Kohlschädlinge effektiv bekämpfen: Gartentipps für Hobbygärtner

Kohlschädlinge erkennen und bekämpfen: Ein praktischer Überblick

Kohl ist ein beliebtes Gemüse, aber Schädlinge können die Ernte gefährden. Dieser Artikel hilft Ihnen, die häufigsten Kohlschädlinge zu identifizieren und wirksam zu bekämpfen.

Wichtige Punkte für Ihren Kohlanbau

  • Kohlweißling, Kohlfliege und Kohlerdflöhe sind die häufigsten Übeltäter
  • Frühes Erkennen ist der Schlüssel zur effektiven Bekämpfung
  • Vorbeugende Maßnahmen und biologische Methoden sind oft die beste Wahl

Kohl im Gemüseanbau

Kohl ist eine der wichtigsten Gemüsearten in Deutschland. Seine Vielfalt ist beeindruckend - von Weißkohl über Rotkohl bis hin zu Brokkoli und Blumenkohl. Nährstoffreich und vielseitig in der Küche einsetzbar, ist Kohl im Hausgarten besonders beliebt. Er gilt als relativ pflegeleicht und gedeiht auch in kühlerem Klima gut.

Allerdings kann der Kohlanbau durch verschiedene Schädlinge beeinträchtigt werden. Diese kleinen Plagegeister können die Ernte erheblich reduzieren und die Qualität des Gemüses mindern. Für uns Hobbygärtner ist es daher entscheidend, die häufigsten Kohlschädlinge zu kennen und rechtzeitig zu erkennen.

Häufige Kohlschädlinge und ihre Auswirkungen

Zu den Hauptverdächtigen unter den Kohlschädlingen zählen der Kohlweißling, die Kohlfliege und Kohlerdflöhe. Jeder dieser Schädlinge hat seine eigene Art, unsere Kohlpflanzen zu malträtieren.

Der Kohlweißling (Pieris brassicae)

Aussehen und Lebenszyklus

Der Kohlweißling ist ein weißer Schmetterling mit schwarzen Flügelspitzen - recht hübsch anzusehen, aber ein wahrer Albtraum für Kohlpflanzen. Die Weibchen legen ihre Eier auf der Unterseite der Kohlblätter ab. Nach etwa einer Woche schlüpfen die hungrigen Raupen und machen sich über die Blätter her.

Typische Schadbilder

Die Raupen des Kohlweißlings sind wahre Fressmaschinen. Sie hinterlassen große Löcher in den Blättern und können bei starkem Befall ganze Pflanzen kahl fressen. Oft bleiben nur noch die Blattrippen stehen - ein trauriger Anblick für jeden Gärtner. Ein untrügliches Zeichen für ihre Anwesenheit sind die Kotreste der Raupen auf den Blättern.

Die Kohlfliege (Delia radicum)

Erscheinungsbild und Entwicklung

Die Kohlfliege sieht auf den ersten Blick wie eine harmlose Stubenfliege aus. Doch der Schein trügt: Sie legt ihre Eier am Wurzelhals der Kohlpflanzen ab. Die geschlüpften Maden bohren sich in die Wurzeln und den unteren Stängelbereich ein - ein heimtückischer Angriff von unten.

Erkennungsmerkmale des Befalls

Befallene Pflanzen zeigen oft Wachstumsstörungen und welken bei Sonnenschein - als hätten sie einen schlimmen Kater. Die Blätter verfärben sich bläulich und fallen ab. Bei starkem Befall können junge Pflanzen sogar absterben. Wenn Sie eine verdächtige Pflanze vorsichtig herausziehen, finden Sie möglicherweise weiße Maden in den Wurzeln - ein untrügliches Zeichen für Kohlfliegen.

Kohlerdflöhe (Phyllotreta spp.)

Charakteristika und Verhalten

Kohlerdflöhe sind kleine, dunkle Käfer mit kräftigen Hinterbeinen, die es ihnen ermöglichen, bei Gefahr blitzschnell wegzuspringen - daher auch ihr Name. Sie überwintern als erwachsene Käfer und werden im Frühjahr aktiv, sobald die Temperaturen steigen.

Schäden an Kohlpflanzen

Diese kleinen Hüpfer fressen winzige Löcher in die Blätter, was zu einem charakteristischen 'Schrotschuss'-Muster führt. Bei Jungpflanzen kann ein starker Befall zum Absterben führen. Die Larven leben im Boden und knabbern an den Wurzeln, verursachen aber in der Regel weniger Schaden als ihre erwachsenen Artgenossen.

Aus meiner langjährigen Erfahrung als Gärtnerin weiß ich, wie frustrierend es sein kann, wenn man morgens in den Garten kommt und sieht, dass die Kohlpflanzen über Nacht von Schädlingen befallen wurden. Es ist, als hätte man eine Party verpasst, zu der nur die Schädlinge eingeladen waren. Aber keine Sorge, mit den richtigen Maßnahmen lässt sich der Schaden begrenzen. Mit etwas Geduld und den richtigen Tricks können Sie trotz dieser kleinen Plagegeister eine beachtliche Kohlernte einfahren.

Die anderen Übeltäter im Kohlbeet

Schnecken - die nächtlichen Feinschmecker

Jeder Hobbygärtner kennt sie, diese schleimigen Gesellen, die nachts unser Gemüse heimsuchen. Besonders in feuchten Jahren können Schnecken zur echten Plage werden. Die Spanische Wegschnecke und ihre Verwandten haben es besonders auf unseren Kohl abgesehen.

Tagsüber verstecken sich diese Feinschmecker gerne unter Steinen oder Holz, um dann bei Einbruch der Dunkelheit über unsere Kohlpflanzen herzufallen. Die Spuren ihres nächtlichen Festmahls sind unverkennbar:

  • Löcher in Blättern und Stängeln, als hätte jemand wahllos hineingebissen
  • Blattränder, die aussehen wie von einem sehr hungrigen Vegetarier angeknabbert
  • Glitzernde Schleimspuren, die wie eine Landkarte ihrer nächtlichen Wanderungen wirken

Junge Kohlpflanzen können von diesen gefräßigen Gästen komplett verspeist werden. Größere Exemplare überleben zwar meist, sehen aber aus, als hätten sie eine wilde Party hinter sich.

Die Kohlmotte - klein, aber oho

Die Kohlmotte ist ein echtes Chamäleon unter den Schädlingen. Mit ihrer unauffälligen bräunlich-grauen Färbung und einer Länge von gerade mal 6-8 mm könnte man sie leicht übersehen. Doch unterschätzen sollten wir sie nicht!

Es sind die Raupen dieser kleinen Motten, die uns Kopfzerbrechen bereiten. Anfangs hellgrün, später gelblich-grün, hinterlassen sie folgende Spuren:

  • Fensterfraß an den Blättern, als hätten sie Spitzengardinen aus ihnen gemacht
  • Kleine Löcher, die an ein Schweizer Käse erinnern
  • Bei starkem Befall sehen die Blätter aus wie ein Skelett ihrer selbst

Diese kleinen Raupen sind wahre Vermehrungskünstler. Bei warmem Wetter bringen sie mehrere Generationen pro Jahr hervor - eine echte Herausforderung für uns Gärtner.

Die Mehlige Kohlblattlaus - der Masseneinwanderer

Die Mehlige Kohlblattlaus mag zwar klein sein, aber sie kommt selten allein. Diese grünlich-grauen Winzlinge von gerade mal 2-2,5 mm Größe verdanken ihren Namen dem weißlichen Wachsüberzug, der sie wie mit Puderzucker bestäubt erscheinen lässt.

Diese kleinen Vampire saugen an Blättern und Triebspitzen und hinterlassen dabei ihre klebrigen Spuren. Hier einige Anzeichen, dass diese ungebetenen Gäste eingezogen sind:

  • Blätter, die aussehen, als hätten sie eine Dauerwelle bekommen
  • Pflanzen, die wie nach einer Diät aussehen - klein und kümmerlich
  • Weißliche oder graue Beläge, als hätte jemand Mehl über die Pflanzen gestäubt
  • Klebrige Oberflächen, als wäre Honig verschüttet worden

Wenn man diese kleinen Biester gewähren lässt, können sie innerhalb weniger Wochen ein ganzes Kohlbeet ruinieren. Es ist, als würden sie eine riesige Läuseparty auf unseren Pflanzen feiern.

Wie wir unseren Kohl schützen können

Clever anbauen - Fruchtfolge und Mischkultur

Eine durchdachte Fruchtfolge ist der Schlüssel zum Erfolg. Stellen Sie sich vor, Sie würden jeden Tag am gleichen Tisch im Restaurant sitzen - irgendwann wird's langweilig, oder? Genauso geht's dem Kohl. Er mag Abwechslung. Ein Standortwechsel alle drei bis vier Jahre hält ihn fit und viele Schädlinge ratlos.

Mischkultur ist wie eine gute Nachbarschaft. Hier einige bewährte Freunde für unseren Kohl:

  • Zwiebeln und Lauch - deren Geruch vertreibt viele Schädlinge (und vielleicht auch den einen oder anderen unerwünschten Nachbarn)
  • Tomaten - ihr Duft verwirrt Kohlweißlinge (und manchmal auch uns Gärtner)
  • Kapuzinerkresse - ein echter Blattlausmagnet
  • Ringelblumen - locken Nützlinge an (quasi die Guten Samariter des Gartens)

Nützlinge willkommen heißen

Ein gesunder Garten reguliert sich weitgehend selbst - wie eine gut funktionierende Nachbarschaft. Wir können einiges tun, um die natürlichen Helfer zu unterstützen:

  • Marienkäfer und ihre Larven - die Blattlaus-Vertilgungsmaschinen
  • Schwebfliegen - deren Larven sind wie Staubsauger für Blattläuse
  • Schlupfwespen - die Ninjas unter den Nützlingen
  • Laufkäfer und Igel - unsere Schneckenjäger

Um diese Helfer anzulocken, sollten wir unseren Garten so einladend wie möglich gestalten. Blühende Kräuter, heimische Wildblumen und ein Totholzhaufen sind wie ein 5-Sterne-Hotel für Nützlinge. Ein Wasserschälchen ist wie eine Oase in der Wüste - besonders in trockenen Zeiten.

Aufräumen nicht vergessen

Nach der Ernte heißt es: Großreinemachen im Kohlbeet. Entfernen Sie alle Pflanzenreste, auch die Wurzeln. Viele Schädlinge nutzen diese als Winterquartier - quasi als All-Inclusive-Urlaub für die kalte Jahreszeit. Durch gründliches Aufräumen machen wir ihnen einen Strich durch die Rechnung.

Befallene Pflanzenteile gehören übrigens nicht auf den eigenen Kompost. Der Hauskompost ist meist nicht heiß genug, um alle Übeltäter zu eliminieren. Ab in die Biotonne damit!

Resistente Sorten - die Superhelden unter den Kohlpflanzen

Die Pflanzenzüchtung hat in den letzten Jahren echte Wunder vollbracht. Es gibt mittlerweile Kohlsorten, die gegen bestimmte Schädlinge und Krankheiten gewappnet sind - quasi die Superhelden unter den Gemüsepflanzen.

Resistente Sorten gibt's beispielsweise gegen:

  • Kohlhernie (ein echter Albtraum für Kohlpflanzen)
  • Mehltau (der Grauschleier unter den Pflanzenkrankheiten)
  • Verschiedene Viren (die Erkältungen der Pflanzenwelt)

In meinem Garten hat sich die Sorte 'Kilaton F1' als echter Held erwiesen. Trotz nachgewiesener Kohlhernie im Boden wuchs sie, als gäbe es kein Morgen. Allerdings sollten wir nicht all unsere Hoffnungen auf resistente Sorten setzen. Eine mehltauresistente Sorte kann durchaus noch Blattläuse anziehen - es ist also immer gut, mehrere Asse im Ärmel zu haben.

Biologische und mechanische Methoden zur Kohlschädlingsbekämpfung

Als Hobbygärtnerin habe ich im Laufe der Jahre gelernt, dass der Kampf gegen Kohlschädlinge eine echte Herausforderung sein kann. Glücklicherweise gibt es eine Reihe umweltfreundlicher Methoden, die sich als recht wirksam erwiesen haben.

Kulturschutznetze - Ihr Kohl unter einer Schutzhaube

Eine meiner Lieblingsmethoden ist der Einsatz von Kulturschutznetzen. Diese feinen Netze sind wie eine unsichtbare Festung für Ihre Kohlpflanzen. Sie lassen Licht, Luft und Wasser durch, halten aber lästige Insekten fern. Für den besten Schutz sollten Sie die Netze direkt nach der Pflanzung oder Aussaat anbringen und die Ränder gut im Boden verankern. Es ist wie das Tucken einer riesigen Bettdecke um Ihre Pflanzen!

Pflanzenstärkungsmittel - Fitnesskur für Ihren Kohl

Pflanzenstärkungsmittel können die Widerstandskraft Ihrer Kohlpflanzen erheblich verbessern. Zwei Produkte, die sich in meinem Garten bewährt haben, sind:

Neem-Präparate - Die natürliche Abschreckung

Neem-Produkte sind wie ein Multivitamin für Ihre Pflanzen und gleichzeitig ein Albtraum für Schädlinge. Sie stören das Hormonsystem vieler Insekten und hemmen ihre Entwicklung. Allerdings sollten Sie vorsichtig damit umgehen, da Neem auch nützliche Insekten beeinträchtigen kann. Ich verwende es nur bei starkem Befall und achte darauf, nicht die ganze Nachbarschaft einzunebeln.

Bacillus thuringiensis - Der Raupen-Schreck

Bacillus thuringiensis, oder kurz Bt, ist wie ein gezielter Angriff auf Schmetterlingsraupen. Es produziert Proteine, die für Raupen tödlich sind, aber für andere Insekten und Wirbeltiere harmlos. In meinem Garten hat es sich besonders bei der Bekämpfung von Kohlweißling-Raupen bewährt. Es ist erstaunlich zu sehen, wie diese kleinen Bakterien ganze Raupenpopulationen in Schach halten können!

Natürliche Feinde - Ihre Verbündeten im Garten

Die Förderung natürlicher Feinde ist wie das Aufstellen einer Gartenpolizei. Zwei meiner Favoriten sind:

Schlupfwespen - Die Ninja-Krieger gegen Kohlweißlinge

Schlupfwespen sind wie winzige Parasiten-Ninjas. Sie legen ihre Eier in oder auf die Larven anderer Insekten. Um sie zu fördern, habe ich in meinem Garten Blühstreifen mit Doldenblütlern und Korbblütlern angelegt. Es ist faszinierend zu beobachten, wie diese kleinen Wespen systematisch die Kohlweißlingspopulation dezimieren.

Nematoden - Die unsichtbaren Helfer gegen Kohlfliegen

Nematoden sind wie eine unterirdische Armee gegen Bodenschädlinge. Besonders effektiv sind sie gegen die Larven der Kohlfliege. Ich gieße sie regelmäßig in den Boden um meine Kohlpflanzen. Es ist erstaunlich, wie diese mikroskopisch kleinen Würmer ganze Kohlfliegenpopulationen in Schach halten können.

Mechanische Entfernung - Manchmal hilft nur Handarbeit

Bei kleineren Anbauflächen kann das manuelle Entfernen von Schädlingen überraschend effektiv sein. Ich mache es mir zur Gewohnheit, jeden Morgen und Abend einen Rundgang durch mein Kohlbeet zu machen. Dabei sammle ich Raupen und Schnecken in einen Eimer mit Salzwasser. Es ist verblüffend, wie viele man so in kurzer Zeit erwischt!

Auch das Entfernen der Eiablagen des Kohlweißlings kann sehr wirksam sein. Die gelben Eigelege auf der Blattunterseite sind leicht zu erkennen und zu zerdrücken. Es erfordert zwar etwas Zeit und Geduld, aber es ist eine gute Gelegenheit, seine Pflanzen genauer kennenzulernen und andere Probleme frühzeitig zu erkennen.

Insgesamt hat sich für mich gezeigt, dass eine Kombination dieser Methoden am effektivsten ist. Es mag etwas mehr Aufwand sein als der Griff zur Chemiekeule, aber die Mühe lohnt sich - für die Pflanzen, die Umwelt und nicht zuletzt für den Geschmack der Ernte!

Integrierter Pflanzenschutz im Kohlanbau: Ein ganzheitlicher Ansatz

Der integrierte Pflanzenschutz ist wie ein gut durchdachter Schlachtplan gegen die kleinen Übeltäter in unserem Kohlbeet. Statt gleich mit der chemischen Keule zu schwingen, setzen wir auf eine Mischung verschiedener Techniken. Das Ziel? Gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte, ohne dabei die Umwelt über Gebühr zu belasten.

Ein Cocktail aus verschiedenen Methoden

Eine erfolgreiche Strategie gleicht einem gut gemixten Cocktail - jede Zutat spielt ihre Rolle. Wir setzen auf widerstandsfähige Sorten, fördern die natürlichen Feinde unserer Plagegeister und spannen Kulturschutznetze auf. Nicht zu vergessen: die richtige Fruchtfolge und clevere Mischkulturen. In meinem Garten hat sich die Kombination von Kohl mit Zwiebeln oder Knoblauch als wahre Wunderwaffe erwiesen. Der intensive Duft scheint die Schädlinge regelrecht zu verwirren - als hätten sie plötzlich einen Schnupfen bekommen!

Wachsamkeit ist der Schlüssel

Regelmäßige Kontrollgänge durch das Kohlbeet sind wie kleine Abenteuer. Ich empfehle, mindestens zweimal pro Woche auf Entdeckungsreise zu gehen. Dabei prüfen wir Blätter und Stängel genau - fast wie ein Detektiv auf der Suche nach Hinweisen. Achten Sie auf verräterische Spuren wie Fraßlöcher, seltsame Verfärbungen oder Blätter, die aussehen, als hätten sie eine Wellness-Behandlung hinter sich.

Flexibilität ist Trumpf

Je nachdem, welche Schädlinge gerade Party in unserem Kohlbeet feiern, müssen wir unsere Taktik anpassen. Bei ein paar verirrten Raupen reicht oft schon das manuelle Einsammeln - quasi eine Extrarunde beim Morgenspaziergang. Wird der Ansturm größer, können biologische Helfer wie Bacillus thuringiensis gegen Raupen ins Feld geführt werden. Es ist wie ein Schachspiel gegen die Natur - spannend und herausfordernd zugleich!

Jeder Kohl tickt anders

Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich die verschiedenen Kohlarten auf Herausforderungen reagieren. Jede hat ihre eigenen Macken und Vorlieben - fast wie Persönlichkeiten in einer bunten Wohngemeinschaft.

Blumenkohl und Brokkoli - die Diven

Diese beiden sind etwas anfälliger für die gefürchtete Kohlhernie. Ein gut drainierter, leicht alkalischer Boden kann Wunder wirken. Zudem scheinen sie Kohlweißlinge magisch anzuziehen - als würden sie Parfüm versprühen. In meinem Garten hat sich das Abdecken mit feinen Netzen als echter Geheimtipp erwiesen.

Rot- und Weißkohl - die Dickköpfe

Diese robusten Gesellen haben oft mit der Kohlfliege zu kämpfen. Ein cleverer Trick: Kragenmanchetten aus Pappe oder Filz um den Stängel legen. Das verwirrt die Fliegen so sehr, dass sie ihre Eier woanders ablegen. Auch eine tiefere Pflanzung kann helfen - die Kohlpflanzen bilden dann zusätzliche Wurzeln, als würden sie sich extra Standbeine zulegen.

Grünkohl und Kohlrabi - die Exzentriker

Grünkohl ist zwar recht robust, kann aber manchmal von Blattläusen heimgesucht werden. Oft hilft schon eine kräftige Dusche mit dem Gartenschlauch - wie eine Wellnesskur für die Pflanzen. Kohlrabi hingegen hat es nicht so mit Erdflöhen. Eine Mulchschicht aus Grasschnitt kann diese kleinen Hüpfer fernhalten und reguliert nebenbei noch die Bodenfeuchte - zwei Fliegen mit einer Klappe!

Nachhaltiger Kohlanbau: Der Weg zu glücklichen Pflanzen

Ein erfolgreicher und nachhaltiger Kohlanbau ist wie das Dirigieren eines Orchesters. Wir kombinieren Vorbeugung, aufmerksame Beobachtung und gezieltes Eingreifen zu einer harmonischen Melodie. Dabei unterstützen wir die natürlichen Prozesse im Garten und greifen nur im Notfall zur chemischen Keule - sozusagen als letzter Akkord.

Die Vielfalt der Kohlarten macht den Anbau zu einem spannenden Abenteuer. Ob knackiger Rotkohl, zarter Brokkoli oder würziger Grünkohl - mit dem richtigen Know-how und einer Portion Geduld lässt sich eine beeindruckende Ernte einfahren. Jeder Garten hat seine eigene Persönlichkeit, und manchmal braucht es etwas Experimentierfreude, um die perfekte Strategie zu finden. Mit der Zeit entwickeln Sie ein Gespür für die Bedürfnisse Ihrer grünen Mitbewohner und können sich an gesundem, selbst gezogenem Kohl erfreuen. Es ist, als würde man eine neue Sprache lernen - die Sprache des Gartens. Und glauben Sie mir, es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als diese Sprache fließend zu beherrschen!

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