Bohnen – von der Aussaat bis zur Ernte
Bohnen sind vielfältig, es gibt sie in vielen verschiedenen Formen und Farben. Neben Sortenraritäten gibt es bewährte Sorten, die im Hausgarten hohe Erträge abwerfen. Wir zeigen Ihnen heute, wie auch Sie zu einer reichen Bohnenernte kommen.
Das interessiert mich die Bohne!
Im Garten wird die Gartenbohne Phasoelus vulgaris und die Feuerbohne Phaseolus coccinus angebaut. In unserem Beitrag geht es um die Gartenbohne, die Feuerbohne stellt geringfügig andere Bedingungen an den Anbau, sie ist insgesamt weniger anspruchsvoll als Stangenbohnen und wäre bei warmen Temperaturen im Winter sogar mehrjährig. Ursprünglich stammt die Gartenbohne aus Südamerika, wegen ihrer eiweißreichen Samen wurde sie sehr geschätzt und stellte einen wichtigen Beitrag zur Grundversorgung der Bevölkerung. Mit der Entdeckung Amerikas gelangte die Gartenbohne zu uns und wurde so heimisch, dass sie schon zu Omas Zeiten zum festen Repertoire eines jeden Gemüsegärtners gehört.
Gute Gründe, warum Sie Bohnen anbauen sollten
Ausgereifte Bohnenkerne enthalten über 20 % Eiweiß, das ist fast so viel wie die Sojabohne. Damit können selbst angebaute Bohnen tierisches Eiweiß auf dem Speiseplan ersetzen. Obendrein ist die Bohne nicht allzu anspruchsvoll, vor allem Buschbohnen sind ein gelingsicheres Anfängergemüse, das mit hohen Erträgen belohnt. Nebenbei sorgt die Gartenbohne durch die Symbiose mit Rhizobium-Bakterien selbst für ihre Stickstoffdüngung.
Achtung: rohe Bohnen sind giftig!
Probieren Sie Bohnen niemals roh, sie enthalten giftiges Phasin, welches nur zerstört wird, wenn Sie die Bohnen mindestens 10 Minuten lang kochen. Schon wenige rohe Bohnen reichen aus, um bei einem Erwachsenen Vergiftungserscheinungen hervorzurufen.
Die Qual der Wahl: Bohnenvielfalt
Bohnen gibt es in allen erdenklichen Formen und Farben. Manche machen es sich zum Hobby, besonders dekorative Bohnenkerne zu sammeln und zu vermehren. Damit Sie nicht sofort den Überblick verlieren, unterteilen wir die Sorten nach Nutzung.
- Filetbohnen werden als Grüne Bohnen geerntet. Die Hülle ist noch fleischig und die Kerne sind nicht vollständig ausgereift. Die sogenannten Prinzessbohnen werden besonders früh geerntet und sind ein zartes und schmackhaftes Gemüse. Wachsbohnen nennt man die Bohnen mit gelber Hülsenfarbe.
- Kernbohnen werden als Trockenbohnen geerntet. Die grünen Bohnen könnten zwar auch gegessen werden, allerdings stehen Sie den Filetbohnen geschmacklich nach und haben oft störende Fäden. Perlbohnen sind besonders kleinsamige Bohnensorten.
- Zwiebohnen sind Zweinutzungssorten, die sowohl gut als Filetbohnen als auch als Trockenbohnen nutzbar sind.
Wenn Sie sich für eine Nutzungsart entschieden haben, in den meisten Gärten sind Filetbohnen zu finden, müssen Sie sich noch für eine Wuchsform entscheiden.
Buschbohnen sind die kleinsten Bohnen. Sie ranken nicht und bleiben etwa 35 bis 40 cm hoch. Meistens sind Buschbohnen, Filetbohnen. Der Ertrag ist niedriger als bei Stangenbohnen, dafür sind Buschbohnen anspruchslos und bringen auch auf weniger optimalen Standorten eine gute Ernte.
Raiserbohnen sind halbhohe Stangenbohnen und ideal, wenn Sie es mal mit dem Indianerbeet probieren möchten. Beim Indianderbeet, manchmal auch Milpa oder Drei Schwestern genannt, handelt es sich um eine Mischkultur aus Bohnen, Mais und Kürbis. Hier wachsen die Bohnen an den Maisstangen hoch. Meist sind Raiserbohnen Kernbohnen, da sie üblicherweise zusammen mit dem Mais geerntet werden.
Stangenbohnen sind die ertragreichsten, aber auch anspruchsvollsten Bohnen. Sie wachsen an mindestens 2 Meter hohen Stangen empor. Hier lohnt sich der Anbau von einer Zwiebohne, wenn Sie mit den Grünen Bohnen nicht mehr hinterherkommen, können Sie die Bohnenkerne einfach ausreifen lassen und haben einen haltbaren Vorrat.
Der richtige Standort
Nachdem Sie sich für eine Bohnensorte entschieden haben, geht es an den Anbau. Ideal ist ein warmer, sonniger Anbau mit humosen Boden. Stangenbohnen stellen die höchsten Ansprüche an Platz, Düngung und Bodenverhältnisse. Sie brauchen einen tiefgründigen, humosen Boden und ausreichend Nährstoffe. Auch wenn die Stangenbohnen mithilfe von Bakterien Stickstoff fixieren können, so genügt das nicht für eine gesunde Entwicklung. Düngen Sie den Boden mit reifem Kompost, Hornspänen oder einem Volldünger und orientieren Sie sich dabei an die anderen Starkzehrer. Buschbohnen sind weniger anspruchsvoll und stellen nur einen mittleren Nährstoffbedarf, aber auch sie mögen es warm und sonnig.
Bohnen Aussaat
Die Bohnenkerne und jungen Keimlinge sind heiß begehrt bei Vögeln und anderen Gartenbewohnern. Nicht selten wartet man vergeblich auf das erste Grün der frisch gesäten Bohnen. Nichts ahnend, dass sich schon andere an Ihnen gütlich getan haben.
Sie können die Bohnen nach den Eisheiligen 5 cm tief säen. Decken Sie die Reihe gegebenenfalls mit einem Gärtnervlies ab, damit Vögel die fleischigen Keimblätter nicht herausziehen können und denken Sie an den Schneckenschutz. Alternativ können Sie die Bohnen auch im Gartenhäuschen oder Zuhause vorziehen. Bohnen keimen und wachsen schnell, sodass Sie drei bis vier Wochen vor dem geplanten Auspflanztermin mit der Anzucht beginnen können. Stecken Sie die Bohnenkerne einfach zwei bis drei Zentimeter tief in Anzucht- oder Gemüseerde und halten Sie die Erde stets feucht. Schon nach einer Woche sind die ersten Keimlinge zu sehen.
Tipp: Von vielen wird geraten, die trockenen Bohnenkerne über Nacht einweichen zu lassen, damit sie schneller keimen. Wir halten davon nicht viel. Durch das Einweichen verliert der Bohnenkern Nährstoffe und fault schneller im Boden.
Buschbohnen werden einfach in Reihen gepflanzt oder gesät. Säen Sie büschelweise immer drei Kerne im Abstand von wenigen Zentimetern zueinander. Die kleinen Gruppen sollten zueinander einen Abstand von 25 cm ausweisen und zwischen den Reihen 40 cm. Da Buschbohnen nicht ranken, benötigen Sie kein Gerüst oder ähnliches.
Raiserbohnen werden zu zweit oder zu dritt um die Maissamen oder- pflanzen gelegt.
Stangenbohnen werden um ein großes Stangengerüst gelegt. Lange Holzstangen sind bestens geeignet, es geht aber auch ein Metallgitter oder sogar Bauzaun. Meist sät man in Horstsaat, das heißt man verteilt im Halbkreis um die Rankhilfe die Bohnensamen oder – pflanzen, sodass diese die Rankhilfe problemlos erreichen können.
Bohnen richtig pflegen
Solange die Bohnenpflanze weiterhin blühen und neue Schoten ausbilden soll, muss sie regelmäßig gegossen werden, ansonsten bleibt der Ertrag klein und beschränkt sich auf den ersten Erntedurchlauf. Bei Trockenbohnen können Sie das Gießen einstellen, sobald sich die Kerne erfühlen lassen.
Buschbohnen benötigen in der Regel keine zusätzliche Düngung, Stangenbohnen sind dagegen sehr dankbar für eine gelegentliche Flüssigdüngung. Davon abgesehen sind die Bohnen pflegeleicht und ranken selbst die ihnen angebotenen Rankhilfen hinauf.
Bohnen richtig ernten
Pflücken Sie ihre grünen Filetbohnen regelmäßig, tun sie das nicht, dann konzentriert sich die Pflanze darauf, die Bohnenkerne ausreifen zu lassen und es werden keine Blüten mehr gebildet. Pflücken Sie sorgsam und mit beiden Händen, indem Sie mit der einen Hand die Bohnenschote und mit der anderen Hand den Stängel festhalten. Bohnen vertragen es sehr schlecht, wenn man an ihnen zieht und bilden kaum noch neue Blüten aus.