Erbsen anbauen
Erbsen wachsen am besten auf sandigen, feuchten Lehmböden. Säen Sie die Körner in einfachen Reihen oder in Doppelreihen 2 bis 3 cm tief aus. In der Reihe reichen 3 bis 5 cm Abstand. Zwischen den Reihen sollten sie 50 bis 60 cm Platz lassen. Das erleichtert die Bodenbearbeitung und die Ernte. Reisig oder ein Zaun als Stütze helfen die Pflanzen in der Reihe zu halten.
Bei einer Bodentemperatur von 8 bis 16 °C keimen Erbsen innerhalb von 14 Tagen. Trockenheit während der Keimperiode verzögert die Keimung und verringert die Keimrate. Achten Sie darum auf eine gleichmäßige Wasserversorgung.
Um Nachbauprobleme zu vermeiden, sollten sie Erbsen nicht häufiger als alle 4 bis 5 Jahre auf dem gleichen Beet anbauen.
Erbsen sind eine gute Vorfrucht, die tief wurzelt und dadurch den Boden tiefgründig lockert. Mit Hilfe von symbiotischen Knöllchenbakterien, sammeln die Leguminosen Stickstoff aus der Luft. Nach der Ernte bleiben größere Mengen des Nährstoffs auf der Fläche zurück, die der Nachkultur als Dünger dienen. Gute Folgekulturen sind zum Beispiel Herbstspinat, Endivien, Chinakohl, Rosenkohl und Grünkohl.
Sortenwahl bei Erbsen
Es gibt ungefähr 500 verschiedene Markerbsen, mehr als 100 Palerbsen und 70 Zuckererbsen-Sorten. Für den Hobbyanbau stehen sowohl alte Traditionssorten als auch moderne, resistente Züchtungen aus dem Erwerbsanbau zur Verfügung.
Im Erwerbsanbau sind standfeste Sorten mit eine möglichst gleichmäßigen Reife und einheitlich gefärbten, kleinen Körnern gewünscht. Es stehen Erbsensorten mit Resistenzen gegen Echten Mehltau, Falschen Mehltau, Fusarium-Welke, Scharfes Adern-Mosaik-Virus und das Gewöhnliche Erbsen-Mosaik-Virus zur Verfügung.
Für den Anbau im Hausgarten werden zusätzlich viele, alte Traditionssorten angeboten. Sie sind in ihrem Wuchs und ihrer Qualität stärker von der Witterung abhängig als moderne Sorten. Sie verfügen oft über eine gewisse Feldresistenz (Toleranz) gegen Krankheiten und wachsen trotz Pilz- oder Virusinfektion zufriedenstellend. Im Gegensatz dazu werden resistente Sorten nicht befallen, so dass sich die Schaderreger in den Beständen nicht vermehren können. Beim Anbau alter Sorten ist die Einhaltung von Fruchtfolgen und Anbaupausen darum besonders wichtig.
Frühe und späte Erbsensorten
Frühe Erbsen bilden 7 bis 8 Blatt-Etagen bevor die ersten Blütenknospen erscheinen. Bei späten Sorten kommen die ersten Blüten erst nach dem zehnten bis sechzehnten Blattpaar. Das bedeutet, dass sie höher werden, später blühen und etwa 14 Tage später geerntet werden können als die frühen Sorten. Als sehr früh gelten Erbsen mit einer Kulturdauer von etwa 60 Tagen von der Aussaat bis zur Ernte. Mittelspäte Sorten brauchen zum Reifen 70 und späte Erbsen 75 Tage.
Die Blüten und Hülsen entwickeln sich in den Blattachseln. Abhängig von der Sorte hängen zwei bis vier zusammen in einer Gruppe. Zu den Züchtungszielen für die Industrie gehört es, möglichst viele Hülsen an einem Blattknoten zu bekommen und dafür weniger Etagen mit Hülsen zu haben. Dadurch reifen die Erbsen nahezu alle zeitgleich. Bei älteren Sorten, die im Hausgarten verbreitet sind, zieht sich die Blüte und später die Ernte über mehrere Wochen hin.
Erbsen – Markerbsen, Palerbsen und Zuckererbsen anbauen
Palerbsen
Palerbsen oder Trockenspeise-Erbsen sind voll ausgereift und trocken glattschalig und rund. Sie können trocken gelagert werden und werden beim Kochen wieder weich. Die Körner enthalten hauptsächlich Stärke, schmecken leicht mehlig und sind kaum süß. Diese Erbsen können als Gemüseerbsen geerntet werden, wenn sie voll ausgewachsen aber noch weich sind (milchreif). Für den Vorrat werden sie eingekocht oder tiefgefroren. Es ist aber auch eine spätere Ernte als Palerbse möglich, wenn die Hülsen komplett trocken sind. Dann können sie trocken in Gläsern oder Beuteln an einem luftigen Platz gelagert werden.
Markerbsen
Markerbsen haben im trockenen Zustand ein schrumpeliges Korn. Das Saatgut sieht darum immer etwas vertrocknet aus. Es ist wichtig zu wissen, dass diese voll ausgereiften Körner beim Kochen nicht wieder weich werden. Markerbsen eignen sich darum nicht als Trockenspeise-Erbsen. Sie werden ausschließlich milchreif als Gemüseerbsen geerntet und frisch verarbeitet oder als Nasskonserven und tiefgefroren konserviert. Sie enthalten 3 bis 6 % Zucker und schmecken angenehm süß. Ihre Hülsen bilden auf der Innenseite eine Pergamentschicht, die sie zäh und ungenießbar macht. Darum sind nur die Körner essbar.
Zuckererbsen, Knackerbsen und Kaiserschoten
Im Gegensatz zu Palerbsen und Markerbsen haben Zuckererbsen keine Pergamentschicht in den Hülsen. Darum können die jungen Hülsen gegessen werden, wenn die Körner noch nicht voll ausgebildet sind. Sorten mit flachen Hülsen werden dann als Kaiserschoten bezeichnet. Sind die Hülsen fleischig und dick, werden sie auch Knackerbsen genannt. Reifen die Körner heran, sind die meisten wie Markerbsen verwendbar. Einige Sorten bilden aber auch die weniger süßen Palerbsenkörner aus. In der Schweiz werden Zuckererbsen als Kefen bezeichnet.