Effektive Schneckenabwehr für gesundes Blattgemüse und knackige Salate

Schneckenplage im Gemüsebeet: Wenn Salat und Blattgemüse zur Schneckenmahlzeit werden

Schnecken im Gemüsegarten können für Hobbygärtner zur echten Herausforderung werden. Besonders Salate und Blattgemüse stehen ganz oben auf dem Speiseplan dieser gefräßigen Weichtiere.

Wichtige Aspekte der Schneckenabwehr

  • Schnecken bevorzugen feuchte, schattige Bereiche
  • Häufigste Arten: Wegschnecken und Nacktschnecken
  • Vorbeugung durch Gartenhygiene und richtige Bewässerung
  • Biologische und mechanische Abwehrmethoden sind oft wirksam

Schnecken im Gemüsegarten: Eine beachtliche Bedrohung

Wer kennt es nicht? Man freut sich auf die erste Ernte der selbst gezogenen Salate, und dann das: Löcher in den Blättern, angefressene Stängel und eine schleimige Spur, die keinen Zweifel daran lässt, wer hier am Werk war. Schnecken können in kürzester Zeit ganze Beete verwüsten und die Mühen vieler Wochen zunichtemachen.

Die üblichen Verdächtigen: Schneckenarten im Gemüsegarten

In unseren Gärten tummeln sich verschiedene Schneckenarten, aber nicht alle sind gleich gefräßig. Die Hauptübeltäter sind meist Nacktschnecken, allen voran die Spanische Wegschnecke. Diese rötlich-braune Art wurde in den 1970er Jahren eingeschleppt und hat sich seitdem stark ausgebreitet. Auch die Garten-Wegschnecke und die Genetzte Ackerschnecke gehören zu den häufigen Plagegeistern.

Interessanterweise sind nicht alle Schnecken Schädlinge. Die Weinbergschnecke beispielsweise ernährt sich hauptsächlich von abgestorbenem Pflanzenmaterial und kann sogar bei der Bekämpfung von Nacktschnecken helfen.

Wirtschaftliche und ökologische Folgen von Schneckenschäden

Die Auswirkungen von Schneckenfraß gehen weit über den Ärger des Hobbygärtners hinaus. In der Landwirtschaft können Schnecken erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen. Ganze Ernten können vernichtet werden, was zu Einkommensverlusten und steigenden Lebensmittelpreisen führen kann.

Ökologisch betrachtet, spielen Schnecken eine wichtige Rolle im Ökosystem. Sie zersetzen organisches Material und dienen als Nahrung für viele Tiere. Ein Überhandnehmen bestimmter Arten kann jedoch das natürliche Gleichgewicht stören und die Biodiversität beeinträchtigen.

Dem Schneckenproblem auf den Grund gehen

Biologie und Lebenszyklen von Gartenschnecken

Um Schnecken effektiv zu bekämpfen, ist es hilfreich, ihre Lebensweise zu verstehen. Schnecken sind Zwitter und können sich selbst befruchten. Eine einzige Schnecke kann bis zu 400 Eier legen! Die Eier werden in feuchter Erde oder unter Steinen abgelegt und überwintern dort. Im Frühjahr schlüpfen die Jungtiere und beginnen sofort mit ihrer Fresstätigkeit.

Schnecken sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber an kühlen, feuchten Orten. Sie bewegen sich auf einer Schleimspur fort, die sie vor Austrocknung schützt und ihnen hilft, auch senkrechte Flächen zu überwinden.

Schnecken-Hotspots: Bevorzugte Bedingungen im Garten

Schnecken lieben feuchte, schattige Bereiche mit viel organischem Material. Dichte Bodendecker, Komposthaufen und Mulchschichten sind ideale Verstecke. Auch Regentonnen und Gießkannen ziehen Schnecken an.

Besonders nach Regenfällen oder in den frühen Morgenstunden, wenn noch Tau auf den Pflanzen liegt, sind Schnecken aktiv. In trockenen, heißen Perioden verkriechen sie sich und warten auf bessere Bedingungen.

Typische Fressschäden an Blattgemüse und Salaten

Schnecken hinterlassen charakteristische Spuren: große, unregelmäßige Löcher in Blättern und Stängeln. Oft bleiben nur noch die Blattrippen übrig. Junge Pflanzen und Sämlinge werden häufig komplett abgefressen.

Neben den sichtbaren Fraßschäden hinterlassen Schnecken auch Schleim, der die Pflanzen zusätzlich schädigt und sie für Krankheitserreger anfälliger macht. Besonders beliebt bei Schnecken sind neben Salaten auch Kohl, Bohnen und Erdbeeren.

Vorbeugen ist besser als heilen: Präventive Maßnahmen

Gartenhygiene und Ordnung als Grundlage

Ein aufgeräumter Garten bietet Schnecken weniger Versteckmöglichkeiten. Entfernen Sie regelmäßig Fallobst, Laub und andere organische Abfälle. Holzstapel und Komposthaufen sollten nicht direkt neben dem Gemüsebeet platziert werden.

Achten Sie auch darauf, den Rasen kurz zu halten und Unkraut zu jäten. Lange Gräser und dichtes Unkraut bieten Schnecken ideale Bedingungen.

Richtige Bewässerungstechniken gegen Schnecken

Die Art und Weise, wie Sie Ihren Garten bewässern, kann einen großen Unterschied machen. Gießen Sie am besten morgens, damit die Pflanzen bis zum Abend abtrocknen können. Verwenden Sie Tröpfchenbewässerung oder gießen Sie direkt an der Wurzel, um die Blätter trocken zu halten.

Vermeiden Sie Staunässe, indem Sie für gute Drainage sorgen. Schnecken lieben feuchte Böden, also halten Sie den Boden feucht, aber nicht nass.

Bodenbearbeitung und Mulchen: Ein zweischneidiges Schwert

Eine lockere Bodenstruktur ist wichtig für gesunde Pflanzen, kann aber auch Schnecken begünstigen. Hacken Sie den Boden regelmäßig, um Schneckeneier zu zerstören und den Boden zu belüften.

Beim Mulchen ist Vorsicht geboten: Organisches Mulchmaterial wie Stroh oder Rindenmulch kann Schnecken anlocken. Verwenden Sie stattdessen Materialien wie Kiesel oder zerkleinerte Eierschalen, die für Schnecken unangenehm sind.

Clevere Anbauplanung und Fruchtwechsel

Eine durchdachte Anbauplanung kann helfen, Schneckenschäden zu minimieren. Wechseln Sie jährlich die Standorte Ihrer Kulturen, um den Schnecken die Orientierung zu erschweren. Pflanzen Sie anfällige Arten wie Salate neben Pflanzen, die Schnecken meiden, zum Beispiel Knoblauch oder Kapuzinerkresse.

Experimentieren Sie auch mit Mischkulturen und Untersaaten. Eine vielfältige Bepflanzung macht es Schnecken schwerer, ihre Lieblingsspeisen zu finden und kann natürliche Feinde anlocken.

Mit diesen präventiven Maßnahmen legen Sie den Grundstein für einen schneckenarmen Garten. Dennoch kann es nötig sein, zusätzliche Abwehrmaßnahmen zu ergreifen, um Ihre Ernte zu schützen. In den folgenden Abschnitten werden wir uns genauer mit verschiedenen Methoden der Schneckenbekämpfung befassen.

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Physische Barrieren: Effektiver Schutz für Blattgemüse und Salate

Bei der Abwehr von Schnecken sind physische Barrieren oft die erste Wahl vieler Gärtner. Diese Methoden sind umweltfreundlich und können sehr effektiv sein, wenn sie richtig eingesetzt werden.

Schneckenzäune und -ringe: Die unüberwindbare Grenze

Schneckenzäune halten Schnecken von Beeten fern. Sie bestehen meist aus Metall oder Kunststoff und haben einen nach außen gebogenen Rand, den Schnecken nicht überwinden können. Der Zaun sollte mindestens 20 cm hoch sein und etwa 5 cm tief in den Boden eingelassen werden. Schneckenringe funktionieren ähnlich, sind aber für einzelne Pflanzen oder kleine Gruppen gedacht.

Kupferbänder und -drähte: Abschreckend für Schnecken

Kupfer wirkt abschreckend auf Schnecken. Beim Kontakt mit dem Metall erhalten sie einen leichten elektrischen Schlag. Kupferbänder können um Hochbeete oder Pflanzkübel geklebt werden. Kupferdrähte lassen sich flexibel um einzelne Pflanzen oder entlang von Beeteinfassungen spannen. Das Kupfer muss sauber und oxidationsfrei bleiben, um seine Wirkung zu behalten.

Schalen mit Sägemehl, Asche oder Kalk: Natürliche Barrieren

Schnecken meiden raue oder trockene Oberflächen. Schalen gefüllt mit Sägemehl, Asche oder Kalk können als Barriere um gefährdete Pflanzen gestreut werden. Diese Methode muss nach Regen oder starkem Tau erneuert werden. Bei Kalk ist Vorsicht geboten, da er den pH-Wert des Bodens beeinflussen kann.

Vlies und Netze: Schutz für Jungpflanzen

Jungpflanzen und Sämlinge sind besonders anfällig für Schneckenfraß. Vlies oder feinmaschige Netze über den Pflanzen bieten guten Schutz. Sie müssen regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf angehoben werden, um das Pflanzenwachstum nicht zu behindern. Diese Methode eignet sich gut für die Phase kurz nach der Aussaat oder dem Auspflanzen.

Biologische Bekämpfungsmethoden: Im Einklang mit der Natur

Biologische Methoden zur Schneckenbekämpfung nutzen natürliche Prozesse und Organismen, um die Schneckenpopulation zu kontrollieren. Sie sind umweltfreundlich und fördern das ökologische Gleichgewicht im Garten.

Förderung natürlicher Fressfeinde: Willkommene Helfer im Garten

Igel, Vögel und Laufkäfer fressen Schnecken. Um sie anzulocken, können Sie Ihren Garten naturnaher gestalten. Laubhaufen und Totholzecken bieten Unterschlupf für Igel. Vogeltränken und heimische Beerensträucher locken Vögel an. Laufkäfer fühlen sich in Steinmauern und unter Rindenmulch wohl. Ein vielfältiger Garten mit verschiedenen Strukturen zieht diese nützlichen Helfer an.

Einsatz von Nematoden: Mikroskopische Schneckenjäger

Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die Schnecken parasitieren. Sie dringen in die Schnecke ein und geben Bakterien ab, die die Schnecke zersetzen. Nematoden sind für Menschen und andere Tiere ungefährlich. Sie werden in Wasser aufgelöst und auf den Boden gegossen. Die Anwendung sollte bei feuchtem, warmem Wetter erfolgen, da die Nematoden Feuchtigkeit zum Überleben brauchen.

Laufenten als Schneckenjäger: Gefiederte Gartenhelfer

Laufenten fressen gerne Schnecken und können in größeren Gärten effektiv sein. Sie picken die Schnecken auf und verdauen sogar deren Eier. Allerdings brauchen Laufenten Pflege und Schutz und können zarte Pflanzen beschädigen. Diese Methode eignet sich eher für größere Gärten oder landwirtschaftliche Flächen.

Schneckenresistente Pflanzen und Companion Planting

Manche Pflanzen sind weniger attraktiv für Schnecken. Dazu gehören viele Kräuter wie Rosmarin, Thymian und Salbei, aber auch Knoblauch und Zwiebeln. Durch Companion Planting, also das Nebeneinanderpflanzen von schneckenresistenten und anfälligen Pflanzen, können Sie empfindliche Salate und Blattgemüse schützen. Kapuzinerkresse und Ringelblumen können als Opferpflanzen dienen, die Schnecken von Ihren Nutzpflanzen ablenken.

Umweltfreundliche Hausmittel: Natürliche Schneckenabwehr aus der Küche

Viele wirksame Mittel gegen Schnecken finden sich in der eigenen Küche oder im Garten. Diese Hausmittel sind kostengünstig, umweltfreundlich und leicht anzuwenden.

Bierfallen: Verlockung mit Folgen

Bierfallen sind ein bekanntes Hausmittel gegen Schnecken. Ein flacher Behälter wird bis zum Rand in den Boden eingegraben und mit Bier gefüllt. Schnecken werden vom Geruch angezogen, fallen hinein und ertrinken. Die Falle sollte regelmäßig geleert und das Bier erneuert werden. Platzieren Sie die Fallen nicht zu nah an den zu schützenden Pflanzen, um keine Schnecken anzulocken.

Kaffee und Kaffeesatz: Bitter für Schnecken

Kaffee und Kaffeesatz können Schnecken abschrecken. Streuen Sie gebrauchten Kaffeesatz um gefährdete Pflanzen oder gießen Sie diese mit stark verdünntem, abgekühltem Kaffee. Das Koffein wirkt auf Schnecken abschreckend. Kaffeesatz ist zudem ein guter Dünger für säureliebende Pflanzen.

Knoblauch- und Schnittlauchextrakte: Duftbarriere für Weichtiere

Schnecken meiden den Geruch von Knoblauch und Schnittlauch. Ein Sud aus zerquetschten Knoblauchzehen oder gehacktem Schnittlauch, in Wasser eingeweicht und verdünnt auf die Pflanzen gesprüht, kann Schnecken fernhalten. Diese Methode muss nach Regen wiederholt werden. Wenden Sie den Sud nicht zu konzentriert an, um die Pflanzen nicht zu schädigen.

Einsatz von Algenkalk und Gesteinsmehl: Mineralische Abwehr

Algenkalk und Gesteinsmehl können als Barriere um Pflanzen gestreut werden. Sie trocknen die Schneckenhaut aus und erschweren das Kriechen. Gleichzeitig verbessern sie die Bodenstruktur und liefern Mineralstoffe. Nach Regen müssen sie erneuert werden. Bei kalkhaltigen Produkten ist Vorsicht geboten, da sie den pH-Wert des Bodens erhöhen können, was nicht für alle Pflanzen geeignet ist.

Mit diesen vielfältigen Methoden können Sie Ihre Blattgemüse und Salate vor Schnecken schützen. Oft ist eine Kombination verschiedener Ansätze am erfolgreichsten. Probieren Sie aus, was in Ihrem Garten am besten funktioniert. Ein gesunder Garten mit vielen Nützlingen bietet den besten Schutz gegen Schneckenplage.

Chemische Bekämpfung: Das letzte Mittel gegen Schnecken

Wenn alle anderen Methoden versagen, greifen Gärtner manchmal zu chemischen Mitteln. Doch Vorsicht ist geboten! Schneckenkorn sollte wirklich nur als allerletzte Option in Betracht gezogen werden.

Verschiedene Arten von Schneckenkorn

Es gibt zwei Haupttypen von Schneckenkorn:

  • Metaldehyd-basierte Produkte: Wirken schnell, sind aber giftig für Haustiere und Wildtiere.
  • Eisenphosphat-basierte Produkte: Gelten als umweltfreundlicher, wirken aber langsamer.

Vor- und Nachteile chemischer Mittel

Chemische Mittel sind zwar effektiv, haben aber erhebliche Nachteile:

  • Gefahr für Nützlinge und Haustiere
  • Mögliche Umweltbelastung
  • Resistenzbildung bei Schnecken

Der einzige Vorteil ist die schnelle Wirkung bei starkem Befall.

Umweltverträgliche Alternativen

Es gibt mittlerweile umweltfreundlichere Optionen:

  • Schneckenkorn auf Basis von Eisen-III-Phosphat
  • Biologische Präparate mit Nematoden
  • Pflanzliche Extrakte wie Knoblauch oder Kaffeesatz

Rechtliche Aspekte und Anwendung

Bei der Verwendung von Schneckenkorn sind einige Regeln zu beachten:

  • Nur zugelassene Produkte verwenden
  • Anwendungsvorschriften genau befolgen
  • Nicht in der Nähe von Gewässern ausbringen
  • Abstand zu essbaren Pflanzen einhalten

Spezielle Strategien für verschiedene Anbaumethoden

Je nach Anbaumethode müssen wir unsere Schneckenabwehr anpassen. Hier ein paar Tipps für verschiedene Szenarien:

Schneckenabwehr im Freiland

Im offenen Garten haben wir es oft am schwersten:

  • Große Flächen mit Schneckenzäunen umgeben
  • Regelmäßig nach Schnecken und Eiern suchen
  • Natürliche Feinde wie Igel und Laufkäfer fördern

Schutz von Hochbeeten und Containern

Hochbeete bieten gute Möglichkeiten zur Schneckenabwehr:

  • Kupferbänder am Rand anbringen
  • Kies oder Sägespäne als Barriere auslegen
  • Regelmäßig kontrollieren und Schnecken absammeln

Gewächshäuser und Folientunnel schneckensicher machen

In geschlossenen Systemen haben wir die besten Chancen:

  • Eingänge mit Schneckenbarrieren sichern
  • Regelmäßig lüften, um Feuchtigkeit zu reduzieren
  • Boden mit Schneckenkragen um Pflanzen schützen

Urbaner Gartenbau und Balkonkulturen

Auch in der Stadt sind wir nicht vor Schnecken sicher:

  • Töpfe und Kübel auf Füße stellen
  • Klebefallen an Balkongeländern anbringen
  • Pflanzen in der Nacht mit Vlies abdecken

Besondere Herausforderungen bei Blattgemüse und Salaten

Salate und Blattgemüse sind besonders gefährdet. Hier ein paar spezielle Tipps:

Schutz von Jungpflanzen und Sämlingen

Die Kleinen sind am verwundbarsten:

  • Anzucht in geschützten Bereichen
  • Verwendung von Schneckenkragen
  • Regelmäßige nächtliche Kontrollen

Spezifische Strategien für verschiedene Salatsorten

Nicht alle Salate sind gleich beliebt bei Schnecken:

  • Robuste Sorten wie Batavia oder Eichblattsalat bevorzugen
  • Kopfsalate mit Schneckenzäunen umgeben
  • Pflücksalate erhöht anbauen

Ganzjähriger Schutz für mehrjährige Blattgemüse

Mangold, Rhabarber und Co. brauchen Dauerschutz:

  • Permanente Schneckenbarrieren installieren
  • Im Winter Mulch entfernen, um Überwinterungsplätze zu reduzieren
  • Frühzeitig im Jahr mit Schutzmaßnahmen beginnen

Mit diesen Strategien und etwas Geduld können wir unsere Salate und Blattgemüse erfolgreich vor Schnecken schützen. Ein gesunder Garten ist ein Gleichgewicht. Manchmal müssen wir die Natur einfach ihren Lauf nehmen lassen – auch wenn das bedeutet, dass wir ab und zu ein Blatt an die Schnecken abgeben müssen.

Nachhaltige Schneckenbekämpfung im Gemüsegarten

Bei der Bekämpfung von Schnecken ist ein ganzheitlicher Ansatz besonders wirksam. Statt einzelner Maßnahmen setzen Gärtner zunehmend auf integrierte Konzepte, die verschiedene Methoden kombinieren.

Integrierter Pflanzenschutz als Lösungsansatz

Der integrierte Pflanzenschutz vereint vorbeugende, biologische und wenn nötig auch chemische Maßnahmen. Ziel ist es, die Schneckenpopulation auf einem erträglichen Niveau zu halten, ohne das ökologische Gleichgewicht zu stören. Wichtige Elemente sind:

  • Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen
  • Förderung von Nützlingen wie Igeln und Laufkäfern
  • Einsatz von Barrieren wie Schneckenzäunen
  • Gezielte Bewässerung am Morgen
  • Ausbringen von Nematoden bei starkem Befall

Biodiversität als natürlicher Schneckenregulator

Ein vielfältiger Garten bietet guten Schutz gegen Schneckenplagen. Je mehr unterschiedliche Pflanzen und Lebensräume vorhanden sind, desto eher pendelt sich ein natürliches Gleichgewicht ein. Konkret bedeutet das:

  • Anlegen von Wildblumenwiesen für Nützlinge
  • Schaffung von Verstecken für Igel und Kröten
  • Anbau von Mischkulturen statt Monokulturen
  • Förderung von Vögeln durch Nistkästen und Futterstellen

Anpassung an den Klimawandel

Der Klimawandel bringt neue Herausforderungen für Gärtner mit sich. Milde Winter und feuchtwarme Sommer begünstigen die Vermehrung von Schnecken. Um dem entgegenzuwirken, sind folgende Anpassungen sinnvoll:

  • Wahl trockenheitsresistenter und schneckenunempfindlicher Pflanzen
  • Verstärkter Einsatz von Mulch zur Feuchtigkeitsregulierung
  • Anpassung der Bewässerungszeiten und -methoden
  • Regelmäßiges Entfernen von Schneckeneiern im Herbst

Erfolgsgeschichten aus der Praxis

Clevere Lösungen im Hobbygarten

Viele Hobbygärtner haben kreative Wege gefunden, um ihre Beete schneckenfrei zu halten. Ein Beispiel ist Gisela aus dem Schwarzwald. Sie umgibt ihre Salatbeete mit einem Ring aus Kaffeesatz und Eierschalen. "Die raue Oberfläche mögen die Schnecken gar nicht", erklärt sie. "Und der Kaffeesatz düngt noch dazu!" Ein anderer Trick kommt von Peter aus Hamburg: Er pflanzt Tagetes als Begleitpflanzen zwischen seine Gemüsereihen. "Die Schnecken meiden den intensiven Geruch", berichtet er zufrieden.

Professionelle Ansätze im Erwerbsanbau

Auch im kommerziellen Gemüseanbau setzt man zunehmend auf nachhaltige Methoden. Ein Biobetrieb in der Pfalz experimentiert erfolgreich mit Laufenten zur Schneckenbekämpfung. "Die Enten fressen nicht nur die Schnecken, sondern lockern auch den Boden und düngen ihn", erklärt der Betriebsleiter. "So erreichen wir mehrere Ziele gleichzeitig." In Norddeutschland setzt ein Großbetrieb auf ein ausgeklügeltes System aus Schneckenzäunen und gezielter Bewässerung. "Wir konnten unseren Einsatz von Schneckenkorn um 80% reduzieren", freut sich der Inhaber.

Innovative Forschungsansätze

Die Wissenschaft arbeitet kontinuierlich an neuen Lösungen. An der Universität Hohenheim forscht man an Pflanzensorten, die für Schnecken unattraktiv sind. "Wir untersuchen, welche Inhaltsstoffe Schnecken abschrecken", erklärt die leitende Forscherin. "Ziel ist es, diese Eigenschaften in gängige Gemüsesorten einzukreuzen." Ein anderer vielversprechender Ansatz kommt aus der Biotechnologie: Forscher entwickeln Lockstoffe, die Schnecken gezielt in Fallen locken sollen.

Ein Blick in die Zukunft des Schneckenschutzes

Die Schneckenabwehr der Zukunft wird voraussichtlich noch stärker auf Prävention und natürliche Methoden setzen. Dabei kristallisieren sich einige besonders effektive Strategien heraus:

  • Förderung der Bodengesundheit für widerstandsfähigere Pflanzen
  • Einsatz von Sensortechnik zur frühzeitigen Erkennung von Schneckenbefall
  • Entwicklung biologisch abbaubarer Schneckenbarrieren
  • Züchtung schneckenresistenter Gemüsesorten

Letztendlich geht es darum, ein harmonisches Gleichgewicht im Garten zu schaffen. Schnecken gehören zur natürlichen Vielfalt und erfüllen wichtige ökologische Funktionen. Mit den richtigen Methoden können wir lernen, mit ihnen zu leben - ohne auf knackigen Salat und gesundes Blattgemüse verzichten zu müssen. Eine effektive Strategie liegt in der Kombination verschiedener Ansätze und der Bereitschaft, immer wieder Neues auszuprobieren. So bleibt der Garten ein Ort der Freude - für uns und für die Natur.

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Schneckenarten verursachen die größten Schäden im Gemüsegarten?
    Die größten Schäden im Gemüsegarten verursachen Nacktschnecken, allen voran die Spanische Wegschnecke. Diese rötlich-braune Art wurde in den 1970er Jahren eingeschleppt und hat sich seitdem stark ausgebreitet. Auch die Garten-Wegschnecke und die Genetzte Ackerschnecke gehören zu den häufigen Plagegeistern. Diese Arten sind besonders gefräßig und bevorzugen Salate, Blattgemüse, Kohl und andere zarte Pflanzen. Im Gegensatz dazu sind nicht alle Schnecken schädlich - die Weinbergschnecke beispielsweise ernährt sich hauptsächlich von abgestorbenem Pflanzenmaterial und kann sogar bei der natürlichen Bekämpfung von Nacktschnecken helfen. Die Schädlinge sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber an kühlen, feuchten Orten wie unter Steinen, Mulch oder dichtem Bodenbewuchs.
  2. Wie erkennt man typische Fraßschäden von Schnecken an Salat und Blattgemüse?
    Schneckenfraß ist an charakteristischen Merkmalen erkennbar: große, unregelmäßige Löcher in Blättern und Stängeln, wobei oft nur die Blattrippen übrig bleiben. Junge Pflanzen und Sämlinge werden häufig komplett abgefressen. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal sind die glänzenden Schleimspuren, die Schnecken hinterlassen. Diese Schleimschicht schädigt die Pflanzen zusätzlich und macht sie anfälliger für Krankheitserreger. Besonders deutlich werden die Fraßschäden morgens sichtbar, da Schnecken nachtaktiv sind. Bei Salaten entstehen große Löcher mit ausgefransten Rändern, während bei zartem Blattgemüse oft nur die derben Blattrippen verschont bleiben. Anders als bei anderen Schädlingen sind die Schäden meist großflächig und unregelmäßig verteilt, begleitet von den verräterischen Schleimspuren.
  3. Was macht Schnecken im Garten besonders aktiv und wie vermehren sie sich?
    Schnecken werden besonders bei feuchten, warmen Bedingungen aktiv. Sie bevorzugen die Nacht und frühe Morgenstunden, wenn noch Tau auf den Pflanzen liegt. Nach Regenfällen oder bei hoher Luftfeuchtigkeit sind sie besonders rege. Schnecken sind Zwitter und können sich selbst befruchten, was ihre Vermehrung begünstigt. Eine einzige Schnecke kann bis zu 400 Eier legen! Die Eier werden in feuchter Erde oder unter Steinen abgelegt und überwintern dort. Im Frühjahr schlüpfen die Jungtiere und beginnen sofort mit ihrer Fresstätigkeit. Die Entwicklung vom Ei bis zur ausgewachsenen Schnecke dauert je nach Art und Witterung etwa 3-6 Monate. Milde Winter und feuchtwarme Sommer, wie sie der Klimawandel mit sich bringt, begünstigen die Vermehrung und führen zu größeren Populationen.
  4. Warum sind nicht alle Schnecken schädlich für den Garten?
    Nicht alle Schnecken sind Gartenschädlinge - viele erfüllen wichtige ökologische Funktionen. Die Weinbergschnecke beispielsweise ernährt sich hauptsächlich von abgestorbenem Pflanzenmaterial, Pilzen und verrottenden Stoffen und fungiert als natürlicher Bodenverbesserer. Sie kann sogar bei der Bekämpfung schädlicher Nacktschnecken helfen, da sie deren Eier frisst. Schnecken allgemein spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem: Sie zersetzen organisches Material und dienen als Nahrung für viele Tiere wie Igel, Vögel und Laufkäfer. Das Problem entsteht meist durch ein Ungleichgewicht - wenn bestimmte Arten wie die Spanische Wegschnecke überhandnehmen, da ihnen natürliche Feinde fehlen. Ein vielfältiger Garten mit verschiedenen Schneckenarten ist oft stabiler als einer, der nur von wenigen dominanten Schädlingsarten besiedelt wird. Die Förderung der Biodiversität hilft dabei, natürliche Gleichgewichte zu erhalten.
  5. Welche wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen haben Schneckenschäden?
    Schneckenschäden haben erhebliche wirtschaftliche und ökologische Folgen. In der Landwirtschaft können ganze Ernten vernichtet werden, was zu direkten Einkommensverlusten führt und steigende Lebensmittelpreise zur Folge haben kann. Besonders betroffen sind Anbauer von Salaten, Blattgemüse und anderen zarten Kulturen. Ökologisch betrachtet können sich invasive Arten wie die Spanische Wegschnecke negativ auf die heimische Biodiversität auswirken, indem sie einheimische Arten verdrängen und Pflanzenbestände schädigen. Ein Überhandnehmen bestimmter Schneckenarten kann das natürliche Gleichgewicht stören. Andererseits erfüllen Schnecken wichtige ökologische Funktionen als Zersetzer organischen Materials und als Nahrung für verschiedene Tiere. Die Bekämpfung erfordert oft den Einsatz von Pestiziden, was weitere Umweltauswirkungen haben kann. Ein nachhaltiger Ansatz zielt darauf ab, die Schneckenpopulation zu regulieren, ohne das gesamte Ökosystem zu beeinträchtigen.
  6. Worin unterscheiden sich Nacktschnecken von anderen Schneckenarten im Garten?
    Nacktschnecken unterscheiden sich von anderen Schneckenarten hauptsächlich durch das Fehlen eines äußeren Schneckenhauses. Sie haben stattdessen ein rudimentäres inneres Schalenplättchen oder gar keine Schale. Diese Eigenschaft macht sie beweglicher und ermöglicht es ihnen, in engere Spalten und Verstecke zu kriechen. Nacktschnecken sind oft die problematischeren Gartenschädlinge, da sie aufgrund ihrer größeren Beweglichkeit mehr Schäden anrichten können. Sie sind meist nachtaktiv und verstecken sich tagsüber unter Steinen, Mulch oder in der Erde. Im Gegensatz zu Gehäuseschnecken wie der Weinbergschnecke sind sie weniger spezialisiert in ihrer Ernährung und fressen eine größere Vielfalt an Pflanzen. Typische Nacktschneckenarten im Garten sind die Spanische Wegschnecke, Garten-Wegschnecke und Genetzte Ackerschnecke. Ihre schleimige Oberfläche schützt sie vor Austrocknung und hilft bei der Fortbewegung auch auf vertikalen Flächen.
  7. Was ist der Unterschied zwischen Metaldehyd und Eisenphosphat bei Schneckenkorn?
    Metaldehyd und Eisenphosphat sind die beiden Hauptwirkstoffe in Schneckenkorn mit unterschiedlichen Eigenschaften. Metaldehyd-basierte Produkte wirken schnell, indem sie die Schleimproduktion der Schnecken hemmen und zur Austrocknung führen. Allerdings sind sie giftig für Haustiere, Wildtiere und Kinder, was ihre Anwendung problematisch macht. Eisenphosphat-basierte Produkte gelten als umweltfreundlicher und sicherer. Sie wirken langsamer, führen aber zu einem Fraßstopp bei den Schnecken, die sich dann zurückziehen und verenden. Eisenphosphatkorn ist für Haustiere und Wildtiere weniger gefährlich und zersetzt sich im Boden zu einem Dünger. Beide Wirkstoffe sollten sparsam und gezielt eingesetzt werden. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de informieren über die verschiedenen Produkte und deren sachgerechte Anwendung. Bei der Verwendung sind stets die Herstellerangaben zu beachten und rechtliche Bestimmungen einzuhalten.
  8. Können Schnecken wirklich bis zu 400 Eier legen und wie überwintern diese?
    Ja, Schnecken können tatsächlich bis zu 400 Eier legen, was ihre schnelle Ausbreitung erklärt. Als Zwitter sind sie zur Selbstbefruchtung fähig, wodurch bereits eine einzelne Schnecke eine neue Population gründen kann. Die Eiablage erfolgt meist in mehreren Chargen über die Saison verteilt. Die perlweißen, etwa 2-4mm großen Eier werden in feuchter Erde, unter Steinen, in Komposthaufen oder anderen geschützten Bereichen abgelegt. Diese Eier überwintern erfolgreich im Boden und sind erstaunlich kälteresistent. Bei günstigen Bedingungen schlüpfen die Jungtiere bereits im Frühjahr und beginnen sofort mit dem Fraß. Die Entwicklung zur geschlechtsreifen Schnecke dauert je nach Art 3-6 Monate. Diese hohe Reproduktionsrate erklärt, warum Schneckenplagen so schnell entstehen können. Deshalb ist es wichtig, bereits im Herbst Verstecke zu entfernen und im Frühjahr frühzeitig mit Präventionsmaßnahmen zu beginnen, um die Vermehrungszyklen zu durchbrechen.
  9. Wo kann man qualitative Schneckenzäune und Kupferbänder für den Gartenschutz kaufen?
    Qualitative Schneckenzäune und Kupferbänder erhalten Sie in spezialisierten Gartenfachgeschäften, Gartencentern und Online-Shops. Samen.de gehört zu den etablierten Anbietern, die eine breite Auswahl an professionellem Schneckenschutz führen. Achten Sie beim Kauf auf wichtige Qualitätskriterien: Schneckenzäune sollten mindestens 20cm hoch sein und einen nach außen gebogenen Rand haben. Das Material sollte witterungsbeständig und UV-stabil sein. Bei Kupferbändern ist die Reinheit des Kupfers entscheidend - mindestens 99% Kupferanteil gewährleisten die beste Wirkung. Die Breite sollte mindestens 5cm betragen. Achten Sie auf selbstklebende Varianten für einfache Montage. Hochwertige Produkte sind langlebiger und damit kostengünstiger. Online-Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Gärtner helfen bei der Auswahl. Professionelle Gartenhändler bieten oft Beratung zur optimalen Anwendung und können bei größeren Projekten Mengenrabatte gewähren.
  10. Welche Nematoden sind gegen Schnecken wirksam und wo erhält man diese?
    Gegen Schnecken wirksam sind spezielle Nematoden der Art Phasmarhabditis hermaphrodita. Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer parasitieren Schnecken, indem sie in sie eindringen und Bakterien abgeben, die zur Zersetzung der Schnecke führen. Die Nematoden sind für Menschen, Haustiere und andere Tiere völlig ungefährlich. Sie werden in speziellen Zuchtbetrieben produziert und über Gartenfachgeschäfte vertrieben. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de können über Verfügbarkeit und Anwendung informieren. Die Nematoden werden als Pulver geliefert, das in Wasser aufgelöst und mit einer Gießkanne oder Sprühflasche ausgebracht wird. Wichtig ist die Anwendung bei feuchtem, warmem Wetter (15-20°C Bodentemperatur), da die Nematoden Feuchtigkeit zum Überleben brauchen. Die Wirkung setzt nach 1-2 Wochen ein und hält mehrere Monate an. Pro Quadratmeter werden etwa 0,5 Millionen Nematoden benötigt.
  11. Wie entwickelt sich die Schneckenpopulation durch veränderte Witterungsbedingungen?
    Veränderte Witterungsbedingungen, insbesondere durch den Klimawandel, begünstigen die Entwicklung von Schneckenpopulationen erheblich. Milde Winter ermöglichen es mehr Schnecken und ihren Eiern zu überleben, was zu größeren Ausgangspopulationen im Frühjahr führt. Feuchtwarme Sommer schaffen ideale Bedingungen für Aktivität und Vermehrung der Schnecken. Längere Feuchtperioden und häufigere Starkregen-Ereignisse verstärken diesen Effekt zusätzlich. Besonders problematisch sind wechselhafte Witterungen mit feuchten Perioden gefolgt von warmen Phasen - dies fördert sowohl die Eiablage als auch das Schlüpfen der Jungtiere. Trockene Sommer können zwar die Aktivität einschränken, aber Schnecken überdauern ungünstige Perioden in geschützten Verstecken. Der Klimawandel führt auch zur Ausbreitung wärmeliebender Arten in nördlichere Regionen. Gärtner müssen ihre Schneckenbekämpfung entsprechend anpassen und verstärkt auf präventive Maßnahmen setzen, um den veränderten Bedingungen zu begegnen.
  12. Welche Rolle spielen Schnecken im natürlichen Kreislauf des Gartens?
    Schnecken spielen eine wichtige Rolle im natürlichen Kreislauf des Gartens als Zersetzer und Nahrungsquelle. Sie zersetzen abgestorbenes Pflanzenmaterial, Laub und andere organische Substanzen und tragen damit zur Humusbildung bei. Ihre Ausscheidungen reichern den Boden mit Nährstoffen an. Als Nahrungsquelle dienen sie vielen Tieren: Igel, Vögel wie Amseln und Drosseln, Laufkäfer, Kröten und Blindschleichen fressen Schnecken und ihre Eier. Dadurch sind sie Teil wichtiger Nahrungsketten. Einige Schneckenarten wie die Weinbergschnecke fressen sogar Eier schädlicher Nacktschnecken und tragen zur natürlichen Regulation bei. Problematisch wird es erst, wenn das natürliche Gleichgewicht gestört ist - etwa durch das Fehlen natürlicher Feinde oder die Dominanz invasiver Arten. Ein gesunder Garten mit hoher Biodiversität kann Schneckenpopulationen meist auf natürliche Weise regulieren. Die Förderung von Nützlingen und eine naturnahe Gartenbewirtschaftung unterstützen diese natürlichen Regulationsmechanismen.
  13. Wie funktioniert der integrierte Pflanzenschutz bei der Schneckenbekämpfung?
    Der integrierte Pflanzenschutz bei der Schneckenbekämpfung kombiniert verschiedene Maßnahmen zu einem ganzheitlichen Konzept. Ziel ist es, Schneckenpopulationen auf einem erträglichen Niveau zu halten, ohne das ökologische Gleichgewicht zu stören. Die Strategie beginnt mit Prävention: richtige Bewässerung, Gartenhygiene und Förderung natürlicher Feinde. Physische Barrieren wie Schneckenzäune bilden die zweite Verteidigungslinie. Bei stärkerem Befall kommen biologische Methoden wie Nematoden oder Absammeln zum Einsatz. Chemische Mittel werden nur als letztes Mittel und gezielt eingesetzt. Wichtige Elemente sind regelmäßige Kontrollen, Monitoring der Schadenschwellen und angepasste Reaktionen. Die Methoden werden je nach Jahreszeit, Witterung und Befallsstärke variiert. Spezialisierte Gartenshops wie samen.de bieten Beratung zu integrierten Konzepten. Dieser Ansatz ist nachhaltiger als Einzelmaßnahmen, da er langfristig stabile Verhältnisse schafft und Resistenzbildung vorbeugt.
  14. Welchen Einfluss hat die Biodiversität auf die natürliche Schneckenkontrolle?
    Biodiversität spielt eine entscheidende Rolle bei der natürlichen Schneckenkontrolle. Ein vielfältiger Garten mit verschiedenen Pflanzenarten, Strukturen und Lebensräumen bietet optimale Bedingungen für natürliche Schneckenfeinde. Igel benötigen Laubhaufen und Verstecke, Vögel brauchen Nistmöglichkeiten und Wasserstellen, Laufkäfer bevorzugen Steinmauern und Totholz. Je mehr verschiedene Nützlinge vorhanden sind, desto effektiver wird die Schneckenpopulation reguliert. Mischkulturen und Wildblumenwiesen schaffen Nahrung und Lebensraum für Nützlinge. Verschiedene Schneckenarten konkurrieren miteinander - einheimische Arten können invasive Arten in Schach halten. Ein monotoner Garten mit wenigen Pflanzenarten bietet dagegen schädlichen Schnecken ideale Bedingungen ohne natürliche Kontrolle. Biologische Vielfalt sorgt für Stabilität - fällt ein Nützling aus, können andere einspringen. Die Förderung der Biodiversität durch naturnahe Gartengestaltung ist daher eine der nachhaltigsten Methoden der Schneckenkontrolle.
  15. Wie richtet man eine effektive Tröpfchenbewässerung zur Schneckenvorbeugung ein?
    Eine effektive Tröpfchenbewässerung zur Schneckenvorbeugung zielt darauf ab, die Blätter trocken zu halten und nur die Wurzeln zu bewässern. Verlegen Sie Tropfschläuche oder einzelne Tropfer direkt an der Pflanzenbasis, etwa 2-3cm vom Stamm entfernt. Gießen Sie vorzugsweise morgens, damit überschüssige Feuchtigkeit bis zum Abend verdunstet. Verwenden Sie Timer-Steuerungen für regelmäßige, kurze Bewässerungsintervalle statt seltener, langer Gaben. Mulchen Sie um die Tropfstellen, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, aber lassen Sie einen trockenen Ring um die Pflanzen. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen komplette Bewässerungssysteme mit der nötigen Technik. Wichtig ist die gleichmäßige Wasserverteilung ohne Staunässe. Kontrollieren Sie regelmäßig die Funktion der Tropfer und reinigen Sie verstopfte Düsen. Eine gut eingestellte Tröpfchenbewässerung reduziert die Luftfeuchtigkeit um die Pflanzen erheblich und macht den Garten für Schnecken unattraktiver.
  16. Wie legt man Companion Planting mit schneckenresistenten Pflanzen richtig an?
    Companion Planting mit schneckenresistenten Pflanzen nutzt die natürlichen Abwehreigenschaften bestimmter Gewächse. Pflanzen Sie Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei oder Lavendel als Beeteinfassung oder zwischen anfällige Salate. Zwiebeln und Knoblauch wirken durch ihre schwefelhaltigen Inhaltsstoffe abschreckend - setzen Sie sie strategisch zwischen Reihen von Blattgemüse. Kapuzinerkresse und Ringelblumen können als Opferpflanzen dienen, die Schnecken anlocken und von wertvolleren Kulturen ablenken. Platzieren Sie diese in einiger Entfernung zu den Hauptkulturen. Schaffen Sie Mischkulturen statt Monokulturen - die Vielfalt erschwert es Schnecken, ihre bevorzugten Pflanzen zu finden. Experimentieren Sie mit verschiedenen Kombinationen und beobachten Sie die Wirkung. Spezialisierte Gartenshops wie samen.de bieten Saatgut für schneckenresistente Pflanzen und können bei der Auswahl geeigneter Sorten beraten. Achten Sie auf ausreichende Pflanzabstände für gute Luftzirkulation und kombinieren Sie diese Methode mit anderen Präventionsmaßnahmen.
  17. Stimmt es, dass Bierfallen mehr Schnecken anlocken als sie beseitigen?
    Diese Behauptung ist teilweise richtig und ein häufiges Missverständnis bei der Schneckenbekämpfung. Bierfallen können tatsächlich mehr Schnecken anlocken, als sie fangen, wenn sie falsch platziert werden. Der Biergeruch wirkt über größere Entfernungen anziehend und kann Schnecken aus einem Umkreis von bis zu 200 Metern anlocken. Werden die Fallen direkt neben den zu schützenden Pflanzen aufgestellt, führen sie oft mehr Schnecken ins Beet. Richtig angewendet können Bierfallen aber durchaus nützlich sein: Platzieren Sie sie mindestens 5-10 Meter entfernt von den Kulturen als Ablenkung. Graben Sie die Behälter bis zum Rand ein und erneuern Sie das Bier alle 2-3 Tage. Die Fallen sollten Teil einer Gesamtstrategie sein, nicht die alleinige Bekämpfungsmaßnahme. Kontrollieren Sie täglich und entfernen Sie gefangene Schnecken. Bei starkem Befall können mehrere strategisch platzierte Fallen die Population reduzieren, sollten aber mit anderen Methoden kombiniert werden.
  18. Welche regionalen Unterschiede gibt es bei Schneckenarten in deutschen Gärten?
    In deutschen Gärten zeigen sich deutliche regionale Unterschiede bei Schneckenarten. In Süddeutschland und milden Weinbauregionen ist die Spanische Wegschnecke besonders verbreitet, die sich seit den 1970er Jahren stark ausgebreitet hat. Norddeutschland und küstennahe Gebiete werden häufiger von der Garten-Wegschnecke befallen, die salztoleranter ist. In Gebirgsregionen dominieren oft kleinere, kälteresistente Arten. Die Genetzte Ackerschnecke findet sich bevorzugt in feuchteren Regionen Mittel- und Ostdeutschlands. Mediterrane Arten breiten sich durch den Klimawandel zunehmend nach Norden aus. In städtischen Gebieten entstehen durch Wärmeinseln und Gärten mit exotischen Pflanzen andere Artenzusammensetzungen als auf dem Land. Auch die Bodenbeschaffenheit beeinflusst die Artenzusammensetzung - Kalkböden fördern schalentragende Arten, saure Böden begünstigen Nacktschnecken. Diese regionalen Unterschiede erfordern angepasste Bekämpfungsstrategien. Was in Bayern funktioniert, muss in Schleswig-Holstein nicht zwangsläufig erfolgreich sein.
  19. Was unterscheidet Gastropoden von anderen Gartenschädlingen?
    Gastropoden, zu denen alle Schneckenarten gehören, unterscheiden sich in mehreren Punkten von anderen Gartenschädlingen. Als Weichtiere haben sie einen völlig anderen Körperaufbau als Insekten - sie besitzen keinen gegliederten Körper und keine Extremitäten. Ihre charakteristische Fortbewegung erfolgt über eine Schleimspur, die sie vor Austrocknung schützt und auch vertikale Flächen überwinden lässt. Diese Schleimspuren sind ein eindeutiges Erkennungsmerkmal. Im Gegensatz zu vielen Insekten sind Gastropoden meist nachtaktiv und verstecken sich tagsüber. Ihr Fraßverhalten ist anders - sie raspeln mit ihrer Radula (Raspelzunge) große, unregelmäßige Löcher in Pflanzen, während Insekten oft kleinere, rundere Löcher oder typische Fraßmuster hinterlassen. Gastropoden reagieren empfindlich auf Trockenheit und sind stark wetterabhängig. Ihre Bekämpfung erfordert andere Methoden als bei Insekten - Insektizide wirken meist nicht, stattdessen sind physische Barrieren, Lockmittel oder spezielle Molluskizide nötig.
  20. Wie unterscheiden sich Mollusken von Kriechspuren anderer Schädlinge?
    Die Kriechspuren von Mollusken (Weichtiere wie Schnecken) sind unverwechselbar und unterscheiden sich deutlich von anderen Gartenschädlingen. Schnecken hinterlassen charakteristische, glänzende Schleimspuren, die silbrig schimmern und auch nach dem Trocknen sichtbar bleiben. Diese Spuren sind breit, gleichmäßig und folgen meist der direkten Route zwischen Versteck und Fraßplatz. Im Gegensatz dazu hinterlassen Raupen keine Schleimspuren, sondern bewegen sich kriechend fort, oft mit charakteristischen Kotkügelchen als Spuren. Käferlarven graben sich meist durch den Boden und hinterlassen unterirdische Gänge. Blattläuse und andere Insekten fliegen oder krabbeln, ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen. Die Schleimspuren von Schnecken sind oft begleitet von typischen Fraßschäden mit großen, unregelmäßigen Löchern. Regenwürmer hinterlassen zwar auch Schleimspuren, diese sind aber matter und meist nur im feuchten Zustand sichtbar. Die Kombination aus glänzender Schleimspur und charakteristischen Fraßlöchern macht Molluskenschäden eindeutig identifizierbar.
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