Spitzpaprika anbauen: Von der Aussaat zur Ernte

Spitzpaprika: Ein aromatischer Allrounder für Ihren Garten

Spitzpaprika sind mit ihrer charakteristischen Form und ihrem milden Geschmack eine beliebte Wahl für viele Hobbygärtner. In diesem Artikel möchte ich Ihnen meine Erfahrungen mit dem Anbau und der Pflege dieser besonderen Paprikasorte näherbringen.

Was Sie über Spitzpaprika wissen sollten

  • Meist leichter verdaulich als herkömmliche Paprikasorten
  • Aussaat erfolgt im Frühjahr, sonniger Standort ist ein Muss
  • Boden und Bewässerung bedürfen besonderer Aufmerksamkeit
  • Es gibt vielfältige Sorten für jeden Geschmack

Spitzpaprika: Eine Einführung

Was macht Spitzpaprika so besonders?

Spitzpaprika fallen sofort durch ihre längliche, spitz zulaufende Form auf. Im Vergleich zu blockförmigen Paprikasorten haben sie dünnere Fruchtwände und einen höheren Wassergehalt, was sie besonders knackig und saftig macht. Viele Gärtner - mich eingeschlossen - schätzen sie, weil sie oft leichter verdaulich sind als andere Paprikasorten.

Ein großer Pluspunkt von Spitzpaprika ist ihre Vielseitigkeit in der Küche. Roh sind sie herrlich in Salaten oder als Snack. Grillen oder Füllen bringt ihr wunderbar süßliches Aroma zur Geltung. Ihre Form macht sie geradezu prädestiniert zum Füllen mit Hackfleisch, Reis oder Gemüse.

Die Pflanzen sind in der Regel recht ertragreich und liefern über einen langen Zeitraum Früchte. In meinem Garten sind sie mit ihren bunten Früchten ein echter Hingucker. Viele Sorten lassen sich auch problemlos in Kübeln auf Balkon oder Terrasse kultivieren.

Beliebte Sorten für den Hobbygarten

Es gibt eine beeindruckende Vielfalt an Spitzpaprika-Sorten, die sich in Größe, Farbe und Geschmack unterscheiden:

  • Corno di Toro: Eine klassische italienische Sorte mit langen, gebogenen Früchten. Man findet sie in Rot und Gelb.
  • Lombardo: Mittelgroße, süße Früchte, die von Grün nach Rot reifen.
  • Ramiro: Sehr ertragreich mit süß-aromatischen Früchten in Rot oder Gelb.
  • Cubanelle: Hellgrüne bis gelbe Früchte mit mildem Geschmack, ideal zum Füllen.
  • Hungarian Yellow Wax: Hellgelbe, leicht pikante Früchte, gut für Einsteiger geeignet.

Seit Jahren baue ich die Sorte 'Corno di Toro' an und bin jedes Mal aufs Neue von ihrem süßen Aroma und der reichen Ernte begeistert. Für Neulinge empfehle ich robuste Sorten wie 'Lombardo' oder 'Hungarian Yellow Wax'.

Vorbereitung zur Aussaat

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat?

Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat von Spitzpaprika hängt von Ihren individuellen Anbaubedingungen ab. Für eine Vorkultur im Haus oder Gewächshaus können Sie bereits Ende Februar bis Anfang März mit der Aussaat beginnen. So haben die Pflanzen genügend Zeit, sich zu kräftigen, bevor sie ins Freiland umziehen.

Für die direkte Aussaat ins Freiland oder in Frühbeete sollten Sie bis Mitte Mai warten, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Spitzpaprika lieben Wärme und vertragen keine Kälte. Eine zu frühe Aussaat im Freien kann zu Wachstumsverzögerungen oder im schlimmsten Fall zum Absterben der Keimlinge führen.

Was Sie für die Aussaat benötigen

Für eine erfolgreiche Aussaat von Spitzpaprika brauchen Sie:

  • Saatgut der gewünschten Sorte
  • Anzuchttöpfe oder -schalen mit Drainage-Löchern
  • Spezielle Anzuchterde oder torffreies Substrat
  • Kleine Schaufel oder Pflanzkelle
  • Sprühflasche zum Befeuchten
  • Etiketten zur Kennzeichnung
  • Optional: Abdeckhaube oder Frischhaltefolie

Ich persönlich verwende gerne wiederverwendbare Plastiktöpfe, die ich über Jahre hinweg nutze. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ist auch umweltfreundlicher.

Die richtige Anzuchterde wählen

Die Wahl der richtigen Anzuchterde ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Spitzpaprika-Aussaat. Verwenden Sie am besten eine spezielle, nährstoffarme Aussaaterde oder ein torffreies Substrat. Diese Erden sind fein strukturiert und bieten den zarten Wurzeln ideale Wachstumsbedingungen.

Normale Gartenerde ist oft zu schwer und kann Krankheitserreger enthalten. Auch Kompost eignet sich für die Aussaat weniger, da er zu nährstoffreich ist und die empfindlichen Keimlinge schädigen könnte.

Achten Sie darauf, dass die Erde leicht feucht, aber nicht nass ist. Eine gute Drainage ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Ich mische häufig etwas Perlit unter die Aussaaterde, um die Durchlüftung zu verbessern.

Mit der richtigen Vorbereitung schaffen Sie beste Voraussetzungen für gesunde und kräftige Spitzpaprika-Pflanzen. Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie die Samen richtig aussäen und optimale Keimbedingungen schaffen können.

Produktbild von Sperli Paprika Kostas F1 mit Spitzpaprika in grün und rot an einer Pflanze und Etikett mit Informationen zu milder Geschmacksnote geeignet für Gewächshaus und geschütztes Freiland_resistent.
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Der Aussaatprozess von Spitzpaprika

Nun kommen wir zum spannenden Teil: der Aussaat. Hier ein paar Tipps, die sich bei mir über die Jahre bewährt haben:

Schritt-für-Schritt zur Aussaat

Zunächst empfehle ich, die Samen etwa einen Tag vor der Aussaat in lauwarmem Wasser einzuweichen. Das scheint den Keimprozess zu beschleunigen. Für die Aussaat selbst verwende ich saubere Anzuchttöpfe mit guter Drainage. Die Samen drücke ich vorsichtig etwa einen halben Zentimeter in die lockere Anzuchterde. Bei größeren Gefäßen halte ich einen Abstand von 3-4 cm zwischen den Samen ein - das gibt ihnen genug Platz zum Wachsen.

Nach dem Einsetzen bedecke ich die Samen leicht mit Erde und befeuchte sie vorsichtig mit einer Sprühflasche. Zuletzt decke ich die Saatgefäße mit Folie oder einer Haube ab, um die Feuchtigkeit zu halten.

Was Spitzpaprika zum Keimen brauchen

Wärme ist der Schlüssel zum Erfolg. Meine Erfahrung zeigt, dass Temperaturen zwischen 22°C und 28°C ideal sind. Ein Plätzchen auf der Fensterbank über der Heizung oder eine Anzuchtmatte können hier Wunder wirken.

Die Feuchtigkeit sollte gleichmäßig sein, aber Vorsicht vor Staunässe! Ich lüfte die Abdeckung täglich kurz, um Schimmel vorzubeugen. In der Keimphase brauchen die Samen kein Licht, aber sobald die ersten Pflänzchen erscheinen, stelle ich sie an einen hellen Ort - direkte Sonne mögen sie zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht.

Von der Keimung bis zur Jungpflanze

Je nach Sorte und Bedingungen dauert es etwa 1-2 Wochen, bis die ersten Keimlinge erscheinen. Sobald ich sie sehe, entferne ich die Abdeckung und stelle die Pflanzen an einen hellen, aber nicht zu sonnigen Ort.

In dieser Phase ist regelmäßiges, vorsichtiges Gießen wichtig. Ich drehe die Anzuchtgefäße auch regelmäßig, damit die Pflanzen schön gerade wachsen. In den lichtarmen Wintermonaten habe ich gute Erfahrungen mit zusätzlicher Beleuchtung durch Pflanzenlampen gemacht.

Wie Sie Ihre Spitzpaprika-Jungpflanzen pflegen

Das Pikieren - ein wichtiger Schritt

Wenn die Jungpflanzen 2-3 echte Blätter haben, ist es Zeit fürs Pikieren. Ich setze die Sämlinge dann in größere Töpfe um, meist mit einem Durchmesser von 8-10 cm. Dabei gehe ich so vor:

  • Töpfe mit frischer, nährstoffreicher Erde vorbereiten
  • Sämlinge vorsichtig mit einem Pikierstab lösen
  • Jede Pflanze einzeln in einen neuen Topf setzen, etwas tiefer als zuvor
  • Erde leicht andrücken und vorsichtig angießen

Abhärten für den Garten

Bevor die Spitzpaprika ins Freie oder Gewächshaus umziehen, müssen sie abgehärtet werden. Dieser Prozess dauert bei mir etwa 1-2 Wochen:

  • Zunächst stelle ich die Pflanzen für einige Stunden täglich an einen geschützten Platz im Freien
  • Die Zeit draußen verlängere ich schrittweise
  • Bei Frost oder starkem Wind hole ich sie wieder rein
  • In der letzten Phase können sie auch über Nacht draußen bleiben, sofern kein Frost droht

Typische Herausforderungen meistern

In der Anzuchtphase können verschiedene Probleme auftreten. Hier ein paar Situationen, die mir schon begegnet sind:

Lange, dünne Triebe deuten meist auf Lichtmangel hin. In diesem Fall stelle ich die Pflanzen näher ans Fenster oder verwende zusätzliche Beleuchtung. Welke Blätter können ein Zeichen von Über- oder Unterwässerung sein. Ich prüfe dann die Bodenfeuchtigkeit und passe die Bewässerung an.

Gelbliche Blätter habe ich schon öfter bei Nährstoffmangel beobachtet. Sobald die ersten echten Blätter erscheinen, beginne ich mit einer leichten Düngung. Bei Schimmel auf der Erdoberfläche reduziere ich die Feuchtigkeit und sorge für bessere Luftzirkulation.

Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld werden aus den Sämlingen kräftige Jungpflanzen. Jede Pflanze ist individuell, daher experimentiere ich manchmal ein wenig, um die optimalen Bedingungen zu finden. Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie sich die kleinen Pflänzchen entwickeln!

Spitzpaprika ins Freiland oder Gewächshaus bringen

Wenn Ihre Jungpflanzen kräftig genug sind, wird's spannend - Zeit fürs Auspflanzen! Der richtige Zeitpunkt und eine gute Vorbereitung des Standorts sind entscheidend für eine reiche Ernte.

Wann und wo pflanzen?

In meiner Erfahrung sollten Spitzpaprika erst nach den Eisheiligen, also Mitte Mai, ins Freiland. Der Boden muss mindestens 15°C warm sein. Für ungeduldige Gärtner wie mich eignet sich ein Gewächshaus oder Folientunnel für eine frühere Pflanzung.

Bereiten Sie den Boden gründlich vor: Lockern Sie ihn 30-40 cm tief und mischen Sie reifen Kompost unter. Spitzpaprika gedeihen am besten in nährstoffreichem, durchlässigem Boden. Ein sonniger, windgeschützter Platz ist ideal - denken Sie daran, dass diese Pflanzen ursprünglich aus wärmeren Gefilden stammen!

Die Kunst des richtigen Pflanzens

Beim Einsetzen habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, die Spitzpaprika etwas tiefer zu pflanzen, als sie im Topf standen. So bilden sich mehr Wurzeln am Stängel, was die Pflanze stärkt. Zwischen den Pflanzen plane ich 40-50 cm ein, zwischen den Reihen 60-70 cm. Das gibt ihnen genug Raum, sich zu entfalten.

Nach dem Einsetzen gieße ich die Pflanzen gründlich an. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Gras hat sich bei mir bewährt - sie hält die Feuchtigkeit im Boden und hält lästiges Unkraut in Schach.

Stützen für die Paprika-Riesen

Unterschätzen Sie nicht, wie groß Spitzpaprika werden können! Oft wachsen sie über einen Meter hoch und brauchen dann Unterstützung. Ich stecke gleich beim Pflanzen Stäbe neben die Setzlinge und binde die Haupttriebe später locker mit Bast oder Pflanzenclips an.

Mein persönlicher Favorit sind Tomatenspiralstäbe für Paprika. Sie geben hervorragenden Halt und lassen sich leicht an die wachsende Pflanze anpassen.

Pflege während der Wachstumsphase

Eine gute Pflege ist das A und O für gesunde Pflanzen und eine üppige Ernte. Besonders wichtig sind dabei die richtige Bewässerung, Düngung und Bodenpflege.

Wasser und Nährstoffe - die Lebensadern der Paprika

Spitzpaprika sind durstige Gesellen und brauchen regelmäßig Wasser. Ich gieße am liebsten morgens oder abends, damit die Blätter schnell abtrocknen können. Vorsicht ist allerdings bei Staunässe geboten - das mögen die Wurzeln gar nicht und es kann zu Fäulnis führen.

Beim Düngen halte ich mich an einen 2-3 Wochen-Rhythmus mit organischem Flüssigdünger oder selbst angesetztem Komposttee. Ein Tipp aus meinem Garten: Achten Sie auf ausreichend Kalium in der Düngung, das fördert die Fruchtbildung enorm.

Den Boden pflegen und mulchen

Unkrautfrei sollte der Boden schon sein, aber beim Hacken ist Vorsicht angesagt - die Wurzeln der Paprika sind empfindlich und mögen es nicht, gestört zu werden. Eine etwa 5 cm dicke Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt hat sich bei mir bestens bewährt. Sie hält den Boden feucht und nährstoffreich.

In meinem Garten nutze ich gerne eine Mischung aus Rasenschnitt und halbverrottetem Laub. Diese Mulchschicht zieht sich im Lauf der Saison schön zusammen und gibt nach und nach Nährstoffe ab - quasi ein Langzeit-Dünger!

Wenn Krankheiten und Schädlinge zuschlagen

Leider bleiben auch Spitzpaprika nicht von Problemen verschont. Hier die häufigsten Herausforderungen, denen ich schon begegnet bin:

  • Blattläuse: Gegen diese kleinen Plagegeister gehe ich mit Schmierseifenlösung vor oder setze auf die Hilfe von Nützlingen wie Marienkäfern.
  • Grauschimmel: Hier heißt es schnell handeln! Befallene Teile entferne ich sofort und sorge für bessere Luftzirkulation um die Pflanzen.
  • Fruchtfäule: Oft ein Zeichen von Kalziummangel. Regelmäßiges Gießen und ausgewogene Düngung helfen hier.

Mein wichtigster Rat: Beobachten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig. Je früher Sie Probleme erkennen, desto besser stehen die Chancen, sie in den Griff zu bekommen.

Ein alter Gärtnertrick, den ich gerne anwende: Pflanzen Sie Tagetes zwischen die Paprikapflanzen. Sie halten viele Schädlinge fern und lockern nebenbei noch den Boden auf. Ein echter Gewinn für Ihren Paprika-Garten!

Ernte und Verwendung von Spitzpaprika

Anzeichen der Reife und Erntetechnik

Die Erntereife von Spitzpaprika lässt sich an ihrer vollen Größe und intensiven Farbe erkennen. Bei den meisten Sorten leuchten sie in einem satten Rot, aber es gibt auch gelbe oder orange Varianten. Achten Sie auf eine feste, glänzende Schale. Ein guter Indikator ist auch, wenn sich die Paprika leicht vom Stiel lösen lässt.

Bei der Ernte ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt: Spitzpaprika haben oft dünnere Fruchtwände als ihre blockförmigen Verwandten und sind daher etwas empfindlicher. Ich verwende immer eine scharfe Gartenschere, um die Früchte vorsichtig abzuschneiden. Dabei versuche ich, die Pflanze nicht zu beschädigen - schließlich soll sie weiterhin fleißig Früchte produzieren.

Lagerung und Haltbarkeit

Frisch geerntete Spitzpaprika halten sich im Kühlschrank etwa eine Woche. Für eine längere Aufbewahrung gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Einfrieren: Gewaschene und in Streifen geschnittene Paprika lassen sich problemlos einfrieren. So bleiben sie bis zu einem Jahr haltbar.
  • Trocknen: In Ringe geschnitten und an der Luft oder im Dörrgerät getrocknet, sind Spitzpaprika monatelang haltbar.
  • Einlegen: In Essig oder Öl eingelegt, entwickeln Spitzpaprika ein besonderes Aroma und halten sich lange.

Kulinarische Verwendungsmöglichkeiten

Die Vielseitigkeit von Spitzpaprika in der Küche ist beeindruckend. Hier einige meiner Lieblingsverwendungen:

  • Roh: Als knackiger Snack oder in bunten Salaten
  • Gegrillt: Ganze Spitzpaprika eignen sich hervorragend zum Grillen
  • Gefüllt: Mit Hackfleisch, Reis oder Gemüse gefüllt und im Ofen gebacken - ein Klassiker!
  • In Saucen: Fein gehackt verleihen sie Saucen eine fruchtige Note
  • Als Beilage: Gedünstet oder gebraten als aromatische Gemüsebeilage

Meiner Erfahrung nach haben Spitzpaprika oft ein intensiveres Aroma als andere Paprikasorten. Daher sind sie besonders gut für Gerichte geeignet, in denen der Paprikageschmack im Vordergrund stehen soll.

Tipps für eine erfolgreiche Spitzpaprika-Kultur

Mischkultur und geeignete Nachbarpflanzen

Spitzpaprika profitieren von einer durchdachten Mischkultur. In meinem Garten haben sich folgende Nachbarn bewährt:

  • Basilikum: Hält Schädlinge fern und fördert das Aroma
  • Tagetes: Vertreiben Nematoden im Boden
  • Möhren: Lockern den Boden auf
  • Tomaten: Ähnliche Ansprüche, aber Vorsicht bei Krankheiten

Ich vermeide die Nachbarschaft zu Fenchel, Kohl und Bohnen, da diese die Entwicklung der Paprika beeinträchtigen können.

Überwinterung mehrjähriger Pflanzen

Obwohl Spitzpaprika meist einjährig kultiviert werden, können sie bei richtiger Pflege überwintern. So gehe ich dabei vor:

  • Vor dem ersten Frost ins Haus holen
  • Zurückschneiden auf etwa 20 cm Höhe
  • An einem hellen, kühlen Ort (10-15°C) überwintern
  • Sparsam gießen, nicht düngen
  • Im Frühjahr langsam an Außentemperaturen gewöhnen

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass überwinterte Pflanzen im nächsten Jahr oft kräftiger austreiben und früher Früchte tragen.

Samenernte für die nächste Saison

Die Samenernte von Spitzpaprika ist einfach und lohnenswert. So gehe ich vor:

  • Vollreife, gesunde Früchte auswählen
  • Samen vorsichtig herauslösen und waschen
  • Auf Küchenpapier trocknen lassen
  • In Papiertüten oder Gläsern kühl und trocken lagern

Selbst gewonnene Samen sind oft besser an die lokalen Bedingungen angepasst. Allerdings sollten Sie beachten, dass es bei Hybridsorten zu Aufspaltungen kommen kann.

Spitzpaprika: Ein Gemüse mit Potenzial

Spitzpaprika sind nicht nur ein leckeres, sondern auch ein dankbares Gemüse für den Hobbygärtner. Mit der richtigen Pflege lassen sich vom Frühjahr bis in den Herbst hinein aromatische Früchte ernten. Ob roh, gekocht oder konserviert - Spitzpaprika bereichern unsere Küche auf vielfältige Weise. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Wer einmal den Geschmack selbst gezogener Paprika genossen hat, wird sie nicht mehr missen wollen. Also, ran an die Gartenarbeit und viel Erfolg bei der Spitzpaprika-Kultur!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was zeichnet Spitzpaprika gegenüber anderen Paprikasorten aus?
    Spitzpaprika unterscheiden sich deutlich von blockförmigen Paprikasorten durch ihre charakteristische längliche, spitz zulaufende Form. Diese besonderen Paprikas haben dünnere Fruchtwände und einen höheren Wassergehalt, was sie besonders knackig und saftig macht. Ein großer Vorteil ist ihre oft bessere Verdaulichkeit im Vergleich zu herkömmlichen Paprikasorten. Ihre Form macht sie ideal zum Füllen mit Hackfleisch, Reis oder Gemüse. Geschmacklich überzeugen Spitzpaprika mit einem intensiveren, oft süßlicheren Aroma als blockförmige Varianten. Die Pflanzen sind in der Regel sehr ertragreich und liefern über einen langen Zeitraum kontinuierlich Früchte. Optisch sind sie mit ihren bunten Früchten ein echter Hingucker im Garten. Zudem lassen sich viele Sorten problemlos in Kübeln auf Balkon oder Terrasse kultivieren, was sie auch für Stadtgärtner interessant macht. Ihre Vielseitigkeit in der Küche - roh, gegrillt, gedünstet oder gefüllt - macht sie zu einem wertvollen Gemüse für jeden Hobbygarten.
  2. Welche Sorten von Spitzpaprika eignen sich besonders für Hobbygärtner?
    Für Hobbygärtner eignen sich verschiedene bewährte Spitzpaprika-Sorten besonders gut. 'Corno di Toro' ist eine klassische italienische Sorte mit langen, gebogenen Früchten in Rot und Gelb, die durch ihr süßes Aroma überzeugt. 'Lombardo' bietet mittelgroße, süße Früchte, die von Grün nach Rot reifen und sehr zuverlässig trägt. 'Ramiro' ist besonders ertragreich mit süß-aromatischen Früchten in Rot oder Gelb. Für Anfänger empfiehlt sich 'Hungarian Yellow Wax' mit hellgelben, leicht pikanten Früchten, da diese Sorte sehr robust und pflegeleicht ist. 'Cubanelle' produziert hellgrüne bis gelbe Früchte mit mildem Geschmack und eignet sich hervorragend zum Füllen. Diese Sorten sind alle relativ anspruchslos und verzeihen auch kleinere Pflegefehler. Sie gedeihen sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus und sind für verschiedene klimatische Bedingungen geeignet. Wichtig ist die Auswahl qualitativ hochwertigen Saatguts von etablierten Anbietern.
  3. Wann ist der optimale Zeitpunkt für die Spitzpaprika Aussaat?
    Der optimale Aussaatzeitpunkt für Spitzpaprika hängt von der gewählten Anbaumethode ab. Für die Vorkultur im Haus oder Gewächshaus kann bereits Ende Februar bis Anfang März mit der Aussaat begonnen werden. Dies gibt den Pflanzen ausreichend Zeit, sich zu kräftigen, bevor sie ins Freiland umziehen. Die Keimtemperatur sollte konstant zwischen 22°C und 28°C liegen, weshalb eine Aussaat auf der warmen Fensterbank über der Heizung oder mit einer Anzuchtmatte ideal ist. Für die direkte Aussaat ins Freiland oder in Frühbeete sollte bis Mitte Mai gewartet werden, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind und der Boden mindestens 15°C warm ist. Spitzpaprika sind sehr kälteempfindlich und eine zu frühe Aussaat im Freien kann zu Wachstumsverzögerungen oder sogar zum Absterben der Keimlinge führen. Bei der Vorkultur können die abgehärteten Jungpflanzen dann nach den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt werden, was zu einer früheren und längeren Erntezeit führt.
  4. Warum sind Spitzpaprika oft leichter verdaulich als blockförmige Paprikasorten?
    Spitzpaprika sind aufgrund ihrer besonderen Struktur oft leichter verdaulich als blockförmige Paprikasorten. Der Hauptgrund liegt in ihren dünneren Fruchtwänden und dem höheren Wassergehalt, was die Verdauung erleichtert. Die zartere Zellstruktur der Spitzpaprika macht sie weniger fasrig und somit magenfreundlicher. Zudem haben viele Spitzpaprika-Sorten einen geringeren Anteil an schwer verdaulichen Faserstoffen in der Schale. Ihr höherer Wassergehalt sorgt dafür, dass sie schneller und vollständiger von den Verdauungsenzymen aufgeschlossen werden können. Auch der oft süßlichere Geschmack deutet auf einen ausgewogeneren Säure-Zucker-Gehalt hin, der die Magenverträglichkeit verbessert. Menschen mit empfindlichem Magen berichten häufig, dass sie Spitzpaprika besser vertragen als die dickwandigeren Blockpaprika. Besonders roh verzehrt zeigen sich diese Vorteile deutlich. Allerdings ist die individuelle Verträglichkeit unterschiedlich und hängt auch von der Zubereitungsart ab - gedünstete oder gegrillte Spitzpaprika sind generell noch bekömmlicher als rohe.
  5. Wie können Spitzpaprika auch auf dem Balkon erfolgreich kultiviert werden?
    Spitzpaprika lassen sich hervorragend auf dem Balkon kultivieren und sind ideal für das Urban Gardening. Wichtig ist die Wahl ausreichend großer Pflanzgefäße mit mindestens 10-15 Liter Volumen und guter Drainage, um Staunässe zu vermeiden. Der Standort sollte sonnig und windgeschützt sein, da Paprika viel Wärme und Licht benötigen. Verwenden Sie hochwertige Kübelpflanzenerde mit Kompostanteil für eine gute Nährstoffversorgung. Bei der Balkankultivierung ist regelmäßiges Gießen besonders wichtig, da Töpfe schneller austrocknen - morgens und abends prüfen, ob Wasser benötigt wird. Eine Mulchschicht aus Rindenmulch hilft, die Feuchtigkeit zu halten. Kompakte Sorten wie 'Hungarian Yellow Wax' oder 'Cubanelle' eignen sich besonders gut für Kübel. Stützstäbe sind unerlässlich, da die Pflanzen über einen Meter hoch werden können. Regelmäßige Düngung alle 2-3 Wochen mit flüssigem Tomatendünger sorgt für reiche Ernte. Bei kühlen Nächten können die Töpfe flexibel an geschützte Stellen bewegt werden.
  6. Worin unterscheiden sich Corno di Toro und Ramiro von anderen Spitzpaprika-Sorten?
    Corno di Toro und Ramiro sind zwei besonders charakteristische Spitzpaprika-Sorten mit einzigartigen Eigenschaften. Corno di Toro, die klassische italienische Sorte, zeichnet sich durch ihre langen, elegant gebogenen Früchte aus, die an Stierhörner erinnern - daher auch der Name 'Stierhorn'. Diese Sorte wird bis zu 20 cm lang und ist sowohl in rot als auch gelb erhältlich. Ihr Geschmack ist außergewöhnlich süß und aromatisch, mit einer fleischigen Textur. Ramiro hingegen stammt ursprünglich aus den Niederlanden und ist besonders ertragreich. Die Früchte sind gerade gewachsen, spitz und haben eine glänzende Schale. Ramiro-Paprika sind für ihren intensiv süß-fruchtigen Geschmack bekannt und reifen von grün zu leuchtend rot oder gelb ab. Beide Sorten unterscheiden sich von anderen Spitzpaprika durch ihre überdurchschnittliche Größe und den besonders hohen Ertrag. Sie sind etwas anspruchsvoller in der Kultur, benötigen viel Wärme und regelmäßige Nährstoffversorgung, belohnen aber mit außergewöhnlicher Fruchtqualität und Geschmack, der sie zu Gourmet-Paprika macht.
  7. Was unterscheidet Spitzpaprika von Horn-Paprika und länglichen Paprikasorten?
    Spitzpaprika, Horn-Paprika und andere längliche Paprikasorten werden oft verwechselt, haben aber deutliche Unterschiede. Spitzpaprika sind durch ihre charakteristische spitz zulaufende Form definiert und haben meist dünnere Fruchtwände mit höherem Wassergehalt. Horn-Paprika (wie Corno di Toro) sind eine Untergruppe der Spitzpaprika, die sich durch ihre gebogene, hornähnliche Form auszeichnen und oft größer werden. Andere längliche Paprikasorten können zylindrisch oder blockartig-länglich sein, enden aber nicht spitz. Die Fruchtwanddicke variiert stark: Spitzpaprika haben meist zartere Wände, während manche längliche Sorten dickwandiger sind. Geschmacklich sind echte Spitzpaprika oft süßer und aromatischer. In der Botanik gehören alle zur selben Art (Capsicum annuum), unterscheiden sich aber in Zuchtrichtung und Eigenschaften. Horn-Paprika sind besonders in Italien beliebt, während andere längliche Sorten oft ungarischen oder osteuropäischen Ursprungs sind. Für den Anbau haben Spitzpaprika oft den Vorteil der besseren Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimabedingungen und sind meist ertragreicher als ihre blockigen Verwandten.
  8. Welche Keimtemperatur benötigen Spitzpaprika für eine erfolgreiche Anzucht?
    Für eine erfolgreiche Keimung benötigen Spitzpaprika konstante Temperaturen zwischen 22°C und 28°C. Diese Temperaturspanne ist entscheidend für eine zügige und gleichmäßige Keimung. Bei Temperaturen unter 18°C keimen die Samen sehr langsam oder gar nicht, während Temperaturen über 30°C die Keimfähigkeit beeinträchtigen können. Die optimale Keimtemperatur liegt bei etwa 25°C, bei der die Samen meist innerhalb von 7-14 Tagen keimen. Um diese konstante Temperatur zu gewährleisten, eignen sich beheizte Anzuchtmatten, ein Platz über der Heizung oder ein beheiztes Gewächshaus. Wichtig ist, dass die Temperatur möglichst gleichmäßig bleibt - starke Schwankungen können die Keimung verzögern. Nach der Keimung können die Sämlinge bei etwas kühleren Temperaturen von 20-22°C weiterkultiviert werden. Die Bodentemperatur ist dabei wichtiger als die Lufttemperatur, da die Samen direkten Kontakt zum Substrat haben. Mit einem Thermometer lässt sich die Temperatur im Anzuchtbereich gut überwachen. Bei optimalen Bedingungen liegt die Keimrate bei über 80%.
  9. Wo kann man hochwertiges Spitzpaprika Saatgut für den Garten kaufen?
    Hochwertiges Spitzpaprika-Saatgut erhalten Sie bei verschiedenen Anbietern, wobei spezialisierte Gartenfachhändler die beste Qualität und Beratung bieten. Samen.de, ein etablierter Spezialist für Gemüsesamen, führt eine große Auswahl bewährter Spitzpaprika-Sorten wie Corno di Toro, Ramiro oder Hungarian Yellow Wax. Qualitätsorientierte Online-Gartenshops punkten mit frischem Saatgut, detaillierten Sortenbeschreibungen und professioneller Lagerung. Lokale Gartencenter bieten oft regionale Sorten und persönliche Beratung. Beim Kauf sollten Sie auf das Erntejahr achten - frisches Saatgut keimt besser. Achten Sie auf Angaben zur Keimfähigkeit und bevorzugen Sie Anbieter, die Keimtests durchführen. Bio-zertifiziertes Saatgut garantiert pestizidfreie Anzucht. Tauschbörsen und Gartenvereine sind gute Quellen für seltene Sorten, hier ist aber die Qualität unterschiedlich. Vermeiden Sie Billigware aus dem Discounter, da hier oft die Keimfähigkeit mangelhaft ist. Investieren Sie lieber in qualitativ hochwertiges Saatgut - der Mehrpreis zahlt sich durch bessere Keimung und gesündere Pflanzen aus.
  10. Welche Ausrüstung wird für die professionelle Spitzpaprika Anzucht benötigt?
    Für eine professionelle Spitzpaprika-Anzucht benötigen Sie spezielle Ausrüstung, die den Erfolg maßgeblich beeinflusst. Samen.de und andere Gartenexperten empfehlen folgende Grundausstattung: Hochwertige Anzuchttöpfe oder -schalen mit Drainagelöchern, eine regulierbare Anzuchtmatte für konstante Bodentemperatur (22-28°C) und spezielle Anzuchterde mit geringem Nährstoffgehalt. Ein digitales Thermometer überwacht die Temperatur präzise. Für die Bewässerung eignen sich feine Sprühflaschen oder Gießkannen mit Brause, um Samen nicht wegzuspülen. Pflanzlicht oder LED-Wachstumslampen sind bei lichtschwachen Standorten essentiell. Transparente Abdeckhauben oder Folie schaffen ein optimales Mikroklima. Für das Pikieren brauchen Sie Pikierstäbe und größere Töpfe. Ein pH-Messgerät hilft bei der Substratqualität. Desinfektionsmittel für Werkzeuge beugt Krankheiten vor. Etiketten und wasserfeste Stifte sorgen für Ordnung. Erfahrene Gartenfachhändler bieten oft Anzucht-Sets, die alle wichtigen Komponenten enthalten und sich besonders für Einsteiger eignen.
  11. Wie beeinflusst die Bodenbeschaffenheit die Fruchtbildung bei Spitzpaprika?
    Die Bodenbeschaffenheit hat enormen Einfluss auf die Fruchtbildung von Spitzpaprika. Ein lockerer, humusreicher Boden mit guter Drainage ist fundamental für gesunde Wurzelentwicklung und optimalen Nährstofftransport. Spitzpaprika bevorzugen einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 - bei zu saurem Boden können wichtige Nährstoffe nicht aufgenommen werden, was zu verminderter Fruchtbildung führt. Schwere, verdichtete Böden behindern das Wurzelwachstum und können Staunässe verursachen, die Wurzelfäule zur Folge hat. Sandige Böden hingegen trocknen zu schnell aus und können Nährstoffe nicht gut speichern. Optimal ist eine Mischung aus Lehm, Sand und Humus mit einem Humusgehalt von 3-5%. Der Calcium-Gehalt ist besonders wichtig für die Zellwandstabilität der Früchte - Calciummangel führt zu Fruchtfäule. Auch Kalium fördert die Fruchtqualität und -anzahl erheblich. Eine ausreichende organische Substanz verbessert die Wasserspeicherung und Nährstoffverfügbarkeit. Verdichtungen sollten durch tiefes Umgraben gelockert und mit Kompost angereichert werden für optimale Erträge.
  12. Welche Rolle spielen Nematoden im Boden für das Wachstum von Spitzpaprika?
    Nematoden spielen eine ambivalente Rolle im Spitzpaprika-Anbau und können sowohl nützlich als auch schädlich sein. Schädliche wurzelgallenbildende Nematoden (Meloidogyne-Arten) befallen die Wurzeln und bilden charakteristische Verdickungen, die die Nährstoff- und Wasseraufnahme massiv beeinträchtigen. Dies führt zu Wuchsdepressionen, gelben Blättern und deutlich reduzierten Erträgen. Besonders in warmen, sandigen Böden vermehren sich diese Schädlinge rasant. Nützliche Nematoden hingegen, wie räuberische Arten, bekämpfen Bodenschädlinge natürlich und können als biologische Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Zur Vorbeugung gegen schädliche Nematoden eignen sich Tagetes als Zwischenfrucht - sie produzieren Stoffe, die Nematoden abtöten. Eine ausgewogene Bodenbiologie mit vielen Mikroorganismen hält schädliche Nematodenpopulationen in Schach. Fruchtfolge ist essentiell - niemals mehrere Jahre Nachtschattengewächse am gleichen Standort anbauen. Bei Befall helfen organische Bodenverbesserung, Kalk zur pH-Regulierung und resistente Sorten. Stark befallene Böden sollten 3-4 Jahre nicht für Paprika genutzt werden.
  13. Wie wirkt sich die Drainage auf die Wurzelentwicklung von Spitzpaprika aus?
    Eine gute Drainage ist absolut entscheidend für die gesunde Wurzelentwicklung von Spitzpaprika. Staunässe führt schnell zu Sauerstoffmangel im Wurzelbereich, was Wurzelfäule verursacht und die Pflanze schwächt oder zum Absterben bringt. Spitzpaprika entwickeln ein feines, oberflächennahes Wurzelsystem, das besonders empfindlich auf Wasserstau reagiert. Bei optimaler Drainage können die Wurzeln tief eindringen und ein großes Nährstoff- und Wasserreservoir erschließen. Gut durchlässige Böden erwärmen sich schneller, was das Wurzelwachstum fördert - Paprika lieben warme Böden. Schwere Lehmböden sollten mit Sand, Kompost oder Perlit aufgelockert werden. In Töpfen sind Drainagelöcher und eine Drainageschicht aus Kies unerlässlich. Auch Hochbeete mit durchlässiger Substratmischung schaffen optimale Bedingungen. Bei zu schneller Drainage in sehr sandigen Böden trocknen die oberflächlichen Wurzeln aus - hier hilft Kompost als Wasserspeicher. Das ideale Substrat lässt Wasser gut abfließen, hält aber ausreichend Feuchtigkeit für die Pflanzen bereit. Regelmäßige Bodenlockerung fördert die Durchlüftung zusätzlich.
  14. Welche biochemischen Prozesse laufen beim Pikieren von Paprikaanzucht ab?
    Beim Pikieren von Paprika-Sämlingen werden komplexe biochemische Prozesse in Gang gesetzt, die das weitere Wachstum entscheidend beeinflussen. Zunächst aktiviert der Wurzelschnitt die Produktion von Auxinen und Cytokininen, Pflanzenhormonen, die die Bildung neuer Seitenwurzeln stimulieren. Diese Hormone wandern vom Wurzelbereich in den Spross und fördern dort das Wachstum. Durch die Verletzung entstehen kurzfristig Stresshormone wie Abscisinsäure, die die Pflanze zur Anpassung anregen. Die Störung des Wurzelsystems führt zu einem temporären Ungleichgewicht in der Wasser- und Nährstoffaufnahme, woraufhin die Pflanze ihre Stoffwechselaktivität anpasst. Gleichzeitig werden Reparaturmechanismen aktiviert: Calluswachstum verschließt Wunden und neue Zellverbände entstehen. Die Photosyntheserate kann kurzzeitig sinken, während sich die Pflanze regeneriert. Ethylen-Produktion steigt als Stressreaktion an. Nach erfolgreicher Anpassung bildet die Pflanze ein kräftigeres, verzweigteres Wurzelsystem mit höherer Oberfläche für bessere Nährstoffaufnahme. Dieser Prozess erklärt, warum pikierte Pflanzen oft kräftiger werden als unpikierte.
  15. Wie gelingt das Abhärten von Spitzpaprika-Jungpflanzen richtig?
    Das Abhärten von Spitzpaprika-Jungpflanzen ist ein schrittweiser Prozess, der die empfindlichen Pflanzen an Außenbedingungen gewöhnt und etwa 1-2 Wochen dauert. Beginnen Sie damit, die Pflanzen zunächst nur für 2-3 Stunden an einen geschützten, schattigen Außenplatz zu stellen - niemals direkt in die Sonne. Täglich wird die Zeit im Freien um 1-2 Stunden verlängert. Nach 4-5 Tagen können die Pflanzen auch halbschattige Plätze mit etwas Morgensonne vertragen. Wind ist anfangs zu vermeiden, da er die zarten Blätter austrocknet. Bei Temperaturen unter 10°C oder bei Regen müssen die Pflanzen wieder ins Haus. Nach einer Woche können sie auch volle Sonne für mehrere Stunden vertragen, aber noch nicht über Nacht draußen bleiben. Erst in der zweiten Woche, wenn keine Fröste drohen und die Nachttemperaturen über 12°C bleiben, können sie permanent draußen stehen. Während des Abhärtens sollten Sie weniger gießen, um die Pflanzen abzuhärten, aber nie völlig austrocknen lassen. Dieser graduelle Prozess stärkt die Zellwände, verdickt die Blattoberfläche und bereitet die Pflanzen optimal auf das Freiland vor.
  16. Welche Schritte sind beim Mulchen von Paprikabeeten zu beachten?
    Beim Mulchen von Paprikabeeten sind mehrere wichtige Schritte zu beachten, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Zunächst sollte der Boden vollständig unkrautfrei sein und gut gelockert werden, da später keine mechanische Bodenbearbeitung mehr möglich ist. Der Boden muss ausreichend erwärmt sein - mulchen Sie nie zu früh im Jahr, da Mulch die Bodenerwärmung verzögert. Warten Sie, bis die Bodentemperatur konstant über 15°C liegt. Als Mulchmaterial eignen sich Stroh, angetrockneter Grasschnitt, gehäckseltes Laub oder Rindenmulch. Die Mulchschicht sollte 5-8 cm dick sein, aber direkten Kontakt zum Pflanzenstamm vermeiden - lassen Sie einen Abstand von 10 cm um die Pflanze herum frei, um Pilzbefall zu verhindern. Frisches Mulchmaterial kann Stickstoff entziehen, deshalb vorher mit Hornspänen ausgleichen. Während der Saison die Mulchschicht kontrollieren und bei Bedarf nachfüllen. Gegen Herbst kann das Mulchmaterial oberflächlich eingearbeitet werden. Richtig angewendet reduziert Mulchen den Gießaufwand um 50%, unterdrückt Unkraut und verbessert die Bodenstruktur durch kontinuierliche Humusbildung.
  17. Stimmt es, dass Spitzpaprika grundsätzlich schärfer sind als andere Paprikasorten?
    Nein, das ist ein weit verbreiteter Irrtum - Spitzpaprika sind nicht grundsätzlich schärfer als andere Paprikasorten. Die Schärfe wird hauptsächlich durch den Capsaicin-Gehalt bestimmt, der sortenabhängig ist und nichts mit der Fruchtform zu tun hat. Viele klassische Spitzpaprika wie Corno di Toro, Ramiro oder Lombardo sind sogar besonders mild und süß. Die Form der Paprika gibt keinen Hinweis auf den Schärfegrad. Es gibt sowohl sehr milde Spitzpaprika als auch extrem scharfe blockförmige Sorten wie Habaneros. Die Verwirrung entsteht möglicherweise, weil einige scharfe Chilisorten ebenfalls spitz sind - diese gehören aber botanisch zu anderen Capsicum-Arten. Echte Spitzpaprika (Capsicum annuum var. longum) werden als Gemüsepaprika gezüchtet und sind meist süß bis mild. Der Schärfegrad hängt von der genetischen Veranlagung, Sortenwahl und manchmal auch von Stressfaktoren wie Trockenheit ab. Beim Kauf sollten Sie immer die Sortenbeschreibung beachten - dort ist der Schärfegrad angegeben. Milde Spitzpaprika sind ideal für Salate und zum Rohverzehr, während scharfe Sorten eher für Würzzwecke verwendet werden.
  18. Bis wann können Spitzpaprika in Deutschland im Freiland angebaut werden?
    In Deutschland ist der Freilandanbau von Spitzpaprika klimatisch begrenzt, aber durchaus erfolgreich möglich. Die Anbauzeit erstreckt sich von Mai bis Oktober, wobei regionale Unterschiede zu beachten sind. In wärmeren Regionen wie dem Rheintal, der Pfalz oder Südbaden können Spitzpaprika problemlos bis Ende Oktober im Freiland kultiviert werden. In raueren Klimazonen und höheren Lagen ist der Anbau nur bis September sinnvoll. Entscheidend sind die ersten Herbstfröste - bereits bei Temperaturen um 0°C sterben die frostempfindlichen Pflanzen ab. In Küstenregionen verlängert das maritime Klima die Anbauzeit oft bis in den November. Für eine erfolgreiche Kultur sollten die Nachttemperaturen nicht dauerhaft unter 12°C fallen, da das Wachstum dann stark verlangsamt wird. Mit Schutzmaßnahmen wie Vlies oder kleinen Folientunneln lässt sich die Saison um 2-4 Wochen verlängern. In ungünstigen Lagen empfiehlt sich der Anbau im Gewächshaus oder die Kultur in mobilen Kübeln, die bei kühler Witterung geschützt werden können. Die Sortenauswahl ist wichtig - frühe Sorten reifen auch in kühleren Regionen zuverlässig ab.
  19. Wie unterscheiden sich italienische Paprika von anderen Süßpaprika-Arten?
    Italienische Paprika unterscheiden sich deutlich von anderen Süßpaprika-Arten durch ihre charakteristischen Eigenschaften und Züchtungstraditionen. Die bekannteste italienische Sorte 'Corno di Toro' (Stierhorn) zeichnet sich durch ihre gebogene, hornähnliche Form und außergewöhnliche Länge von bis zu 20 cm aus. Italienische Paprika haben generell dünnere Fruchtwände als nordeuropäische Züchtungen und einen höheren Wassergehalt, was sie besonders saftig macht. Geschmacklich sind sie oft intensiver und süßer als herkömmliche Blockpaprika. Die Pflanzen sind meist robuster und hitzetoleranter, da sie für das mediterrane Klima optimiert wurden. Farblich dominieren leuchtende Rottöne, aber auch gelbe Varianten sind verbreitet. In der Küche werden italienische Paprika traditionell gegrillt, wodurch sich ihr Aroma voll entfaltet - die dünnen Wände lassen sie schneller garen. Sie haben oft eine glattere, glänzendere Schale als andere Sorten. Anbautechnisch benötigen sie viel Wärme und Sonne, sind aber weniger anfällig für typische Paprikakrankheiten. Ihre Form macht sie ideal für die mediterrane Küche, zum Füllen oder für Antipasti-Zubereitungen.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Capsicum-Arten und anderen Nachtschattengewächsen?
    Capsicum-Arten (Paprika und Chili) gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae), unterscheiden sich aber deutlich von anderen Familienmitgliedern. Botanisch sind sie näher mit Tomaten und Auberginen verwandt als mit Kartoffeln oder Tabak. Der wichtigste Unterschied liegt in den charakteristischen Inhaltsstoffen: Nur Capsicum-Arten produzieren Capsaicin, den Stoff, der für die Schärfe verantwortlich ist. Andere Nachtschattengewächse wie Kartoffeln enthalten stattdessen Alkaloide wie Solanin. Die Blütenstruktur ist spezifisch: Capsicum hat meist weiße, sternförmige Blüten mit fünf Blütenblättern, während Tomaten gelb und Auberginen violett blühen. Die Früchte sind botanisch Beeren, aber im Gegensatz zu Tomaten meist hohl mit großer Samenhöhle. Capsicum-Arten sind alle einjährig in gemäßigten Klimazonen, können aber in warmen Regionen mehrjährig sein. Sie benötigen mehr Wärme als andere Nachtschattengewächse und sind besonders kälteempfindlich. Genetisch gibt es etwa 30 Capsicum-Arten, wobei nur fünf kultiviert werden. Ihre Ursprungsregion liegt in Mittel- und Südamerika, im Gegensatz zu anderen Nachtschattengewächsen mit weltweiter Verbreitung.
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