Kohlgemüse vorziehen: Von der Aussaat zum Auspflanzen

Kohlgemüse: Vielfalt und Vorkultur im Garten

Kohlgemüse ist nicht wegzudenken aus deutschen Gärten und Küchen. Eine erfolgreiche Vorkultur kann entscheidend sein für gesunde, ertragreiche Pflanzen.

Schlüssel zum erfolgreichen Kohlanbau

  • Vielfältige Kohlsorten für jeden Gaumen
  • Vorkultur als Grundstein für üppige Ernte
  • Sorgfältige Bodenvorbereitung und Standortwahl
  • Wachsamkeit gegenüber Schädlingen und Krankheiten

Kohlgemüse in Küche und Garten

Kohl ist in der deutschen Küche tief verwurzelt. Von herzhaften Eintöpfen über knackige Salate bis hin zu Beilagen – die Verwendungsmöglichkeiten sind schier endlos. Nicht zu vergessen, dass Kohl eine wahre Vitaminbombe ist. Im Garten nimmt Kohlgemüse oft eine Hauptrolle ein, dank seiner Robustheit, Ergiebigkeit und guten Lagerfähigkeit. Ich bin immer wieder fasziniert von der Vielfalt der Kohlsorten, die es ermöglicht, das ganze Jahr über frisches Gemüse zu ernten.

Die bunte Welt der Kohlsorten

Es ist erstaunlich, wie vielfältig die Kohlwelt ist. Zu den Favoriten gehören:

  • Weißkohl: Der Klassiker für Sauerkraut und Kohlrouladen
  • Rotkohl: Beliebte Beilage, besonders zu Wild
  • Wirsing: Zarter Kohl mit gekräuselten Blättern
  • Grünkohl: Wintergemüse mit hohem Nährstoffgehalt
  • Blumenkohl: Mild und vielseitig verwendbar
  • Brokkoli: Nährstoffreich und beliebt in der gesunden Küche
  • Rosenkohl: Kleine Kohlköpfe mit nussigem Aroma
  • Kohlrabi: Knolliges Gemüse mit zartem Geschmack

Jede Kohlsorte hat ihre Eigenheiten bezüglich Boden, Pflege und Erntezeitpunkt. Es lohnt sich, vor dem Anbau die spezifischen Bedürfnisse der gewählten Sorte zu recherchieren.

Warum sich die Vorkultur von Kohlgemüse lohnt

Die Vorkultur von Kohlgemüse bietet einige handfeste Vorteile:

  • Längere Anbausaison: Man kann früher ernten und die Saison verlängern.
  • Besserer Schutz: Jungpflanzen sind in der geschützten Umgebung weniger Schädlingen und Wetterkapriolen ausgesetzt.
  • Platzersparnis: Das Freilandbeet kann noch anderweitig genutzt werden, während die Vorkulturen heranwachsen.
  • Höhere Erfolgsquote: Die kontrollierte Umgebung begünstigt Keimung und Entwicklung.
  • Selektion: Man kann die kräftigsten Pflanzen fürs Auspflanzen auswählen.

In meinem Garten habe ich beobachtet, dass vorgezogene Kohlpflanzen oft robuster und widerstandsfähiger sind als direkt ausgesäte. Besonders bei empfindlicheren Sorten wie Blumenkohl oder Brokkoli macht sich die Vorkultur bezahlt.

Vorbereitung für die Aussaat

Den richtigen Zeitpunkt erwischen

Der optimale Aussaatzeitpunkt variiert je nach Kohlsorte und gewünschtem Erntezeitpunkt. Als Faustregel gilt:

  • Frühkohl: Aussaat ab Januar/Februar im Haus oder Gewächshaus
  • Sommerkohl: Aussaat ab März/April
  • Herbst- und Winterkohl: Aussaat ab Mai/Juni

Es ist wichtig, den Zeitpunkt so zu wählen, dass die Jungpflanzen zum richtigen Zeitpunkt ins Freiland kommen. Zu früh ausgesäte Pflanzen können vergeilen, zu spät ausgesäte erreichen möglicherweise nicht ihre volle Größe vor dem Winter.

Was man für die Aussaat braucht

Für eine erfolgreiche Vorkultur benötigen Sie:

  • Saatgut: Qualitativ hochwertiges Saatgut von vertrauenswürdigen Quellen.
  • Anzuchterde: Spezielle, nährstoffarme Erde, die lockerer als normale Gartenerde ist und die Wurzelbildung fördert.
  • Anzuchtgefäße: Saatschalen, Töpfe oder Quelltöpfe mit ausreichenden Drainagelöchern.
  • Abdeckung: Eine durchsichtige Abdeckung zum Feuchtigkeitserhalt.
  • Pikierstock: Nützlich zum Umsetzen der Sämlinge.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich die Investition in gute Anzuchterde wirklich lohnt. Sie beugt Pilzkrankheiten vor und fördert ein gesundes Wurzelwachstum.

Welche Kohlsorten eignen sich für den Hausgarten?

Bei der Auswahl der Kohlsorten für Ihren Garten sollten Sie folgendes bedenken:

  • Platzbedarf: Große Sorten wie Weißkohl brauchen mehr Platz als kompakte Sorten wie Kohlrabi.
  • Anbaudauer: Frühreife Sorten sind ideal für kleine Gärten, da sie schneller Platz für Nachkulturen machen.
  • Klimatische Bedingungen: Wählen Sie Sorten, die gut zu Ihrem lokalen Klima passen.
  • Verwendungszweck: Überlegen Sie, ob Sie frisch ernten oder lagern möchten.
  • Resistenzen: Achten Sie auf Sorten mit Resistenzen gegen häufige Krankheiten wie Kohlhernie.

Für Einsteiger empfehle ich robuste Sorten wie Grünkohl oder Kohlrabi. Sie sind relativ pflegeleicht und liefern auch bei nicht optimalen Bedingungen gute Erträge.

So geht die Aussaat von Kohlgemüse

Schritt für Schritt zur Aussaat

  • Anzuchtgefäße vorbereiten: Füllen Sie die Gefäße mit Anzuchterde und drücken Sie sie leicht an.
  • Aussäen: Legen Sie die Samen einzeln in kleine Vertiefungen. Die Saattiefe sollte etwa dem doppelten Durchmesser des Samens entsprechen.
  • Abdecken: Bedecken Sie die Samen leicht mit Erde und drücken Sie sie vorsichtig an.
  • Angießen: Wässern Sie vorsichtig mit einer Sprühflasche oder feiner Brause, um die Samen nicht freizuspülen.
  • Abdecken: Decken Sie die Aussaat mit Folie oder einer Haube ab, um die Feuchtigkeit zu halten.
  • Standort wählen: Stellen Sie die Aussaat an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort bei etwa 18-20°C.

Was brauchen Kohlsamen zum Keimen?

Für eine erfolgreiche Keimung sind folgende Faktoren entscheidend:

  • Temperatur: Die meisten Kohlsorten keimen bei 18-20°C am besten.
  • Feuchtigkeit: Das Substrat sollte gleichmäßig feucht, aber nicht nass sein.
  • Licht: Viele Kohlsorten sind Lichtkeimer. Nach der Keimung benötigen sie viel Licht, um nicht zu vergeilen.

Beobachten Sie die Aussaat täglich. Sobald die ersten Keimlinge erscheinen, entfernen Sie die Abdeckung und stellen Sie die Pflanzen heller.

Tricks für eine gleichmäßige Keimung

  • Gleichmäßige Feuchtigkeit: Eine Sprühflasche hilft, die Oberfläche feucht zu halten, ohne zu überwässern.
  • Wärme von unten: Eine Heizmatte kann die Keimung beschleunigen und gleichmäßiger machen.
  • Frisches Saatgut: Verwenden Sie möglichst Saatgut aus dem aktuellen Jahr für eine hohe Keimrate.
  • Regelmäßige Kontrolle: Entfernen Sie keimende Unkräuter und schwache Sämlinge frühzeitig.

Ein kleiner Tipp aus meiner Erfahrung: Wenn Sie mehrere Kohlsorten aussäen, beschriften Sie die Gefäße sorgfältig. Die Keimlinge sehen sich oft zum Verwechseln ähnlich, und es ist frustrierend, wenn man später nicht mehr weiß, welche Sorte man vor sich hat.

Mit der richtigen Vorbereitung und Pflege während der Keimphase legen Sie den Grundstein für kräftige, gesunde Kohlpflanzen. Zwar erfordert die Vorkultur etwas mehr Aufmerksamkeit, aber sie belohnt Sie mit einer höheren Erfolgsquote und oft auch mit einer früheren und reicheren Ernte.

Jungpflanzen-Pflege: Der Grundstein für gesunde Kohlpflanzen

Wer schon einmal Kohl angebaut hat, weiß: Die Pflege der Jungpflanzen ist entscheidend für eine erfolgreiche Ernte. In dieser Phase brauchen unsere kleinen Kohlpflanzen besondere Zuwendung, um kräftig und gesund heranzuwachsen.

Wasser und Nährstoffe: Die richtige Balance finden

Kohlpflanzen sind echte Wasserfans. Das Substrat sollte stets gleichmäßig feucht sein, aber Vorsicht vor Staunässe! Ich gieße meine Jungpflanzen am liebsten morgens, so haben die Blätter den ganzen Tag Zeit zum Abtrocknen. Bei der Düngung gilt das Motto "weniger ist mehr". Zu viel Stickstoff macht die Pflanzen zwar schnell groß, aber auch anfälliger für Krankheiten. Ein ausgewogener organischer Dünger oder etwas reifer Kompost unter der Anzuchterde tut's in der Regel.

Licht und Temperatur: Die goldene Mitte

Kohl liebt Licht, verträgt aber keine Mittagshitze. Ein heller, geschützter Platz ist ideal. Tagsüber fühlen sich die Pflanzen bei 15-20°C am wohlsten, nachts darf's ruhig etwas kühler sein. Um die Jungpflanzen abzuhärten, stelle ich sie an warmen Tagen für ein paar Stunden nach draußen. So gewöhnen sie sich langsam an die Freilandbedingungen.

Pikieren: Mehr Platz zum Wachsen

Sobald die Keimlinge ihr erstes echtes Blattpaar zeigen, ist Pikierzeit. Dabei werden die Pflänzchen vereinzelt und in größere Töpfe umgesetzt. Das fördert die Wurzelbildung und gibt ihnen mehr Raum zum Wachsen. Beim Pikieren gehe ich so vor:

  • Pflänzchen vorsichtig an den Keimblättern anheben
  • In vorbereitete Töpfe mit nährstoffarmer Erde setzen
  • Bis zu den Keimblättern einpflanzen
  • Sanft andrücken und angießen

Nach dem Pikieren brauchen die Pflanzen ein paar Tage Ruhe und sollten vor direkter Sonne geschützt werden.

Der Umzug ins Freiland: So meistern Ihre Kohlpflanzen den Übergang

Abhärtung: Langsam an die Außenwelt gewöhnen

Bevor der Kohl ins Freiland kommt, muss er abgehärtet werden. Dieser Prozess dauert etwa zwei Wochen und sollte nicht überstürzt werden. Ich beginne damit, die Pflanzen tagsüber für einige Stunden nach draußen zu stellen, anfangs an einem geschützten Ort. Nach und nach verlängere ich die Zeit im Freien und setze sie auch direktem Sonnenlicht aus. Wichtig ist, die Pflanzen in dieser Phase vor Frost zu schützen. Bei Nachtfrost hole ich sie wieder ins Haus oder decke sie mit einem Vlies ab.

Bodenvorbereitung: Ein guter Start ist die halbe Miete

Kohl ist ein echter Nährstoff-Liebhaber und braucht einen gut versorgten, tiefgründigen Boden. Etwa zwei Wochen vor dem Pflanzen bereite ich das Beet so vor:

  • Boden 30-40 cm tief lockern
  • Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten
  • pH-Wert prüfen (optimal zwischen 6,5 und 7,5)
  • Bei Bedarf etwas Kalk einarbeiten

In einem Hochbeet fülle ich die oberste Schicht mit einer Mischung aus Gartenerde und Kompost auf. Das bietet den Kohlpflanzen optimale Startbedingungen.

Fruchtfolge: Abwechslung macht das Kohlleben spannend

Kohl sollte nicht nach anderen Kreuzblütlern angebaut werden, um Krankheiten und Schädlinge zu vermeiden. Aus meiner Erfahrung eignen sich folgende Vorfrüchte besonders gut:

Ich plane meinen Gemüsegarten so, dass Kohl frühestens nach drei Jahren wieder an derselbe Stelle wächst. Das beugt Bodenmüdigkeit und der gefürchteten Kohlhernie vor.

Endlich draußen: Kohlpflanzen richtig einsetzen

Der richtige Zeitpunkt: Wann darf's losgehen?

Der ideale Zeitpunkt zum Auspflanzen hängt von der Kohlart und den regionalen Klimabedingungen ab. Als Faustregel gilt: Frühkohl kann bei mir schon ab Mitte April ins Freiland, Spätkohl erst ab Mitte Mai. Wichtig ist, dass keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Auch die Größe der Jungpflanzen spielt eine Rolle. Sie sollten 4-6 echte Blätter haben und kräftig entwickelt sein.

Richtig pflanzen: So fühlt sich der Kohl wohl

Beim Auspflanzen gehe ich folgendermaßen vor:

  • Pflanzlöcher doppelt so groß wie der Wurzelballen ausheben
  • Pflanzen bis zum ersten Blattpaar einsetzen
  • Erde vorsichtig andrücken und gründlich angießen

Die Pflanzabstände variieren je nach Kohlart:

  • Blumenkohl und Brokkoli: 60 x 60 cm
  • Weißkohl und Rotkohl: 70 x 70 cm
  • Grünkohl und Rosenkohl: 50 x 50 cm

Großzügige Abstände fördern die Luftzirkulation und beugen Pilzkrankheiten vor. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich lohnt, hier nicht zu knausern.

Die ersten Wochen: Besondere Aufmerksamkeit zahlt sich aus

In der Anfangszeit nach dem Auspflanzen benötigen die Kohlpflanzen besondere Zuwendung:

  • Regelmäßig gießen, besonders bei Trockenheit
  • Boden mulchen, um Feuchtigkeit zu halten und Unkraut zu unterdrücken
  • Auf Schädlinge wie Erdflöhe und Kohlweißlinge achten
  • Bei Bedarf ein feinmaschiges Netz spannen

Eine Startdüngung mit einem organischen Dünger unterstützt das Anwachsen. Danach dünge ich nur noch mäßig, um ein kompaktes Wachstum zu fördern.

Mit der richtigen Pflege von der Aussaat bis zum Auspflanzen schaffen Sie gute Voraussetzungen für eine reiche Kohlernte. Geduld und Aufmerksamkeit machen sich hier besonders bezahlt. Und glauben Sie mir, nichts ist befriedigender, als den ersten selbst gezogenen Kohl zu ernten!

Pflege der ausgepflanzten Kohlpflanzen

Bewässerung und Düngung im Freiland

Kohlgemüse ist recht durstig. Eine regelmäßige und gründliche Bewässerung ist besonders bei Trockenheit wichtig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt hervorragend die Bodenfeuchtigkeit hält. Bei der Düngung rate ich zur Vorsicht: Zu viel Stickstoff macht das Gewebe weich und lockt Schädlinge an. Gut verrotteter Kompost hat sich bei mir bewährt. Etwa alle vier bis sechs Wochen gebe ich eine Handvoll pro Pflanze - das reicht in der Regel aus.

Mulchen und Unkrautbekämpfung

Mulchen ist ein wahrer Alleskönner: Es reguliert nicht nur die Feuchtigkeit, sondern hält auch lästiges Unkraut in Schach. Trotzdem empfehle ich, regelmäßig zwischen den Pflanzen zu hacken. Das lockert den Boden und verbessert die Durchlüftung. Aber Vorsicht: Kohlgewächse haben recht flache Wurzeln, also nicht zu tief hacken!

Stützen und Anbinden bei Bedarf

Manche Kohlsorten wie Rosenkohl oder Grünkohl können ziemlich hoch werden und neigen zum Umknicken. Ich stütze diese Pflanzen frühzeitig mit Stäben oder Pflanzstützen. Dabei binde ich die Stängel locker an, um Verletzungen zu vermeiden. Bei Blumenkohl habe ich gelernt, den Kopf vor zu viel Sonne zu schützen, indem man die inneren Blätter darüber zusammenbindet - das funktioniert erstaunlich gut.

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten

Häufige Schädlinge bei Kohlgemüse

Leider ist Kohlgemüse bei einigen Schädlingen sehr beliebt. Die häufigsten Plagegeister sind:

  • Kohlweißling: Die Raupen sind wahre Fressmaschinen und hinterlassen Löcher in den Blättern. Ich kontrolliere regelmäßig die Blattunterseiten und entferne Eigelege - das spart später viel Ärger.
  • Erdflöhe: Diese kleinen, springenden Käfer sind besonders für Jungpflanzen ein Problem. Sie fressen viele kleine Löcher in die Blätter.
  • Kohlfliege: Ein heimtückischer Schädling, dessen Larven an den Wurzeln fressen. Befallene Pflanzen welken und sterben oft ab.
  • Kohlhernie: Eine fiese Pilzerkrankung, die zu Wucherungen an den Wurzeln führt und schwer zu bekämpfen ist.

Vorbeugende Maßnahmen

Gemüseschutznetze sind meine erste Wahl, um fliegende Schädlinge fernzuhalten. Ich spanne sie direkt nach dem Auspflanzen über die Beete und achte auf gut abgedichtete Ränder. Eine durchdachte Fruchtfolge ist ebenso wichtig: In meinem Garten baue ich Kohl nicht öfter als alle vier Jahre am selben Standort an. Zwischendurch angebaute Nicht-Kreuzblütler unterbrechen den Zyklus vieler Kohlschädlinge recht effektiv.

Biologische Bekämpfungsmethoden

Ich setze gerne auf natürliche Gegenspieler: Schlupfwespen gegen Kohlweißlinge und Nematoden gegen Kohlfliegen haben sich bei mir bewährt. Bei starkem Befall greife ich zu Neem-Öl oder selbst angesetzter Brennnesseljauche. Diese natürlichen Mittel schonen die nützlichen Insekten im Garten. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Untersaaten wie Kapuzinerkresse oder Ringelblumen zwischen den Kohlpflanzen locken Schädlinge an und weg vom Kohl - eine Art natürliche Ablenkung.

Umgang mit Kohlhernie und anderen Kohlkrankheiten

Kohlhernie ist leider sehr hartnäckig, da die Sporen jahrelang im Boden überdauern können. Bei einem Befall entferne und vernichte ich befallene Pflanzen sofort. Das Kalken des Bodens zur Erhöhung des pH-Wertes hat sich als hilfreich erwiesen, um die Ausbreitung zu hemmen. Für gefährdete Standorte wähle ich mittlerweile resistente Sorten - das spart viel Ärger. Gegen Pilzkrankheiten wie Falschen Mehltau hilft vor allem eine gute Durchlüftung: Ich pflanze nicht zu eng und gieße morgens, damit die Blätter über den Tag abtrocknen können. Das macht es Pilzen schwer, Fuß zu fassen.

Erntezeit: Wenn der Kohl reif für den Korb ist

Die Erntezeit variiert bei Kohlgemüse stark. Frühkohl kann schon ab Juni auf den Tisch, während Winterkohl geduldig bis in den späten Herbst oder sogar Winter im Garten ausharrt. Bei den meisten Sorten zeigt ein fester, kompakter Kopf: Jetzt ist Erntezeit!

Wann welcher Kohl reif ist

Hier ein grober Fahrplan für die Ernte:

  • Blumenkohl: Nach 2-3 Monaten im Beet ist er meist soweit
  • Brokkoli: Etwa 3 Monate nach der Aussaat zeigen sich die ersten Röschen
  • Weißkohl: Je nach Sorte braucht er 3-5 Monate Geduld
  • Rotkohl: Mit 4-5 Monaten Reifezeit ein echter Langläufer
  • Grünkohl: Ab Herbst bis in den Winter hinein ein treuer Begleiter
  • Rosenkohl: Erst nach dem ersten Frost im Spätherbst schmeckt er am besten

So ernten Sie richtig

Vorsicht ist bei der Ernte geboten. Ein scharfes Messer ist Ihr bester Freund, um Köpfe oder Röschen sauber abzutrennen. Bei Blumenkohl und Brokkoli rate ich, die Blätter als natürlichen Schutzschild für die zarten Blüten zu belassen. Grünkohl und Rosenkohl sind wahre Langzeitlieferanten - hier können Sie nach und nach ernten, indem Sie zuerst die unteren Blätter bzw. Röschen pflücken.

Frisch bis in den Winter: Lagerung von Kohlgemüse

Viele Kohlsorten sind echte Dauerbrenner bei der Lagerung. Hier ein paar Tipps aus meiner Erfahrung:

  • Weiß- und Rotkohl: In kühlen, feuchten Kellern oder Erdmieten halten sie sich erstaunlich lange - oft mehrere Monate
  • Grünkohl: Frisch geerntet im Kühlschrank etwa eine Woche, eingefroren sogar monatelang
  • Blumenkohl und Brokkoli: Im Kühlschrank 3-5 Tage, eingefroren bis zu einem halben Jahr
  • Rosenkohl: Gekühlt bis zu 3 Wochen, an den Stängeln im Keller aufgehängt manchmal sogar länger

Für eine optimale Lagerung entferne ich immer beschädigte Blätter und verzichte aufs Waschen. Kühle Temperaturen um 0-4°C und hohe Luftfeuchtigkeit sind der Schlüssel zum Erfolg.

Kohlsorten im Porträt: Besonderheiten und Pflegetipps

Blumenkohl und Brokkoli: Die empfindlichen Schönheiten

Diese beiden Feinschmecker unter den Kohlsorten mögen es nährstoffreich und gleichmäßig feucht. Für makellos weiße Blumenkohlköpfe habe ich einen kleinen Trick: Sobald der Kopf etwa faustgroß ist, binde ich die inneren Blätter darüber zusammen. Das schützt vor Sonnenlicht und verhindert Verfärbungen. Bei Brokkoli lohnt es sich, nach der Ernte des Hauptkopfes noch etwas Geduld zu haben - oft bilden sich noch leckere kleine Seitensprossen.

Grünkohl und Rosenkohl: Die Winterharten

Diese beiden Sorten sind echte Frostspezialisten. Sie gewinnen sogar an Geschmack, wenn sie etwas Kälte abbekommen haben. Beim Rosenkohl habe ich gelernt, die Pflanzen zu stutzen, sobald sich die untersten Röschen gebildet haben. Einfach die Spitze entfernen - das fördert das Wachstum der Röschen. Grünkohl ist ein Dauerlieferant: Ich schneide nach und nach die unteren Blätter ab und habe so lange etwas davon.

Kohlrabi und Chinakohl: Die Kurzzeit-Bewohner

Kohlrabi ist ein bisschen wie ein verwöhntes Kind - er braucht regelmäßig Wasser, um zarte Knollen zu bilden. Ich ernte ihn, bevor er zu groß wird, sonst wird er leicht holzig. Chinakohl ist eher ein Herbstgemüse, das kühle Temperaturen liebt. Bei Hitze neigt er zum Schießen, also lieber erst später im Jahr anbauen.

Vom Garten auf den Teller: Kohlgemüse als Genuss

Kohl aus dem eigenen Garten zu ernten, ist für mich immer wieder ein besonderes Erlebnis. Zugegeben, von der Aussaat bis zur Ernte braucht es etwas Geduld und Pflege. Aber die Vielfalt der Sorten und die unzähligen Zubereitungsmöglichkeiten machen es zu einem lohnenden Abenteuer. Der Geschmack von frisch geerntetem Kohl ist einfach unvergleichlich - ganz zu schweigen von der Gewissheit, dass das Gemüse frei von Pestiziden ist und genau im richtigen Moment geerntet wurde.

Jede Kohlsorte hat ihren eigenen Charakter. Ich rate Ihnen, verschiedene Sorten und Anbaumethoden auszuprobieren. So finden Sie heraus, was in Ihrem Garten am besten gedeiht. Mit der richtigen Pflege und etwas Erfahrung werden Sie bald eine reiche Ernte einfahren. Also, packen Sie's an - Ihr eigenes Kohlparadies wartet schon darauf, entdeckt zu werden!

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