Expertentipps für den erfolgreichen Anbau von Fleischtomaten im Freiland

Fleischtomaten im Freiland: Eine Herausforderung für Hobbygärtner

Fleischtomaten im Freiland anzubauen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Doch mit den richtigen Tipps kann es gelingen!

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Fleischtomaten benötigen viel Sonne und Wärme
  • Gute Bodenvorbereitung ist entscheidend
  • Frühzeitige Aussaat und sorgfältige Jungpflanzenaufzucht sind wichtig
  • Richtiger Zeitpunkt und Technik beim Auspflanzen beachten

Was sind Fleischtomaten?

Fleischtomaten sind die Schwergewichte unter den Tomaten. Sie zeichnen sich durch ihr festes, saftiges Fruchtfleisch und ihre beachtliche Größe aus. Manche Sorten bringen es locker auf 500 Gramm pro Frucht! Ich erinnere mich noch gut an meine erste selbstgezogene 'Ochsenherz'-Tomate – ein echtes Prachtstück.

Vorteile des Freilandanbaus

Der Anbau im Freiland hat seine Vorzüge. Die Pflanzen entwickeln in der Regel ein kräftigeres Aroma als im Gewächshaus. Außerdem ist es erfreulich, die Tomaten direkt im Garten wachsen zu sehen. Ein weiterer Vorteil: Man benötigt kein teures Gewächshaus.

Herausforderungen beim Anbau im Freien

Allerdings ist der Freilandanbau nicht ohne Schwierigkeiten. Fleischtomaten sind recht anspruchsvoll und reagieren empfindlich auf Wetterkapriolen. Starkregen kann die Früchte aufplatzen lassen, und bei anhaltender Nässe droht die gefürchtete Kraut- und Braunfäule. Letzten Sommer hat's mich auch erwischt – da hieß es: Ärmel hochkrempeln und Schadstellen entfernen!

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Ideale Standortbedingungen für Fleischtomaten

Fleischtomaten lieben die Sonne. Sie benötigen einen geschützten, sonnigen Platz mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Ein Plätzchen an einer südlich ausgerichteten Hauswand ist optimal. Dort ist es schön warm, und die Wand speichert die Wärme noch bis in die Abendstunden.

Bodenanalyse und -verbesserung

Vor dem Anbau sollte man den Boden untersuchen. Fleischtomaten bevorzugen nährstoffreiche und gut durchlässige Böden. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8 ist ideal. Ist der Boden zu sauer, hilft eine Prise Kalk. Zu alkalisch? Dann mischt man am besten etwas Torfersatz unter. Eine Handvoll gut verrotteter Kompost ist immer nützlich – das ist sozusagen das Multivitamin für den Boden.

Vorbereitung des Pflanzbeetes

Jetzt wird's praktisch: Das Beet sollte mindestens 30 cm tief gelockert werden. Dabei arbeite ich gerne großzügig Kompost und etwas reifen Stallmist ein. Das gibt den Pflanzen einen guten Start. Wichtig: Tomaten sind Starkzehrer, aber zu viel Stickstoff lässt sie ins Kraut schießen. Also nicht übertreiben mit dem Düngen!

Aussaat und Jungpflanzenaufzucht

Zeitpunkt der Aussaat

Die Aussaat beginnt bei mir meist Mitte März. So haben die Pflänzchen genug Zeit, um kräftig zu werden, bevor sie ins Freiland umziehen. Manchmal bin ich auch etwas später dran – kein Problem, hauptsache die Jungpflanzen sind beim Auspflanzen etwa 20 cm groß.

Methoden der Voranzucht

Ich säe die Samen in kleine Töpfe oder Anzuchtplatten aus. Eine Mischung aus Anzuchterde und Sand sorgt für gute Drainage. Die Samen werden etwa 1 cm tief in die feuchte Erde gedrückt und bei 20-25°C warm gehalten. Ein bewährter Trick von mir: Ich lege Frischhaltefolie über die Töpfe, das hält die Feuchtigkeit. Sobald die ersten grünen Spitzen zu sehen sind, kommt die Folie weg.

Abhärtung der Jungpflanzen

Etwa zwei Wochen vor dem geplanten Auspflanzen beginnt die Abhärtungsphase. Die Jungpflanzen kommen tagsüber für ein paar Stunden nach draußen – erst an einen geschützten Platz, dann immer exponierter. So gewöhnen sie sich langsam an Wind und Wetter. Nachts nehme ich sie aber noch rein, Nachtfröste mögen sie gar nicht.

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Auspflanzen ins Freiland

Optimaler Zeitpunkt für das Auspflanzen

Der richtige Zeitpunkt zum Auspflanzen ist gekommen, wenn die Nachttemperaturen stabil über 10°C liegen. Bei uns in der Gegend ist das meist Mitte bis Ende Mai der Fall. Ich warte lieber ein paar Tage länger, als zu früh zu pflanzen und dann nachts mit Vlies hantieren zu müssen.

Richtige Pflanztechnik

Beim Pflanzen grabe ich die Tomaten etwas tiefer ein, als sie im Topf standen. Die Stängel bilden dann zusätzliche Wurzeln, was die Pflanze kräftigt. Ein kleiner Trick: Ich entferne die unteren Blätter und lege den Stängel schräg ins Pflanzloch. So hat er mehr Kontakt zur warmen oberen Bodenschicht.

Pflanzabstände und Reihenabstände

Fleischtomaten brauchen Platz! Ich halte einen Abstand von mindestens 80 cm zwischen den Pflanzen und 1 m zwischen den Reihen ein. Das mag großzügig erscheinen, aber die Pflanzen werden es mit besserem Wachstum und weniger Krankheiten danken. Außerdem kommt man so besser an die Pflanzen ran, wenn's ans Pflegen und Ernten geht.

Stützsysteme und Aufbindung: Stabilität für Fleischtomaten

Fleischtomaten benötigen eine stabile Stütze. Welches System eignet sich am besten? Betrachten wir die gängigsten Varianten.

Verschiedene Stützsysteme im Vergleich

Der klassische Tomatenstab ist einfach, bewährt und günstig, kann aber bei schweren Fleischtomaten an seine Grenzen stoßen. Spiralstäbe bieten mehr Halt und sehen dekorativ aus. Für umfassenden Schutz und Stabilität eignen sich Tomatenhäuser oder -käfige, die allerdings aufwendiger in Anschaffung und Aufbau sind.

Eine flexible Option ist das Schnursystem, bei dem Tomaten an Schnüren hochgezogen werden, die an einem Querbalken befestigt sind. Es ist platzsparend und lässt sich gut an die Wuchshöhe anpassen.

Aufbinden der Tomatenpflanzen

Unabhängig vom gewählten System ist korrektes Aufbinden wichtig. Verwenden Sie weiche Materialien wie Bast oder spezielle Tomatenbänder. Binden Sie nicht zu fest, damit die Pflanze noch 'atmen' kann. Regelmäßiges Nachbinden ist empfehlenswert.

Regelmäßige Pflege der Stützvorrichtungen

Kontrollieren Sie Ihre Stützvorrichtungen regelmäßig auf Stabilität, besonders nach Starkregen oder Sturm. Verlängern Sie Schnüre oder Stäbe bei Bedarf. So vermeiden Sie umgekippte Pflanzen kurz vor der Ernte.

Bewässerung und Feuchtigkeit: Optimale Wasserversorgung

Wasser ist essenziell für Fleischtomaten. Aber wie viel ist nötig und wie bringt man es am besten an die Wurzeln?

Wasserbedarf von Fleischtomaten

Fleischtomaten benötigen regelmäßig und reichlich Wasser, besonders während der Fruchtbildung. Gießen Sie lieber seltener, dafür aber durchdringend. Dies fördert tiefes Wurzelwachstum und erhöht die Widerstandsfähigkeit gegen Trockenperioden.

Bewässerungstechniken im Freiland

Im Freiland bewährt sich die Tröpfchenbewässerung. Sie liefert Wasser direkt an die Wurzeln und hält die Blätter trocken, was Krankheiten vorbeugt. Alternativ eignet sich die Gießkanne, wobei bodennah gegossen und Staunässe vermieden werden sollte.

Eine effektive Methode sind eingegrabene Tonkrüge, die Wasser langsam und gleichmäßig abgeben.

Mulchen zur Feuchtigkeitsregulierung

Mulchen reguliert Feuchtigkeit, unterdrückt Unkraut und stabilisiert die Bodentemperatur. Stroh, Rasenschnitt oder Holzhäcksel eignen sich gut. Vermeiden Sie direktes Mulchen am Stängel, um Fäulnis vorzubeugen.

Düngung und Nährstoffversorgung: Ausgewogene Ernährung

Fleischtomaten benötigen eine ausgewogene Ernährung. Betrachten wir ihren Nährstoffbedarf genauer.

Nährstoffbedarf von Fleischtomaten

Fleischtomaten sind Starkzehrer. Sie benötigen Stickstoff für Blattwachstum, Phosphor für kräftige Wurzeln und Kalium für eine reiche Ernte. Auch Spurenelemente wie Magnesium und Calcium sind wichtig.

Organische vs. mineralische Dünger

Organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne wirken langsam und nachhaltig. Mineralische Dünger liefern schnelle Ergebnisse, können aber bei Überdosierung problematisch sein.

Eine Kombination beider Düngerarten kann vorteilhaft sein. Mischen Sie Kompost unter die Erde und ergänzen Sie bei Bedarf mit mineralischem Dünger.

Düngeplan und -intervalle

Beginnen Sie mit einer Grunddüngung bei der Pflanzung. Danach reicht meist alle 2-3 Wochen eine Nachdüngung. Reduzieren Sie gegen Ende der Saison den Stickstoffanteil, um übermäßiges Blattwachstum zu vermeiden.

Ein nährstoffreicher 'Tomatentee' aus Brennnesseln kann eine gute Ergänzung sein.

Pflege und Erziehung: Gezielte Maßnahmen

Die richtige Pflege und Erziehung sind entscheidend für den Erfolg mit Fleischtomaten.

Ausgeizen: Warum und wie?

Ausgeizen fördert das Wachstum der Haupttriebe und die Fruchtbildung. Entfernen Sie die Seitentriebe zwischen Haupttrieb und Blättern. Gehen Sie dabei morgens vor, wenn die Pflanzen noch turgeszent sind. Knipsen Sie vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger ab, ohne zu viel auf einmal zu entfernen.

Entfernen von Blättern

Entfernen Sie regelmäßig die unteren Blätter, besonders wenn sie gelb werden oder den Boden berühren. Dies verbessert die Luftzirkulation und beugt Krankheiten vor. Belassen Sie die oberen Blätter, da sie wichtige Nährstoffe für die Früchte produzieren.

Spitzenförderung und Fruchtausdünnung

Für besonders große Fleischtomaten empfiehlt sich die Spitzenförderung. Kappen Sie den Haupttrieb über dem obersten Fruchtstand, um die Kraft in die Früchte zu leiten.

Das Ausdünnen der Früchte kann sinnvoll sein. Entfernen Sie schwache oder deformierte Früchte, damit die verbleibenden optimal versorgt werden.

Experimentieren Sie mit verschiedenen Methoden, um herauszufinden, was in Ihrem Garten am besten funktioniert. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür für die optimale Pflege Ihrer Fleischtomaten.

Krankheiten und Schädlinge bei Fleischtomaten im Freiland

Beim Anbau von Fleischtomaten im Freiland können verschiedene Krankheiten und Schädlinge auftreten. Frühzeitiges Erkennen und geeignete Maßnahmen sind wichtig für gesunde Pflanzen.

Häufige Krankheiten bei Freiland-Fleischtomaten

Zu den häufigsten Krankheiten gehören:

  • Kraut- und Braunfäule: Eine Pilzerkrankung, die braune Flecken auf Blättern und Früchten verursacht.
  • Samtfleckenkrankheit: Erkennbar an gelben Flecken auf den Blättern.
  • Tomatenwelke: Verursacht ein Welken der gesamten Pflanze.

Vorbeugung und biologischer Pflanzenschutz

Gute Gartenhygiene beugt Krankheiten vor. Entfernen Sie kranke Pflanzenteile sofort und entsorgen Sie diese im Hausmüll, nicht auf dem Kompost. Ausgewogene Düngung und regelmäßige Wassergaben fördern gesunde Pflanzen.

Jauchen aus Brennnesseln oder Schachtelhalm eignen sich für den biologischen Pflanzenschutz. Bei ersten Anzeichen von Pilzbefall können Sie mit Backpulver-Wasser-Gemisch spritzen.

Erkennen und Behandeln von Schädlingsbefall

Häufige Schädlinge an Fleischtomaten sind:

  • Blattläuse: Saugen an jungen Trieben und Blättern.
  • Weiße Fliege: Kleine weiße Insekten an der Blattunterseite.
  • Rote Spinne: Winzige Spinnmilben, die Blätter aussaugen.

Zur Bekämpfung können Sie Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen einsetzen. Bei starkem Befall hilft oft eine Behandlung mit Schmierseifenlösung oder Neemöl.

Wetterschutz für Fleischtomaten im Freiland

Fleischtomaten im Freiland sind dem Wetter ausgesetzt. Ein guter Schutz fördert eine reiche Ernte.

Schutz vor Regen und Nässe

Zu viel Nässe begünstigt Pilzkrankheiten. Ein Regendach aus Folie oder Plexiglas schützt die Pflanzen. Achten Sie auf ausreichende Belüftung, um Staunässe zu vermeiden. Alternativ können Sie die Tomaten unter einem Vordach oder einer überdachten Terrasse anbauen.

Windschutzmaßnahmen

Starker Wind kann Tomatenpflanzen beschädigen. Pflanzen Sie windabgewandte Hecken oder stellen Sie Windschutzmatten auf. Eine Reihe Stangenbohnen oder Mais kann ebenfalls als natürlicher Windschutz dienen.

Temperaturregulierung an heißen Tagen

An sehr heißen Tagen können Fleischtomaten Sonnenbrand bekommen. Ein Schattiergewebe oder ein alter Bettlaken über den Pflanzen schützt vor zu starker Sonneneinstrahlung. Gießen Sie morgens oder abends, um Verdunstung zu minimieren.

Ernte und Nachreifung von Fleischtomaten

Die Ernte ist der Höhepunkt des Tomatenanbaus. Mit ein paar Tricks holen Sie das Beste aus Ihren Fleischtomaten heraus.

Erkennungsmerkmale reifer Fleischtomaten

Reife Fleischtomaten haben eine gleichmäßige Färbung und fühlen sich leicht weich an. Die Schale sollte glänzen und prall sein. Ein weiteres Zeichen ist, wenn sich die Tomaten leicht vom Stiel lösen lassen.

Richtige Erntetechnik

Ernten Sie Fleischtomaten am besten morgens, wenn sie noch kühl sind. Drehen Sie die Frucht vorsichtig, bis sie sich vom Stiel löst. Vermeiden Sie es, an den Tomaten zu ziehen, da dies die Pflanze beschädigen kann.

Nachreifung und Lagerung

Nicht ganz reife Tomaten können Sie bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Legen Sie sie dazu neben einen Apfel, der das Reifegas Ethylen abgibt. Reife Tomaten lagern Sie am besten bei 12-15°C. Im Kühlschrank verlieren sie an Geschmack.

Sortenwahl für den Freilandanbau von Fleischtomaten

Die richtige Sortenwahl ist wichtig für den Erfolg beim Anbau von Fleischtomaten im Freiland.

Robuste Fleischtomatensorten für das Freiland

Für den Freilandanbau eignen sich besonders robuste Sorten wie 'Berner Rose', 'Ochsenherz' oder 'Marmande'. Diese Sorten sind widerstandsfähiger gegen Krankheiten und vertragen Temperaturschwankungen besser.

Geschmacksprofile verschiedener Sorten

Jede Fleischtomatensorte hat ihr eigenes Geschmacksprofil. 'Berner Rose' ist süß-säuerlich, 'Ochsenherz' hat ein volles, aromatisches Tomatenaroma, während 'Marmande' eher würzig schmeckt. Probieren Sie verschiedene Sorten aus, um Ihren Favoriten zu finden.

Anbauempfehlungen für spezifische Klimazonen

In kühleren Regionen empfehlen sich früh reifende Sorten wie 'Matina' oder 'Harzfeuer'. Für wärmere Gegenden eignen sich spät reifende Sorten wie 'Costoluto Genovese'. In Regionen mit viel Regen sollten Sie besonders auf Sorten mit Resistenz gegen Kraut- und Braunfäule achten.

Mit der richtigen Sortenwahl, gutem Wetterschutz und aufmerksamer Pflege können Sie auch im Freiland leckere Fleischtomaten ernten. Probieren Sie verschiedene Sorten und Anbaumethoden aus, um Ihre ideale Freiland-Fleischtomate zu finden.

Spezielle Anbautechniken für Fleischtomaten

Mischkultur mit Fleischtomaten

Fleischtomaten gedeihen gut in Mischkulturen. Basilikum, Tagetes und Ringelblumen eignen sich als Begleiter. Diese Pflanzen ziehen nützliche Insekten an und können Schädlinge abwehren. Basilikum kann den Tomatengeschmack verbessern. Meiden Sie Fenchel, Erbsen und Kartoffeln in der Nähe von Tomaten.

Fruchtfolge und Bodenmüdigkeit

Um Bodenmüdigkeit zu vermeiden, sollten Fleischtomaten nicht jährlich am gleichen Ort angebaut werden. Eine gute Fruchtfolge sieht vor, dass Tomaten erst nach drei bis vier Jahren wieder an derselben Stelle wachsen. Zwischenzeitlich eignen sich Kohlgewächse, Salate oder Wurzelgemüse als Nachfolger.

Anbau in Kübeln oder Hochbeeten

Fleischtomaten wachsen auch in Kübeln oder Hochbeeten. Verwenden Sie Gefäße mit mindestens 30 Litern Volumen. Achten Sie auf gute Drainage und nährstoffreiche, lockere Erde. In Kübeln benötigen die Pflanzen häufigeres Gießen und Düngen als im Freiland.

Ökologischer Anbau von Fleischtomaten

Prinzipien des Bio-Anbaus

Beim ökologischen Anbau von Fleischtomaten verzichtet man auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger. Man nutzt natürliche Kreisläufe und fördert die Bodengesundheit. Robuste, samenfeste Sorten, die an lokale Bedingungen angepasst sind, spielen eine wichtige Rolle.

Natürliche Düngemethoden

Für die Nährstoffversorgung eignen sich Kompost, Hornspäne oder selbst angesetzte Brennnesseljauche. Eine Mulchschicht aus Grasschnitt oder Stroh hält den Boden feucht und nährstoffreich. Gründüngung im Herbst verbessert die Bodenstruktur für die nächste Saison.

Biologischer Pflanzenschutz

Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen unterstützen bei der Schädlingsbekämpfung. Knoblauch- oder Brennnesseljauche wirken vorbeugend gegen Pilzkrankheiten. Bei Blattlausbefall hilft eine Spritzung mit verdünnter Schmierseifenlösung.

Problemlösungen und Troubleshooting

Umgang mit Wetterextremen

Bei Starkregen bieten Folientunnel oder Regendächer Schutz vor zu viel Nässe. An heißen Tagen hilft regelmäßiges Wässern am frühen Morgen oder späten Abend. Ein Sonnensegel kann empfindliche Pflanzen vor Verbrennungen bewahren.

Behebung von Nährstoffmängeln

Gelbe Blätter deuten oft auf Stickstoffmangel hin – hier hilft eine Düngung mit Hornmehl. Bei Kalziummangel und der damit verbundenen Blütenendfäule können Sie gemahlene Eierschalen in den Boden einarbeiten. Braunfärbung der Blattränder weist auf Kaliummangel hin – Holzasche kann hier helfen.

Rettungsmaßnahmen bei Krankheitsbefall

Bei ersten Anzeichen von Kraut- und Braunfäule befallene Blätter sofort entfernen und entsorgen (nicht auf den Kompost!). Spritzen Sie die Pflanzen vorbeugend mit einer Lösung aus Backpulver und Wasser. Bei starkem Befall mit Weißer Fliege können Gelbtafeln helfen, die Schädlinge abzufangen.

Ernte und Genuss: Der Lohn der Mühe

Nach all der Arbeit und Pflege kommt die Belohnung: saftige, aromatische Fleischtomaten aus dem eigenen Garten. Ernten Sie die Früchte, wenn sie voll ausgefärbt sind und sich leicht vom Stiel lösen lassen. Der Geschmack selbst gezogener Fleischtomaten ist einzigartig – ob pur genossen, im Salat oder zu Soßen verarbeitet.

Der Anbau von Fleischtomaten im Freiland hat seine Herausforderungen, aber mit dem richtigen Wissen und etwas Geduld können Sie eine reiche Ernte einfahren. Probieren Sie verschiedene Sorten und Anbaumethoden aus und entdecken Sie, was in Ihrem Garten am besten funktioniert. Die Freude über die ersten selbst gezogenen Fleischtomaten wird alle Mühen aufwiegen. Viel Spaß bei der Gartenarbeit und guten Appetit!

Blühbirne

Häufige Fragen und Antworten

  1. Was sind Fleischtomaten und wodurch unterscheiden sie sich von anderen Tomatensorten?
    Fleischtomaten sind die Schwergewichte unter den Tomaten und zeichnen sich durch ihr festes, saftiges Fruchtfleisch sowie ihre beachtliche Größe aus. Manche Sorten erreichen locker 500 Gramm pro Frucht. Im Gegensatz zu kleinen Cocktailtomaten oder dünnwandigen Salattomaten besitzen Fleischtomaten deutlich dickere Fruchtwände und weniger Samenkammern. Dies verleiht ihnen ihre charakteristische fleischige Konsistenz und macht sie ideal für die Zubereitung von Soßen, zum Füllen oder für herzhafte Gerichte. Das Fruchtfleisch ist besonders saftig und aromatisch, was sie von anderen Tomatensorten unterscheidet. Aufgrund ihres Gewichts benötigen Fleischtomaten stabilere Stützsysteme als leichtere Sorten. Ihre Reifezeit ist meist länger als bei kleineren Tomaten, dafür entwickeln sie ein besonders intensives Tomatenaroma, das im Freilandanbau noch verstärkt wird.
  2. Welche Voraussetzungen braucht ein Standort für den erfolgreichen Freilandanbau von Fleischtomaten?
    Fleischtomaten benötigen einen sonnigen, geschützten Standort mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Ideal ist ein Platz an einer südlich ausgerichteten Hauswand, die Wärme speichert und bis in die Abendstunden abgibt. Der Standort sollte vor starken Winden geschützt sein, da die schweren Früchte die Pflanzen instabil machen können. Eine gute Luftzirkulation ist dennoch wichtig, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Der Boden muss gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Schwere, verdichtete Böden sind ungeeignet. Ein leichter Regenschutz durch Überdachung oder strategische Platzierung unter Vordächern kann hilfreich sein, da Fleischtomaten empfindlich auf anhaltende Nässe reagieren. Die Nähe zu Wasserquellen erleichtert die regelmäßige Bewässerung. Windschutzmaßnahmen wie Hecken oder Zäune können bei exponierten Lagen notwendig sein.
  3. Wie bereitet man den Boden optimal für Fleischtomaten vor?
    Die optimale Bodenvorbereitung beginnt mit einer Bodenanalyse des pH-Werts, der idealerweise zwischen 6,0 und 6,8 liegen sollte. Bei zu sauren Böden hilft Kalk, bei alkalischen Böden Torfersatz. Das Pflanzenbeet wird mindestens 30 cm tief gelockert und großzügig mit gut verrottetem Kompost und reifem Stallmist angereichert. Fleischtomaten sind Starkzehrer, aber übermäßig stickstoffreicher Dünger lässt sie ins Kraut schießen. Eine ausgewogene Grunddüngung ist daher wichtig. Der Boden muss gut drainiert sein – schwere Lehmböden werden mit Sand oder Kompost aufgelockert. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt nach dem Pflanzen reguliert Feuchtigkeit und Temperatur. Die Vorbereitung sollte bereits im Herbst beginnen, damit sich organisches Material über Winter zersetzen kann. Gut vorbereitete Böden fördern kräftiges Wurzelwachstum und gesunde Pflanzenentwicklung.
  4. Warum ist das Ausgeizen bei Fleischtomaten wichtig und wie wird es richtig gemacht?
    Das Ausgeizen fördert gezieltes Wachstum der Haupttriebe und konzentriert die Kraft der Pflanze auf die Fruchtbildung. Bei Fleischtomaten ist dies besonders wichtig, da die schweren Früchte viel Energie benötigen. Geiztriebe sind Seitentriebe, die zwischen Hauptstamm und Blättern wachsen und der Pflanze Kraft entziehen. Die beste Zeit zum Ausgeizen ist der frühe Morgen, wenn die Pflanzen noch turgeszent sind. Mit Daumen und Zeigefinger werden die jungen Geiztriebe vorsichtig abgeknipst, bevor sie zu groß werden. Wichtig ist, nicht zu viel auf einmal zu entfernen, um die Pflanze nicht zu schwächen. Regelmäßiges Ausgeizen alle paar Tage verhindert, dass die Triebe zu stark werden. Größere Geiztriebe sollten mit einem sauberen Messer geschnitten werden, um Verletzungen zu minimieren. Diese Pflegemaßnahme verbessert auch die Luftzirkulation und reduziert das Krankheitsrisiko.
  5. Welche speziellen Stützsysteme eignen sich am besten für schwere Fleischtomaten?
    Für schwere Fleischtomaten reichen einfache Tomatenstäbe oft nicht aus. Bewährt haben sich stabile Spiralstäbe aus beschichtetem Stahl, die sowohl Halt als auch dekorativen Wert bieten. Tomatenkäfige oder -häuser aus Metall oder stabilem Kunststoff umfassen die ganze Pflanze und verteilen das Gewicht optimal. Besonders effektiv sind Schnursysteme, bei denen die Tomaten an robusten Schnüren hochgezogen werden, die an einem stabilen Querbalken befestigt sind. Diese lassen sich flexibel an die Wuchshöhe anpassen. Kombinationssysteme aus Stäben und Querstreben bieten maximale Stabilität für besonders große Sorten. Das Aufbinden erfolgt mit weichen Materialien wie Bast oder speziellen Tomatenbändern, nie zu fest, damit die Pflanze noch 'atmen' kann. Regelmäßige Kontrollen und Nachbinden sind essentiell, besonders nach Unwettern. Bei der Auswahl sollte auf wetterbeständige Materialien geachtet werden, die mehrere Saisons überstehen.
  6. Worin unterscheiden sich Fleischtomaten von Ochsenherz-Tomaten und Beefsteak-Tomaten?
    Die Begriffe Fleischtomaten, Ochsenherz-Tomaten und Beefsteak-Tomaten werden oft synonym verwendet, bezeichnen aber unterschiedliche Kategorien. Fleischtomaten ist ein Oberbegriff für alle großfrüchtigen, dickwandigen Tomatensorten mit festem Fruchtfleisch. Ochsenherz-Tomaten sind eine spezielle Fleischtomatensorte mit charakteristischer herzförmiger Form und gerippter Oberfläche, typischerweise rosa-rot gefärbt mit besonders süßem Geschmack. Beefsteak-Tomaten stammen ursprünglich aus Amerika und zeichnen sich durch ihre flache, runde Form und extreme Größe aus – oft über 500g schwer. Sie haben meist eine tiefrote Farbe und festes Fleisch. Während alle drei Kategorien zu den Fleischtomaten gehören, unterscheiden sie sich in Form, Größe und Geschmacksprofil. Ochsenherz-Sorten sind tendenziell süßer, Beefsteak-Sorten haben oft ein kräftigeres, würzigeres Aroma. Anbautechnisch haben alle ähnliche Anforderungen an Standort, Pflege und Stützung.
  7. Welche Unterschiede gibt es zwischen organischem und mineralischem Dünger für Fleischtomaten?
    Organische Dünger wie Kompost, Hornspäne oder Brennnesseljauche wirken langsam und nachhaltig, verbessern die Bodenstruktur und fördern das Bodenleben. Sie setzen Nährstoffe kontinuierlich frei und minimieren das Risiko von Überdüngung. Kompost und verrotteter Stallmist liefern neben Hauptnährstoffen auch wichtige Spurenelemente und Humus. Mineralische Dünger wirken schnell und gezielt, eignen sich gut für akute Nährstoffdefizite und lassen sich präzise dosieren. Sie können bei Überdosierung jedoch zu Salzschäden führen und das Bodenleben beeinträchtigen. Für Fleischtomaten hat sich eine Kombination bewährt: Organische Grunddüngung mit Kompost bei der Pflanzung, ergänzt durch mineralische Nachdüngung bei Bedarf. Bio-Flüssigdünger vereinen Vorteile beider Systeme. Organische Dünger fördern langfristig gesündere Pflanzen mit ausgewogenerem Nährstoffprofil, während mineralische Dünger schnelle Korrekturen ermöglichen. Die Wahl hängt von Bodenqualität, Anbauphilosophie und spezifischen Pflanzenbedürfnissen ab.
  8. Wann ist der optimale Zeitpunkt zum Auspflanzen von Fleischtomaten ins Freiland?
    Der optimale Zeitpunkt zum Auspflanzen von Fleischtomaten ins Freiland ist erreicht, wenn die Nachttemperaturen stabil über 10°C liegen und kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist. In Deutschland ist dies meist zwischen Mitte und Ende Mai der Fall, je nach Region und Wetterlage. Die Jungpflanzen sollten etwa 20 cm groß und gut abgehärtet sein. Eine zweiwöchige Abhärtungsphase vor dem Auspflanzen ist wichtig – dabei werden die Pflanzen tagsüber schrittweise an Außentemperaturen gewöhnt. Wichtig ist auch die Bodentemperatur, die mindestens 12-15°C betragen sollte. Ein bewährter Termin ist nach den Eisheiligen (Mitte Mai), da danach die Frostgefahr deutlich sinkt. Bei unsicherer Wetterlage kann ein Vlies oder Folientunnel zusätzlichen Schutz bieten. Regionale Klimaunterschiede sind zu beachten – in kühleren Gebieten kann sich das Auspflanzen bis Anfang Juni verzögern. Lieber etwas später pflanzen als zu frühe Kälteschäden riskieren.
  9. Wo kann man qualitativ hochwertige Fleischtomatensamen für den Freilandanbau kaufen?
    Qualitativ hochwertige Fleischtomatensamen für den Freilandanbau erhalten Sie bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Saatgut und Gartenbedarf spezialisiert haben. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de bieten eine breite Auswahl freilandtauglicher Sorten mit detaillierter Beratung zu Anbaueignung und regionalen Besonderheiten. Wichtige Qualitätskriterien sind hohe Keimfähigkeit, sortenechtes Saatgut und spezielle Resistenzen gegen Krankheiten wie Kraut- und Braunfäule. Bewährte freilandtaugliche Sorten sind 'Berner Rose', 'Ochsenherz', 'Marmande' oder 'Costoluto Genovese'. Bio-Saatgut und samenfeste Sorten ermöglichen eigene Samengewinnung. Achten Sie auf aktuelle Verfallsdaten und ordnungsgemäße Lagerung. Lokale Gartencenter bieten oft regionale Beratung, während Online-Fachhändler größere Sortenvielfalt haben. Bewertungen anderer Gärtner und Anbauempfehlungen helfen bei der Sortenwahl. Investition in Qualitätssaatgut lohnt sich durch bessere Keimraten und kräftigere Pflanzen.
  10. Welches Tomatenzubehör und welche Bewässerungssysteme sind für Fleischtomaten empfehlenswert?
    Für erfolgreichen Fleischtomatenanbau ist das richtige Zubehör essentiell. Stabile Stützsysteme wie beschichtete Spiralstäbe oder Tomatenkäfige sind unverzichtbar für schwere Früchte. Bei der Bewässerung haben sich Tröpfchenbewässerungssysteme bewährt, die Wasser direkt an die Wurzeln liefern und Blätter trocken halten. Alternativ eignen sich Bewässerungsschläuche mit integrierten Tropfern oder eingegrabene Tonkrüge für gleichmäßige Wasserabgabe. Erfahrene Gartenfachhändler wie die von samen.de wissen, dass Mulchmaterial wie Stroh oder Holzhäcksel Feuchtigkeit reguliert und Unkraut unterdrückt. Regenschutz durch Folientunnel oder kleine Tomatenhäuser schützt vor Pilzkrankheiten. Nützlich sind auch pH-Messgeräte für Bodenanalysen, spezielle Tomatenbänder zum schonenden Aufbinden und Gelbtafeln gegen Schädlinge. Qualitative Dünger, sowohl organische als auch mineralische, sowie Pflanzenschutzmittel auf biologischer Basis komplettieren die Grundausstattung. Durchdachte Werkzeugauswahl erleichtert Pflege und steigert Erfolgschancen erheblich.
  11. Welche physiologischen Prozesse laufen während der Fruchtbildung bei Fleischtomaten ab?
    Die Fruchtbildung bei Fleischtomaten ist ein komplexer physiologischer Prozess, der mit der Blütenbildung beginnt. Nach erfolgreicher Bestäubung und Befruchtung startet die Zellteilung in der jungen Frucht. In der ersten Phase dominiert intensive Zellteilung, die die finale Fruchtgröße bestimmt. Anschließend folgt die Zellstreckungsphase, in der die Zellen hauptsächlich wachsen und Wasser einlagern. Während dieser Phase entwickelt sich das charakteristische feste Fruchtfleisch der Fleischtomaten. Parallel erfolgt die Einlagerung von Zucker, Säuren und Aromastoffen, die den typischen Tomatengeschmack prägen. Der Reifeprozess wird durch das Pflanzenhormon Ethylen ausgelöst, das den Chlorophyllabbau und die Entwicklung der roten Farbstoffe (Lycopin und Carotin) steuert. Gleichzeitig werden Stärke in Zucker umgewandelt und Säuren abgebaut, wodurch die Tomate süßer wird. Die großen Früchte der Fleischtomaten benötigen entsprechend längere Reifezeiten und mehr Energie von der Pflanze als kleinere Sorten.
  12. Wie wirkt sich die Bodenmüdigkeit auf den mehrjährigen Anbau von Fleischtomaten aus?
    Bodenmüdigkeit tritt auf, wenn Fleischtomaten mehrere Jahre hintereinander am gleichen Standort angebaut werden. Sie äußert sich durch nachlassende Erträge, schwächeres Pflanzenwachstum und erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten. Ursachen sind einseitige Nährstoffausschöpfung, Anreicherung von Wurzelausscheidungen und Pathogenen sowie gestörtes Bodenleben. Tomaten entziehen dem Boden spezifische Nährstoffe und geben Stoffwechselprodukte ab, die das eigene Wachstum hemmen können. Besonders bodenbürtige Pilze wie Fusarium und Verticillium akkumulieren sich und führen zu Welkekrankheiten. Zur Vorbeugung sollten Fleischtomaten nur alle 3-4 Jahre am selben Standort angebaut werden. Zwischenzeitlich eignen sich Kohlgewächse, Salate oder Wurzelgemüse als Nachfolgekulturen. Gründüngung mit Tagetes oder Senf kann bodenbürtige Schädlinge reduzieren. Verbesserte Bodengesundheit durch Kompostgaben und Förderung des Bodenlebens hilft, die Auswirkungen zu mildern. Bei kleinen Gärten kann der Austausch der obersten Bodenschicht notwendig werden.
  13. Welche biochemischen Vorgänge sind für die Resistenz gegen Kraut- und Braunfäule verantwortlich?
    Die Resistenz gegen Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans) basiert auf komplexen biochemischen Abwehrmechanismen der Tomatenpflanze. Resistente Sorten besitzen spezielle Resistenzgene, die Erkennungsproteine für Pathogen-assoziierte molekulare Muster produzieren. Bei Kontakt mit dem Pilz wird eine Signalkaskade ausgelöst, die zur Produktion antimikrobieller Verbindungen führt. Wichtige Abwehrsubstanzen sind Phytoalexine wie Rishitin und Phytuberin, die das Pilzwachstum hemmen. Gleichzeitig werden Zellwände durch Einlagerung von Lignin und Kallose verstärkt, um das Eindringen zu verhindern. Die hypersensitive Reaktion führt zum kontrollierten Zelltod befallener Bereiche, wodurch die Ausbreitung gestoppt wird. Enzyme wie Peroxidasen und Polyphenoloxidasen produzieren reaktive Sauerstoffverbindungen, die pathogene Organismen schädigen. Präventive Abwehrmechanismen umfassen die Verdickung der Kutikula und Produktion präformierter Abwehrverbindungen. Diese biochemischen Prozesse werden durch Umweltfaktoren wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflusst und können durch gezielte Züchtung verstärkt werden.
  14. Wie beeinflusst die Photoperiode das Wachstum von Fleischtomaten in verschiedenen Breitengraden?
    Die Photoperiode, also die Tageslänge, beeinflusst das Wachstum von Fleischtomaten erheblich, obwohl sie als tagneutrale Pflanzen gelten. In nördlicheren Breitengraden mit längeren Sommertagen (bis 17 Stunden) profitieren Fleischtomaten von intensiverer Photosynthese und können größere Blattmassen entwickeln. Die längere Lichtperiode fördert die Bildung von Assimilaten, die für das Wachstum schwerer Früchte notwendig sind. Jedoch kann übermäßig langes Licht zu verstärktem vegetativem Wachstum auf Kosten der Fruchtbildung führen. In südlicheren Gebieten mit kürzeren, aber intensiveren Lichtperioden entwickeln sich Fleischtomaten oft kompakter, aber mit konzentrierter Fruchtbildung. Die Lichtqualität variiert ebenfalls mit dem Breitengrad – nördliches Licht enthält mehr blaue Anteile, was kompakteres Wachstum fördert. Wichtig ist auch der Einfluss auf die Blütenbildung: Bei optimaler Photoperiode von 12-14 Stunden bilden sich mehr Blütenstände. Extreme Tageslängen können Stress verursachen und die Fruchtqualität beeinträchtigen. Anbauer in verschiedenen Breitengraden sollten Sorten entsprechend der lokalen Lichtverhältnisse auswählen.
  15. Wie erstellt man einen optimalen Bewässerungs- und Düngeplan für Fleischtomaten über die gesamte Anbausaison?
    Ein optimaler Bewässerungs- und Düngeplan für Fleischtomaten gliedert sich in verschiedene Wachstumsphasen. In der Anwachsphase (erste 2-3 Wochen nach Pflanzung) wird mäßig, aber regelmäßig gegossen, um Wurzelbildung zu fördern. Die Grunddüngung erfolgt bei der Pflanzung mit Kompost und organischem Langzeitdünger. Während der Wachstumsphase (4.-8. Woche) steigt der Wasserbedarf auf 2-3 Liter pro Pflanze täglich, je nach Wetter. Alle 2 Wochen erfolgt Nachdüngung mit ausgewogenem NPK-Dünger. In der Blüte- und Fruchtansatzphase ist gleichmäßige Wasserversorgung kritisch – Schwankungen führen zu Blütenendfäule. Kaliumreiche Düngung fördert Fruchtqualität. Während der Fruchtreife wird der Stickstoffanteil reduziert, um Ausreifung zu fördern. Gegen Saisonende wird die Düngung eingestellt, Bewässerung aber fortgesetzt. Bodenfeuchtigkeit sollte konstant bei 60-70% der maximalen Wasserhaltefähigkeit liegen. Mulchen hilft bei Feuchtigkeitsregulierung. Tröpfchenbewässerung ermöglicht präzise Dosierung und vermeidet Blattnässe.
  16. Welche praktischen Schritte sind bei der Einrichtung einer Mischkultur mit Fleischtomaten zu beachten?
    Die Einrichtung einer erfolgreichen Mischkultur mit Fleischtomaten erfordert sorgfältige Planung und bewährte Partnerpflanzen. Basilikum als klassischer Partner verbessert nachweislich Aroma und hält Schädlinge fern – Pflanzung direkt zwischen die Tomatenpflanzen. Tagetes und Ringelblumen werden in 50 cm Abstand gesetzt und wirken gegen Nematoden und Blattläuse. Bei der Beetaufteilung sollten hochwachsende Fleischtomaten nach Norden stehen, um niedrigere Pflanzen nicht zu beschatten. Petersilie und Schnittlauch am Beetrand fördern das Tomatenwachstum und nutzen den Raum optimal. Wichtig ist ausreichender Pflanzabstand – Fleischtomaten benötigen mindestens 80 cm Abstand zu anderen Starkzehrern. Flachwurzelnde Kulturen wie Salat können den Boden zwischen den Tomatenreihen nutzen, ohne zu konkurrieren. Zeitliche Staffelung beachten: Frühe Radieschen und Spinat können geerntet werden, bevor Tomaten Vollschatten werfen. Vermeiden Sie Fenchel, Kartoffeln und Erbsen als Nachbarn. Bewässerung und Düngung müssen an die Bedürfnisse aller Kulturen angepasst werden.
  17. Stimmt es, dass Fleischtomaten im Freiland grundsätzlich weniger ertragreich sind als im Gewächshaus?
    Grundsätzlich können Fleischtomaten im Gewächshaus höhere Erträge erzielen als im Freiland, aber der Unterschied ist nicht so dramatisch wie oft angenommen. Im Gewächshaus herrschen kontrollierte Bedingungen mit optimaler Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Schutz vor Witterungsextremen, was längere Ernteperioden ermöglicht. Die Vegetationszeit kann um 4-6 Wochen verlängert werden, was zu höheren Gesamterträgen führt. Allerdings entwickeln Freiland-Fleischtomaten oft intensivere Aromen durch natürliche Stressfaktoren und Temperaturschwankungen. Bei optimaler Sortenwahl robuster, freilandtauglicher Sorten und guter Pflege können im Freiland durchaus 4-6 kg pro Pflanze erreicht werden. Wichtig sind geeignete Sorten wie 'Berner Rose' oder 'Ochsenherz', die speziell für Freilandanbau gezüchtet wurden. Wetterschutz durch Überdachung oder Folientunnel kann Freilanderträge deutlich steigern und der Gewächshauskultur annähern. Die Qualität und der Geschmack von Freilandtomaten übertreffen oft die Gewächshauskultur, was den eventuell geringeren Ertrag kompensiert.
  18. Welche regionalen Besonderheiten sind beim Freilandanbau von Fleischtomaten in verschiedenen deutschen Klimazonen zu beachten?
    Deutschland lässt sich in verschiedene Klimazonen unterteilen, die spezifische Anpassungen beim Fleischtomatenanbau erfordern. In Norddeutschland mit maritimem Klima sind früh reifende Sorten wie 'Matina' oder 'Harzfeuer' vorteilhaft, da die Vegetationsperiode kürzer ist. Hier ist Wetterschutz vor häufigen Regenfällen besonders wichtig. In küstennahen Gebieten können salzhaltige Winde problematisch werden, daher sind geschützte Standorte zu wählen. Süddeutschland mit kontinentalem Klima erlaubt den Anbau spät reifender Sorten wie 'Costoluto Genovese'. Hier sind Hitzeschutz und ausreichende Bewässerung wichtiger als Kälteschutz. In Gebirgslagen verkürzen sich die Vegetationsperioden erheblich – hier sind besonders frühe Sorten und eventuell Gewächshäuser notwendig. Ostdeutsche Regionen mit kontinentalem Klima haben heiße Sommer und kalte Winter, was frühe Aussaat im Haus und späten Ernteschutz erfordert. Weinbaugebiete bieten optimale Bedingungen für großfrüchtige Sorten. Regionale Gärtnereien kennen bewährte Sorten und können wertvolle Anbautipps für die jeweilige Klimazone geben.
  19. Wie unterscheidet sich der Anbau von Fleischtomaten von Salattomaten und Cherrytomaten im Freiland?
    Der Anbau von Fleischtomaten unterscheidet sich erheblich von Salat- und Cherrytomaten. Fleischtomaten benötigen stabilere Stützsysteme aufgrund ihres Gewichts – während bei Cherrytomaten einfache Stäbe oft ausreichen, brauchen Fleischtomaten Spiralstäbe oder Tomatenkäfige. Der Pflanzabstand ist größer: Fleischtomaten benötigen mindestens 80 cm, Salattomaten nur 50-60 cm. Das Ausgeizen ist bei Fleischtomaten kritischer, da die Kraft in wenige, große Früchte geleitet werden soll, während Cherrytomaten auch mit mehr Seitentrieben gute Erträge liefern. Die Reifezeit ist länger – Cherrytomaten sind oft schon nach 60-70 Tagen erntereif, Fleischtomaten brauchen 80-100 Tage. Der Wasserbedarf ist höher, da große Früchte mehr Wasser für die Fruchtbildung benötigen. Fleischtomaten sind anfälliger für Platzen bei Wasserschwankungen. Die Düngung muss angepasst werden – mehr Kalium für Fruchtqualität, weniger Stickstoff gegen übermäßiges Blattwachstum. Erntetechnik unterscheidet sich: Fleischtomaten werden einzeln gepflückt, Cherrytomaten oft traubenweise.
  20. Worin liegt der Unterschied zwischen Riesentomaten und fleischigen Tomaten hinsichtlich der Anbauanforderungen?
    Riesentomaten und fleischige Tomaten haben ähnliche, aber spezifisch unterschiedliche Anbauanforderungen. Riesentomaten sind auf extreme Größe gezüchtet (oft über 1 kg) und benötigen noch stabilere Stützsysteme sowie intensivere Pflege als normale Fleischtomaten. Sie brauchen größere Pflanzabstände (1-1,2 m) und längere Reifezeiten. Fruchtausdünnung ist bei Riesentomaten oft notwendig – nur 1-2 Früchte pro Rispe belassen für maximale Größe. Fleischige Tomaten fokussieren auf feste Konsistenz und dicke Fruchtwände, sind aber nicht zwangsläufig extrem groß. Sie benötigen ausgewogene Kalium-Calcium-Versorgung für feste Zellwände. Riesentomaten sind aufgrund ihrer Größe anfälliger für Platzen und Fäulnis am Stielansatz, daher ist gleichmäßige Wasserversorgung noch kritischer. Beide Typen profitieren von warmen, geschützten Standorten, aber Riesentomaten haben oft längere Vegetationsperioden und eignen sich weniger für kühle Regionen. Die Sortenwahl ist entscheidend – nicht alle Riesensorten sind automatisch fleischig und umgekehrt. Spezialisierte Sorten kombinieren beide Eigenschaften optimal.
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