Große Vielfalt
Es gibt viele Sorten von Hülsenfrüchten, die sich für den Anbau im Garten eignen. Insbesondere Bohnen und Erbsen sind gleichermaßen beliebte Gemüsesorten für das heimische Beet und den Teller. Aufgrund der langen und ausgiebig genutzten Kulturzeit gibt es heute zahlreiche unterschiedliche Sorten, sodass sich für jeden Anspruch die richtige Pflanze finden lässt. An dieser Stelle soll eine Schnellübersicht dabei helfen, die unterschiedlichen Sorten rasch zu überblicken.
Bohnen
Buschbohnen
Buschbohnen sind eine niedrig und aufrecht wachsende Sorte von Bohnen, die im Gegensatz zu den meisten anderen Bohnensorten keine Kletterhilfe benötigen. Sie haben normalerweise flache Hülsen und sind schnellwachsend. Buschbohnen haben eine kurze Wachstumsperiode und sind eine gute Wahl für kleine Gärten oder Balkone.
Helmbohnen
Helmbohnen sind rankende bis kriechende Pflanzen, die entweder an einer Rankhilfe klettern oder als Bodendecker verwendet werden. Durch ihren üppigen Wuchs eignen sie sich für eine schnelle Begrünung, sind jedoch bei uns einjährig. Aufgrund ihrer Blüten und der intensiv gefärbten Schoten werden Helmbohnen in der Regel als Zierpflanze angebaut, dennoch können die aromatischen Bohnen gekocht auch verzehrt werden.
Prunkbohnen
Prunkbohnen sind eine weitere dekorative Sorte von Bohnen, die in verschiedenen Farben und Größen erhältlich sind. Sie klettern rasch und verzieren mit dichtem Grün und ihren hübschen Blüten Zäune, Spaliere oder Balkongeländer. Die großen, flachen Hülsen können stetig geerntet werden. Der Ertrag ich durch die lang gestreckte Erntezeit etwas geringer, dafür erstrahlen die Blüten den ganzen Sommer.
Puffbohnen
Puffbohnen (auch „dicke Bohnen“) sind eine Sorte von Bohnen, die für ihr großes, puffiges Korn bekannt ist. Sie haben meist dicke, fleischige Hülsen und sind perfekt an unsere Klimazone angepasst. Puffbohnen haben einen hohen krautigen Wuchs und benötigen keine Kletterhilfe. Sie eignen sich gleichermaßen für das Beet und für Pflanzkübel auf dem Balkon.
Sojabohnen
Sojabohnen sind eine sehr nahrhafte Hülsenfrucht und eine wichtige Quelle für pflanzliches Protein. Sie werden oft zu Tofu, Sojamilch und anderen Sojaprodukten verarbeitet. Der kommerzielle Anbau dieser Bohnensorte findet in wärmeren Klimazonen statt, dennoch können Sojabohnen mit etwas Geschick auch bei uns kultiviert werden.
Stangenbohnen
Stangenbohnen sind eine rankende Sorte von Bohnen, die Stützstäbe benötigen. Sie eignen sich ideal für unser Klima und gehören neben den Buschbohnen zu den beliebtesten Bohnensorten in heimischen Gärten. Stangenbohnen haben eine längere Wachstumsperiode als Buschbohnen, sind jedoch produktiver und können eine höhere Ernte liefern.
Erbsen
Markerbsen
Markerbsen sind vom Geschmack her leicht süß und insgesamt eher knackig. Es sind die typischen Erbsen von „Erbsen und Möhren“, die besonders bei Kindern sehr beliebt sind. Die Kletterpflanze benötigt eine Rankhilfe und kann im Beet oder im Kübel kultiviert werden. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich leicht in der Wuchshöhe, sodass für jede Bedingung eine passende Pflanze gefunden werden kann.
Schalerbsen
Schalerbsen haben einen hohen Stärkehegalt und sind daher weniger süß, aber dafür etwas mehlig. Es sind die typischen Erbsen für Suppen und Eintöpfe. Mit einer geeigneten Kletterhilfe lassen sich Schalerbsen sowohl im Beet als auch im Kübel kultivieren.
Zuckererbsen
Zuckererbsen verfügen über eine zarte Schote, die in der Regel vollständig gegessen wird, noch bevor die Erben darin ausgereift sind. Ihr Geschmack ist eher süß und mild. Die Kletterpflanze benötigt eine Rankhilfe und kann sowohl im Beet als auch im Kübel kultiviert werden.
Ansprüche und Standort
Alle Bohnen- und Erbsensorten lieben es sonnig und warm. An geschützten Standorten mit warmem Boden wachsen sie auch im Halbschatten, in der Regel ist jedoch ein sonniger Platz besser geeignet. Die Ansprüche an den Boden sind bei den meisten Sorten eher niedrig, sodass eine aufwendige Düngung meist nicht nötig ist.
Der Boden sollte insgesamt jedoch locker und tiefgründig sein, da die Wurzeln tief in die Erde reichen. Aus diesem Grunde ist es wichtig, auf ein ausreichend hohes Pflanzgefäß zu achten, wenn die Pflanzen in Kübeln kultiviert werden.Spätestens, wenn sich die Wurzeln über den Rand des Kübels legen, sollte ein größeres Gefäß gewählt und die Pflanze umgetopft werden. Die meisten Bohnen und Erbsen benötigen eine Kletterhilfe und wachsen rankend. Buschbohnen und Puffbohnen bilden eine Ausnahme, weswegen sie sich anbieten, wenn der Standort nicht zum klettern geeignet ist.
Stickstoff für den Boden
Erbsen und Bohnen sind sogenannte Stickstofffixierer, was bedeutet, dass sie in der Lage sind, Stickstoff aus der Luft in eine für Pflanzen verfügbare Form umzuwandeln. Dies geschieht durch eine Symbiose mit speziellen Bakterien, den sogenannten Rhizobien, die in den Wurzeln dieser Pflanzen leben. Die Rhizobien siedeln sich in speziellen Strukturen (Wurzelknöllchen) an und wandeln dort den Stickstoff aus der Luft in Ammoniumionen um, die von der Pflanze aufgenommen werden können. Durch diese Symbiose tragen Erbsen und Bohnen zur Erhöhung des Stickstoffgehalts im Boden bei, wovon auch andere Pflanzen profitieren können, die in der direkten Nachbarschaft oder als Folgekultur angebaut werden. Dieses Prinzip der Stickstofffixierung durch symbiotische Bakterien hat eine große Bedeutung für die natürliche Düngung, sodass auf den Einsatz von synthetischen Stickstoffdüngern verzichtet werden kann.
Im Garten kann der Effekt der Stickstofffixierung auf verschiedene Weise genutzt werden:
Fruchtwechsel
Fruchtwechsel ist eine wichtige Methode im Gartenbau, bei der die Anbauposition von Gemüse und anderen Pflanzen in jedem Jahr oder in jeder Saison rotiert. Es ist eine effektive Methode, um die Bodengesundheit zu erhalten, Schädlings- und Krankheitsprobleme zu minimieren und den Ertrag und die Qualität der Ernte zu steigern. Pflanzen Sie Erbsen oder Bohnen als Teil Ihres Fruchtwechselsystems, indem sie Folgekulturen anbauen, die einen erhöhten Stickstoffbedarf haben. Der Boden ist für diese Pflanzen nun optimal vorbereitet. Mögliche Folgekulturen sind unter anderem Kohlsorten, Karotten oder Erdbeeren.
Mischkultur
In einer optimalen Mischkultur unterstützen sich die Pflanzen im Gemüsebeet gegenseitig, sodass sich bei allen der Ertrag steigern lässt. Unterschiedliche Pflanzen können von der Bodenauflockerung und der Stickstoffbindung durch Erbsen und Bohnen profitieren und dabei gleichzeitig einen Betrag dazu leisten, dass es den Hülsenfrüchten bessert geht. So eignet sich schnell wachsender Salat oder Karotten, um in der Anfangsphase das Unkrautwachstum zu unterdrücken. Später sorgen diese Beetnachbarn für eine Beschattung des Bodens, sodass die Hülsenfrüchte nicht austrocknen. Andere gut geeignete Pflanzen für Mischkulturen mit Erbsen oder Bohnen sind unter anderem Dill, Fenchel, Gurken, Kohl oder Zucchini.
Gründüngung
Nachdem die Erbsen und Bohnen abgeerntet sind, können die verbliebenen Pflanzenteile zerkleinert und als Mulch in den Boden eingearbeitet werden, um auch die in der Pflanze enthaltenen Nährstoffe für die Folgebepflanzung nutzen zu können. Je feiner der Mulch ist, desto schneller können die Nährstoffe in den Boden übergehen. Warten Sie mindestens zwei Wochen, bevor Sie das Beet neu Bepflanzen. Bei einer Gründüngung im Herbst kann das Beet über den Winter ruhen.
Gesundes Gemüse
Hülsenfrüchte sind aufgrund ihrer zahlreichen gesundheitlichen Vorteile bekannt. Sie enthalten einen hohen Anteil an pflanzlichem Protein und sind reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern, die Darmgesundheit verbessern und das Risiko von chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs reduzieren können. Hülsenfrüchte haben einen niedrigen glykämischen Index, der dazu beitragen kann, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und Diabetes vorzubeugen. Sie sind auch reich an Mikronährstoffen wie Eisen, Zink und Magnesium, die für die Aufrechterhaltung der körperlichen Gesundheit und des Wohlbefindens wichtig sind. Insgesamt leisten Hülsenfrüchte einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden Ernährung.
Hülsenfrüchtesamen: Ein Leitfaden für den Anbau
Hülsenfrüchte gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und sind seit Tausenden von Jahren ein fester Bestandteil der menschlichen Ernährung. Mit einem hohen Eiweißgehalt, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, bieten sie eine nahrhafte und schmackhafte Ergänzung zu vielen Gerichten.
Sorten von Hülsenfrüchten
- Buschbohnen
- Stangenbohnen
- Prunkbohnen
- Puffbohnen
Es gibt verschiedene Sorten von Buschbohnen mit unterschiedlicher Farbe der Hülsen. Stangenbohnen, wie Schwertbohnen, haben flache, lange Hülsen und sind besonders fleischig und aromatisch. Prunkbohnen sind dekorativ und haben schöne Samen. Sie verschönern Zäune, Pergolen und Spaliere. Puffbohnen können früh im Jahr gesät werden und die jungen Bohnensamen werden verzehrt.
Anbau von Hülsenfrüchten
Der Anbau von Hülsenfrüchten ist einfach und erfordert keine speziellen Kenntnisse. Sie können im eigenen Garten oder Balkon angebaut werden, und die Samen sind leicht zu vermehren. Der glykämische Index von Hülsenfrüchten ist durch die komplexen Kohlenhydrate verhältnismäßig niedrig, und sie binden Luftstickstoff, was eine sanfte Stickstoffdüngung im Garten ermöglicht.
Tipp für den Anbau
Um Samen zu produzieren, müssen die Hülsen trocknen gelassen werden und die Samen hart werden. Hülsenfruchtsamen können in Gläsern oder Papiertüten bis zum nächsten Jahr aufbewahrt werden.