Stangenbohnen als Bodenverbesserer: Nachhaltiger Gartenbau durch Fruchtfolge

Stangenbohnen: Grüne Riesen für nachhaltigen Gartenbau

Stangenbohnen sind wahre Multitalente im Garten. Sie bereichern nicht nur unseren Speiseplan, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Bodengesundheit und Nachhaltigkeit.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Stangenbohnen fixieren Stickstoff im Boden
  • Sie verbessern die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben
  • In der Fruchtfolge sind sie ideale Vorgänger für Starkzehrer

Stangenbohnen in der nachhaltigen Landwirtschaft

Stangenbohnen spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der nachhaltigen Landwirtschaft. Als Leguminosen haben sie die besondere Fähigkeit, Luftstickstoff zu binden und ihn für Pflanzen verfügbar zu machen. Das macht sie zu natürlichen Düngern, die den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff anreichern.

Darüber hinaus tragen Stangenbohnen zur Biodiversität bei, indem sie Insekten Nahrung und Lebensraum bieten. Ihre vertikale Wuchsform ermöglicht eine effiziente Nutzung begrenzter Anbauflächen, was besonders in kleinen Gärten oder urbanen Anbaugebieten von Vorteil ist.

Ein Blick in die Geschichte

Die Ursprünge der Stangenbohne liegen in Mittel- und Südamerika. Schon die Maya und Azteken bauten sie an, oft in Kombination mit Mais und Kürbis – eine Anbaumethode, die als "Drei Schwestern" bekannt ist. Nach Europa kamen die Bohnen im 16. Jahrhundert und eroberten schnell die Gärten und Felder.

Interessanterweise galten Stangenbohnen lange Zeit als "Arme-Leute-Essen", da sie einfach anzubauen waren und hohe Erträge lieferten. Heute erleben sie eine Renaissance in der Bio-Landwirtschaft und im Hobbygarten.

Wie Stangenbohnen den Boden verbessern

Stickstoff-Fixierung durch Knöllchenbakterien

Ein großer Vorteil von Stangenbohnen ist ihre Fähigkeit zur Stickstoff-Fixierung. An ihren Wurzeln leben Knöllchenbakterien in Symbiose mit der Pflanze. Diese Bakterien können den Stickstoff aus der Luft binden und in eine Form umwandeln, die für Pflanzen nutzbar ist.

Ein interessanter Prozess: Die Bakterien "infizieren" die Wurzelhaare der Bohne, woraufhin die Pflanze kleine Knöllchen ausbildet. In diesen Knöllchen vermehren sich die Bakterien und beginnen mit ihrer Arbeit. Sie wandeln den Luftstickstoff in Ammonium um, das die Pflanze direkt aufnehmen kann. Im Gegenzug versorgt die Bohne die Bakterien mit Kohlenhydraten.

Verbesserung der Bodenstruktur

Stangenbohnen haben ein ausgeprägtes Wurzelsystem, das tief in den Boden eindringt. Diese Wurzeln lockern den Boden auf und verbessern seine Struktur. Sie hinterlassen nach dem Absterben feine Kanäle, die die Durchlüftung des Bodens fördern und es nachfolgenden Pflanzen erleichtern, ihre Wurzeln auszubreiten.

Zudem produzieren die Wurzeln Schleimstoffe, die als "Klebstoff" für Bodenpartikel dienen. Das führt zu einer verbesserten Krümelstruktur, die wiederum die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens erhöht.

Anreicherung organischer Substanz

Nach der Ernte können die Pflanzenreste der Stangenbohnen in den Boden eingearbeitet werden. Dort zersetzen sie sich und reichern den Boden mit organischer Substanz an. Diese organische Substanz ist die Grundlage für einen gesunden, fruchtbaren Boden.

Sie verbessert nicht nur die Bodenstruktur, sondern dient auch als Nahrungsquelle für Bodenlebewesen. Außerdem erhöht sie die Kationenaustauschkapazität des Bodens, was bedeutet, dass mehr Nährstoffe gespeichert und für Pflanzen verfügbar gemacht werden können.

Förderung des Bodenlebens

Ein gesunder Boden ist voller Leben, und Stangenbohnen tragen dazu bei, dieses Leben zu fördern. Die Wurzelausscheidungen der Bohnen, auch Exsudate genannt, sind ein Festmahl für Mikroorganismen. Diese Mikroben wiederum sind die Basis der Nahrungskette im Boden.

Von Bakterien über Pilze bis hin zu Regenwürmern – all diese Organismen profitieren von den Stangenbohnen. Sie zersetzen organisches Material, lockern den Boden und machen Nährstoffe für Pflanzen verfügbar. Ein aktives Bodenleben ist wichtig für einen gesunden, widerstandsfähigen Garten.

Stangenbohnen in der Fruchtfolge

Grundlagen der Fruchtfolge

Die Fruchtfolge ist ein altbewährtes Prinzip im Gartenbau und in der Landwirtschaft. Es geht darum, den Anbau verschiedener Pflanzenarten auf einer Fläche in einer bestimmten zeitlichen Abfolge zu planen. Das hat mehrere Vorteile: Es beugt der Anreicherung von Schädlingen und Krankheiten vor, die oft wirtsspezifisch sind, und es optimiert die Nutzung der Bodennährstoffe.

Eine gut geplante Fruchtfolge berücksichtigt die unterschiedlichen Ansprüche und Eigenschaften der Pflanzen. Manche Pflanzen sind Starkzehrer und entziehen dem Boden viele Nährstoffe, andere, wie unsere Stangenbohnen, geben dem Boden etwas zurück.

Optimale Position von Stangenbohnen in der Fruchtfolge

Stangenbohnen nehmen in der Fruchtfolge eine besondere Stellung ein. Als Stickstoffsammler sind sie ideal nach Starkzehrern wie Kohl, Tomaten oder Kürbissen zu setzen. Diese Pflanzen haben den Boden im Vorjahr stark beansprucht, und die Bohnen können ihn nun wieder mit Stickstoff anreichern.

Gleichzeitig bereiten Stangenbohnen den Boden optimal für nachfolgende Kulturen vor. Ihre tiefreichenden Wurzeln lockern den Boden, und der fixierte Stickstoff kommt den Nachfolgern zugute.

Vorfrüchte und Nachfrüchte für Stangenbohnen

Gute Vorfrüchte für Stangenbohnen sind, wie erwähnt, Starkzehrer. Aber auch Kartoffeln oder Zwiebeln eignen sich gut, da sie den Boden lockern und unkrautfrei hinterlassen.

Als Nachfrüchte bieten sich Starkzehrer an, die von dem angereicherten Stickstoff profitieren können. Dazu gehören zum Beispiel Kohlarten, Kürbisgewächse oder Mais. Aber auch Salate oder Spinat gedeihen nach Stangenbohnen besonders gut.

Vorteile der Integration von Stangenbohnen in die Fruchtfolge

Die Integration von Stangenbohnen in die Fruchtfolge bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Zunächst einmal verbessern sie, wie bereits erwähnt, die Bodenstruktur und -fruchtbarkeit. Der fixierte Stickstoff kommt nicht nur den Bohnen selbst, sondern auch den Nachfolgekulturen zugute.

Darüber hinaus tragen Stangenbohnen zur Unterbrechung von Krankheits- und Schädlingszyklen bei. Viele Schaderreger sind auf bestimmte Pflanzenfamilien spezialisiert. Durch den Wechsel zu Bohnen werden diese Zyklen unterbrochen, was den Befallsdruck im Folgejahr reduziert.

Nicht zuletzt bieten Stangenbohnen eine willkommene Abwechslung im Garten. Ihre vertikale Wuchsform ermöglicht eine effiziente Flächennutzung und kann sogar als natürlicher Sichtschutz oder zur Gestaltung grüner Wände genutzt werden.

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Produktbild von Sperli Stangenbohne Algarve mit grünen Bohnenhülsen auf Holzuntergrund und Verpackungsdesign mit Markenlogo Produktinformationen und Auszeichnungen in deutscher Sprache.
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Anbau von Stangenbohnen: Ein Leitfaden für üppige Ernte

Standortansprüche und Bodenvorbereitung

Stangenbohnen benötigen einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem, gut durchlässigem Boden. Vor der Aussaat sollte der Boden gründlich gelockert und mit reifem Kompost angereichert werden. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist ideal. Tipp: Mischen Sie etwas Hornspäne unter die obere Bodenschicht, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.

Aussaat und Pflanzung

Die Aussaat erfolgt ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Legen Sie die Samen etwa 5 cm tief in den Boden, mit einem Abstand von 15-20 cm zwischen den Pflanzen und 60-80 cm zwischen den Reihen. Pro Rankhilfe können Sie 3-4 Samen setzen. Bedecken Sie die Samen mit Erde und drücken Sie diese leicht an. Gießen Sie anschließend vorsichtig.

Rankhilfen und Stützsysteme

Stangenbohnen brauchen robuste Rankhilfen von mindestens 2-3 Metern Höhe. Bewährte Systeme sind:

  • Klassische Bohnenstangen aus Holz oder Bambus
  • Tipi-förmige Konstruktionen aus mehreren Stangen
  • Gittersysteme aus Metall oder Holz
  • Gespannte Schnüre oder Netze

Errichten Sie die Rankhilfen vor oder direkt nach der Aussaat, um die Wurzeln nicht zu beschädigen.

 

Pflege während der Wachstumsphase

Sobald die Pflanzen etwa 10 cm hoch sind, sollten Sie sie vorsichtig an die Rankhilfen leiten. Entfernen Sie regelmäßig Unkraut und lockern Sie den Boden um die Pflanzen herum. Bei Trockenheit ist eine gleichmäßige Bewässerung wichtig, besonders während der Blüte und Fruchtbildung.

Bewässerung und Düngung

Stangenbohnen benötigen eine gleichmäßige Feuchtigkeit. Gießen Sie morgens oder abends, möglichst nicht auf die Blätter, um Pilzerkrankungen vorzubeugen. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Düngen Sie sparsam, da Bohnen als Leguminosen Stickstoff aus der Luft binden können. Eine leichte Kompostgabe zur Mitte der Saison kann jedoch die Erträge steigern.

Ernte und Lagerung

Die Ernte beginnt etwa 10-12 Wochen nach der Aussaat und kann bis in den Herbst hinein andauern. Pflücken Sie die Bohnen regelmäßig, wenn sie noch jung und zart sind. Dies fördert die weitere Blüten- und Fruchtbildung. Frisch geerntete Bohnen halten sich im Kühlschrank etwa eine Woche. Für eine längere Lagerung eignen sich Einfrieren oder Einkochen.

Mischkultur mit Stangenbohnen: Clever kombiniert für mehr Ertrag

Geeignete Partnerpflanzen

Stangenbohnen eignen sich gut für Mischkulturen. Bewährte Partnerpflanzen sind:

  • Mais: Bietet natürliche Rankhilfe und profitiert vom Stickstoff der Bohnen
  • Sonnenblumen: Ähnlich wie Mais, plus zusätzlicher Blickfang im Garten
  • Gurken: Nutzen den Schatten der Bohnen und halten den Boden feucht
  • Salate: Wachsen gut im Halbschatten der Bohnen

 

Vorteile der Mischkultur

Mischkulturen mit Stangenbohnen bieten zahlreiche Vorteile:

  • Effiziente Flächennutzung durch vertikales Wachstum
  • Gegenseitige Unterstützung der Pflanzen
  • Natürlicher Pflanzenschutz durch erhöhte Biodiversität
  • Verbesserung der Bodenstruktur und des Nährstoffhaushalts
  • Attraktives Erscheinungsbild im Garten

 

Praktische Tipps zur Umsetzung

Für eine erfolgreiche Mischkultur mit Stangenbohnen beachten Sie folgende Punkte:

  • Planen Sie genügend Platz für alle Pflanzen ein
  • Säen Sie Mais oder Sonnenblumen etwa zwei Wochen vor den Bohnen aus
  • Positionieren Sie niedrig wachsende Pflanzen am Rand der Beete
  • Achten Sie auf ausreichende Bewässerung für alle Kulturen
  • Ernten Sie regelmäßig, um das Wachstum anzuregen

 

Vielfalt der Stangenbohnensorten: Für jeden Geschmack und Zweck

Traditionelle Sorten

Altbewährte Stangenbohnensorten erfreuen sich großer Beliebtheit:

  • 'Blauhilde': Violette Hülsen, die beim Kochen grün werden
  • 'Neckarkönigin': Ertragreiche, weiß blühende Sorte mit grünen Hülsen
  • 'Zebrina': Auffällig rot-weiß gestreifte Hülsen, dekorativ und schmackhaft

Diese Sorten zeichnen sich durch Robustheit und gute Anpassung an lokale Bedingungen aus.

 

Moderne Züchtungen

Neuere Sorten bieten oft verbesserte Eigenschaften:

  • 'Cobra': Sehr ertragreiche Sorte mit langen, geraden Hülsen
  • 'Fasold': Resistent gegen verschiedene Krankheiten, ideal für Bio-Anbau
  • 'Goldmarie': Gelbe, zarte Hülsen mit feinem Geschmack

Moderne Züchtungen zielen oft auf Krankheitsresistenz und verbesserte Erträge ab.

 

Sortenwahl für verschiedene Anbau- und Verwendungszwecke

Die Wahl der richtigen Sorte hängt von Ihren Zielen ab:

  • Für kleine Gärten: Kompakte Sorten wie 'Terli'
  • Für Einmachzwecke: Sorten mit gleichmäßig reifenden Hülsen wie 'Neckarkönigin'
  • Für dekorative Zwecke: Feuerbohnen wie 'Preisgewinner' mit leuchtend roten Blüten
  • Für Trockenbohen: Sorten wie 'Borlotto' oder 'Tarbais'

Probieren Sie verschiedene Sorten aus, um Ihre Favoriten zu finden. Berücksichtigen Sie dabei Ihre lokalen Klimabedingungen und den verfügbaren Platz im Garten.

 

Stangenbohnen als Säule nachhaltiger Gartensysteme

Stangenbohnen sind nicht nur ein leckeres Gemüse, sondern auch ein wichtiger Baustein für nachhaltige Gartensysteme. Ihre vielseitigen Eigenschaften machen sie zu einem wertvollen Bestandteil verschiedener Anbaukonzepte.

Integration in Permakultur-Konzepte

In der Permakultur spielen Stangenbohnen eine besondere Rolle. Sie passen perfekt in das Prinzip der Mehrfachnutzung von Raum und Ressourcen. Als Kletterpflanzen nutzen sie die vertikale Dimension des Gartens und schaffen so zusätzlichen Anbauraum. Gleichzeitig verbessern sie durch ihre Stickstoff-Fixierung den Boden für Nachbarkulturen.

Ein beliebtes Permakultur-Konzept ist die 'Drei Schwestern'-Methode, bei der Stangenbohnen gemeinsam mit Mais und Kürbis angebaut werden. Der Mais dient als natürliche Rankhilfe, die Bohnen liefern Stickstoff, und der Kürbis unterdrückt Unkraut und hält den Boden feucht.

Nutzung in Hausgärten und urbanen Gärten

Stangenbohnen eignen sich hervorragend für Hausgärten und urbane Gärten, wo der Platz oft begrenzt ist. Durch ihr vertikales Wachstum nutzen sie den vorhandenen Raum optimal aus. In Hochbeeten oder an Balkonen können sie an Gittern oder Schnüren gezogen werden und bilden so grüne, essbare Wände.

Für Stadtgärtner bieten Stangenbohnen einen weiteren Vorteil: Sie sind relativ pflegeleicht und liefern über einen langen Zeitraum Erträge. Das macht sie ideal für Menschen, die nicht täglich im Garten sein können.

Beitrag zur Biodiversität und zum Insektenschutz

Stangenbohnen tragen zur Biodiversität im Garten bei. Ihre Blüten locken Bienen, Hummeln und andere bestäubende Insekten an. Besonders Feuerbohnen mit ihren leuchtend roten Blüten sind bei Insekten beliebt.

Das dichte Blattwerk der Stangenbohnen bietet zudem Lebensraum für viele nützliche Insekten wie Marienkäfer oder Florfliegen, die wiederum bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung helfen.

Krankheiten und Schädlinge bei Stangenbohnen

Wie alle Kulturpflanzen können auch Stangenbohnen von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Ein gutes Verständnis der häufigsten Probleme und geeigneter Gegenmaßnahmen ist für einen erfolgreichen Anbau wichtig.

Häufige Probleme beim Anbau von Stangenbohnen

  • Bohnenfliege: Die Larven fressen an den Wurzeln und Keimlingen.
  • Schwarze Bohnenblattlaus: Saugt an Blättern und Triebspitzen und kann Viruskrankheiten übertragen.
  • Grauschimmel: Tritt besonders bei feuchter Witterung auf und befällt Blüten und Hülsen.
  • Brennfleckenkrankheit: Verursacht braune Flecken auf Blättern und Hülsen.

Vorbeugende Maßnahmen

Vorbeugen ist besser als heilen - das gilt auch im Bohnenbeet. Folgende Maßnahmen helfen, Probleme zu vermeiden:

  • Fruchtfolge einhalten: Bohnen nicht mehrere Jahre hintereinander am gleichen Standort anbauen.
  • Luftige Pflanzabstände wählen, um Pilzbefall vorzubeugen.
  • Resistente Sorten wählen, besonders in Gebieten mit bekannten Krankheitsproblemen.
  • Auf gute Bodendurchlüftung achten und Staunässe vermeiden.
  • Gesundes Saatgut verwenden und schwache Pflanzen frühzeitig entfernen.

Biologische Pflanzenschutzmethoden

Wenn es trotz Vorbeugung zu Problemen kommt, gibt es verschiedene biologische Methoden zur Bekämpfung:

  • Nützlinge fördern: Marienkäfer und ihre Larven fressen Blattläuse.
  • Pflanzenjauchen aus Brennnesseln oder Ackerschachtelhalm stärken die Pflanzen.
  • Bei starkem Befall können biologische Pflanzenschutzmittel auf Basis von Neem oder Pyrethrum helfen.
  • Befallene Pflanzenteile großzügig entfernen und nicht auf dem Kompost entsorgen.

Von der Ernte bis auf den Teller: Stangenbohnen verarbeiten

Die richtige Ernte und Verarbeitung von Stangenbohnen ist entscheidend für den Genuss und die Haltbarkeit. Mit ein paar Tricks lässt sich die Ernte optimal nutzen und konservieren.

Optimaler Erntezeitpunkt

Der ideale Zeitpunkt für die Ernte von Stangenbohnen ist gekommen, wenn die Hülsen prall gefüllt, aber noch nicht ausgebeult sind. Sie sollten sich leicht brechen lassen und dabei ein knackendes Geräusch machen. Bei den meisten Sorten ist das der Fall, wenn die Bohnen etwa bleistiftdick sind.

Am besten erntet man Stangenbohnen regelmäßig, etwa alle zwei bis drei Tage. Das regt die Pflanze zur Bildung neuer Blüten und Früchte an und verlängert so die Ernteperiode.

Methoden der Konservierung

Um die Ernte über die Saison hinaus zu genießen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Konservierung:

  • Einfrieren: Bohnen kurz blanchieren, abschrecken, abtropfen lassen und portionsweise einfrieren. So bleiben sie bis zu einem Jahr haltbar.
  • Trocknen: Reife Bohnen können getrocknet und als Vorrat für Eintöpfe und Suppen verwendet werden.
  • Einmachen: In Essigsud eingelegt, halten sich Stangenbohnen mehrere Monate und sind eine leckere Beilage.

Kulinarische Verwendung und Rezeptideen

Stangenbohnen sind vielseitig in der Küche einsetzbar. Hier einige Anregungen:

  • Klassisch als Bohnensalat mit Zwiebeln und Speck
  • Als Beilage zu Fleisch- und Fischgerichten, gedünstet mit Butter und Petersilie
  • In der Pfanne gebraten mit Knoblauch und Chili als mediterranes Gemüse
  • Im Eintopf mit Kartoffeln und Möhren
  • Als grüne Bohnensuppe, püriert und mit Sahne verfeinert

Ein Tipp aus Omas Küche: Probieren Sie mal Stangenbohnen mit Buttermilch! Dafür die Bohnen in Stücke schneiden, in Salzwasser garen und mit einer Sauce aus Buttermilch, Mehl und Butter servieren. Ein einfaches, aber köstliches Gericht, das fast in Vergessenheit geraten ist.

Mit diesen Tipps zur Ernte, Konservierung und Zubereitung können Sie die Vielseitigkeit der Stangenbohnen voll ausschöpfen und das ganze Jahr über genießen.

Wirtschaftliche Aspekte des Stangenbohnenanbaus

Ertragsvergleich mit Buschbohnen

Stangenbohnen bieten im Vergleich zu Buschbohnen einige wirtschaftliche Vorteile. Auf gleicher Fläche können Stangenbohnen einen bis zu 50% höheren Ertrag liefern. Dies liegt an ihrem Wachstum in die Höhe, wodurch sie die vertikale Dimension des Gartens optimal nutzen. Ein weiterer Vorteil: Die Ernteperiode von Stangenbohnen erstreckt sich über einen längeren Zeitraum, was eine kontinuierliche Ernte ermöglicht.

Kosten-Nutzen-Analyse

Trotz des höheren Ertrags gibt es bei Stangenbohnen auch zusätzliche Kosten zu beachten. Die Anschaffung oder der Bau von Rankhilfen verursacht zunächst Ausgaben. Auch der Arbeitsaufwand für das Anbringen der Rankhilfen und das Leiten der Pflanzen muss berücksichtigt werden. Langfristig gleichen sich diese Investitionen durch den höheren Ertrag und die Mehrfachnutzung der Rankhilfen über mehrere Saisons aus.

Vermarktungsmöglichkeiten

Für Hobbygärtner und Kleinerzeuger bieten Stangenbohnen attraktive Vermarktungschancen. Auf Wochenmärkten ziehen frisch geerntete Stangenbohnen oft die Aufmerksamkeit auf sich. Besonders alte Sorten oder spezielle Farbvarianten können als 'Gourmet-Gemüse' zu höheren Preisen angeboten werden. Auch die Verarbeitung zu Konserven oder getrockneten Bohnen eröffnet zusätzliche Absatzmöglichkeiten.

Forschung und Entwicklung im Bereich Stangenbohnen

Aktuelle Studien zur Bodenverbesserung

Die positive Wirkung von Stangenbohnen auf die Bodenqualität ist bekannt. Neuere Studien untersuchen nun, wie sich dieser Effekt optimieren lässt. Wissenschaftler haben beispielsweise entdeckt, dass bestimmte Stangenbohnensorten besonders effektiv bei der Stickstoffbindung sind. Diese Erkenntnisse könnten zukünftig dazu beitragen, den Düngereinsatz in der Landwirtschaft weiter zu reduzieren.

Züchtungsfortschritte und zukünftige Entwicklungen

Die Züchtung von Stangenbohnen hat in den letzten Jahren Fortschritte gemacht. Ein Fokus liegt auf der Entwicklung krankheitsresistenter Sorten, die weniger anfällig für Schädlinge und Pilzerkrankungen sind. Auch an Sorten mit verbesserter Trockenheitstoleranz wird gearbeitet - ein wichtiger Aspekt angesichts klimatischer Veränderungen. Interessant sind zudem Versuche, Stangenbohnen mit noch kompakterem Wuchs zu züchten, die sich besser für den Anbau auf Balkonen und in urbanen Gärten eignen.

Stangenbohnen: Grüne Zukunft im Garten

Stangenbohnen sind mehr als nur ein schmackhaftes Gemüse - sie sind vielseitig einsetzbar im nachhaltigen Gartenbau. Ihre Fähigkeit, den Boden zu verbessern und gleichzeitig hohe Erträge zu liefern, macht sie zu einem wertvollen Baustein in der Fruchtfolge. Ob im Hausgarten, in der urbanen Landwirtschaft oder im größeren Maßstab: Stangenbohnen können einen wichtigen Beitrag zu einer umweltfreundlichen und ertragreichen Gartenkultur leisten.

Mit weiterer Forschung und Züchtung werden Stangenbohnen voraussichtlich noch anpassungsfähiger und ertragreicher. Gleichzeitig bleiben sie ein interessantes Beispiel dafür, wie traditionelles Gärtnerwissen und moderne Agrartechniken sich ergänzen können. Für Hobbygärtner und Profis gilt gleichermaßen: Wer Stangenbohnen in seinen Garten oder sein Anbausystem integriert, setzt auf eine grüne Zukunft - im wahrsten Sinne des Wortes.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was zeichnet Stangenbohnen als Leguminosen besonders aus?
    Stangenbohnen gehören zur Familie der Leguminosen und zeichnen sich durch eine besondere Fähigkeit aus: Sie leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobium) an ihren Wurzeln. Diese Bakterien können Luftstickstoff in pflanzenverfügbares Ammonium umwandeln, wodurch die Bohnen ihren eigenen Stickstoffdünger produzieren. Diese Eigenschaft macht sie zu natürlichen Bodenverbesserern, die den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff anreichern. Zusätzlich verbessern sie durch ihr tiefreichendes Wurzelsystem die Bodenstruktur, lockern verdichtete Bereiche auf und hinterlassen nach dem Absterben feine Kanäle für bessere Durchlüftung. Ihre Wurzelausscheidungen fördern das Bodenleben und erhöhen die Kationenaustauschkapazität. Anders als die meisten anderen Gartenpflanzen geben Stangenbohnen dem Boden mehr zurück, als sie ihm entziehen - eine einzigartige Eigenschaft unter den Gemüsepflanzen.
  2. Wie funktioniert die Stickstoff-Fixierung bei Stangenbohnen genau?
    Die Stickstoff-Fixierung bei Stangenbohnen ist ein faszinierender biologischer Prozess. Knöllchenbakterien (Rhizobium) "infizieren" die Wurzelhaare der jungen Bohnenpflanzen, woraufhin die Pflanze kleine, perlschnurartige Knöllchen an den Wurzeln ausbildet. In diesen Knöllchen vermehren sich die Bakterien und beginnen ihre wichtige Arbeit: Sie wandeln den gasförmigen Stickstoff aus der Luft (N₂) in Ammonium (NH₄⁺) um, das die Pflanze direkt aufnehmen und für ihr Wachstum nutzen kann. Diese Umwandlung erfolgt durch das Enzym Nitrogenase unter Verbrauch von Energie. Im Gegenzug versorgt die Bohnenpflanze die Bakterien mit Kohlenhydraten aus der Photosynthese. Diese win-win-Situation ermöglicht es beiden Partnern zu gedeihen und macht zusätzliche Stickstoffdüngung überflüssig. Pro Saison können Stangenbohnen bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar fixieren.
  3. Welche Rolle spielen Stangenbohnen in der Fruchtfolge?
    Stangenbohnen nehmen als Leguminosen eine Schlüsselposition in der Fruchtfolge ein. Sie folgen idealerweise nach Starkzehrern wie Kohl, Tomaten oder Kürbissen, die den Boden im Vorjahr stark beansprucht haben. Durch ihre Stickstoff-Fixierung reichern sie den Boden wieder mit diesem wichtigen Nährstoff an und bereiten ihn optimal für nachfolgende Kulturen vor. Ihr tiefreichendes Wurzelsystem lockert zudem verdichtete Bodenschichten und verbessert die Bodenstruktur nachhaltig. Nach den Stangenbohnen profitieren Starkzehrer wie Kohlarten, Kürbisgewächse oder Mais besonders vom angereicherten Stickstoff. Aber auch Salate und Spinat gedeihen nach Bohnen außergewöhnlich gut. Zusätzlich unterbrechen Stangenbohnen als Vertreter einer anderen Pflanzenfamilie die Krankheits- und Schädlingszyklen der Vor- und Nachkulturen, was den Befallsdruck deutlich reduziert. Eine durchdachte Fruchtfolge mit Stangenbohnen kann den Düngerbedarf um bis zu 50% senken.
  4. Was ist das Besondere an der Drei-Schwestern-Anbaumethode mit Stangenbohnen?
    Die Drei-Schwestern-Methode ist eine jahrtausendealte Anbautechnik der Maya und Azteken, die Stangenbohnen, Mais und Kürbis symbiotisch kombiniert. Diese Mischkultur nutzt die natürlichen Eigenschaften jeder Pflanze optimal: Der Mais dient als lebende Rankhilfe für die Stangenbohnen und spart damit externe Stützkonstruktionen. Die Bohnen fixieren Stickstoff im Boden, von dem besonders der stickstoffhungrige Mais profitiert. Der Kürbis breitet sich am Boden aus, unterdrückt durch seine großen Blätter das Unkrautwachstum und hält den Boden durch Beschattung feucht. Diese Dreier-Kombination maximiert den Ertrag auf minimaler Fläche und schafft ein stabiles Ökosystem. Die unterschiedlichen Wurzeltiefen nutzen verschiedene Bodenschichten, wodurch Nährstoffkonkurrenz vermieden wird. Zusätzlich locken die verschiedenen Blüten unterschiedliche Bestäuber an und fördern die Biodiversität. Modern interpretiert passt diese Methode perfekt in Permakultur-Konzepte und nachhaltigen Gartenbau.
  5. Warum nutzen Stangenbohnen die vertikale Dimension des Gartens so effektiv?
    Stangenbohnen sind Meister der vertikalen Raumnutzung und können Höhen von 2-4 Metern erreichen. Ihr windender Wuchs ermöglicht es ihnen, an Rankhilfen emporzuklettern und dabei den begrenzten Bodenraum optimal zu nutzen. Pro Quadratmeter Grundfläche schaffen sie so eine Blatt- und Fruchtfläche, die ein Vielfaches der Bodenfläche beträgt. Diese vertikale Wuchsform ist besonders vorteilhaft in kleinen Gärten, Hochbeeten oder auf Balkonen, wo jeder Zentimeter zählt. Die Pflanzen entwickeln entlang der gesamten Rankhilfe Blüten und Früchte, was zu deutlich höheren Erträgen führt als bei bodendeckenden Kulturen. Zusätzlich verbessert die vertikale Anordnung die Luftzirkulation zwischen den Pflanzen, reduziert Pilzbefall und erleichtert die Ernte. Durch geschickte Platzierung können Stangenbohnen auch als natürlicher Sichtschutz, Schattenspender oder zur Begrünung von Zäunen und Wänden dienen - eine mehrfache Nutzung des verfügbaren Raums.
  6. Worin unterscheiden sich Stangenbohnen von Buschbohnen beim Ertrag?
    Der Ertragsvergleich zwischen Stangenbohnen und Buschbohnen zeigt deutliche Unterschiede: Stangenbohnen können auf derselben Grundfläche 50-100% höhere Erträge erzielen. Während Buschbohnen typischerweise 1-2 kg pro Quadratmeter liefern, erreichen Stangenbohnen oft 2-3 kg oder mehr. Dieser Unterschied erklärt sich durch die deutlich längere Ernteperiode der Stangenbohnen: Buschbohnen reifen konzentriert über 2-3 Wochen ab, Stangenbohnen hingegen produzieren kontinuierlich von Juli bis Oktober - oft 12-16 Wochen lang. Die vertikale Wuchsform ermöglicht zudem eine größere Anzahl Fruchtansätze pro Pflanze. Ein weiterer Vorteil: Stangenbohnen entwickeln bei regelmäßiger Ernte immer neue Blüten und Hülsen, während Buschbohnen nach der Haupternte ihre Produktion einstellen. Allerdings benötigen Stangenbohnen Rankhilfen und etwas mehr Pflege. Für Selbstversorger und bei begrenztem Platzangebot sind Stangenbohnen daher meist die wirtschaftlichere Wahl trotz des höheren Aufwands.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Kletterbohnen und Rankbohnen?
    Die Begriffe Kletterbohnen und Rankbohnen werden oft synonym verwendet, bezeichnen aber botanisch gesehen dieselben Pflanzen. Beide Begriffe beschreiben Bohnensorten mit windenden Trieben, die Rankhilfen benötigen. Der scheinbare Unterschied liegt meist in der regionalen Sprachverwendung oder bezieht sich auf verschiedene Sortengruppen. Präziser wäre die Unterscheidung zwischen Stangenbohnen (alle hochwachsenden Sorten) und speziellen Untergruppen: Feuerbohnen (Phaseolus coccineus) mit ihren leuchtend roten Blüten werden manchmal als "echte Kletterbohnen" bezeichnet, während gewöhnliche Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) als Rankbohnen gelten. Alle diese Sorten teilen jedoch die Eigenschaft des windenden Wuchses und den Klettermechanismus über sich windende Triebe. Im Gartenhandel werden die Begriffe meist gleichbedeutend verwendet. Wichtiger als die Begriffsunterscheidung ist die Sortenauswahl nach Wuchshöhe, Ertrag, Reifezeit und kulinarischen Eigenschaften. Fachkundige Gartenhändler können bei der passenden Sortenauswahl beraten.
  8. Wie lange dauert die Ernteperiode bei Stangenbohnen?
    Die Ernteperiode von Stangenbohnen erstreckt sich über einen bemerkenswert langen Zeitraum von 12-16 Wochen. Nach der Aussaat im Mai beginnt die erste Ernte typischerweise Mitte/Ende Juli, etwa 10-12 Wochen nach der Aussaat. Bei regelmäßiger Ernte alle 2-3 Tage produzieren die Pflanzen kontinuierlich neue Blüten und Hülsen bis zu den ersten Frösten im Oktober oder November. Diese lange Ernteperiode ist ein großer Vorteil gegenüber Buschbohnen, die nur 2-3 Wochen lang geerntet werden können. Der Schlüssel für die lange Produktivität liegt in der regelmäßigen Ernte: Je häufiger gepflückt wird, desto mehr neue Blüten bildet die Pflanze. Lässt man die Hülsen zu lange an der Pflanze reifen, stellt sie die Blütenbildung ein. Bei optimalen Bedingungen können aus einer einzigen Stangenbohnenpflanze über die gesamte Saison 1-2 kg Bohnen geerntet werden. Diese kontinuierliche Ernte ermöglicht eine gleichmäßige Versorgung mit frischen Bohnen über den ganzen Sommer und Herbst hinweg.
  9. Wo kann man hochwertiges Stangenbohnen-Saatgut kaufen?
    Hochwertiges Stangenbohnen-Saatgut erhalten Sie in verschiedenen Bezugsquellen. Spezialisierte Online-Gartenshops wie samen.de bieten eine besonders große Sortenauswahl und garantieren frisches, keimfähiges Saatgut mit hoher Qualität. Dort finden Sie sowohl bewährte Standardsorten als auch seltene historische Varietäten und moderne Züchtungen. Lokale Gartencenter und Gärtnereien führen meist die gängigsten Sorten und bieten den Vorteil persönlicher Beratung. Für Liebhaber alter Sorten sind Saatguttauschbörsen und Vereine für Sortenerhaltung interessante Anlaufstellen. Beim Kauf sollten Sie auf das Erntejahr achten - Bohnensaatgut verliert nach 2-3 Jahren deutlich an Keimfähigkeit. Qualitätsmerkmale sind gleichmäßige, unbeschädigte Samen ohne Verfärbungen oder Schädlingsbefall. Bio-Saatgut ist oft etwas teurer, aber pestizidfrei produziert. Etablierte Anbieter wie samen.de stehen für kontrollierte Qualität und bieten meist auch Anbauanleitungen und Sortenbeschreibungen. Eine Investition in hochwertiges Saatgut zahlt sich durch bessere Keimraten und gesündere Pflanzen aus.
  10. Welche Rankhilfen eignen sich am besten für Stangenbohnen?
    Für Stangenbohnen haben sich verschiedene Rankhilfen bewährt, die mindestens 2-3 Meter hoch sein sollten. Klassische Bohnenstangen aus Holz oder Bambus sind sehr stabil und natürlich - sie werden einzeln oder als Tipi-Konstruktion aufgestellt. Metallstangen sind langlebiger, aber teurer. Gittersysteme aus Holzlatten oder Draht bieten vielen Pflanzen Halt und eignen sich gut für Reihenanbau. Gespannte Schnüre oder Netze sind kostengünstig und flexibel einsetzbar. Erfahrene Gärtner schwören oft auf kombinierte Systeme: Stabile Pfosten als Grundgerüst mit gespannten Schnüren oder Drähten dazwischen. Wichtig ist, dass die Konstruktion wind- und gewichtsstabil ist - eine ausgewachsene Stangenbohnenpflanze kann 5-10 kg wiegen. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de führen verschiedene Rankhilfen-Systeme und können bei der Auswahl beraten. Die Rankhilfen sollten vor oder direkt nach der Aussaat installiert werden, um spätere Wurzelschäden zu vermeiden. Für Balkone eignen sich klappbare oder mobile Systeme besonders gut.
  11. Wie wirken sich Rhizobium-Bakterien auf die Bodenqualität aus?
    Rhizobium-Bakterien haben einen außerordentlich positiven Einfluss auf die Bodenqualität. Diese symbiotischen Knöllchenbakterien leben in den charakteristischen Wurzelknöllchen der Stangenbohnen und fixieren Luftstickstoff, wodurch sie bis zu 300 kg Stickstoff pro Hektar und Jahr im Boden anreichern können. Dies reduziert den Bedarf an synthetischen Stickstoffdüngern erheblich. Die Bakterien produzieren zudem verschiedene Pflanzenwachstumshormone und Enzyme, die das Wurzelwachstum fördern und die Nährstoffaufnahme verbessern. Nach dem Absterben der Pflanze zersetzen sich die stickstoffreichen Knöllchen und geben ihre Nährstoffe langsam an den Boden ab - ein natürlicher Langzeitdünger. Die Bakterien verbessern auch die Bodenstruktur durch die Produktion von Polysacchariden, die als "biologischer Kleber" wirken und Bodenkrümel stabilisieren. Dies erhöht die Wasserspeicherfähigkeit und Durchlüftung des Bodens. Langfristig führt die regelmäßige Stickstoffanreicherung durch Rhizobium-Bakterien zu einer deutlich verbesserten Bodenfruchtbarkeit und einem aktiveren Bodenleben.
  12. Welche Bedeutung hat Phaseolus vulgaris in der Botanik?
    Phaseolus vulgaris, die gewöhnliche Gartenbohne, hat große botanische und kulturhistorische Bedeutung. Sie gehört zur Familie der Fabaceae (Hülsenfrüchtler) und ist die wichtigste Bohnenart im europäischen Anbau. Botanisch interessant ist ihre Fähigkeit zur Stickstoff-Fixierung durch Symbiose mit Rhizobium-Bakterien, was sie zu einem wichtigen Forschungsobjekt für die Erforschung pflanzlicher Symbiosen macht. Die Art zeigt große morphologische Vielfalt - von buschigen bis zu windenden Wuchsformen, verschiedensten Hülsenfarben und -formen sowie unterschiedlichen Samencharakteristika. Diese Variabilität macht sie zu einem beliebten Studienobjekt für Genetik und Pflanzenzüchtung. Evolutionsbiologisch stammt Phaseolus vulgaris aus Mittel- und Südamerika und ist ein Paradebeispiel für erfolgreiche Kulturpflanzenverbreitung nach Europa im 16. Jahrhundert. In der angewandten Botanik spielt sie eine Schlüsselrolle in nachhaltigen Anbausystemen und Fruchtfolgen. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimazonen und Böden macht sie zu einer der weltweit wichtigsten Proteinquellen und einem unverzichtbaren Bestandteil der globalen Ernährungssicherheit.
  13. Wie beeinflusst der Anbau von Stangenbohnen die Biodiversität im Garten?
    Der Anbau von Stangenbohnen wirkt sich außerordentlich positiv auf die Gartenbiovielfalt aus. Ihre Blüten sind wertvolle Nektar- und Pollenquellen für verschiedene Bestäuber - von Honigbienen über Wildbienen bis hin zu Hummeln und Schmetterlingen. Besonders Feuerbohnen mit ihren leuchtend roten Blüten ziehen Kolibris und in Europa verschiedene Tagfalter an. Das dichte Blattwerk schafft Lebensraum und Unterschlupf für nützliche Insekten wie Marienkäfer, Florfliegen und Spinnen, die natürliche Schädlingsbekämpfer sind. Die vertikale Struktur der Stangenbohnen erweitert die ökologischen Nischen im Garten und bietet verschiedenen Arten Lebensraum in unterschiedlichen Höhen. Durch ihre lange Blütezeit von Juli bis Oktober stellen sie kontinuierlich Nahrung für Insekten zur Verfügung, wenn viele andere Pflanzen bereits verblüht sind. Als Leguminosen verbessern sie zudem die Bodenqualität und fördern damit das gesamte Bodenleben von Mikroorganismen bis zu Regenwürmern. In Mischkulturen unterstützen sie andere Pflanzen und schaffen komplexe Ökosysteme, die widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten sind.
  14. Was versteht man unter Fruchtfolgeplanung mit Leguminosen?
    Fruchtfolgeplanung mit Leguminosen ist ein systematischer Ansatz für nachhaltigen Gartenbau, bei dem stickstoffbindende Pflanzen wie Stangenbohnen strategisch in die Anbaurotation eingebunden werden. Das Grundprinzip basiert auf der natürlichen Stickstoff-Fixierung der Leguminosen, die den Boden für nachfolgende Kulturen anreichert. Eine typische Fruchtfolge beginnt mit Starkzehrern (Kohl, Tomaten), gefolgt von Mittelzehrern (Karotten, Salat) und schließt mit Schwachzehrern oder Leguminosen wie Stangenbohnen ab. Diese kehren durch die Stickstoffbindung den Nährstoffentzug um und bereiten den Boden für den nächsten Zyklus vor. Die Planung berücksichtigt auch Pflanzenfamilien-Wechsel zur Unterbrechung von Krankheitszyklen. Moderne Fruchtfolgeplanung integriert zusätzlich Aspekte wie Bodenbearbeitung, Wurzeltiefe und allelopathische Effekte. Leguminosen wie Stangenbohnen können den Düngerbedarf um 30-50% reduzieren und die Bodenstruktur nachhaltig verbessern. Eine durchdachte Fruchtfolge mit Leguminosen ist die Basis für biologischen Landbau und kann auch in kleinen Hausgärten erfolgreich umgesetzt werden.
  15. Wie baut man Stangenbohnen erfolgreich im Hochbeet an?
    Der Anbau von Stangenbohnen im Hochbeet bietet mehrere Vorteile: bessere Drainage, wärmerer Boden und ergonomisches Arbeiten. Die Befüllung des Hochbeets sollte aus einer Mischung von Kompost, Gartenerde und etwas Sand bestehen - Stangenbohnen bevorzugen lockere, nährstoffreiche Böden mit guter Drainage. Ein pH-Wert zwischen 6,0-7,0 ist optimal. Die Rankhilfen müssen besonders stabil verankert werden, da die Windexposition im erhöhten Beet größer ist. Bewährt haben sich Eckpfosten mit gespannten Drähten oder Netzen. Bei der Bepflanzung sollte man den Rand des Hochbeets für die Rankhilfen nutzen und niedrigere Pflanzen in die Mitte setzen. Die Bewässerung muss gleichmäßig erfolgen, da Hochbeete schneller austrocknen. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit zu halten. Vorteilhaft ist die Kombination mit anderen Kulturen: Salate oder Radieschen können zwischen den Bohnenstangen wachsen. Die Stickstoff-Fixierung der Bohnen kommt allen Pflanzen im Hochbeet zugute. Nach der Ernte können die Wurzeln im Beet verbleiben und als natürlicher Dünger dienen.
  16. Was ist beim Balkonanbau von Stangenbohnen zu beachten?
    Stangenbohnen eignen sich gut für den Balkonanbau, benötigen aber einige besondere Überlegungen. Die Gefäßgröße ist entscheidend: Pro Pflanze sollten mindestens 15-20 Liter Substrat zur Verfügung stehen. Große Pflanzkübel oder längliche Balkonkästen sind ideal. Die Rankhilfen müssen windsicher befestigt werden - Balkone sind oft stärker windexponiert als Gärten. Klappbare oder mobile Ranksysteme sind praktisch und können bei Sturm gesichert werden. Der Standort sollte mindestens 6 Stunden Sonne täglich bieten. Bei der Sortenwahl sind kompaktere Sorten oder solche mit geringerer Endhöhe vorteilhaft. Die Bewässerung ist kritisch: Töpfe trocknen schneller aus als Gartenbeete, besonders bei Wind und Sonne. Ein Wasserreservoir oder automatische Bewässerung kann hilfreich sein. Gleichzeitig muss Staunässe vermieden werden - gute Drainage ist essentiell. Nährstoffverarmung tritt in Töpfen schneller auf, daher ist gelegentliche Düngung mit Kompost oder organischem Dünger sinnvoll. Stangenbohnen können auch als natürlicher Sichtschutz oder zur Balkonbegrünung dienen.
  17. Stimmt es, dass Stangenbohnen früher als Arme-Leute-Essen galten?
    Ja, das ist historisch korrekt. Stangenbohnen galten lange Zeit als "Arme-Leute-Essen", da sie einfach anzubauen waren, hohe und zuverlässige Erträge lieferten und eine wichtige Proteinquelle darstellten. Diese Einschätzung entwickelte sich besonders nach ihrer Einführung in Europa im 16. Jahrhundert. Bohnen konnten auch auf kleinstem Raum angebaut werden, benötigten keine teuren Betriebsmittel und waren wenig arbeitsintensiv. Ihre Lagerfähigkeit als Trockenbohnen machte sie zu einem wichtigen Vorrat für den Winter. In ländlichen Gebieten waren sie oft die Hauptproteinquelle für ärmere Bevölkerungsschichten, da Fleisch selten und teuer war. Der gesellschaftliche Status als "einfaches Essen" hielt sich bis weit ins 20. Jahrhundert. Heute erleben Stangenbohnen eine Renaissance - sie werden als gesunde, nachhaltige und vielseitige Zutat geschätzt. In der modernen Küche gelten sie als vollwertiges Gemüse mit hohem Nährstoffgehalt. Besonders in der Bio- und Slow-Food-Bewegung werden alte Bohnensorten als kulinarische Spezialitäten wiederentdeckt. Der frühere negative Ruf ist längst vergessen.
  18. Seit wann werden Stangenbohnen in Europa angebaut?
    Stangenbohnen werden in Europa seit dem 16. Jahrhundert angebaut. Sie stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wo sie bereits von den Maya und Azteken kultiviert wurden, oft in der berühmten "Drei-Schwestern"-Kombination mit Mais und Kürbis. Spanische und portugiesische Eroberer brachten die ersten Bohnensamen um 1500 nach Europa. Anfangs wurden sie hauptsächlich als Zierpflanzen in botanischen Gärten kultiviert, da ihre bunten Blüten und das ungewöhnliche Kletterwachstum Aufmerksamkeit erregten. Die kulinarische Nutzung entwickelte sich erst allmählich. Im 17. Jahrhundert breitete sich der Anbau von Italien und Spanien nach Mitteleuropa aus. In Deutschland etablierten sich Stangenbohnen besonders im 18. Jahrhundert als wichtige Kulturpflanze. Sie verdrängten teilweise die bis dahin dominierenden Ackerbohnen (Vicia faba), da sie ertragreicher und vielseitiger verwendbar waren. Die schnelle Verbreitung erklärt sich durch ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimazonen und ihre Eigenschaft als Leguminose, die den Boden verbessert. Heute sind sie ein fester Bestandteil der europäischen Gartenkultur.
  19. Worin unterscheiden sich Prunkbohnen von gewöhnlichen Stangenbohnen?
    Prunkbohnen (Phaseolus coccineus), auch Feuerbohnen genannt, unterscheiden sich in mehreren Aspekten von gewöhnlichen Stangenbohnen (Phaseolus vulgaris). Der auffälligste Unterschied sind die leuchtend roten, seltener weißen oder zweifarbigen Blüten, die deutlich größer sind als bei gewöhnlichen Stangenbohnen. Prunkbohnen können Höhen von 3-4 Metern erreichen und sind damit meist höher wachsend. Ihre Hülsen sind oft größer, breiter und haben eine rauere Oberfläche. Die Samen sind typischerweise größer und oft auffällig gemustert - von weiß-rot gesprenkelt bis schwarz-violett. Klimatisch sind Prunkbohnen kältetoleranter und bevorzugen kühlere, feuchtere Bedingungen als gewöhnliche Stangenbohnen. Sie stammen ursprünglich aus den Hochlagen Mittel- und Südamerikas. Kulinarisch haben Prunkbohnen einen intensiveren, oft als nussiger beschriebenen Geschmack. Sie werden häufiger als Trockenbohnen genutzt. Ein weiterer Unterschied: Prunkbohnen sind oft mehrjährig in milden Klimazonen, während gewöhnliche Stangenbohnen einjährig sind. Beide Arten können sich nicht kreuzen, da sie genetisch unterschiedlich sind.
  20. Was ist der Unterschied zwischen Gartenbohnen und anderen Hülsenfrüchten?
    Gartenbohnen (Phaseolus vulgaris) unterscheiden sich in mehreren wesentlichen Punkten von anderen Hülsenfrüchten. Im Gegensatz zu Ackerbohnen (Vicia faba) sind sie frostempfindlich und werden erst nach den Eisheiligen gesät. Während Erbsen (Pisum sativum) als Kaltkeimer schon im März gesät werden können, benötigen Gartenbohnen Bodentemperaturen von mindestens 10°C. Morphologisch haben Gartenbohnen charakteristische herzförmige Blätter mit drei Teilblättern, während Erbsen gefiederte Blätter mit Ranken besitzen. Die Hülsen von Gartenbohnen werden meist jung und zart geerntet und komplett verzehrt, bei Erbsen hingegen werden primär die Samen genutzt. Ackerbohnen bilden große, dicke Hülsen mit großen Samen. Alle diese Leguminosen fixieren Stickstoff, aber mit unterschiedlich spezialisierten Rhizobium-Bakterien. Gartenbohnen zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit aus: Sie können als grüne Bohnen, Wachsbohnen oder Trockenbohnen genutzt werden. Ihre Kletterformen ermöglichen vertikalen Anbau, was bei Erbsen nur begrenzt möglich ist. Ernährungsphysiologisch haben alle Leguminosen hohe Proteingehalte, unterscheiden sich aber in der Aminosäurezusammensetzung.
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