Radicchio-Anbau: Boden optimal vorbereiten

Der perfekte Start für Ihre Radicchio-Ernte

Radicchio, dieses Gemüse mit seinem unverwechselbaren Geschmack und attraktiven Aussehen, verlangt nach sorgfältiger Vorbereitung, um sein volles Potenzial zu entfalten.

Schlüsselelemente für einen erfolgreichen Radicchio-Anbau

  • Ein sonniger Platz mit lockerem, nährstoffreichem Boden
  • Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0
  • Beachtung der Fruchtfolge
  • Gründliche Bodenlockerung vor der Aussaat

Warum die Bodenvorbereitung für Radicchio so entscheidend ist

Eine gründliche Bodenvorbereitung ist der Grundstein für einen erfolgreichen Radicchio-Anbau. Ein gut vorbereiteter Boden unterstützt nicht nur die Keimung, sondern beeinflusst auch maßgeblich das gesamte Wachstum und die spätere Ernte. Das empfindliche Wurzelsystem des Radicchios reagiert schnell negativ auf verdichtete Böden. Durch eine sorgfältige Lockerung schaffen wir optimale Bedingungen für eine gesunde Wurzelentwicklung.

In meinem eigenen Garten habe ich die Erfahrung gemacht, dass Radicchio besonders gut gedeiht, wenn ich den Boden etwa 30 cm tief lockere. Dabei entferne ich gleichzeitig Steine und alte Wurzelreste, die das Wachstum behindern könnten. Die Zugabe von gut verrottetem Kompost verbessert zusätzlich die Bodenstruktur und versorgt die Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen.

Radicchio: Ein faszinierendes Gemüse mit Charakter

Radicchio (Cichorium intybus var. foliosum) gehört zur Familie der Korbblütler und ist eng mit dem Chicorée verwandt. Seine leuchtend roten bis dunkelvioletten Blätter und der charakteristisch bittere Geschmack machen ihn zu etwas Besonderem. Es gibt verschiedene Sorten, wie den runden Radicchio di Chioggia oder den länglichen Radicchio di Treviso.

Eine bemerkenswerte Eigenschaft des Radicchios ist seine Kältetoleranz. Er kann sogar leichte Fröste überstehen, was ihn zu einem wertvollen Wintergemüse macht. Allerdings reagiert er empfindlich auf Temperaturschwankungen, was sich in der Bildung von Blütentrieben (Schossen) äußern kann.

Den idealen Standort für Radicchio finden

Die richtige Beleuchtung

Radicchio bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Volle Sonne fördert die Entwicklung der charakteristischen roten Färbung und intensiviert den Geschmack. In Regionen mit sehr heißen Sommern kann ein leichter Halbschatten am Nachmittag von Vorteil sein, um Hitzestress zu vermeiden.

Der passende Boden

Der ideale Boden für Radicchio ist locker, humusreich und gut durchlässig. Schwere, lehmige Böden sollten vor der Pflanzung mit Sand und organischem Material verbessert werden. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 scheint optimal zu sein. Falls Ihr Boden zu sauer ist, können Sie ihn durch Zugabe von Kalk verbessern.

Fruchtfolge und Vorkulturen beachten

Bei der Planung des Radicchio-Anbaus ist die Fruchtfolge zu beachten. Radicchio sollte nicht nach anderen Korbblütlern wie Salat oder Endivien angebaut werden, da diese ähnliche Nährstoffansprüche haben und anfällig für die gleichen Krankheiten sind. Gute Vorkulturen sind Hülsenfrüchte, die den Boden mit Stickstoff anreichern, oder Kartoffeln, die den Boden auflockern.

Den Boden analysieren und vorbereiten

Den pH-Wert bestimmen und anpassen

Vor der Aussaat oder Pflanzung ist eine Bodenanalyse empfehlenswert. Mit einfachen Testsets aus dem Gartenfachhandel können Sie den pH-Wert selbst bestimmen. Liegt er außerhalb des optimalen Bereichs, können Sie ihn durch Zugabe von Kalk (bei zu saurem Boden) oder Schwefel (bei zu alkalischem Boden) anpassen. Bedenken Sie, dass solche Änderungen Zeit brauchen. Es ist ratsam, sie schon im Herbst vor der geplanten Frühjahrsaussaat durchzuführen.

Den Nährstoffgehalt ermitteln

Neben dem pH-Wert spielt auch der Nährstoffgehalt des Bodens eine wichtige Rolle. Radicchio hat einen mittleren Nährstoffbedarf. Eine professionelle Bodenanalyse gibt Aufschluss über den Gehalt an Hauptnährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie wichtigen Spurenelementen. Basierend auf diesen Ergebnissen können Sie gezielt düngen und Mangelerscheinungen vorbeugen.

Die Bodenstruktur verbessern

Eine gute Bodenstruktur ist essenziell für das Wachstum von Radicchio. Der Boden sollte locker und krümelig sein, um eine optimale Wurzelentwicklung zu ermöglichen. Bei schweren Böden hilft das Einarbeiten von Sand und organischem Material wie Kompost oder gut verrottetem Mist. In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, im Herbst Gründüngung anzubauen und diese im Frühjahr unterzugraben. Das verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern bringt auch zusätzliche Nährstoffe ein.

Ein bewährter Gärtnertrick ist der 'Schollentest': Nehmen Sie eine Handvoll Erde und formen Sie daraus eine Kugel. Zerfällt diese bei leichtem Druck, ist der Boden bereit zur Bearbeitung. Vermeiden Sie es, den Boden zu bearbeiten, wenn er zu nass ist, da dies die Struktur beeinträchtigen kann.

Mit diesen Vorbereitungen schaffen Sie gute Voraussetzungen für eine reiche Radicchio-Ernte. Im nächsten Schritt widmen wir uns der eigentlichen Aussaat und der Pflege der Pflanzen.

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Die Kunst der Bodenvorbereitung für Radicchio

Ein gut vorbereiteter Boden ist das A und O für eine erfolgreiche Radicchio-Ernte. Lassen Sie mich Ihnen verraten, wie Sie Ihrem Radicchio den perfekten Start verschaffen können.

Den Boden richtig lockern - mehr als nur Graben

Radicchio entwickelt ein erstaunlich tiefes Wurzelsystem. Um ihm den nötigen Raum zu geben, sollten Sie den Boden mindestens 30 cm tief lockern. Greifen Sie zur Grabegabel oder zum Spaten - bei besonders schweren Böden kann sogar ein Motorkultirator sinnvoll sein. Diese gründliche Lockerung verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern bricht auch Verdichtungen auf. So können die Wurzeln mühelos in die Tiefe vordringen und Ihrem Radicchio optimale Wachstumsbedingungen bieten.

Auf Steinsuche gehen

Nach dem Lockern ist es ratsam, größere Steine und hartnäckige Wurzelreste zu entfernen. Diese können nämlich das Wachstum der empfindlichen Radicchio-Wurzeln behindern. Kleinere Steine dürfen ruhig im Boden bleiben - sie verbessern sogar die Drainage. Bei sehr steinigen Böden kann sich das Sieben der oberen Bodenschicht lohnen, auch wenn es etwas zeitaufwändig ist.

Dem Boden etwas Gutes tun

Um die Bodenstruktur langfristig zu verbessern, empfiehlt es sich, gut verrotteten Kompost oder alten Stallmist einzuarbeiten. Pro Quadratmeter reichen etwa 2-3 Liter aus. Dieses organische Material ist wahres Gold für Ihren Boden: Es verbessert die Wasserspeicherfähigkeit und fördert ein gesundes Bodenleben. Aber Vorsicht: Radicchio mag es nicht zu stickstoffreich, also übertreiben Sie es nicht mit dem organischen Material.

Radicchio richtig düngen - weniger ist oft mehr

Radicchio ist kein Nährstoff-Vielfraß, sondern kommt mit einer moderaten Versorgung gut zurecht. Eine ausgewogene Düngung ist dennoch wichtig - sie fördert die Entwicklung der charakteristischen roten Färbung und des unverwechselbaren Geschmacks.

Grunddüngung - der Basis-Boost

Als Grunddüngung eignet sich hervorragend gut abgelagerter Kompost oder verrotteter Stallmist. Pro Quadratmeter sollten Sie etwa 2-3 Liter einarbeiten. Diese organische Düngung versorgt Ihre Pflanzen nicht nur mit allen wichtigen Nährstoffen, sondern verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur - ein echter Doppeleffekt!

Mineralische Ergänzung - manchmal notwendig

Bei nährstoffarmen Böden kann eine zusätzliche mineralische Düngung sinnvoll sein. Greifen Sie hier am besten zu einem ausgewogenen Gemüsedünger mit einem NPK-Verhältnis von etwa 5-8-10. Die Menge sollte etwa 50-60 g pro Quadratmeter betragen. Seien Sie vorsichtig mit stickstoffbetonten Düngern - zu viel Stickstoff kann die Kopfbildung beeinträchtigen.

Timing ist alles

Die Grunddüngung mit Kompost erfolgt bei der Bodenvorbereitung. Eine eventuelle mineralische Ergänzungsdüngung verteilen Sie am besten auf zwei Gaben: Die Hälfte bei der Pflanzung und den Rest etwa 4 Wochen später. Bei sehr nährstoffreichen Böden können Sie auf die zweite Gabe getrost verzichten.

Das perfekte Saatbett - der Schlüssel zum Erfolg

Ein sorgfältig vorbereitetes Saatbett ist entscheidend für einen gleichmäßigen Aufgang und eine gute Entwicklung Ihrer Radicchio-Pflanzen.

Feinkrümelige Bodenstruktur schaffen

Nach dem Lockern und Düngen geht es ans Feintuning: Der Boden muss fein gekrümelt werden. Greifen Sie zu Rechen oder Harke und arbeiten Sie so lange, bis Sie ein feinkrümeliges Saatbett geschaffen haben. Größere Klumpen sollten Sie zerkleinern. Ziel ist ein ebener, aber nicht zu fest angedrückter Boden - ideal für die Keimung Ihrer Samen.

Reihen oder Beete - Sie haben die Wahl

Radicchio lässt sich sowohl in Reihen als auch auf Beeten anbauen. Bei der Reihenkultur planen Sie am besten einen Abstand von 30-40 cm zwischen den Reihen ein. Für die Beetkultur eignen sich Beete mit einer Breite von 1-1,2 m, getrennt durch Wege von mindestens 30 cm Breite. Ein leichtes Anhäufeln der Reihen oder Beete kann die Drainage verbessern.

Den letzten Schliff geben

Für die Direktsaat ziehen Sie flache Rillen von etwa 1-2 cm Tiefe. Bei der Pflanzung bereiten Sie Löcher vor, die etwas größer als der Wurzelballen Ihrer Jungpflanzen sind. Der ideale Pflanzabstand in der Reihe liegt bei etwa 25-30 cm. Vergessen Sie nicht, den Boden vor der Aussaat oder Pflanzung gut zu wässern. Ein Vlies kann Ihre Saat oder frisch gepflanzten Setzlinge vor neugierigen Vögeln schützen.

Der richtige Zeitpunkt für Radicchio: Aussaat und Pflanzung

Der Erfolg Ihres Radicchio-Anbaus hängt stark vom richtigen Timing ab. Je nachdem, wann Sie ernten möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Frühjahrsstart für sommerlichen Genuss

Wenn Sie sich schon im Sommer über frischen Radicchio freuen möchten, können Sie ab Mitte März unter Glas oder Folie vorziehen. Die Jungpflanzen wandern dann Mitte bis Ende April ins Freiland. Alternativ säen Sie direkt ab Mitte April aus, sobald die Gefahr von Spätfrösten gebannt ist.

Sommersaat für Herbst- und Winterernte

Der Hauptanbau für die kältere Jahreszeit erfolgt durch Aussaat von Juni bis Anfang August. Diese späte Aussaat begünstigt die charakteristische Rotfärbung und Kopfbildung, wenn es im Herbst kühler wird.

Direktsaat oder Vorkultur? Sie haben die Wahl!

Bei der Aussaat von Radicchio stehen Ihnen zwei Wege offen:

Direktsaat ins Freiland

Die Direktsaat ist herrlich unkompliziert und eignet sich besonders für die Sommersaat. Säen Sie die Samen in Reihen mit etwa 30 cm Abstand und einer Tiefe von 1-2 cm. Später werden die Pflänzchen auf den endgültigen Abstand vereinzelt.

Vorkultur und Auspflanzen

Mit der Vorkultur ziehen Sie die Jungpflanzen unter kontrollierten Bedingungen heran. Säen Sie dazu 4-6 Wochen vor dem geplanten Pflanztermin in Anzuchtschalen oder Töpfe. Die Jungpflanzen sind bereit fürs Freiland, sobald sie 4-5 Blätter entwickelt haben.

Radicchio braucht Platz: Die richtigen Abstände

Geben Sie Ihren Radicchio-Pflanzen genügend Raum zur Entfaltung:

  • Reihenabstand: 30-40 cm
  • Abstand in der Reihe: 25-30 cm
  • Größere Sorten dürfen ruhig etwas mehr Platz bekommen

Diese Abstände sorgen für gute Luftzirkulation und verringern das Risiko von Pilzerkrankungen. Zudem haben die Pflanzen genug Platz, um prächtige Köpfe zu bilden.

Nach der Aussaat: Wasser ist der Schlüssel

In der Anwachsphase ist regelmäßiges Gießen das A und O. Der Boden sollte stets leicht feucht sein, aber Vorsicht vor Staunässe! Ich gieße meine Radicchio-Pflanzen am liebsten morgens, damit die Blätter über den Tag abtrocknen können. So beugen wir lästigen Pilzerkrankungen vor.

Kampf dem Unkraut: Ein sauberes Beet für kräftige Pflanzen

Regelmäßiges Hacken und Jäten hält unerwünschte Konkurrenz in Schach. Dies ist besonders in den ersten Wochen nach der Aussaat oder Pflanzung wichtig, da junge Radicchio-Pflanzen empfindlich auf Mitbewerber reagieren. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt kann zusätzlich das Unkrautwachstum eindämmen und die Feuchtigkeit im Boden halten.

Schädlinge und Krankheiten: Vorbeugen ist die halbe Miete

Auch Radicchio bleibt nicht von ungebetenen Gästen verschont. Hier ein paar Tipps zur Vorbeugung:

  • Fruchtfolge einhalten: Vermeiden Sie, Radicchio direkt nach anderen Korbblütlern anzubauen
  • Kulturschutznetze gegen Erdflöhe und andere Plagegeister einsetzen
  • Auf gute Durchlüftung achten, um Pilzerkrankungen keine Chance zu geben
  • Bei Schneckenbefall Schneckenkorn ausbringen oder Bierfallen aufstellen

Spezielle Pflege: Radicchio mag's besonders

Temperaturmanagement: Schutz vor Frost und Hitze

Radicchio ist zwar recht hart im Nehmen, aber extreme Temperaturen können ihm zusetzen. Bei späten Frösten im Frühjahr schütze ich meine Pflanzen mit einem Vlies. An heißen Sommertagen ist eine Schattierung Gold wert, um Hitzestress zu vermeiden.

Kopfbildung fördern: Der Trick mit dem Bleichen

Um die Kopfbildung und Rotfärbung anzukurbeln, können Sie die Pflanzen etwa 2-3 Wochen vor der Ernte bleichen. Binden Sie dafür die äußeren Blätter locker zusammen oder stülpen Sie einen lichtundurchlässigen Topf über die Pflanze. So entstehen zarte, helle Innenblätter – ein wahrer Gaumenschmaus!

Schossgefahr bannen: Kühlen Kopf bewahren

Radicchio neigt bei Temperaturschwankungen und langen Tagen zum Schossen. Um dies zu verhindern, sorgen Sie für gleichmäßige Wachstumsbedingungen. Bei sommerlicher Hitze hilft regelmäßiges Gießen und eine leichte Beschattung. Für die Herbsternte empfehle ich schossresistente Sorten.

Mit diesen Tipps zur Aussaat, Pflanzung und Pflege von Radicchio sind Sie bestens gerüstet für eine erfolgreiche Ernte. Denken Sie daran: Geduld und ein wachsames Auge sind beim Anbau dieses köstlichen Salats Gold wert. Viel Freude und guten Appetit!

Ernte und Nachbereitung des Bodens

Erntetechniken für verschiedene Radicchio-Sorten

Je nach Radicchio-Sorte variiert die Erntemethode. Bei Kopfradicchio wie 'Chioggia' schneidet man den ganzen Kopf knapp über dem Boden ab, sobald er fest und kompakt ist. Treviso-Radicchio lässt sich oft zweimal ernten: Zunächst die äußeren Blätter, später der ganze Kopf.

Für Variegata di Castelfranco gibt es eine besondere Technik: Etwa drei Wochen vor der Ernte werden die Pflanzen ausgegraben und in dunkle, feuchte Räume gebracht. Dort bilden sie zarte, helle Blätter aus – ein faszinierender Vorgang, den wir als 'Bleichen' bezeichnen.

Der richtige Zeitpunkt für die Ernte

Wann genau geerntet wird, hängt von der Radicchio-Sorte und den Wachstumsbedingungen ab. In der Regel ist Radicchio erntereif, wenn die Köpfe fest und kompakt sind. Bei den meisten Sorten ist das etwa 60 bis 90 Tage nach der Aussaat der Fall.

Achten Sie auf diese Anzeichen der Reife:

  • Kräftige Färbung der äußeren Blätter
  • Fester Kopf bei leichtem Druck
  • Weiße und saftige Blattrippen

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Ernten Sie Radicchio am besten früh am Morgen, wenn die Pflanzen noch vom Tau feucht sind. So bleibt er länger frisch und knackig.

Dem Boden etwas zurückgeben

Nach der Ernte sollten wir dem Boden etwas Aufmerksamkeit schenken. Entfernen Sie alle Pflanzenreste gründlich. Diese können Sie kompostieren, sofern sie nicht von Krankheiten befallen sind.

Lockern Sie den Boden oberflächlich auf, um die Struktur zu verbessern. Eine Gründüngung mit Pflanzen wie Phacelia oder Senf kann den Boden mit wichtigen Nährstoffen anreichern und seine Struktur verbessern. Im Frühjahr vor der nächsten Aussaat arbeiten Sie diese dann einfach unter. So schließen Sie den Kreislauf und bereiten den Boden optimal für die nächste Saison vor.

Wenn's mal nicht so läuft: Häufige Probleme und Lösungen

Wenn der Boden zu fest wird

Verdichteter Boden kann das Wachstum von Radicchio beeinträchtigen. Die Wurzeln haben dann Schwierigkeiten, in den harten Boden einzudringen. Hier ein paar Ansätze, die ich selbst schon erfolgreich angewendet habe:

  • Tiefgründiges Lockern mit einer Grabegabel oder einem Grubber
  • Einarbeiten von organischem Material wie Kompost oder gut verrottetem Mist
  • Anbau von Tiefwurzlern als Vorfrucht, z.B. Luzerne oder Ölrettich

In besonders hartnäckigen Fällen hat sich bei mir auch eine Doppelgrabung bewährt, bei der der Boden schichtweise gelockert und verbessert wird. Es ist zwar etwas aufwändig, lohnt sich aber langfristig.

Wenn die Nährstoffe fehlen

Radicchio reagiert empfindlich auf Nährstoffmängel. Typische Anzeichen sind Verfärbungen der Blätter oder Wachstumsstörungen. Hier ein paar häufige Mängel und wie wir sie beheben können:

  • Stickstoffmangel: Gelbliche Blätter, schwaches Wachstum. Lösung: Gabe von gut verrottetem Kompost oder organischem Stickstoffdünger
  • Kaliummangel: Braune Blattränder. Lösung: Holzasche oder spezieller Kaliumdünger
  • Magnesiummangel: Gelbe Verfärbungen zwischen den Blattadern. Lösung: Bittersalz-Lösung sprühen oder Magnesiumdünger geben

Eine Bodenanalyse kann sehr hilfreich sein, um Nährstoffmängel frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln. Ich lasse alle paar Jahre eine machen, um auf der sicheren Seite zu sein.

Wenn Krankheiten den Boden befallen

Bodenbürtige Krankheiten können den Radicchio-Anbau stark beeinträchtigen. Hier gilt: Vorbeugung ist der beste Schutz. Einige Maßnahmen, die sich bei mir bewährt haben:

  • Fruchtfolge einhalten: Radicchio nicht öfter als alle 3-4 Jahre auf derselben Fläche anbauen
  • Bodenhygiene: Kranke Pflanzen sofort entfernen und nicht kompostieren
  • Bodenverbesserung: Gesunder, humusreicher Boden stärkt die Pflanzen
  • Resistente Sorten wählen: Einige Radicchio-Sorten sind weniger anfällig für bestimmte Krankheiten

Bei starkem Befall kann eine Bodendämpfung oder der Austausch der obersten Bodenschicht nötig sein. Diese Maßnahmen sollten aber wirklich nur als letztes Mittel in Betracht gezogen werden.

Radicchio: Ein Gemüse mit Charakter

Der Anbau von Radicchio erfordert zwar etwas Aufmerksamkeit und Pflege, belohnt uns aber mit einem einzigartigen Geschmackserlebnis. Von der sorgfältigen Bodenvorbereitung bis zur richtigen Erntetechnik - jeder Schritt trägt zum Gelingen bei.

Besonders wichtig ist die Bodengesundheit. Ein gut strukturierter, nährstoffreicher Boden ist die Basis für kräftige Pflanzen, die Krankheiten und Schädlingen besser trotzen können. Die richtige Fruchtfolge und eine angepasste Düngung spielen dabei eine zentrale Rolle.

Der Radicchio-Anbau ist eine Kunst, die Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert. Mit jedem Anbaujahr lernen wir dazu und können unsere Methoden verfeinern. Der Lohn sind knackige, aromatische Radicchio-Köpfe, die unseren Salat oder unser Gemüsegericht mit ihrem charakteristischen Geschmack bereichern. Glauben Sie mir, es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als den ersten selbst gezogenen Radicchio der Saison zu ernten und zu genießen!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Wie bereitet man den Boden optimal für den Radicchio-Anbau vor?
    Eine optimale Bodenvorbereitung für Radicchio beginnt mit einer gründlichen Lockerung von mindestens 30 cm Tiefe. Dies ermöglicht dem tiefwurzelnden Radicchio eine ungehinderte Wurzelentwicklung. Verwenden Sie eine Grabegabel oder einen Spaten, um Verdichtungen aufzubrechen. Entfernen Sie dabei größere Steine und alte Wurzelreste, die das Wachstum behindern könnten. Arbeiten Sie anschließend 2-3 Liter gut verrotteten Kompost oder Stallmist pro Quadratmeter ein - dies verbessert sowohl die Bodenstruktur als auch die Nährstoffversorgung. Der Boden sollte nach der Bearbeitung feinkrümelig und eben sein, um optimale Keimbedingungen zu schaffen. Eine sorgfältige Bodenvorbereitung ist entscheidend für gesunde Wurzelentwicklung und späteren Ernteerfolg.
  2. Welche Bodenstruktur benötigt Radicchio für optimales Wachstum?
    Radicchio gedeiht am besten in lockeren, humusreichen und gut durchlässigen Böden. Die ideale Bodenstruktur ist krümelig und luftig, damit die empfindlichen Wurzeln problemlos in die Tiefe vordringen können. Schwere, lehmige Böden sollten unbedingt mit Sand und organischem Material wie Kompost verbessert werden, um die Drainage zu fördern. Staunässe verträgt Radicchio überhaupt nicht und führt zu Wurzelfäule. Ein gut strukturierter Boden speichert gleichzeitig ausreichend Feuchtigkeit, ohne dass Wasser stehen bleibt. Die Krümelstruktur ermöglicht eine optimale Sauerstoffversorgung der Wurzeln und fördert das Bodenleben. Ein einfacher Test: Gut strukturierter Boden lässt sich zu einer Kugel formen, die bei leichtem Druck wieder zerfällt. Diese lockere Struktur ist der Schlüssel für kräftiges Wachstum und gesunde Radicchio-Pflanzen.
  3. Welcher pH-Wert ist für den Radicchio-Anbau ideal?
    Der optimale pH-Wert für den Radicchio-Anbau liegt zwischen 6,0 und 7,0, also im leicht sauren bis neutralen Bereich. In diesem pH-Bereich können die Pflanzen Nährstoffe am besten aufnehmen und entwickeln sich optimal. Bei zu saurem Boden (unter pH 6,0) können Sie mit Gartenkalk eine Anhebung erreichen, während bei zu alkalischem Boden (über pH 7,5) die Zugabe von Schwefel oder saurem Kompost hilft. Eine pH-Wert-Anpassung sollte idealerweise bereits im Herbst vor der geplanten Aussaat erfolgen, da solche Veränderungen Zeit brauchen. Mit einfachen pH-Teststreifen oder einem digitalen pH-Messgerät können Sie den aktuellen Wert ermitteln. Ein ausgewogener pH-Wert ist entscheidend für die Nährstoffverfügbarkeit und beugt Mangelerscheinungen vor. Bei optimalem pH-Wert entwickeln Radicchio-Pflanzen kräftige Wurzeln und zeigen eine gesunde Entwicklung mit charakteristischer Rotfärbung.
  4. Warum sollte man bei der Fruchtfolge auf andere Korbblütler verzichten?
    Radicchio gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und sollte nicht direkt nach anderen Vertretern dieser Familie wie Salat, Endivien oder Sonnenblumen angebaut werden. Der Hauptgrund liegt in den ähnlichen Nährstoffansprüchen - alle Korbblütler entziehen dem Boden dieselben Nährstoffe in vergleichbaren Mengen, was zu einer einseitigen Bodenverarmung führt. Noch wichtiger ist das erhöhte Krankheitsrisiko: Viele pilzliche und bakterielle Erreger befallen verschiedene Korbblütler gleichermaßen und können im Boden überdauern. Auch Schädlinge wie Blattläuse oder Erdflöhe spezialisieren sich oft auf diese Pflanzenfamilie. Eine Anbaupause von mindestens 3-4 Jahren zwischen Korbblütlern bricht diesen Kreislauf und erhält die Bodengesundheit. Gute Vorfrüchte sind hingegen Hülsenfrüchte, die den Boden mit Stickstoff anreichern, oder Kartoffeln, die durch ihre Bearbeitung die Bodenstruktur lockern.
  5. Welche Rolle spielt das Bleichen bei der Radicchio-Kultivierung?
    Das Bleichen ist eine traditionelle Kulturtechnik, die etwa 2-3 Wochen vor der Ernte angewendet wird, um die Qualität des Radicchios deutlich zu verbessern. Dabei werden die äußeren Blätter locker zusammengebunden oder die Pflanzen mit lichtundurchlässigen Töpfen abgedeckt. Der Lichtmangel führt dazu, dass die inneren Blätter ihre grüne Chlorophyll-Produktion einstellen und dadurch heller, zarter und milder im Geschmack werden. Gleichzeitig fördert dieser Prozess die charakteristische Kopfbildung und intensiviert die rote Färbung der äußeren Blätter durch den Kontrast. Besonders bei Sorten wie Variegata di Castelfranco ist das Bleichen essentiell - hier werden die Pflanzen sogar ausgegraben und in dunklen, feuchten Räumen weiterbehandelt. Das Ergebnis sind zarte, helle Innenblätter mit einem deutlich milderen, weniger bitteren Geschmack, die als Delikatesse gelten und den typischen Radicchio-Genuss erst richtig zur Geltung bringen.
  6. Worin unterscheiden sich Radicchio di Chioggia und Radicchio di Treviso?
    Die beiden bekanntesten Radicchio-Sorten unterscheiden sich deutlich in Form, Anbau und Verwendung. Radicchio di Chioggia bildet runde, kompakte Köpfe mit leuchtend roten Blättern und weißen Adern - ähnlich einem kleinen Rotkohl. Er ist relativ pflegeleicht und lässt sich wie herkömmlicher Kopfsalat anbauen und ernten. Radicchio di Treviso hingegen wächst länglich und spitz zu, ähnlich einem Chicorée, mit dunkelroten bis violetten, schlanken Blättern. Seine Kultivierung ist anspruchsvoller und erfordert oft eine spezielle Bleichtechnik. Der Treviso entwickelt einen intensiveren, komplexeren Geschmack und gilt als die edlere Variante. Während Chioggia hauptsächlich roh in Salaten verwendet wird, eignet sich Treviso hervorragend zum Grillen oder Schmoren. Beide Sorten haben unterschiedliche Erntefenster: Chioggia ist meist früher reif, Treviso braucht die Kälte des Herbstes für seine charakteristische Entwicklung und wird traditionell erst nach dem ersten Frost geerntet.
  7. Wie unterscheidet sich Radicchio von anderen Wintersalaten?
    Radicchio hebt sich durch mehrere charakteristische Eigenschaften von anderen Wintersalaten ab. Seine außergewöhnliche Kältetoleranz ermöglicht es ihm, selbst leichte Fröste zu überstehen, was ihn zu einem wertvollen Wintergemüse macht. Während andere Wintersalate wie Feldsalat oder Winterendivien meist mild schmecken, besticht Radicchio durch seinen charakteristisch bitteren, leicht nussigen Geschmack, der durch die enthaltenen Bitterstoffe entsteht. Die leuchtend rote bis violette Färbung macht ihn optisch zu einem Highlight auf dem Teller - ein Merkmal, das andere Wintersalate nicht bieten. Botanisch gehört Radicchio zur Familie der Korbblütler (Cichorium intybus), während beispielsweise Feldsalat zu den Baldriangewächsen zählt. Radicchio reagiert positiv auf kühlere Temperaturen, die seine Rotfärbung intensivieren und den Geschmack verbessern, während andere Salate oft unter Kälteeinwirkung leiden. Diese Eigenschaften machen ihn zu einer einzigartigen Bereicherung der winterlichen Küche.
  8. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Radicchio-Aussaat?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Radicchio hängt vom gewünschten Erntezeitraum ab. Für eine sommerliche Ernte können Sie ab Mitte März unter Glas oder Folie vorziehen und die Jungpflanzen dann Mitte bis Ende April ins Freiland setzen. Die Direktsaat ins Freiland ist ab Mitte April möglich, sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind. Die Hauptsaison für Radicchio liegt jedoch im Herbst und Winter. Dafür erfolgt die Aussaat von Juni bis Anfang August. Diese späte Aussaat ist ideal, weil die kühleren Herbsttemperaturen die charakteristische Rotfärbung fördern und die Kopfbildung unterstützen. Bei der Sommersaat zwischen Juni und August entwickelt Radicchio seine besten Eigenschaften, da er die kühleren Nächte des Spätsommers und Herbstes für seine Entwicklung nutzt. Je nach Sorte dauert es dann etwa 60-90 Tage bis zur Ernte, sodass Sie von September bis in den Winter hinein frischen Radicchio genießen können.
  9. Wo kann man hochwertiges Radicchio-Saatgut kaufen?
    Hochwertiges Radicchio-Saatgut erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Qualitätssaatgut spezialisiert haben. Etablierte Anbieter wie samen.de führen ein breites Sortiment verschiedener Radicchio-Sorten und können durch ihre Expertise bei der Sortenauswahl beraten. Achten Sie beim Kauf auf die Keimfähigkeit, die Sortenreinheit und möglichst aktuelle Erntejahre des Saatguts. Seriöse Händler geben detaillierte Informationen zu Aussaatzeiten, Kulturanweisungen und Sorteneigenschaften an. Online-Gartenshops bieten oft eine größere Sortenvielfalt als lokale Geschäfte und ermöglichen den Zugang zu seltenen italienischen Originalsorten wie Treviso oder Castelfranco. Beim Kauf sollten Sie auf Bio-Qualität achten, falls Sie ökologisch gärtnern möchten. Samen.de und ähnliche Fachhändler garantieren in der Regel geprüfte Qualität und bieten oft auch Anzuchttipps sowie Nachkaufservice. Vermeiden Sie billige Angebote unbekannter Herkunft, da diese oft enttäuschende Keimergebnisse liefern.
  10. Welche Gartenwerkzeuge sind für die Radicchio-Bodenvorbereitung empfehlenswert?
    Für die optimale Bodenvorbereitung beim Radicchio-Anbau benötigen Sie spezielle Gartenwerkzeuge, die eine tiefgreifende Bodenbearbeitung ermöglichen. Eine hochwertige Grabegabel ist unverzichtbar für das tiefe Lockern des Bodens bis 30 cm Tiefe, ohne die Bodenstruktur zu zerstören. Bei besonders schweren oder verdichteten Böden kann ein Motorkultirator die Arbeit erheblich erleichtern. Ein stabiler Spaten ergänzt die Grundausstattung für präzise Arbeiten. Qualitätsorientierte Gartenfachhändler wie samen.de führen bewährte Marken wie Fiskars oder Gardena, die langlebige und ergonomische Werkzeuge bieten. Für die Feinerarbeitung ist ein Rechen oder eine Harke zum Erstellen des Saatbetts notwendig. Ein pH-Messgerät hilft bei der Bodenanalyse, während ein Gießgerät mit feiner Brause für die Bewässerung nach der Aussaat sorgt. Kulturschutznetze schützen vor Schädlingen und Witterung. Die Investition in hochwertige Werkzeuge zahlt sich langfristig durch bessere Arbeitsergebnisse und längere Haltbarkeit aus.
  11. Welche Nährstoffe sind für die Radicchio-Entwicklung besonders wichtig?
    Radicchio hat einen mittleren Nährstoffbedarf und benötigt eine ausgewogene Versorgung mit den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphor und Kalium. Stickstoff fördert das Blattwachstum, sollte aber nicht überdosiert werden, da dies die Kopfbildung beeinträchtigen kann. Ein NPK-Verhältnis von etwa 5-8-10 ist ideal. Phosphor unterstützt die Wurzelentwicklung und ist besonders in der Jugendphase wichtig. Kalium stärkt die Pflanzen gegen Kälte und Krankheiten und fördert die charakteristische rote Färbung. Magnesium ist für die Chlorophyllbildung essentiell und beugt Verfärbungen vor. Organische Düngung mit gut verrottetem Kompost oder Stallmist (2-3 Liter pro Quadratmeter) versorgt die Pflanzen schonend mit allen notwendigen Nährstoffen und verbessert gleichzeitig die Bodenstruktur. Bei Mangelerscheinungen wie gelben Blättern oder Wachstumsstörungen kann eine gezielte Nachdüngung erforderlich sein. Eine Bodenanalyse vor der Pflanzung hilft, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln und Überdüngung zu vermeiden.
  12. Wie beeinflusst die Temperatur die Kopfbildung bei Radicchio?
    Die Temperatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Kopfbildung von Radicchio. Kühle Herbsttemperaturen zwischen 5-15°C sind optimal für die Entwicklung fester, kompakter Köpfe. Diese niedrigen Temperaturen aktivieren die natürlichen Prozesse, die zur charakteristischen Kopfbildung führen und gleichzeitig die intensive rote Färbung fördern. Bei zu hohen Sommertemperaturen über 25°C neigt Radicchio zum vorzeitigen Schossen (Blütenbildung) und bildet lockere, weniger attraktive Köpfe. Temperaturschwankungen können ebenfalls problematisch sein und sollten durch gleichmäßige Bewässerung und gegebenenfalls Beschattung minimiert werden. Viele Radicchio-Sorten sind darauf programmiert, nach Kälteerfahrung ihre besten Eigenschaften zu entwickeln - deshalb ist die Herbst- und Winterkultur oft erfolgreicher als der Sommeranbau. Leichte Fröste bis -5°C schaden nicht, sondern können die Qualität sogar verbessern. Die optimale Kopfbildung erfolgt bei konstant kühlen Bedingungen mit ausreichender Luftfeuchtigkeit.
  13. Warum entwickelt Radicchio seine charakteristische rote Färbung?
    Die charakteristische rote bis violette Färbung von Radicchio entsteht durch die Bildung von Anthocyanen - natürlichen Pflanzenfarbstoffen, die als Schutzreaktion auf verschiedene Umweltfaktoren produziert werden. Kühle Temperaturen sind der Hauptauslöser für diese Farbentwicklung. Bei Temperaturen unter 15°C aktiviert die Pflanze die Anthocyan-Produktion als natürlichen Frostschutz. Auch intensive Sonneneinstrahlung kann die Rotfärbung verstärken, da die Farbstoffe die Blätter vor UV-Schäden schützen. Stress durch leichte Trockenheit oder Nährstoffmangel kann ebenfalls die Farbintensität erhöhen. Genetisch sind verschiedene Radicchio-Sorten unterschiedlich stark zur Rotfärbung veranlagt - manche werden tiefrot bis violett, andere bleiben rötlich-grün gestreift. Die Farbentwicklung ist auch ein Zeichen der Reife: Junge Pflanzen sind meist grün und entwickeln ihre typische Färbung erst mit zunehmender Reife und unter entsprechenden Witterungsbedingungen. Daher ist der Herbstanbau optimal für intensive Färbung.
  14. Welche Rolle spielen Mikroorganismen im Boden für das Radicchio-Wachstum?
    Mikroorganismen im Boden spielen eine fundamentale Rolle für gesundes Radicchio-Wachstum und sind die Basis eines funktionierenden Bodenökosystems. Bakterien und Pilze zersetzen organisches Material wie Kompost und Pflanzenreste und wandeln es in pflanzenverfügbare Nährstoffe um. Mykorrhiza-Pilze gehen symbiotische Verbindungen mit den Radicchio-Wurzeln ein und erweitern deren Aufnahmefläche um ein Vielfaches, was die Nährstoff- und Wasseraufnahme drastisch verbessert. Nützliche Bodenbakterien fixieren Stickstoff und produzieren wachstumsfördernde Substanzen. Ein lebendiger Boden mit hoher Mikroorganismen-Aktivität verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und schützt vor Krankheitserregern durch Konkurrenz und Antibiose-Effekte. Regelmäßige Kompostgaben, der Verzicht auf chemische Pestizide und eine schonende Bodenbearbeitung fördern das Mikrobiom. Ein gesundes Bodenleben erkennen Sie an der krümeligen Struktur, dem erdigen Geruch und der hohen biologischen Aktivität, die sich in kräftigem Pflanzenwachstum widerspiegelt.
  15. Wie führt man eine Bodenanalyse für den Radicchio-Anbau durch?
    Eine gründliche Bodenanalyse vor dem Radicchio-Anbau beginnt mit der Entnahme von Bodenproben aus verschiedenen Stellen des geplanten Anbaubereichs in 10-20 cm Tiefe. Mischen Sie diese zu einer Durchschnittsprobe und lassen Sie sie antrocknen. Für eine erste Einschätzung können Sie den pH-Wert mit einfachen Teststreifen oder digitalen pH-Messgeräten bestimmen. Der optimale Bereich liegt zwischen 6,0 und 7,0. Eine professionelle Laboranalyse gibt detaillierten Aufschluss über Nährstoffgehalte (Stickstoff, Phosphor, Kalium), Spurenelemente und die organische Substanz. Alternativ bieten viele Gartencenter Schnelltests an. Prüfen Sie auch die Bodenstruktur durch den Fingertest: Gut strukturierter Boden lässt sich zu einer Kugel formen, die bei Druck zerbröckelt. Die Drainage testen Sie, indem Sie ein Loch graben und mit Wasser füllen - es sollte innerhalb von 24 Stunden versickern. Basierend auf den Ergebnissen können Sie gezielt düngen und die Bodenstruktur verbessern.
  16. Welche praktischen Schritte sind beim Vereinzeln von Radicchio-Sämlingen zu beachten?
    Das Vereinzeln von Radicchio-Sämlingen erfolgt am besten bei einer Pflanzenhöhe von etwa 5-8 cm, wenn die ersten echten Blätter entwickelt sind. Wählen Sie einen bewölkten Tag oder die Abendstunden, um Transplantationsstress zu minimieren. Wässern Sie die Sämlinge vor dem Vereinzeln gründlich, damit sich die Wurzeln leichter lösen lassen. Entfernen Sie schwächere Pflanzen und behalten Sie nur die kräftigsten Exemplare mit einem Abstand von 25-30 cm in der Reihe bei. Bei der Beetkultur planen Sie etwa 9-12 Pflanzen pro Quadratmeter ein. Beim Herausziehen der überschüssigen Pflanzen arbeiten Sie vorsichtig, um die Wurzeln der bleibenden Sämlinge nicht zu beschädigen. Die ausgedünnten Pflanzen können Sie an anderen Stellen einpflanzen, wenn sie noch gut bewurzelt sind. Nach dem Vereinzeln gießen Sie die verbliebenen Pflanzen behutsam an und halten Sie den Boden in den folgenden Tagen gleichmäßig feucht. Ein Vlies-Schutz kann in den ersten Tagen hilfreich sein.
  17. Stimmt es, dass Radicchio nur in Italien erfolgreich angebaut werden kann?
    Nein, das ist ein weitverbreiteter Mythos! Radicchio lässt sich durchaus erfolgreich in Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern anbauen. Zwar stammen die berühmtesten Sorten aus Italien und die dortigen Anbautraditionen reichen Jahrhunderte zurück, aber die klimatischen Anforderungen von Radicchio sind auch in unseren Breiten erfüllbar. Entscheidend ist die richtige Sortenwahl und der passende Anbautermin. Viele moderne Züchtungen sind an kühlere Klimazonen angepasst und zeigen auch in Deutschland hervorragende Ergebnisse. Die kühlen Herbsttemperaturen in unseren Regionen fördern sogar die charakteristische Rotfärbung und Kopfbildung. Wichtig ist eine sachgerechte Bodenvorbereitung, die Beachtung der Fruchtfolge und eine angepasste Bewässerung. Hobbygärtner in ganz Deutschland ernten erfolgreich eigenen Radicchio und bestätigen, dass dieser oft intensiver und knackiger schmeckt als importierte Ware. Mit der richtigen Pflege und etwas Erfahrung können Sie auch hier qualitativ hochwertigen Radicchio produzieren, der italienischen Standards in nichts nachsteht.
  18. Welche klimatischen Bedingungen herrschen in den traditionellen Radicchio-Anbaugebieten?
    In den traditionellen italienischen Radicchio-Anbaugebieten wie der Region Venetien herrscht ein gemäßigtes Kontinentalklima mit spezifischen Eigenschaften, die dem Radicchio-Anbau entgegenkommen. Die Winter sind kühl mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, aber nicht extrem kalt. Die Sommer sind warm, aber nicht zu heiß, mit Durchschnittstemperaturen von 20-25°C. Besonders wichtig sind die kühlen Herbstnächte und die hohe Luftfeuchtigkeit durch die Nähe zur Adria. Diese Bedingungen fördern die langsame Entwicklung der charakteristischen roten Färbung und die feste Kopfbildung. Der jährliche Niederschlag liegt bei etwa 800-1000 mm, gleichmäßig über das Jahr verteilt. Die Böden in der Po-Ebene sind fruchtbar und gut drainiert. Nebel und hohe Luftfeuchtigkeit im Herbst schaffen ideale Bedingungen für die Reifung. Diese klimatischen Verhältnisse lassen sich in Deutschland durchaus nachahmen - unsere Herbstwitterung mit kühlen Nächten und ausreichend Feuchtigkeit kommt den italienischen Bedingungen sehr nahe.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Cichorium intybus und anderen Zichorienarten?
    Cichorium intybus, die botanische Bezeichnung für Wegwarte oder Wilde Zichorie, ist die Stammform verschiedener kultivierter Varietäten, zu denen auch der Radicchio gehört. Diese Art unterscheidet sich von anderen Zichorienarten durch spezifische Merkmale: Cichorium intybus bildet tiefe Pfahlwurzeln und entwickelt in der Wildform blaue Blüten, während die kultivierten Formen wie Radicchio (var. foliosum), Chicorée (var. foliosum) und Zuckerhut-Salat verschiedene Blatt- und Wuchsformen aufweisen. Im Gegensatz dazu bildet Cichorium endivia (Endivie) flachere Wurzeln und hat andere Blattstrukturen. Die verschiedenen Varietäten von C. intybus haben gemeinsame Eigenschaften wie Kälteresistenz, charakteristische Bitterstoffe und die Fähigkeit zur Kopfbildung unter bestimmten Bedingungen. Radicchio als var. foliosum zeichnet sich durch seine spezielle Rotfärbung und kompakte Kopfbildung aus. Alle C. intybus-Formen sind zweijährig und gehören zur Familie der Korbblütler, was bei der Fruchtfolgeplanung zu beachten ist.
  20. Wie grenzt man Roter Salat von anderen Salatsorten botanisch ab?
    Radicchio, oft als "Roter Salat" bezeichnet, lässt sich botanisch klar von anderen Salatsorten abgrenzen. Er gehört zur Art Cichorium intybus aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae), während beispielsweise Kopfsalat und Eisbergsalat zur Gattung Lactuca (Lactuca sativa) gehören. Diese grundlegende taxonomische Unterscheidung spiegelt sich in verschiedenen Merkmalen wider: Radicchio entwickelt charakteristische rote bis violette Blattfärbungen durch Anthocyane, besitzt einen ausgeprägten bitteren Geschmack durch spezifische Bitterstoffe und zeigt eine andere Blattstruktur mit festeren, oft glänzenden Blättern. Im Gegensatz zu Lactuca-Salaten ist Radicchio deutlich kälteresistenter und entwickelt seine besten Eigenschaften bei kühleren Temperaturen. Die Blütenbildung erfolgt ebenfalls unterschiedlich: Radicchio bildet typische Korbblüten-Köpfchen mit blauen Einzelblüten, während Lactuca-Arten gelbe Blütenstände entwickeln. Anatomisch unterscheidet sich auch das Milchsaft-System - Radicchio produziert weniger und anderen Milchsaft als Kopfsalat. Diese Unterschiede sind wichtig für Anbauplanung und Fruchtfolge.
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