Kohlgemüse schützen: Krankheiten erkennen und behandeln

Kohlgemüse: Ein Garten voller Vielfalt und Herausforderungen

Kohlgemüse bereichert unsere Gärten nicht nur mit seiner erstaunlichen Vielfalt, sondern auch mit einer Fülle an Nährstoffen. Allerdings bringt der Anbau dieser faszinierenden Pflanzen, wie bei vielen Kulturen, seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich – insbesondere wenn es um Pflanzenkrankheiten geht.

Kohlgemüse-Kompendium: Gesundheit und Pflege im Fokus

  • Kohlhernie: Die Hauptbedrohung für unsere Kohlpflanzen
  • Adernschwärze: Warum Früherkennung so wichtig ist
  • Fruchtwechsel als bewährte Präventionsmaßnahme
  • Resistente Sorten: Eine vielversprechende Alternative
  • Biologische Bekämpfungsmethoden im Aufwind

Die Bedeutung von Kohlgemüse im Garten

Kohlgemüse ist in der Küche unglaublich vielseitig einsetzbar und dabei noch äußerst nährstoffreich. Von knackigem Brokkoli über zarten Blumenkohl bis hin zu kräftigem Grünkohl – jede Sorte bringt ihre eigenen besonderen Vorzüge mit sich. In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich die verschiedensten Kohlarten angebaut und bin immer wieder beeindruckt von ihrer Robustheit und ihrem erstaunlichen Ertrag.

Dennoch erfordert der Anbau von Kohlgemüse ein wachsames Auge und liebevolle Pflege. Besonders wichtig ist es, die Gesundheit der Pflanzen stets im Blick zu behalten, da Kohlgewächse leider für verschiedene Krankheiten anfällig sein können.

Überblick über häufige Krankheiten bei Kohlgemüse

Zu den Krankheiten, die unseren Kohlpflanzen am häufigsten zusetzen können, zählen:

  • Kohlhernie
  • Adernschwärze
  • Weißrost
  • Falscher Mehltau
  • Alternaria (auch bekannt als Blattfleckenkrankheit)

Jede dieser Krankheiten kann beträchtlichen Schaden anrichten und im schlimmsten Fall sogar zum kompletten Verlust der Ernte führen. Daher ist es unerlässlich, die Symptome frühzeitig zu erkennen und umgehend geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Kohlhernie: Eine ernsthafte Bedrohung für Kohlpflanzen

Symptome und Erscheinungsbild

Die Kohlhernie ist wahrlich eine gefürchtete Krankheit im Kohlanbau. Ich erinnere mich noch lebhaft an meine erste Begegnung mit ihr – es war wirklich beunruhigend! Die Pflanzen sahen zunächst völlig normal aus, doch als ich sie aus dem Boden zog, bot sich mir ein erschreckender Anblick: Die Wurzeln waren zu dicken, knollenartigen Gebilden angeschwollen.

Typische Symptome der Kohlhernie sind:

  • Welke und Vergilbung der Blätter, besonders bei warmem Wetter
  • Kümmerliches Wachstum der Pflanzen
  • Stark verdickte, keulenförmige Wurzeln
  • Bei fortgeschrittener Erkrankung: Leider oft das Absterben der ganzen Pflanze

Ursachen und Verbreitung

Der Übeltäter hinter der Kohlhernie ist ein Schleimpilz namens Plasmodiophora brassicae. Dieser hartnäckige Erreger kann jahrelang im Boden überdauern und fühlt sich in feuchten, sauren Böden besonders wohl. Die Verbreitung erfolgt hauptsächlich durch verseuchtes Pflanzgut, kontaminiertes Gießwasser oder verunreinigte Gartengeräte.

Prävention und Bekämpfung

Fruchtwechsel

Ein konsequenter Fruchtwechsel ist meiner Erfahrung nach das A und O bei der Vorbeugung gegen Kohlhernie. In meinem eigenen Garten baue ich Kohlgemüse nur alle 4-5 Jahre auf derselben Fläche an. In der Zwischenzeit kultiviere ich dort andere leckere Gemüsearten, die nicht zur Familie der Kreuzblütler gehören.

Bodenverbesserung

Da der Erreger saure Böden bevorzugt, hat sich eine regelmäßige Kalkung des Bodens als sehr sinnvoll erwiesen. Ich achte penibel darauf, den pH-Wert meines Gartenbodens im leicht alkalischen Bereich zwischen 7,0 und 7,5 zu halten. Zusätzlich sorge ich für eine gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden – das mögen die Kohlpflanzen gar nicht!

Resistente Sorten

Eine wirklich vielversprechende Möglichkeit, der Kohlhernie zu begegnen, ist der Anbau resistenter Sorten. In den letzten Jahren sind einige spannende Züchtungen auf den Markt gekommen, die eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen den Erreger aufweisen. Besonders bei Blumenkohl und Kohlrabi gibt es mittlerweile einige tolle Alternativen, die ich gerne ausprobiere.

Adernschwärze: Ein unterschätzter Feind

Erkennungsmerkmale

Die Adernschwärze ist eine tückische Krankheit, die oft übersehen wird, bis es leider zu spät ist. Die ersten Anzeichen sind recht unscheinbar:

  • Gelbliche Verfärbungen zwischen den Blattadern
  • V-förmige Vergilbungen am Blattrand
  • Schwarze Verfärbung der Blattadern
  • Bei starkem Befall: Absterben ganzer Blattpartien

Infektionswege

Der Verursacher der Adernschwärze, ein Bakterium namens Xanthomonas campestris pv. campestris, ist ein gerissener Gegner. Er dringt über Wunden in die Pflanze ein, oft über die Wurzeln oder über kleine Verletzungen an den Blättern. Besonders heimtückisch: Das Bakterium kann sogar über infiziertes Saatgut übertragen werden.

Vorbeugende Maßnahmen

Um der Adernschwärze einen Riegel vorzuschieben, setze ich auf folgende Strategien:

  • Verwendung von zertifiziertem, gesundem Saatgut
  • Regelmäßige, aufmerksame Kontrolle der Pflanzen auf erste Anzeichen
  • Sofortiges Entfernen befallener Pflanzenteile
  • Vorsichtiges Jäten und Hacken, um Verletzungen zu vermeiden
  • Peinlich genaue Hygiene im Garten, insbesondere beim Reinigen von Werkzeugen

Behandlungsmöglichkeiten

Ist die Adernschwärze einmal ausgebrochen, sind die Behandlungsmöglichkeiten leider begrenzt. In meinem Garten habe ich dennoch gute Erfahrungen mit folgenden Maßnahmen gemacht:

  • Sofortiges Entfernen und Vernichten befallener Pflanzen
  • Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln zur Erhöhung der Widerstandskraft
  • In schweren Fällen: Anwendung von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln auf Kupferbasis (aber nur nach sorgfältiger Rücksprache mit Fachberatern)

Durch konsequente Vorbeugung und schnelles Handeln bei den ersten Anzeichen lässt sich die Adernschwärze meist gut in Schach halten. Dennoch bleibt sie eine Herausforderung, die uns Kohlgärtner stets wachsam sein lässt. Aber genau das macht den Gemüseanbau ja auch so spannend, nicht wahr?

Weißrost bei Kohlgemüse: Ein heimtückischer Gast im Garten

Weißrost ist ein Pilz, der es besonders auf unser Kohlgemüse abgesehen hat. Als erfahrene Gärtnerin habe ich gelernt, dass frühzeitiges Erkennen und schnelles Handeln der Schlüssel zur Eindämmung dieser lästigen Krankheit sind.

Wie erkennt man Weißrost?

Achten Sie auf folgende Anzeichen:

  • Weiße bis cremefarbene, pustelartige Flecken auf der Blattunterseite - sie sehen aus wie kleine Pusteln
  • Gelbliche Verfärbungen auf der Blattoberseite, als ob jemand mit einem Pinsel darüber gefahren wäre
  • Bei starkem Befall vergilben die Blätter und sterben ab

Besonders die Jungpflanzen und zarten Blätter sind anfällig für diesen Pilz.

 

Wann fühlt sich Weißrost am wohlsten?

Der Pilz gedeiht unter folgenden Bedingungen besonders gut:

  • Hohe Luftfeuchtigkeit (über 70%) - er liebt es feucht!
  • Temperaturen zwischen 15 und 20 °C - nicht zu warm, nicht zu kalt
  • Enger Pflanzenabstand - je dichter, desto lieber
  • Stickstoffüberdüngung - zu viel des Guten schadet auch hier

Diese Faktoren schaffen ein regelrechtes Wohlfühlklima für den Pilz.

 

Wie können wir Weißrost vorbeugen?

In meinem Garten habe ich gute Erfahrungen mit folgenden Maßnahmen gemacht:

  • Wählen Sie resistente Kohlsorten - die trotzen dem Pilz besser
  • Geben Sie den Pflanzen Raum zum Atmen - ein ausreichender Abstand wirkt Wunder
  • Gießen Sie morgens - so können die Blätter tagsüber abtrocknen
  • Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort - Sauberkeit ist das A und O
  • Praktizieren Sie Fruchtfolge - der Pilz mag keine Abwechslung

Mit diesen Schritten machen wir es dem Weißrost deutlich schwerer, Fuß zu fassen.

 

Was tun, wenn der Weißrost zugeschlagen hat?

Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Befall kommen, hier meine Empfehlungen:

  • Probieren Sie es mit einer Backpulver-Lösung - 1 TL auf 1 L Wasser, auf die Pflanzen sprühen
  • In hartnäckigen Fällen: Greifen Sie zu zugelassenen Fungiziden, aber wirklich nur als letzte Option

Ich bevorzuge biologische Methoden - sie sind umweltfreundlicher und hinterlassen keine Rückstände auf unseren Lebensmitteln.

 

Falscher Mehltau - der Tarnkünstler unter den Pilzen

Der Falsche Mehltau ist ein weiterer Pilz, der unseren Kohlpflanzen das Leben schwer machen kann. Trotz seines Namens ist er nicht mit dem Echten Mehltau verwandt - ein echter Tarnkünstler also!

Wie zeigt sich der Falsche Mehltau?

Achten Sie auf diese Anzeichen:

  • Gelbliche bis bräunliche Flecken auf der Blattoberseite - wie herbstliche Verfärbungen
  • Grau-violetter, pelziger Belag auf der Blattunterseite - sieht aus wie ein feiner Flaum
  • Fortschreitende Vergilbung und Absterben der Blätter

Oft beginnt der Befall an den älteren Blättern und arbeitet sich dann vor.

 

Wann fühlt sich der Falsche Mehltau pudelwohl?

Dieser Pilz mag es:

  • Feucht - Luftfeuchtigkeit über 90% ist sein Paradies
  • Kühl bis mild - Temperaturen zwischen 10 und 20 °C sind ideal
  • Nass - längere Blattnässeperioden sind sein Eldorado
  • Eng - dichter Pflanzenbestand bietet perfekten Schutz

Unter diesen Bedingungen kann sich der Pilz rasant vermehren und ausbreiten.

 

Wie können wir dem Falschen Mehltau zuvorkommen?

Hier sind einige bewährte Methoden aus meinem Gärtnererfahrungsschatz:

  • Setzen Sie auf resistente oder tolerante Kohlsorten - die wehren sich besser
  • Sorgen Sie für gute Durchlüftung - genügend Abstand zwischen den Pflanzen ist wichtig
  • Vermeiden Sie Überkopfbewässerung - die Blätter sollten möglichst trocken bleiben
  • Räumen Sie gründlich auf - Erntereste sind potenzielle Verstecke für den Pilz
  • Wechseln Sie den Anbauort - Kohlgemüse mag Abwechslung

Mit diesen Maßnahmen erschweren wir es dem Pilz, sich häuslich niederzulassen.

 

Was tun, wenn der Falsche Mehltau schon da ist?

Wenn es trotz aller Vorsorge zu einem Befall kommt, hier meine Tipps:

  • Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort - aber Vorsicht, nicht auf den Kompost damit!
  • Spritzen Sie eine Lösung aus Magermilch und Wasser (1:9) auf die Pflanzen - ein alter Gärtnertrick
  • Bei hartnäckigem Befall: Greifen Sie zu zugelassenen Fungiziden - aber beachten Sie unbedingt die Wartezeit vor der Ernte

Die Magermilch-Methode ist übrigens ein kostengünstiger und umweltfreundlicher Ansatz, den ich gerne anwende.

 

Alternaria - der Übeltäter hinter den Blattflecken

Alternaria, auch als Blattfleckenkrankheit bekannt, ist ein weitverbreiteter Pilz, der unseren Kohlpflanzen ordentlich zusetzen kann. In meiner langjährigen Gartenerfahrung habe ich gelernt, dass man diesen Schädling nicht unterschätzen sollte.

Wie erkennt man Alternaria?

Halten Sie Ausschau nach folgenden Symptomen:

  • Rundliche, braune bis schwarze Flecken mit konzentrischen Ringen - wie kleine Zielscheiben
  • Gelber Hof um die Flecken - wie ein Heiligenschein
  • Bei starkem Befall: Die Flecken fließen zusammen und ganze Blätter sterben ab
  • Manchmal befällt der Pilz auch Stängel und Schoten

Die Flecken sind oft schon von Weitem zu erkennen und breiten sich erschreckend schnell aus.

 

Wie verbreitet sich Alternaria?

Dieser Pilz ist ein wahrer Überlebenskünstler und nutzt verschiedene Wege:

  • Seine Sporen lassen sich vom Wind verbreiten - wie Fallschirmspringer
  • Wasserspritzer bei Regen oder Bewässerung schleudern ihn umher
  • Er reist als blinder Passagier an Werkzeugen oder Kleidung
  • Überlebt an Pflanzenresten im Boden - quasi im Winterschlaf

Besonders in warmen, feuchten Perioden kann sich Alternaria rasant ausbreiten - wie ein Lauffeuer.

 

Wie können wir Alternaria in Schach halten?

Ein ganzheitlicher Ansatz hat sich in meinem Garten bewährt:

  • Verwenden Sie zertifiziertes, gesundes Saatgut - ein guter Start ist die halbe Miete
  • Setzen Sie auf resistente Sorten - die haben mehr Power gegen den Pilz
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung - zu viel Stickstoff macht die Pflanzen anfällig
  • Praktizieren Sie eine weite Fruchtfolge - mindestens 3-4 Jahre Pause für Kohl am gleichen Standort
  • Entfernen Sie Erntereste gründlich - keine Verstecke für den Pilz!
  • Fördern Sie die Bodengesundheit - Gründüngung und Kompost sind wahre Wundermittel

Diese Maßnahmen stärken unsere Pflanzen und machen es dem Pilz schwer, Fuß zu fassen.

 

Welche Mittel helfen gegen Alternaria?

Wenn alle Stricke reißen, können folgende Mittel helfen:

  • Kupferhaltige Präparate - im Ökolandbau zugelassen und oft wirksam
  • Pflanzenstärkungsmittel auf Basis von Algen oder Schachtelhalmextrakt - natürlich und effektiv
  • Bei hartnäckigem Befall: Zugelassene chemische Fungizide - aber wirklich nur als letzte Option

Ich persönlich schwöre auf Schachtelhalmbrühe - sie stärkt die Pflanzen und macht sie widerstandsfähiger gegen Pilzbefall. Ein echtes Multitalent im Garten!

 

Präventionsmaßnahmen für gesundes Kohlgemüse

Um Krankheiten bei Kohlgemüse vorzubeugen, gibt es einige grundlegende Maßnahmen, die sich in meinem Garten bewährt haben. Lassen Sie mich Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Strategien geben:

Den perfekten Standort finden

Die Wahl des richtigen Platzes ist entscheidend für vitale Kohlpflanzen. Suchen Sie eine sonnige bis halbschattige Stelle mit guter Luftzirkulation. Ein windgeschützter Ort kann die Verbreitung von Pilzsporen reduzieren. Vermeiden Sie unbedingt Staunässe – die ist der beste Nährboden für allerlei Krankheiten.

Bodenbearbeitung und Düngung

Ein gut vorbereiteter Boden ist das A und O für gesunde Pflanzen. Lockern Sie die Erde gründlich und arbeiten Sie reichlich organisches Material ein. Bei der Düngung gilt: Weniger ist oft mehr. Zu viel Stickstoff macht die Pflanzen anfällig für Krankheiten. Ich schwöre auf eine Mischung aus Kompost und organischem Volldünger.

Clevere Bewässerung

Die richtige Bewässerung ist das Um und Auf für robuste Kohlpflanzen. Gießen Sie möglichst bodennah und vermeiden Sie es, die Blätter zu befeuchten. Morgens zu gießen gibt den Pflanzen Zeit, über den Tag abzutrocknen. Tröpfchenbewässerung oder Gießkannen mit langen Tüllen sind ideal, um das Wasser gezielt an die Wurzeln zu bringen.

Sauberer Garten, gesunde Pflanzen

Ein aufgeräumter Garten hilft, Krankheiten vorzubeugen. Entfernen Sie regelmäßig welke oder kranke Pflanzenteile – aber Vorsicht, die gehören nicht auf den Kompost! Nach der Arbeit an kranken Pflanzen empfehle ich, die Gartengeräte gründlich zu reinigen. Am Ende der Saison ist es ratsam, alle Pflanzenreste zu entfernen, um den Krankheitserregern keinen Unterschlupf für den Winter zu bieten.

Biologische Methoden im Kampf gegen Schädlinge und Krankheiten

Sollten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Probleme auftauchen, gibt es verschiedene biologische Methoden, die ich gerne einsetze:

Nützlinge als natürliche Verbündete

Die Förderung von Nützlingen ist eine fantastische Methode, um Schädlinge auf natürliche Weise in Schach zu halten. Ich pflanze gerne Blumen wie Ringelblumen oder Kornblumen zwischen meine Kohlpflanzen. Diese locken nützliche Insekten an, die sich über die Schädlinge hermachen. Auch Nistkästen für Vögel haben sich bewährt – viele gefiederte Freunde lieben Raupen und andere Schädlinge zum Frühstück.

Natürliche Stärkungsmittel

Pflanzenstärkungsmittel können wahre Wunder bewirken. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Präparaten aus Ackerschachtelhalm oder Brennnesseljauche gemacht. Diese stärken die Abwehrkräfte der Pflanzen und machen sie widerstandsfähiger gegen Pilzerkrankungen. Allerdings ist hier die richtige Dosierung entscheidend – also immer schön nach Anleitung vorgehen!

Kompost – das schwarze Gold des Gartens

Gut verrotteter Kompost ist nicht nur ein hervorragender Dünger, sondern ein wahrer Alleskönner im Garten. Er fördert das Bodenleben und stärkt die Pflanzen von Grund auf. Ich arbeite regelmäßig Kompost in den Boden ein oder verwende ihn als Mulchschicht. Die darin enthaltenen Mikroorganismen sind wahre Superhelden im Kampf gegen pathogene Keime.

Mischkultur – Zusammen sind wir stark

Die richtige Kombination von Pflanzen kann Wunder bewirken. Ich habe großartige Erfahrungen mit Sellerie, Tomaten oder Kapuzinerkresse als Begleitpflanzen für Kohl gemacht. Ihre ätherischen Öle scheinen viele Schädlinge zu verwirren oder abzuschrecken. Mein persönlicher Favorit ist die Kombination von Kohl und Knoblauch – der intensive Geruch hält viele ungebetene Gäste fern.

Chemische Pflanzenschutzmittel – die letzte Option

Obwohl ich biologische Methoden bevorzuge, kann es Situationen geben, in denen chemische Mittel notwendig werden:

Wann greifen wir zur chemischen Keule?

Der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel sollte wirklich die allerletzte Option sein, wenn alles andere versagt hat. Sie können notwendig werden bei massivem Befall durch hartnäckige Schädlinge wie die Kohlfliege oder bei schweren Pilzerkrankungen, die die gesamte Ernte bedrohen. Mein Rat: Beobachten Sie Ihre Pflanzen genau und greifen Sie frühzeitig ein, bevor sich Probleme ausbreiten.

Die richtige Wahl treffen

Bei der Auswahl chemischer Pflanzenschutzmittel ist Vorsicht geboten. Ich empfehle, möglichst spezifische Mittel zu wählen, die gezielt gegen den vorhandenen Schädling oder die Krankheit wirken. Breitbandinsektizide sind meiner Meinung nach tabu – sie richten oft mehr Schaden als Nutzen an, indem sie auch die Guten erwischen. Holen Sie sich am besten Rat in Ihrem Gartencenter oder bei der lokalen Gartenbauberatung.

Sicherheit geht vor

Bei der Anwendung chemischer Mittel ist höchste Sorgfalt geboten. Lesen Sie die Gebrauchsanweisung genau und halten Sie sich strikt an die Dosierungsempfehlungen. Schutzkleidung wie Handschuhe und eine Atemschutzmaske sind Pflicht. Spritzen Sie nur bei windstillem Wetter und achten Sie darauf, dass keine Mittel in Gewässer gelangen. Nach der Anwendung heißt es: Hände waschen nicht vergessen!

Gesetzliche Vorgaben beachten

In Deutschland unterliegt der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln strengen gesetzlichen Regelungen. Viele Mittel, die früher frei erhältlich waren, sind heute für Hobbygärtner tabu. Beachten Sie unbedingt die Wartezeiten zwischen der letzten Anwendung und der Ernte. Reste und leere Behälter gehören in den Sondermüll – nicht in den Hausmüll oder gar in die Umwelt. Der Schutz von Bienen und anderen Bestäubern sollte bei der Anwendung immer oberste Priorität haben.

Mit diesen Maßnahmen und einem wachsamen Auge für Ihre Pflanzen können Sie viele Probleme im Kohlanbau vermeiden oder frühzeitig in den Griff bekommen. Ein gesunder Boden und robuste Pflanzen sind der Schlüssel zu einer reichen Kohlernte – und glauben Sie mir, es gibt nichts Befriedigenderes als die erste Ernte aus dem eigenen Garten!

Ein wachsames Auge auf unsere Kohlpflanzen

Als leidenschaftliche Gärtnerin weiß ich, dass regelmäßige Beobachtung der Schlüssel zu gesundem Kohlgemüse ist. Hier sind einige Aspekte, die ich Ihnen ans Herz legen möchte:

Regelmäßige Pflanzeninspektion

Ich empfehle, mindestens zweimal pro Woche einen genauen Blick auf Ihre Kohlpflanzen zu werfen. Suchen Sie nach Verfärbungen, Flecken oder ungewöhnlichen Strukturen an Blättern und Stängeln. Vergessen Sie dabei nicht die Blattunterseiten - dort verstecken sich oft die ersten Anzeichen von ungebetenen Gästen.

Frühe Warnzeichen erkennen

Je früher wir Probleme entdecken, desto besser können wir reagieren. Achten Sie besonders auf:

  • Gelbliche oder bräunliche Flecken auf den Blättern
  • Welke oder schlaffe Blätter
  • Verdickungen oder Auswüchse an Wurzeln oder Stängeln
  • Weißlichen Belag auf den Blattoberflächen

Wenn Ihnen etwas merkwürdig vorkommt, schauen Sie lieber einmal zu viel als zu wenig genau hin.

Dokumentation und Beobachtung

Ein einfaches Gartentagebuch kann wahre Wunder bewirken. Notieren Sie Auffälligkeiten mit Datum und betroffener Pflanze. So behalten Sie den Überblick und können Entwicklungen besser einschätzen. Fotos sind dabei äußerst hilfreich - ich mache sie regelmäßig, um Veränderungen zu verfolgen.

Wenn Krankheiten zuschlagen - was tun mit der Ernte?

Keine Panik, wenn Krankheiten auftreten - oft lässt sich noch einiges retten. Mit den richtigen Maßnahmen können wir das Beste aus der Situation machen.

Den richtigen Zeitpunkt erwischen

Sobald Sie erste Krankheitsanzeichen bemerken, sollten Sie mit der Ernte nicht zögern. Holen Sie befallene Pflanzen möglichst früh ein, solange der Großteil noch genießbar ist. Bei Brokkoli oder Blumenkohl können wir oft noch gesunde Teile retten, bevor sich die Krankheit ausbreitet.

Umgang mit kranken Pflanzen

Entfernen Sie stark befallene Pflanzenteile sofort und großzügig. Bitte werfen Sie diese nicht auf den Kompost - entsorgen Sie sie im Hausmüll, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Bei Kohlhernie müssen wir besonders vorsichtig sein und auch die Wurzeln komplett entfernen.

Lagerung und Haltbarkeit

Gesundes Kohlgemüse hält sich bei kühler Lagerung oft wochenlang. Bei Krankheitsbefall verkürzt sich die Haltbarkeit leider drastisch. Verarbeiten Sie betroffenes Gemüse zügig und achten Sie auf sorgfältige Reinigung. Im Zweifelsfall lieber etwas großzügiger wegschneiden - Sicherheit geht vor.

Resistente Kohlsorten - unsere Verbündeten im Garten

Die Auswahl krankheitsresistenter Sorten kann uns viele Probleme ersparen. Hier lohnt sich etwas Recherche bei der Planung.

Warum auf resistente Sorten setzen?

Resistente Kohlsorten bieten einige Vorteile:

  • Weniger Pflegeaufwand
  • Geringerer Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nötig
  • Höhere Erntesicherheit
  • Oft widerstandsfähiger gegenüber Wetterkapriolen

Allerdings sind resistente Sorten kein Allheilmittel. Auch sie können bei ungünstigen Bedingungen erkranken - wir sollten also wachsam bleiben.

Einige bewährte resistente Kohlgemüsesorten

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl resistenter Kohlsorten. Hier einige Beispiele, die sich in meinem Garten bewährt haben:

  • Blumenkohl 'Clapton F1': trotzt der Kohlhernie
  • Brokkoli 'Monclano F1': widersteht dem Falschen Mehltau
  • Wirsing 'Winterfürst 2': ein robuster Allrounder
  • Kohlrabi 'Korist F1': lässt sich vom Falschen Mehltau nicht beeindrucken

Bei der Sortenauswahl empfehle ich, auch auf regionale Empfehlungen zu achten. Manche Resistenzen wirken nur gegen bestimmte Erregerstämme, die in Ihrer Region vorkommen.

Tipps für den Anbau resistenter Sorten

Auch unsere robusten Freunde brauchen gute Pflege:

  • Achten Sie auf ausgewogene Düngung, Überdüngung ist kontraproduktiv
  • Halten Sie die Fruchtfolge ein, trotz Resistenz
  • Bei Mischkulturen auf geeignete Partner achten
  • Geben Sie den Pflanzen ausreichend Platz für gute Durchlüftung

Mit der richtigen Pflege entfalten resistente Sorten ihr volles Potential und belohnen uns mit gesunden, schmackhaften Ernten.

Gesundes Kohlgemüse - ein Genuss für Körper und Seele

Der Anbau von Kohlgemüse kann uns manchmal vor Herausforderungen stellen, aber mit dem richtigen Wissen und etwas Aufmerksamkeit lassen sich viele Probleme vermeiden oder zumindest gut managen. Regelmäßige Kontrollen, schnelles Handeln bei Problemen und die Wahl geeigneter Sorten sind dabei wichtige Bausteine. Vergessen Sie bei aller Vorsicht aber nicht die Freude am Gärtnern! Wenn Sie dann Ihren selbst gezogenen, knackigen und gesunden Kohl ernten, wissen Sie: Die Mühe hat sich gelohnt. In diesem Sinne: Guten Appetit und viel Freude mit Ihrem Kohlgemüse!

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