Hyazinthen – Pflanzung und Pflege
Hyazinthen werden als Zierpflanzen im Garten und auch für die Treiberei im Haus verwendet.
Kultur von Hyazinthen im Garten
Die Stammform aller Gartenhyazinthen ist Hyacinthus orientalis. Sie ist in der Natur vom östlichen Mittelmeerraum bis nach Südwestasien verbreitet. Die Zwiebeln sind winterhart und werden wie Tulpen und Narzissen im Herbst gepflanzt. Pflanzzeit ist von Ende September bis November. Setzen Sie die Zwiebeln etwa doppelt so tief wie sie hoch sind. Für eine schöne Farbwirkung sollten Sie mindestens 3 Zwiebeln in einer Gruppe pflanzen.
Sorten
Es gibt Hyazinthen-Sorten in weiß, gelb, apricot, orange, pink, rosa, rot, hellblau, dunkelblau und violett. Am häufigsten sind ungefüllt blühende Sorten mit 6 Blütenblättern. Es gibt aber auch gefüllt blühende Hyazinthen. Multiflora-Hyazinthen haben mehr als einen Blütenstängel pro Zwiebel. Bei ihnen sind die Blütenähren lockerer als bei den Sorten mit nur einem Blütentrieb.
Abhängig von der Sorte und der Witterung blühen Hyazinthen im Freiland zwischen Mitte April und Mitte Mai. Sorgen Sie in der Zeit für eine gute Bewässerung und vergessen Sie das Düngen nicht. Nach einigen Wochen gehen die Zwiebeln wieder in Ruhe. Wenn Sie sie an Ort und Stelle belassen, dann treiben sie im nächsten Frühjahr wieder aus.
Wenn Sie Hyazinthen in Kübeln oder Schalen heranziehen, sollten Sie den Pflanzen im Herbst in frische Erde setzen. Hyazinthen können zusammen mit Narzissen, Tulpen und kleineren Zwiebelblumen in Schichten in Gefäße gepflanzt werden (Lasagnesystem). Dadurch bekommen Sie eine besonders bunte Blütenmischung mit langer Blütezeit.
Hyazinthen im Haus
Für die Treiberei im Haus gibt es spezielle mit Wärme vorbehandelte Hyazinthen. Dabei handelt es sich um die gleichen Sorten, wie sie auch für die Gartenkultur angeboten werden. Sie treiben lediglich ohne den winterlichen Kältereiz aus. Diese präparierten Hyazinthen können in Töpfen oder auch in speziellen Hyazinthengläsern herangezogen werden und blühen im Januar oder sogar bereits zur Weihnachtszeit.
Für die Treiberei werden die Zwiebeln Ende September in spezielle Hyazinthengläser oder in Töpfe mit Erde gesetzt. Bei diesem Kulturverfahren muss die Zwiebel möglichst trocken bleiben. Gepflanzte Zwiebeln werden darum nur von unten über einen Untersetzer oder den Übertopf gegossen. In die Hyazinthengläser füllen Sie nur so viel Wasser ein, dass der Wasserspiegel unterhalb des Zwiebelbodens ist. Sobald die Zwiebeln austreiben, wachsen die Wurzeln ins Wasser hinein und versorgen sich selbst.
Eine Besonderheit bei der Treiberei im Haus ist, dass die Zwiebeln nicht unter der Erde sind. Hyazinthen mögen es aber dunkel. Wenn die Triebspitze Licht bekommt, stoppt das Längenwachstum und es bilden sich gestauchte Blütentriebe und sehr kurze Blätter. Darum gibt es spezielle Hyazinthenhütchen aus Papier, die Sie auf die Gläser und Töpfe setzen können. Es sind aber auch andere lichtdichte Abdeckungen z. B. aus Alufolie geeignet. Wenn der Austrieb beginnt das Hütchen anzuheben, kann es entfernt werden.
Am besten funktioniert das Treiben bei einer Temperatur von 6 bis 10 °C. Dann treiben die Zwiebeln innerhalb von 6 bis 12 Wochen aus. Wenn die Triebe etwa 5 cm hoch sind, können Sie die Pflanzen ins Zimmer stellen und bei 18 bis 24 °C weiterkultivieren. Die Blüten öffnen sich dann innerhalb weniger Tage.
Weil sich die Zwiebeln bei der Kultur im Glas erschöpfen, lohnt sich ihre Weiterkultur in der Regel nach der Blüte nicht mehr. Wenn Sie die Zwiebeln in gedüngte Erde gepflanzt haben, können Sie die Pflanzen im Frühjahr mit Wurzelballen in den Garten pflanzen und sie dort weiterwachsen lassen.