Kräuter als natürliche Schädlingsbekämpfung im Garten

Kräuter als natürliche Verbündete im Kampf gegen Gartenschädlinge

Gärtnern ohne chemische Keule? Klingt nach einer Herausforderung, ist aber mit der richtigen Strategie ein Kinderspiel.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Kräuter sind natürliche Schädlingsbekämpfer
  • Sie schrecken Plagegeister ab und locken Nützlinge an
  • Companion Planting nutzt diese Eigenschaften gezielt
  • Top-Kräuter: Basilikum, Rosmarin, Lavendel und Thymian

Warum natürliche Schädlingsbekämpfung heute wichtiger denn je ist

Mal ehrlich, wer hat nicht schon mal frustriert vor seinen von Blattläusen befallenen Rosen gestanden? In solchen Momenten ist die Versuchung groß, zur chemischen Keule zu greifen. Doch halt! Es gibt einen besseren Weg: Kräuter als natürliche Schädlingsbekämpfer.

In meinen 30 Jahren als Biologin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin habe ich gelernt, dass die Natur oft die besten Lösungen bereithält. Kräuter sind dabei wahre Multitalente. Sie bereichern nicht nur unsere Küche, sondern sind auch echte Problemlöser im Garten.

Die Vorteile von Kräutern zur Schädlingsabwehr

Kräuter zur Schädlingsabwehr einzusetzen, hat gleich mehrere Vorteile:

  • Umweltfreundlich: Keine schädlichen Rückstände im Boden oder Grundwasser
  • Gesundheitsfördernd: Kein Risiko für Mensch und Haustier
  • Kostengünstig: Einmal gepflanzt, wachsen viele Kräuter jahrelang
  • Multifunktional: Verschönern den Garten und sind kulinarisch nutzbar

Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Versuch mit Basilikum neben den Tomaten. Die Blattläuse, die sonst immer ein Problem waren, blieben plötzlich aus. Ein echtes Aha-Erlebnis!

Die effektivsten Kräuter im Überblick

Nicht alle Kräuter sind gleich effektiv. Zu den wahren Superstars gehören:

  • Basilikum: Ein wahrer Allrounder gegen Fliegen, Mücken und Blattläuse
  • Rosmarin: Hält Karotten- und Bohnenfliegen fern
  • Lavendel: Vertreibt Motten, Flöhe und Mücken
  • Thymian: Wirksam gegen Kohlweißlinge und Schnecken

Diese Kräuter haben sich in meinem Garten bewährt und sind mittlerweile feste Bestandteile meiner Beete.

Wie Kräuter Schädlinge in die Flucht schlagen

Aber wie funktioniert das Ganze eigentlich? Die Wirkungsweise von Kräutern gegen Schädlinge ist faszinierend und vielfältig.

Abschreckende Duftstoffe und ätherische Öle

Viele Kräuter produzieren ätherische Öle, die für uns Menschen oft angenehm duften, Schädlinge aber in die Flucht schlagen. Rosmarin beispielsweise enthält Kampfer, der für viele Insekten unangenehm ist. Lavendel wiederum hat einen intensiven Duft, der Motten und Flöhe auf Abstand hält.

In meinem Garten habe ich beobachtet, wie Schnecken einen großen Bogen um meine Thymianpflanzen machen. Der intensive Duft scheint ihnen gar nicht zu behagen.

Anlockung von Nützlingen

Kräuter locken nicht nur Schädlinge ab, sondern ziehen auch nützliche Insekten an. Marienkäfer, Schwebfliegen und Schlupfwespen sind wahre Blattlausvertilger. Blühende Kräuter wie Dill oder Fenchel sind regelrechte Magneten für diese Helfer.

Letzten Sommer summte und brummte es in meinem Kräuterbeet nur so vor Bienen und anderen Nützlingen. Es war, als hätte ich eine kleine Oase für sie geschaffen.

Companion Planting und seine Vorteile

Companion Planting, oder auf Deutsch Mischkultur, nutzt die positiven Wechselwirkungen zwischen Pflanzen. Dabei werden Kräuter gezielt neben Gemüse oder Blumen gepflanzt, um Schädlinge abzuwehren oder das Wachstum zu fördern.

Ein klassisches Beispiel ist die Kombination von Basilikum und Tomaten. Das Basilikum hält nicht nur Schädlinge fern, sondern soll sogar den Geschmack der Tomaten verbessern. In meinem Garten experimentiere ich ständig mit neuen Kombinationen. Manchmal mit überraschendem Erfolg!

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Top Kräuter zur Schädlingsbekämpfung

Nun kommen wir zu den echten Stars unter den Kräutern zur Schädlingsbekämpfung. Hier sind meine Top 4, die in keinem Garten fehlen sollten:

Basilikum (gegen Fliegen, Mücken, Blattläuse)

Basilikum ist nicht nur in der Küche ein Allrounder, sondern auch im Garten. Sein intensiver Duft vertreibt Fliegen und Mücken. Zudem mögen Blattläuse den Geruch überhaupt nicht. Ich pflanze Basilikum gerne zwischen meine Tomatenpflanzen – eine echte Win-win-Situation!

Rosmarin (gegen Karotten- und Bohnenfliegen)

Rosmarin ist ein wahrer Schutzengel für Karotten und Bohnen. Seine ätherischen Öle halten Karotten- und Bohnenfliegen fern. Ein zusätzlicher Bonus: Rosmarin ist winterhart und verschönert den Garten das ganze Jahr über.

Lavendel (gegen Motten, Flöhe, Mücken)

Lavendel ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern auch ein echtes Multitalent in der Schädlingsabwehr. Sein intensiver Duft vertreibt Motten, Flöhe und Mücken. In meinem Garten habe ich einen kleinen Lavendelpfad angelegt – eine duftende Barriere gegen unerwünschte Gäste.

Thymian (gegen Kohlweißlinge, Schnecken)

Thymian ist mein persönlicher Favorit gegen Schnecken. Diese Plagegeister machen einen großen Bogen um die aromatischen Pflanzen. Zudem hält Thymian Kohlweißlinge fern – ein echter Segen für alle Kohlgewächse im Garten.

Mit diesen Kräutern haben Sie schon mal eine solide Grundlage für einen natürlich geschützten Garten. Probieren Sie es aus – Ihr Garten (und die Umwelt) wird es Ihnen danken!

Minze, Salbei und Co.: Kräuter als natürliche Schädlingsabwehr

Neben den bereits erwähnten Kräutern gibt es noch weitere Pflanzen, die sich hervorragend zur natürlichen Schädlingsbekämpfung eignen. Betrachten wir einige dieser grünen Helfer genauer.

Minze gegen Ameisen, Mäuse und Kohlmotten

Die Minze ist nicht nur ein beliebtes Küchenkraut, sondern auch effektiv in der Schädlingsabwehr. Ihr intensiver Duft vertreibt Ameisen, hält Mäuse fern und schreckt Kohlmotten ab. Pflanzen Sie Minze am Rand Ihres Gemüsebeetes oder in der Nähe von Eingängen. Beachten Sie, dass Minze sich schnell ausbreitet – ein Anbau in Töpfen kann hier sinnvoll sein.

Salbei: Schutz gegen Kohlmotten und Möhrenfliegen

Salbei ist nicht nur in der Küche beliebt, sondern auch ein effektiver Helfer gegen Schädlinge. Seine ätherischen Öle wirken abschreckend auf Kohlmotten und Möhrenfliegen. Pflanzen Sie Salbei zwischen Ihre Kohlgewächse oder in der Nähe von Möhrenbeeten. Salbei lockt mit seinen Blüten auch nützliche Insekten an.

Knoblauch: Wirksam gegen Blattläuse, Schnecken und Spinnmilben

Knoblauch ist sehr nützlich im Garten. Sein intensiver Geruch vertreibt viele Schädlinge, darunter Blattläuse, Schnecken und Spinnmilben. Pflanzen Sie Knoblauch zwischen Ihren Gemüsepflanzen oder stellen Sie einen Knoblauchauszug als natürliches Spritzmittel her. Knoblauch ist besonders effektiv in Kombination mit anderen Kräutern wie Petersilie oder Schnittlauch.

Ringelblume: Wirksam gegen Nematoden

Die farbenfrohe Ringelblume ist nicht nur dekorativ, sondern auch wirksam gegen Nematoden. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer können Pflanzenwurzeln schädigen. Die Wurzeln der Ringelblume sondern Stoffe ab, die das Wachstum von Nematoden hemmen. Pflanzen Sie Ringelblumen als Unterpflanzung oder in Fruchtfolge mit anfälligen Kulturen.

Wermut: Schutz gegen Schnecken, Blattläuse und Raupen

Wermut ist ein bitteres Kraut, das Schnecken, Blattläuse und verschiedene Raupenarten abschreckt. Seine silbrig-grauen Blätter sind dekorativ und wirksam. Pflanzen Sie Wermut am Rand Ihrer Beete oder stellen Sie einen Sud als Spritzbrühe her. Vorsicht bei der Anwendung, da Wermut in hoher Konzentration auch Nutzpflanzen schädigen kann.

Zitronenmelisse: Abwehr gegen Mücken und Ameisen

Die Zitronenmelisse verströmt einen frischen Duft, der für Menschen angenehm, für Mücken und Ameisen jedoch abschreckend ist. Pflanzen Sie Zitronenmelisse in der Nähe von Sitzplätzen, um Mücken fernzuhalten. In Beeten hilft sie, Ameisenstraßen umzuleiten. Als Tee genossen, hat Zitronenmelisse eine beruhigende Wirkung – ideal für Sommerabende im Garten.

Planung und Anlage eines Kräutergartens zur Schädlingsabwehr

Nach der Vorstellung dieser wirksamen Kräuter stellt sich die Frage: Wie integriert man diese grünen Helfer am besten in den eigenen Garten? Eine durchdachte Planung ist hier wichtig für den Erfolg.

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Die meisten Kräuter bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte locker, durchlässig und nährstoffreich sein. Vor der Pflanzung empfiehlt es sich, den Boden mit Kompost oder gut verrottetem Mist zu verbessern. Achten Sie darauf, dass der Standort nicht zu feucht ist – die meisten Kräuter mögen es eher trocken.

Mischkultur und Companion Planting Strategien

Bei der Mischkultur geht es darum, Pflanzen so zu kombinieren, dass sie sich gegenseitig unterstützen. Zum Beispiel können Sie Basilikum zwischen Tomaten pflanzen – es verbessert deren Geschmack und hält gleichzeitig Schädlinge fern. Oder setzen Sie Ringelblumen zwischen Kartoffeln, um Nematoden abzuwehren. Probieren Sie verschiedene Kombinationen aus und beobachten Sie, welche in Ihrem Garten am besten funktionieren.

Kräuter in Beeten, als Randbepflanzung und in Töpfen

Kräuter lassen sich vielseitig in den Garten integrieren. Als Randbepflanzung um Gemüsebeete herum bilden sie eine natürliche Barriere gegen Schädlinge. In Töpfen auf der Terrasse oder dem Balkon sind sie nützlich und dekorativ. Einige Kräuter wie Minze sollten Sie besser in Töpfen kultivieren, da sie sich sonst zu stark ausbreiten können. Andere, wie Thymian oder Oregano, eignen sich gut als Bodendecker zwischen Gemüsepflanzen.

Saisonale Planung für ganzjährigen Schutz

Um das ganze Jahr über von der schützenden Wirkung der Kräuter zu profitieren, ist eine saisonale Planung wichtig. Beginnen Sie im Frühjahr mit schnell wachsenden Kräutern wie Koriander oder Dill. Im Sommer können robuste Pflanzen wie Thymian oder Salbei ihre volle Wirkung entfalten. Für den Herbst eignen sich Kräuter wie Oregano oder Rosmarin, die auch kühlere Temperaturen vertragen. Im Winter können Sie auf winterharte Kräuter wie Schnittlauch oder Petersilie zurückgreifen oder Kräuter in Töpfen ins Haus holen.

Ein vielfältiger Kräutergarten wehrt nicht nur Schädlinge ab, sondern zieht auch nützliche Insekten an. Bienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber werden von den Blüten der Kräuter angezogen und tragen zu einem ausgewogenen Ökosystem in Ihrem Garten bei. Mit der richtigen Planung und Pflege wird Ihr Kräutergarten zu einem natürlichen Schutz gegen Schädlinge und gleichzeitig zu einer Oase für Mensch und Tier.

Pflege und Erhaltung von Kräutern zur Schädlingsabwehr

Für die volle Wirkung der Kräuter als natürliche Schädlingsbekämpfer ist eine sachgemäße Pflege wichtig. Hier einige Tipps zur optimalen Versorgung Ihrer Kräuter:

Bewässerung und Düngung

Die meisten Kräuter bevorzugen eher trockene Bedingungen. Gießen Sie daher seltener, aber gründlich. Ein praktischer Tipp: Prüfen Sie die Feuchtigkeit, indem Sie Ihren Finger 2-3 cm tief in die Erde stecken. Fühlt sie sich noch feucht an, können Sie mit dem Gießen warten.

Bei der Düngung gilt Zurückhaltung. Übermäßige Düngung kann Geschmack und ätherische Öle beeinträchtigen. Ein leichter organischer Dünger im Frühjahr ist oft ausreichend.

Beschneiden und Ernten zur Förderung des Wachstums

Regelmäßiges Schneiden fördert bei vielen Kräutern ein buschiges Wachstum. Schneiden Sie vorzugsweise morgens, wenn die ätherischen Öle konzentriert sind. Bei Basilikum und Oregano können Sie ganze Triebe abschneiden, bei Rosmarin und Thymian eher die oberen Spitzen.

Überwinterung mehrjähriger Kräuter

Viele mediterrane Kräuter wie Rosmarin oder Salbei sind nicht winterhart. Topfen Sie diese im Herbst um und platzieren Sie sie an einem kühlen, hellen Ort. Robustere Kräuter wie Thymian können Sie mit einer Reisigabdeckung im Beet überwintern.

Vermehrung und Nachzucht

Die meisten Kräuter lassen sich einfach vermehren. Stecklinge von Rosmarin oder Salbei bewurzeln sich in Wasser oder feuchtem Sand. Minze und Zitronenmelisse können Sie durch Wurzelausläufer vermehren. Säen Sie einjährige Kräuter wie Basilikum jährlich neu aus.

Praktische Anwendungen von Kräutern zur Schädlingsbekämpfung

Hier einige Möglichkeiten, wie Sie Ihre Kräuter gezielt gegen Schädlinge einsetzen können:

Frische Kräuter als Barrieren und Begleiter

Pflanzen Sie stark duftende Kräuter wie Lavendel oder Thymian als Barriere um Ihre Beete. Oder setzen Sie Basilikum zwischen Ihre Tomatenpflanzen - das vertreibt Blattläuse und eignet sich später für den Salat.

Herstellung von Kräuterauszügen und -sprays

Ein bewährtes Hausmittel: Übergießen Sie eine Handvoll frischer oder getrockneter Kräuter mit kochendem Wasser und lassen Sie den Sud über Nacht ziehen. Am nächsten Tag können Sie damit Ihre Pflanzen besprühen. Brennnesseljauche wirkt besonders gut gegen Blattläuse.

Trocknen und Verwenden von Kräutern als Mulch

Trocknen Sie überschüssige Kräuter und verwenden Sie sie als duftenden Mulch. Das hält Schädlinge fern, unterdrückt Unkraut und sieht zudem ansprechend aus.

Kräuteröle und -essenzen zur gezielten Anwendung

Für hartnäckige Fälle können Sie konzentrierte Kräuteröle herstellen. Legen Sie frische Kräuter in Olivenöl ein und lassen Sie sie einige Wochen ziehen. Mit diesem Öl können Sie dann gezielt Problemstellen behandeln.

Bedenken Sie: Die Natur benötigt Zeit. Seien Sie geduldig und beobachten Sie, wie Ihr Garten allmählich ins Gleichgewicht kommt. Ein zusätzlicher Vorteil: Die meisten dieser Kräuter können Sie auch in der Küche verwenden - eine doppelte Nutzung.

Kräuterkombinationen gegen spezifische Schädlinge

Jeder Gärtner kennt das Problem: Kaum sprießen die ersten zarten Pflänzchen, schon machen sich ungebetene Gäste über sie her. Doch statt zu chemischen Mitteln zu greifen, können wir uns die Kraft der Kräuter zunutze machen. Hier einige bewährte Kombinationen:

Blattläuse in Schach halten

Gegen diese kleinen Plagegeister hilft ein Trio aus Basilikum, Knoblauch und Wermut. Basilikum vertreibt die Läuse mit seinem intensiven Duft, während Knoblauch sie mit seinen schwefelhaltigen Verbindungen abschreckt. Wermut enthält Bitterstoffe, die Blattläusen den Appetit verderben.

Schnecken fernhalten

Thymian, Salbei und Rosmarin bilden eine aromatische Barriere gegen Schnecken. Der starke Duft und die rauen Blätter halten die Weichtiere fern. Zudem locken diese Kräuter Nützlinge an, die Schneckeneier fressen.

Gemüsefliegen abwehren

Petersilie, Dill und Koriander sind nicht nur in der Küche beliebt. Im Garten helfen sie, lästige Gemüsefliegen fernzuhalten. Ihre ätherischen Öle verwirren die Insekten und erschweren ihnen die Orientierung.

Bodenschädlinge reduzieren

Ringelblumen, Knoblauch und Tagetes bilden eine wirksame Kombination gegen Bodenschädlinge. Ringelblumen produzieren Substanzen, die Nematoden abschrecken. Knoblauch wirkt mit seinen schwefelhaltigen Verbindungen, während Tagetes mit ihren Wurzelausscheidungen Fadenwürmer vertreiben.

Kräuter in bestehende Gärten integrieren

Nun, da wir wissen, welche Kräuter gegen welche Schädlinge helfen, stellt sich die Frage: Wie bringen wir sie in unseren Garten? Hier einige Ideen:

Gemüsebeete ergänzen

Pflanzen Sie Kräuter als Begleiter zwischen Ihre Gemüsepflanzen. Basilikum neben Tomaten, Dill zu Gurken oder Thymian zu Kohl - so kombinieren Sie Schädlingsschutz und frische Kräuter für die Küche.

Blumenrabatten mit Kräutern bereichern

Kräuter müssen nicht immer im Nutzgarten stehen. Viele von ihnen, wie Lavendel, Salbei oder Oregano, passen auch gut in Blumenbeete. Sie bringen nicht nur Farbe und Duft, sondern halten auch noch Schädlinge fern.

Kräuterspiralen und vertikale Gärten

Bei begrenztem Platz denken Sie in die Höhe! Eine Kräuterspirale ist nicht nur dekorativ, sondern bietet auch verschiedene Mikroklimate für unterschiedliche Kräuter. Vertikale Gärten an Wänden oder Zäunen sind ebenfalls platzsparend und effektiv.

Balkon- und Terrassenlösungen

Auch ohne Garten können Sie von Kräutern profitieren. Töpfe, Kübel oder Balkonkästen eignen sich gut für den Kräuteranbau. Platzieren Sie sie um Ihre Nutzpflanzen herum oder genießen Sie einfach ihren Duft auf der Terrasse.

Ein Lob auf die grünen Helfer

Kräuter als natürliche Schädlingsbekämpfer sind mehr als nur eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Pestiziden. Sie bereichern unseren Garten auf vielfältige Weise:

  • Sie fördern die Biodiversität, indem sie Nützlinge anlocken.
  • Viele Kräuter sind essbar und bereichern unsere Küche.
  • Ihr Duft und ihre Blüten machen den Garten zu einem Ort der Sinne.
  • Sie sind robust und pflegeleicht - ideal für Garten-Neulinge.

Die Gartenpflege entwickelt sich zunehmend in Richtung natürlicher Methoden. Viele Gärtner entdecken die Vorteile von Mischkulturen und Begleitpflanzung. In Zukunft werden wir voraussichtlich noch mehr über die komplexen Wechselwirkungen zwischen Pflanzen lernen und diese Erkenntnisse für einen gesunden, produktiven Garten nutzen.

Greifen Sie zur Schaufel und beginnen Sie! Ihr Garten - und die Umwelt - werden es Ihnen danken. Vielleicht entdecken Sie dabei Ihre Begeisterung für die spannende Welt der Kräuter. Viel Freude beim Gärtnern und lassen Sie Ihren grünen Daumen wachsen!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Kräuter eignen sich am besten als natürliche Schädlingsabwehr im Garten?
    Die effektivsten Kräuter zur natürlichen Schädlingsabwehr sind Basilikum, Rosmarin, Lavendel und Thymian. Basilikum wirkt hervorragend gegen Fliegen, Mücken und Blattläuse, während Rosmarin Karotten- und Bohnenfliegen fernhält. Lavendel vertreibt mit seinem intensiven Duft Motten, Flöhe und Mücken. Thymian ist besonders effektiv gegen Kohlweißlinge und Schnecken. Weitere bewährte Kräuter sind Minze gegen Ameisen und Mäuse, Salbei gegen Kohlmotten und Möhrenfliegen, sowie Knoblauch gegen Blattläuse, Schnecken und Spinnmilben. Diese Kräuter produzieren ätherische Öle und Duftstoffe, die Schädlinge abschrecken, während sie gleichzeitig Nützlinge wie Marienkäfer und Schwebfliegen anlocken. Der große Vorteil: Sie sind umweltfreundlich, kostengünstig und multifunktional - können also sowohl zur Schädlingsabwehr als auch in der Küche verwendet werden.
  2. Wie funktioniert die biologische Schädlingsbekämpfung mit Kräutern?
    Die biologische Schädlingsbekämpfung mit Kräutern basiert auf zwei Hauptmechanismen: Abschreckung durch ätherische Öle und Anlockung von Nützlingen. Kräuter produzieren intensive Duftstoffe, die für Schädlinge unangenehm sind. Rosmarin enthält beispielsweise Kampfer, der viele Insekten vertreibt. Lavendel wirkt durch seinen intensiven Duft abschreckend auf Motten und Flöhe. Gleichzeitig locken blühende Kräuter wie Dill und Fenchel nützliche Insekten an - Marienkäfer, Schwebfliegen und Schlupfwespen, die als natürliche Feinde von Schädlingen fungieren. Diese Nützlinge fressen Blattläuse und andere Plagegeister oder parasitieren sie. Die biochemischen Prozesse umfassen auch die Produktion von Bitterstoffen, die Schädlingen den Appetit verderben, und schwefelhaltigen Verbindungen wie im Knoblauch, die abschreckend wirken. So entsteht ein natürliches Gleichgewicht im Garten ohne chemische Eingriffe.
  3. Was ist Companion Planting und wie hilft es bei der Schädlingsabwehr?
    Companion Planting, auch Mischkultur oder Begleitpflanzung genannt, nutzt die positiven Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Pflanzen. Dabei werden Kräuter gezielt neben Gemüse oder Blumen gepflanzt, um Schädlinge abzuwehren und das Wachstum zu fördern. Ein klassisches Beispiel ist die Kombination von Basilikum und Tomaten - das Basilikum hält Schädlinge fern und soll sogar den Geschmack der Tomaten verbessern. Diese Methode funktioniert durch verschiedene Mechanismen: Die ätherischen Öle der Kräuter verwirren Schädlinge und erschweren ihnen die Orientierung. Gleichzeitig werden Nützlinge angelockt, die Schädlinge bekämpfen. Manche Pflanzen geben über ihre Wurzeln Stoffe ab, die Bodenschädlinge wie Nematoden abwehren. Companion Planting maximiert den verfügbaren Raum, verbessert die Biodiversität und schafft ein natürliches Gleichgewicht. Bewährte Kombinationen sind Petersilie zu Karotten, Thymian zu Kohl oder Ringelblumen zu Kartoffeln.
  4. Welche besonderen Eigenschaften machen Kräuter zu effektiven Schädlingsbekämpfern?
    Kräuter besitzen mehrere spezielle Eigenschaften, die sie zu natürlichen Schädlingsbekämpfern machen. Ihre ätherischen Öle enthalten komplexe chemische Verbindungen, die gezielt auf das Nervensystem von Insekten wirken. Diese Öle sind in höchster Konzentration am Morgen vorhanden und werden durch Sonneneinstrahlung freigesetzt. Sekundäre Pflanzenstoffe wie Terpene, Flavonoide und Alkaloide wirken als natürliche Pestizide. Bitterstoffe, besonders im Wermut, machen Pflanzenteile für Schädlinge ungenießbar. Schwefelhaltige Verbindungen im Knoblauch haben antimikrobielle und insektizide Eigenschaften. Viele Kräuter produzieren außerdem Substanzen, die Pheromone von Schädlingen stören und deren Fortpflanzung behindern. Die raue Blattstruktur mancher Kräuter bildet zusätzlich physische Barrieren gegen kriechende Schädlinge wie Schnecken. Diese multifunktionalen Eigenschaften machen Kräuter zu einer nachhaltigen Alternative zu synthetischen Pestiziden.
  5. Wie kann man Kräuter auch auf Balkonen und Terrassen zur Schädlingsabwehr einsetzen?
    Kräuter lassen sich hervorragend in Töpfen, Kübeln und Balkonkästen kultivieren und bieten auch auf kleinem Raum effektiven Schädlingsschutz. Platzieren Sie duftende Kräuter wie Basilikum, Rosmarin oder Lavendel strategisch um Ihre Balkonpflanzen herum - sie bilden natürliche Barrieren gegen Schädlinge. Hängeampeln mit Thymian oder Oregano maximieren den verfügbaren Raum. Mobile Töpfe ermöglichen flexibles Umstellen je nach Bedarf. Besonders wirkungsvoll sind vertikale Gärten und Kräuterspiralen, die verschiedene Mikroklimate schaffen. Stark ausbreitende Kräuter wie Minze sollten in separaten Gefäßen kultiviert werden. Kombinieren Sie mediterrane Kräuter in größeren Töpfen - sie vertragen Trockenheit gut und benötigen wenig Pflege. Zitronenmelisse in der Nähe von Sitzplätzen hält Mücken fern. Selbst auf dem Fensterbrett können Kräutertöpfe Zimmerpflanzen vor Schädlingen schützen. Wichtig ist die Wahl geeigneter Pflanzgefäße mit guter Drainage.
  6. Worin unterscheidet sich Mischkultur von normaler Bepflanzung?
    Mischkultur unterscheidet sich grundlegend von normaler Monokulturbepflanzung durch die gezielte Kombination verschiedener Pflanzenarten, die sich gegenseitig positiv beeinflussen. Während bei normaler Bepflanzung meist eine Pflanzenart pro Beet kultiviert wird, werden bei der Mischkultur verschiedene Arten strategisch kombiniert. Diese Vielfalt schafft natürliche Synergien: Kräuter produzieren Duftstoffe, die Schädlinge von benachbarten Gemüsepflanzen fernhalten, während diese wiederum den Kräutern Struktur oder Schatten bieten können. Mischkultur fördert die Biodiversität und lockt verschiedene Nützlinge an, die als natürliche Schädlingsbekämpfer fungieren. Sie nutzt den verfügbaren Raum effizienter, da Pflanzen mit unterschiedlichen Wuchsformen und Wurzeltiefen kombiniert werden. Normale Bepflanzung ist zwar pflegeleichter und vereinfacht die Ernte, aber anfälliger für Schädlingsbefall, da Monokulturen ideale Bedingungen für spezialisierte Schädlinge schaffen. Mischkultur erfordert mehr Planung, schafft aber ein stabileres Ökosystem.
  7. Was unterscheidet biologischen Pflanzenschutz von chemischer Schädlingsbekämpfung?
    Biologischer Pflanzenschutz setzt auf natürliche Mechanismen und nachhaltige Methoden, während chemische Schädlingsbekämpfung synthetische Pestizide verwendet. Der biologische Ansatz arbeitet mit lebenden Organismen wie Nützlingen, natürlichen Substanzen wie Kräuterauszügen und präventiven Maßnahmen wie Mischkultur. Er stärkt das Ökosystem und fördert das natürliche Gleichgewicht zwischen Schädlingen und ihren Feinden. Chemische Methoden wirken meist schneller und direkter, hinterlassen aber Rückstände in Boden, Wasser und Nahrungskette. Biologischer Pflanzenschutz ist umweltschonend, ungefährlich für Mensch und Tier und unterstützt die Biodiversität. Er erfordert jedoch mehr Geduld und Wissen über natürliche Zusammenhänge. Während chemische Mittel oft alle Insekten - auch Nützlinge - töten, zielt biologischer Schutz auf spezifische Schädlinge ab. Langfristig ist biologischer Pflanzenschutz nachhaltiger, da er keine Resistenzen hervorruft und das Bodenleben schützt. Die Kombination verschiedener biologischer Methoden ist meist effektiver als Einzelmaßnahmen.
  8. Welche Erfolgsquote haben Basilikum und Rosmarin gegen Blattläuse und Gemüsefliegen?
    Basilikum und Rosmarin zeigen eine hohe Wirksamkeit gegen Blattläuse und Gemüsefliegen, wobei die Erfolgsquote von verschiedenen Faktoren abhängt. Basilikum wirkt besonders effektiv gegen Blattläuse mit einer Erfolgsquote von 70-85%, da seine ätherischen Öle für diese Schädlinge stark abstoßend sind. Gegen Gemüsefliegen liegt die Wirksamkeit bei etwa 60-75%. Rosmarin ist speziell gegen Karotten- und Bohnenfliegen sehr wirksam (75-90%), da sein Kampfergehalt diese Arten besonders abhält. Die Erfolgsquote steigt erheblich, wenn beide Kräuter in Kombination verwendet werden und die Pflanzen gesund und aromatisch sind. Entscheidend sind Faktoren wie Pflanzenalter, Witterung und Schädlingsdruck. Junge, intensiv duftende Pflanzen sind wirkungsvoller. Bei starkem Befall können zusätzliche Maßnahmen wie Kräuterauszüge nötig sein. Wichtig ist auch die richtige Platzierung - direktnachbarschaftliche Pflanzung ist effektiver als größere Abstände. Diese natürlichen Methoden benötigen 1-3 Wochen Anlaufzeit, sind aber nachhaltig wirksam.
  9. Wo kann man qualitatives Saatgut für Kräuter zur Schädlingsbekämpfung kaufen?
    Für qualitatives Saatgut von Kräutern zur Schädlingsbekämpfung empfehlen sich spezialisierte Gartenfachhändler, die sich auf Saatgut und biologischen Gartenbau konzentrieren. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl an bewährten Kräutersorten mit hoher Keimfähigkeit und Sortenreinheit. Wichtige Qualitätskriterien sind Bio-Zertifizierung, aktuelle Erntejahresdaten und detaillierte Anbauhinweise. Spezialisierte Online-Shops punkten oft mit seltenen Sorten und umfassendem Fachwissen. Gartencenter vor Ort ermöglichen persönliche Beratung, haben aber manchmal begrenztere Auswahl. Saatgutbörsen und Tauschbörsen bieten interessante alte Sorten, erfordern aber Erfahrung bei der Qualitätsbewertung. Beim Kauf sollten Sie auf Angaben zu Keimfähigkeit, Haltbarkeit und Anbauempfehlungen achten. Bewertungen anderer Käufer geben Aufschluss über die Praxistauglichkeit. Für Anfänger sind Starterpakete mit bewährten Sorten wie Basilikum, Thymian und Lavendel empfehlenswert. Regionale Anbieter haben oft klimaangepasste Sorten im Sortiment.
  10. Welche Kräuter-Sets eignen sich besonders für Gartenanfänger bei der natürlichen Schädlingsabwehr?
    Für Gartenanfänger eignen sich besonders robuste und pflegeleichte Kräuter-Sets, die zuverlässig gegen häufige Schädlinge wirken. Ein ideales Einsteiger-Set enthält Basilikum, Thymian, Lavendel und Rosmarin - diese vier Kräuter decken die wichtigsten Schädlingsprobleme ab und sind relativ anspruchslos. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de stellen oft spezielle Anfänger-Sets zusammen, die aufeinander abgestimmte Sorten enthalten. Mediterrane Kräuter-Sets sind besonders empfehlenswert, da diese Pflanzen trockenheitsverträglich und wenig krankheitsanfällig sind. Balkon-Kräuter-Sets eignen sich für kleine Räume und Topfkultur. Wichtig für Anfänger sind Sets mit ausführlichen Anbauanleitungen und Hinweisen zur Schädlingsabwehr. Schnellwachsende Kräuter wie Basilikum und Koriander geben rasche Erfolgserlebnisse. Sets mit gestaffelten Aussaatterminen sorgen für kontinuierliche Ernte. Kombinationen aus ein- und mehrjährigen Arten bieten langfristigen Nutzen. Achten Sie auf Sets mit bewährten Standardsorten - exotische Varianten sind für Anfänger oft zu anspruchsvoll.
  11. Wie beeinflussen ätherische Öle verschiedener Kräuter das Verhalten von Nützlingen?
    Ätherische Öle von Kräutern wirken selektiv auf verschiedene Insektengruppen und können gezielt Nützlinge anlocken oder Schädlinge abschrecken. Blühende Kräuter wie Dill, Fenchel und Koriander produzieren Öle, die Marienkäfer, Schwebfliegen und Schlupfwespen stark anziehen. Diese Nützlinge nutzen den Nektar als Energiequelle und legen ihre Eier in der Nähe ab. Lavendel lockt Bienen und Schmetterlinge an, während er gleichzeitig Motten und Flöhe vertreibt. Die Konzentration der ätherischen Öle spielt eine entscheidende Rolle: In niedrigen Dosen können sie Nützlinge anlocken, in hohen Konzentrationen auch diese abschrecken. Rosmarin und Thymian fördern die Ansiedlung von Raubmilben, die Spinnmilben bekämpfen. Oregano und Majoran unterstützen die Entwicklung von Florfliegen. Wichtig ist die zeitliche Abstimmung: Morgens sind die Ölkonzentrationen am höchsten. Die Artenvielfalt verschiedener Kräuter schafft ein komplexes Dufbouquet, das ein ausgewogenes Verhältnis von Schädlingen und Nützlingen fördert.
  12. Welche biochemischen Prozesse laufen bei der Wirkung von Kräutern gegen Bodenschädlinge ab?
    Die biochemische Wirkung von Kräutern gegen Bodenschädlinge basiert auf komplexen molekularen Prozessen. Ringelblumen produzieren Thiophene, die als natürliche Nematizide wirken und die Eiproduktion von Fadenwürmern hemmen. Diese Verbindungen werden über die Wurzeln abgegeben und reichern sich im Boden an. Knoblauch setzt schwefelhaltige Allicin-Verbindungen frei, die antimikrobielle und insektizide Eigenschaften haben und Bodenschädlinge durch Zellmembranschäden abtöten. Tagetes-Arten produzieren α-Terthienyl, das bei Lichteinwirkung reaktive Sauerstoffspezies bildet und Zellschäden bei Nematoden verursacht. Wermut enthält Artemisinin und andere Sesquiterpenlactone, die neurotoxisch auf kleine Bodeninsekten wirken. Diese sekundären Pflanzenstoffe stören Enzymaktivitäten und Membranfunktionen der Schädlinge. Zusätzlich fördern viele Kräuterwurzeln beneficial Bodenmikroorganismen, die als natürliche Antagonisten gegen pathogene Pilze und Bakterien wirken. Die Rhizosphäre wird durch diese biochemischen Interaktionen zu einem natürlichen Schutzschild gegen Bodenschädlinge.
  13. Wie wirkt sich die Biodiversität von Kräutergärten auf das Ökosystem aus?
    Kräutergärten mit hoher Biodiversität schaffen komplexe ökologische Netzwerke, die das gesamte Gartensystem stabilisieren. Die Vielfalt verschiedener Kräuterarten bietet unterschiedliche Nahrungsquellen und Lebensräume für eine breite Palette von Insekten, Vögeln und anderen Tieren. Dies fördert natürliche Räuber-Beute-Beziehungen, wodurch Schädlingspopulationen automatisch reguliert werden. Verschiedene Blühzeiten sorgen für kontinuierliche Nahrungsversorgung der Nützlinge von Frühjahr bis Herbst. Die strukturelle Vielfalt - von bodendeckenden Thymian bis zu hochwachsenden Angelika - schafft verschiedene Mikrohabitate. Kräuterwurzeln in unterschiedlichen Bodentiefen fördern die Bodengesundheit und verbessern Wasser- und Nährstoffkreisläufe. Verschiedene Duftstoffe bilden ein komplexes chemisches Kommunikationsnetz, das Schädlinge verwirrt und Nützlinge gezielt anlockt. Biodiversität erhöht die Resilienz gegen Klimaschwankungen und Krankheiten. Monokulturen sind anfällig für Totalausfälle, während diverse Kräutergärten Ausfälle einzelner Arten kompensieren können. So entsteht ein selbstregulierendes Ökosystem mit verbesserter Stabilität.
  14. Welche Rolle spielen sekundäre Pflanzenstoffe bei der Schädlingsabwehr durch Kräuter?
    Sekundäre Pflanzenstoffe sind die wichtigsten Wirkstoffe bei der natürlichen Schädlingsabwehr durch Kräuter. Diese Verbindungen entstehen als Anpassung der Pflanzen an ihre Umwelt und dienen primär der Selbstverteidigung. Terpene und ätherische Öle in Rosmarin, Thymian und Lavendel wirken neurotoxisch auf Insekten und stören deren Orientierung. Phenolische Verbindungen wie Flavonoide haben antioxidative und antimikrobielle Eigenschaften, die Pflanzenschädlinge und -krankheiten bekämpfen. Alkaloide in Wermut und anderen Kräutern beeinträchtigen das Nervensystem von Schädlingen und wirken als Fraßhemmer. Saponine bilden seifenähnliche Verbindungen, die Zellmembranen schädigen können. Glykoside setzen bei Verletzung der Pflanze giftige Substanzen frei. Diese Stoffe sind oft artspezifisch wirksam und schädigen nützliche Insekten weniger. Die Konzentration variiert je nach Tageszeit, Witterung und Pflanzenstress. Junge Triebe enthalten meist höhere Konzentrationen. Diese natürliche Chemie ist hochentwickelt und oft wirkungsvoller als synthetische Pestizide.
  15. Wie stellt man wirksame Kräuterauszüge zur Schädlingsbekämpfung her?
    Wirksame Kräuterauszüge entstehen durch verschiedene Extraktionsverfahren, die die aktiven Inhaltsstoffe optimal lösen. Für einen Heißauszug übergießen Sie eine Handvoll frischer oder getrockneter Kräuter mit einem Liter kochendem Wasser und lassen den Sud über Nacht ziehen. Anschließend abseihen und unverdünnt oder im Verhältnis 1:1 mit Wasser verdünnt anwenden. Kaltauszüge eignen sich für empfindliche Wirkstoffe: Kräuter 24-48 Stunden in kaltem Wasser ziehen lassen. Alkoholische Auszüge extrahieren fettlösliche Substanzen besser - Kräuter zwei Wochen in 40%igem Alkohol einlegen. Fermentierte Jauchen aus Brennneseln oder Knoblauch entstehen durch 2-3 Wochen Gärung in Wasser. Die Konzentration sollte 5-10% des Pflanzengewichts betragen. Wichtig sind saubere Arbeitsgeräte und Behälter aus Glas oder Edelstahl. Die Auszüge am besten morgens oder abends anwenden und regelmäßig alle 7-14 Tage wiederholen. Frisch hergestellte Auszüge sind am wirksamsten und sollten innerhalb weniger Tage verbraucht werden.
  16. Welche Methoden gibt es für die Herstellung von Kräuterölen gegen Gartenschädlinge?
    Für die Herstellung wirksamer Kräuteröle gegen Gartenschädlinge gibt es mehrere bewährte Methoden. Die Kaltmazeration ist schonend und erhält hitzeempfindliche Wirkstoffe: Frische Kräuter werden zerkleinert und 2-4 Wochen in kaltgepresstem Olivenöl eingelegt, täglich geschüttelt und schließlich abgeseiht. Bei der Heißextraktion werden Kräuter und Öl im Wasserbad 2-3 Stunden bei 60-70°C erwärmt - diese Methode ist schneller, kann aber empfindliche Verbindungen zerstören. Die Sonnenmethode nutzt Wärmeenergie: Kräuter-Öl-Gemisch steht 2-3 Wochen in der Sonne. Destillation erzeugt konzentrierte ätherische Öle, erfordert aber spezielle Ausrüstung. Das Verhältnis beträgt meist 1:5 bis 1:10 (Kräuter zu Öl). Getrocknete Kräuter sind oft ergiebiger als frische, da weniger Wassergehalt die Ölqualität beeinträchtigt. Die fertigen Öle werden vor Anwendung meist 1:50 bis 1:100 mit Wasser und etwas Spülmittel als Emulgator verdünnt. Dunkle Flaschen schützen vor Lichteinwirkung und verlängern die Haltbarkeit.
  17. Stimmt es, dass alle stark duftenden Kräuter automatisch Schädlinge vertreiben?
    Nein, nicht alle stark duftenden Kräuter vertreiben automatisch Schädlinge - die Wirkung hängt von spezifischen chemischen Verbindungen ab, nicht nur von der Duftintensität. Während viele aromatische Kräuter wie Lavendel, Rosmarin und Thymian tatsächlich schädlingsabwehrende Eigenschaften besitzen, gibt es auch stark duftende Pflanzen, die Schädlinge anlocken können. Entscheidend sind die Art der ätherischen Öle und sekundären Pflanzenstoffe. Manche Duftstoffe wirken nur gegen bestimmte Schädlingsarten, während sie andere unbeeindruckt lassen oder sogar anziehen. Die Konzentration spielt ebenfalls eine Rolle - zu geringe Mengen zeigen keine Wirkung, zu hohe können auch Nützlinge vertreiben. Faktoren wie Tageszeit, Witterung und Pflanzenstress beeinflussen die Wirkstoffproduktion. Zudem können sich Schädlinge an bestimmte Düfte gewöhnen oder Resistenzen entwickeln. Manche stark riechende Kräuter wie bestimmte Minzarten können sogar neue Schädlinge anlocken. Daher ist es wichtig, gezielt jene Kräuter zu wählen, die nachweislich gegen spezifische Schädlingsprobleme wirksam sind.
  18. Welche mediterranen Kräuter eignen sich besonders gut für mitteleuropäische Gärten?
    Für mitteleuropäische Gärten eignen sich besonders robuste mediterrane Kräuter, die auch kühlere Temperaturen und feuchtere Bedingungen vertragen. Rosmarin ist winterhart bis etwa -10°C und wirkt hervorragend gegen Karotten- und Bohnenfliegen. Thymian toleriert Frost gut und hält Schnecken sowie Kohlweißlinge fern. Oregano ist sehr anpassungsfähig und vertreibt Ameisen. Salbei übersteht milde Winter problemlos und schützt vor Kohlmotten. Lavendel gedeiht in sonnigen Lagen gut und vertreibt verschiedene Schädlinge. Diese Kräuter bevorzugen durchlässige, eher nährstoffarme Böden und sonnige Standorte. Wichtig ist ein Schutz vor Staunässe im Winter. In rauen Lagen empfiehlt sich Topfkultur mit Überwinterung im Kalthaus. Französischer Estragon und bestimmte Rosmarinsorten sind besonders kältetolerant. Die Kombination verschiedener mediterraner Kräuter schafft ein wirksames Schutzschild gegen Gartenschädlinge. Zusätzlicher Vorteil: Sie sind trockenheitsverträglich und benötigen in trockenen Sommern weniger Bewässerung als heimische Pflanzen, was sie zu nachhaltigen Gartenhelfern macht.
  19. Was ist der Unterschied zwischen biologischem Gartenschutz und organischer Schädlingskontrolle?
    Biologischer Gartenschutz und organische Schädlingskontrolle werden oft synonym verwendet, haben aber feine Unterschiede in ihren Ansätzen. Biologischer Gartenschutz umfasst alle natürlichen Methoden: lebende Organismen wie Nützlinge, natürliche Substanzen wie Kräuterauszüge und ökologische Prinzipien wie Mischkultur. Er arbeitet mit den natürlichen Kreisläufen und fördert das ökologische Gleichgewicht. Organische Schädlingskontrolle bezieht sich spezifischer auf den Einsatz organischer, meist pflanzlicher oder mineralischer Substanzen zur direkten Schädlingsbekämpfung - wie Neemöl, Pyrethrum oder Kräutersprays. Während biologischer Schutz präventiv und systemisch wirkt, ist organische Kontrolle oft reaktiv und zielgerichtet. Biologischer Ansatz schließt auch Habitatgestaltung, Förderung der Bodenfruchtbarkeit und Pflanzengesundheit ein. Organische Methoden konzentrieren sich auf erlaubte, nicht-synthetische Wirkstoffe. In der Praxis ergänzen sich beide Ansätze optimal: Biologischer Schutz als Grundstrategie, organische Kontrolle bei akutem Befall. Beide sind umweltfreundlich und für den ökologischen Landbau zugelassen.
  20. Wie unterscheiden sich Kräuter-Pestizide von grüner Schädlingsbekämpfung?
    Kräuter-Pestizide und grüne Schädlingsbekämpfung überschneiden sich teilweise, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte. Kräuter-Pestizide sind spezifische Wirkstoffe aus Kräutern, die direkt gegen Schädlinge eingesetzt werden - wie Pyrethrum aus Chrysanthemen oder Rotenon aus tropischen Pflanzen. Sie wirken oft schnell und gezielt, ähnlich synthetischen Pestiziden, sind aber natürlichen Ursprungs. Grüne Schädlingsbekämpfung ist ein breiterer Ansatz, der verschiedene umweltfreundliche Methoden kombiniert: Nützlingsförderung, Mischkultur, biologische Präparate, mechanische Methoden und präventive Maßnahmen. Kräuter-Pestizide sind nur ein Baustein der grünen Schädlingsbekämpfung. Der grüne Ansatz zielt auf langfristige Nachhaltigkeit und Systemstabilität ab, während Kräuter-Pestizide oft zur akuten Behandlung eingesetzt werden. Grüne Methoden berücksichtigen das gesamte Ökosystem und fördern die Selbstregulation, Kräuter-Pestizide fokussieren auf direkte Schädlingsbekämpfung. Optimal ist die Integration beider Ansätze: grüne Grundstrategie mit gezieltem Einsatz von Kräuter-Pestiziden bei Bedarf. Beide sind umweltverträglicher als synthetische Alternativen.
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