Der perfekte Einstieg in den Kohlanbau: Tipps für Hobbygärtner

Kohlgemüse: Ein Genuss für Hobbygärtner

Kohl ist eine wahre Bereicherung für jeden Garten. Seine Vielseitigkeit und sein Nährstoffreichtum machen ihn zu einem Muss für Gemüseliebhaber. Gerade für Neulinge im Gartenbau bietet der Kohlanbau spannende Herausforderungen und am Ende des Tages schmackhafte Ergebnisse.

Kohlanbau leicht gemacht: Tipps für Einsteiger

  • Die richtige Standortwahl und Bodenvorbereitung sind entscheidend
  • Es gibt verschiedene Kohlsorten für jeden Geschmack
  • Mit der richtigen Pflege steht einer guten Ernte nichts im Wege

Einführung in den Kohlanbau

Bedeutung von Kohl in der Ernährung

Kohl ist ein echtes Kraftpaket an Nährstoffen. Er strotzt nur so vor Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen, ist dabei gesund und kalorienarm. In meiner Familie hieß es immer: "Ein Teller Kohlsuppe hält dich den ganzen Winter über fit!" Und tatsächlich deutet vieles darauf hin, dass Kohl das Immunsystem stärkt und möglicherweise sogar zur Krebsvorbeugung beitragen kann.

Überblick über gängige Kohlsorten

Die Welt des Kohls ist erstaunlich vielfältig. Hier ein kurzer Streifzug durch die bekanntesten Sorten:

Weißkohl

Der Klassiker schlechthin. Ideal für knackigen Krautsalat oder deftige Kohlrouladen. Ein großer Vorteil: Er lässt sich hervorragend lagern und steht so auch im Winter zur Verfügung.

Rotkohl

Mit seiner intensiven Farbe ist er nicht nur ein Hingucker auf dem Teller, sondern auch reich an gesunden Antioxidantien. Er harmoniert besonders gut mit Wildgerichten.

Wirsing

Seine charakteristischen gekräuselten Blätter machen ihn unverwechselbar. Wirsing ist deutlich zarter als sein Verwandter, der Weißkohl, und eignet sich hervorragend für Eintöpfe und Aufläufe.

Blumenkohl

Seine weißen Röschen sind wahre Alleskönner in der Küche. Ob als knackiger Rohkost-Snack, sanft gedünstet als Beilage oder überbacken im Auflauf - Blumenkohl ist erstaunlich vielseitig einsetzbar.

Brokkoli

Der grüne Verwandte des Blumenkohls ist nicht nur ein Vitamin-C- und Folsäure-Kraftwerk, sondern auch ein Genuss für Auge und Gaumen. Seine kleinen "Bäumchen" sehen auf dem Teller einfach bezaubernd aus.

Vorteile des Eigenanbaus

Kohl aus dem eigenen Garten zu ernten, ist ein besonderes Erlebnis. Man weiß genau, wie er gewachsen ist - ohne Pestizide und mit viel Liebe und Sorgfalt. Der optimale Erntezeitpunkt lässt sich selbst bestimmen, was man definitiv schmeckt! Es gibt wenig Befriedigenderes, als sein eigenes Gemüse zu ernten und zuzubereiten. Ein weiterer Vorteil: Man kann auch alte oder seltene Sorten anbauen, die man im Supermarkt vergeblich sucht.

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Ideale Lichtverhältnisse

Kohl ist recht flexibel, was die Lichtverhältnisse angeht. Er gedeiht am besten in der Sonne, kommt aber auch mit Halbschatten zurecht. Ein Platz, der mindestens 6 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag bekommt, wäre ideal.

Bodenbeschaffenheit für Kohl

Kohl bevorzugt einen nährstoffreichen, tiefgründigen Boden. Er mag es lehmig und humos. Sandige Böden können durch die Zugabe von Kompost verbessert werden. Wichtig ist, dass der Boden gut Wasser speichern kann, ohne zu Staunässe zu neigen.

pH-Wert und Nährstoffbedarf

Der ideale pH-Wert für Kohl liegt zwischen 6,0 und 7,0, also leicht sauer bis neutral. Ist der Boden zu sauer, kann eine Kalkung Abhilfe schaffen. Kohl ist ein Starkzehrer und benötigt viele Nährstoffe. Besonders wichtig sind Stickstoff für üppiges Blattwachstum, aber auch Kalium und Phosphor spielen eine wichtige Rolle.

Vorbereitung des Beetes

Lockern und Unkraut entfernen

Bevor die Kohlpflanzen ins Beet kommen, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Der Boden sollte etwa 30 cm tief gelockert werden. Das verbessert die Durchlüftung und erleichtert es den Wurzeln, tief in den Boden vorzudringen. Dabei sollten alle Unkräuter entfernt werden, besonders hartnäckige Wurzelunkräuter wie Quecke oder Löwenzahn.

Einarbeiten von Kompost

Um den Boden mit Nährstoffen anzureichern, ist das Einarbeiten von reifem Kompost ein bewährtes Mittel. Als Faustregel gelten etwa 3-5 Liter pro Quadratmeter. Der Kompost verbessert nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Bodenstruktur. Er macht schwere Böden lockerer und hilft sandigen Böden, Wasser besser zu speichern.

Mit diesen Vorbereitungen schaffen Sie die besten Voraussetzungen für eine reiche Kohlernte. Ein gut vorbereiteter Boden ist der Schlüssel zu gesunden, kräftigen Kohlpflanzen. In meinem ersten Gartenjahr habe ich die Bedeutung der Bodenvorbereitung unterschätzt und mich gewundert, warum mein Kohl so kümmerlich wuchs. Seitdem widme ich der Beetvorbereitung besondere Aufmerksamkeit - und der Erfolg gibt mir Recht!

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Aussaat und Pflanzung von Kohl: So gelingt der Start

Bei der Kohlaussaat können Hobbygärtner zwischen Direktsaat und Vorkultur wählen. Robuste Sorten wie Grünkohl oder Wirsing eignen sich gut für die Direktsaat, während empfindlichere Arten wie Blumenkohl oder Brokkoli eher von einer Vorkultur im Haus oder Gewächshaus profitieren.

Wann ist der beste Zeitpunkt für die Kohlaussaat?

Der ideale Aussaatzeitpunkt variiert je nach Kohlsorte. Mit Frühkohl kann man schon ab Februar im Haus loslegen, Herbst- und Winterkohl kommen erst ab April an die Reihe. Für die Direktsaat im Freiland empfiehlt es sich, die Eisheiligen Mitte Mai abzuwarten – Geduld zahlt sich hier aus.

Bewährte Aussaattechniken für Kohl

Anzuchtschalen oder kleine Töpfe mit nährstoffarmer Aussaaterde sind ideal für die Aussaat. Die Samen werden etwa 1 cm tief in die Erde gedrückt und feucht gehalten. Eine Keimtemperatur von 15-20°C fördert das Wachstum optimal. Nach dem Aufgehen der Sämlinge ist es wichtig, sie kühl und hell weiterzukultivieren.

Pikieren und Abhärten der Jungpflanzen

Sobald die Keimlinge ihr erstes richtiges Blattpaar entwickelt haben, ist es Zeit fürs Pikieren. Dabei werden sie einzeln in größere Töpfe umgesetzt. Etwa zwei Wochen vor dem Auspflanzen ins Freiland beginnt man mit dem Abhärten, indem man die Jungpflanzen tagsüber nach draußen stellt – so werden sie langsam an die Außenbedingungen gewöhnt.

Die richtige Pflanztechnik für kräftige Kohlpflanzen

Beim Auspflanzen setzt man die Jungpflanzen etwas tiefer als sie vorher standen, um die Bildung von Seitenwurzeln anzuregen. Der Boden wird gut angedrückt und anschließend gründlich gewässert. Ein Vlies in den ersten Tagen schützt vor zu starker Sonneneinstrahlung und hilft den Pflanzen, sich zu akklimatisieren.

Pflanzabstände für verschiedene Kohlsorten

Die Pflanzabstände variieren je nach Kohlart:

  • Weißkohl und Rotkohl: 50-60 cm zwischen den Pflanzen, 60-70 cm zwischen den Reihen
  • Wirsing: 40-50 cm zwischen den Pflanzen, 50-60 cm zwischen den Reihen
  • Blumenkohl und Brokkoli: 40-50 cm zwischen den Pflanzen, 60-70 cm zwischen den Reihen
  • Grünkohl: 30-40 cm zwischen den Pflanzen, 50-60 cm zwischen den Reihen

 

Pflege während der Wachstumsphase: Der Weg zum prächtigen Kohl

Nach Aussaat und Pflanzung beginnt die entscheidende Phase der Pflege. Zwei Hauptaspekte verdienen dabei besondere Aufmerksamkeit: die Bewässerung und die Düngung.

Bewässerung: Der Schlüssel zu gesundem Wachstum

Kohl hat einen beachtlichen Wasserbedarf, insbesondere während der Kopfbildung. Ein gleichmäßig feuchter Boden ist essenziell, um Wachstumsstockungen zu vermeiden. Allerdings ist Vorsicht geboten: Staunässe kann schnell zu Fäulnis führen und sollte unbedingt vermieden werden.

Wie viel Wasser braucht Kohl?

Je nach Witterung und Bodenart benötigt Kohl etwa 15-20 Liter Wasser pro Quadratmeter und Woche. In heißen, trockenen Perioden kann der Bedarf auf bis zu 30 Liter steigen – es lohnt sich also, ein wachsames Auge auf die Wetterlage zu haben.

Richtige Bewässerungstechniken

Am besten gießt man morgens oder abends direkt an der Pflanzenbasis. Tröpfchenbewässerung oder Gießringe um die Pflanzen haben sich als besonders effektiv erwiesen. Es empfiehlt sich, die Blätter trocken zu halten, da Feuchtigkeit auf den Blättern Pilzkrankheiten begünstigen kann.

Düngung: Die richtige Nährstoffversorgung

Kohl ist ein Starkzehrer und benötigt reichlich Nährstoffe für ein gesundes Wachstum und die Kopfbildung.

Was braucht Kohl an Nährstoffen?

Stickstoff für üppiges Blattwachstum, Kalium für die Kopfbildung und Calcium zur Vorbeugung von Innenblattnekrosen sind besonders wichtig. Auch Spurenelemente wie Bor spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Organische vs. mineralische Dünger

Organische Dünger wie gut verrotteter Kompost oder Hornspäne geben die Nährstoffe langsam ab und verbessern gleichzeitig die Bodenstruktur. Mineralische Dünger wirken schneller, erfordern aber eine vorsichtige Dosierung, um Verbrennungen zu vermeiden. In meinem Garten setze ich gerne auf eine Kombination aus beidem – so profitiere ich von den Vorteilen beider Düngerarten.

Wann und wie viel düngen?

Eine Grunddüngung erfolgt vor der Pflanzung. Etwa 4-6 Wochen nach dem Auspflanzen ist eine erste Nachdüngung sinnvoll. Weitere Gaben können im Abstand von 3-4 Wochen bis zum Beginn der Kopfbildung verabreicht werden. Pro Quadratmeter und Saison benötigt Kohl etwa 80-120 g Stickstoff, 100-140 g Kalium und 20-30 g Phosphor. Es lohnt sich, diese Mengen im Hinterkopf zu behalten und die Düngung entsprechend anzupassen.

Mit der richtigen Pflege während der Wachstumsphase schaffen Sie die Grundlage für eine reiche Kohlernte. Beobachten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig – so können Sie rechtzeitig auf Nährstoffmängel oder Schädlingsbefall reagieren und Ihre Kohlpflanzen bestmöglich unterstützen.

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten beim Kohlanbau

Der Kohlanbau ist nicht ohne Herausforderungen, aber mit ein paar Kniffen können Sie Ihre Pflanzen gut schützen. Lassen Sie uns einen Blick auf die häufigsten Plagegeister werfen und wie wir ihnen Paroli bieten können.

Die üblichen Verdächtigen: Kohlschädlinge

Kohlweißling

Diese hübschen Schmetterlinge tarnen ihre zerstörerische Natur gut. Ihre Raupen können in Windeseile ganze Kohlpflanzen entblättern. Ein aufmerksamer Blick und regelmäßiges Absammeln der Eier und Raupen helfen hier schon viel. Alternativ schützt ein feines Netz Ihre Pflanzen effektiv.

Kohlfliege

Die Larven dieser kleinen Plagegeister bohren sich heimtückisch in Wurzeln und Stängel. Ein bewährter Trick sind Kohlkragen aus Pappe oder Filz um den Stängel der Jungpflanzen. Sie halten die Fliegen davon ab, ihre Eier abzulegen.

Schnecken

Diese schleimigen Gesellen haben einen Heißhunger auf junge Kohlpflanzen. Hier hilft oft nur konsequentes Absammeln in der Dämmerung. Bierfallen können ebenfalls wirksam sein - und nebenbei lernt man etwas über die Trinkgewohnheiten von Schnecken!

Vorbeugen ist besser als heilen: Biologische Schutzmaßnahmen

Kulturschutznetze - der unsichtbare Bodyguard

Diese feinen Netze sind wahre Alleskönner. Sie lassen Licht und Wasser durch, halten aber lästige Insekten fern. Am besten spannen Sie das Netz direkt nach der Pflanzung über Ihre Kohlreihen.

Mischkultur - Verwirrung stiften leicht gemacht

Mit geschickter Mischkultur können Sie Schädlinge ganz schön durcheinanderbringen. Kapuzinerkresse oder Tagetes zwischen den Kohlreihen ziehen beispielsweise Blattläuse magisch an und halten sie von Ihrem kostbaren Kohl fern.

Nützlinge - Ihre natürlichen Verbündeten

Marienkäfer, Schwebfliegen und Schlupfwespen sind wahre Helden im Kampf gegen Kohlschädlinge. Bieten Sie ihnen ein gemütliches Zuhause mit Nistmöglichkeiten und blühenden Kräutern und Wildblumen in der Nähe des Kohlbeets.

Wenn's mal schief geht: Kohlkrankheiten erkennen und behandeln

Kohlhernie - der Albtraum jedes Kohlgärtners

Diese fiese Pilzkrankheit lässt die Wurzeln anschwellen und die Pflanzen dahinsiechen. Vorbeugen ist hier alles: Achten Sie auf eine weite Fruchtfolge und einen leicht alkalischen Boden. Bei Befall heißt es leider Abschied nehmen - befallene Pflanzen müssen entfernt werden.

Mehltau - der weiße Schleier

Ob echter oder falscher Mehltau - beide zeigen sich als weißer Belag auf den Blättern. Luftige Pflanzung und maßvolles Gießen helfen vorbeugend. Im Notfall kann eine Lösung aus Backpulver und Wasser oder ein Pflanzenstärkungsmittel Wunder wirken.

Alternaria - die Fleckenteufel

Diese Pilzkrankheit hinterlässt braune Flecken mit konzentrischen Ringen auf den Blättern. Schnelles Handeln ist gefragt: Entfernen Sie befallene Blätter sofort und achten Sie beim Gießen darauf, die Blätter trocken zu halten. In feuchten Jahren kann eine vorbeugende Behandlung mit Schachtelhalmbrühe sinnvoll sein.

Die Krönung der Mühen: Ernte und Lagerung von Kohl

Nach all der Pflege und Fürsorge kommt endlich der spannende Teil - die Ernte! Aber auch hier gibt es einiges zu beachten:

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Jede Kohlsorte hat ihre eigenen kleinen Geheimnisse, wann sie reif ist:

  • Weiß- und Rotkohl sollten sich fest anfühlen und beim sanften Klopfen dumpf klingen.
  • Beim Wirsing verraten die äußeren Blätter durch leichte Verfärbung, dass es Zeit für die Ernte ist.
  • Blumenkohl ist perfekt, wenn die Blume voll entwickelt, aber noch geschlossen ist.
  • Brokkoli sollte geerntet werden, bevor sich die ersten Blüten öffnen.

Die Kunst des Erntens

Wählen Sie für die Ernte am besten einen trockenen Tag. Mit einem scharfen Messer schneiden Sie den Kopf knapp über dem Boden ab. Bei Blumenkohl und Brokkoli lassen Sie einige Blätter als Schutz dran - das hält sie länger frisch.

Damit der Genuss lange währt: Richtige Lagerung

Kurzfristig: Der Kühlschrank als Zwischenlager

Für den baldigen Verzehr ist der Kühlschrank ideal. Wickeln Sie den Kohl locker in ein feuchtes Tuch - so bleibt er etwa 1-2 Wochen knackig frisch.

Langfristig: Keller oder Erdmiete für Wintervorräte

Wer seinen Kohl länger lagern möchte, findet im kühlen, dunklen Keller den idealen Ort. Auf Holzregalen oder kopfüber aufgehängt, hält er sich hier prima. Echte Gartenexperten schwören auf die Erdmiete: In einer flachen, mit Stroh ausgekleideten Grube bleibt der Kohl den ganzen Winter über frisch.

Mit diesen Tipps und Tricks sind Sie bestens gerüstet für eine erfolgreiche Kohlernte. Denken Sie daran: Jeder Garten hat seine Eigenheiten. Probieren Sie aus, was bei Ihnen am besten funktioniert. Und wer weiß - vielleicht entdecken Sie dabei ja noch den einen oder anderen cleveren Kniff für sich!

Besonderheiten bei einzelnen Kohlsorten

Kopfkohl (Weiß- und Rotkohl)

Kopfkohl ist ein wahrer Klassiker in unserem Garten und auf dem Teller. Bei der Pflege gibt es einige interessante Methoden, die zu prächtigen Köpfen führen können:

Förderung der Kopfbildung

Um die Kopfbildung anzuregen, können Sie vorsichtig am Strunk rütteln, wenn sich die ersten Blätter einzurollen beginnen. Dies scheint das Wachstum zu stimulieren. Auch regelmäßiges Hacken um die Pflanze herum fördert möglicherweise die Kopfbildung. Dabei werden die Wurzeln leicht gestört, was die Pflanze zur verstärkten Nährstoffaufnahme anregen könnte.

Erntezeit und -technik

Der richtige Erntezeitpunkt ist wahrscheinlich gekommen, wenn der Kopf fest und kompakt ist. Drücken Sie mit dem Daumen leicht auf den Kopf - gibt er nicht nach, ist er vermutlich reif. Zum Ernten schneiden Sie den Kopf am besten mit einem scharfen Messer knapp über dem Boden ab. Lassen Sie den Strunk mit einigen Blättern stehen, oft bilden sich daraus noch kleine Nachköpfe - ein netter Bonus!

Blumenkohl und Brokkoli

Diese beiden Kohlsorten erfordern etwas mehr Aufmerksamkeit, belohnen Sie aber mit köstlichen Röschen:

Bleichen der Blume

Beim Blumenkohl ist das Bleichen der Blume vermutlich wichtig für Geschmack und Aussehen. Sobald sich die Blume zeigt und etwa handtellergroß ist, knicken Sie die umgebenden Blätter über ihr zusammen. Befestigen Sie sie mit einer Wäscheklammer oder einem Gummiband. So bleibt die Blume schön weiß und entwickelt möglicherweise ein mildes Aroma.

Optimaler Erntezeitpunkt

Brokkoli sollten Sie wahrscheinlich ernten, bevor sich die Blütenknospen öffnen. Die Röschen müssen fest geschlossen und dunkelgrün sein. Warten Sie nicht zu lange - Brokkoli kann schnell überreif werden. Schneiden Sie den Hauptkopf mit einem scharfen Messer ab, lassen Sie aber die Pflanze stehen. Oft bilden sich noch schmackhafte Seitentriebe - ein echter Geheimtipp!

Grünkohl

Grünkohl ist ein typisches Wintergemüse und hat einige spannende Besonderheiten:

Frostverträglichkeit nutzen

Grünkohl schmeckt nach meiner Erfahrung am besten nach dem ersten Frost. Die Kälte wandelt vermutlich die Stärke in den Blättern in Zucker um, was den Geschmack verfeinern könnte. Sie können den Frost auch simulieren, indem Sie die Pflanzen vor der Ernte für ein paar Stunden in den Gefrierschrank legen - ein interessanter Trick!

Mehrmalige Ernte

Bei Grünkohl können Sie über mehrere Wochen hinweg immer wieder die unteren Blätter abernten. Lassen Sie die oberen Blätter stehen, damit die Pflanze weiterwachsen kann. So haben Sie über einen langen Zeitraum frischen Grünkohl zur Verfügung - praktisch, oder?

Tipps für eine erfolgreiche Ernte

Fruchtfolge beachten

Kohl ist ein Starkzehrer und sollte nicht mehrere Jahre hintereinander am gleichen Standort angebaut werden. Eine gute Fruchtfolge könnte so aussehen: Im ersten Jahr Kohl, im zweiten Jahr Hülsenfrüchte (wie Bohnen oder Erbsen), im dritten Jahr Wurzelgemüse (wie Möhren oder Rote Bete). So nutzen Sie die Nährstoffe im Boden vermutlich optimal aus und beugen möglicherweise Krankheiten vor.

Bodenpflege zwischen den Kulturen

In der Zeit zwischen zwei Kohlkulturen sollten Sie den Boden nicht brachliegen lassen. Säen Sie Gründünger wie Phacelia oder Senf aus. Diese lockern wahrscheinlich den Boden, unterdrücken Unkraut und bringen beim Unterpflügen wertvolle organische Substanz in die Erde. Das verbessert möglicherweise die Bodenstruktur und liefert Nährstoffe für die nächste Kohlkultur.

Aufbereitung der Erntereste

Kohlstrünke und -blätter sind wertvolles Material für Ihren Kompost. Zerkleinern Sie die Reste gut und mischen Sie sie mit anderen Materialien. Achten Sie darauf, dass keine kranken Pflanzenteile in den Kompost gelangen - diese gehören in den Hausmüll, um eine Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Kohlanbau - Eine Herausforderung für Hobbygärtner

Der Anbau von Kohl kann anfangs anspruchsvoll sein, aber mit etwas Übung und den richtigen Methoden wird er zu einer lohnenden Erfahrung im Garten. Jede Kohlsorte hat ihre eigenen Besonderheiten. Probieren Sie verschiedene Sorten und Anbaumethoden aus. Möglicherweise entdecken Sie Ihre persönliche Lieblingskohl-Sorte!

Bedenken Sie: Gärtnern ist ein kontinuierlicher Lernprozess. Nicht jeder Versuch wird sofort gelingen, aber jede Erfahrung macht Sie zu einem besseren Gärtner. Also, greifen Sie zur Hacke und starten Sie mit dem Kohlanbau! Ihre Küche - und vielleicht sogar Ihre Nachbarn - werden es wahrscheinlich zu schätzen wissen.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Kohlsorten eignen sich am besten für Anfänger im Kohlanbau?
    Für Einsteiger im Kohlanbau eignen sich besonders robuste Sorten wie Weißkohl, Wirsing und Grünkohl. Diese Arten verzeihen kleine Pflegefehler und sind weniger anfällig für Krankheiten als empfindlichere Varianten. Weißkohl ist besonders dankbar, da er sich gut lagern lässt und einen hohen Ertrag bringt. Wirsing punktet mit seiner Zartheit und eignet sich hervorragend für die Küche. Grünkohl ist extrem winterhart und kann über mehrere Wochen beerntet werden. Blumenkohl und Brokkoli gelten als etwas anspruchsvoller, da sie gleichmäßige Bewässerung und optimale Bedingungen benötigen. Samen.de bietet als erfahrener Gartenfachhändler spezielle Anfänger-Sortimente mit bewährten, robusten Kohlsorten und detaillierte Anbauanleitungen, die den Einstieg erleichtern.
  2. Wie bereitet man den Boden optimal für den Kohlanbau vor?
    Die optimale Bodenvorbereitung für Kohl beginnt mit einer tiefgründigen Lockerung von etwa 30 cm Tiefe, um die Durchlüftung zu verbessern. Entfernen Sie dabei sorgfältig alle Unkräuter, besonders hartnäckige Wurzelunkräuter wie Quecke. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 6,0 und 7,0 - bei zu sauren Böden hilft eine Kalkung. Als Starkzehrer benötigt Kohl einen nährstoffreichen, humosen Boden. Arbeiten Sie daher 3-5 Liter reifen Kompost pro Quadratmeter ein. Dies verbessert nicht nur die Nährstoffversorgung, sondern auch die Bodenstruktur. Schwere, lehmige Böden werden durch Kompost lockerer, während sandige Böden besser Wasser speichern können. Eine gründliche Beetvorbereitung ist der Schlüssel zu gesunden Kohlpflanzen und reichen Ernten - investierte Zeit zahlt sich später definitiv aus.
  3. Was ist bei der Pflege von Kohlpflanzen während der Wachstumsphase zu beachten?
    Die Pflege während der Wachstumsphase konzentriert sich hauptsächlich auf gleichmäßige Bewässerung und bedarfsgerechte Düngung. Kohl benötigt konstant feuchten, aber nicht vernässten Boden - Staunässe führt schnell zu Wurzelfäule. Gießen Sie am besten morgens oder abends direkt an der Pflanzenbasis, um die Blätter trocken zu halten und Pilzkrankheiten vorzubeugen. Eine erste Nachdüngung erfolgt etwa 4-6 Wochen nach der Pflanzung, weitere Gaben alle 3-4 Wochen bis zum Beginn der Kopfbildung. Regelmäßiges Hacken lockert den Boden und fördert möglicherweise die Nährstoffaufnahme. Beobachten Sie Ihre Pflanzen aufmerksam auf Schädlinge wie Kohlweißlingsraupen oder Anzeichen von Nährstoffmängeln. Rechtzeitiges Handeln bei Problemen ist entscheidend für eine erfolgreiche Ernte.
  4. Welche konkreten Mengenangaben gelten für die Düngung und Bewässerung von Kohl?
    Bei der Bewässerung benötigt Kohl etwa 15-20 Liter Wasser pro Quadratmeter und Woche unter normalen Bedingungen. In heißen, trockenen Perioden kann der Bedarf auf bis zu 30 Liter ansteigen. Besonders während der Kopfbildung ist eine gleichmäßige Wasserversorgung essentiell. Für die Düngung rechnet man pro Quadratmeter und Saison etwa 80-120 g Stickstoff, 100-140 g Kalium und 20-30 g Phosphor. Bei der Grunddüngung vor der Pflanzung arbeiten Sie 3-5 Liter Kompost pro Quadratmeter ein. Organische Ergänzungen wie Hornspäne können mit 50-100 g pro Quadratmeter dosiert werden. Die erste Nachdüngung erfolgt 4-6 Wochen nach der Pflanzung, weitere Gaben alle 3-4 Wochen. Diese Mengenangaben sind Richtwerte - beobachten Sie Ihre Pflanzen und passen Sie die Versorgung entsprechend an.
  5. Wie funktioniert die sortenspezifische Pflege bei verschiedenen Kohlarten?
    Jede Kohlsorte hat ihre spezifischen Pflegeansprüche. Kopfkohl (Weiß- und Rotkohl) profitiert von vorsichtigem Rütteln am Strunk zu Beginn der Kopfbildung und regelmäßigem Hacken um die Pflanzen. Blumenkohl benötigt das charakteristische Bleichen - sobald die Blume handtellergroß ist, werden die Blätter darüber zusammengeknickt und fixiert, um die weiße Farbe und das milde Aroma zu erhalten. Brokkoli sollte vor der Blüte geerntet werden, wobei nach dem Schnitt oft noch schmackhafte Seitentriebe nachwachsen. Grünkohl zeigt seine Besonderheit in der Frostverträglichkeit - der Geschmack verbessert sich sogar nach dem ersten Frost erheblich. Wirsing ist zarter als andere Kopfkohlarten und reagiert empfindlicher auf Wasserstress. Die richtige sortenspezifische Pflege maximiert sowohl Ertrag als auch Geschmack der verschiedenen Kohlarten.
  6. Worin unterscheiden sich Kopfkohl und Blumenkohl in der Anbauweise?
    Kopfkohl und Blumenkohl unterscheiden sich erheblich in ihren Anbauansprüchen. Kopfkohl ist deutlich robuster und verzeiht Schwankungen bei Bewässerung und Düngung besser. Er bildet über einen längeren Zeitraum seinen festen Kopf aus Blättern. Blumenkohl hingegen ist wesentlich anspruchsvoller und reagiert empfindlich auf Stress - bereits kurze Trockenperioden können zur Bildung kleiner, loser Blumen führen. Die charakteristische weiße Blume des Blumenkohls muss durch Bleichen geschützt werden, wofür die umgebenden Blätter über die entstehende Blume geklappt werden. Kopfkohl benötigt größere Pflanzabstände (50-60 cm) und längere Kulturzeiten, während Blumenkohl mit 40-50 cm Abstand auskommt, dafür aber konstante Bedingungen braucht. Beide profitieren von Kulturschutznetzen gegen Schädlinge, aber Blumenkohl ist deutlich anfälliger für Kohlweißling und andere Plagegeister.
  7. Was sind die Unterschiede zwischen Direktsaat und Vorkultur beim Kohlgemüse?
    Direktsaat und Vorkultur haben jeweils ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Bei der Direktsaat werden die Samen direkt ins Freilandbeet gesät, was besonders bei robusten Sorten wie Grünkohl oder Wirsing gut funktioniert. Diese Methode spart Arbeit und die Pflanzen müssen nicht umgesetzt werden, was Wachstumsstockungen vermeidet. Allerdings sind die jungen Keimlinge Witterung und Schädlingen stärker ausgesetzt. Die Vorkultur erfolgt in Anzuchtschalen oder Töpfen unter geschützten Bedingungen, was besonders für empfindliche Sorten wie Blumenkohl oder Brokkoli empfehlenswert ist. Hier können optimale Keimbedingungen geschaffen werden und die Jungpflanzen werden erst nach dem Abhärten ins Freiland gepflanzt. Dies ermöglicht eine frühere Ernte, erfordert aber mehr Aufwand und Platz für die Anzucht. Die Wahl der Methode hängt von Sorte, Witterung und verfügbaren Möglichkeiten ab.
  8. Welche Rolle spielt die Fruchtfolge für eine erfolgreiche Kohlernte?
    Die Fruchtfolge ist für den erfolgreichen Kohlanbau von entscheidender Bedeutung. Kohl als Starkzehrer entzieht dem Boden viele Nährstoffe und sollte nicht mehrere Jahre hintereinander am gleichen Standort angebaut werden. Eine bewährte Fruchtfolge sieht folgendermaßen aus: Im ersten Jahr Kohl, im zweiten Jahr stickstoffsammelnde Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen, im dritten Jahr Wurzelgemüse wie Möhren oder Rote Bete. Diese Rotation nutzt die Bodennährstoffe optimal aus, da Hülsenfrüchte Stickstoff fixieren und Wurzelgemüse andere Bodenschichten erschließt. Zudem wird das Risiko von Kohlkrankheiten wie der Kohlhernie deutlich reduziert, da deren Erreger bei längeren kohlfreien Phasen absterben. Zwischen den Kulturen sollte Gründünger wie Phacelia oder Senf gesät werden, um den Boden zu lockern und mit organischer Substanz anzureichern. Eine durchdachte Fruchtfolge ist nachhaltiger Pflanzenschutz.
  9. Wo kann man hochwertiges Kohlsaatgut und passendes Gartenzubehör erwerben?
    Hochwertiges Kohlsaatgut und professionelles Gartenzubehör erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern. Samen.de hat sich als kompetenter Anbieter für Qualitätssaatgut etabliert und bietet eine breite Palette bewährter Kohlsorten - von klassischem Weißkohl bis hin zu besonderen Raritäten. Achten Sie beim Saatgutkauf auf Qualitätsmerkmale wie hohe Keimfähigkeit, Sortenechtheit und möglichst aktuelle Erntejahre. Neben dem Saatgut benötigen Sie passendes Zubehör wie Anzuchtschalen, Kulturschutznetze, Pflanzstäbe und geeignete Dünger. Etablierte Online-Gartenshops punkten oft mit umfassender Beratung, detaillierten Sortenbeschreibungen und praktischen Anzucht-Sets für Einsteiger. Local verwurzelte Gartencenter bieten zusätzlich den Vorteil persönlicher Beratung und regionaler Sortenempfehlungen. Die Investition in hochwertiges Saatgut und Zubehör zahlt sich durch bessere Erträge und gesündere Pflanzen langfristig aus.
  10. Welche Ausrüstung benötigt man für den professionellen Kohlanbau im Hausgarten?
    Für den professionellen Kohlanbau im Hausgarten benötigen Sie spezielle Grundausstattung. Unverzichtbar sind Anzuchtschalen oder kleine Töpfe für die Vorkultur, hochwertige Aussaaterde und ein heller, warmer Anzuchtplatz. Für die Beetvorbereitung brauchen Sie einen Spaten zum tiefen Lockern, eine Harke zum Einebnen und einen Grubber für die regelmäßige Bodenlockerung. Kulturschutznetze schützen effektiv vor Kohlweißling und anderen Schädlingen - investieren Sie hier in langlebige, feinmaschige Qualität. Ein präziser Gießaufsatz oder Tröpfchenbewässerung sorgt für optimale Wasserversorgung. Für die Ernte ist ein scharfes Erntemesser unerlässlich. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de bieten oft praktische Starter-Sets mit aufeinander abgestimmtem Zubehör. pH-Teststreifen helfen bei der Bodenanalyse, und ein Kompostthermometer überwacht die Kompostqualität. Diese Investition in professionelle Ausstattung ermöglicht systematischen, erfolgreichen Kohlanbau.
  11. Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse stehen hinter dem Nährstoffbedarf von Kreuzblütlern?
    Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Kreuzblütler wie Kohl einen besonders hohen Bedarf an Stickstoff, Schwefel und Bor haben. Der hohe Stickstoffbedarf resultiert aus der intensiven Proteinbiosynthese für das schnelle Blattwachstum und die Bildung sekundärer Pflanzenstoffe wie Glucosinolate, die für den charakteristischen Kohlgeschmack verantwortlich sind. Schwefel ist essentiell für die Synthese schwefelhaltiger Aminosäuren und wirkt sich direkt auf den Gehalt gesundheitsfördernder Verbindungen aus. Bormangel führt zu Herzfäule und anderen physiologischen Störungen, da Bor für den Zellwandaufbau und Kohlenhydrattransport kritisch ist. Forschungen belegen auch, dass das Verhältnis von Stickstoff zu Kalium die Kopfqualität beeinflusst - zu viel Stickstoff bei Kaliummangel führt zu lockeren, lagerfähigen Köpfen. Die Photosyntheseleistung und damit der Zuckergehalt werden maßgeblich durch Phosphor- und Magnesiumverfügbarkeit gesteuert.
  12. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens die Nährstoffaufnahme bei Brassicaceae?
    Der pH-Wert hat bei Kreuzblütlern (Brassicaceae) einen entscheidenden Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit und damit das Pflanzenwachstum. Im optimalen pH-Bereich von 6,0-7,0 sind die meisten Nährstoffe gut verfügbar. Bei zu sauren Böden (pH < 5,5) werden Aluminium und Mangan toxisch, während gleichzeitig die Verfügbarkeit von Phosphor, Kalzium und Magnesium abnimmt. Dies führt zu Wachstumsstörungen und erhöhter Krankheitsanfälligkeit. Besonders kritisch ist, dass saure Böden die Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae) fördern - dieser Pilz gedeiht optimal bei pH-Werten unter 6,5. Alkalische Böden (pH > 7,5) blockieren die Aufnahme von Eisen, Mangan und Bor, was zu Chlorosen und Wachstumsdefekten führt. Kalzium spielt bei Kreuzblütlern eine besondere Rolle für die Zellstabilität - bei suboptimalem pH kann Kalziummangel zu Innenblattnekrosen und schlechter Lagerfähigkeit führen. Eine pH-Korrektur durch Kalkung oder organische Säuren optimiert die Nährstoffausnutzung erheblich.
  13. Welche biochemischen Prozesse laufen bei der Kopfbildung von Kohlgewächsen ab?
    Die Kopfbildung bei Kohlgewächsen ist ein komplexer biochemischer Prozess, der durch Phytohormone und Umweltfaktoren gesteuert wird. Zunächst bewirkt eine erhöhte Auxinkonzentration im Vegetationspunkt eine verstärkte Zellteilung und -streckung der Innenblätter. Gleichzeitig hemmen hohe Cytokininwerte das Längenwachstum und fördern die Blattbildung. Der Kopfschluss wird durch Gibberellin-Antagonisten eingeleitet, die das Streckungswachstum der äußeren Blätter reduzieren. Während der Kopfentwicklung findet eine intensive Stärkeeinlagerung in den Blattrippen statt, die später in Zucker umgewandelt wird. Temperatur und Photoperiode beeinflussen diesen Prozess erheblich - Kältereiz kann die Kopfbildung beschleunigen, während Hitze sie hemmt. Die Synthese von Glucosinolaten nimmt während der Kopfentwicklung zu und verleiht dem reifen Kohl seinen charakteristischen Geschmack. Wasserstress während der kritischen Kopfbildungsphase kann zu irreversiblen Störungen der hormonellen Balance führen.
  14. Wie wirken sich verschiedene Anbaumethoden auf den Gehalt an Antioxidantien aus?
    Verschiedene Anbaumethoden beeinflussen den Antioxidantiengehalt von Kohl erheblich. Biologischer Anbau führt nachweislich zu höheren Konzentrationen von Vitamin C, Polyphenolen und Carotinoiden, da die Pflanzen ohne synthetische Pestizide mehr sekundäre Pflanzenstoffe zur Abwehr bilden müssen. Moderater Trockenstress erhöht die Produktion antioxidativer Verbindungen um bis zu 30%, da die Pflanzen Schutzmechanismen aktivieren. Stickstoffreduzierte Düngung fördert ebenfalls die Antioxidantienbildung, während Überdüngung den Gehalt reduziert. Kältestress, besonders bei Grünkohl, wandelt Stärke in Zucker um und erhöht gleichzeitig die Anthocyane. Die Sortenauswahl spielt eine entscheidende Rolle - Rotkohl enthält durch Anthocyane deutlich mehr Antioxidantien als Weißkohl. Späte Erntezeiten und kontrollierte Nachreifung können den Gehalt weiter steigern. UV-Stress durch intensive Sonneneinstrahlung aktiviert die Phenolsynthese. Schonende Ernte- und Lagermethoden erhalten diese wertvollen Inhaltsstoffe optimal.
  15. Wie plant man die Kohlkultivierung für eine ganzjährige Ernte?
    Eine ganzjährige Kohlernte erfordert sorgfältige Planung und gestaffelte Aussaaten verschiedener Sorten. Beginnen Sie im Februar mit der Vorkultur von Frühkohl wie frühem Weißkohl oder Spitzkohl für die Ernte ab Juni. Im März folgen Kohlrabi und früher Blumenkohl. Für die Sommerernte säen Sie von April bis Mai Brokkoli, Wirsing und Sommerkohl aus. Die Herbst- und Winterernte sichern Sie durch Aussaat von Herbstkohl, Grünkohl und Rosenkohl von Mai bis Juni. Winterharte Sorten wie Grünkohl und Rosenkohl können bis in den Winter beerntet werden. Lagerfähige Sorten wie Weißkohl und Rotkohl werden im Spätsommer angebaut und sichern die Versorgung über die kalte Jahreszeit. Planen Sie unterschiedliche Standorte ein, um der Fruchtfolge gerecht zu werden. Geschützte Anbauflächen oder Gewächshäuser ermöglichen auch in der kalten Jahreszeit frische Ernte. Eine durchdachte Sortenauswahl und zeitversetzte Aussaaten garantieren kontinuierliche Verfügbarkeit.
  16. Welche praktischen Methoden gibt es für die Winterlagerung von Kohlgemüse?
    Für die erfolgreiche Winterlagerung von Kohlgemüse gibt es bewährte Methoden. Klassisch ist die Kellerlagerung bei 0-2°C und 90-95% Luftfeuchtigkeit - hier halten sich Weißkohl und Rotkohl mehrere Monate. Die Köpfe werden auf Holzregalen oder in Netzen gelagert, wobei beschädigte Exemplare aussortiert werden müssen. Bewährt hat sich auch die Erdmiete: Eine flache, mit Stroh ausgekleidete Grube wird mit Kohl befüllt und mit Stroh und Erde abgedeckt. Das garantiert konstante Temperaturen und hohe Feuchtigkeit. Für kleinere Mengen eignet sich das Einschlagen in feuchten Sand in Holzkisten im kühlen Keller. Eine moderne Alternative ist die kontrollierte Atmosphäre-Lagerung in speziellen Behältern. Wichtig ist die richtige Ernte bei trockenem Wetter und das Belassen der äußeren Schutzblätter. Regelmäßige Kontrolle und Entfernung faulender Köpfe verhindert Verluste. Bei optimalen Bedingungen bleiben Kohlköpfe bis zu sechs Monate lagerfähig und vitaminreich.
  17. Stimmt es, dass Kohl nach dem Frost besser schmeckt oder ist das ein Mythos?
    Es ist wissenschaftlich belegt, dass Kohl nach Frost tatsächlich besser schmeckt - dies ist kein Mythos. Besonders deutlich zeigt sich dieser Effekt bei Grünkohl, Rosenkohl und Wirsing. Durch Frosteinwirkung aktiviert die Pflanze Schutzmechanismen und wandelt Stärke in Zucker um, um die Zellen vor Kälteschäden zu schützen. Diese biochemische Reaktion erhöht den Zuckergehalt um bis zu 40% und reduziert gleichzeitig die Bitterkeit. Der Frost wirkt wie eine natürliche Nachreife - die Zellwände werden teilweise aufgebrochen, was die Textur zarter macht und Aromastoffe freisetzt. Gleichzeitig steigt der Gehalt an Antioxidantien und Vitamin C. Entscheidend ist, dass die Temperaturen mehrere Tage unter -2°C fallen müssen, damit die biochemischen Prozesse vollständig ablaufen. Dieser Effekt lässt sich auch künstlich durch Tiefkühlung simulieren. Kohl, der Frost erlebt hat, ist nicht nur geschmacklich besser, sondern auch gesünder und leichter verdaulich.
  18. Welche regionalen Kohlsorten haben sich in Deutschland historisch etabliert?
    Deutschland hat eine reiche Tradition regionaler Kohlsorten, die sich über Jahrhunderte den lokalen Klimabedingungen angepasst haben. Der 'Filderkraut' aus Baden-Württemberg ist ein klassischer Spitzkohl, der sich ideal für Sauerkraut eignet und seit dem 18. Jahrhundert kultiviert wird. In Norddeutschland etablierte sich der 'Dithmarscher Kohl', ein besonders großer Weißkohl aus dem gleichnamigen Anbaugebiet. Der 'Erfurter Riesen-Blumenkohl' war lange Zeit der Standard für deutschen Blumenkohlanbau. Ostdeutschland brachte Sorten wie den 'Braunschweiger Dauerkohl' hervor, einen lagerfähigen Weißkohl. Regional bedeutsam sind auch der bayerische 'Münchner Bier-Wirsing' und verschiedene norddeutsche Grünkohl-Landsorten wie 'Westländer Winter' oder 'Lerchenzungen'. Diese historischen Sorten zeichnen sich durch Robustheit, Anpassung an lokale Wetterbedingungen und oft besondere Geschmackseigenschaften aus. Viele sind heute noch bei Liebhabern und Erhaltungsinitiativen zu finden und erleben eine Renaissance im Hobbygartenbereich.
  19. Wie unterscheidet sich Kohlzucht von der Kultivierung anderer Starkzehrer?
    Kohlzucht unterscheidet sich von anderen Starkzehrern durch spezifische Besonderheiten. Anders als bei Tomaten oder Kürbissen erfolgt die Nährstoffaufnahme bei Kohl hauptsächlich über die oberflächennahen Faserwurzeln, was eine kontinuierliche Bodenfeuchtigkeit erfordert. Kohl benötigt im Vergleich zu anderen Starkzehrern deutlich mehr Schwefel und Bor - Nährstoffe, die bei Kartoffeln oder Mais weniger kritisch sind. Die Empfindlichkeit gegenüber pH-Schwankungen ist bei Kreuzblütlern ausgeprägter, während andere Starkzehrer wie Zucchini pH-toleranter sind. Besonders charakteristisch ist die Anfälligkeit für spezifische Krankheiten wie Kohlhernie, die andere Pflanzenfamilien nicht betrifft. Kohl reagiert empfindlicher auf Kulturfehler - Wassermangel während der Kopfbildung führt zu irreversiblen Schäden, während Mais oder Sonnenblumen solche Phasen besser überstehen. Die notwendige Fruchtfolge ist bei Kohl strenger als bei den meisten anderen Starkzehrern. Zudem ist der präzise Erntezeitpunkt bei Kohl kritischer.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Kohlkultivierung und allgemeinem Gemüsegartenbau?
    Die Kohlkultivierung erfordert spezialisierte Kenntnisse, die über den allgemeinen Gemüsegartenbau hinausgehen. Während die meisten Gemüsearten flexible Anbaubedingungen tolerieren, ist Kohl deutlich anspruchsvoller in Bezug auf Bodenvorbereitung und pH-Wert. Die intensive Schädlingsbekanntung bei Kohl - von Kohlweißling bis Kohlhernie - erfordert spezielle Schutzmaßnahmen, die im normalen Gemüsebau weniger relevant sind. Kohlkultivierung verlangt präziseres Timing bei Aussaat und Ernte, da die Zeitfenster enger sind als bei robusten Gemüsearten wie Bohnen oder Radieschen. Die Fruchtfolgeplanung ist bei Kohl kritischer - während andere Gemüse oft problemlos mehrjährig am gleichen Standort wachsen, führt dies bei Kohl zu Problemen. Der Nährstoffbedarf ist spezifischer und höher, besonders der Bedarf an Spurenelementen. Auch die Lagerung und Nacherntebehandlung erfordern bei Kohl mehr Fachwissen als bei den meisten anderen Gemüsearten. Erfolgreiche Kohlzucht ist daher eine Disziplin für fortgeschrittene Gärtner.
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