Rotkohl selbst anbauen: Vom Samen zur köstlichen Ernte

Rotkohl: Vom Samen zum köstlichen Wintergemüse

Rotkohl ist ein Winterklassiker, der in keinem Garten fehlen sollte. Doch wie gelingt der Anbau?

Das Wichtigste zum Rotkohlanbau auf einen Blick

  • Aussaat je nach Sorte von Februar bis Mai
  • Nährstoffreicher, lehmiger Boden und sonniger Standort
  • Lange Wachstumsperiode von 4-5 Monaten
  • Frosthart und lagerfähig

Rotkohl in der Küche: Ein vielseitiger Genuss

Rotkohl, auch als Blaukraut bekannt, ist in der deutschen Küche nicht wegzudenken. Ob als klassische Beilage zu Braten, in Salaten oder als Hauptzutat in modernen Gerichten - dieses Gemüse begeistert mit seinem würzigen Geschmack und der kräftigen Farbe. Besonders beliebt ist Rotkohl in der kalten Jahreszeit, wo er mit seiner Vitaminvielfalt und den sekundären Pflanzenstoffen unsere Gesundheit unterstützt.

Vorteile des Eigenanbaus

Selbst angebauter Rotkohl bietet einige Vorteile gegenüber gekauftem:

  • Frischer Geschmack und knackige Textur
  • Kontrolle über den Anbau ohne Pestizide
  • Möglichkeit, seltene oder alte Sorten anzubauen
  • Kosteneinsparung bei größeren Mengen
  • Befriedigung durch eigene Ernte

Zudem können Sie den Erntezeitpunkt selbst bestimmen und somit immer frischen Rotkohl genießen.

Überblick: Von der Aussaat bis zur Ernte

Der Anbau von Rotkohl erstreckt sich über mehrere Monate. Nach der Aussaat im Frühjahr folgt eine lange Wachstumsphase, in der die Pflanzen viel Pflege benötigen. Die Ernte erfolgt je nach Sorte ab Spätsommer bis in den Herbst hinein. Mit der richtigen Lagerung können Sie Ihren Rotkohl sogar bis ins nächste Frühjahr genießen.

Grundlagen der Rotkohlaussaat: Was Sie wissen müssen

Botanische Einordnung und Eigenschaften

Rotkohl (Brassica oleracea var. capitata f. rubra) gehört zur Familie der Kreuzblütler. Er ist eng verwandt mit Weißkohl und Wirsing. Die charakteristische rote Färbung verdankt er den Anthocyanen, die auch als Antioxidantien wirken. Rotkohl bildet feste Köpfe mit eng anliegenden Blättern und kann je nach Sorte Gewichte von 1 bis 3 kg erreichen.

Ansprüche an Boden und Standort

Für ein optimales Wachstum benötigt Rotkohl:

  • Nährstoffreichen, lehmigen Boden mit guter Wasserspeicherkapazität
  • pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0
  • Sonnigen bis halbschattigen Standort
  • Ausreichend Platz (mindestens 50x50 cm pro Pflanze)

Eine Bodenverbesserung mit gut verrottetem Kompost vor der Aussaat ist empfehlenswert.

Klimatische Bedingungen für optimales Wachstum

Rotkohl ist ein robustes Gemüse, das folgende klimatische Bedingungen bevorzugt:

  • Kühle Temperaturen zwischen 15-20°C für optimales Wachstum
  • Frostverträglichkeit bis -10°C (abhängig von der Sorte)
  • Ausreichend Feuchtigkeit, aber keine Staunässe

Beachten Sie, dass hohe Sommertemperaturen das Wachstum verlangsamen können.

Unterscheidung zwischen Früh-, Mittel- und Spätsorten

Rotkohlsorten werden nach ihrer Reifezeit eingeteilt:

  • Frühsorten: Ernte nach 90-120 Tagen, kleinere Köpfe, weniger lagerfähig
  • Mittelsorten: Ernte nach 120-150 Tagen, guter Kompromiss zwischen Frühreife und Lagerfähigkeit
  • Spätsorten: Ernte nach 150-180 Tagen, große Köpfe, sehr gut lagerfähig

Die Wahl der Sorte hängt von Ihren Anbauzielen und den lokalen Klimabedingungen ab.

Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat

Allgemeine Zeiträume für die Aussaat

Die Aussaat von Rotkohl erfolgt in der Regel von Februar bis Mai, wobei der genaue Zeitpunkt von der gewählten Sorte und den regionalen Klimabedingungen abhängt. Eine praktische Regel besagt, dass man etwa 4-5 Monate vor der geplanten Ernte aussäen sollte.

Aussaat von Frühsorten (Februar bis März)

Frühsorten können Sie bereits ab Ende Februar in Anzuchttöpfen im Haus oder Gewächshaus vorziehen. Die Jungpflanzen werden dann Mitte April ins Freiland gepflanzt. Bei mildem Wetter ist auch eine direkte Aussaat ins Freiland ab Mitte März möglich, allerdings sollten Sie dann Vlies zum Schutz vor Spätfrösten bereithalten.

Aussaat von Mittelfrühen Sorten (März bis April)

Für mittelfrühe Sorten eignet sich der Zeitraum von Mitte März bis Ende April. Diese Sorten können Sie direkt ins Freiland säen oder in Töpfen vorziehen. Bei der Vorkultur haben Sie den Vorteil, dass Sie die Pflanzen besser vor Schädlingen schützen können.

Aussaat von Spätsorten (April bis Mai)

Spätsorten säen Sie am besten von Mitte April bis Anfang Mai aus. Diese Sorten benötigen eine längere Wachstumszeit, liefern dafür aber größere Köpfe und sind besser lagerfähig. Die Aussaat erfolgt in der Regel direkt ins Freiland, da die Bodentemperaturen zu dieser Zeit schon ausreichend hoch sind.

Einfluss regionaler Klimaunterschiede auf den Aussaatzeitpunkt

Beachten Sie, dass die optimalen Aussaatzeitpunkte je nach Region variieren können:

  • In wärmeren Regionen (z.B. Rheintal) können Sie etwa 1-2 Wochen früher aussäen
  • In kühleren Lagen (z.B. Mittelgebirge) verschieben Sie die Aussaat besser um 1-2 Wochen nach hinten
  • In Küstenregionen profitieren Sie von milderen Temperaturen und können die Aussaat flexibler handhaben

Beobachten Sie die lokalen Wetterbedingungen und passen Sie den Aussaatzeitpunkt entsprechend an. Ein Blick in regionale Aussaatkalender kann zusätzliche Orientierung bieten.

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Methoden der Rotkohlaussaat: Von der Vorkultur bis zur Direktsaat

Beim Anbau von Rotkohl haben Hobbygärtner die Wahl zwischen zwei bewährten Methoden: der Vorkultur im Haus oder Gewächshaus und der Direktsaat ins Freiland. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die wir nun genauer betrachten.

Vorkultur im Haus oder Gewächshaus

Die Vorkultur ist besonders für Ungeduldige und in Regionen mit kurzer Vegetationsperiode eine gute Wahl. Sie bietet einige handfeste Vorteile:

  • Frühere Ernte möglich
  • Bessere Kontrolle über Wachstumsbedingungen
  • Schutz vor Schädlingen in der empfindlichen Keimphase

Für die Vorkultur geht man folgendermaßen vor:

  • Aussaaterde in Anzuchttöpfe oder -schalen füllen
  • Samen etwa 1 cm tief einsetzen
  • Leicht andrücken und vorsichtig angießen
  • An einem hellen, aber nicht zu sonnigen Platz bei 15-20°C aufstellen
  • Erde gleichmäßig feucht halten

Nach etwa 8-12 Tagen zeigen sich die ersten Keimblätter. Sobald die Pflänzchen kräftig genug sind, werden sie pikiert. Das bedeutet, man setzt sie einzeln in größere Töpfe um. Dabei ist es wichtig, die Wurzeln möglichst wenig zu beschädigen.

Bevor die Jungpflanzen ins Freiland kommen, müssen sie abgehärtet werden. Dazu stellt man sie tagsüber für einige Stunden nach draußen und gewöhnt sie so langsam an Wind und Wetter. Nach etwa zwei Wochen sind sie bereit für den Garten.

Direktsaat ins Freiland

Die Direktsaat ist die unkompliziertere Methode, bei der die Samen direkt ins Beet gesät werden. Sie eignet sich besonders gut für Regionen mit langer Vegetationsperiode.

Zur Vorbereitung des Gartenbeetes sollte man:

  • Den Boden gründlich lockern
  • Groben Kompost einarbeiten
  • Eventuell den pH-Wert prüfen und anpassen (Rotkohl mag es leicht sauer bis neutral)

Die Samen werden in Reihen mit einem Abstand von etwa 40 cm ausgesät. Die Saattiefe beträgt 1-2 cm. Nach dem Säen den Boden leicht andrücken und vorsichtig angießen.

Um die Keimung zu fördern und die jungen Pflanzen zu schützen, kann man folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Vlies oder Folie über die Aussaat legen
  • Schneckenkragen um die Aussaatstelle anbringen
  • Bei Trockenheit regelmäßig gießen

Pflege der Rotkohl-Sämlinge: Der Weg zum kräftigen Junggemüse

Egal, ob vorgezogen oder direkt gesät - die jungen Rotkohlpflanzen brauchen nun unsere Aufmerksamkeit. Die richtige Pflege in dieser Phase ist wichtig für eine reiche Ernte.

Bewässerung: Nicht zu viel, nicht zu wenig

Rotkohl mag es gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass. Ein guter Richtwert ist:

  • In der Keimphase: Täglich leicht gießen
  • Etablierte Jungpflanzen: 2-3 Mal pro Woche gründlich wässern

Tipp: Gießen Sie am besten morgens, damit die Blätter über den Tag abtrocknen können. Das beugt Pilzkrankheiten vor.

Düngung in der frühen Wachstumsphase

Rotkohl ist kein Starkzehrer, braucht aber dennoch ausreichend Nährstoffe. In der Jugendphase reicht meist die Grundversorgung aus gut vorbereitetem Boden. Ab der vierten Woche nach der Keimung kann man mit einer leichten organischen Düngung beginnen:

  • Verdünnter Brennnesseljauche gießen
  • Kompost um die Pflanzen streuen

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten

Junge Rotkohlpflanzen sind besonders anfällig für:

  • Erdflöhe: Kleine, springende Käfer, die Löcher in die Blätter fressen
  • Kohlhernie: Eine Pilzkrankheit, die die Wurzeln befällt

Vorbeugende Maßnahmen sind:

  • Kulturschutznetze über die Pflanzen legen
  • Auf gute Fruchtfolge achten (nicht nach anderen Kohlarten anbauen)
  • Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen

Ausdünnen und Vereinzeln der Sämlinge

Wenn die Pflänzchen etwa 5 cm hoch sind, ist es Zeit zum Ausdünnen. Dabei werden die schwächeren Exemplare entfernt, um den kräftigeren mehr Platz zu geben. Der ideale Abstand zwischen den Pflanzen beträgt:

  • Für kleine Sorten: 40-50 cm
  • Für große Sorten: 60-70 cm

Das Ausdünnen fördert nicht nur das Wachstum, sondern beugt auch Pilzkrankheiten vor, da die Luftzirkulation verbessert wird.

Auspflanzen der Rotkohl-Jungpflanzen: Der große Schritt ins Freiland

Wenn die Jungpflanzen etwa 15 cm hoch sind und 4-6 Blätter haben, ist es Zeit für den Umzug ins Freiland. Der richtige Zeitpunkt ist dabei entscheidend:

  • Frühsorten: Ab Mitte April
  • Mittelfrühe und späte Sorten: Ab Mitte Mai

Wichtig: Achten Sie auf die Wettervorhersage. Vermeiden Sie das Auspflanzen kurz vor einer Kälteperiode.

Vorbereitung des Pflanzbeetes

Ein gut vorbereitetes Beet ist sehr wichtig:

  • Boden tief lockern (Rotkohl wurzelt bis zu 60 cm tief)
  • Kompost einarbeiten
  • Bei Bedarf Kalk streuen (pH-Wert sollte zwischen 6 und 7 liegen)

Richtige Pflanztechnik und Pflanzabstand

Beim Einpflanzen gibt es einige Punkte zu beachten:

  • Pflanzloch doppelt so groß wie der Wurzelballen ausheben
  • Pflanze bis zum ersten Blattpaar einsetzen
  • Erde gut andrücken und angießen

Der Pflanzabstand hängt von der Sorte ab:

  • Kleine Sorten: 40 x 40 cm
  • Mittelgroße Sorten: 50 x 50 cm
  • Große Sorten: 60 x 60 cm

Eingewöhnungsphase und erste Pflegemaßnahmen

In den ersten Wochen nach dem Auspflanzen brauchen die jungen Rotkohlpflanzen besondere Aufmerksamkeit:

  • Regelmäßig gießen, besonders bei Trockenheit
  • Boden zwischen den Pflanzen mulchen, um Feuchtigkeit zu halten
  • Auf Schädlingsbefall achten und gegebenenfalls mit Neem-Öl behandeln

Mit der richtigen Pflege in dieser Phase legen Sie den Grundstein für kräftige, gesunde Rotkohlpflanzen und eine reiche Ernte im Herbst.

Pflege während der Wachstumsphase: So gedeiht Ihr Rotkohl prächtig

Nachdem Ihr Rotkohl nun fest im Boden verwurzelt ist, beginnt die spannende Phase des Wachstums. Jetzt heißt es, die Pflanzen optimal zu unterstützen, damit sie sich zu prächtigen Kohlköpfen entwickeln können. Betrachten wir die wichtigsten Pflegemaßnahmen.

Regelmäßige Bodenlockerung und Unkrautbekämpfung

Rotkohl mag's luftig! Lockern Sie den Boden um die Pflanzen herum alle paar Wochen vorsichtig mit einer Hacke. Das bringt Sauerstoff an die Wurzeln und verhindert, dass sich eine harte Kruste bildet. Gleichzeitig entfernen Sie dabei unerwünschtes Unkraut, das Ihrem Rotkohl sonst Nährstoffe und Wasser streitig machen würde.

Bewässerungstechniken für optimales Wachstum

Ausreichend Wasser ist entscheidend für saftige Kohlköpfe. Gießen Sie Ihren Rotkohl regelmäßig und gründlich, besonders in Trockenperioden. Ein Tipp: Mulchen Sie den Boden um die Pflanzen mit Stroh oder Rasenschnitt. Das hält die Feuchtigkeit im Boden und spart Ihnen so manchen Gang mit der Gießkanne.

Nährstoffversorgung und Düngung

Rotkohl ist ein Starkzehrer und braucht ordentlich Nahrung. Etwa sechs Wochen nach der Pflanzung freuen sich Ihre Kohlpflanzen über eine Extraportion Stickstoff. Greifen Sie zu organischem Dünger wie gut verrottetem Kompost oder Hornspänen. Aber Vorsicht: Überdüngung kann zu lockeren Köpfen führen – also lieber etwas zurückhaltender sein.

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten

Leider haben nicht nur wir Menschen den Rotkohl zum Fressen gern. Halten Sie regelmäßig Ausschau nach ungebetenen Gästen wie der Kohlfliege oder Raupen des Kohlweißlings. Ein feinmaschiges Netz kann viele Plagegeister fernhalten. Bei Blattläusen hilft oft schon ein kräftiger Wasserstrahl. Und gegen Pilzkrankheiten wie Kohlhernie beugen Sie am besten mit einer guten Fruchtfolge vor.

Spezielle Pflegemaßnahmen für verschiedene Wachstumsstadien

Je nach Entwicklungsphase braucht Ihr Rotkohl unterschiedliche Zuwendung:

  • In der Anfangsphase: Schützen Sie die jungen Pflanzen vor Schnecken.
  • Während des Blattwachstums: Entfernen Sie regelmäßig vergilbte oder beschädigte Blätter.
  • Bei der Kopfbildung: Häufeln Sie etwas Erde an den Stamm, das gibt zusätzlichen Halt.

Ernte und Lagerung: So holen Sie das Beste aus Ihrem Rotkohl

Nach Monaten der Pflege ist es endlich soweit: Ihr Rotkohl ist erntereif! Aber woran erkennen Sie den richtigen Zeitpunkt? Und wie bewahren Sie die Köpfe am besten auf?

Erkennen der Erntezeichen

Ein erntefertiger Rotkohl fühlt sich fest an, wenn Sie ihn sanft drücken. Die äußeren Blätter beginnen sich leicht zu verfärben und der Kopf hat seine sortentypische Größe erreicht. Bei Frühsorten ist das meist schon im Sommer der Fall, Spätsorten lassen sich bis in den Herbst hinein Zeit.

Richtige Erntetechnik

Zum Ernten schneiden Sie den Kohlkopf mit einem scharfen Messer knapp über dem Boden ab. Lassen Sie ein paar Blätter dran, das schützt den Kopf. Ein kleiner Tipp: Ernten Sie am besten an einem trockenen Tag – nasse Köpfe faulen schneller.

Optimale Lagerbedingungen für Rotkohl

Frisch geernteter Rotkohl hält sich im Kühlschrank etwa zwei Wochen. Für eine längere Lagerung braucht's kühle 0-5°C und hohe Luftfeuchtigkeit. Ein kühler, dunkler Keller ist ideal. Wickeln Sie die Köpfe in Zeitungspapier und legen Sie sie nebeneinander – nicht übereinander, sonst gibt's Druckstellen.

Verarbeitungsmöglichkeiten und Haltbarmachung

Rotkohl lässt sich vielfältig verarbeiten. Klassisch geschmort ist er ein Festtagsklassiker. Probieren Sie ihn auch mal roh als knackigen Salat! Zum Haltbarmachen eignet sich Einlegen in Essig oder Milchsäuregärung. Einfrieren geht auch – schneiden Sie den Kohl dafür in Streifen und blanchieren Sie ihn kurz.

Herausforderungen und Lösungen beim Rotkohlanbau

Trotz aller Sorgfalt kann beim Rotkohlanbau so manches schieflaufen. Keine Sorge, für die meisten Probleme gibt's eine Lösung!

Umgang mit extremen Wetterbedingungen

Starkregen oder Hitzeperioden können Ihrem Rotkohl zusetzen. Bei Trockenheit hilft konsequentes Wässern und Mulchen. Nach Starkregen lockern Sie den Boden vorsichtig auf, um Staunässe zu vermeiden. Bei Hagelgefahr können Sie die Pflanzen mit Vlies schützen.

Vorbeugung und Bekämpfung häufiger Schädlinge

Kohlfliegen und Erdflöhe sind häufige Plagegeister. Kulturschutznetze halten viele Schädlinge fern. Gegen Raupen hilft oft schon regelmäßiges Absammeln. Im Notfall greifen Sie auf biologische Pflanzenschutzmittel zurück – aber erst, wenn andere Methoden versagt haben.

Erkennen und Behandeln von Krankheiten

Achten Sie auf Anzeichen von Krankheiten wie gelbe Blätter oder Welkeerscheinungen. Kohlhernie erkennen Sie an geschwollenen Wurzeln. Hier hilft nur vorbeugen durch Fruchtwechsel. Bei Mehltau können Sie mit Backpulver-Wasser-Gemisch sprühen. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile großzügig, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Behebung von Nährstoffmängeln

Gelbe Blätter können auf Stickstoffmangel hindeuten, violette Verfärbungen auf Phosphormangel. Eine Bodenanalyse gibt Aufschluss über fehlende Nährstoffe. Oft hilft schon eine Gabe von gut verrottetem Kompost. Bei akutem Mangel können Sie mit organischen Flüssigdüngern nachhelfen.

Mit diesen Tipps sind Sie gut gerüstet, um Ihren Rotkohl durch alle Wachstumsphasen zu begleiten und am Ende saftige, knackige Köpfe zu ernten. Bedenken Sie: Jeder Garten ist anders, und manchmal braucht es etwas Experimentierfreude. Aber genau das macht ja den Reiz des Gärtnerns aus, oder?

Fortgeschrittene Anbautechniken für Rotkohl

Mischkultur mit Rotkohl

Rotkohl lässt sich hervorragend in Mischkultur anbauen. Besonders gut harmoniert er mit Zwiebeln, Sellerie und Dill. Diese Pflanzen fördern sich gegenseitig im Wachstum und helfen, Schädlinge fernzuhalten. Kartoffeln sollten Sie dagegen nicht in der Nähe von Rotkohl anbauen, da sie sich gegenseitig im Wachstum behindern können.

Fruchtfolge im Gemüsegarten

Eine durchdachte Fruchtfolge ist beim Rotkohlanbau wichtig. Pflanzen Sie Rotkohl nicht direkt nach anderen Kohlarten oder Kreuzblütlern an. Gute Vorfrüchte sind Hülsenfrüchte, Kartoffeln oder Tomaten. Nach dem Rotkohl eignen sich besonders gut Salate oder Wurzelgemüse.

Biologischer Anbau von Rotkohl

Beim Bio-Anbau von Rotkohl verzichten Sie auf chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel. Stattdessen setzen Sie auf organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne. Gegen Schädlinge helfen natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Schlupfwespen. Ein Tipp aus meinem Garten: Brennnesseljauche hat sich als natürliches Stärkungsmittel bewährt.

Samenernte für die nächste Saison

Für die Samenernte lassen Sie einige kräftige Pflanzen bis ins zweite Jahr stehen. Im Frühling bilden sich dann Blütenstände. Nach der Bestäubung entwickeln sich Schoten mit Samen. Ernten Sie diese, wenn sie braun und trocken sind. Ein bisschen Geduld braucht man schon, aber es lohnt sich!

Rotkohl-Sorten im Überblick

Beliebte Frühsorten und ihre Eigenschaften

Frühsorten wie 'Erstling' oder 'Langedijker Früher' sind schon nach 90-110 Tagen erntereif. Sie bilden kleinere, kompakte Köpfe und eignen sich gut für den frischen Verzehr. Allerdings sind sie nicht so lange lagerfähig wie spätere Sorten.

Empfehlenswerte Mittelfrühe Sorten

Mittelfrühe Sorten wie 'Rodynda' oder 'Roodkop' brauchen etwa 120-140 Tage bis zur Ernte. Sie vereinen guten Geschmack mit besserer Lagerfähigkeit. In meinem Garten hat sich 'Rodynda' als besonders robust gegen Krankheiten erwiesen.

Robuste Spätsorten für Lagerung und Verarbeitung

Spätsorten wie 'Langedijker Bewaar' oder 'Cabton' benötigen 150-180 Tage bis zur Ernte. Sie bilden große, feste Köpfe, die sich hervorragend für die Lagerung und Verarbeitung eignen. Ideal für schmackhaftes Rotkraut im Winter!

Neue Züchtungen und ihre Vorteile

Moderne Züchtungen wie 'Klimaro' oder 'Redma' zeichnen sich durch verbesserte Krankheitsresistenzen und Hitzetoleranz aus. 'Klimaro' hat mich letzten Sommer mit seiner Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit überrascht - eine vielversprechende Sorte für wechselnde Klimabedingungen.

Rotkohlanbau: Vom Samen bis zur Ernte

Der Anbau von Rotkohl erfordert Geduld und Aufmerksamkeit. Hier die wichtigsten Punkte zusammengefasst:

  • Wählen Sie den richtigen Aussaatzeitpunkt je nach Sorte
  • Bereiten Sie den Boden gut vor und achten Sie auf ausreichend Nährstoffe
  • Gießen Sie regelmäßig, besonders in trockenen Perioden
  • Schützen Sie die jungen Pflanzen vor Schädlingen
  • Ernten Sie zur richtigen Zeit für optimalen Geschmack und Lagerfähigkeit

Mit diesen Tipps steht einer erfolgreichen Rotkohlernte nichts mehr im Wege. Es ist sehr befriedigend, den ersten selbst gezogenen Rotkohl zu ernten und zuzubereiten. Der intensive Geschmack und die satte Farbe sind einzigartig. Viel Spaß bei der Gartenarbeit - Ihr eigener Rotkohl wartet schon darauf, angebaut zu werden!

Tags: Rotkohl
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Rotkohlaussaat?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Rotkohl hängt von der gewählten Sorte ab. Frühsorten können bereits ab Ende Februar in Anzuchttöpfen im Haus oder Gewächshaus vorgezogen werden, mittelfrühe Sorten folgen von Mitte März bis Ende April, und Spätsorten werden am besten von Mitte April bis Anfang Mai ausgesät. Als Faustregel gilt: etwa 4-5 Monate vor der geplanten Ernte aussäen. Regional gibt es Unterschiede - in wärmeren Regionen wie dem Rheintal kann 1-2 Wochen früher gesät werden, in kühleren Lagen entsprechend später. Bei der Direktsaat ins Freiland sollten Sie auf frostfreie Witterung achten. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de empfehlen, den lokalen Aussaatkalender zu beachten und bei Spätfrösten Vlies bereitzuhalten. Die richtige Timing ist entscheidend für eine erfolgreiche Ernte.
  2. Wie kann man Rotkohl Samen am besten anbauen?
    Rotkohl lässt sich auf zwei bewährte Arten anbauen: durch Vorkultur oder Direktsaat. Bei der Vorkultur säen Sie die Samen etwa 1 cm tief in Anzuchttöpfe mit hochwertiger Aussaaterde und stellen diese an einen hellen Platz bei 15-20°C auf. Nach 8-12 Tagen zeigen sich die ersten Keimblätter. Die Direktsaat erfolgt ins gut vorbereitete Gartenbeet mit lockerem, nährstoffreichem Boden. Wichtig ist ein sonniger bis halbschattiger Standort mit pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0. Der Boden sollte mit gut verrottetem Kompost angereichert werden. Spezialisierte Gartenshops wie samen.de bieten sowohl hochwertiges Saatgut als auch passende Anzuchterde für optimale Keimbedingungen. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und schützen Sie junge Pflanzen vor Schädlingen mit Kulturschutznetzen.
  3. Welche Pflegemaßnahmen benötigt die Rotkohl Anzucht?
    Die Rotkohl-Anzucht erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit. Bewässern Sie die Sämlinge täglich leicht in der Keimphase und später 2-3 Mal wöchentlich gründlich. Gießen Sie morgens, damit die Blätter abtrocknen und Pilzkrankheiten vermieden werden. Ab der vierten Woche können Sie mit verdünnter Brennnesseljauche oder Kompost leicht düngen. Wichtige Schutzmaßnahmen umfassen Kulturschutznetze gegen Erdflöhe und Kohlfliegen. Bei etwa 5 cm Höhe müssen schwächere Pflanzen ausgedünnt werden, um den kräftigeren Exemplaren mehr Platz zu geben. Der ideale Abstand beträgt 40-70 cm je nach Sorte. Lockern Sie regelmäßig den Boden zwischen den Pflanzen und entfernen Sie Unkraut. Vor dem Auspflanzen ins Freiland müssen vorgezogene Pflanzen etwa zwei Wochen lang abgehärtet werden, indem sie tagsüber schrittweise an Außenbedingungen gewöhnt werden.
  4. Was sind die Besonderheiten beim biologischen Rotkohlanbau?
    Beim biologischen Rotkohlanbau verzichten Sie vollständig auf chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel. Stattdessen setzen Sie auf organische Dünger wie gut verrotteten Kompost, Hornspäne oder selbst hergestellte Brennnesseljauche als natürliches Stärkungsmittel. Die Schädlingsbekämpfung erfolgt durch natürliche Feinde wie Marienkäfer und Schlupfwespen, ergänzt durch mechanische Schutzmaßnahmen wie feinmaschige Netze. Eine durchdachte Fruchtfolge ist besonders wichtig - pflanzen Sie Rotkohl niemals direkt nach anderen Kreuzblütlern an. Gute Vorfrüchte sind Hülsenfrüchte, die den Boden mit Stickstoff anreichern. Mischkultur mit Zwiebeln, Sellerie und Dill fördert das Wachstum und hält Schädlinge fern. Mulchen mit Stroh oder Rasenschnitt hält die Bodenfeuchtigkeit und unterdrückt Unkraut. Regelmäßige Bodenlockerung und Kompostgaben sorgen für ein gesundes Bodenleben, das die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen stärkt.
  5. Wie funktioniert die regionale Klimaanpassung beim Rotkohlanbau?
    Die regionale Klimaanpassung ist entscheidend für erfolgreichen Rotkohlanbau. In wärmeren Regionen wie dem Rheintal können Sie 1-2 Wochen früher aussäen und profitieren von längeren Vegetationsperioden. Kühlere Lagen in Mittelgebirgen erfordern einen späteren Aussaatstart um 1-2 Wochen. Küstenregionen bieten durch mildere Temperaturen und höhere Luftfeuchtigkeit günstige Bedingungen für flexiblere Aussaattermine. Beachten Sie lokale Besonderheiten wie Spätfrost-Gefahr in Tallagen oder häufige Starkwinde in exponierten Lagen. Moderne Züchtungen wie 'Klimaro' zeigen verbesserte Anpassung an wechselnde Klimabedingungen und höhere Hitzetoleranz. In sehr heißen Sommern sollten Sie Schattiernetze verwenden und die Bewässerung intensivieren. Dokumentieren Sie Ihre Erfahrungen mit verschiedenen Sorten und Aussaatterminen, um optimale Anpassung an Ihr Mikroklima zu erreichen. Tauschen Sie sich mit anderen Gärtnern in Ihrer Region aus, um bewährte Praktiken zu lernen.
  6. Worin unterscheiden sich Rotkohl und Weißkohl beim Anbau?
    Rotkohl und Weißkohl gehören beide zur Art Brassica oleracea var. capitata, unterscheiden sich aber in Anbaudetails. Rotkohl benötigt generell etwas längere Wachstumszeiten - 4-5 Monate gegenüber 3-4 Monaten bei Weißkohl. Die charakteristische rote Färbung entsteht durch Anthocyane, die bei kühlen Temperaturen intensiver werden. Daher reagiert Rotkohl empfindlicher auf hohe Sommertemperaturen und bevorzugt kühlere Wachstumsbedingungen. Beim pH-Wert ist Rotkohl toleranter - während Weißkohl neutrale Böden bevorzugt, gedeiht Rotkohl auch in leicht sauren Böden gut. Der Platzbedarf ist bei Rotkohl oft größer, da die Sorten meist kompaktere, aber schwerere Köpfe bilden. Beide benötigen ähnliche Nährstoffversorgung als Starkzehrer, jedoch ist Rotkohl etwas weniger anfällig für Kohlhernie. Die Lagerfähigkeit von Rotkohl ist oft besser, besonders bei Spätsorten. Beide Kohlarten profitieren von ähnlichen Mischkultur-Partnern wie Zwiebeln und Sellerie.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Rotkohl und Wirsing?
    Rotkohl und Wirsing unterscheiden sich deutlich in Erscheinung und Anbauanforderungen. Wirsing (Brassica oleracea var. sabauda) bildet lockere Köpfe mit stark gekrausten, blasigen Blättern, während Rotkohl feste, kompakte Köpfe mit glatten, roten Blättern entwickelt. Wirsing ist generell robuster gegen Kälte und kann teilweise sogar überwintern, Rotkohl hingegen ist frosthart bis etwa -10°C. Die Wachstumszeiten variieren: Wirsing-Frühsorten sind bereits nach 70-90 Tagen erntereif, Rotkohl benötigt mindestens 120 Tage. Wirsing bevorzugt humusreiche, gleichmäßig feuchte Böden, während Rotkohl auch mit weniger optimalen Bedingungen zurechtkommt. Bei der Nährstoffversorgung ist Wirsing anspruchsvoller und benötigt mehr Stickstoff. Geschmacklich ist Wirsing milder und zarter, Rotkohl würziger und fester. Wirsing lässt sich weniger gut lagern als Rotkohl-Spätsorten. Beide gehören zu den Kreuzblütlern und benötigen ähnliche Fruchtfolge-Planung, um Krankheiten wie Kohlhernie zu vermeiden.
  8. Wie lange dauert die Wachstumsperiode von Rotkohl von der Aussaat bis zur Ernte?
    Die Wachstumsperiode von Rotkohl variiert je nach Sortentyp erheblich. Frühsorten benötigen die kürzeste Zeit mit 90-120 Tagen von der Aussaat bis zur Ernte und eignen sich für den sommerlichen Frischverzehr. Mittelfrühe Sorten brauchen 120-150 Tage und bieten einen guten Kompromiss zwischen Frühreife und Lagerfähigkeit. Spätsorten haben die längste Entwicklungszeit von 150-180 Tagen, bilden dafür aber die größten und lagerfähigsten Köpfe. Als Faustregel sollten Sie etwa 4-5 Monate vor der geplanten Ernte aussäen. Die Wachstumsperiode gliedert sich in verschiedene Phasen: Keimung (8-12 Tage), Jungpflanzenentwicklung (4-6 Wochen), intensives Blattwachstum (6-8 Wochen) und Kopfbildung (4-8 Wochen). Klimatische Bedingungen beeinflussen die Entwicklungsgeschwindigkeit - kühle Temperaturen zwischen 15-20°C sind optimal, Hitze verlangsamt das Wachstum erheblich. Planen Sie bei der Sortenauswahl entsprechend Ihrer gewünschten Erntezeit.
  9. Wo kann man hochwertige Rotkohl Samen kaufen?
    Hochwertiges Rotkohl-Saatgut erhalten Sie in verschiedenen Bezugsquellen. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten ein breites Sortiment bewährter und neuer Rotkohlsorten mit garantierter Keimfähigkeit und detaillierten Anbauinformationen. Spezialisierte Online-Gartenshops punkten mit umfassender Sortenauswahl, Kundenbewertungen und fachlicher Beratung. Gartencenter vor Ort ermöglichen persönliche Beratung und sofortigen Erwerb, haben aber oft begrenzte Sortenauswahl. Saatgut-Tauschbörsen und Erhaltungsinitiativen sind ideale Quellen für seltene und alte Sorten. Bio-Fachhändler führen ausschließlich ökologisch erzeugtes Saatgut. Achten Sie beim Kauf auf aktuelle Erntejahreszahlen, ordnungsgemäße Lagerung und Keimfähigkeits-Angaben. Renommierte Anbieter garantieren sortenreine Qualität und bieten oft Anbauanleitungen. Für Anfänger empfehlen sich bewährte Standardsorten, erfahrene Gärtner können mit besonderen Züchtungen experimentieren. Kaufen Sie rechtzeitig vor der Aussaatsaison, da beliebte Sorten oft ausverkauft sind.
  10. Was sollte beim Rotkohl Saatgut bestellen beachtet werden?
    Beim Bestellen von Rotkohl-Saatgut sind mehrere Qualitätskriterien entscheidend. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de achten auf frische Erntejahre - Rotkohlsamen sind etwa 3-4 Jahre keimfähig, optimal sind jedoch Samen vom letzten Erntejahr. Prüfen Sie die Keimfähigkeitsangaben, die mindestens 75% betragen sollten. Bio-Saatgut ist frei von chemischen Behandlungen und unterstützt nachhaltigen Gärtnerbau. Wählen Sie Sorten entsprechend Ihrem Anbauziel: Frühsorten für schnelle Ernte, Spätsorten für Winterlagerung. Beachten Sie regionale Eignung und Resistenzen gegen typische Krankheiten wie Kohlhernie. Seriöse Anbieter liefern ausführliche Sortenbeschreibungen mit Anbauhinweisen. Planen Sie Mengen realistisch - ein Gramm enthält etwa 300 Samen. Berücksichtigen Sie Lieferzeiten und bestellen Sie rechtzeitig vor der Aussaatsaison. Achten Sie auf ordnungsgemäße Verpackung in licht- und luftdichten Tütchen. Viele Fachgeschäfte bieten Anbauberatung und unterstützen bei Problemen während der Kulturzeit.
  11. Welche Rolle spielen Anthocyane für die rote Färbung des Rotkohls?
    Anthocyane sind wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die Rotkohl seine charakteristische rote bis violette Färbung verleihen. Diese Flavonoide gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und entstehen in den Zellvakuolen der Kohlblätter. Die Farbintensität wird stark von Umweltfaktoren beeinflusst: Kühle Temperaturen, besonders während der Kopfbildung, fördern die Anthocyan-Produktion und intensivieren die Rotfärbung. Sonneneinstrahlung verstärkt ebenfalls die Pigmentbildung. Interessant ist die pH-Abhängigkeit der Farberscheinung - in saurem Milieu erscheinen Anthocyane rot, in alkalischem Bereich bläulich, weshalb Rotkohl auch als Blaukraut bezeichnet wird. Diese Eigenschaft nutzt man beim Kochen: Essigzugabe erhält die rote Farbe, während alkalische Bedingungen zu bläulichen Verfärbungen führen. Neben der Farbgebung wirken Anthocyane als natürliche Antioxidantien und schützen die Pflanze vor schädlicher UV-Strahlung und oxidativem Stress. Für den Menschen sind sie wertvoll als gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe mit entzündungshemmenden Eigenschaften.
  12. Warum gehört Rotkohl zu den Kreuzblütlern und was bedeutet das für den Anbau?
    Rotkohl (Brassica oleracea var. capitata f. rubra) gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), erkennbar an den charakteristischen vierblättrigen Blüten in Kreuzform und den typischen Schotenfrüchten. Diese botanische Zugehörigkeit hat wichtige Konsequenzen für den Anbau. Alle Kreuzblütler sind anfällig für spezifische Krankheiten wie Kohlhernie, eine Pilzerkrankung, die zu knotenförmigen Wurzelwucherungen führt. Daher ist eine sorgfältige Fruchtfolge essentiell - nach Rotkohl sollten mindestens 3-4 Jahre vergehen, bevor wieder Kreuzblütler auf derselben Fläche angebaut werden. Typische Schädlinge wie Kohlfliege, Erdflöhe und Kohlweißlings-Raupen befallen bevorzugt Kreuzblütler-Gewächse. Andererseits profitieren alle Kreuzblütler von ähnlichen Anbaubedingungen und Pflegemaßnahmen. Sie sind meist kalkliebend und gedeihen in leicht alkalischen Böden. Die Familie umfasst viele Nutzpflanzen wie Kohl, Rettich, Senf und Raps, was bei der Anbauplanung berücksichtigt werden muss. Positive Mischkultur-Partner sind oft dieselben für alle Kreuzblütler.
  13. Wie beeinflusst die Fruchtfolge den Erfolg beim Rotkohlanbau?
    Eine durchdachte Fruchtfolge ist beim Rotkohlanbau von entscheidender Bedeutung für Pflanzengesundheit und Ertrag. Als Kreuzblütler sollte Rotkohl niemals direkt nach anderen Kohlarten, Rettich, Radieschen oder Senf angebaut werden, da dies Krankheiten wie Kohlhernie und Verticillium-Welke fördert. Die empfohlene Anbaupause zwischen Kreuzblütlern beträgt 3-4 Jahre. Ideale Vorfrüchte sind Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen, die den Boden mit Stickstoff anreichern. Auch Kartoffeln, Tomaten oder Gurken sind gute Vorgänger, da sie den Boden auflockern und andere Nährstoffe verbrauchen. Nach Rotkohl eignen sich Wurzelgemüse wie Möhren oder Zwiebeln, da sie aus anderen Bodenschichten ihre Nährstoffe beziehen. Salate können als Nachkultur gepflanzt werden. Eine vierjährige Rotation könnte aussehen: Jahr 1 Hülsenfrüchte, Jahr 2 Rotkohl, Jahr 3 Wurzelgemüse, Jahr 4 Getreide oder Gründüngung. Diese systematische Fruchtfolge verhindert Bodenmüdigkeit, reduziert Schädlingsdruck und erhält die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig.
  14. Was ist bei der Mischkultur mit Rotkohl zu beachten?
    Mischkultur mit Rotkohl kann den Ertrag steigern und Schädlinge natürlich reduzieren, erfordert aber sorgfältige Pflanzenauswahl. Bewährte Mischkultur-Partner sind Zwiebeln, deren schwefelhaltigen Verbindungen Kohlschädlinge abwehren. Sellerie verbessert das Wachstum und den Geschmack von Rotkohl durch Wurzelausscheidungen. Dill lockt Nützlinge an und kann zwischen den Kohlreihen gesät werden. Salate nutzen den Zwischenraum optimal aus, bevor der Rotkohl seine volle Größe erreicht. Tomaten können in größerem Abstand als Randbepflanzung dienen. Vermeiden Sie dagegen Kartoffeln, da beide Pflanzen sich gegenseitig im Wachstum behindern. Auch andere Kohlarten sollten nicht direkt benachbart stehen, um Schädlingskonzentrationen zu verhindern. Erdbeeren als Unterpflanzung sind ungeeignet, da sie andere Nährstoffansprüche haben. Berücksichtigen Sie die unterschiedlichen Erntezeiten - früh reifende Partner sollten geerntet sein, bevor der Rotkohl seinen vollen Platzbedarf entwickelt. Eine durchdachte Mischkultur fördert die Biodiversität und schafft ein stabiles Gartenökosystem.
  15. Wie führt man die Vorkultur von Rotkohlsamen richtig durch?
    Die Vorkultur von Rotkohlsamen ermöglicht einen Wachstumsvorsprung und bessere Kontrolle über die Anzuchtbedingungen. Verwenden Sie nährstoffarme Aussaaterde in Anzuchttöpfen oder Saatschalen - normale Blumenerde ist zu nährstoffreich und kann zu übermäßigem Wachstum führen. Säen Sie die Samen etwa 1 cm tief und halten Sie einen Abstand von 2-3 cm zwischen den Samen ein. Die optimale Keimtemperatur liegt bei 15-20°C an einem hellen, aber nicht vollsonnigen Standort. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Nach 8-12 Tagen erscheinen die ersten Keimblätter. Sobald die Pflanzen das erste echte Blattpaar entwickelt haben, werden sie pikiert - das bedeutet einzeln in größere Töpfe umgesetzt. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de empfehlen für die Pikierung einen Pikierholz oder kleinen Löffel, um die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen. Die Jungpflanzen wachsen weitere 4-6 Wochen heran und müssen vor dem Auspflanzen etwa 2 Wochen lang abgehärtet werden, indem sie täglich länger ins Freie gestellt werden.
  16. Was ist beim Pikieren von Rotkohl-Jungpflanzen wichtig?
    Pikieren ist ein entscheidender Schritt in der Rotkohl-Anzucht und sollte durchgeführt werden, wenn die Pflänzchen etwa 5 cm hoch sind und das erste echte Blattpaar zeigen. Verwenden Sie für jeden Sämling einen eigenen Topf mit 8-10 cm Durchmesser, gefüllt mit nährstoffreicher Pikiererde. Bereiten Sie alles vor dem Pikieren vor: Töpfe befüllen, Pflanzlöcher vorstechen und Gießwasser bereitstellen. Heben Sie die Sämlinge vorsichtig mit einem Pikierstab oder Teelöffel aus der Aussaatschale, fassen Sie sie nur an den Keimblättern an, niemals am empfindlichen Stängel. Setzen Sie die Pflänzchen bis zu den Keimblättern in die neuen Töpfe und drücken Sie die Erde leicht an. Gießen Sie vorsichtig an und stellen Sie die pikierten Pflanzen für einige Tage an einen hellen, aber schattigen Platz, damit sie sich erholen können. Achten Sie in den ersten Tagen nach dem Pikieren auf gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe. Bei erfolgreicher Pikierung entwickeln sich kräftigere Wurzelsysteme und robustere Jungpflanzen.
  17. Stimmt es, dass Rotkohl und Blaukraut dasselbe Gemüse sind?
    Ja, Rotkohl und Blaukraut sind tatsächlich identisch - es handelt sich um dasselbe Gemüse (Brassica oleracea var. capitata f. rubra). Die unterschiedlichen Bezeichnungen entstehen durch regionale Sprachgewohnheiten und die pH-abhängige Farberscheinung. In Nord- und Ostdeutschland wird meist der Begriff 'Rotkohl' verwendet, während in Süddeutschland, Österreich und Bayern 'Blaukraut' oder 'Rotkraut' gebräuchlich ist. Die Farbwahrnehmung hängt von den enthaltenen Anthocyanen ab, die je nach pH-Wert des Bodens und der Zubereitung unterschiedlich erscheinen. In saurem Milieu (niedriger pH-Wert) erscheinen die Pigmente rot, in alkalischem Bereich (hoher pH-Wert) bläulich bis violett. Beim Kochen verstärkt Essigzugabe die Rotfärbung, während Natron oder hartes Wasser zu bläulichen Verfärbungen führen kann. Diese chemische Eigenschaft machte Rotkohl früher sogar als Indikator für Säure und Base verwendbar. Regional gibt es auch geschmackliche Unterschiede in der Zubereitung - süßlich in Norddeutschland, würziger im Süden - aber botanisch ist es stets dieselbe Pflanze.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es beim Rotkohlanbau in Deutschland?
    Der Rotkohlanbau in Deutschland zeigt deutliche regionale Anpassungen an klimatische und kulturelle Besonderheiten. In den wärmeren Regionen wie dem Rheintal, der Pfalz oder Baden können Gärtner bereits ab Ende Februar mit der Vorkultur beginnen und etwa 1-2 Wochen früher als im Bundesdurchschnitt aussäen. Die längere Vegetationsperiode ermöglicht den Anbau großfrüchtiger Spätsorten mit besserer Lagerfähigkeit. In kühleren Regionen wie dem Schwarzwald, dem Harz oder der Eifel verschiebt sich die Aussaat um 1-2 Wochen nach hinten, dafür profitieren die Pflanzen von kühleren Sommern, die die intensive Rotfärbung fördern. Norddeutschland mit seinen milderen, aber feuchteren Bedingungen eignet sich besonders für mittelfrühe Sorten. Küstenregionen an Nord- und Ostsee bieten durch das maritime Klima ausgeglichene Temperaturen, müssen aber verstärkt auf Windschutz achten. In Gebirgsregionen über 500m Höhe beschränkt sich der Anbau oft auf frühreifere Sorten. Regional unterschiedliche Bodenverhältnisse - von sandigen Böden in Brandenburg bis zu schweren Lehmböden in Bayern - erfordern angepasste Bodenbearbeitung und Düngung.
  19. Wo liegt der Unterschied zwischen Rotkraut und anderen Kopfkohlarten?
    Rotkraut unterscheidet sich von anderen Kopfkohlarten in mehreren wesentlichen Merkmalen. Der augenfälligste Unterschied ist die charakteristische rote bis violette Färbung durch Anthocyane, während Weißkohl grün-weiße und Wirsing grüne, gekrauste Blätter aufweist. Die Blattstruktur variiert ebenfalls stark: Rotkraut hat glatte, feste Blätter, die sehr kompakte Köpfe bilden, während Wirsing blasige, gekrauste Blätter mit lockereren Köpfen entwickelt. Geschmacklich ist Rotkraut würziger und intensiver als der mildere Weißkohl oder der zarte Wirsing. Die Lagerfähigkeit von Rotkraut-Spätsorten übertrifft andere Kopfkohlarten deutlich - während Wirsing nur wenige Wochen haltbar ist, kann Rotkraut monatelang gelagert werden. Auch die Wachstumsansprüche unterscheiden sich: Rotkraut verträgt kühlere Temperaturen besser als Weißkohl und benötigt längere Entwicklungszeiten. Beim Anbau ist Rotkraut oft weniger anfällig für Krankheiten als andere Kohlarten, zeigt aber höhere Ansprüche an die Nährstoffversorgung. Die Verwendung in der Küche variiert ebenfalls - Rotkraut wird traditionell geschmort, während Wirsing oft für Rouladen verwendet wird.
  20. Wie unterscheidet sich der Anbau von Brassica oleracea var. capitata f. rubra von anderen Kohlgewächsen?
    Brassica oleracea var. capitata f. rubra (Rotkohl) zeigt spezifische Anbauunterschiede zu anderen Kohlgewächsen derselben Art. Im Vergleich zur weißen Form (f. alba) benötigt die rote Varietät längere Entwicklungszeiten und reagiert empfindlicher auf hohe Temperaturen, da Hitze die Anthocyan-Bildung hemmt und zu blasseren Farben führt. Gegenüber Brassica oleracea var. acephala (Grünkohl) ist Rotkohl weniger frostresistent, aber kompakter wachsend. Verglichen mit var. gemmifera (Rosenkohl) bildet Rotkohl einen einzigen großen Kopf statt vieler kleiner Röschen und benötigt mehr Platz im Beet. Die var. botrytis (Blumenkohl) und var. italica (Brokkoli) sind deutlich anspruchsvoller in der Kultur und hitzeempfindlicher als Rotkohl. Alle Varietäten teilen die gleichen Grundansprüche an Boden und Nährstoffversorgung als Starkzehrer, unterscheiden sich aber in der Anbauzeit - während Brokkoli bereits nach 12-15 Wochen erntereif ist, braucht Rotkohl 18-24 Wochen. Die Schädlingsanfälligkeit ist ähnlich, jedoch zeigt Rotkohl oft bessere Resistenz gegen Kohlhernie als empfindlichere Varietäten wie Blumenkohl.
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