Schädlinge und Krankheiten bei Hülsenfrüchten meistern

Hülsenfrüchte: Nahrhafte Kraftpakete und ihre ungebetenen Gäste

Hülsenfrüchte sind wahre Alleskönner in Küche und Garten. Doch auch sie haben ihre Herausforderungen.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Hülsenfrüchte sind nährstoffreich und vielseitig einsetzbar
  • Häufige Schädlinge: Blattläuse, Erbsenkäfer und Bohnenfliegen
  • Integrierter Pflanzenschutz ist entscheidend für eine erfolgreiche Kultivierung

Die unterschätzte Bedeutung der Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte sind wahre Multitalente in unserer Ernährung und Landwirtschaft. Als eiweißreiche Nahrungsquelle sind sie nicht nur für Vegetarier und Veganer interessant, sondern auch für alle, die auf eine ausgewogene Ernährung achten. In der Landwirtschaft spielen sie eine wichtige Rolle als Bodenverbesserer, da sie in Symbiose mit Knöllchenbakterien leben und so Stickstoff im Boden anreichern.

Ob Erbsen, Bohnen oder Linsen – Hülsenfrüchte sind vielseitig einsetzbar und bereichern unsere Speisepläne. In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Klimaschutz immer wichtiger werden, gewinnen sie zusätzlich an Bedeutung. Ihr Anbau benötigt weniger Wasser als die Produktion tierischer Proteine und trägt zur Biodiversität bei.

Ungebetene Gäste im Hülsenfruchtparadies

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Hülsenfrüchte haben mit einer Reihe von Schädlingen und Krankheiten zu kämpfen, die Hobbygärtnern und Landwirten das Leben schwer machen können. Zu den häufigsten Plagegeistern gehören Blattläuse, Erbsenkäfer und Bohnenfliegen. Aber auch Pilzkrankheiten wie Echter Mehltau oder die gefürchtete Fusarium-Welke können ganze Ernten zunichtemachen.

Entscheidend für den Erfolg: Integrierter Pflanzenschutz

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen immer mehr Gärtner und Landwirte auf den integrierten Pflanzenschutz. Dieser ganzheitliche Ansatz kombiniert verschiedene Methoden, um Schädlinge und Krankheiten in Schach zu halten, ohne dabei die Umwelt über Gebühr zu belasten.

Statt blindlings zur Chemiekeule zu greifen, setzt man auf vorbeugende Maßnahmen wie die Wahl resistenter Sorten, optimale Standortbedingungen und die Förderung von Nützlingen. Erst wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, kommen – wohlüberlegt und gezielt – auch chemische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz.

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Die häufigsten Hülsenfrucht-Plagegeister

Blattläuse: Kleine Sauger, große Wirkung

Identifikation und Schaden

Blattläuse sind winzige, aber gefräßige Gesellen. Man erkennt sie an ihren birnenförmigen Körpern, die in verschiedenen Farben von Grün über Gelb bis hin zu Schwarz auftreten können. Sie sitzen meist in Kolonien an Blattunterseiten oder jungen Trieben und saugen den Pflanzensaft. Dadurch können sich Blätter kräuseln oder verformen. Zudem scheiden Blattläuse einen klebrigen Honigtau aus, auf dem sich oft Rußtaupilze ansiedeln.

Natürliche Feinde

Zum Glück haben Blattläuse viele natürliche Feinde. Marienkäfer und ihre Larven, Florfliegen, Schwebfliegen und Schlupfwespen können ganze Blattlauskolonien dezimieren. Ein Tipp aus der Praxis: Lassen Sie in der Nähe Ihrer Hülsenfrüchte einige Wildblumen stehen. Diese locken die nützlichen Insekten an und sorgen so für ein natürliches Gleichgewicht.

Bekämpfungsstrategien

Neben der Förderung von Nützlingen gibt es weitere Möglichkeiten, Blattläuse in Schach zu halten. Ein kräftiger Wasserstrahl kann die Läuse von den Pflanzen spülen. Auch Neem-Öl oder Schmierseifenlösungen haben sich bewährt. Im Notfall können auch spezielle Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen, aber Vorsicht: Diese sollten wirklich nur als letztes Mittel verwendet werden, da sie auch nützliche Insekten schädigen können.

Erbsenkäfer: Der heimliche Feinschmecker

Lebenszyklus und Schadbild

Der Erbsenkäfer ist ein raffinierter Schädling. Die erwachsenen Käfer legen ihre Eier an junge Erbsenhülsen. Die geschlüpften Larven bohren sich in die Hülsen und fressen die heranreifenden Erbsen von innen auf. Oft bemerkt man den Befall erst bei der Ernte, wenn man die kleinen Löcher in den Erbsen entdeckt. Ein Ärgernis für jeden Gärtner!

Präventive Maßnahmen

Vorbeugung ist hier besonders wichtig. Achten Sie auf eine gute Fruchtfolge und bauen Sie Erbsen nicht jedes Jahr am selben Standort an. Entfernen Sie nach der Ernte alle Pflanzenreste gründlich, da sich die Käfer darin verstecken können. Ein früher Anbau kann helfen, da die Erbsen dann schon reif sind, bevor die Käfer aktiv werden.

Bekämpfungsmöglichkeiten

Ist der Käfer einmal da, wird's knifflig. Biologische Gegenspieler gibt es leider kaum. In kleinen Gärten kann das Absammeln der Käfer helfen. Im größeren Maßstab setzen Landwirte auf den Einsatz von Pheromonfallen oder, als letzte Option, auf zugelassene Insektizide. Aber Achtung: Timing ist hier alles, denn sobald die Larven in den Hülsen sind, kommen wir nicht mehr an sie ran.

Bohnenfliege: Der unterirdische Saboteur

Erkennung und Schadensymptome

Die Bohnenfliege ist ein heimtückischer Geselle. Ihre Larven fressen an den Wurzeln und Keimlingen der Bohnen, oft noch bevor diese überhaupt aus dem Boden kommen. Befallene Pflanzen kümmern, haben gelbe Blätter oder sterben ganz ab. Manchmal sieht man auch bräunliche "Miniergänge" in den Blättern – das Werk der Larven.

Kulturmaßnahmen zur Vorbeugung

Auch hier gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Eine gute Fruchtfolge ist besonders wichtig. Vermeiden Sie es, Bohnen direkt nach anderen Hülsenfrüchten oder Spinat anzubauen. Eine späte Aussaat, wenn der Boden schon wärmer ist, kann helfen, da die Fliegen dann schon ihren Höhepunkt überschritten haben. Mulchen Sie den Boden, um die Eiablage zu erschweren.

Biologische und chemische Kontrolle

Biologisch lässt sich die Bohnenfliege mit Nematoden bekämpfen. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer parasitieren die Larven der Fliege. In der konventionellen Landwirtschaft kommen auch Saatgutbehandlungen zum Einsatz. Im Hobbygarten sollte man darauf aber verzichten und lieber auf vorbeugende Maßnahmen setzen.

Alles in allem sind Hülsenfrüchte robuste und dankbare Pflanzen. Mit ein bisschen Wissen und Aufmerksamkeit lassen sich die meisten Probleme in den Griff bekommen. Und mal ehrlich: Gibt's was Schöneres, als die erste selbstgezogene Bohne oder Erbse zu ernten? Na also!

Wichtige Krankheiten bei Hülsenfrüchten: Von Welke bis Rost

Hülsenfrüchte sind nicht nur für uns Menschen eine leckere Nahrungsquelle, sondern leider auch für allerlei Krankheitserreger ein gefundenes Fressen. Als langjährige Biologin und passionierte Hobbygärtnerin habe ich schon so manchen Kampf gegen diese ungebetenen Gäste ausgefochten. Lasst uns mal einen genaueren Blick auf die häufigsten Übeltäter werfen.

Fusarium-Welke: Der heimtückische Bodenbewohner

Die Fusarium-Welke ist so eine Sache, die einem wirklich den letzten Nerv rauben kann. Stellt euch vor, ihr freut euch schon auf eure prächtige Bohnenernte, und plötzlich fangen die Pflanzen an zu welken, als hätten sie einen Sonnenstich. Aber Pustekuchen - hier ist ein Pilz am Werk!

Ursache und Symptome

Der Übeltäter ist ein Bodenpilz namens Fusarium. Er dringt über die Wurzeln in die Pflanze ein und verstopft die Leitungsbahnen. Das Ergebnis? Die Blätter werden gelb, welken und fallen ab. Im schlimmsten Fall kippt die ganze Pflanze um. Echt fies, oder?

Verbreitungswege

Das Gemeine an Fusarium ist, dass er sich im Boden pudelwohl fühlt und dort jahrelang überdauern kann. Er verbreitet sich durch infiziertes Saatgut, kontaminiertes Gießwasser oder auch durch Gartengeräte. Einmal im Beet, ist er schwer wieder loszuwerden.

Managementstrategien

Was tun? Nun, Vorbeugung ist hier besonders wichtig. Verwendet gesundes Saatgut und achtet auf eine gute Fruchtfolge. Wenn's doch mal passiert ist, hilft nur radikales Vorgehen: Befallene Pflanzen müssen raus, und zwar komplett mit Wurzeln. Und bitte nicht auf den Kompost damit!

Echter Mehltau: Der weiße Schleier des Grauens

Ach ja, der Echte Mehltau - mein alter Bekannter aus so mancher Gartensaison. Wenn eure Hülsenfrüchte plötzlich aussehen, als hätte jemand Mehl darüber gestreut, dann habt ihr es wahrscheinlich mit ihm zu tun.

Erkennungsmerkmale

Der Echte Mehltau zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf Blättern, Stängeln und Hülsen. Im fortgeschrittenen Stadium werden die befallenen Pflanzenteile braun und sterben ab. Klingt nicht gerade appetitlich, oder?

Begünstigende Faktoren

Dieser Pilz ist ein echter Diva: Er mag's warm und trocken. Stickige Luft und enge Pflanzabstände sind für ihn wie ein Wellnessprogramm. Besonders anfällig sind geschwächte oder überdüngte Pflanzen.

Bekämpfungsmaßnahmen

Um dem Mehltau Paroli zu bieten, solltet ihr auf gute Durchlüftung achten. Gießt morgens, damit die Blätter über Tag abtrocknen können. In meinem Garten schwöre ich auf eine Spritzbrühe aus Backpulver und Wasser - das mag der Pilz gar nicht. Und wenn's ganz schlimm wird, gibt's im Fachhandel auch zugelassene Fungizide.

Grauschimmel (Botrytis): Der graue Schleicher

Botrytis ist so ein Zeitgenosse, den man wirklich nicht unterschätzen sollte. Ich erinnere mich noch gut an das Jahr, als er mir fast die ganze Ernte verhagelt hat.

Infektionsbedingungen

Im Gegensatz zum Echten Mehltau liebt Botrytis es feucht und kühl. Besonders bei länger anhaltender Nässe fühlt er sich sauwohl. Er nutzt jede kleine Verletzung an der Pflanze als Eintrittspforte.

Schadbild an verschiedenen Pflanzenteilen

Der Grauschimmel macht seinem Namen alle Ehre: Befallene Pflanzenteile bedecken sich mit einem graubraunen, pelzigen Belag. Blüten und junge Hülsen können komplett verfaulen. Bei Bohnen sieht man oft braune Flecken auf den Hülsen - echt unappetitlich.

Integrierte Bekämpfungsansätze

Gegen Botrytis hilft vor allem eines: Hygiene im Garten. Entfernt welke Blüten und befallene Pflanzenteile sofort. Achtet auf gute Belüftung und vermeidet Verletzungen beim Gießen oder Pflegen. In besonders feuchten Jahren kann eine vorbeugende Behandlung mit Pflanzenstärkungsmitteln sinnvoll sein.

Ackerbohnenrost: Der rostbraune Plagegeist

Zuletzt noch ein Wort zum Ackerbohnenrost. Der hat mir letztes Jahr ganz schön zugesetzt, als ich dachte, ich könnte mal eben ein paar Ackerbohnen zwischendurch anbauen.

Symptome und Auswirkungen

Typisch für den Rost sind rostbraune Pusteln auf Blättern und Stängeln. Die Blätter vergilben und fallen vorzeitig ab. Bei starkem Befall kann die ganze Pflanze eingehen. Das Fiese daran: Der Pilz schwächt die Pflanze so sehr, dass der Ertrag deutlich zurückgeht.

Epidemiologie

Der Ackerbohnenrost überwintert auf Pflanzenresten und verbreitet sich bei feucht-warmer Witterung rasend schnell. Die Sporen werden durch Wind und Regen verteilt und können im Nu ein ganzes Feld befallen.

Resistenzzüchtung und Kontrolle

Zum Glück gibt es mittlerweile einige rostresistente Sorten. Die sind zwar nicht komplett immun, aber deutlich widerstandsfähiger. Ansonsten gilt: Fruchtwechsel einhalten, befallene Pflanzenreste entfernen und im Notfall zu zugelassenen Fungiziden greifen.

Alles in allem sind Krankheiten bei Hülsenfrüchten zwar eine Herausforderung, aber mit etwas Wissen und der richtigen Vorsorge kriegt man das schon in den Griff. Und wenn mal was schiefgeht - keine Panik! Aus Fehlern lernt man bekanntlich am besten. In diesem Sinne: Ran an die Bohnen und viel Erfolg im Kampf gegen die fiesen Pilze!

Präventive Maßnahmen: Gesunde Hülsenfrüchte durch Vorsorge

Beim Anbau von Hülsenfrüchten gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Hier sind einige bewährte Methoden, um Bohnen, Erbsen und Co. vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen.

Fruchtfolge und Anbaupausen: Dem Boden Erholung gönnen

Eine kluge Fruchtfolge ist wie ein abwechslungsreiches Menü für die Erde. Warum ist das wichtig? Viele Schädlinge und Krankheitserreger haben sich auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. Durch Wechsel bringen wir sie aus dem Konzept.

Ein guter Rhythmus wäre zum Beispiel:

  • Jahr 1: Hülsenfrüchte
  • Jahr 2: Kohlgemüse
  • Jahr 3: Wurzelgemüse
  • Jahr 4: Blattgemüse

So erholt sich der Boden und Schädlinge können sich nicht festsetzen.

Sortenwahl und Resistenzzüchtung: Robuste Hülsenfrüchte

Resistente Sorten sind wie widerstandsfähige Pflanzen, die Krankheiten und Schädlingen trotzen können.

Was bringen resistente Sorten? Sie reduzieren Probleme und oft auch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Resistente Pflanzen können Krankheitserregern und Schädlingen besser widerstehen oder sind sogar immun gegen sie.

Beispiele für resistente Hülsenfrüchte:

  • Buschbohnen mit Resistenz gegen Bohnenmosaikvirus
  • Erbsensorten, die dem Echten Mehltau widerstehen
  • Ackerbohnen, die gegen Rost geschützt sind

Beachten Sie: Auch diese Sorten benötigen Pflege und gute Wachstumsbedingungen.

Hygiene im Garten: Gründliche Pflege

Gartenhygiene ist wie das Aufräumen nach einer Gartenparty - nur dass unsere Gäste Pilze, Bakterien und Insekten waren.

Pflanzenreste entfernen: Nach der Ernte sollten kranke Pflanzenteile entsorgt werden. Am besten in die Biotonne und nicht auf den Kompost. Warum? Weil viele Krankheitserreger und Schädlinge dort überwintern und im nächsten Jahr zurückkehren würden.

Werkzeuge reinigen: Gartenwerkzeuge können unbeabsichtigt zu Überträgern werden. Eine Reinigung mit Seifenlauge oder verdünntem Alkohol nach der Arbeit an kranken Pflanzen kann helfen. Bei Bedarf auch eine Desinfektion mit speziellen Mitteln.

Optimale Kulturbedingungen: Ideale Umgebung für Hülsenfrüchte

Gesunde Pflanzen widerstehen Angriffen besser. Schaffen wir also beste Bedingungen für unsere Hülsenfrüchte!

Standortwahl und Bodenvorbereitung: Hülsenfrüchte bevorzugen sonnige und warme Standorte. Der Boden sollte locker und gut durchlüftet sein. Kompost vor der Aussaat macht den Boden krümelig und nährstoffreich.

Bewässerung und Düngung: Hülsenfrüchte mögen es gleichmäßig feucht. Staunässe ist zu vermeiden - sie begünstigt Pilzwachstum. Bei der Düngung können wir zurückhaltend sein. Dank ihrer Knöllchenbakterien versorgen sich Hülsenfrüchte größtenteils selbst mit Stickstoff. Etwas Kalium und Phosphor zur Blütezeit kann förderlich sein.

Biologische Bekämpfungsmethoden: Natürliche Verbündete

Manchmal braucht man Unterstützung im Kampf gegen Schädlinge. Statt chemischer Mittel können wir auf natürliche Helfer setzen.

Einsatz von Nützlingen: Hilfreiche Gartenbesucher

Marienkäfer und Schlupfwespen gegen Blattläuse: Diese Insekten sind effektive Blattlausbekämpfer. Ein Marienkäfer frisst täglich bis zu 50 Blattläuse! Schlupfwespen legen ihre Eier direkt in die Blattläuse.

Wie lockt man sie an? Oft reichen einladende Wildblumen in der Nähe. Oder man kauft sie im Fachhandel und setzt sie gezielt aus.

Nematoden gegen Bodenschädlinge: Diese mikroskopisch kleinen Würmer jagen Larven von Dickmaulrüsslern, Trauermücken und anderen Bodenschädlingen. Sie werden einfach im Gießwasser ausgebracht.

Pflanzenstärkungsmittel und Bioaktivatoren: Natürliche Stärkung

Pflanzenstärkungsmittel und Bioaktivatoren sind wie ein Vitamindrink für Hülsenfrüchte.

Wie funktioniert das? Diese Mittel unterstützen die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanzen. Sie machen sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Manche aktivieren sogar das pflanzeneigene Immunsystem für schnellere Reaktionen bei Angriffen.

Beispiele für wirksame Präparate:

  • Algenpräparate: Reich an Mineralstoffen und Spurenelementen
  • Schachtelhalmbrühe: Stärkt die Zellwände durch hohen Kieselsäuregehalt
  • Effektive Mikroorganismen: Fördern ein gesundes Bodenleben

Diese Mittel sind keine Wundermittel, können aber Hülsenfrüchten einen Vorteil verschaffen. Am besten wendet man sie vorbeugend an.

Mit diesen Methoden sind Sie gut vorbereitet für eine erfolgreiche Hülsenfrucht-Saison. Ein gesunder Garten funktioniert wie ein gut eingespieltes Team - alles greift ineinander. Also, viel Erfolg bei der Hülsenfrucht-Kultivierung!

Chemische Pflanzenschutzmaßnahmen bei Hülsenfrüchten

Auch wenn biologische und präventive Methoden immer die erste Wahl sein sollten, gibt es Situationen, in denen chemische Pflanzenschutzmittel nötig werden können. Dabei ist es wichtig, verantwortungsvoll und mit Bedacht vorzugehen.

Grundsätze des verantwortungsvollen Einsatzes

Bei der Anwendung chemischer Mittel gilt: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Vor dem Einsatz sollten immer erst alle anderen Optionen ausgeschöpft werden. Wichtig ist auch die richtige Wahl des Mittels - es sollte möglichst spezifisch gegen den vorhandenen Schädling oder die Krankheit wirken. Breit wirkende Mittel schaden oft auch Nützlingen.

Übersicht zugelassener Wirkstoffe

Die Palette zugelassener Wirkstoffe für Hülsenfrüchte ist begrenzt. Häufig kommen Pyrethroide gegen beißende und saugende Insekten zum Einsatz. Gegen pilzliche Erreger werden oft Azole oder Strobilurine verwendet. Die Zulassung ändert sich aber ständig, daher ist es ratsam, sich vor der Anwendung über den aktuellen Stand zu informieren.

Anwendungstechnik und Sicherheitsaspekte

Bei der Ausbringung ist auf eine gleichmäßige Verteilung zu achten. Windstille Tage sind ideal. Zum Schutz von Bienen sollte nicht während der Blüte gespritzt werden. Persönliche Schutzausrüstung wie Handschuhe und Atemschutz sind ein Muss. Nach der Anwendung unbedingt Wartezeiten bis zur Ernte einhalten!

Monitoring und Früherkennung für gesunde Hülsenfrüchte

Um Probleme frühzeitig zu erkennen und gezielt handeln zu können, ist regelmäßiges Monitoring unerlässlich.

Regelmäßige Pflanzenkontrollen

Mindestens einmal pro Woche sollten die Pflanzen gründlich unter die Lupe genommen werden. Dabei auf Verfärbungen, Fraßspuren oder ungewöhnliche Wuchsformen achten. Besonders die Blattunterseiten nicht vergessen - hier verstecken sich oft Schädlinge.

Einsatz von Fallen und Indikatorpflanzen

Gelbtafeln oder Pheromonfallen können helfen, den Befall frühzeitig zu erkennen. Manche Gärtner pflanzen auch besonders anfällige Sorten als "Wächter" - zeigen diese Symptome, ist höchste Alarmbereitschaft angesagt.

Moderne Technologien zur Schädlings- und Krankheitserkennung

In größeren Betrieben kommen zunehmend digitale Helfer zum Einsatz. Drohnen mit Spezialkameras können Stress bei Pflanzen erkennen, bevor er mit bloßem Auge sichtbar wird. Auch Smartphone-Apps zur Schädlingsbestimmung können hilfreich sein.

Aus Erfahrung lernen - Fallstudien und Praxisbeispiele

Erfolgreiche Bekämpfungsstrategien in verschiedenen Anbausystemen

Ein Bio-Betrieb in der Nähe von Freiburg hatte jahrelang Probleme mit der Brennfleckenkrankheit bei Bohnen. Durch eine Kombination aus resistenten Sorten, weiterer Fruchtfolge und dem gezielten Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln konnte der Befall deutlich reduziert werden.

Lehren aus Fehlschlägen und unerwarteten Herausforderungen

Ein konventioneller Betrieb in Niedersachsen setzte jahrelang auf chemische Bekämpfung von Blattläusen. Als die Schädlinge Resistenzen entwickelten, brach der Ertrag ein. Heute setzt der Betrieb auf ein integriertes Konzept mit Nützlingen und nur noch punktuellem Pflanzenschutzmitteleinsatz - mit Erfolg!

Blick in die Zukunft - was bringt die Forschung?

Neue Forschungsansätze in der Schädlings- und Krankheitsbekämpfung

Spannend sind Versuche mit Pheromonen zur Verwirrung von Schadinsekten oder der Einsatz von Mikroorganismen zur Stärkung der Pflanzenabwehr. Auch an der Optimierung biologischer Bekämpfungsmethoden wird intensiv geforscht.

Potenzial von CRISPR und anderen Gentechnologien

Die CRISPR-Technologie könnte es ermöglichen, gezielt resistente Sorten zu züchten, ohne artfremde Gene einzuführen. Ob und wie solche Pflanzen in Deutschland angebaut werden dürfen, ist aber noch Gegenstand hitziger Debatten.

Anpassungsstrategien an den Klimawandel

Mit zunehmender Erwärmung könnten neue Schädlinge bei uns heimisch werden. Gleichzeitig leiden viele Hülsenfrüchte unter Hitzestress. Die Züchtung hitzetoleranter und gleichzeitig widerstandsfähiger Sorten ist daher ein wichtiges Forschungsfeld.

Gesunde Hülsenfrüchte - ein ganzheitlicher Ansatz ist gefragt

Der Schutz von Hülsenfrüchten vor Schädlingen und Krankheiten ist eine komplexe Aufgabe. Ein Patentrezept gibt es nicht - zu unterschiedlich sind die Bedingungen von Betrieb zu Betrieb. Klar ist aber: Nur wer verschiedene Methoden clever kombiniert, wird langfristig erfolgreich sein.

Prävention durch Fruchtfolge, Sortenwahl und optimale Kulturbedingungen bildet das Fundament. Regelmäßiges Monitoring ermöglicht frühzeitiges Eingreifen. Biologische Methoden sollten Vorrang haben, chemische Mittel nur als letzte Option zum Einsatz kommen.

Die Forschung liefert ständig neue Erkenntnisse und Methoden. Wer am Ball bleibt und offen für Neues ist, wird auch in Zukunft gesunde und ertragreiche Hülsenfrüchte ernten können. Ganz gleich ob im Hausgarten oder im Großbetrieb - ein ganzheitlicher, durchdachter Managementansatz ist entscheidend für den Erfolg.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Schädlinge befallen Hülsenfrüchte am häufigsten?
    Die häufigsten Schädlinge an Hülsenfrüchten sind Blattläuse, Erbsenkäfer und Bohnenfliegen. Blattläuse erscheinen in verschiedenen Farben von Grün über Gelb bis Schwarz und saugen Pflanzensaft, wodurch sich Blätter kräuseln können. Der Erbsenkäfer legt seine Eier an junge Erbsenhülsen, die Larven fressen dann die heranreifenden Erbsen von innen auf. Die Bohnenfliege ist besonders heimtückisch, da ihre Larven an Wurzeln und Keimlingen fressen, oft noch bevor die Pflanzen aus dem Boden kommen. Diese drei Hauptschädlinge können erhebliche Schäden verursachen und erfordern unterschiedliche Bekämpfungsstrategien. Eine frühzeitige Erkennung durch regelmäßige Kontrollen ist entscheidend für erfolgreiche Gegenmaßnahmen. Besonders gefährdet sind geschwächte Pflanzen oder solche unter ungünstigen Kulturbedingungen.
  2. Wie funktioniert integrierter Pflanzenschutz bei Hülsenfrüchten?
    Integrierter Pflanzenschutz kombiniert verschiedene Methoden, um Schädlinge und Krankheiten ganzheitlich zu bekämpfen. Statt sofort chemische Mittel einzusetzen, beginnt man mit vorbeugenden Maßnahmen wie der Wahl resistenter Sorten, optimalen Standortbedingungen und der Förderung von Nützlingen. Die Fruchtfolge spielt eine zentrale Rolle, da viele Schädlinge wirtsspezifisch sind. Monitoring und Früherkennung ermöglichen gezieltes Handeln. Biologische Bekämpfungsmethoden wie Nützlinge oder Pflanzenstärkungsmittel haben Vorrang vor chemischen Lösungen. Erst wenn alle anderen Maßnahmen nicht ausreichen, kommen wohlüberlegt und gezielt auch chemische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Dieser Ansatz schont die Umwelt, erhält das natürliche Gleichgewicht und reduziert die Gefahr von Resistenzentwicklungen. Gleichzeitig werden Kosten gesenkt und die Pflanzengesundheit nachhaltig gestärkt.
  3. Welche Pilzkrankheiten bedrohen Erbsen und Bohnen?
    Die wichtigsten Pilzkrankheiten bei Hülsenfrüchten sind Fusarium-Welke, Echter Mehltau, Grauschimmel und Ackerbohnenrost. Die Fusarium-Welke wird durch einen Bodenpilz verursacht, der die Leitungsbahnen verstopft und zum Welken führt. Echter Mehltau zeigt sich als weißer, mehliger Belag auf Blättern und bevorzugt warme, trockene Bedingungen. Grauschimmel (Botrytis) liebt dagegen feuchte, kühle Verhältnisse und bildet graubraune, pelzige Beläge. Der Ackerbohnenrost tritt als rostbraune Pusteln auf und schwächt die Pflanzen erheblich. Alle diese Krankheiten können zu deutlichen Ertragsverlusten führen. Vorbeugende Maßnahmen wie gute Fruchtfolge, ausreichende Pflanzabstände für Belüftung und die Entfernung befallener Pflanzenteile sind essentiell. Resistente Sorten bieten zusätzlichen Schutz gegen diese gefürchteten Pilzkrankheiten.
  4. Warum leben Hülsenfrüchte in Symbiose mit Knöllchenbakterien?
    Hülsenfrüchte gehen eine faszinierende Partnerschaft mit Knöllchenbakterien (Rhizobien) ein, die beiden Partnern Vorteile bringt. Die Bakterien siedeln sich in speziellen Wurzelknöllchen an und können Luftstickstoff in für Pflanzen verfügbare Stickstoffverbindungen umwandeln. Im Gegenzug erhalten sie von der Pflanze Zucker und andere Nährstoffe. Diese Symbiose ermöglicht es Hülsenfrüchten, auch auf stickstoffarmen Böden zu gedeihen und macht sie zu wichtigen Bodenverbesserern. Nach der Ernte verbleibt ein Teil des gebundenen Stickstoffs im Boden und kommt nachfolgenden Kulturen zugute. Deshalb sind Hülsenfrüchte ideale Vor- oder Zwischenfrüchte in der Fruchtfolge. Diese natürliche Stickstoffbindung reduziert den Bedarf an mineralischen Düngern erheblich und trägt zur nachhaltigen Landwirtschaft bei. Die Symbiose ist ein perfektes Beispiel für die Effizienz natürlicher Kreisläufe.
  5. Wie erkennt man Fusarium-Welke bei Hülsenfrüchten?
    Fusarium-Welke erkennt man an charakteristischen Symptomen, die oft plötzlich auftreten. Zunächst werden die Blätter gelb, beginnend meist mit den unteren Blättern. Trotz ausreichender Bodenfeuchte welken die Pflanzen, als hätten sie Wassermangel. Die Welke tritt oft einseitig auf, da der Pilz die Leitungsbahnen ungleichmäßig verstopft. Bei fortgeschrittenem Befall fallen die Blätter ab und die ganze Pflanze kann absterben. Ein eindeutiges Erkennungsmerkmal ist die bräunliche Verfärbung der Leitungsbahnen, die beim Durchschneiden des Stängels sichtbar wird. Die Krankheit beginnt immer an den Wurzeln und breitet sich nach oben aus. Besonders bei warmem, feuchtem Wetter schreitet die Krankheit schnell voran. Früherkennung ist schwierig, da die Symptome oft erst auftreten, wenn der Pilz bereits das Leitungssystem erheblich geschädigt hat.
  6. Worin unterscheiden sich Leguminosen von anderen Gartenpflanzen?
    Leguminosen unterscheiden sich durch mehrere einzigartige Eigenschaften von anderen Gartenpflanzen. Der wichtigste Unterschied ist ihre Fähigkeit zur Symbiose mit Knöllchenbakterien, wodurch sie Luftstickstoff fixieren können. Diese Eigenschaft macht sie zu wertvollen Bodenverbesserern und reduziert ihren Düngebedarf erheblich. Botanisch sind Leguminosen durch ihre charakteristischen Hülsenfrüchte gekennzeichnet - längliche Kapseln, die die Samen enthalten. Viele haben schmetterlingsförmige Blüten, weshalb sie auch Schmetterlingsblütler genannt werden. Ernährungsphysiologisch sind sie besonders proteinreich und enthalten alle essentiellen Aminosäuren. Im Garten dienen sie als natürliche Gründünger und lockern schwere Böden mit ihren tiefreichenden Pfahlwurzeln. Ihre Anspruchslosigkeit macht sie zu idealen Kulturen für nachhaltige Anbausysteme. Sie benötigen meist weniger Wasser als andere Kulturen und tragen zur Biodiversität bei.
  7. Was ist der Unterschied zwischen biologischer und chemischer Schädlingsbekämpfung?
    Biologische Schädlingsbekämpfung nutzt natürliche Mechanismen und lebende Organismen, während chemische Bekämpfung auf synthetische Wirkstoffe setzt. Bei der biologischen Variante kommen Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Nematoden zum Einsatz, die Schädlinge natürlich dezimieren. Auch Pflanzenstärkungsmittel aus Algen, Schachtelhalm oder anderen natürlichen Quellen zählen dazu. Diese Methoden wirken meist langsamer, aber nachhaltiger und schonen Umwelt und Nützlinge. Chemische Mittel wirken dagegen schnell und effektiv, können aber Nebenwirkungen haben. Sie können Resistenzen fördern und auch nützliche Insekten schädigen. Wartezeiten bis zur Ernte müssen eingehalten werden. Im integrierten Pflanzenschutz werden beide Ansätze kombiniert - biologische Methoden haben Vorrang, chemische dienen als ultima ratio. Die Wahl der Methode hängt von Befallsstärke, Schadenschwelle und Umweltverträglichkeit ab.
  8. Welche Nützlinge bekämpfen Blattläuse an Hülsenfrüchten natürlich?
    Mehrere Nützlinge sind natürliche Feinde der Blattläuse und können ganze Kolonien dezimieren. Marienkäfer und ihre Larven sind besonders effektiv - ein erwachsener Käfer frisst täglich bis zu 50 Blattläuse. Florfliegen und ihre als 'Blattlauslöwen' bekannten Larven sind ebenfalls gefräßige Blattlausvertilger. Schwebfliegen legen ihre Eier direkt in Blattlauskolonien, wo sich die Larven entwickeln und Läuse fressen. Schlupfwespen parasitieren Blattläuse, indem sie ihre Eier in diese legen. Die parasitierten Läuse werden mumifiziert und platzen auf, wenn neue Wespen schlüpfen. Um diese nützlichen Helfer anzulocken, sollten Wildblumen in der Nähe stehen bleiben. Kräuter wie Dill, Fenchel oder Schafgarbe bieten Nektar und Unterschlupf. Ein naturnaher Garten mit vielfältigen Strukturen fördert das natürliche Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen am besten.
  9. Wo kann man biologische Pflanzenschutzmittel für Hülsenfrüchte kaufen?
    Biologische Pflanzenschutzmittel für Hülsenfrüchte sind in verschiedenen Bezugsquellen erhältlich. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl an umweltschonenden Produkten und kompetente Beratung. Auch Gartencenter und Baumärkte führen mittlerweile biologische Alternativen wie Neemöl, Schmierseifenlösungen oder Nützlinge. Online-Shops haben oft ein größeres Sortiment und ermöglichen detaillierte Produktvergleiche. Für Nützlinge gibt es spezialisierte Anbieter, die lebende Organismen wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Nematoden versenden. Auch Pflanzenstärkungsmittel aus Algen, Schachtelhalm oder effektiven Mikroorganismen sind weit verbreitet. Beim Kauf sollte man auf Qualität und korrekte Lagerung achten, besonders bei lebenden Nützlingen. Viele Produkte können auch selbst hergestellt werden - Brennnessel- oder Schachtelhalmbrühen sind bewährte Hausmittel. Wichtig ist die Beratung durch Fachleute für die richtige Anwendung.
  10. Welche Ausrüstung benötigt man für den sicheren Umgang mit Pflanzenschutzmitteln?
    Für den sicheren Umgang mit Pflanzenschutzmitteln ist persönliche Schutzausrüstung unerlässlich. Handschuhe sind das wichtigste Element - sie schützen vor direktem Hautkontakt mit den Wirkstoffen. Atemschutz verhindert das Einatmen von Sprühnebel oder Stäuben. Eine Schutzbrille schützt die Augen vor Spritzern. Langärmlige Kleidung und geschlossene Schuhe sind weitere Grundausstattung. Für die Ausbringung wird eine geeignete Sprühausrüstung benötigt, die eine gleichmäßige Verteilung gewährleistet. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de beraten über die richtige Ausrüstung für verschiedene Anwendungen. Nach der Arbeit müssen alle Geräte gründlich gereinigt werden. Die Schutzausrüstung sollte separat gewaschen oder entsorgt werden. Windstille Bedingungen sind für die Anwendung ideal. Bei biologischen Mitteln sind die Sicherheitsanforderungen meist geringer, aber Vorsicht ist dennoch geboten. Wartezeiten bis zur Ernte müssen unbedingt eingehalten werden.
  11. Wie beeinflusst die Bodenmikrobiologie die Widerstandsfähigkeit von Hülsenfrüchten?
    Die Bodenmikrobiologie spielt eine entscheidende Rolle für die Widerstandsfähigkeit von Hülsenfrüchten. Ein gesundes Bodenleben mit vielfältigen Mikroorganismen stärkt das Immunsystem der Pflanzen erheblich. Nützliche Bakterien und Pilze bilden symbiotische Beziehungen mit den Wurzeln und verbessern die Nährstoffaufnahme. Sie produzieren auch natürliche Antibiotika, die schädliche Krankheitserreger unterdrücken. Die berühmten Knöllchenbakterien sind nur ein Beispiel für diese wertvollen Partnerschaften. Mykorrhiza-Pilze erweitern das Wurzelsystem und erhöhen die Aufnahme von Wasser und Mineralstoffen. Ein aktives Bodenleben sorgt für bessere Bodenstruktur und Durchlüftung. Kompost, organische Dünger und Mulch fördern die Mikroorganismen. Chemische Behandlungen können das Bodenleben schädigen, während biologische Methoden es unterstützen. Effektive Mikroorganismen können gezielt eingesetzt werden, um die Bodenbiologie zu aktivieren und die Pflanzengesundheit zu stärken.
  12. Welche Rolle spielen Pflanzenstärkungsmittel im Immunsystem der Pflanzen?
    Pflanzenstärkungsmittel fungieren wie ein Vitamindrink für das pflanzliche Immunsystem und aktivieren die natürlichen Abwehrmechanismen. Sie unterstützen die Pflanzen dabei, ihre eigenen Schutzstoffe zu produzieren und Stresssituationen besser zu überstehen. Algenpräparate liefern wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente, die für starke Zellwände sorgen. Schachtelhalmbrühe ist reich an Kieselsäure und stärkt die Pflanzenstruktur gegen Pilzkrankheiten. Effektive Mikroorganismen fördern ein gesundes Wurzelmilieu und verbessern die Nährstoffaufnahme. Diese Mittel wirken vorbeugend und machen Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlingsbefall. Sie aktivieren das pflanzeneigene Immunsystem für schnellere Reaktionen bei Angriffen. Regelmäßig angewendet können sie den Bedarf an direkten Bekämpfungsmaßnahmen reduzieren. Wichtig ist die vorbeugende Anwendung vor Stresssituationen. Sie sind keine Wundermittel, aber wertvolle Bausteine im integrierten Pflanzenschutz und fördern die Pflanzengesundheit nachhaltig.
  13. Wie funktioniert Resistenzzüchtung bei Hülsenfrüchten genau?
    Resistenzzüchtung bei Hülsenfrüchten basiert auf der natürlichen genetischen Vielfalt und zielt darauf ab, Sorten mit eingebauten Abwehrmechanismen zu entwickeln. Züchter suchen in Genbanken und Wildformen nach Pflanzen, die natürliche Resistenzen gegen bestimmte Krankheiten oder Schädlinge besitzen. Diese wertvollen Gene werden durch Kreuzungen in ertragreichere Sorten eingearbeitet. Der Prozess dauert oft viele Jahre, da mehrere Generationen nötig sind, um stabile Eigenschaften zu erreichen. Moderne Züchtungsmethoden nutzen Marker-gestützte Selektion, um den Prozess zu beschleunigen. Es gibt verschiedene Arten von Resistenzen: komplette Immunität, Toleranz oder verzögerte Krankheitsentwicklung. Auch quantitative Resistenzen, die den Befall reduzieren, sind wertvoll. Herausforderungen entstehen, wenn Schaderreger neue Rassen entwickeln, die Resistenzen überwinden können. Deshalb werden oft mehrere Resistenzgene kombiniert. Die Züchtung muss auch Ertrag, Qualität und andere Eigenschaften berücksichtigen, um praktikable Sorten zu schaffen.
  14. Warum entwickeln Schädlinge Resistenzen gegen chemische Mittel?
    Schädlinge entwickeln Resistenzen gegen chemische Mittel durch evolutionäre Anpassung und Selektion. Wenn ein Pflanzenschutzmittel wiederholt eingesetzt wird, überleben nur die Individuen mit natürlichen genetischen Variationen, die sie weniger empfindlich machen. Diese resistenten Individuen vermehren sich bevorzugt und geben ihre Eigenschaften an die Nachkommen weiter. Mit jeder Generation steigt der Anteil resistenter Individuen in der Population. Besonders bei Schädlingen mit kurzen Generationszyklen und hohen Vermehrungsraten geht dieser Prozess schnell. Monokulturen und häufige Anwendung desselben Wirkstoffs beschleunigen die Resistenzentwicklung erheblich. Auch unterdosierte Anwendungen fördern Resistenzen, da sie einen Selektionsdruck ohne vollständige Bekämpfung ausüben. Deshalb ist Wirkstoffwechsel wichtig - verschiedene Mittel mit unterschiedlichen Wirkmechanismen sollten rotiert werden. Integrierter Pflanzenschutz mit biologischen Methoden verlangsamt Resistenzentwicklung, da natürliche Gegenspieler sich ebenfalls anpassen können.
  15. Wie erstellt man einen Pflanzenschutzkalender für Hülsenfrüchte?
    Ein Pflanzenschutzkalender für Hülsenfrüchte orientiert sich an den Entwicklungsstadien der Pflanzen und der Biologie von Schädlingen und Krankheitserregern. Beginnen Sie mit der Aussaatplanung im Frühjahr - hier sind Saatgutbehandlungen und Bodenvorbereitungen wichtig. Während der Keimung sind besonders Bohnenfliegen aktiv, entsprechende Überwachung ist nötig. In der Jugendentwicklung steht die Förderung der Knöllchenbakterien im Vordergrund. Zur Blütezeit sind Blattläuse häufig ein Problem, gleichzeitig dürfen keine bienengefährlichen Mittel verwendet werden. Die Hülsenbildung ist kritisch für Erbsenkäfer und Pilzkrankheiten wie Mehltau. Regelmäßige Kontrollen alle 7-14 Tage sind essentiell. Wetterprognosen helfen bei der Planung - feuchte Perioden begünstigen Pilzkrankheiten. Der Kalender sollte auch Erntezeiten und nachfolgende Bodenbearbeitung berücksichtigen. Vorbeugende Maßnahmen wie Fruchtfolge und Sortenplanung gehören ebenfalls dazu. Anpassungen je nach Region und lokalen Bedingungen sind wichtig für den Erfolg.
  16. Welche Hausmittel helfen gegen Mehltau bei Bohnen und Erbsen?
    Bewährte Hausmittel gegen Mehltau sind einfach herzustellen und umweltfreundlich. Eine Backpulverlösung aus einem Päckchen Backpulver auf einen Liter Wasser wirkt gegen den alkalischen pH-Wert, den Mehltau nicht verträgt. Die Lösung alle 7-14 Tage sprühen. Milch-Wasser-Gemische im Verhältnis 1:10 haben sich ebenfalls bewährt - die Milchsäurebakterien wirken fungizid. Schachtelhalmbrühe stärkt durch ihren hohen Kieselsäuregehalt die Zellwände und macht sie widerstandsfähiger. Dafür 100g frischen oder 10g getrockneten Schachtelhalm in einem Liter Wasser 24 Stunden einweichen, dann aufkochen und abseihen. Knoblauch-Zwiebel-Sud wirkt ebenfalls pilzhemmend. Diese Hausmittel sollten vorbeugend oder bei ersten Symptomen angewendet werden. Wichtig ist die Anwendung bei trockenem Wetter, damit die Mittel gut antrocknen können. Gute Belüftung der Pflanzen und das Vermeiden von Überkopfbewässerung sind zusätzlich wichtig. Bei starkem Befall reichen Hausmittel meist nicht aus.
  17. Stimmt es, dass Hülsenfrüchte keinen Dünger brauchen?
    Diese Aussage ist nur teilweise richtig und bedarf einer Differenzierung. Hülsenfrüchte können dank ihrer Symbiose mit Knöllchenbakterien tatsächlich ihren Stickstoffbedarf größtenteils selbst decken. Sie benötigen deutlich weniger Stickstoffdünger als andere Kulturen. Jedoch brauchen auch sie andere Nährstoffe wie Phosphor, Kalium und Mikronährstoffe für optimales Wachstum. Besonders während der Blüte und Hülsenbildung ist der Nährstoffbedarf erhöht. Eine Grundversorgung mit Kompost oder organischem Dünger ist daher empfehlenswert. Auf sehr nährstoffarmen Böden kann zusätzliche Düngung nötig sein. Die Stickstoffbindung funktioniert nur bei etablierter Symbiose - in den ersten Wochen nach der Aussaat sind die Pflanzen noch auf Bodenstickstoff angewiesen. Überdüngung mit Stickstoff kann sogar kontraproduktiv sein, da sie die Knöllchenbildung hemmt. Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über den tatsächlichen Nährstoffbedarf. Richtig ist: Hülsenfrüchte sind genügsamer als andere Kulturen, aber völlig ohne Nährstoffe geht es nicht.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Hülsenfruchtanbau in Deutschland?
    Der Hülsenfruchtanbau in Deutschland zeigt deutliche regionale Unterschiede aufgrund von Klima, Boden und Tradition. In den norddeutschen Küstenregionen gedeihen Ackerbohnen besonders gut - die milden, feuchten Bedingungen und schweren Böden sind ideal. Bayern und Baden-Württemberg sind traditionelle Anbaugebiete für Buschbohnen und Stangenbohnen, begünstigt durch das wärmere Klima. Ostdeutsche Bundesländer wie Brandenburg und Sachsen-Anhalt bauen verstärkt Körnererbsen an, da die sandigen Böden und das kontinentale Klima geeignet sind. In höheren Lagen der Mittelgebirge werden oft kältere resistente Sorten bevorzugt. Die Niederschlagsverteilung beeinflusst die Sortenwahl erheblich - regenreiche Gebiete begünstigen Pilzkrankheiten. Auch die Schädlingspopulationen variieren regional - mediterrane Einwanderer etablieren sich zuerst in wärmeren Gebieten. Traditionelle Anbaugebiete haben oft spezielle Lokalsorten entwickelt. Moderne Züchtung berücksichtigt diese regionalen Besonderheiten bei der Sortenentwicklung für optimale Anpassung.
  19. Was unterscheidet Schmetterlingsblütler von anderen Pflanzenfamilien?
    Schmetterlingsblütler (Fabaceae) haben charakteristische Merkmale, die sie eindeutig von anderen Pflanzenfamilien unterscheiden. Das auffälligste Merkmal sind ihre schmetterlingsförmigen Blüten mit fünf Blütenblättern: einem großen 'Fahne' genannten oberen Blatt, zwei seitlichen 'Flügeln' und zwei verwachsenen unteren Blättern, die das 'Schiffchen' bilden. Die Früchte sind typische Hülsen, die bei Reife aufspringen und die Samen freigeben. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Fähigkeit zur Stickstofffixierung durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien - eine einzigartige Eigenschaft unter den Pflanzenfamilien. Die Blätter sind oft gefiedert oder dreizählig und zeigen verschiedene Formen. Viele Arten besitzen Ranken zum Klettern. Die Samenschalen sind meist hart und wasserundurchlässig. Biochemisch sind sie durch hohe Proteingehalte charakterisiert. Diese Familie umfasst etwa 20.000 Arten weltweit, von winzigen Kräutern bis zu großen Bäumen. Die Blütenform ist speziell für Bestäubung durch Bienen und andere Insekten optimiert.
  20. Wie unterscheidet sich Kulturschutz von konventionellem Pflanzenschutz?
    Kulturschutz und konventioneller Pflanzenschutz unterscheiden sich grundlegend in ihrer Herangehensweise. Kulturschutz setzt auf vorbeugende, nicht-chemische Maßnahmen zur Verhinderung von Schädlings- und Krankheitsproblemen. Dazu gehören Fruchtfolge, Sortenwahl, optimale Kulturbedingungen, mechanische Bekämpfung und Förderung natürlicher Gegenspieler. Der Fokus liegt auf langfristiger Systemstabilität und Nachhaltigkeit. Konventioneller Pflanzenschutz dagegen reagiert hauptsächlich mit chemischen Mitteln auf bereits aufgetretene Probleme. Er wirkt schnell und zielgerichtet, kann aber Nebenwirkungen haben. Kulturschutz arbeitet mit natürlichen Prozessen und stärkt die Selbstregulation des Ökosystems. Die Wirkung ist langfristiger, aber oft langsamer sichtbar. Moderne Ansätze kombinieren beide Strategien im integrierten Pflanzenschutz - Kulturschutz bildet das Fundament, chemische Mittel werden nur bei Bedarf eingesetzt. Kulturschutz reduziert oft die Notwendigkeit direkter Bekämpfungsmaßnahmen und ist damit kostengünstiger und umweltschonender.
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