Nährstoffreiche Futterpflanzen für Ziegen und Schafe

Optimale Futterpflanzen für Ziegen und Schafe: Gesunde Ernährung im Fokus

Die Wahl der richtigen Futterpflanzen spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Ziegen und Schafen. In meiner langjährigen Erfahrung als Botanikerin habe ich beobachtet, wie sich eine durchdachte Futterzusammensetzung positiv auf diese Tiere auswirkt.

Wichtige Erkenntnisse für Weidepflanzen

  • Gräser bilden das Fundament der Ernährung
  • Kräuter steuern essentielle Nährstoffe und Mineralien bei
  • Leguminosen sorgen für proteinreiche Kost
  • Eine ausgewogene Mischung verschiedener Pflanzen zeigt sich vorteilhaft

Bedeutung von Futterpflanzen für Ziegen und Schafe

Futterpflanzen sind der Schlüssel zu einer artgerechten Ernährung von Ziegen und Schafen. Diese faszinierenden Wiederkäuer haben sich darauf spezialisiert, pflanzliche Nahrung zu verdauen und in hochwertige tierische Produkte umzuwandeln. Die sorgfältige Auswahl und Zusammenstellung der Futterpflanzen beeinflusst maßgeblich Gesundheit, Wachstum, Milchleistung und Wollqualität dieser Tiere.

Interessanterweise haben Ziegen und Schafe unterschiedliche Vorlieben beim Fressen: Schafe bevorzugen eher Gräser, während Ziegen wählerischer sind und gerne Blätter, Kräuter und sogar Rinde knabbern. Eine vielfältig gestaltete Weide mit verschiedenen Pflanzenarten kommt den natürlichen Bedürfnissen beider Tierarten entgegen. Diese Abwechslung im Futterangebot fördert nicht nur die Gesundheit der Tiere, sondern verleiht auch Milch und Fleisch einen besonderen Geschmack.

Überblick über Nährstoffbedürfnisse von Kleinwiederkäuern

Als Wiederkäuer haben Ziegen und Schafe besondere Ansprüche an ihre Ernährung. Ihr Verdauungssystem ist darauf ausgelegt, faserreiche pflanzliche Nahrung optimal zu verwerten. Zu den wichtigsten Nährstoffen für Kleinwiederkäuer zählen:

  • Kohlenhydrate: Liefern Energie, hauptsächlich aus Cellulose und Hemicellulose
  • Proteine: Unerlässlich für Wachstum, Milchproduktion und Wollbildung
  • Fette: Dienen als Energiequelle und Träger fettlöslicher Vitamine
  • Mineralstoffe: Spielen eine Schlüsselrolle bei Stoffwechselprozessen und Knochenbau
  • Vitamine: Unterstützen diverse Körperfunktionen
  • Wasser: Lebensnotwendig, wird in seiner Bedeutung oft unterschätzt

Der Nährstoffbedarf variiert je nach Alter, Gewicht, Produktionsphase und Umweltbedingungen. Tragende oder milchgebende Tiere haben beispielsweise einen erhöhten Energie- und Proteinbedarf. Eine regelmäßige Anpassung der Futterzusammensetzung an die jeweilige Lebensphase der Tiere erweist sich als entscheidend für deren Wohlbefinden.

Leguminosen: Proteinreiche Kraftpakete für Ziegen und Schafe

In meiner Erfahrung als Botanikerin habe ich festgestellt, dass Leguminosen wahre Wunderwerke für die Fütterung von Ziegen und Schafen sind. Sie liefern nicht nur wertvolles Eiweiß, sondern tun auch dem Boden etwas Gutes, indem sie Stickstoff binden. Hier sind einige Leguminosen, die sich besonders für die Weidehaltung eignen:

Weißklee: Der Allrounder

Weißklee ist ein echtes Multitalent. Er wächst bodennah und hält Verbiss und Tritt erstaunlich gut stand. Sein hochwertiges Eiweiß macht ihn zu einem Schatz auf der Weide. Besonders auf feuchten, nährstoffreichen Böden fühlt er sich pudelwohl und ergänzt Gräser perfekt.

Rotklee: Der Ertragsstarke

Rotklee übertrifft seinen weißen Verwandten beim Ertrag und punktet mit einem hohen Proteingehalt. Er eignet sich hervorragend für Heu und Silage. Anders als Weißklee mag er es eher trocken und gedeiht prächtig auf tiefgründigen, lehmigen Böden. In Kombination mit Gräsern hebt er die Futterqualität auf ein neues Level.

Luzerne: Die Trockenheitskünstlerin

Luzerne, auch als Alfalfa bekannt, ist ein wahrer Überlebenskünstler in Trockenzeiten und ein Eiweißgigant. Ihre tiefe Pfahlwurzel lockert den Boden und macht sie zu einem wertvollen Bestandteil jeder Futtermischung. Auf kalkreichen, durchlässigen Böden zeigt sie ihre volle Pracht.

Hornklee: Der Genügsame

Hornklee ist ein zäher Bursche, der selbst auf kargen, trockenen Standorten gedeiht. Er trotzt Trockenheit und Frost und liefert dabei schmackhaftes, eiweißreiches Futter. In extensiven Weidesystemen und zur Aufwertung von Magerrasen ist er Gold wert.

Esparsette: Die Gesundheitsförderin

Esparsette ist ein faszinierendes Gewächs. Sie kommt mit kalkreichen, trockenen Böden zurecht und hat einen besonderen Trumpf im Ärmel: Ihre Tannine können die Verdauung fördern und sogar den Befall mit Magen-Darm-Parasiten reduzieren. Besonders Schafe profitieren von diesem hochwertigen, eiweißreichen Futter.

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Den Rhythmus der Jahreszeiten nutzen

Die Fütterung von Ziegen und Schafen ist wie ein Tanz mit den Jahreszeiten. Eine vorausschauende Planung ist der Schlüssel zu einer kontinuierlichen Versorgung mit hochwertigem Futter.

Frühlingserwachen auf der Weide

Wenn der Frühling Einzug hält, beginnt die Weidesaison. Es ist wichtig, die Tiere langsam an das frische Grün zu gewöhnen, um ihren empfindlichen Mägen nicht zu schaden. Frühe Gräser und Kräuter wie der Löwenzahn sind wahre Nährstoffbomben. Aber Vorsicht: Zu frühes Beweiden kann die zarten Triebe schädigen.

Sommerliche Fülle

Der Sommer ist die Hochzeit des Weidegrases. Leguminosen wie Weißklee und Luzerne ergänzen die Gräser perfekt. In Trockenperioden kann eine Heuzufütterung nötig werden. Denken Sie auch an Schattenplätze und ausreichend Wasser für die Tiere – sie werden es Ihnen danken.

Herbstlicher Ausklang

Im Herbst verlangsamt sich das Wachstum, aber viele Pflanzen legen noch einmal einen Endspurt ein. Kräuter wie Schafgarbe und Spitzwegerich sind jetzt besonders wertvoll. Achten Sie darauf, die Weide nicht zu stark abgrasen zu lassen, damit die Pflanzen gut durch den Winter kommen.

Wintervorsorge und Konservierung

Für die Winterfütterung ist Planung das A und O. Hochwertiges Heu bildet das Rückgrat der Ernährung. Silage kann eine gute Ergänzung sein, muss für Schafe aber besonders gut fermentiert sein. Luzerne- oder Esparsetteheu sind wahre Eiweißschätze. Bei trächtigen Tieren ist eine ausgewogene Mineralstoffversorgung besonders wichtig.

Kluge Weideführung und ausgewogene Futtermischungen

Ein durchdachtes Weidemanagement ist der Schlüssel zu gesunden Tieren und produktiven Weiden. Hier sind einige wichtige Aspekte:

Rotation oder Dauerweiden?

Bei der Rotationsweide werden Flächen in Koppeln unterteilt und nacheinander beweidet. Das ermöglicht eine bessere Kontrolle über Futtermenge und -qualität. Die Pflanzen können sich erholen, und der Parasitendruck sinkt. Dauerweiden sind zwar pflegeleichter, erfordern aber ein gutes Gespür für die richtige Besatzdichte.

Die perfekte Weidemischung

Eine vielfältige Weidemischung aus Gräsern, Leguminosen und Kräutern bietet eine ausgewogene Ernährung. Für Ziegen und Schafe hat sich eine Mischung aus etwa 60% Gräsern, 30% Leguminosen und 10% Kräutern bewährt. Die genaue Zusammensetzung sollte aber immer an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden.

Pflege und Nachsaat

Regelmäßige Nachsaaten schließen Lücken und erhalten die Weidequalität. Übersaaten im Frühjahr oder Herbst mit angepassten Saatgutmischungen können Wunder wirken. Zur Pflege gehören auch das Mulchen von Weideresten und gegebenenfalls eine schonende Düngung, am besten mit Festmist.

Ein wichtiger Aspekt des Weidemanagements ist auch der Schutz vor Giftpflanzen wie Jakobskreuzkraut oder Herbstzeitlose. Regelmäßige Kontrollen und gezielte Bekämpfung dieser Pflanzen sind für die Gesundheit der Tiere unerlässlich.

Gesundheitsaspekte bei der Futterpflanzenauswahl für Ziegen und Schafe

Vermeidung von Giftpflanzen

Bei der Auswahl von Futterpflanzen für Ziegen und Schafe ist es entscheidend, giftige Pflanzen zu meiden. Einige Arten können für Kleinwiederkäuer äußerst gefährlich sein und im Extremfall sogar tödlich. Zu den riskantesten Giftpflanzen zählen:

  • Eibe (Taxus baccata)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Fingerhut (Digitalis spp.)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea)

Es empfiehlt sich, die Weideflächen regelmäßig auf diese und andere Giftpflanzen zu überprüfen. Interessanterweise neigen Ziegen dazu, auch unbekannte Pflanzen zu probieren, während Schafe wählerischer sind. Bei Futtermangel können jedoch auch Schafe zu giftigen Pflanzen greifen.

Mineralstoffversorgung durch Pflanzen

Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung ist für die Gesundheit von Ziegen und Schafen unerlässlich. Bestimmte Futterpflanzen können dabei helfen, den Bedarf an wichtigen Mineralstoffen zu decken:

  • Kalzium: Luzerne, Rotklee und andere Leguminosen sind hervorragende Kalziumlieferanten.
  • Magnesium: Kräuter wie Brennnessel und Schafgarbe sind reich an Magnesium.
  • Selen: Esparsette und einige Gräser können den Selenbedarf unterstützen.
  • Zink: Löwenzahn und Spitzwegerich enthalten beachtliche Mengen an Zink.

Trotz einer vielfältigen Weidezusammensetzung kann es in manchen Regionen nötig sein, zusätzliche Mineralstoffe anzubieten. Ein Salzleckstein sollte immer verfügbar sein, da er nicht nur Natrium liefert, sondern auch die Wasseraufnahme fördert.

Parasitenmanagement durch Weidepflanzen

Einige Futterpflanzen können beim Parasitenmanagement unterstützend wirken, indem sie entweder direkt gegen Parasiten vorgehen oder die Widerstandsfähigkeit der Tiere stärken:

  • Zichorie: Enthält Tannine, die möglicherweise die Eiablage von Magen-Darm-Würmern reduzieren.
  • Esparsette: Die enthaltenen kondensierten Tannine könnten die Wurmbelastung verringern.
  • Rainfarn: Hat eine potenziell wurmabtreibende Wirkung, sollte aber nur in kleinen Mengen gefressen werden.

Eine Mischung aus verschiedenen Pflanzenarten auf der Weide kann dazu beitragen, die Parasitenbelastung zu reduzieren. Dabei spielt die Weidehygiene eine wichtige Rolle: Regelmäßiges Mulchen oder Abweiden durch andere Tierarten könnte den Parasitendruck senken.

Anbau und Kultivierung von Futterpflanzen für Ziegen und Schafe

Bodenbearbeitung und Aussaat

Für einen erfolgreichen Anbau von Futterpflanzen ist eine gründliche Bodenbearbeitung unerlässlich. Der Boden sollte vor der Aussaat gut gelockert und von Unkraut befreit werden. Je nach Bodenbeschaffenheit kann eine Kalkung sinnvoll sein, um den pH-Wert zu optimieren. Die Aussaat erfolgt je nach Pflanzenart im Frühjahr oder Herbst. Dabei sollte man auf die richtige Saattiefe und -dichte achten:

  • Gräser: 1-2 cm tief, 20-30 kg/ha
  • Klee: 0,5-1 cm tief, 10-15 kg/ha
  • Kräuter: meist Breitsaat, 5-10 kg/ha

Eine Mischsaat verschiedener Arten kann die Biodiversität fördern und die Widerstandsfähigkeit der Weide erhöhen.

Düngung und Pflege

Die Düngung richtet sich nach dem Nährstoffbedarf der angebauten Pflanzen und dem Nährstoffgehalt des Bodens. Eine Bodenanalyse kann hier wertvolle Hinweise liefern. In der Regel benötigen Grünlandflächen eine ausgewogene Versorgung mit Stickstoff, Phosphor und Kalium. Interessanterweise können Leguminosen wie Klee durch ihre Knöllchenbakterien selbst Stickstoff fixieren und benötigen daher weniger Stickstoffdüngung.

Zur Pflege gehören regelmäßiges Nachmähen von Weideresten und das Entfernen unerwünschter Pflanzen. Eine Weidepflege im Frühjahr und Herbst durch Abschleppen oder Striegeln fördert die Bestockung der Gräser und verteilt den Kot gleichmäßig.

Ernte und Konservierungsmethoden

Die Ernte von Futterpflanzen kann durch Beweidung oder maschinell erfolgen. Für die Winterfütterung gibt es verschiedene Konservierungsmethoden:

  • Heugewinnung: Das Gras wird gemäht und getrocknet, bis es einen Trockensubstanzgehalt von etwa 85% erreicht. Eine schonende Bergung ist wichtig, um Blattverluste zu minimieren.
  • Silage: Hierbei wird das Futter luftdicht eingelagert und durch Milchsäuregärung konserviert. Der optimale Trockensubstanzgehalt liegt bei 30-40%.
  • Heulage: Eine Zwischenform von Heu und Silage mit einem Trockensubstanzgehalt von 50-60%.

Die Wahl der Konservierungsmethode hängt von den klimatischen Bedingungen, der verfügbaren Technik und den Fütterungsgewohnheiten ab.

Wirtschaftliche Aspekte der Futterpflanzenproduktion

Kosten-Nutzen-Analyse verschiedener Futterpflanzen

Bei der Auswahl von Futterpflanzen spielen neben den ernährungsphysiologischen auch wirtschaftliche Aspekte eine wichtige Rolle. Manche Pflanzen mögen zwar höhere Erträge liefern, sind aber in der Anschaffung oder Pflege kostenintensiver. Hier eine Übersicht einiger gängiger Futterpflanzen:

  • Deutsches Weidelgras: Hohe Erträge, gute Schmackhaftigkeit, aber relativ hoher Düngerbedarf.
  • Rotklee: Stickstoff-Fixierung, proteinreich, aber kürzere Nutzungsdauer.
  • Luzerne: Trockenheitsresistent, proteinreich, aber anspruchsvoll in der Etablierung.

Eine Mischung verschiedener Arten kann das wirtschaftliche Risiko streuen und die Ertragssicherheit erhöhen.

Arbeitszeitaufwand für Anbau und Pflege

Der Arbeitszeitaufwand variiert je nach Futterpflanze und Anbaumethode erheblich. Während Dauergrünland relativ pflegeleicht ist, erfordern Ackerfutterpflanzen wie Luzerne oder Kleegras mehr Aufmerksamkeit. Zu berücksichtigen sind:

  • Bodenbearbeitung und Aussaat
  • Düngung und Pflanzenschutz
  • Pflege (Nachsaat, Unkrautbekämpfung)
  • Ernte und Konservierung

Eine gute Planung und effiziente Mechanisierung können den Arbeitszeitaufwand deutlich reduzieren.

Langfristige Rentabilität durch optimierte Fütterung

Eine durchdachte Futterstrategie kann die Rentabilität der Ziegen- und Schafhaltung erheblich steigern. Durch den Anbau hochwertiger Futterpflanzen lassen sich Zukäufe von teurem Kraftfutter reduzieren. Gleichzeitig kann eine ausgewogene Fütterung die Gesundheit der Tiere verbessern und somit Tierarztkosten senken.

Langfristig zahlt sich auch die Investition in die Bodengesundheit aus. Ein vitaler Boden mit hohem Humusgehalt ist weniger anfällig für Trockenheit und liefert stabilere Erträge. Die Integration von Leguminosen in die Fruchtfolge kann zudem den Bedarf an Stickstoffdünger senken.

Bei der Bewertung der Rentabilität sollten auch indirekte Faktoren wie die Vermarktungsmöglichkeiten der tierischen Produkte berücksichtigt werden. Hochwertige Futterpflanzen können sich positiv auf die Qualität von Milch, Fleisch und Wolle auswirken und somit höhere Verkaufspreise ermöglichen.

Ökologische Aspekte der Weidewirtschaft

Die Weidewirtschaft mit Ziegen und Schafen ist nicht nur wirtschaftlich interessant, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz. Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die ökologischen Facetten werfen:

Förderung der Biodiversität durch vielfältige Weideflächen

Vielgestaltige Weiden sind wahre Schatzkammern der biologischen Vielfalt. Der selektive Fraß von Ziegen und Schafen schafft ein Mosaik unterschiedlicher Vegetationsstrukturen, das verschiedensten Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause bietet. Besonders Insekten und bodenbrütende Vögel profitieren von extensiv beweideten Flächen.

Eine bunte Mischung aus Gräsern, Kräutern und Leguminosen fördert die Artenvielfalt am besten. Dabei sollten wir heimische Pflanzenarten bevorzugen und invasive Arten möglichst vermeiden.

Kohlenstoffbindung durch Grünland

Weideflächen spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle im Klimaschutz. Die extensive Beweidung schont den Boden im Vergleich zur intensiven Landwirtschaft. Dies begünstigt die Humusbildung und damit die Kohlenstoffspeicherung im Boden.

Gut gepflegte Weiden können erstaunlicherweise pro Hektar und Jahr bis zu 500 kg CO2 binden. Über die Jahre summiert sich das zu beachtlichen Mengen.

Wassermanagement und Erosionsschutz

Eine klug bewirtschaftete Weide fungiert als natürlicher Wasserspeicher und Erosionsschutz. Die Wurzeln der Weidepflanzen lockern den Boden und verbessern seine Fähigkeit, Wasser zu speichern. Das gewinnt angesichts zunehmender Wetterextreme immer mehr an Bedeutung.

Allerdings kann Überweidung zu Bodenverdichtung und verstärkter Erosion führen. Ein ausgeklügeltes Weidemanagement passt daher die Tierzahl an die Tragfähigkeit der Fläche an.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Wer Ziegen und Schafe hält, muss sich zwangsläufig mit einigen rechtlichen Aspekten auseinandersetzen:

Fördermöglichkeiten für extensive Weidehaltung

In vielen Regionen gibt es attraktive Förderprogramme für die extensive Weidehaltung. Diese unterstützen Landwirte finanziell bei der Pflege von artenreichen Grünlandflächen oder bei der Landschaftspflege in schwer zugänglichen Gebieten.

Die Förderbedingungen variieren je nach Bundesland und Programm. Es lohnt sich definitiv, sich bei der zuständigen Landwirtschaftskammer oder dem Landwirtschaftsamt genauer zu informieren.

Naturschutzauflagen bei der Weidenutzung

In Naturschutzgebieten oder anderen ökologisch wertvollen Flächen gelten häufig besondere Auflagen für die Beweidung. Diese können die Besatzdichte, den Zeitpunkt der Beweidung oder den Einsatz von Düngemitteln betreffen.

Diese Auflagen dienen dem Erhalt wertvoller Biotope. Interessanterweise ergeben sich daraus oft auch neue Chancen, etwa durch die Vermarktung von Produkten aus Naturschutzgebieten.

Zukunftsperspektiven für die Weidewirtschaft mit Ziegen und Schafen

Die Weidewirtschaft mit Ziegen und Schafen steht vor spannenden Herausforderungen und Chancen:

Optimierung von Futterpflanzen und Managementstrategien

Die Forschung arbeitet intensiv an der Verbesserung von Futterpflanzen. Ziel ist es, Sorten zu entwickeln, die besser an den Klimawandel angepasst sind und den Nährstoffbedarf der Tiere optimal decken.

Im Bereich des Weidemanagements gibt es faszinierende Entwicklungen. Digitale Technologien wie GPS-gesteuerte Weidezäune oder Drohnen zur Überwachung der Herden könnten die Arbeit in Zukunft erheblich erleichtern.

Zukünftige Trends in der Futterpflanzenforschung für Kleinwiederkäuer

Ein vielversprechender Ansatz in der Futterpflanzenforschung ist die Nutzung von Mischkulturen. Statt auf Monokulturen zu setzen, werden verschiedene Pflanzenarten kombiniert, um die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und die Nährstoffversorgung der Tiere zu optimieren.

Die Erforschung von bisher wenig genutzten Pflanzenarten könnte neue Perspektiven eröffnen. Alte Kulturpflanzen wie Buchweizen oder Esparsette werden auf ihre Eignung als Futterpflanzen untersucht.

Die Weidewirtschaft mit Ziegen und Schafen hat meiner Meinung nach das Potenzial, eine wichtige Rolle in einer nachhaltigen Landwirtschaft zu spielen. Sie verbindet ökonomische, ökologische und soziale Aspekte auf beeindruckende Weise. Mit dem richtigen Management und innovativen Ansätzen kann sie einen wertvollen Beitrag zur Ernährungssicherung und zum Umweltschutz leisten.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Futterpflanzen eignen sich am besten für Ziegen und Schafe?
    Für Ziegen und Schafe eignen sich verschiedene Pflanzengruppen optimal: Gräser wie Deutsches Weidelgras bilden das Fundament der Ernährung und liefern Rohfaser. Leguminosen wie Weißklee, Rotklee, Luzerne und Esparsette steuern wertvolles Protein bei und verbessern durch Stickstoffbindung die Bodenqualität. Kräuter wie Löwenzahn, Schafgarbe und Spitzwegerich ergänzen die Ration mit wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen. Eine ausgewogene Weidemischung sollte etwa 60% Gräser, 30% Leguminosen und 10% Kräuter enthalten. Dabei unterscheiden sich die Vorlieben: Schafe bevorzugen Gräser, während Ziegen wählerischer sind und gerne Blätter, Kräuter und sogar Rinde knabbern. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten speziell zusammengestellte Weidemischungen für Kleinwiederkäuer an, die optimal auf die Bedürfnisse beider Tierarten abgestimmt sind.
  2. Wie unterscheiden sich die Fressgewohnheiten von Ziegen und Schafen?
    Ziegen und Schafe zeigen deutliche Unterschiede im Fressverhalten, obwohl beide Wiederkäuer sind. Schafe sind klassische Grasfresser, die bevorzugt am Boden wachsende Gräser und niedrige Vegetation abweiden. Sie fressen selektiv und meiden meist bitter schmeckende oder unbekannte Pflanzen. Ziegen hingegen sind opportunistische Fresser und echte Browsing-Spezialisten. Sie bevorzugen Blätter, Kräuter, junge Triebe und sogar Rinde von Bäumen und Sträuchern. Ziegen stehen oft auf den Hinterbeinen, um höher gelegene Vegetation zu erreichen, und sind experimentierfreudiger bei neuen Pflanzen. Diese Unterschiede machen sie zu idealen Partnern auf gemischten Weiden: Schafe halten das Gras kurz, während Ziegen Büsche und Unkraut zurückdrängen. Allerdings neigen Ziegen dazu, auch giftige oder unerwünschte Pflanzen zu probieren, weshalb eine sorgfältige Weidepflege wichtiger ist als bei reinen Schafweiden.
  3. Welche Rolle spielen Leguminosen in der Fütterung von Kleinwiederkäuern?
    Leguminosen sind wahre Kraftpakete in der Wiederkäuerfütterung und erfüllen mehrere wichtige Funktionen. Ihr herausragendes Merkmal ist der hohe Proteingehalt von 15-25%, der deutlich über dem von Gräsern liegt. Dies macht sie besonders wertvoll für tragende und laktierende Tiere sowie für wachsende Jungtiere. Durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien können Leguminosen Luftstickstoff fixieren und dadurch unabhängig von Stickstoffdüngung wachsen. Gleichzeitig reichern sie den Boden mit Stickstoff an, wovon benachbarte Gräser profitieren. Leguminosen wie Klee, Luzerne und Esparsette verbessern die Verdaulichkeit des Futters und können die Methanproduktion bei der Verdauung reduzieren. Ihre tieferen Wurzelsysteme erschließen Nährstoffe aus unteren Bodenschichten und erhöhen die Trockenheitsresistenz der Weide. In Mischungen mit Gräsern stabilisieren sie den Ertrag und verbessern die Futterqualität nachhaltig.
  4. Was sind die besonderen Eigenschaften von Weißklee und Rotklee für die Weidehaltung?
    Weißklee und Rotklee haben unterschiedliche Stärken in der Weidehaltung. Weißklee ist der perfekte Begleiter für intensive Beweidung: Er wächst niedrig, kriechend und regeneriert sich schnell nach Verbiss oder Tritt. Seine Stolonen bilden dichte Teppiche, die Lücken in der Grasnarbe schließen. Mit 20-25% Rohprotein liefert er hochwertiges Eiweiß und gedeiht auf feuchteren, nährstoffreichen Böden optimal. Rotklee hingegen ist der Ertragsstar mit aufrechtem Wuchs und größeren Blättern. Er produziert mehr Biomasse und enthält ebenfalls viel Protein, ist jedoch weniger trittfest. Rotklee bevorzugt tiefere, gut drainierte Böden und eignet sich besonders für Schnittnutzung oder extensive Beweidung. Beide Kleearten sind zweijährig bis ausdauernd, wobei Weißklee langlebiger ist. In Kombination ergänzen sie sich perfekt: Weißklee für intensive Bereiche, Rotklee für höhere Erträge in weniger frequentierten Zonen der Weide.
  5. Warum ist Esparsette besonders wertvoll für die Parasitenbekämpfung bei Schafen?
    Esparsette ist ein faszinierendes Beispiel für funktionale Futterpflanzen, die über die reine Nährstoffversorgung hinausgehen. Ihre besonderen Eigenschaften liegen in den enthaltenen kondensierten Tanninen, die antiparasitäre Wirkungen entfalten können. Diese sekundären Pflanzenstoffe können die Eiablage und Entwicklung von Magen-Darm-Würmern hemmen und somit den Parasitendruck in der Herde reduzieren. Studien zeigen, dass regelmäßiger Verzehr von Esparsette die Wurmeizahl im Kot von Schafen deutlich verringern kann. Dabei bleibt die Verdaulichkeit und Schmackhaftigkeit des Futters erhalten. Esparsette gedeiht auf kalkreichen, durchlässigen Böden und ist äußerst trockenheitsresistent. Mit ihrem hohen Proteingehalt von etwa 18-20% und guter Mineralstoffversorgung bietet sie zusätzlichen Nährwert. Diese natürliche Form der Parasitenregulation gewinnt angesichts zunehmender Resistenzen gegen chemische Entwurmungsmittel immer mehr an Bedeutung und macht Esparsette zu einer wertvollen Ergänzung nachhaltiger Schafhaltung.
  6. Worin unterscheiden sich Luzerne und Hornklee in ihren Standortansprüchen?
    Luzerne und Hornklee haben nahezu gegensätzliche Standortansprüche, was sie für verschiedene Böden wertvoll macht. Luzerne ist sehr anspruchsvoll und benötigt tiefgründige, gut drainierte Böden mit pH-Werten zwischen 6,5 und 7,5. Sie bevorzugt kalkhaltige, nährstoffreiche Standorte und reagiert empfindlich auf Staunässe oder saure Böden. Dafür belohnt sie optimale Bedingungen mit außergewöhnlichen Erträgen und bis zu 25% Rohprotein. Ihre bis zu 4 Meter tiefe Pfahlwurzel macht sie extrem trockenheitsresistent. Hornklee hingegen ist der Überlebenskünstler für schwierige Standorte: Er gedeiht auf mageren, trockenen, sandigen oder steinigen Böden und toleriert sowohl saure als auch alkalische Verhältnisse. Auch extreme Temperaturen und Trockenheit machen ihm wenig aus. Sein Proteingehalt liegt bei etwa 15-18%, was zwar niedriger ist als bei Luzerne, aber für extensive Standorte bemerkenswert. Diese komplementären Eigenschaften machen beide Arten wertvoll für unterschiedliche Betriebssituationen und Bodentypen.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Rotationsweide und Dauerweide für Ziegen und Schafe?
    Rotationsweide und Dauerweide unterscheiden sich fundamental im Management und ihren Auswirkungen auf Tiere und Vegetation. Bei der Rotationsweide wird die verfügbare Fläche in mehrere Koppeln unterteilt, die nacheinander beweidet werden. Dies ermöglicht eine intensive Nutzung mit hohem Tierbesatz für kurze Zeit, gefolgt von längeren Erholungsphasen für die Pflanzen. Vorteile sind bessere Futterverwertung, höhere Erträge, reduzierter Parasitendruck und gleichmäßigere Nährstoffverteilung. Die Rotationsweide erfordert jedoch mehr Zäune und Arbeitszeitaufwand. Die Dauerweide hingegen bietet den Tieren ständigen Zugang zur gesamten Fläche bei geringerem Tierbesatz. Sie ist arbeitsextensiv und stressärmer für die Tiere, kann aber zu ungleichmäßiger Beweidung führen: bevorzugte Bereiche werden überweidet, während andere unternutzt bleiben. Der Parasitendruck ist höher, da sich die Tiere kontinuierlich auf derselben Fläche aufhalten. Die Wahl hängt von Betriebsgröße, Arbeitskraft und Managementzielen ab.
  8. Welche Giftpflanzen müssen bei der Weidehaltung von Ziegen und Schafen vermieden werden?
    Mehrere Giftpflanzen stellen ernsthafte Gefahren für Ziegen und Schafe dar und müssen konsequent von Weideflächen ferngehalten werden. Eibe ist extrem toxisch - bereits 50-100g können für ein Schaf tödlich sein. Alle Pflanzenteile außer dem Fruchtfleisch enthalten Taxin-Alkaloide. Herbstzeitlose blüht im Herbst und enthält Colchicin, das zu schweren Vergiftungen führt. Fingerhut ist durch seine Digitalis-Glykoside hochgiftig und verursacht Herzrhythmusstörungen. Adlerfarn wächst in Wäldern und auf sauren Böden und kann bei längerfristigem Verzehr Krebs auslösen. Jakobskreuzkraut ist besonders tückisch, da es getrocknet im Heu seine Giftigkeit behält und Leberschäden verursacht. Weitere gefährliche Pflanzen sind Tollkirsche, Bilsenkraut, Eisenhut und Rizinus. Regelmäßige Weidekontrolle und gezielte Entfernung dieser Pflanzen sind essentiell. Besonders nach Futtermangel oder bei neugierigen Ziegen steigt das Risiko, dass normalerweise gemiedene Giftpflanzen gefressen werden.
  9. Wo kann man hochwertiges Saatgut für Futterpflanzen kaufen?
    Hochwertiges Saatgut für Futterpflanzen erhalten Sie bei spezialisierten Anbietern, die sich auf landwirtschaftliche und Weidesaaten spezialisiert haben. Samen.de gehört zu den etablierten Fachgeschäften, die professionelle Weidemischungen und Einzelsaaten für die Kleinwiederkäuerhaltung anbieten. Achten Sie auf Anbieter mit zertifiziertem Saatgut, die detaillierte Informationen zu Sortenherkunft, Keimfähigkeit und Reinheit liefern. Landwirtschaftliche Genossenschaften und regionale Landhandel sind weitere bewährte Bezugsquellen mit fachkundiger Beratung. Online-Fachshops bieten oft größere Sortimente und detaillierte Produktbeschreibungen. Wichtige Qualitätskriterien sind: aktuelle Keimfähigkeitstests, sortenechtes Saatgut, angepasste Mischungen für lokale Klimabedingungen und Beratung zur optimalen Aussaat. Vergleichen Sie nicht nur Preise, sondern auch die Zusammensetzung der Mischungen. Hochwertige Weidemischungen enthalten oft 8-12 verschiedene Arten in ausgewogenen Anteilen. Lassen Sie sich über regionale Besonderheiten und optimale Aussaatzeiten beraten.
  10. Welche Weidemischungen bieten spezialisierte Gartenfachhändler für Kleinwiederkäuer an?
    Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de führen verschiedene professionelle Weidemischungen, die gezielt auf die Bedürfnisse von Ziegen und Schafen abgestimmt sind. Standardmischungen enthalten meist 50-60% ausdauernde Gräser wie Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel und Knaulgras, ergänzt durch 30-40% Leguminosen wie Weiß- und Rotklee, Hornklee oder Luzerne. Spezielle Schafmischungen betonen grasreiche Zusammensetzungen mit Schwerpunkt auf schmackhaften, niedrigwachsenden Arten. Ziegenmischungen enthalten mehr Kräuter und diverse Pflanzenarten für die vielseitigen Fressgewohnheiten. Trockenstandort-Mischungen mit Hornklee, Esparsette und trockenheitsresistenten Gräsern eignen sich für karge Böden. Bio-Mischungen verwenden ausschließlich ökologisch erzeugtes Saatgut. Viele Anbieter bieten auch regionale Anpassungen mit heimischen Ökotypen. Hochwertige Mischungen enthalten 8-15 verschiedene Arten und sind auf mehrjährige Nutzung ausgelegt. Die Aussaatmengen liegen meist zwischen 25-35 kg pro Hektar, abhängig von Standort und gewünschter Nutzungsintensität.
  11. Wie wirkt sich die Bodenbeschaffenheit auf die Wahl der Futterpflanzen aus?
    Die Bodenbeschaffenheit ist entscheidend für die erfolgreiche Etablierung und Langlebigkeit von Futterpflanzen. Schwere, lehmige Böden mit guter Wasserhaltekraft eignen sich hervorragend für ertragreiche Arten wie Deutsches Weidelgras und Rotklee. Diese Böden speichern Nährstoffe gut, neigen aber bei schlechter Drainage zu Staunässe, was wurzelempfindliche Arten wie Luzerne schädigt. Leichte, sandige Böden erwärmen sich schnell und sind gut drainiert, haben aber geringere Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität. Hier gedeihen trockenheitstolerante Arten wie Hornklee, Esparsette und Knaulgras besser. Der pH-Wert beeinflusst die Nährstoffverfügbarkeit stark: Luzerne benötigt neutrale bis alkalische Böden (pH 6,5-7,5), während Hornklee auch saure Standorte toleriert. Flachgründige oder steinige Böden erfordern Arten mit oberflächlichen Wurzelsystemen. Die Humusschicht bestimmt die biologische Aktivität und Nährstoffnachlieferung. Eine Bodenanalyse vor der Aussaat hilft bei der optimalen Artenwahl und notwendigen Bodenverbesserungsmaßnahmen wie Kalkung oder Düngung.
  12. Welche Nährstoffzyklen entstehen durch die Kombination verschiedener Futterpflanzenarten?
    Die Kombination verschiedener Futterpflanzenarten schafft komplexe, sich selbst regulierende Nährstoffkreisläufe, die die Bodengesundheit und Ertragsstabilität fördern. Leguminosen wie Klee und Luzerne fixieren atmosphärischen Stickstoff über Rhizobienbakterien in ihren Wurzelknöllchen und stellen diesen nach dem Absterben der Pflanzenteile dem Boden zur Verfügung. Gräser profitieren von diesem zusätzlichen Stickstoff und können ihre Erträge steigern. Tiefwurzelnde Arten wie Luzerne erschließen Phosphor und Kalium aus unteren Bodenschichten und bringen diese durch Laubfall an die Oberfläche. Unterschiedliche Wurzeltiefen und -architekturen nutzen verschiedene Bodenhorizonte optimal aus und reduzieren Nährstoffkonkurrenz. Verschiedene Pflanzenarten haben unterschiedliche Aufnahmezeiten für Nährstoffe, wodurch Verluste durch Auswaschung minimiert werden. Der Kot der weidenden Tiere schließt den Kreislauf, indem er Nährstoffe konzentriert zurückgibt. Diese natürlichen Zyklen reduzieren den Bedarf an mineralischer Düngung und schaffen langfristig stabile, produktive Weidesysteme.
  13. Wie beeinflusst das Verdauungssystem von Wiederkäuern die Futterverwendung?
    Das einzigartige Verdauungssystem von Wiederkäuern ermöglicht es Ziegen und Schafen, faserreiche Pflanzenkost optimal zu verwerten, die für einhöhlige Tiere unverdaulich wäre. Der größte Magenabschnitt, der Pansen, fungiert als Gärkammer mit Milliarden von Mikroorganismen - Bakterien, Protozoen und Pilze. Diese symbiotischen Mikroben spalten Cellulose und Hemicellulose zu kurzkettigen Fettsäuren auf, die als Hauptenergiequelle dienen. Durch das Wiederkäuen wird die Nahrung mechanisch weiter zerkleinert und die Oberfläche für Mikroben vergrößert. Die Pansenfermentation produziert auch hochwertiges mikrobielles Protein aus Harnstoff und anderen Stickstoffverbindungen. Dieses System ermöglicht es, aus minderwertigem Pflanzenmaterial hochwertige tierische Produkte zu erzeugen. Die Mikrobenflora passt sich an die Futtergrundlage an - bei faserreicher Kost dominieren cellulolytische Bakterien, bei stärkereicher Nahrung andere Arten. Plötzliche Futterwechsel können diese empfindliche Balance stören, weshalb Umstellungen langsam erfolgen sollten.
  14. Welche biochemischen Prozesse ermöglichen die Stickstoffbindung bei Leguminosen?
    Die Stickstoffbindung bei Leguminosen ist ein faszinierender biochemischer Prozess, der auf der Symbiose mit spezialisierten Bakterien der Gattung Rhizobium beruht. Diese Bakterien infizieren die Wurzelhaare und bilden charakteristische Wurzelknöllchen. In diesen sauerstoffarmen Knöllchen erfolgt die eigentliche Stickstoffbindung durch das Enzym Nitrogenase, das den inerten Luftstickstoff (N₂) zu Ammoniak (NH₃) reduziert. Dieser energieaufwändige Prozess benötigt 16 ATP-Moleküle pro fixiertem Stickstoffmolekül. Die Pflanze liefert den Bakterien Kohlenhydrate als Energiequelle, während die Bakterien im Gegenzug Stickstoffverbindungen bereitstellen. Leghämoglobin, ein eisenhaltiges Protein, reguliert den Sauerstoffgehalt in den Knöllchen und schützt die sauerstoffempfindliche Nitrogenase. Der fixierte Stickstoff wird als Aminosäuren über das Phloemsystem in der Pflanze transportiert. Nach dem Absterben der Knöllchen wird der organisch gebundene Stickstoff durch Mineralisierung für andere Pflanzen verfügbar. Dieser natürliche Prozess kann jährlich 100-300 kg Stickstoff pro Hektar liefern.
  15. Wie erstellt man eine optimale Weidemischung für gemischte Herden?
    Eine optimale Weidemischung für gemischte Ziegen- und Schafherden berücksichtigt die unterschiedlichen Fressgewohnheiten beider Tierarten. Als Grundlage dienen 50-60% ausdauernde Gräser: Deutsches Weidelgras für gute Standorte, Wiesenschwingel für Trockenlagen und Knaulgras für strukturreiche Bestände. Leguminosen sollten 25-35% ausmachen: Weißklee als trittfester Bodendecker, Rotklee für höhere Erträge und Hornklee für magere Standorte. Kräuter bilden mit 10-15% eine wichtige Ergänzung: Spitzwegerich, Schafgarbe und Löwenzahn liefern Mineralstoffe und fördern die Tiergesundheit. Für Ziegen sollten zusätzlich buschige Komponenten wie Chicoree oder spezielle Kräutermischungen berücksichtigt werden. Die genaue Zusammensetzung hängt von Klima, Boden und Beweidungsintensität ab. Erfahrene Gartenfachhändler wie samen.de bieten fertige Mischungen oder stellen individuelle Zusammensetzungen nach Betriebsanforderungen zusammen. Wichtig ist eine gestaffelte Keimung und unterschiedliche Wuchshöhen, damit beide Tierarten ihre bevorzugten Pflanzen finden.
  16. Welche Schritte sind bei der Etablierung neuer Weideflächen erforderlich?
    Die Etablierung neuer Weideflächen erfordert systematisches Vorgehen für langfristigen Erfolg. Zunächst erfolgt eine Bodenanalyse zur Bestimmung von pH-Wert, Nährstoffgehalt und Bodenart. Basierend darauf wird der Kalkbedarf ermittelt und gegebenenfalls Kalk ausgebracht. Die mechanische Bodenbearbeitung umfasst Pflügen oder Grubbern zur Unkrautbeseitigung und Saatbettbereitung. Bei der Grunddüngung werden Phosphor und Kalium nach Bodenanalyse eingearbeitet. Die Saatgutauswahl richtet sich nach Standort, Klima und geplanter Nutzung - spezialisierte Anbieter wie samen.de beraten bei der optimalen Mischungszusammenstellung. Die Aussaat erfolgt bei 8-15°C Bodentemperatur, meist im Frühjahr oder Spätsommer. Die Saattiefe beträgt 1-2 cm, gefolgt von leichtem Anwalzen für optimalen Bodenschluss. Nach der Keimung ist eine Schröpfmahd bei 10-15 cm Wuchshöhe wichtig zur Unkrautunterdrückung. Die erste Beweidung sollte erst nach vollständiger Etablierung im zweiten Jahr erfolgen, um die jungen Pflanzen nicht zu schädigen.
  17. Stimmt es, dass Ziegen alle Pflanzen fressen und dabei Schäden verursachen?
    Das ist ein weit verbreiteter Mythos, der differenziert betrachtet werden muss. Ziegen sind zwar opportunistische Fresser mit breitem Nahrungsspektrum, aber keineswegs wahllose Allesfresser. Tatsächlich sind sie sehr selektive Tiere, die systematisch die schmackhaftesten und nährstoffreichsten Pflanzenteile auswählen. Ihr Fressverhalten als Browser macht sie zu wertvollen Landschaftspflegern: Sie bevorzugen Blätter, junge Triebe, Knospen und Rinde, wodurch sie Verbuschung verhindern und Weiden offen halten. Probleme entstehen meist durch Überstockung oder ungeeignete Haltungssysteme. Bei ausreichendem Futterangebot und angemessener Besatzdichte schädigen Ziegen die Vegetation nicht mehr als andere Weidetiere. Im Gegenteil: Ihr selektives Fressen fördert die Artenvielfalt, da sie dominante Arten zurückdrängen und schwächere Pflanzen fördern. Studien zeigen, dass extensiv beweidete Ziegenweiden oft höhere Biodiversität aufweisen als unbeweidete Flächen. Wichtig ist ein angepasstes Weidemanagement mit ausreichend großen Flächen und gegebenenfalls Rotationssystemen, um Übernutzung zu vermeiden.
  18. Welche regionalen Besonderheiten gelten für Futterpflanzen in Deutschland?
    Deutschland zeigt deutliche regionale Unterschiede bei der Auswahl geeigneter Futterpflanzen. In Norddeutschland mit seinen maritimen, milden Wintern und ausreichenden Niederschlägen gedeihen Deutsches Weidelgras und Rotklee optimal. Die Marschböden eignen sich hervorragend für ertragreiche Gräser-Klee-Mischungen. Süddeutschland mit kontinentalem Klima und kalkreichen Böden bietet ideale Bedingungen für Luzerne und Esparsette. Die Alpenregionen erfordern winterharte, spätaustreibende Arten wie Knaulgras und Hornklee. Ostdeutsche Gebiete mit geringeren Niederschlägen und sandigen Böden profitieren von trockenheitsresistenten Arten wie Schwedenklee und Sandluzerne. Die neuen Bundesländer haben oft noch saure Böden aus der intensiven Landwirtschaft, die Kalkung und angepasste pH-tolerante Arten erfordern. Regionale Ökotypen sind oft besser an lokale Bedingungen angepasst als Standardsorten. Höhenlagen über 600m benötigen spätreife, frostresistente Sorten. Die unterschiedlichen Vegetationsperioden von 180 Tagen im Norden bis 240 Tagen im Süden beeinflussen die Sortenwahl und Schnittfrequenz erheblich.
  19. Was unterscheidet Grundfutter von Kraftfutter bei der Wiederkäuerfütterung?
    Grundfutter und Kraftfutter haben fundamental verschiedene Rollen in der Wiederkäuerfütterung. Grundfutter umfasst alle faserreichen, voluminösen Futtermittel wie frisches Gras, Heu, Silage und andere konservierte Futterpflanzen. Es zeichnet sich durch hohen Rohfasergehalt (über 18%) und niedrige Energiedichte aus, bildet aber die Basis der Wiederkäuerernährung. Das Grundfutter sollte 60-80% der Trockenmasseaufnahme ausmachen und die Pansenfunktion durch ausreichend struktur­wirksame Rohfaser aufrechterhalten. Kraftfutter hingegen besteht aus energiereichen, protein­reichen Komponenten wie Getreide, Ölsaaten oder Nebenerzeugnissen mit niedrigem Rohfasergehalt (unter 12%) und hoher Nährstoffdichte. Es dient zur gezielten Ergänzung bei höherem Nährstoffbedarf, etwa bei tragenden oder laktierenden Tieren. Zu viel Kraftfutter kann jedoch die Pansengesundheit gefährden und zu Azidose führen. Das optimale Verhältnis liegt bei extensiven Systemen bei 80:20 (Grund-:Kraftfutter), bei intensiveren Betrieben bei 70:30. Die Verdauung von Grundfutter erfolgt primär durch mikrobielle Fermentation im Pansen.
  20. Wie lassen sich Weidefutter und Grünfutter voneinander abgrenzen?
    Weidefutter und Grünfutter unterscheiden sich hauptsächlich in der Art der Aufnahme und Bereitstellung für die Tiere. Weidefutter bezeichnet alle Futterpflanzen, die von den Tieren direkt auf der Weide durch Beweidung aufgenommen werden. Die Tiere selektieren selbst, welche Pflanzenteile und -arten sie fressen möchten. Dies führt zu einer natürlichen, artgerechten Futteraufnahme mit hoher Schmackhaftigkeit und optimalem Nährstoffgehalt, da die Pflanzen zum Zeitpunkt des Verzehrs noch leben. Grünfutter hingegen umfasst alle frisch geschnittenen und den Tieren vorgelegten Grünpflanzen - vom gemähten Gras bis hin zu Mais, Zuckerrübenblatt oder anderen Ackerfutterpflanzen. Es wird maschinell geerntet und verfüttert, wodurch die Selektionsmöglichkeit der Tiere eingeschränkt wird. Grünfutter beginnt nach dem Schnitt sofort zu welken und verliert Nährstoffe, bietet aber bessere Kontrolle über Futtermenge und -qualität. Beide Futterarten gehören zum Grundfutter und ergänzen sich in vielen Betrieben sinnvoll, wobei Weidefutter meist kostengünstiger und arbeitsextensiver ist.
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