Stielmus im Bioanbau: Gesundes Wachstum fördern

Stielmus: Ein unterschätztes Gemüse mit vielen Möglichkeiten

Stielmus, manchmal auch Rübstiel genannt, ist ein vielseitiges Frühlingsgemüse aus der Kohlfamilie. Es verbindet einen hohen Nährwert mit einfachem Anbau und eignet sich besonders gut für den biologischen Gartenbau.

Stielmus auf einen Blick: Wichtige Informationen für Hobbygärtner

  • Gehört botanisch zur Familie der Brassicaceae
  • Nährstoffreich und vielseitig in der Küche verwendbar
  • Leicht im Bioanbau zu kultivieren
  • Ideal für Frühjahrs- und Herbstanbau
  • Benötigt nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden

Was genau ist Stielmus?

Botanische Einordnung

Stielmus (Brassica rapa var. cymosa) gehört zur Gattung Brassica in der Familie der Kreuzblütler. Es ist eng mit Raps und Rübsen verwandt. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre essbaren Blätter und Stiele aus, die man sowohl roh als auch gekocht genießen kann.

Geschichtlicher Hintergrund

Stielmus hat eine lange Tradition in der europäischen Küche. Bereits im Mittelalter wurde es als Nahrungspflanze geschätzt. In einigen Regionen Deutschlands, insbesondere im Ruhrgebiet, ist es bis heute ein beliebtes Gemüse. In anderen Gegenden geriet es in Vergessenheit, erlebt aber durch das wachsende Interesse an alten Gemüsesorten eine Renaissance.

Vorteile des Bioanbaus

Umweltfreundlichkeit

Der biologische Anbau von Stielmus ist besonders umweltschonend. Durch den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger wird die Bodengesundheit gefördert und die Artenvielfalt erhalten. Zudem bindet der Bioanbau CO2 im Boden und trägt so zum Klimaschutz bei.

Gesundheitliche Aspekte

Bio-Stielmus ist frei von Pestizidrückständen und enthält nachweislich mehr sekundäre Pflanzenstoffe als konventionell angebautes Gemüse. Diese Stoffe können das Immunsystem stärken und möglicherweise vor Krankheiten schützen. Auch der Geschmack profitiert vom Bioanbau - viele Gärtner berichten von einem intensiveren Aroma.

Nährwertprofil von Stielmus

Vitamine und Mineralstoffe

Stielmus ist äußerst nährstoffreich. Es enthält beachtliche Mengen an Vitamin C, Vitamin K und verschiedenen B-Vitaminen. Zudem ist es reich an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium und Eisen. Der hohe Gehalt an Ballaststoffen unterstützt eine gesunde Verdauung.

Gesundheitliche Vorteile

Der regelmäßige Verzehr von Stielmus könnte sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Die enthaltenen Antioxidantien schützen vor freien Radikalen und könnten so zur Krebsprävention beitragen. Die Glucosinolate, die für den leicht scharfen Geschmack verantwortlich sind, haben möglicherweise entzündungshemmende Eigenschaften.

Vorbereitung für den Bioanbau

Standortwahl

Lichtverhältnisse

Stielmus gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Zu viel direkte Sonneneinstrahlung kann zu schnellem Schossen führen, besonders bei Sommerhitze. Ein leichter Schatten am Nachmittag ist oft von Vorteil.

Bodenbeschaffenheit

Der ideale Boden für Stielmus ist nährstoffreich, humos und gut durchlässig. Schwere, staunasse Böden sollten vermieden werden, da sie zu Fäulnis führen können. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist optimal für das Wachstum.

Bodenverbesserung

Kompostierung

Eine gründliche Bodenvorbereitung ist entscheidend für den Erfolg. Arbeiten Sie vor der Aussaat gut verrotteten Kompost in den Boden ein. Etwa 2-3 Liter pro Quadratmeter reichen aus, um die Bodenstruktur zu verbessern und Nährstoffe bereitzustellen.

Gründüngung

Eine Gründüngung im Vorjahr kann die Bodenqualität erheblich steigern. Pflanzen wie Phacelia oder Lupinen lockern den Boden auf und hinterlassen wertvolle Nährstoffe. Mähen Sie die Gründüngung etwa drei Wochen vor der Aussaat des Stielmus und arbeiten Sie sie flach in den Boden ein.

Werkzeuge und Materialien

Benötigte Gartengeräte

Für den Anbau von Stielmus benötigen Sie grundlegende Gartenwerkzeuge wie Spaten, Rechen und Hacke. Eine Gießkanne oder ein Bewässerungssystem ist ebenfalls wichtig, da Stielmus gleichmäßige Feuchtigkeit benötigt. Für die Ernte empfiehlt sich eine scharfe Gartenschere.

Biologische Düngemittel

Im Bioanbau kommen nur organische Düngemittel zum Einsatz. Neben Kompost eignen sich Hornspäne oder Brennnesseljauche gut zur Düngung von Stielmus. Diese Dünger geben ihre Nährstoffe langsam ab und fördern das Bodenleben.

Mit diesen Vorbereitungen schaffen Sie gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Bioanbau von Stielmus. Die Mühe lohnt sich, denn Sie werden mit einem gesunden, schmackhaften Gemüse belohnt, das Sie genießen können.

Aussaat und Pflanzung von Stielmus - Ein Leitfaden für Hobbygärtner

Die richtige Zeit für die Aussaat

Als erfahrene Hobbygärtnerin habe ich gelernt, dass der Zeitpunkt der Aussaat entscheidend für den Erfolg beim Anbau von Stielmus ist. Wir haben zwei Hauptperioden für die Aussaat:

Frühling: Der frühe Vogel fängt den Wurm

Von Mitte März bis Ende April ist die ideale Zeit, um Stielmus für eine Frühjahrsernte auszusäen. Der Boden sollte sich zu diesem Zeitpunkt schon etwas erwärmt haben. Meiner Erfahrung nach führt eine frühe Aussaat oft zu robusteren Pflanzen, die Schädlingen besser trotzen können.

Sommer: Für eine zweite Runde im Herbst

Wer eine Herbsternte anstrebt, sollte Mitte Juli bis Anfang August aussäen. So nutzen Sie die warmen Sommertage für eine rasche Keimung und Entwicklung. Die Pflanzen haben dann genügend Zeit, um vor dem ersten Frost eine beachtliche Größe zu erreichen.

Bewährte Methoden der Aussaat

Bei der Aussaat von Stielmus haben wir im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: direkt ins Freiland oder in Anzuchttöpfen vorziehen.

Ab ins Freiland: Die unkomplizierte Variante

Die Direktsaat eignet sich besonders für größere Flächen und ist wohl die einfachste Methode. Säen Sie die Samen in Reihen mit etwa 30 cm Abstand und einer Tiefe von 1-2 cm aus. Achten Sie darauf, den Boden feucht zu halten, bis die ersten Keimlinge erscheinen.

Vorziehen: Für einen kontrollierten Start

Das Vorziehen in Anzuchttöpfen ermöglicht eine bessere Kontrolle und Schutz vor widrigen Wetterbedingungen. Verwenden Sie Bio-Anzuchterde in Multitopfplatten. Drücken Sie die Samen etwa 1 cm tief in die feuchte Erde und halten Sie eine Temperatur von 15-20°C. Nach 3-4 Wochen können Sie die Jungpflanzen ins Freiland umsetzen.

Der richtige Abstand für ein gesundes Wachstum

Die Pflanzabstände sind entscheidend für eine optimale Entwicklung und einen guten Ertrag. Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich folgende Abstände empfehlen:

  • Zwischen den Reihen: 30-40 cm
  • Zwischen den Pflanzen in der Reihe: 20-25 cm

Ein zu enger Stand führt zu Konkurrenz um Ressourcen, während zu weite Abstände wertvollen Gartenraum verschwenden. Ein bewährter Kompromiss sind 30 cm zwischen den Reihen und 20 cm zwischen den Pflanzen.

Stielmus in guter Gesellschaft: Mischkultur-Möglichkeiten

Stielmus ist ein hervorragender Kandidat für Mischkulturen. Hier einige Partnerpflanzen, die sich in meinem Garten bewährt haben:

  • Salate: Nutzen den Platz zwischen den Stielmus-Reihen optimal
  • Radieschen: Eine schnell wachsende Zwischenkultur
  • Kohlrabi: Ergänzt sich gut im Nährstoffbedarf
  • Zwiebeln oder Knoblauch: Können Schädlinge abwehren

Eine geschickte Mischkultur optimiert nicht nur die Bodennutzung, sondern fördert auch das natürliche Gleichgewicht im Garten.

Pflege im Bioanbau: So gedeiht Ihr Stielmus prächtig

Wasser: Der Lebenssaft für gesundes Wachstum

Stielmus hat einen moderaten Wasserbedarf. Besonders in der Keimphase und während der Blattentwicklung ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig. Allerdings kann zu viel Nässe zu Fäulnis führen - hier ist also Fingerspitzengefühl gefragt.

Wie viel Wasser braucht Stielmus?

Der Wasserbedarf variiert je nach Wachstumsphase und Wetter. Aus meiner Erfahrung hat sich folgende Faustregel bewährt:

  • Keimphase: Boden stets feucht halten
  • Wachstumsphase: 2-3 Mal pro Woche gießen
  • Bei Trockenheit: Häufiger wässern, aber Staunässe vermeiden

Clever bewässern: Effiziente Techniken

Um Wasser zu sparen und gleichzeitig optimal zu bewässern, empfehle ich folgende Methoden:

  • Tröpfchenbewässerung: Spart Wasser und reduziert das Risiko von Pilzerkrankungen
  • Frühes Gießen: Am Morgen zu gießen minimiert Verdunstungsverluste
  • Mulchen: Hält die Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut

Natürliche Düngung: Kraftfutter für Ihre Pflanzen

Im Bioanbau setzen wir auf natürliche Düngemethoden, die den Boden nachhaltig verbessern und die Pflanzen optimal versorgen.

Kompost: Das schwarze Gold des Gartens

Kompost ist nicht nur ein Nährstofflieferant, sondern verbessert auch die Bodenstruktur. Für Stielmus empfehle ich:

  • Vor der Aussaat: 2-3 l/m² gut verrotteten Kompost einarbeiten
  • Während des Wachstums: Leichte Kompostgaben als Mulch ausbringen

Flüssige Power: Organische Flüssigdünger

Manchmal benötigen unsere Pflanzen einen schnellen Nährstoffschub. Hier kommen organische Flüssigdünger ins Spiel:

  • Brennnesseljauche: Reich an Stickstoff, ideal für üppiges Blattwachstum
  • Schachtelhalmbrühe: Stärkt die Pflanzen gegen Pilzerkrankungen
  • Beinwelljauche: Liefert Kalium für kräftige Pflanzen

Diese Jauchen werden im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und alle 2-3 Wochen angewendet. Ein kleiner Tipp aus meinem Garten: Experimentieren Sie mit verschiedenen Mischungen, um die optimale Versorgung für Ihre Pflanzen zu finden.

Kampf dem Unkraut: Biogarten-Strategien

Unkraut kann zur echten Herausforderung werden, besonders wenn man auf chemische Hilfsmittel verzichtet. Hier sind einige bewährte Methoden aus meiner jahrelangen Praxis:

Händische Methoden: Zurück zu den Wurzeln

  • Regelmäßiges Hacken: Alle 1-2 Wochen leicht hacken, um Unkraut im Keimstadium zu entfernen
  • Jäten: Größere Unkräuter vorsichtig mit der Wurzel entfernen
  • Abflämmen: Bei trockener Witterung können Unkräuter zwischen den Reihen abgeflammt werden - aber Vorsicht, nicht die Nutzpflanzen erwischen!

Mulchen: Prävention ist die halbe Miete

Mulchen ist eine effektive Methode, um Unkraut zu unterdrücken und gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren. In meinem Garten haben sich folgende Mulchmaterialien für Stielmus bewährt:

  • Rasenschnitt: Dünn auftragen, um Fäulnis zu vermeiden
  • Stroh: Eine lockere Schicht von 3-5 cm tut Wunder
  • Holzhäcksel: Ideal für die Wege zwischen den Beeten

Mit diesen Pflege- und Anbaumethoden legen Sie den Grundstein für eine reiche Stielmus-Ernte. Denken Sie daran: Jeder Garten ist einzigartig. Experimentieren Sie und finden Sie heraus, was in Ihrem grünen Reich am besten funktioniert. Viel Erfolg und Freude beim Gärtnern!

Natürlicher Pflanzenschutz für gesunde Stielmus-Pflanzen

Im Biogarten spielt der natürliche Pflanzenschutz eine Schlüsselrolle beim Stielmus-Anbau. Meine jahrelange Erfahrung hat gezeigt, dass vorbeugende Maßnahmen oft wirkungsvoller sind als die Bekämpfung bereits vorhandener Schädlinge. Lassen Sie uns einen Blick auf häufige Probleme und biologische Lösungsansätze werfen:

Häufige Schädlinge bei Stielmus

Zwei Hauptübeltäter machen unseren Stielmus-Pflanzen besonders zu schaffen:

  • Erdflöhe: Diese winzigen Hüpfer hinterlassen charakteristische Löcher in den Blättern. Bei starkem Befall können sie junge Pflanzen regelrecht kahlfressen.
  • Kohlweißlinge: Die gefräßigen Raupen dieser Schmetterlinge machen oft ganze Arbeit und lassen nur die Blattrippen übrig.

Biologische Schädlingsbekämpfung

Statt zur chemischen Keule zu greifen, setze ich auf natürliche Methoden:

Nützlinge als Verbündete

Ein vielfältiger Garten lockt natürliche Helfer an:

  • Marienkäfer und ihre Larven sind wahre Blattlaus-Vertilger
  • Schlupfwespen nutzen Raupen als lebende Kinderstube
  • Vögel picken sich gerne ein Raupen-Dessert

Mit Blühstreifen, Totholzecken oder einem selbstgebauten Insektenhotel können Sie gezielt Nützlinge in Ihren Garten einladen.

Pflanzliche Präparate

Selbst angesetzte Pflanzenjauchen und -brühen sind meine geheime Waffe:

  • Brennnesseljauche stärkt die Pflanzen und vertreibt nebenbei Blattläuse
  • Knoblauchauszug wirkt wie ein natürliches Mehrzweck-Abwehrmittel
  • Rainfarnbrühe hält Kohlweißlinge auf Abstand

Vorsicht ist jedoch geboten - zu häufiges Spritzen kann die Pflanzen stressen. Weniger ist oft mehr.

Krankheitsprävention

Vorbeugen ist bekanntlich besser als heilen - das gilt auch für unseren Stielmus:

Fruchtfolge im Auge behalten

Eine kluge Fruchtfolge kann Wunder wirken:

  • Stielmus sollte nicht öfter als alle 4 Jahre auf derselben Fläche stehen
  • Vermeiden Sie andere Kreuzblütler wie Kohl oder Radieschen als Vor- oder Nachkultur
  • Hülsenfrüchte oder Kartoffeln sind ideale Vormieter

Auf robuste Sorten setzen

Manche Stielmus-Sorten stecken mehr weg als andere:

  • Robuste Varianten wie 'Namenia' oder 'Grüner Engel' haben sich in meinem Garten bewährt
  • Samenfeste Sorten passen sich oft besser an lokale Gegebenheiten an

Probieren geht über Studieren - testen Sie verschiedene Sorten und schauen Sie, welche in Ihrem Garten am besten gedeihen.

Von der Ernte bis auf den Teller: Stielmus richtig handhaben

Die Kunst liegt nicht nur im Anbau, sondern auch in der richtigen Ernte und Lagerung von Stielmus. Hier ein paar Tipps aus meinem Erfahrungsschatz:

Erntezeiten und -methoden

Der perfekte Moment

Stielmus ist ein Schnellstarter:

  • Schon 6-8 Wochen nach der Aussaat kann die erste Ernte beginnen
  • Junge, zarte Blätter und Stiele schmecken am besten
  • Regelmäßiges Ernten regt die Pflanze zu neuem Wachstum an

Behutsam ernten

Gehen Sie sanft mit Ihren Pflanzen um:

  • Äußere Blätter vorsichtig abschneiden oder -drehen
  • Das Herz der Pflanze verschonen, damit sie weiterwachsen kann
  • Sauberes, scharfes Werkzeug verhindert Verletzungen

Stielmus haltbar machen

Kurzzeitlagerung

Frisch geernteter Stielmus hält sich im Kühlschrank eine Weile:

  • Ungewaschene Blätter in ein feuchtes Tuch wickeln
  • Im Plastikbeutel im Gemüsefach lagern
  • Innerhalb von 3-5 Tagen verarbeiten

Für die Vorratskammer

Wenn die Ernte üppig ausfällt:

  • Blanchieren und einfrieren für Wintervorräte
  • Fermentieren zu Kimchi - eine spannende Geschmackserfahrung
  • Trocknen für Tee oder als nährstoffreiches Pulver

Ab in die Küche

Vielseitig verwendbar

Stielmus ist ein wahres Multitalent:

  • Junge Blätter peppen jeden Salat auf
  • Kurz gedünstet als knackige Gemüsebeilage
  • In Suppen und Eintöpfen für extra Nährstoffe

Von klassisch bis experimentell

Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf:

  • Stielmus-Kartoffel-Auflauf - ein Klassiker neu interpretiert
  • Grüne Smoothies mit Stielmus für den Vitaminkick am Morgen
  • Stielmus-Pesto als überraschende Pastasauce

Stielmus ist wirklich ein dankbares Gemüse für den Biogarten. Mit der richtigen Pflege, einem wachsamen Auge für Schädlinge und kreativen Ideen in der Küche werden Sie dieses nährstoffreiche Blattgemüse lieben lernen. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich überraschen, wie vielseitig Stielmus sein kann!

Saatgutgewinnung und -erhaltung bei Stielmus: Ein Abenteuer für Hobbygärtner

Die Saatgutgewinnung bei Stielmus ist nicht nur eine Möglichkeit, Geld zu sparen, sondern auch ein faszinierender Prozess, der zur Erhaltung alter Sorten beiträgt. Hier ein paar Tipps aus meiner langjährigen Erfahrung:

Die Kunst der Mutterpflanzenauswahl

Für die Saatgutproduktion sollten Sie kräftige, gesunde Pflanzen mit typischen Sorteneigenschaften auswählen. Lassen Sie diese blühen und Schoten bilden. Ein wichtiger Hinweis: Stielmus ist ein Fremdbefruchter. Für sortenechtes Saatgut empfehle ich einen Abstand von mindestens 1000 Metern zu anderen blühenden Kohlgewächsen. In meinem Garten habe ich gelernt, dass dieser Abstand wirklich einen Unterschied macht.

Von der Schote zum Samenkorn

Die Ernte der Schoten erfolgt, wenn sie braun und trocken sind. Öffnen Sie sie vorsichtig und entnehmen Sie die Samen. Eine Nachtrocknung an einem luftigen Ort ist ratsam. Anschließend werden die Samen gesiebt und von Pflanzenresten befreit. Es ist erstaunlich, wie viele Samen aus einer einzigen Pflanze gewonnen werden können!

Saatgut richtig lagern - der Schlüssel zum Erfolg

Für eine lange Haltbarkeit lagern Sie die Samen am besten kühl, trocken und dunkel. Luftdichte Behälter oder Papiertüten eignen sich gut. Die ideale Lagertemperatur liegt zwischen 5 und 10°C. Ein praktischer Tipp aus meinem Garten: Ein Löffel Reis im Behälter bindet überschüssige Feuchtigkeit und hat mir schon oft geholfen, Saatgut länger keimfähig zu halten.

Keimfähigkeit im Blick behalten

Regelmäßige Keimproben sind wichtig, um die Qualität des Saatguts zu überprüfen. Platzieren Sie einfach einige Samen zwischen feuchtes Küchenpapier und beobachten Sie, wie viele nach einer Woche keimen. Bei guter Lagerung bleibt Stielmus-Saatgut etwa 4-5 Jahre keimfähig. Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie aus diesen winzigen Körnern neue Pflanzen entstehen.

Wirtschaftliche Aspekte des Bio-Stielmusanbaus: Mehr als nur Gemüse

Der Anbau von Stielmus im Biolandbau eröffnet interessante wirtschaftliche Möglichkeiten. Lassen Sie uns einen genaueren Blick darauf werfen:

Marktsituation: Bio-Stielmus liegt im Trend

Die Nachfrage nach Bio-Gemüse wächst stetig. Stielmus als traditionelles, nährstoffreiches Gemüse passt perfekt in diesen Trend. Besonders in der gehobenen Gastronomie und auf Wochenmärkten habe ich gute Absatzmöglichkeiten beobachtet. Der Direktverkab ab Hof oder über Gemüsekisten-Abos sind weitere vielversprechende Optionen.

Preisgestaltung: Der Wert guter Qualität

Bio-Stielmus erzielt in der Regel höhere Preise als konventionell angebautes Gemüse. Je nach Vermarktungsweg können 2-4 Euro pro Bund realistisch sein. Wichtig ist, den Kunden den Mehrwert klar zu kommunizieren. In meiner Erfahrung schätzen viele Menschen die Geschichte hinter dem Produkt - erzählen Sie von Ihrem Anbau!

Investitionen: Der Weg zum Bioanbau

Der Umstieg auf Bioanbau erfordert zunächst Investitionen. Dazu gehören möglicherweise die Umstellung der Bodenbearbeitung, Anschaffung spezieller Geräte oder Zertifizierungskosten. Diese Kosten gleichen sich meist innerhalb weniger Jahre aus. Es ist eine Investition in die Zukunft, die sich langfristig auszahlt.

Laufende Kosten: Bio vs. Konventionell

Im Bioanbau fallen oft höhere Arbeitskosten an, etwa für die mechanische Unkrautbekämpfung. Dafür spart man bei Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Unterm Strich gleicht sich das häufig aus. Ein großer Vorteil, den ich in meinem Garten beobachtet habe: Die Bodenqualität verbessert sich langfristig, was wiederum die Erträge stabilisiert.

Stielmus im Bioanbau: Ein Blick in eine grüne Zukunft

Der Bioanbau von Stielmus bietet vielversprechende Perspektiven. Er verbindet Tradition mit modernen ökologischen Ansätzen und entspricht dem aktuellen Zeitgeist. Hier noch einige abschließende Gedanken:

  • Stielmus ist robust und passt gut in vielfältige Fruchtfolgen. Das macht ihn interessant für Betriebe, die ihr Sortiment erweitern möchten.
  • Als nährstoffreiches Blattgemüse könnte Stielmus von der wachsenden Nachfrage nach gesunden, regionalen Lebensmitteln profitieren.
  • Die Saatgutgewinnung eröffnet zusätzliche Einkommensmöglichkeiten, gerade für seltene Sorten.
  • Stielmus eignet sich hervorragend für innovative Anbaukonzepte wie Permakultur oder Agroforstsysteme.

Der Bioanbau von Stielmus ist mehr als nur Gemüseproduktion. Er trägt zum Erhalt der Sortenvielfalt, zur Bodenverbesserung und zur regionalen Wertschöpfung bei. Wer sich darauf einlässt, wird nicht nur mit schmackhaften Ernteergebnissen belohnt, sondern auch mit dem guten Gefühl, nachhaltig zu wirtschaften. Also, greifen Sie zur Hacke und starten Sie Ihr Stielmus-Abenteuer - Sie werden es nicht bereuen!

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