Saatgut-Etikettierung: Qualität und Transparenz für Gärtner

Saatgut-Etikettierung: Qualität und Transparenz im Fokus

Saatgut-Etiketten sind mehr als nur Aufkleber - sie bieten Einblick in Qualität und Herkunft jedes Samenkorns.

Wesentliche Aspekte

  • Etiketten informieren über Sorte, Keimfähigkeit und Herkunft
  • Gesetzliche Vorgaben gewährleisten einheitliche Standards
  • Zusatzinformationen unterstützen bei der Saatgutauswahl

Die Bedeutung der Saatgut-Etikettierung

Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einem Regal voller Saatguttüten. Jede einzelne verspricht saftige Tomaten, knackige Karotten oder duftende Kräuter. Doch wie erkennen Sie, was Sie tatsächlich in der Hand halten? Hier kommt die Saatgut-Etikettierung ins Spiel - sie liefert die nötigen Informationen.

Die Etikettierung von Saatgut ist mehr als eine Pflicht für Hersteller. Sie ist ein wichtiges Instrument für Gärtner, Landwirte und Verbraucher. Die Angaben auf dem Etikett bieten wertvolle Informationen über Qualität, Herkunft und Eigenschaften des Saatguts. Dies ermöglicht fundierte Kaufentscheidungen und gibt Sicherheit bei der Aussaat.

Gesetzliche Grundlagen: EU-Richtlinien und nationales Recht

Die Etikettierung von Saatgut folgt strengen gesetzlichen Vorgaben, die auf EU-Ebene und im nationalen Recht verankert sind. Diese Regelungen sollen einheitliche Standards gewährleisten und den freien Handel innerhalb der EU ermöglichen.

In Deutschland bildet das Saatgutverkehrsgesetz die rechtliche Grundlage. Es setzt die EU-Richtlinien in nationales Recht um und regelt detailliert, welche Angaben auf einem Saatgutetikett erscheinen müssen. Diese Vorgaben gelten für alle Arten von Saatgut, ob für den professionellen Anbau oder den Hobbygärtner.

Hauptbestandteile eines Saatgut-Etiketts

Betrachten wir nun die wichtigsten Informationen auf einem Saatgutetikett:

Sortenbezeichnung und wissenschaftlicher Name

Die Sortenbezeichnung ist wie der 'Vorname' der Pflanze. Sie informiert über spezifische Eigenschaften, etwa 'Buschtomate Roma' oder 'Möhre Nantaise'. Der wissenschaftliche Name, meist in Klammern dahinter, ist der 'Nachname' und ordnet die Pflanze botanisch ein, z.B. 'Solanum lycopersicum' für Tomaten.

Saatgutgewicht oder Stückzahl

Diese Angabe hilft bei der Gartenplanung. Sie finden entweder das Gewicht des Saatguts in Gramm oder bei größeren Samen wie Bohnen oder Erbsen die Anzahl der enthaltenen Samenkörner.

Keimfähigkeit und Testdatum

Die Keimfähigkeit wird in Prozent angegeben und zeigt, wie viele der Samen voraussichtlich keimen werden. Ein Wert von 85% bedeutet, dass von 100 ausgesäten Samen etwa 85 auflaufen sollten. Das Testdatum verrät, wann diese Prüfung durchgeführt wurde.

Reinheit

Der Reinheitsgrad gibt an, wie hoch der Anteil des reinen Saatguts in der Packung ist. Ein hoher Wert von über 98% ist üblich und wünschenswert. Der Rest können harmlose Bestandteile wie Spelzen oder Stängel sein.

Chargennummer

Die Chargennummer ermöglicht die Rückverfolgung bis zum Erzeuger und ist besonders wichtig, falls es einmal zu Problemen kommen sollte.

Mindesthaltbarkeitsdatum

Ähnlich wie bei Lebensmitteln gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum an, bis wann das Saatgut bei sachgerechter Lagerung seine Qualität behält. Danach kann die Keimfähigkeit allmählich abnehmen.

Zusätzliche Informationen auf dem Etikett

Neben den Pflichtangaben finden Sie oft noch weitere nützliche Informationen:

Herkunftsland

Diese Angabe verrät, wo das Saatgut produziert wurde. Für manche Gärtner ist dies ein wichtiges Kriterium, besonders wenn es um die Unterstützung regionaler Erzeuger geht.

Saatgutbehandlungen

Manchmal werden Samen vorbehandelt, um sie besser vor Krankheiten zu schützen oder die Keimung zu verbessern. Gängige Verfahren sind die Beizung (Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln) oder die Pillierung (Ummantelung mit Nährstoffen). Diese Behandlungen müssen auf dem Etikett vermerkt sein.

Gentechnisch verändertes Saatgut

In der EU muss gentechnisch verändertes Saatgut klar als solches gekennzeichnet sein. In Deutschland ist der Anbau solcher Pflanzen allerdings stark reglementiert und für Hobbygärtner praktisch nicht relevant.

Ökologisches/biologisches Saatgut

Saatgut aus ökologischer Erzeugung trägt eine entsprechende Kennzeichnung und das Bio-Siegel. Es stammt von Pflanzen, die ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger angebaut wurden.

Die Saatgut-Etikettierung bietet tiefe Einblicke in die Welt der Pflanzenvielfalt. Sie unterstützt uns dabei, bewusste Entscheidungen zu treffen und unseren Garten oder Acker sachkundig zu bestellen. Beim nächsten Griff zur Saatguttüte werden Sie die Angaben sicher mit neuem Verständnis betrachten - und vielleicht sogar einen Eindruck von der Geschichte jedes einzelnen Samenkorns gewinnen.

Zum Produkt
Produktbild einer Sperli Saatgut Postkarte mit der Illustration einer Tomate Nectar und der Aufschrift Queen of the Garden neben einem Bleistift und Anweisungen zur Aussaat.
Zum Produkt
Zum Produkt

Unterschiede in der Etikettierung nach Saatgutart

Die Etikettierung von Saatgut variiert je nach Art und Verwendungszweck. Betrachten wir die Besonderheiten verschiedener Saatgutarten:

Gemüsesaatgut

Bei Gemüsesaatgut finden wir oft detaillierte Angaben zur Keimfähigkeit und zum Mindesthaltbarkeitsdatum. Besonders wichtig sind hier auch Informationen zur Sorte und eventuellen Resistenzen gegen Krankheiten. Manchmal gibt es auch Tipps zur optimalen Aussaat und Pflege – hilfreich für Hobbygärtner!

Blumensaatgut

Blumensamen-Etiketten sind oft etwas verspielter gestaltet. Neben den üblichen Angaben wie Sorte und Aussaatzeit findet man hier häufig Informationen zur Blütezeit, Wuchshöhe und ob die Pflanze ein- oder mehrjährig ist. Manche Hersteller fügen sogar kleine Bilder der blühenden Pflanze hinzu – das macht Lust aufs Gärtnern!

Rasensaatgut und Gräsermischungen

Bei Rasenmischungen steht meist die genaue Zusammensetzung der verschiedenen Grasarten auf dem Etikett. Ob Spielrasen, Schattenrasen oder Zierrasen – die Etiketten verraten, wofür die Mischung am besten geeignet ist. Manchmal gibt es auch Infos zur Schnittverträglichkeit oder Trittfestigkeit.

Getreidesaatgut

Bei Getreidesaatgut geht es oft sehr technisch zu. Neben der Sortenbezeichnung finden sich Angaben zur Keimfähigkeit, Reinheit und zum Tausendkorngewicht. Für Landwirte sind auch Infos zu Beizungen oder anderen Saatgutbehandlungen wichtig. Hier geht es um professionelle Anwendungen.

Forstsaatgut

Forstsaatgut hat seine eigenen Regeln. Hier sind Herkunftsangaben besonders wichtig. Man findet Infos zum Erntebestand und zur genetischen Qualität. Für die Aufforstung unserer Wälder sind diese Angaben von großer Bedeutung.

Farbcodes und ihre Bedeutung

Saatgutetiketten können überraschend farbenfroh sein. Die verschiedenen Farben haben tatsächlich eine wichtige Bedeutung:

Blaues Etikett (Zertifiziertes Saatgut)

Blau steht für Qualität. Dieses Saatgut hat strenge Prüfungen durchlaufen und erfüllt hohe Standards in Bezug auf Sortenreinheit und Keimfähigkeit.

Weißes Etikett (Standardsaatgut)

Weiß ist bei Gemüse- und Zierpflanzen üblich. Es erfüllt zwar nicht die strengen Kriterien des zertifizierten Saatguts, ist aber trotzdem von guter Qualität. Ideal für den Hobbygärtner.

Grünes Etikett (nicht endgültig zertifiziertes Saatgut)

Grün bedeutet "fast geschafft". Dieses Saatgut hat die Feldbesichtigung bestanden, aber die endgültigen Laboruntersuchungen stehen noch aus.

Orangefarbenes Etikett (Erhaltungssorten)

Orange ist die Farbe der Vielfalt. Hier geht es um alte, traditionelle Sorten, die erhalten werden sollen. Diese Samen tragen zur genetischen Vielfalt bei und haben oft eine interessante Geschichte.

Qualitätsstandards und Zertifizierungen

Hinter den Kulissen der Saatgutproduktion wird intensiv geprüft. Verschiedene Systeme sorgen für verlässliche Qualität:

OECD-Saatgutsystem

Das OECD-System ermöglicht den internationalen Handel von Saatgut und stellt sicher, dass überall die gleichen hohen Standards erfüllt werden.

ISTA (International Seed Testing Association)

Die ISTA legt weltweit einheitliche Methoden zur Saatgutprüfung fest. So wird ein Keimfähigkeitstest in Deutschland genauso durchgeführt wie in Australien.

Nationale Zertifizierungssysteme

Jedes Land hat zusätzlich eigene Systeme. In Deutschland ist das Bundessortenamt eine wichtige Instanz. Es prüft neue Sorten und überwacht die Saatgutqualität.

Diese Standards und Systeme sorgen dafür, dass wir uns beim Säen auf die Qualität verlassen können. Ob im Gemüsebeet, auf dem Balkon oder im Wald – hochwertiges Saatgut ist die Grundlage für gesunde Pflanzen und gute Ernten. Bei Ihrem nächsten Samentütchen lohnt sich ein genauerer Blick auf das Etikett – es verrät mehr, als man zunächst vermutet!

Interpretation der Angaben auf Saatgutetiketten

Keimfähigkeit verstehen und einordnen

Die Keimfähigkeit ist ein wichtiger Wert auf dem Saatgutetikett. Sie zeigt, wie viel Prozent der Samen voraussichtlich keimen werden. Ein Wert von 90% bedeutet, dass von 100 Samen etwa 90 austreiben sollten. Die Keimfähigkeit wird unter idealen Bedingungen im Labor ermittelt. Im Garten kann sie aufgrund von Umwelteinflüssen niedriger ausfallen. Dennoch bietet sie einen guten Anhaltspunkt für die Saatgutqualität.

Bedeutung der Reinheit für die Aussaat

Die Reinheit gibt an, wie viel Prozent des Inhalts tatsächlich Samen der angegebenen Art sind. Ein hoher Reinheitsgrad hilft, unerwünschte Pflanzen im Beet zu vermeiden. Bei einer Reinheit von 99% sind kaum Fremdkörper oder Samen anderer Arten enthalten. Dies ist besonders bei Rasensaatgut wichtig, wo eine gleichmäßige Fläche gewünscht ist.

Einfluss des Mindesthaltbarkeitsdatums auf die Keimfähigkeit

Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Etikett ist kein Verfallsdatum. Es gibt an, bis wann der Hersteller die angegebene Keimfähigkeit garantiert. Danach nimmt die Keimkraft langsam ab, aber viele Samen bleiben noch lange keimfähig. Kühle, trockene und dunkle Lagerung erhält die Keimfähigkeit. Manche Gemüsesorten wie Tomaten oder Paprika können bei guter Lagerung noch nach Jahren keimen, während andere wie Zwiebeln oder Pastinaken schneller an Keimkraft verlieren.

Relevanz der Chargennummer für Rückverfolgbarkeit

Die Chargennummer auf dem Etikett ermöglicht die Rückverfolgung des Saatguts bis zum Erzeuger. Sie ist bei Problemen oder Rückfragen hilfreich. Für Hobbygärtner ist sie weniger relevant, für Profis und Saatgutproduzenten aber unerlässlich. Bei Krankheiten oder Verunreinigungen kann so schnell die betroffene Charge identifiziert werden.

Besondere Kennzeichnungen bei Saatgut

Sortenschutz und Nachbaugebühren

Manche Sorten sind durch Sortenschutz geschützt, was auf dem Etikett vermerkt wird. Für Hobbygärtner hat das kaum Bedeutung, aber Landwirte müssen beim Nachbau geschützter Sorten Gebühren zahlen. Der Sortenschutz sichert Züchtern die Einnahmen für ihre Arbeit und unterstützt die Entwicklung neuer Sorten.

Kennzeichnung von Hybridsaatgut

Hybridsaatgut wird mit "F1" gekennzeichnet. Diese Pflanzen sind oft besonders ertragreich und widerstandsfähig. Die Samen der Ernte eignen sich nicht für die nächste Aussaat, da die Nachkommen die Eigenschaften der Elternpflanzen nicht beibehalten. Für Selbstversorger, die ihr eigenes Saatgut gewinnen möchten, sind samenfeste Sorten besser geeignet.

Kennzeichnung von samenfestem Saatgut

Samenfeste Sorten werden oft als "offen abblühend" oder "OP" (open pollinated) gekennzeichnet. Von diesen Pflanzen können Sie selbst Saatgut gewinnen, das die Eigenschaften der Elternpflanzen beibehält. Das ist für Gärtner interessant, die alte Sorten erhalten oder ihre eigenen Samen produzieren möchten.

Bio-Saatgut und deren spezifische Kennzeichnung

Bio-Saatgut erkennen Sie am EU-Bio-Logo und der Codenummer der Öko-Kontrollstelle. Es stammt aus ökologischem Anbau und wurde nicht chemisch-synthetisch gebeizt. Oft finden Sie auch Hinweise wie "für den ökologischen Landbau geeignet". Bio-Saatgut ist für Gärtner interessant, die auf Chemie verzichten möchten.

Internationale Aspekte der Saatgut-Etikettierung

EU-weite Harmonisierung

Die EU hat die Saatgut-Etikettierung weitgehend vereinheitlicht. Das erleichtert den Handel zwischen den Mitgliedsstaaten. In Deutschland setzt das Saatgutverkehrsgesetz die EU-Richtlinien um. Dadurch finden Sie auf Saatgut aus anderen EU-Ländern ähnliche Angaben wie auf deutschem Saatgut.

Globale Standards und Abkommen

International gibt es Bemühungen, die Saatgut-Kennzeichnung zu vereinheitlichen. Die OECD-Saatgutsysteme und die Regeln der International Seed Testing Association (ISTA) spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie legen Standards für Prüfmethoden und Zertifizierungen fest. Das hilft, die Qualität von Saatgut weltweit vergleichbar zu machen.

Import- und Exportbestimmungen für Saatgut

Beim Im- und Export von Saatgut gelten besondere Regeln. Oft sind Pflanzengesundheitszeugnisse nötig, um die Einschleppung von Krankheiten zu verhindern. Manche Länder haben strenge Einfuhrbestimmungen für Saatgut. Als Hobbygärtner sollten Sie vorsichtig sein, wenn Sie Samen aus dem Urlaub mitbringen möchten. Es könnte gegen Einfuhrbestimmungen verstoßen.

Herausforderungen und Kontroversen der Saatgut-Etikettierung

Verständlichkeit für Endverbraucher

Die Saatgut-Etikettierung ist für viele Hobbygärtner schwer zu verstehen. Oft stehen sie ratlos vor den vielen Angaben und Abkürzungen. Die Keimfähigkeit ist offensichtlich wichtig, aber was bedeutet 'Reinheit'? Und wozu braucht ein Kleingärtner eine Chargennummer? Diese Unklarheit führt dazu, dass viele Verbraucher die wertvollen Informationen auf den Etiketten ignorieren.

Patente und Sortenschutz - ein kontroverses Thema

Ein Thema, das Diskussionen auslöst, ist die Frage um Patente und Sortenschutz. Einerseits sollen Züchter für ihre Arbeit entlohnt werden, andererseits befürchten Kritiker eine zunehmende Monopolisierung des Saatgutmarktes. Die Kennzeichnung von geschützten Sorten auf den Etiketten ist dabei nur ein Aspekt. Dahinter verbirgt sich eine komplexe Debatte über Biodiversität, Ernährungssouveränität und die Zukunft unserer Landwirtschaft.

Neue Züchtungstechniken - wie kennzeichnen?

Mit dem Aufkommen neuer Züchtungstechniken wie CRISPR/Cas stellt sich die Frage: Wie sollen diese auf Saatgutetiketten gekennzeichnet werden? Während einige argumentieren, dass diese Methoden nur eine Beschleunigung natürlicher Prozesse darstellen, fordern andere eine klare Kennzeichnung. Diese Diskussion zeigt die Herausforderung, wissenschaftlichen Fortschritt und Verbrauchertransparenz zu vereinen.

Praktische Tipps für Saatgut-Käufer

Worauf Sie beim Saatgutkauf achten sollten

Als Hobbygärtnerin empfehle ich, zunächst auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zu schauen. Frisches Saatgut keimt in der Regel besser. Achten Sie auch auf die Keimfähigkeit - je höher, desto besser. Bei Gemüsesaatgut sollte sie mindestens 70% betragen. Die Reinheit gibt Auskunft darüber, wie viel 'Fremdkörper' im Saatgut enthalten sind. Ein hoher Wert ist hier wünschenswert.

Saatgut-Etiketten für Hobbygärtner entschlüsseln

Keine Sorge vor Fachbegriffen! Die Sortenbezeichnung hilft Ihnen, Ihre Lieblingssorte wiederzufinden. Das Saatgutgewicht oder die Stückzahl sind wichtig für die Aussaatplanung. Die Chargennummer brauchen Sie nur, falls es Probleme gibt - sie dient der Rückverfolgbarkeit. Übrigens: Bio-Saatgut erkennen Sie an speziellen Zertifizierungen auf dem Etikett.

Richtige Lagerung nach Etikettangaben

Saatgut hält sich oft länger als angegeben, wenn es richtig gelagert wird. Bewahren Sie es kühl, trocken und dunkel auf. Ein alter Kühlschrank in der Garage eignet sich hervorragend dafür. Beachten Sie die Hinweise zur Lagerung auf dem Etikett - manche Samen mögen's kälter, andere wärmer. Und vergessen Sie nicht, das Saatgut luftdicht zu verpacken, um die Feuchtigkeit draußen zu halten.

Blick in die Zukunft der Saatgut-Etikettierung

Digitale Etiketten und QR-Codes

Stellen Sie sich vor: Sie scannen den QR-Code auf Ihrer Saatguttüte und erhalten sofort alle Infos auf Ihr Smartphone - von der Aussaatanleitung bis hin zu Rezeptvorschlägen. Digitale Etiketten könnten in Zukunft viel mehr Informationen liefern, als auf ein herkömmliches Etikett passen. Allerdings müssen wir aufpassen, dass dies nicht zu einer digitalen Kluft zwischen technikaffinen und weniger versierten Gärtnern führt.

Nachhaltigkeitsinformationen auf Saatgutetiketten

Der Trend geht zu mehr Transparenz. Künftig könnten Saatgutetiketten Angaben zum CO2-Fußabdruck der Sorte oder zur Wassersparsamkeit enthalten. Das wäre besonders für umweltbewusste Gärtner interessant. Allerdings stellt sich die Frage: Wie viele Informationen sind zu viel? Schon jetzt fühlen sich viele von der Fülle der Angaben überfordert.

Mögliche Änderungen in der EU-Saatgutgesetzgebung

Die EU-Saatgutgesetzgebung entwickelt sich ständig weiter. Diskutiert wird unter anderem eine Vereinfachung der Zulassungsverfahren für alte und regionale Sorten. Das könnte die Vielfalt auf dem Saatgutmarkt erhöhen. Auch eine einheitlichere Kennzeichnung innerhalb der EU steht zur Debatte. Für uns Verbraucher bedeutet das: Wir sollten uns über Änderungen auf dem Laufenden halten.

Saatgut-Etiketten: Kleine Zettel, große Wirkung

Saatgut-Etiketten sind mehr als nur Anhängsel. Sie bieten Qualität und Transparenz in der Pflanzenwelt. Für uns Hobbygärtner sind sie eine wertvolle Informationsquelle - wenn wir sie zu lesen verstehen. Mein Rat? Nehmen Sie sich die Zeit, die Etiketten zu studieren. Achten Sie besonders auf Keimfähigkeit, Reinheit und das Mindesthaltbarkeitsdatum. Diese Angaben unterstützen Ihren erfolgreichen Anbau. Und denken Sie daran: Hinter jedem Etikett steckt eine Geschichte von Züchtung, Qualitätskontrolle und gesetzlichen Vorgaben. Eine Geschichte, die mit Ihrer Aussaat weitergeht und hoffentlich in einer reichen Ernte mündet. Also, ran an die Saatguttüten - Ihre grünen Abenteuer warten schon!

Tags: Samen
Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Saatgut-Etiketten und welche Informationen enthalten sie?
    Saatgut-Etiketten sind gesetzlich vorgeschriebene Informationsträgerei auf Samenpackungen, die weit mehr als nur Aufkleber darstellen. Sie enthalten essenzielle Angaben wie die Sortenbezeichnung mit wissenschaftlichem Namen, das Saatgutgewicht oder die Stückzahl für die Gartenplanung, sowie die Keimfähigkeit in Prozent. Weitere wichtige Informationen sind der Reinheitsgrad, das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Chargennummer für die Rückverfolgbarkeit. Zusätzlich finden sich oft Angaben zum Herkunftsland, eventuelle Saatgutbehandlungen wie Beizung oder Pillierung, sowie spezielle Kennzeichnungen für Bio-Saatgut oder Hybridsorten. Diese umfassenden Informationen ermöglichen Gärtnern und Landwirten fundierte Kaufentscheidungen und geben Sicherheit bei der Aussaat, da sie Aufschluss über Qualität, Herkunft und spezifische Eigenschaften des Saatguts geben.
  2. Wie funktioniert die Saatgut-Etikettierung nach den EU-Richtlinien?
    Die EU-Richtlinien zur Saatgut-Etikettierung basieren auf dem Prinzip der Harmonisierung, um einheitliche Standards in allen Mitgliedsstaaten zu gewährleisten und den freien Handel zu ermöglichen. In Deutschland setzt das Saatgutverkehrsgesetz diese EU-Vorgaben in nationales Recht um und regelt detailliert, welche Pflichtangaben auf einem Saatgutetikett erscheinen müssen. Die Richtlinien schreiben vor, dass bestimmte Informationen wie Sortenbezeichnung, Keimfähigkeit, Reinheit und Herkunft standardisiert dargestellt werden. Zusätzlich gibt es spezifische Regelungen für verschiedene Saatgutarten - von Gemüse über Getreide bis hin zu Forstsaatgut. Die EU-weite Vereinheitlichung erleichtert nicht nur den Handel zwischen den Ländern, sondern sorgt auch dafür, dass Verbraucher überall in Europa vergleichbare und verlässliche Informationen über die Saatgutqualität erhalten.
  3. Welche Rolle spielt die Keimfähigkeit auf Saatgutetiketten?
    Die Keimfähigkeit ist eine der wichtigsten Angaben auf Saatgutetiketten, da sie in Prozent angibt, wie viele Samen voraussichtlich keimen werden. Ein Wert von 85% bedeutet beispielsweise, dass von 100 ausgesäten Samen etwa 85 auflaufen sollten. Diese Angabe wird unter idealen Laborbedingungen ermittelt und dient als Qualitätsindikator. Im Garten kann die tatsächliche Keimrate aufgrund von Umwelteinflüssen wie Temperatur, Feuchtigkeit oder Bodenbeschaffenheit niedriger ausfallen. Das Testdatum auf dem Etikett verrät, wann diese Prüfung durchgeführt wurde, was für die Aktualität der Angabe relevant ist. Für Hobbygärtner ist die Keimfähigkeit besonders wichtig bei der Berechnung der benötigten Saatgutmenge. Bei Gemüsesaatgut sollte die Keimfähigkeit mindestens 70% betragen, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Diese standardisierte Angabe ermöglicht es Gärtnern, verschiedene Saatgutchargen zu vergleichen und qualitativ hochwertige Produkte zu wählen.
  4. Was bedeuten die verschiedenen Farbcodes bei Saatgutetiketten?
    Die Farbcodes bei Saatgutetiketten haben eine wichtige Bedeutung und folgen einem standardisierten System zur Qualitätskennzeichnung. Blaue Etiketten stehen für zertifiziertes Saatgut, das strenge Prüfungen durchlaufen hat und hohe Standards in Bezug auf Sortenreinheit und Keimfähigkeit erfüllt. Weiße Etiketten kennzeichnen Standardsaatgut, das bei Gemüse- und Zierpflanzen üblich ist und zwar nicht die strengen Kriterien des zertifizierten Saatguts erfüllt, aber trotzdem von guter Qualität ist - ideal für Hobbygärtner. Grüne Etiketten markieren nicht endgültig zertifiziertes Saatgut, das die Feldbesichtigung bestanden hat, aber noch auf die finalen Laboruntersuchungen wartet. Orangefarbene Etiketten sind der Farbe der Vielfalt vorbehalten und kennzeichnen Erhaltungssorten - alte, traditionelle Sorten, die zur genetischen Vielfalt beitragen und oft eine interessante Geschichte haben. Diese Farbkodierung ermöglicht es Käufern, auf einen Blick die Qualitätskategorie des Saatguts zu erkennen.
  5. Wie unterscheidet sich die Etikettierung verschiedener Saatgutarten?
    Die Etikettierung variiert je nach Saatgutart und deren spezifischen Anforderungen erheblich. Gemüsesaatgut-Etiketten enthalten oft detaillierte Angaben zur Keimfähigkeit, zum Mindesthaltbarkeitsdatum und Informationen zu Resistenzen gegen Krankheiten, manchmal ergänzt durch Aussaat- und Pflegetipps für Hobbygärtner. Blumensamen-Etiketten sind häufig verspielter gestaltet und enthalten neben den üblichen Angaben Informationen zur Blütezeit, Wuchshöhe und ob die Pflanze ein- oder mehrjährig ist. Bei Rasensaatgut und Gräsermischungen steht die genaue Zusammensetzung der verschiedenen Grasarten im Vordergrund, mit Angaben zur Eignung als Spiel-, Schatten- oder Zierrasen sowie Informationen zur Schnittverträglichkeit. Getreidesaatgut wird sehr technisch etikettiert mit Angaben zum Tausendkorngewicht, Beizungen und anderen professionellen Saatgutbehandlungen. Forstsaatgut hat eigene Regeln mit besonders wichtigen Herkunftsangaben zum Erntebestand und zur genetischen Qualität für die Aufforstung.
  6. Worin unterscheiden sich Hybridsaatgut und samenfeste Sorten bei der Kennzeichnung?
    Hybridsaatgut und samenfeste Sorten werden auf den Etiketten deutlich unterschiedlich gekennzeichnet. Hybridsaatgut trägt die charakteristische Kennzeichnung "F1", die auf die erste Filialgeneration hinweist. Diese Pflanzen sind oft besonders ertragreich und widerstandsfähig, jedoch eignen sich die Samen aus der Ernte nicht für die nächste Aussaat, da die Nachkommen die gewünschten Eigenschaften der Elternpflanzen nicht beibehalten. Samenfeste Sorten werden häufig als "offen abblühend" oder "OP" (open pollinated) gekennzeichnet. Von diesen Pflanzen können Gärtner selbst Saatgut gewinnen, das die charakteristischen Eigenschaften der Elternpflanzen beibehält. Diese Kennzeichnung ist besonders für Selbstversorger relevant, die ihre eigenen Samen produzieren oder alte Sorten erhalten möchten. Während F1-Hybride oft eine gleichmäßigere Ernte und bessere Krankheitsresistenz bieten, ermöglichen samenfeste Sorten die Saatgutgewinnung und den Erhalt traditioneller Pflanzensorten für künftige Generationen.
  7. Was ist der Unterschied zwischen zertifiziertem und Standardsaatgut bei der Etikettierung?
    Der Unterschied zwischen zertifiziertem und Standardsaatgut spiegelt sich deutlich in der Etikettierung wider. Zertifiziertes Saatgut ist an blauen Etiketten erkennbar und hat strenge Prüfungen durchlaufen, die hohe Standards in Bezug auf Sortenreinheit, Keimfähigkeit und genetische Qualität gewährleisten. Es unterliegt kontinuierlichen Kontrollen vom Feld bis zur Verpackung und erfüllt internationale Qualitätskriterien. Die Etiketten enthalten detaillierte Prüfungsangaben und Zertifizierungsnummern. Standardsaatgut trägt hingegen weiße Etiketten und erfüllt zwar nicht die strengen Kriterien des zertifizierten Saatguts, ist aber dennoch von guter Qualität und ideal für Hobbygärtner geeignet. Es unterliegt weniger strengen Kontrollen, was sich auch im Preis widerspiegelt. Beide Saatguttypen müssen die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllen, jedoch bietet zertifiziertes Saatgut zusätzliche Qualitätssicherheit durch umfassendere Prüfverfahren und Dokumentation, was besonders im professionellen Anbau geschätzt wird.
  8. Welche Bedeutung hat die Chargennummer für die Rückverfolgbarkeit von Saatgut?
    Die Chargennummer ist ein essenzielles Element auf Saatgutetiketten, das die lückenlose Rückverfolgbarkeit des Saatguts bis zum Erzeuger ermöglicht. Diese eindeutige Kennzeichnung fungiert wie ein "Fingerabdruck" für jede Produktionscharge und dokumentiert den gesamten Weg von der Saatguterzeugung über die Aufbereitung bis zur Verpackung. Im Fall von Problemen oder Rückfragen kann so schnell die betroffene Charge identifiziert und der Ursprung ermittelt werden. Für professionelle Saatgutproduzenten und Landwirte ist diese Rückverfolgbarkeit unerlässlich, da sie bei Krankheitsausbrüchen, Qualitätsmängeln oder anderen Problemen schnelle Reaktionen ermöglicht. Auch bei Rückrufaktionen ist die Chargennummer von entscheidender Bedeutung. Für Hobbygärtner hat sie zwar weniger praktische Relevanz im täglichen Gebrauch, trägt aber dennoch zur Gesamtqualität und Seriosität des Produkts bei. Die Chargennummer ist somit ein wichtiges Instrument für Qualitätssicherung und Verbraucherschutz in der Saatgutbranche.
  9. Wo kann man hochwertiges Saatgut mit vollständiger Etikettierung kaufen?
    Hochwertiges Saatgut mit vollständiger Etikettierung finden Sie bei verschiedenen Anbietern, wobei spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de besonders empfehlenswert sind. Diese etablierten Fachhändler bieten nicht nur eine große Auswahl an zertifiziertem und Standardsaatgut, sondern achten auch auf vollständige und korrekte Etikettierung nach EU-Standards. Gartencenter vor Ort haben den Vorteil der persönlichen Beratung und direkten Begutachtung der Etiketten. Online-Shops spezialisierter Anbieter punkten mit detaillierten Produktbeschreibungen und oft umfassenderen Sortimenten, insbesondere bei seltenen oder Bio-Sorten. Beim Kauf sollten Sie darauf achten, dass alle Pflichtangaben wie Keimfähigkeit, Reinheit, Mindesthaltbarkeitsdatum und Chargennummer klar ersichtlich sind. Seriöse Anbieter stellen diese Informationen transparent dar und verwenden nur Saatgut, das den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Vermeiden Sie Anbieter ohne vollständige Etikettierung, da dies auf mangelnde Qualitätskontrolle hindeuten kann.
  10. Welche Qualitätskriterien sollte man beim Saatgutkauf beachten?
    Beim Saatgutkauf sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend, die sich direkt aus der Etikettierung ablesen lassen. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de empfehlen, zunächst auf das Mindesthaltbarkeitsdatum zu achten - frisches Saatgut keimt generell besser. Die Keimfähigkeit sollte bei Gemüsesaatgut mindestens 70%, idealerweise über 85% betragen. Ein hoher Reinheitsgrad von über 98% ist wünschenswert und zeigt, dass kaum Fremdkörper oder andere Samenarten enthalten sind. Achten Sie auf die Sortenbezeichnung und prüfen Sie, ob es sich um F1-Hybride oder samenfeste Sorten handelt, je nach Ihren Bedürfnissen. Bei Bio-Anbau sollten Sie auf entsprechende Zertifizierungen und das EU-Bio-Logo achten. Die Herkunftsangabe kann relevant sein, wenn Sie regionalen Anbau unterstützen möchten. Vollständige Etikettierung mit allen Pflichtangaben, einschließlich Chargennummer, spricht für seriöse Anbieter. Zusätzlich sind Informationen zu Saatgutbehandlungen wichtig, falls Sie unbehandeltes Saatgut bevorzugen.
  11. Wie wirken sich OECD-Saatgutsystem und ISTA-Standards auf die Qualitätssicherung aus?
    Das OECD-Saatgutsystem und die ISTA-Standards bilden das Rückgrat der internationalen Saatgut-Qualitätssicherung und haben direkten Einfluss auf die Etikettierung. Das OECD-System ermöglicht den internationalen Handel von Saatgut durch einheitliche Qualitätsstandards und Zertifizierungsverfahren, die in allen Mitgliedsländern anerkannt werden. Dies gewährleistet, dass ein in Deutschland zertifiziertes Saatgut auch in anderen OECD-Ländern den gleichen Qualitätsansprüchen genügt. Die International Seed Testing Association (ISTA) legt weltweit einheitliche Methoden zur Saatgutprüfung fest, wodurch ein Keimfähigkeitstest in Deutschland genauso durchgeführt wird wie in anderen ISTA-Mitgliedsländern. Diese Standardisierung sorgt für Vergleichbarkeit und Verlässlichkeit der Etikettenangaben. Beide Systeme tragen zur Harmonisierung von Prüfverfahren, Qualitätskriterien und Kennzeichnungsvorschriften bei, was Verbrauchern weltweit einheitliche und vertrauenswürdige Informationen über Saatgutqualität garantiert.
  12. Welche Rolle spielt das Bundessortenamt bei der Saatgutzertifizierung?
    Das Bundessortenamt spielt eine zentrale Rolle in der deutschen Saatgutzertifizierung und beeinflusst maßgeblich die Etikettierung von Saatgut. Als staatliche Behörde ist es für die Zulassung neuer Pflanzensorten verantwortlich und prüft dabei Kriterien wie Unterscheidbarkeit, Homogenität und Beständigkeit. Das Amt führt umfassende Sortenprüfungen durch, die mehrere Jahre dauern können, bevor eine Sorte offiziell zugelassen wird. Diese Zulassung ist Voraussetzung dafür, dass eine Sorte kommerziell vermarktet und entsprechend etikettiert werden darf. Das Bundessortenamt überwacht auch die Einhaltung der Saatgutqualitätsstandards und führt regelmäßige Kontrollen bei Saatguterzeugern und -händlern durch. Es arbeitet eng mit internationalen Organisationen wie der OECD zusammen und sorgt dafür, dass deutsche Qualitätsstandards den internationalen Anforderungen entsprechen. Die vom Bundessortenamt festgelegten Standards fließen direkt in die Etikettierungsvorschriften ein und gewährleisten, dass Verbraucher verlässliche Informationen über Sorte, Qualität und Eigenschaften des Saatguts erhalten.
  13. Wie beeinflusst der Sortenschutz die Etikettierung von Saatgut?
    Der Sortenschutz hat erheblichen Einfluss auf die Saatgutetikettierung und muss bei geschützten Sorten entsprechend vermerkt werden. Geschützte Sorten sind durch spezielle Kennzeichnungen auf dem Etikett erkennbar, die über die Schutzrechte informieren. Diese Markierungen warnen vor unbefugter Vermehrung und weisen auf eventuelle Lizenzgebühren hin. Für Hobbygärtner hat der Sortenschutz meist keine praktischen Auswirkungen, da sie die Samen in der Regel nur für den eigenen Bedarf verwenden. Landwirte müssen jedoch beim Nachbau geschützter Sorten Gebühren an die Züchter zahlen, was durch entsprechende Hinweise auf den Etiketten dokumentiert wird. Der Sortenschutz dient dem Schutz der Züchterrechte und sichert Investitionen in die Sortenenwicklung ab. Dies fördert Innovation und die Entwicklung neuer, verbesserter Pflanzensorten. Die Etikettierung muss klar erkennbar machen, ob eine Sorte unter Sortenschutz steht, um Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten und faire Vergütung der Züchtungsarbeit zu ermöglichen.
  14. Welchen Einfluss haben neue Züchtungstechniken auf die Saatgutkennzeichnung?
    Neue Züchtungstechniken wie CRISPR/Cas oder andere präzise Genombearbeitungsverfahren stellen die Saatgutkennzeichnung vor neue Herausforderungen und führen zu kontroversen Diskussionen. Die zentrale Frage ist, wie Saatgut aus diesen Techniken auf Etiketten gekennzeichnet werden soll. Während einige Experten argumentieren, dass diese Methoden lediglich natürliche Prozesse beschleunigen und daher keine besondere Kennzeichnung erfordern, fordern Verbraucherschützer transparente Etikettierung ähnlich der gentechnisch veränderten Organismen. Die EU und Deutschland ringen noch um einheitliche Regelungen für diese "neuen genomischen Techniken". Aktuell werden sie meist wie konventionelle Gentechnik behandelt und müssten entsprechend gekennzeichnet werden. Diese Unsicherheit betrifft sowohl Züchter als auch Verbraucher, da klare Kennzeichnungsrichtlinien fehlen. Die zukünftige Etikettierung wird wahrscheinlich zwischen verschiedenen Züchtungsmethoden differenzieren müssen, um Transparenz zu gewährleisten und Wahlfreiheit für Verbraucher zu ermöglichen. Die Entwicklung dieser Kennzeichnungsstandards ist ein dynamischer Prozess, der wissenschaftliche Erkenntnisse, rechtliche Aspekte und gesellschaftliche Akzeptanz berücksichtigen muss.
  15. Wie lagert man Saatgut nach den Angaben auf dem Etikett richtig?
    Die richtige Lagerung von Saatgut orientiert sich an den Hinweisen auf dem Etikett und folgt grundsätzlich der Regel "kühl, trocken und dunkel". Die meisten Saatgutetiketten empfehlen Lagertemperaturen zwischen 0 und 10°C bei einer relativen Luftfeuchtigkeit unter 50%. Ein alter Kühlschrank in der Garage eignet sich hervorragend für diese Zwecke. Besonders wichtig ist die luftdichte Verpackung, um Feuchtigkeit fernzuhalten - hierfür eignen sich verschließbare Dosen oder Vakuumbeutel. Manche Samen wie tropische Arten vertragen keine Kälte und sollten bei Zimmertemperatur gelagert werden, was entsprechend auf dem Etikett vermerkt ist. Die Etiketten geben oft spezifische Hinweise zur optimalen Lagerung der jeweiligen Art. Samen sollten vor Schädlingen geschützt und regelmäßig kontrolliert werden. Bei sachgerechter Lagerung können viele Samen deutlich länger als das Mindesthaltbarkeitsdatum ihre Keimfähigkeit behalten. Wichtig ist auch, die Originalverpackung mit allen Etiketteninformationen aufzubewahren, um später noch alle wichtigen Daten zur Verfügung zu haben.
  16. Wie kann man die Keimfähigkeit von Saatgut selbst testen?
    Die Keimfähigkeit von Saatgut lässt sich mit einem einfachen Keimtest zu Hause überprüfen, besonders wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Nehmen Sie eine repräsentative Stichprobe von 10-20 Samen und legen Sie diese zwischen feuchte Küchenpapier oder Watte in einer Schale. Bedecken Sie die Schale mit Plastikfolie, um die Feuchtigkeit zu halten, und stellen Sie sie an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Die optimale Keimtemperatur variiert je nach Pflanzenart und ist oft auf dem Etikett angegeben - meist zwischen 18-22°C. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Nach der auf dem Etikett angegebenen Keimdauer können Sie die gekeimten Samen zählen. Bei 10 Samen entsprechen beispielsweise 7 gekeimte Samen einer Keimfähigkeit von 70%. Dieser Test gibt Ihnen eine gute Einschätzung der aktuellen Keimkraft und hilft bei der Berechnung der benötigten Saatgutmenge für die Aussaat. Der Keimtest ist besonders wertvoll bei älterem oder selbst gewonnenem Saatgut.
  17. Stimmt es, dass Saatgut nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum unbrauchbar wird?
    Das ist ein weitverbreiteter Mythos - Saatgut wird nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht automatisch unbrauchbar. Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf dem Etikett ist kein Verfallsdatum, sondern gibt an, bis wann der Hersteller die angegebene Keimfähigkeit garantiert. Danach nimmt die Keimkraft langsam ab, aber viele Samen bleiben noch lange keimfähig. Die tatsächliche Haltbarkeit hängt stark von der Pflanzenart und den Lagerbedingungen ab. Tomaten, Paprika oder Gurken können bei sachgerechter Lagerung noch nach 5-8 Jahren keimen, während Zwiebeln, Pastinaken oder Schwarzwurzeln bereits nach 1-2 Jahren deutlich an Keimkraft verlieren. Entscheidend ist die Lagerung unter optimalen Bedingungen: kühl, trocken und dunkel. Bei Unsicherheit über die Keimfähigkeit empfiehlt sich ein einfacher Keimtest vor der Aussaat. So können Sie auch älteres Saatgut sinnvoll nutzen, müssen aber eventuell mehr Samen aussäen, um die gewünschte Pflanzenzahl zu erreichen. Die Etikettenangaben helfen bei der Einschätzung der Lagerfähigkeit verschiedener Arten.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei der Saatgutetikettierung in Europa?
    Obwohl die EU-Richtlinien eine weitgehende Harmonisierung der Saatgutetikettierung anstreben, existieren noch regionale Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten. Diese betreffen hauptsächlich die sprachliche Gestaltung, zusätzliche nationale Anforderungen und kulturelle Präferenzen. Während die Grundangaben wie Keimfähigkeit, Reinheit und Sortenbezeichnung EU-weit standardisiert sind, können einzelne Länder zusätzliche Informationen vorschreiben. So verlangen manche Länder spezielle Hinweise zu regionalen Schädlingen oder klimatischen Besonderheiten. Die Kennzeichnung von Bio-Saatgut kann ebenfalls nationale Besonderheiten aufweisen, da verschiedene Länder unterschiedliche Bio-Verbände und -Standards haben. Auch die Gestaltung der Farbcodes kann leicht variieren, obwohl das Grundprinzip europaweit gleich ist. Beim Import von Saatgut zwischen EU-Ländern sind diese Unterschiede meist unproblematisch, können aber zu Verwirrung führen. Die fortschreitende Harmonisierung arbeitet daran, diese regionalen Unterschiede weiter zu reduzieren und eine noch einheitlichere Etikettierung in ganz Europa zu erreichen.
  19. Was ist der Unterschied zwischen Bio-Saatgut und konventionellem Saatgut bei der Kennzeichnung?
    Bio-Saatgut unterscheidet sich in der Kennzeichnung deutlich von konventionellem Saatgut durch spezifische Zertifizierungen und Hinweise. Das wichtigste Erkennungsmerkmal ist das EU-Bio-Logo - ein stilisiertes Blatt aus weißen Sternen auf grünem Hintergrund. Zusätzlich finden Sie die Codenummer der Öko-Kontrollstelle, die die Einhaltung der Bio-Standards überwacht. Bio-Saatgut stammt aus ökologischem Anbau ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger und wurde nicht chemisch gebeizt. Oft sind zusätzliche Hinweise wie "für den ökologischen Landbau geeignet" oder "aus kontrolliert biologischem Anbau" auf dem Etikett zu finden. Die Herkunftsangaben sind bei Bio-Saatgut meist detaillierter, da Rückverfolgbarkeit ein wichtiger Aspekt der Bio-Zertifizierung ist. Während konventionelles Saatgut häufig Hinweise auf Saatgutbehandlungen trägt, ist Bio-Saatgut grundsätzlich unbehandelt. Bei der Sortenauswahl bevorzugt Bio-Saatgut oft samenfeste Sorten gegenüber Hybriden, obwohl auch Bio-F1-Sorten verfügbar sind. Diese transparente Kennzeichnung ermöglicht umweltbewussten Gärtnern eine bewusste Produktwahl.
  20. Wie unterscheiden sich Saatgutverpackung und Pflanzgut in der Etikettierung?
    Saatgutverpackungen und Pflanzgut unterliegen unterschiedlichen Etikettierungsvorschriften, da es sich um verschiedene Produktkategorien handelt. Saatgutetiketten enthalten detaillierte Informationen über die Samen selbst: Keimfähigkeit, Reinheit, Mindesthaltbarkeitsdatum, Chargennummer und Sortenbezeichnung. Bei Pflanzgut wie Setzlingen, Zwiebeln oder Knollen stehen hingegen andere Aspekte im Vordergrund. Hier finden sich Angaben zur Pflanzzeit, Sortierung nach Größe oder Alter, sowie spezielle Behandlungshinweise. Während bei Saatgut die Keimfähigkeit zentral ist, sind bei Pflanzgut Informationen über Vorkultur, Herkunft und eventuelle Vortreibung wichtig. Die Farbkennzeichnung unterscheidet sich ebenfalls: Pflanzgut hat eigene Klassifizierungssysteme, die sich von den Saatgut-Farbcodes unterscheiden. Bei beiden Produktgruppen sind jedoch Sortenbezeichnung, Herkunft und eventuelle Bio-Zertifizierung wichtige gemeinsame Elemente. Pflanzgut benötigt oft zusätzliche Pflegehinweise und Informationen zur optimalen Pflanzzeit, die bei Saatgut in dieser Form nicht erforderlich sind. Diese unterschiedlichen Anforderungen spiegeln die verschiedenen Bedürfnisse und Verwendungszwecke beider Produktkategorien wider.
Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein.

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Zur Kategorie Samen
Topseller
Angebot
Produktbild einer Flasche GP Sonnenschutz von GreenPlan mit Angaben zu Schutz vor Hitzeschäden und Förderung eines ausgeglichenen Wasserhaushalts sowie Anwendungsbereiche auf Deutsch. GP Sonnenschutz
Inhalt 0.25 Liter (75,96 € * / 1 Liter)
18,99 € * 24,99 € *
Angebot
Produktbild von GreenPlan 3D Wasserspeicher in einer weißen Flasche mit Beschriftungen zu Einsparungen und Anwendungsbereichen sowie einem QR-Code. GP 3D Wasserspeicher flüssig
Inhalt 0.5 Liter (57,98 € * / 1 Liter)
28,99 € * 38,99 € *
Produktbild von Sperli Radies Riesenbutter mit großen,runden,roten Radieschen in einem Korb und Markenlogo Sperli Radies Riesenbutter
Inhalt 1 Portion
0,89 € *
Produktbild von ReNatura Regio Blütenzauber Süd 275g mit Darstellung von bunten Wildblumen und Landkarte zur regionalen Herkunft aus Baden-Württemberg und Bayern. ReNatura Regio Blütenzauber Süd 275g
Inhalt 0.275 Kilogramm (83,60 € * / 1 Kilogramm)
22,99 € *
Kiepenkerl Duft-Malve Moschus Mischung Kiepenkerl Duft-Malve Moschus Mischung
Inhalt 1 Portion
2,39 € *
Produktbild von Sperli Grosses Gruenes Basilikum mit Hinweis auf einjaehrige Pflanze und Eignung fuer den Anbau in Kuebeln und der Freiland Pflanzzeit von Juni bis Oktober sowie dem Markenlogo. Sperli Basilikum Grosses Grünes
Inhalt 1 Portion
0,89 € *
Kiepenkerl Kirsch-Tomate Cherrola F1 Kiepenkerl Kirsch-Tomate Cherrola F1
Inhalt 1 Portion
1,39 € *
Kiepenkerl Snackgurke Salamanda F1 Kiepenkerl Snackgurke Salamanda F1
Inhalt 1 Portion
3,89 € *
Kiepenkerl Block-Paprika Yolo Wonder Kiepenkerl Block-Paprika Yolo Wonder
Inhalt 1 Portion
1,09 € *
Zur Kategorie Blumensamen und Zierpflanzen
Topseller
Produktbild von ReNatura Regio Blütenzauber Süd 275g mit Darstellung von bunten Wildblumen und Landkarte zur regionalen Herkunft aus Baden-Württemberg und Bayern. ReNatura Regio Blütenzauber Süd 275g
Inhalt 0.275 Kilogramm (83,60 € * / 1 Kilogramm)
22,99 € *
Kiepenkerl Duft-Malve Moschus Mischung Kiepenkerl Duft-Malve Moschus Mischung
Inhalt 1 Portion
2,39 € *
Kiepenkerl Landnelke Grenadin Mischung Kiepenkerl Landnelke Grenadin Mischung
Inhalt 1 Portion
1,09 € *
Kiepenkerl Ringelblume Wiesen-Goldblume Kiepenkerl Ringelblume Wiesen-Goldblume
Inhalt 1 Portion
2,39 € *
Produktbild von Sperli Löwenmäulchen Riesen Mischung mit bunten Blumen und Verpackungsdesign das Informationen wie einjährig und Schnittblume sowie Größenangabe enthält. Sperli Löwenmäulchen Riesen Mischung
Inhalt 1 Portion
0,89 € *
Angebot
Kiepenkerl Bärenohr Zulu Prince Kiepenkerl Bärenohr Zulu Prince
Inhalt 1 Portion
0,79 € * 1,09 € *
Passende Artikel
Produktbild von Sperli Saatgut-Konfetti rund auf einem Untergrund aus Sägespänen mit bunten Konfettikreisen um die Verpackung verteilt. Sperli Saatgut-Konfetti, rund
Inhalt 1 Stück
3,89 € *
Kiepenkerl Zwiebel Exhibition Kiepenkerl Zwiebel Exhibition
Inhalt 1 Portion
3,29 € *
Kiepenkerl Zwiebel Stuttgarter Riesen Kiepenkerl Zwiebel Stuttgarter Riesen
Inhalt 1 Portion
1,09 € *
Kiepenkerl Zwiebel De Brunswick Kiepenkerl Zwiebel De Brunswick
Inhalt 1 Portion
1,09 € *
Kiepenkerl Zwiebel De la Reine Kiepenkerl Zwiebel De la Reine
Inhalt 1 Portion
1,09 € *
Kiepenkerl Lauchzwiebel Freddy Kiepenkerl Lauchzwiebel Freddy
Inhalt 1 Portion
1,09 € *