Welcher Rasensamen ist der richtige?
Egal ob eine komplette Rasenfläche neu angelegt wird oder ob nur einzelne Stellen nachgesät werden müssen, das Ergebnis steht und fällt mit der richtigen Auswahl des Saatguts.
Rasensamen enthalten ein Gemisch aus Gräsern, die bestimmte Eigenschaften erfüllen. Um eine Qualitätssicherung bei Rasensamen sicherstellen zu können, haben sich sogenannte Regelsaatgutmischungen (RSM) etabliert. Sie enthalten definierte Mengen bestimmter Gräser und sind für bestimmte Nutzungszwecke empfohlen. Saatgut mit einer RSM-Angabe unterliegt somit einer nachweislichen Qualitätssicherung. Aber auch ohne eine solche Angabe wird Saatgut für Rasen nach unterschiedlichen Anforderungen vermarktet.
Der gängigste Rasen ist der sogenannte Gebrauchsrasen oder Sportrasen. Die Gräser in diesen Mischungen sind besonders robust gegenüber mechanischen Belastungen, die beim Betreten oder Bespielen der Rasenfläche unvermeidbar sind. Der Pflegeaufwand ist überschaubar, sodass mehr Zeit damit verbracht werden kann, auf dem Rasen zu spielen.
Spezielle Mischungen für Schatten- oder Trockenrasen beziehen sich auf die bevorzugten Standortanforderungen. Trockenrasen enthält Grassorten, die mit wenig Wasser aufkommen und auch in längeren Trockenperioden lange grün bleiben. Vor dem Hintergrund immer längerer Hitze- und Trockenperioden im Sommer ist es daher nicht verwunderlich, dass sich Trockenrasen einer zunehmenden Beliebtheit erfreut.
Saatgut für Schattenrasen eignet sich für schattige Gärten mit feuchten Böden. In den meisten Fällen wird Schattenrasen nur in den Teilbereichen des Gartens ausgesät, bei denen derartige Bedingungen vorliegen. Bei wenig Licht und viel Feuchtigkeit werden viele Grassorten trotz regelmäßigem Vertikutieren über die Jahre mehr und mehr durch Moos verdrängt. Gleichzeitig lieben die meisten Gräser die Sonne und wachsen im Schatten nur langsam.
Hochwertiges Saatgut für Schattenrasen enthält neben den üblichen Gräsern wie Deutschem Weidelgras (Lolium perenne), Rot-Schwingel (Festuca rubra) und Wiesen-Rispe (Poa pratensis) meist auch einen nennenswerten Anteil der Läger-Rispe (Poa supina). Diese Art zeigt die beste Schattenverträglichkeit und besticht auch bei wenig Licht durch einen hohen Deckungsgrad in der Fläche. Der Nachteil ist allerdings eine etwas geringere Belastbarkeit, was dann zu einem Problem werden kann, wenn der Schattenrasen bespielt werden soll.
Wie wird Rasen richtig gesät?
Rasen kann vom Frühjahr bis in den Herbst gesät werden, wobei im Hochsommer Hitze und Trockenheit zu einem Problem werden können, wodurch diese Zeit besser ausgeklammert wird. Vor der Aussaat muss der Boden gut vorbereitet werden, um eine bestmögliche Keimung zu erreichen. Dabei sollten folgende Schritte beachtet werden:
- Schritt 1: Die gesamte Fläche von Unkraut, altem Rasen und größeren Steinen oder Wurzeln befreien.
- Schritt 2: Den Boden spatentief umgraben und auflockern.
- Schritt 3: Lehmigen und schweren Boden mit Sand oder Mutterboden aufarbeiten.
- Schritt 4: Die Fläche mit einem Rechen gerade ziehen.
Nach dieser Vorbereitung kann das Saatgut aufgetragen werden. Dabei sollte es zunächst möglichst gleichmäßig von Hand gestreut und anschließend mit einem Rechen flach eingearbeitet werden. Als Faustformel gilt eine Menge von 25 Gramm Rasensamen pro Quadratmeter Fläche.
Nach dem Ausbringen wird das Saatgut mit einer Walze oder einem breiten Brett gleichmäßig in den Boden gedrückt. Dadurch werden zum einen Unebenheiten vermieden, zum anderen sind die angedrückten Samen besser vor Verschwemmungen beim Wässern geschützt.
Die richtige Nachsorge
Für ein optimales Auskeimen ist die Bewässerung der Aussaat essenziell. Idealerweise sollte sie niemals austrocknen, aber auch nicht zu nass sein. Am besten wässern Sie die Fläche mit geringen Wassermengen mehrmals pro Tag, um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu erzielen.
Je nach Witterung keimt der Rasen nach etwa 2 bis 3 Wochen flächig aus. Dennoch sollte er weiterhin kontinuierlich feucht gehalten werden. Wenn der Rasen eine Höhe von knapp 10 cm erreicht hat, ist es Zeit, die Fläche das erste Mal zu mähen. Bis dahin sollte der neuen Rasen nach Möglichkeit nicht betreten werden.
Durch einen regelmäßigen Schnitt wird der Rasen stetig dichter, bis die Fläche irgendwann vollständig geschlossen ist. Dieser Status ist spätestens nach einem Jahr erreicht. Dann besitzt der Rasen auch seine volle Belastbarkeit.
Zur Auslichtung sollte der Rasen 1-2 Mal pro Jahr vertikutiert werden. Dafür eignet sich das Frühjahr und/oder der Herbst. Beim Vertikutieren wird nicht nur Moos entfernt, sondern auch Verfilzungen der Gräser. Dadurch gelangen wieder mehr Nährstoffe an die Rasenwurzeln, sodass das Wachstum verbessert wird.
Ebenfalls im Frühjahr, vor dem Hochsommer und im Herbst kann der Rasen außerdem gedüngt werden. Dadurch verbessert sich seine Nährstoffversorgung und der Rasen erstrahlt in sattem Grün.