Blumenzwiebeln Dahlien
Kaum eine Blume wächst so stark und schön wie die Dahlie. Von Juli bis zu den ersten Frösten strecken sie ihre imposanten Blüten in die Höhe. Hier erfahren Sie, wie Sie die wunderbare Farbenpracht in Ihren Garten holen.
Herkunft der Dahlie – Blütenpracht aus der Hochebene Mexikos
Die Dahlie ist auch unter dem Namen Georgien bekannt und gehört zu der artenreichen Pflanzenfamilie der Korbblütler Asteraceae . Ursprünglich stammen die hübschen Zierpflanzen aus Mexiko, wo insgesamt 35 Arten wild in den Hochebenen wachsen. Wenig bekannt ist, dass die Dahlie dort eine gewisse Bedeutung als Nutzpflanze hatte, ihre stärkereichen Knollen können wie Kartoffeln genutzt werden. Heutzutage wird die Dahlie hauptsächlich als farbenfrohe und robuste Zierpflanze kultiviert.
Die Zuchtsorten in Ihrem Garten, die Garten-Dahlie Dahlia x hortensis , gehen höchstwahrscheinlich auf die Kreuzung der Wildarten Dahlia pinnata und Dahlia coccineus zurück. Schon bald entstanden zahllose Zuchtformen, es sind fast alle Blütenfarben und – formen entstanden, die Sie sich vorstellen können! Die Dahlien zeigen von Natur aus eine hohe Variabilität, so macht die Züchtung von neuen Varietäten viel Freude. Allerdings lassen sich Dahlien über Samen nicht Sortenrein vermehren, hat man besonders schöne Dahlien Exemplare aus Sämlingen angezogen, werden diese vegetativ über Knollen vermehrt.
Dahlien einpflanzen
Dahlien werden als Knollen verkauft. In warmen Lagen können die frostempfindlichen Knollen ab Ende April ins Freiland gepflanzt werden. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie die Dahlien erst nach den Eisheiligen Ende Mai pflanzen. Lockern Sie dazu den Boden gründlich und arbeiten Sie etwas Tongranulat und Sand ein, falls der ausgewählte Standort zu Staunässe neigt.
Die Knollen werden flach gepflanzt, sodass sie nur wenige Zentimeter hoch mit Erde bedeckt sind. Der Stengelansatz aus dem Vorjahr sollte leicht herausschauen. Versorgen Sie ihre Dahlien mit etwas reifen Kompost, Blumendünger oder einer Handvoll Hornspänen.
Achten Sie auch auf genügend Abstand zu anderen Pflanzen, die Dahlie verträgt direkte Konkurrenz nur schlecht und wirkt am besten, wenn ihr genügend Platz zur Verfügung steht. So bleiben die Dahlien gesund und kräftig, denn zu enge Pflanzungen erhöhen das Risiko für Pilzkrankheiten. Hohe Sorten benötigen mindestens 60 cm Platz zu anderen Pflanzen.
Dahlien vortreiben – für eine frühe Blüte
Für eine besonders frühe Blüte können Sie die Dahlien auch im Haus vortreiben. Ab Ende Februar können Sie die Knollen ins Warme holen. Falls Sie die Dahlienknollen selbst überwintert haben, müssen Sie nichts weiter tun, als den Topf ins Warme zu holen und mäßig zu gießen. Vermeiden Sie unbedingt Staunässe, lassen Sie das Substrat aber auch nicht vollständig austrocknen.
Wenn sie gerade neue Dahlienknollen gekauft haben, müssen diese zuerst in einen Topf gepflanzt werden. Ideal ist eine Mischung aus gleichen Teilen Blumenerde und groben Quarzsand. Pflanzen Sie die Dahlienknollen in die Blumentöpfe und stellen Sie sie warm und sonnig auf. Schon bald zeigen sich die ersten grünen Triebspitzen.
Ab Ende Mai können die vorgetriebenen Dahlien ins Freiland gepflanzt werden, bis sich die eindrucksvollen Blüten zeigen vergehen nur wenige Wochen.
Dahlien richtig pflegen – für langanhaltende Blütenpracht
Grundsätzlich sind Dahlien nicht allzu aufwändig in der Pflege, sie kommen mit kurzzeitiger Trockenheit gut zurecht, sollten aber gewässert werden, wenn die Pflanze welk und schlapp erscheint. Der Nährstoffbedarf ist mittel und kann durch eine Grunddüngung beim Einpflanzen gedeckt werden. Wie bei allen Blumen sollten Sie mit Stickstoff zurückhaltend sein und eine kalium- und phosphorbetonte Düngung anwenden. Zu viel Stickstoff macht die Pflanzen krankheitsanfällig, instabil und hemmt die Blütenbildung.
Regelmäßig sollten welke Blüten ausgeputzt werden, damit die Dahlie angeregt wird, bis zu den ersten Nachtfrösten neue Blüten hervorzubringen. Schneiden Sie dazu die Blüte mit einer sauberen Schere über dem nächsten gut ausgebildeten Blattpaar ab. Schon bald entwickeln sich in den Achseln neue Blütenknospen.
Dahlienknollen Einwintern
Dahlien sind frostempfindlich, daher müssen die Knollen im Herbst ausgegraben und frostfrei überwintert werden. Warten Sie ab, bis das Laub von den ersten Nachtfrösten deutlich gezeichnet ist. Noch sind die Knollen in der Erde geschützt. Graben Sie die Knollen vorsichtig aus und kürzen Sie die oberirdischen Pflanzenteile bis auf 10 cm. Drehen Sie nun die Knolle samt dem Stengelrest einmal um, damit das Wasser aus den hohlen Stängeln herauslaufen kann. Dadurch vermeiden Sie, dass Fäulnis einsetzt. Die letzten schönen Blüten und Knospen können Sie herrichten und als Schnittblumen weiterverwenden.
Die Knollen werden von groben Erdbrocken befreit und zunächst für ein paar Tage an einem luftigen, kühlen, aber frostfreien Raum getrocknet. Untersuchen Sie die Knollen auf Schädlinge, Beschädigungen und Krankheiten. Falls gewünscht ist jetzt ein idealer Zeitpunkt um die Dahlienknollen durch Teilung zu vermehren. Beschädigungen werden ausgeputzt, mit Holzkohle desinfiziert und so lange trocknen gelassen, bis die Wundstelle verkorkt ist.
Fall Sie später vorhaben Ihre Dahlien vorzutreiben, können Sie die Knollen direkt in Töpfe pflanzen. Alternativ können Sie eine Holzkiste mit Zeitungspapier auskleiden und leicht feuchtes Laub oder leicht feuchten Sand einfüllen. Die Dahlienknollen eingeschlagen und regelmäßig auf Fäulnis kontrolliert. Bei sehr geringer Luftfeuchtigkeit kann es nötig sein, das Laub oder den Sand etwas zu befeuchten. Bleiben Sie aber zurückhaltend, zu viel Feuchtigkeit lässt die Knollen faulen. Ideal ist ein kühler, dunkler, aber frostfreier Raum mit relativ konstanter Temperatur um die 5 °C.
Kleine Sortenkunde – Diese Dahlienklassen gibt es
Weil es bei der Vielfalt von Dahliensorten manchmal schwer ist, den Überblick zu behalten, werden die unzähligen Varianten in 14 Klassen eingeteilt.
1. Einfache Dahlien
Diese Dahlien sind ungefüllt und warten nicht mit einem „besonderen“ Merkmal auf. Sie sind schlicht, aber nicht weniger schön und wegen ihres einfachen Blütenaufbaus auch für Insekten ein wahrer Magnet. Die Blüten bestehen aus einem einfachen Ring von meist flachen Blütenblättern, die einander überlappen. Die Mitte ist gut sichtbar und flach und rund.h
2. Anemonendahlien
Die Anemonendahlien bestechen durch ihre auffällige Mitte aus röhrenförmigen Scheibenblüten, umrahmt aus mehreren Ringen von flachen Blütenblättern. Leider sind Pollen und Nektar schlecht zugänglich für Insekten.
3. Halskrausendahlien
Blüten von Halskrausendahlien sind besonders zauberhaft. Im Grundaufbau erinnern sie stark an die einfachen Dahlien. Aber zwischen den äußeren Blütenblättern und der Mitte, befinden sich kleinere Blütenblätter, sogenannte Petaloide, die einen zusätzlichen, oft andersfarbigen Blütenring bilden.
4. Seerosendahlien
Seerosendahlien haben voll gefüllte Blüten, die innere Scheibe ist nicht zu sehen und für Insekten ebenfalls nicht zugänglich. Die farbenfrohen Blütenblätter sind flach oder leicht gebogen.
5. Dekorative Dahlien
Dekorative Dahlien sind ebenfalls vollgefüllt, zeichnen sich aber durch spitz zulaufende Blütenblätter aus, die flach oder gebogen sein können. Die Blüten sind sehr tief und imposant.
6. Balldahlien
Diesen Namen tragen die Dahlienzüchtungen nicht umsonst. Die Blüten der Balldahlien sind vollständig gefüllt, die Blütenblätter sind nach innen gerollt und die Tiefe entspricht im Idealfall der Blütenbreite. Dadurch erinnern die Blüten tatsächlich an einen Ball.
7. Pompondahlien
Die Pompondahlien sind eine Weiterentwicklung der Balldahlien und zeigen noch starker nach innen aufgerollte Blütenblätter, die sogar die Blüte nach hinten zum Stiel hin schließen.
8. Kaktusdahlien
Die Blütenblätter von Kaktusdahlien sind stark nach hinten eingerollt und wirken deshalb spitz und stachelig. Die Blüte ist vollgefüllt und zeigt keine Scheibe.
9. Semi-Kaktusdahlien
Anders als die Kaktusdahlien sind die Blütenblätter nur teilweise nach hinten eingerollt und zeigen stärker die Blütenblattspreite, verjüngen sich aber zur Spitze hin.
10. Hirschgeweihdahlien
Unter Hirschgeweihdahlien fallen die Dahlien, deren Blütenblätter am Ende deutlich abgetrennte Zacken aufweisen, wie das Geweih von einem Hirsch.
11. Sterndahlien
Sterndahlien sind besonders filigran. Ein einzelner Ring von Blütenblättern umgibt die offene Mitte. Die farbenfrohen Blütenblätter sind ganz oder teilweise eingerollt, wodurch die Blüte aussieht wie ein Stern.
12. Orchideendahlien
Die Orchideendahlien haben voll gefüllte Blüten mit unterschiedlich gebogenen und aufgefalteten Blütenblättern.
13. Päoniendahlien
Zwei oder mehrere Ringe von flachen Blütenblättern sind unregelmäßig um die frei stehende Mitte angeordnet.
14. Stellardahlien
Die locker gefüllten Blüten bestehen aus nach unten gebogenen Blütenblättern, die leicht nach innen gewölbt sind. Die Blüte erscheint rundlich.