunftsnachweis. Professionelle Gartenfachhändler beraten auch bei der Sortenwahl entsprechend Ihren klimatischen Bedingungen und Anbauzielen.
  10. Welche Kriterien sind beim Kauf von Knollensellerie-Jungpflanzen wichtig?
    Beim Kauf von Knollensellerie-Jungpflanzen sollten Sie auf mehrere wichtige Qualitätskriterien achten. Die Pflanzen sollten kräftig und gedrungen gewachsen sein, nicht überlang oder vergilbt. Gesunde Jungpflanzen haben dunkelgrüne, feste Blätter ohne Flecken oder Verfärbungen und gut entwickelte, weiße Wurzeln ohne Faulstellen. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de ziehen ihre Jungpflanzen unter optimalen Bedingungen vor und bieten termingerechte Lieferung ab Mitte Mai. Wichtig ist auch die Abhärtung - die Pflanzen sollten bereits an Außenbedingungen gewöhnt sein. Vermeiden Sie Jungpflanzen mit Anzeichen von Stress wie welke Blätter oder bräunliche Verfärbungen. Die Topfgröße sollte ausreichend sein (mindestens 6-8 cm), damit sich die Wurzeln gut entwickeln konnten. Achten Sie auf schädlingsfreie Pflanzen und fragen Sie nach der Sorte sowie den spezifischen Anbauempfehlungen. Qualitätsjungpflanzen kosten etwas mehr, führen aber zu deutlich besseren Ernteergebnissen als schwächliche oder gestresste Exemplare.
  11. Wie beeinflusst das Mikroklima die Knollenentwicklung bei Sellerie?
    Das Mikroklima hat entscheidenden Einfluss auf die Knollenentwicklung von Sellerie. Geschützte Standorte mit leichter Luftzirkulation, aber ohne starke Winde fördern optimales Wachstum. Stauende Luft begünstigt Pilzkrankheiten, während zu viel Wind die Pflanzen stresst und die Knollenbildung hemmt. Eine gleichmäßige Bodentemperatur durch Mulchen unterstützt die Wurzel- und Knollenentwicklung erheblich. Leichte Beschattung an sehr heißen Standorten verhindert Hitzestress, der zur vorzeitigen Blüte führen kann. Die Bodenfeuchtigkeit ist besonders kritisch - konstant feuchte, aber nicht nasse Bedingungen fördern große, saftige Knollen. Schwankende Feuchtigkeit führt zu Rissbildung oder ungleichmäßigem Wachstum. Windschutz durch Hecken oder andere Pflanzen schafft ein stabileres Mikroklima und reduziert Wasserverlust. In meinem Garten haben sich erhöhte Beete mit natürlichem Windschutz bewährt, da sie sowohl Drainage als auch Schutz bieten. Die Pflanzabstände von 40x40 cm gewährleisten ausreichende Luftzirkulation zwischen den Pflanzen.
  12. Welche Rolle spielen ätherische Öle für die Resistenz von Knollensellerie?
    Die ätherischen Öle in Knollensellerie spielen eine wichtige Rolle für die natürliche Resistenz der Pflanze. Diese charakteristischen Verbindungen verleihen nicht nur das typische Aroma, sondern wirken auch als natürlicher Schutz gegen bestimmte Schädlinge und Krankheitserreger. Die Öle können pilzhemmende und bakteriostatische Eigenschaften haben, was die Pflanze widerstandsfähiger gegen verschiedene Pathogene macht. Allerdings machen diese Inhaltsstoffe die Pflanzen auch empfindlicher gegenüber bestimmten Umweltbedingungen. Bei Stress, beispielsweise durch Trockenheit oder extreme Temperaturen, kann die Produktion ätherischer Öle beeinträchtigt werden, was die Resistenz schwächt. Interessanterweise können die ätherischen Öle auch bestimmte nützliche Insekten anlocken, die als natürliche Schädlingsbekämpfer fungieren. Die Konzentration der Öle variiert je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Pflegemaßnahmen. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung und optimale Klimabedingungen fördern die Bildung dieser wertvollen Schutzverbindungen und stärken damit die natürliche Widerstandsfähigkeit der Pflanzen.
  13. Wie wirkt sich die Fruchtfolge auf die Bodengesundheit beim Sellerieanbau aus?
    Die Fruchtfolge hat enormen Einfluss auf die Bodengesundheit beim Sellerieanbau. Als Doldenblütler sollte Knollensellerie mindestens 4 Jahre Abstand zu anderen Apiaceae wie Möhren, Pastinaken oder Petersilie einhalten. Diese lange Pause verhindert die Anreicherung spezifischer Schaderreger und Bodenpathogene. Besonders vorteilhaft ist der Anbau nach Hülsenfrüchten, da diese Stickstoff im Boden anreichern, den der nährstoffhungrige Sellerie dringend benötigt. Gründüngung mit Leguminosen im Vorjahr verbessert zusätzlich die Bodenstruktur und das Bodenleben. Nach dem Sellerieanbau sollten weniger anspruchsvolle Kulturen folgen, da der Boden stark beansprucht wurde. Getreide oder Kreuzblütler wie Kohl können gut nachfolgen. Eine durchdachte Fruchtfolge mit organischer Düngung durch Kompost erhält das Bodenleben und die natürliche Fruchtbarkeit. Zwischenfruchtanbau verhindert Nährstoffauswaschung und Bodenerosion. Diese systematische Herangehensweise führt zu gesünderen Böden mit besserer Wasserspeicherfähigkeit und natürlicher Resistenz gegen Krankheiten.
  14. Warum ist die Integration ökologischer Aspekte beim Knollensellerieanbau wichtig?
    Die Integration ökologischer Aspekte beim Knollensellerieanbau ist essentiell für nachhaltige und langfristig erfolgreiche Kulturen. Ökologische Anbaumethoden fördern das natürliche Bodenleben, was zu besserer Nährstoffverfügbarkeit und stabileren Erträgen führt. Kompostgaben und organische Düngung verbessern die Bodenstruktur und Wasserspeicherfähigkeit - besonders wichtig für den wasserbedürftigen Knollensellerie. Der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel schützt Nützlinge wie Florfliegenlarven, die natürliche Schädlingsbekämpfer gegen Blattläuse sind. Ökologischer Anbau berücksichtigt auch Fruchtfolgen und Mischkulturen, die das Risiko von Krankheiten und Schädlingen reduzieren. Mulchen mit organischen Materialien reguliert Bodenfeuchtigkeit und -temperatur natürlich, während es gleichzeitig Unkraut unterdrückt. Angesichts des Klimawandels sind ökologische Methoden besonders wertvoll, da sie resilientere Systeme schaffen. Biodiversität im Garten durch blühende Zwischenkulturen fördert bestäubende Insekten. Verbraucher schätzen zunehmend ökologisch erzeugte Lebensmittel, was auch wirtschaftliche Vorteile bringt. Ökologischer Anbau ist damit Investition in Boden-, Umwelt- und Zukunftsschutz.
  15. Wie erstellt man einen effizienten Bewässerungsplan für Knollensellerie?
    Ein effizienter Bewässerungsplan für Knollensellerie basiert auf dessen hohem Wasserbedarf von etwa 25-30 mm pro Woche. Die Bewässerung sollte gleichmäßig über die Wachstumsperiode verteilt werden, wobei die Hauptwachstumsphase und Knollenbildung besonders kritisch sind. Morgens zu gießen ist optimal, da die Blätter Zeit zum Abtrocknen haben und Pilzkrankheiten vorgebeugt wird. Tröpfchenbewässerung ist ideal, da sie Wasser direkt an die Wurzeln bringt und die Blätter trocken hält. In trockenen Perioden sind 2-3 Gießgänge pro Woche besser als tägliche kleine Mengen. Die Bodenfeuchtigkeit sollte konstant gehalten werden - Schwankungen führen zu Rissbildung oder ungleichmäßigem Wachstum. Mulchen reduziert den Wasserbedarf um bis zu 30% und reguliert die Bodenfeuchtigkeit. Ein einfacher Fingertest zeigt den Bedarf: Der Boden sollte in 5 cm Tiefe noch leicht feucht sein. Bei anhaltend regnerischem Wetter ist Drainage wichtiger als zusätzliche Bewässerung. Etablierte Gartenfachhändler bieten passende Bewässerungssysteme und Mulchmaterialien für optimale Wasserversorgung.
  16. Welche Mulchtechniken eignen sich am besten für Selleriepflanzen?
    Für Selleriepflanzen eignen sich verschiedene Mulchtechniken, die jeweils spezifische Vorteile bieten. Stroh ist besonders bewährt, da es die Feuchtigkeit gut speichert, den Boden kühlt und sich langsam zersetzt. Rasenschnitt ist eine kostengünstige Alternative, sollte aber nur dünn aufgetragen werden, um Fäulnis zu vermeiden. Rindenhumus eignet sich für langfristige Bedeckung, kann aber bei frischer Ausbringung Stickstoff binden. Komposter Gartenexperten empfehlen eine 5-8 cm dicke Mulchschicht, die um den Pflanzenstängel herum ausgespart wird, um Fäulnis zu verhindern. Wichtig ist der richtige Zeitpunkt: Mulchen nach der Pflanzung, wenn sich der Boden bereits erwärmt hat. In der Hauptwachstumsphase kann die Mulchschicht verstärkt werden. Mulchen reduziert den Wasserbedarf erheblich, unterdrückt Unkraut und reguliert die Bodentemperatur. Bei sehr feuchter Witterung sollte die Mulchschicht vorübergehend reduziert werden, um bessere Belüftung zu ermöglichen. Organisches Mulchmaterial verbessert zusätzlich den Boden durch langsame Zersetzung und Nährstofffreisetzung.
  17. Stimmt es, dass Knollensellerie nur in großen Gärten angebaut werden kann?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Knollensellerie kann durchaus auch in kleineren Gärten erfolgreich angebaut werden. Der Platzbedarf ist mit einem Pflanzabstand von 40x40 cm überschaubar - auf einem Quadratmeter finden 6-7 Pflanzen Platz. Sogar in größeren Kübeln oder Hochbeeten lässt sich Knollensellerie kultivieren, sofern ausreichend Erdvolumen (mindestens 20 Liter pro Pflanze) und gute Drainage gewährleistet sind. Für kleine Gärten eignen sich kompakte Sorten besonders gut. Ein Hochbeet bietet sogar Vorteile: bessere Drainage, einfachere Bodenverbesserung und rückenschonende Pflege. Auch auf Terrassen oder Balkons ist Anbau in entsprechend großen Gefäßen möglich. Wichtig ist nur die ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung. Spezialisierte Anbieter führen auch kleinwüchsige Sorten, die sich besonders für den Anbau auf begrenztem Raum eignen. Selbst 3-4 Pflanzen können bereits eine nennenswerte Ernte für den Hausgebrauch liefern. Der Knollensellerie ist also keineswegs nur etwas für Großgärtner, sondern auch für Hobbygärtner mit wenig Platz eine lohnende Kultur.
  18. In welchen deutschen Regionen wird Knollensellerie hauptsächlich angebaut?
    Knollensellerie wird in Deutschland hauptsächlich in klimatisch begünstigten Regionen mit milden Temperaturen und ausreichenden Niederschlägen angebaut. Schwerpunkte liegen in Nordrhein-Westfalen, besonders im Rheinland und am Niederrhein, wo die milden Winter und mäßig warmen Sommer ideale Bedingungen schaffen. Baden-Württemberg, insbesondere die Oberrheinebene, ist ebenfalls ein wichtiges Anbaugebiet aufgrund der langen Vegetationsperiode und guten Böden. In Bayern konzentriert sich der Anbau auf das Alpenvorland und mildere Täler. Niedersachsen und Schleswig-Holstein profitieren vom maritimen Klima mit ausgeglichenen Temperaturen. Auch in den östlichen Bundesländern wie Brandenburg und Sachsen wird zunehmend Knollensellerie angebaut, wobei hier der Fokus auf geschützteren Lagen liegt. Insgesamt werden in Deutschland jährlich etwa 40.000 Tonnen Knollensellerie produziert, größtenteils für den Frischmarkt. Die Nachfrage nach Bio-Knollensellerie steigt kontinuierlich, was neue Anbauregionen erschließt. Hobbyanbau ist grundsätzlich in allen deutschen Klimazonen möglich, erfordert in raueren Gegenden aber angepasste Sorten und Schutzmaßnahmen.
  19. Wie unterscheidet sich Apium graveolens var. rapaceum von anderen Sellerie-Varietäten?
    Apium graveolens var. rapaceum, der Knollensellerie, unterscheidet sich fundamental von anderen Sellerie-Varietäten in seiner Morphologie und Nutzung. Während der Stangensellerie (Apium graveolens var. dulce) fleischige Blattstiele entwickelt, bildet die Varietät rapaceum eine charakteristische Verdickung des Wurzelstocks aus, die sowohl ober- als auch unterirdisch wächst. Diese Knolle kann bei optimalen Bedingungen bis zu 15 cm Durchmesser erreichen. Der wilde Sellerie (Apium graveolens var. graveolens) bleibt kleinwüchsig und bildet weder Knollen noch verdickte Stiele aus. Schnittsellerie (Apium graveolens var. secalinum) wird ausschließlich für die Blätter kultiviert. Knollensellerie benötigt mit 6 Monaten die längste Kulturdauer aller Varietäten und hat den höchsten Nährstoffbedarf. Die ätherischen Öle sind in der Knolle konzentriert und verleihen ihr das intensive, charakteristische Aroma. Botanisch sind alle Varietäten derselben Art, haben aber durch jahrhundertelange Selektion völlig unterschiedliche Erscheinungsformen und Verwendungszwecke entwickelt. Der Knollensellerie ist dabei die anspruchsvollste, aber auch ertragreichste Varietät.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Sellerieknolle und anderen knolligen Gemüsesorten?
    Die Sellerieknolle unterscheidet sich grundlegend von anderen knolligen Gemüsesorten durch ihre botanische Herkunft und Entstehung. Während echte Knollen wie Kartoffeln unterirdische Sprossknollen sind und Rüben wie Kohlrabi oberirdische Sprossknollen darstellen, ist die Sellerieknolle eine Verdickung des Wurzelstocks (Hypokotyl), die teilweise oberirdisch wächst. Echte Wurzelknollen wie bei Topinambur oder Dahlien entstehen aus verdickten Seitenwurzeln, was bei Sellerie nicht der Fall ist. Geschmacklich bringt die Sellerieknolle durch ihre ätherischen Öle ein unverwechselbares, intensives Aroma mit, während andere Knollengemüse meist milder schmecken. Die Nährstoffzusammensetzung ist spezifisch: reich an Vitamin K und C sowie Kalium. Mit nur 25 kcal pro 100g ist sie besonders kalorienarm. Die Kulturdauer von 6 Monaten ist länger als bei den meisten anderen Knollengemüsen. Auch die Lagerung unterscheidet sich - Sellerie kann bei 0-1°C und 95% Luftfeuchtigkeit bis zu einem halben Jahr gelagert werden. Diese Eigenschaften machen die Sellerieknolle zu einer einzigartigen Gemüseart mit besonderen Anforderungen an Anbau und Lagerung.
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