Paprika und Chili - Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Paprika und Chili: Vielfalt und Unterschiede im Garten

Paprika und Chili sind wahre Bereicherungen für unsere Küche und Gärten, nicht nur wegen ihrer Farbenvielfalt, sondern auch aufgrund ihrer geschmacklichen Nuancen. Doch worin unterscheiden sich diese eng verwandten Pflanzen eigentlich?

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Paprika und Chili gehören zur Gattung Capsicum
  • Der Hauptunterschied liegt im Schärfegrad, bedingt durch Capsaicin
  • Es gibt eine beeindruckende Vielfalt in Größe, Form und Farbe
  • Die Anbaumethoden ähneln sich, die Verwendung unterscheidet sich jedoch

Bedeutung von Paprika und Chili in Küche und Garten

Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Versuche mit Paprikapflanzen. Damals hatte ich keine Ahnung, wie vielseitig diese Früchte sein können. Heute weiß ich: Sie bereichern nicht nur unsere Gerichte mit ihren einzigartigen Aromen, sondern sind auch echte Blickfänger im Garten.

In der Küche lassen sich Paprika und Chili vielseitig einsetzen. Paprika überzeugt durch seine milde Süße und knackige Textur - ideal für Salate, Füllungen oder als Snack. Chilis hingegen bringen die würzige Schärfe in Saucen, Suppen und Marinaden. Beide sind reich an Vitaminen, besonders Vitamin C, und anderen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen.

Im Garten erweisen sich Paprika und Chili als relativ pflegeleichte Pflanzen. Sie gedeihen in Beeten, Kübeln oder sogar auf dem Balkon. Mit ihren bunten Früchten sind sie nicht nur nützlich, sondern auch dekorativ. Gerade für Hobbygärtner sind sie interessant, da es unzählige Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften gibt.

Kurze Geschichte und Herkunft

Die Wurzeln von Paprika und Chili reichen weit zurück. Beide stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wo sie schon vor über 7000 Jahren kultiviert wurden. Mit der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus fanden die Pflanzen ihren Weg nach Europa.

Interessanterweise wurden Chilis anfangs oft mit schwarzem Pfeffer verwechselt, was zur Bezeichnung 'Cayennepfeffer' führte. In Europa verbreiteten sich Paprika und Chili rasch. In Ungarn entwickelte sich die Paprika zum Nationalsymbol, während in Spanien die beliebte Pimentón-Gewürzpaprika entstand.

Heute werden Paprika und Chili weltweit angebaut. In Deutschland haben sie sich zu beliebten Gartenpflanzen entwickelt. Ich erinnere mich noch gut an meine Großmutter, die voller Stolz ihre ersten selbstgezogenen Paprika präsentierte - damals war das eine echte Sensation!

Botanische Klassifizierung

Gattung Capsicum

Botanisch betrachtet gehören Paprika und Chili zur Gattung Capsicum aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Diese Gattung umfasst etwa 30 Arten, von denen fünf domestiziert wurden. Alle Capsicum-Arten haben ihren Ursprung in der Neuen Welt.

Die Gattung Capsicum zeichnet sich durch einige gemeinsame Merkmale aus:

  • Blüten mit fünf Kronblättern, meist weiß oder lila
  • Früchte sind Beeren mit Samen
  • Vorkommen von Capsaicinoiden, besonders Capsaicin

Interessanterweise waren ursprünglich alle Capsicum-Arten scharf. Die milden Paprikasorten, wie wir sie heute kennen, sind das Ergebnis gezielter Züchtung.

Häufige Arten und Sorten

Capsicum annuum (Paprika und milde Chilis)

Capsicum annuum ist die am häufigsten kultivierte Art. Zu ihr gehören die meisten Paprikasorten, aber auch viele Chilisorten. Die Vielfalt ist beeindruckend:

  • Blockpaprika: Die klassischen, großen Gemüsepaprika
  • Spitzpaprika: Längliche, oft süßere Sorten
  • Jalapeños: Milde bis mittelscharf, beliebt in der mexikanischen Küche
  • Cayennepfeffer: Schlanke, scharfe Chilis

In meinem eigenen Garten baue ich jedes Jahr verschiedene C. annuum-Sorten an. Die Vielfalt an Formen und Farben fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

Capsicum chinense (scharfe Chilis)

Capsicum chinense umfasst einige der schärfsten Chilis der Welt. Trotz des irreführenden Namens stammt diese Art nicht aus China, sondern aus Südamerika. Bekannte Vertreter sind:

  • Habanero: Extrem scharf, mit fruchtigem Aroma
  • Scotch Bonnet: Sehr scharf, typisch für die karibische Küche
  • Ghost Pepper (Bhut Jolokia): Einer der schärfsten Chilis weltweit

Vorsicht beim Anbau dieser Sorten! Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Erlebnis mit Habaneros - die Schärfe hat mich völlig überrumpelt.

Andere relevante Arten

Neben C. annuum und C. chinense gibt es noch weitere interessante Capsicum-Arten:

  • Capsicum baccatum: Hierzu gehören die Aji-Chilis, beliebt in Südamerika
  • Capsicum frutescens: Bekanntester Vertreter ist der Tabasco-Chili
  • Capsicum pubescens: Die Rocoto-Chilis mit schwarzen Samen

Diese Arten sind bei uns weniger verbreitet, bieten aber spannende Möglichkeiten für experimentierfreudige Gärtner.

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Physische Unterschiede

Größe und Form

Paprika: Meist größer und blockförmig

Paprika zeichnen sich durch ihre Größe und Form aus. Die typischen Merkmale sind:

  • Größe: Oft 7-15 cm lang, manchmal sogar größer
  • Form: Meist blockförmig oder glockenförmig
  • Dicke Fruchtwand: Macht sie ideal zum Füllen

Natürlich gibt es Ausnahmen. Spitzpaprika sind länglich, und manche Sorten wie die Mini-Snackpaprika sind deutlich kleiner.

Chili: Oft kleiner und länglich

Chilis sind in der Regel kleiner als Paprika und haben eine andere Form:

  • Größe: Meist 2-15 cm lang, je nach Sorte
  • Form: Oft länglich und schmal, manchmal auch rund oder zipfelig
  • Dünnere Fruchtwand: Trocknen dadurch leichter

Die Vielfalt bei Chilis ist beeindruckend. Von winzigen, runden Chili-Beeren bis zu langen Cayenne-Chilis gibt es alle erdenklichen Formen.

Farbe und Reifeprozess

Sowohl Paprika als auch Chilis durchlaufen während der Reife einen faszinierenden Farbwechsel:

  • Unreif: Meist grün
  • Reif: Je nach Sorte rot, gelb, orange, lila oder sogar braun

Der Reifeprozess beeinflusst nicht nur die Farbe, sondern auch den Geschmack. Reife Früchte sind oft süßer und aromatischer. Bei Chilis nimmt mit der Reife auch die Schärfe zu.

In meinem Garten lasse ich die Früchte gerne nachreifen. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich die Farben langsam verändern.

Fruchtwand und innere Struktur

Die innere Struktur von Paprika und Chilis unterscheidet sich ebenfalls:

  • Paprika: Dicke Fruchtwand, große Hohlräume, weniger Samen
  • Chili: Dünnere Fruchtwand, kleinere Hohlräume, mehr Samen

Bei beiden Arten sitzen die meisten Capsaicinoide (die scharfen Stoffe) in der Plazenta, dem weißlichen Gewebe, das die Samen umgibt. Bei Chilis ist dieses Gewebe oft ausgeprägter.

Ein nützlicher Tipp aus meiner Erfahrung: Wenn man Chilis weniger scharf haben möchte, kann man die Plazenta und die Samen entfernen. Das reduziert die Schärfe erheblich.

Die Unterschiede in der inneren Struktur beeinflussen auch die Verwendung. Die dicke Fruchtwand der Paprika macht sie ideal zum Füllen oder Grillen, während Chilis sich gut zum Trocknen oder Mahlen eignen.

Schärfe und Geschmack: Der feine Unterschied zwischen Paprika und Chili

Wenn wir von Paprika und Chili sprechen, denken die meisten zuerst an den Unterschied in der Schärfe. Doch es steckt weitaus mehr dahinter, was diese beiden Früchte voneinander abgrenzt.

Capsaicin: Der Feuerteufel in Chilis

Das Capsaicin ist der Hauptverantwortliche für die Schärfe in Chilis. Dieses faszinierende Alkaloid findet sich überwiegend in Chilis und sorgt für das typische Brennen auf der Zunge. Ein interessanter Fakt am Rande: Vögel nehmen Capsaicin gar nicht wahr - vermutlich eine clevere Strategie der Pflanze zur Samenverbreitung.

Die Scoville-Skala: Wenn Schärfe messbar wird

Um die Schärfe von Chilis zu messen, greifen wir zur Scoville-Skala. Sie reicht von 0 für die mildeste Paprika bis hin zu über 2 Millionen Einheiten für die feurigsten Chilis. Zum Vergleich: Ein Jalapeño, den viele schon als recht scharf empfinden, liegt bei etwa 2.500 bis 8.000 Scoville-Einheiten. Da wird einem schon beim Lesen warm ums Herz!

Geschmacksprofile: Eine Welt voller Aromen

Paprika und Chili unterscheiden sich nicht nur in der Schärfe, sondern auch in ihren Geschmacksprofilen:

  • Paprika: Tendiert von süßlich bis leicht bitter, oft mit einer frischen, grünen Note. Perfekt für Salate oder als knackiger Snack.
  • Chili: Überrascht mit einem komplexeren Profil, häufig gesellen sich fruchtige oder rauchige Noten zur Schärfe. Ideal für Liebhaber intensiver Geschmackserlebnisse.

Anbau und Pflege: Der Weg zur perfekten Paprika und zum feurigen Chili

Klimatische Anforderungen

Sowohl Paprika als auch Chili sind echte Sonnenanbeter. Für den Freilandanbau sollten die Nachttemperaturen nicht unter 12°C fallen. In kühleren Regionen empfiehlt sich der Anbau im Gewächshaus oder auf der Fensterbank. Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Versuche - die Pflanzen auf der Fensterbank haben mich ständig angegrinst!

Boden und Düngung

Ein lockerer, humusreicher Boden ist der Traum jeder Paprika- und Chilipflanze. Vor der Pflanzung lohnt es sich, den Boden mit reifem Kompost anzureichern. Während des Wachstums freuen sich beide über regelmäßige Düngung mit einem kaliumbetonten Dünger. Das ist wie ein Energydrink für die Pflanzen!

Aussaat und Pflanzung

Die Aussaat startet idealerweise im Februar oder März auf der Fensterbank. Nach den Eisheiligen dürfen die Jungpflanzen dann ins Freiland oder Gewächshaus umziehen. Beim Pflanzen sollte man Paprika etwa 40x40 cm und Chilis 30x30 cm Platz gönnen. Sie brauchen ihren persönlichen Freiraum, ganz wie wir Menschen.

Pflege während der Wachstumsphase

Regelmäßiges Gießen ist das A und O, aber Vorsicht vor Staunässe - die mögen unsere Pflanzen gar nicht. Bei Paprika empfiehlt sich ein Ausgeizen der Seitentriebe, während Chilis oft buschiger wachsen dürfen. Beide sind dankbar für ein Stützgerüst für ihre schweren Früchte. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sie sich entwickeln und ihre Früchte bilden.

Ernte und Nachreifung

Die Ernte beginnt je nach Sorte etwa 2-3 Monate nach der Pflanzung. Paprika können grün geerntet oder bis zur Vollreife am Strauch belassen werden. Chilis lassen sich auch unreif ernten und nachreifen. Es ist jedes Mal wieder ein besonderer Moment, wenn man die ersten reifen Früchte pflücken kann!

Häufige Krankheiten und Schädlinge: Die ungebetenen Gäste

Typische Herausforderungen

Leider gibt es einige Quälgeister, die unseren Paprika und Chilis das Leben schwer machen können:

  • Blattläuse: Diese kleinen Biester saugen an jungen Trieben und Blättern
  • Spinnmilben: Besonders bei trockener, warmer Witterung fühlen sie sich wohl
  • Grauschimmel: Tritt gerne bei hoher Luftfeuchtigkeit auf
  • Fruchtfäule: Oft eine Folge von Calciummangel - ein echtes Ärgernis!

Vorbeugung und biologischer Pflanzenschutz

Zur Krankheitsvorbeugung ist gute Gartenhygiene das halbe Leben. Regelmäßiges Entfernen welker Blätter und luftige Pflanzung helfen ungemein. Bei Befall können natürliche Gegenspieler wie Marienkäfer gegen Blattläuse eingesetzt werden. Nützlinge wie Schlupfwespen unterstützen das ökologische Gleichgewicht. Es ist erstaunlich zu sehen, wie diese kleinen Helfer unseren Garten im Gleichgewicht halten.

Am Ende des Tages gilt: Gesunde und vitale Pflanzen sind einfach widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Mit der richtigen Pflege und einem wachsamen Auge steht einer reichen Ernte an Paprika und Chili nichts im Wege. Und glauben Sie mir, es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als die ersten selbstgezogenen Früchte zu ernten und zu genießen!

Verwendung von Paprika und Chili in der Küche

Die Vielfalt von Paprika und Chili in der Küche ist wirklich beeindruckend. Jedes Mal, wenn ich mit diesen Früchten koche, entdecke ich neue Möglichkeiten, sie einzusetzen.

Paprika: Ein Gemüse voller Überraschungen

Paprika ist in meiner Küche nicht mehr wegzudenken. Hier einige meiner Lieblingsverwendungen:

  • Roh in Salaten: Nichts schlägt die Frische einer knackigen Paprika im Salat. Die Kombination verschiedener Farben macht nicht nur optisch etwas her, sondern bringt auch unterschiedliche Geschmacksnuancen ins Spiel.
  • Gebraten oder gegrillt: Beim Erhitzen entwickelt Paprika ein wunderbar süßliches Aroma. Ein Tipp aus meiner Erfahrung: Nach dem Grillen die Haut abziehen - das intensiviert den Geschmack ungemein.
  • Gefüllt und überbacken: Gefüllte Paprika sind bei uns zuhause ein Dauerbrenner. Ob mit Hackfleisch, Reis oder vegetarischer Füllung - die Möglichkeiten sind schier endlos.

Chili: Mehr als nur Schärfe

Chilis bringen nicht nur Feuer in die Küche, sondern auch eine Fülle von Aromen:

  • Frisch in Saucen und Dips: Ein paar fein gehackte frische Chilis können Salsas und Dips komplett verwandeln. Dabei lässt sich die Schärfe wunderbar dosieren - von mild bis feurig.
  • Getrocknet und gemahlen: Getrocknete Chilis mahle ich gerne selbst zu Pulver. Das Aroma ist einfach intensiver als bei gekauftem Chilipulver und hält sich erstaunlich lange.
  • Eingelegte Chilis: Eine großartige Möglichkeit, die Ernte haltbar zu machen. In Öl oder Essig eingelegt, passen sie hervorragend zu Antipasti oder verleihen Sandwiches eine pikante Note.

Ein wichtiger Hinweis aus eigener Erfahrung: Beim Verarbeiten von Chilis unbedingt Handschuhe tragen! Ich habe einmal den Fehler gemacht, ohne Handschuhe zu arbeiten - das brennende Gefühl in den Augen werde ich so schnell nicht vergessen.

Gesundheitliche Aspekte von Paprika und Chili

Neben ihrem fantastischen Geschmack haben Paprika und Chili auch einiges für unsere Gesundheit zu bieten.

Nährwerte: Kleine Kraftpakete

Beide sind echte Nährstoffbomben bei wenig Kalorien:

  • Paprika: Ein wahres Vitaminwunder, besonders reich an Vitamin C und A. Mit nur etwa 20-30 Kalorien pro 100g ein idealer Snack für figurbewusste Genießer.
  • Chili: Ähnlich nährstoffreich wie Paprika, aber mit dem Extra-Kick Capsaicin. 100g frische Chilis bringen es auf etwa 40 Kalorien.

Vitamin C: Mehr als man denkt

Es überrascht viele, aber Paprika, insbesondere die rote Variante, enthält mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte. Ein mittelgroßer roter Paprika kann tatsächlich den Tagesbedarf an Vitamin C decken - das finde ich immer wieder faszinierend.

Antioxidantien: Schutzschild für den Körper

Sowohl Paprika als auch Chili sind reich an Antioxidantien. Diese Stoffe helfen unserem Körper, sich gegen schädliche Einflüsse zu wehren. Regelmäßiger Verzehr könnte sogar das Risiko für bestimmte chronische Erkrankungen senken - ein guter Grund, öfter mal zuzugreifen!

Capsaicin: Das feurige Multitalent

Das Capsaicin in Chilis ist nicht nur für die Schärfe verantwortlich, sondern hat auch einige interessante gesundheitliche Eigenschaften:

  • Schmerzlinderung: In manchen Schmerzcremes wird Capsaicin verwendet, da es die Schmerzweiterleitung hemmen kann.
  • Stoffwechsel-Boost: Es gibt Hinweise darauf, dass Capsaicin den Stoffwechsel ankurbeln kann - vielleicht ein Grund, warum ich nach scharfem Essen immer das Gefühl habe, zu "glühen".
  • Entzündungshemmend: Einige Studien deuten auf eine entzündungshemmende Wirkung hin - spannend für die Forschung.

Allerdings sollte man es mit der Schärfe nicht übertreiben, besonders wenn man einen empfindlichen Magen hat. Wie so oft macht die Dosis das Gift - oder in diesem Fall die Medizin.

Insgesamt sind Paprika und Chili wahre Allrounder in der Küche und können einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu idealen Zutaten für eine abwechslungsreiche und nährstoffreiche Kost. In meinem Garten haben sie jedenfalls einen Ehrenplatz!

Paprika und Chili: Eine Zuchtgeschichte voller Überraschungen

Die Welt der Paprika und Chilis ist wirklich faszinierend. In meinen Jahren als Gärtnerin habe ich miterlebt, wie sich die Sortenvielfalt stetig erweitert hat. Es gibt mittlerweile für jeden Geschmack und jede Gartensituation die passende Variante.

Bewährte Klassiker im Gemüsebeet

Viele der altbewährten Sorten haben sich bis heute gehalten, und das aus gutem Grund. Die 'California Wonder' zum Beispiel, eine klassische Blockpaprika, ist nach wie vor beliebt. Ihre dickfleischigen Früchte sind einfach perfekt zum Füllen. Bei den Chilis hat sich die 'Jalapeño' als echter Dauerbrenner erwiesen. In meinem eigenen Garten habe ich eine besondere Vorliebe für die 'Ungarische Gelbe Wachspaprika' entwickelt. Sie ist nicht nur robust, sondern hat auch einen angenehm milden Geschmack, der selbst Schärfe-Muffel überzeugt.

Moderne Züchtungen: Zwischen Ertrag und Geschmack

Die Pflanzenzüchtung hat in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. Moderne F1-Hybriden versprechen hohe Erträge, bessere Krankheitsresistenzen und längere Haltbarkeit. Die Paprikasorte 'Mavras F1' zum Beispiel trotzt verschiedenen Viruskrankheiten. Bei den Chilis hat die 'Bhut Jolokia' für Furore gesorgt - sie ist so scharf, dass man beim Anbau wirklich vorsichtig sein muss. Ich erinnere mich noch gut an mein erstes Mal mit dieser Sorte - das war eine feurige Überraschung!

Kleine Gärten, große Ernte

Für uns Hobbygärtner mit begrenztem Platz gibt es inzwischen tolle kompakte Sorten. Die 'Snackpaprika Lubega Red' ist da ein echter Geheimtipp. Sie bildet viele kleine, süße Früchte an buschigen Pflanzen - ideal für Töpfe oder kleine Beete. Auch bei den Chilis hat sich einiges getan. Die 'Basket of Fire' zum Beispiel macht sich hervorragend auf Balkon oder Terrasse. Es ist erstaunlich, wie viel Ertrag man selbst auf kleinstem Raum erzielen kann.

Paprika und Chili im Hobbygarten: Tipps aus der Praxis

Nach Jahren des Experimentierens kann ich sagen: Der Anbau von Paprika und Chili im eigenen Garten ist eine dankbare Aufgabe. Mit ein paar Tricks gelingt es auch Anfängern, eine reiche Ernte einzufahren.

Der richtige Standort ist die halbe Miete

Paprika und Chili sind echte Sonnenkinder. Sie brauchen einen geschützten, warmen Platz. Pro Pflanze sollte man etwa 40x40 cm einplanen - sie mögen es nicht, wenn man sie zu eng setzt. In Gegenden mit kühlerem Klima empfehle ich den Anbau im Gewächshaus oder Folientunnel. Wer keinen Garten hat, kann durchaus auch mit größeren Töpfen oder Kübeln auf der Terrasse erfolgreich sein. Ich selbst ziehe einige Pflanzen in Kübeln, die ich bei Bedarf in die Sonne rollen kann.

Gute Nachbarschaft im Beet

Paprika und Chili sind recht umgängliche Pflanzen. Sie vertragen sich gut mit vielen anderen Gemüsearten und Kräutern. Besonders gut harmonieren sie mit Tomaten, Möhren oder Basilikum. Von Fenchel, Bohnen und Erbsen sollten Sie dagegen Abstand halten - das gibt nur Stress im Beet. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine gute Mischkultur nicht nur platzsparend ist, sondern auch das Auftreten von Schädlingen reduziert.

Der Weg zur reichen Ernte

Regelmäßiges Gießen und Düngen sind das A und O für gutes Wachstum und reiche Ernte. Ein Mulch aus Grasschnitt oder Stroh hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Bei Paprika habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, die ersten Blüten zu entfernen. Das fördert die Verzweigung und somit den späteren Ertrag. Bei Chilis bin ich mit dem Gießen anfangs etwas zurückhaltender - das fördert die Schärfe. Die Ernte ist dann der spannendste Teil: Je nach Sorte und gewünschtem Reifegrad können Sie die Früchte nach und nach pflücken.

Ein Ausblick in die Zukunft

Die Vielfalt an Paprika- und Chilisorten ist wirklich beeindruckend, und es kommt immer noch Neues dazu. Züchter arbeiten an noch kompakteren Sorten für den Balkonanbau und an Paprika und Chilis mit besonders hohem Vitamin C-Gehalt. Gleichzeitig werden alte, fast vergessene Sorten wiederentdeckt. Ich bin schon sehr gespannt, was die Zukunft noch bringen wird.

Ob klassische Blockpaprika oder ausgefallene Chili-Sorten - der Anbau dieser vielseitigen Früchte wird uns Garten- und Küchenliebhaber sicher noch lange begeistern. In meinem Garten haben sie jedenfalls einen festen Platz, und ich freue mich jedes Jahr aufs Neue auf die Ernte und die kulinarischen Möglichkeiten, die sie bietet.

Tags: Paprika
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Was ist der grundlegende Unterschied zwischen Paprika und Chili?
    Der grundlegende Unterschied zwischen Paprika und Chili liegt im Schärfegrad, der durch den Capsaicin-Gehalt bestimmt wird. Botanisch gehören beide zur gleichen Gattung Capsicum und sind eng miteinander verwandt. Paprika sind durch Züchtung entstanden und enthalten praktisch kein Capsaicin, wodurch sie mild und süßlich schmecken. Chilis hingegen besitzen hohe Capsaicin-Konzentrationen, die für die charakteristische Schärfe sorgen. Physisch unterscheiden sie sich oft in Größe und Form: Paprika sind meist größer und blockförmig mit dickerer Fruchtwand, während Chilis tendenziell kleiner und länglicher sind. Interessant ist, dass ursprünglich alle Capsicum-Arten scharf waren - die milden Paprikasorten sind das Ergebnis gezielter Züchtung über Jahrhunderte.
  2. Wie wird die Schärfe von Chilis auf der Scoville-Skala gemessen?
    Die Scoville-Skala misst die Schärfe von Chilis in Scoville Heat Units (SHU) und reicht von 0 für milde Paprika bis über 2 Millionen für die schärfsten Chilis weltweit. Entwickelt wurde diese Skala 1912 von Wilbur Scoville. Zum Vergleich: Gemüsepaprika haben 0 SHU, Jalapeños liegen bei 2.500-8.000 SHU, während extrem scharfe Sorten wie die Ghost Pepper (Bhut Jolokia) über 1 Million SHU erreichen können. Die Messung erfolgt heute meist durch chemische Analyse des Capsaicin-Gehalts, früher durch Geschmackstests mit Probanden. Der Schärfegrad hängt von verschiedenen Faktoren ab: Sorte, Reifegrad, Anbaubedingungen und sogar Stressfaktoren wie Trockenheit können die Capsaicin-Produktion beeinflussen.
  3. Welche botanische Gattung umfasst sowohl Paprika als auch Chili?
    Sowohl Paprika als auch Chili gehören zur botanischen Gattung Capsicum aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Diese Gattung umfasst etwa 30 Arten, von denen fünf domestiziert wurden und alle ihren Ursprung in der Neuen Welt haben. Die wichtigsten kultivierten Arten sind Capsicum annuum (die häufigste Art mit den meisten Paprika- und milden Chilisorten), Capsicum chinense (sehr scharfe Chilis wie Habanero), Capsicum frutescens (Tabasco-Chilis), Capsicum baccatum (Aji-Chilis) und Capsicum pubescens (Rocoto-Chilis). Alle Capsicum-Arten teilen gemeinsame Merkmale: fünfblättrige Blüten in weiß oder lila, beerenförmige Früchte mit Samen und das Vorkommen von Capsaicinoiden. Die Vielfalt innerhalb der Gattung ist beeindruckend - von milden Blockpaprika bis zu extrem scharfen Superhot-Chilis.
  4. Welche persönlichen Gartenerfahrungen werden im Artikel über Paprika und Chili geteilt?
    Im Artikel werden verschiedene persönliche Gartenerfahrungen geteilt, die die Entwicklung von einem Anfänger zum erfahrenen Paprika- und Chili-Gärtner zeigen. Der Autor erinnert sich an seine ersten Versuche mit Paprikapflanzen, als er noch keine Ahnung von der Vielfalt dieser Früchte hatte. Besonders eindrucksvoll war die Begegnung mit Habaneros, deren extreme Schärfe ihn völlig überrumpelte. Eine prägende Erinnerung ist auch die Großmutter, die stolz ihre ersten selbstgezogenen Paprika präsentierte - damals noch eine echte Sensation. Praktische Erfahrungen werden ebenfalls geteilt: der Fehler, ohne Handschuhe Chilis zu verarbeiten und das brennende Gefühl in den Augen nicht zu vergessen. Positive Erlebnisse umfassen die Faszination über die Farbveränderungen beim Reifeprozess und die Begeisterung über die jährlich wachsende Sortenvielfalt im eigenen Garten.
  5. Wie unterscheiden sich die historischen Entwicklungen von Paprika und Chili in Europa?
    Die historischen Entwicklungen von Paprika und Chili in Europa nach ihrer Einführung durch Kolumbus verliefen interessant unterschiedlich. Zunächst wurden Chilis oft mit schwarzem Pfeffer verwechselt, was zur irreführenden Bezeichnung 'Cayennepfeffer' führte. In verschiedenen europäischen Regionen entwickelten sich dann unterschiedliche Präferenzen: In Ungarn wurde die Paprika zum Nationalsymbol und entwickelte sich zu einem zentralen Element der ungarischen Küche, wobei sowohl milde als auch scharfe Varianten kultiviert wurden. Spanien konzentriierte sich auf die Entwicklung der berühmten Pimentón-Gewürzpaprika, die durch spezielle Trocknungs- und Räucherverfahren ihren charakteristischen Geschmack erhielt. Während Chilis in südeuropäischen Ländern wegen des wärmeren Klimas besser gediehen, etablierten sich Paprika auch in kühleren Regionen. Heute sind beide in ganz Europa verbreitet, wobei jede Region ihre eigenen Sorten und Verwendungsarten entwickelt hat.
  6. Worin unterscheiden sich Capsicum annuum und Capsicum chinense?
    Capsicum annuum und Capsicum chinense sind zwei der wichtigsten domestizierten Capsicum-Arten, die sich in mehreren Aspekten deutlich unterscheiden. Capsicum annuum ist die am häufigsten kultivierte Art und umfasst sowohl die meisten Paprikasorten als auch viele mildere Chilisorten wie Jalapeños, Cayennepfeffer und Blockpaprika. Diese Art zeichnet sich durch eine große Formenvielfalt aus - von großen Gemüsepaprika bis zu schlanken scharfen Chilis. Capsicum chinense hingegen, dessen irreführender Name nicht auf die Herkunft aus China, sondern aus Südamerika hinweist, umfasst hauptsächlich sehr scharfe bis extrem scharfe Chilis. Zu dieser Art gehören berühmte Superhot-Chilis wie Habanero, Scotch Bonnet und Ghost Pepper (Bhut Jolokia). C. chinense-Sorten haben oft einen charakteristisch fruchtigen Geschmack neben ihrer intensiven Schärfe und erreichen deutlich höhere Scoville-Werte als die meisten C. annuum-Sorten.
  7. Was unterscheidet Jalapeño von Habanero in Bezug auf Schärfe und Herkunft?
    Jalapeño und Habanero unterscheiden sich erheblich in Schärfe und Herkunft, obwohl beide zu beliebten Chilisorten gehören. Der Jalapeño gehört zur Art Capsicum annuum und erreicht auf der Scoville-Skala etwa 2.500-8.000 SHU, was ihn zu einer mild bis mittelscharf eingestuften Chilisorte macht. Ursprünglich stammt er aus Mexiko, genauer aus der Region um Xalapa (daher der Name), und ist ein Grundpfeiler der mexikanischen Küche. Habaneros hingegen gehören zur Art Capsicum chinense und sind mit 100.000-350.000 SHU deutlich schärfer - das ist etwa 12-40 Mal schärfer als Jalapeños. Sie stammen ursprünglich aus dem Amazonasbecken, sind aber besonders in der karibischen Küche verbreitet. Habaneros zeichnen sich neben ihrer extremen Schärfe durch ihr charakteristisch fruchtiges Aroma aus, während Jalapeños einen eher erdigen, grünen Geschmack haben. In der Verwendung sind Jalapeños vielseitiger einsetzbar, da ihre mildere Schärfe mehr Menschen anspricht.
  8. Welche besonderen Eigenschaften haben Nachtschattengewächse wie Paprika und Chili?
    Nachtschattengewächse (Solanaceae) wie Paprika und Chili besitzen mehrere charakteristische Eigenschaften, die sie als Familie auszeichnen. Typisch sind die fünfzähligen Blüten mit verwachsenen Kronblättern, meist in weiß oder violett. Die Früchte sind botanisch gesehen Beeren mit Samen im Inneren. Ein besonderes Merkmal der Capsicum-Vertreter ist das Vorkommen von Capsaicinoiden, speziell Capsaicin, das für die Schärfe verantwortlich ist. Diese Alkaloide dienen vermutlich als Schutz vor Säugetieren, während Vögel sie nicht wahrnehmen können - eine clevere evolutionäre Strategie zur optimalen Samenverbreitung. Nachtschattengewächse enthalten oft verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe und sind meist wärmeliebende Pflanzen. Interessant ist, dass zu dieser Familie auch andere Küchen- und Nutzpflanzen wie Tomaten, Kartoffeln und Auberginen gehören, aber auch giftige Arten wie Tollkirsche und Stechapfel.
  9. Wo kann man hochwertige Paprikasamen für den Hobbygarten kaufen?
    Hochwertige Paprikasamen für den Hobbygarten erhalten Sie am besten bei spezialisierten Gartenfachhändlern, die sich auf Qualitätssaatgut spezialisiert haben. Seriöse Anbieter wie samen.de bieten eine breite Auswahl an bewährten und neuen Paprikasorten mit detaillierten Anbauhinweisen und Qualitätsgarantie. Achten Sie beim Kauf auf wichtige Qualitätskriterien: hohe Keimfähigkeit, sortenreine Saat und aussagekräftige Sortenbeschreibungen. Besonders empfehlenswert sind samenfeste Sorten, da Sie aus diesen eigenes Saatgut gewinnen können. Für Anfänger eignen sich robuste Standardsorten wie 'California Wonder' oder 'Yolo Wonder', während erfahrene Gärtner mit besonderen Sorten wie der 'Ungarischen Gelben Wachspaprika' experimentieren können. Online-Gartenshops bieten oft den Vorteil größerer Sortenvielfalt und detaillierter Produktinformationen. Lokale Gärtnereien haben dagegen den Vorteil regionaler Beratung und klimaangepasster Sortenwahl.
  10. Welche Chilisamen eignen sich am besten für Anfänger im Gartenbau?
    Für Anfänger im Chiliaanbau empfehlen sich zunächst mildere und pflegeleichtere Sorten, die verzeihen, wenn nicht alles perfekt läuft. Ideale Einsteigersorten sind Jalapeños (Capsicum annuum), die mit 2.500-8.000 Scoville-Einheiten angenehm scharf, aber nicht überfordernd sind. Auch Cayennepfeffer und ungarische Wachschilis sind dankbare Anfängersorten. Fachkundige Gartenhändler wie samen.de beraten gerne bei der Sortenwahl und bieten oft spezielle Anfänger-Sets an. Wichtig für Einsteiger: Wählen Sie Sorten mit kurzer Reifezeit und hoher Krankheitsresistenz. Kompakte Sorten wie 'Basket of Fire' eignen sich auch für den Balkonanbau. Vermeiden Sie als Anfänger extreme Superhot-Chilis wie Habaneros oder Ghost Pepper - diese benötigen mehr Erfahrung im Umgang. Beginnen Sie mit 2-3 verschiedenen Sorten, um Erfahrungen zu sammeln. Achten Sie auf ausführliche Anbauanleitungen und starten Sie mit der Aussaat im Februar/März auf der Fensterbank.
  11. Wie beeinflusst Capsaicin die Schmerzwahrnehmung und den Stoffwechsel?
    Capsaicin, der scharfe Wirkstoff in Chilis, beeinflusst sowohl die Schmerzwahrnehmung als auch den Stoffwechsel auf faszinierende Weise. Bei der Schmerzwahrnehmung bindet Capsaicin an spezielle Rezeptoren (TRPV1) in den Schleimhäuten und Nervenenden, die normalerweise auf Hitze reagieren. Dies erzeugt das charakteristische Brennen, obwohl keine tatsächliche Temperaturerhöhung stattfindet. Interessant ist, dass bei regelmäßigem Konsum diese Rezeptoren desensibilisiert werden, was zu einer erhöhten Schärfetoleranz führt. In der Schmerztherapie wird Capsaicin paradoxerweise zur Schmerzlinderung eingesetzt, da es nach anfänglicher Aktivierung die Schmerzweiterleitung hemmen kann. Bezüglich des Stoffwechsels kann Capsaicin thermogene Effekte haben - es kann die Körpertemperatur leicht erhöhen und den Energieverbrauch steigern. Studien deuten auf eine mögliche stoffwechselankurbelnde Wirkung hin, außerdem werden entzündungshemmende Eigenschaften erforscht. Diese Effekte sind jedoch meist mild und individuell unterschiedlich.
  12. Welche Rolle spielten Paprika und Chili in der präkolumbianischen Kultur?
    In der präkolumbianischen Kultur Mittel- und Südamerikas spielten Paprika und Chili eine zentrale Rolle, die weit über die reine Nahrungsmittelnutzung hinausging. Archäologische Funde belegen, dass Capsicum-Arten bereits vor über 7.000 Jahren kultiviert wurden, womit sie zu den ältesten domestizierten Pflanzen der Neuen Welt gehören. Die Azteken, Maya und Inka integrierten Chilis tief in ihre Kultur: Sie dienten nicht nur als wichtige Nahrungsquelle und Gewürz, sondern auch als Medizin und in religiösen Zeremonien. Chilis wurden als Opfergaben verwendet und galten als Geschenk der Götter. Die Azteken hatten sogar spezielle Begriffe für verschiedene Schärfegrade und Zubereitungsarten. In der Medizin wurden sie zur Schmerzbehandlung und bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Die systematische Züchtung führte bereits damals zu einer beeindruckenden Sortenvielfalt. Chilis waren so wertvoll, dass sie manchmal als Zahlungsmittel oder Tributleistung verwendet wurden, was ihre immense kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung unterstreicht.
  13. Warum nehmen Vögel das Capsaicin in Chilis nicht wahr?
    Vögel nehmen Capsaicin in Chilis nicht wahr, weil ihnen die spezifischen Rezeptoren fehlen, die bei Säugetieren das Schärfe- und Schmerzgefühl auslösen. Diese evolutionäre Besonderheit ist kein Zufall, sondern eine clevere Strategie der Chilipflanzen zur optimalen Samenverbreitung. Während Säugetiere beim Kauen die Samen zerstören würden, schlucken Vögel die Chilis ganz. Die Samen passieren unverletzt den Verdauungstrakt und werden mit dem Kot an entfernten Orten wieder ausgeschieden - oft mit natürlichem Dünger. Vögel sind außerdem mobile Samenverbreiter, die große Distanzen zurücklegen können, was der geografischen Ausbreitung der Pflanzen zugutekommt. Die Capsaicin-Produktion dient also als selektiver Filter: Sie hält Säugetiere ab, die den Samen schaden würden, während sie für die nützlichen Vogelverbreiter unsichtbar bleibt. Diese Co-Evolution zwischen Chilipflanzen und Vögeln ist ein perfektes Beispiel für die Raffinesse natürlicher Selektionsprozesse.
  14. Wie unterscheiden sich F1-Hybriden von samenfesten Paprika- und Chilisorten?
    F1-Hybriden und samenfeste Sorten unterscheiden sich grundlegend in ihrer Züchtung und Eigenschaften. F1-Hybriden entstehen durch kontrollierte Kreuzung zweier Elternlinien und zeigen oft überlegene Eigenschaften wie höhere Erträge, bessere Krankheitsresistenzen und gleichmäßigere Früchte. Die Sorte 'Mavras F1' beispielsweise trotzt verschiedenen Viruskrankheiten. Der Nachteil: Aus F1-Samen gewonnenes Saatgut ist nicht sortenecht - die nächste Generation spaltet in verschiedene Eigenschaften auf. Samenfeste Sorten hingegen sind über Generationen stabil gezüchtet und reproduzieren sich sortenecht. Gärtner können aus diesen Früchten eigenes Saatgut gewinnen und Jahr für Jahr dieselben Eigenschaften erwarten. Qualitätsorientierte Anbieter wie samen.de führen beide Kategorien und kennzeichnen sie entsprechend. Für Hobby-Züchter sind samenfeste Sorten interessant, da sie Sortenerhaltung ermöglichen. F1-Hybriden eignen sich besonders für Gärtner, die maximalen Ertrag und Krankheitsresistenz suchen, aber jährlich neues Saatgut kaufen möchten.
  15. Welche Mischkultur-Partner eignen sich für Paprika und Chili im Garten?
    Paprika und Chili sind recht umgängliche Gartenpflanzen, die sich mit vielen anderen Gewächsen gut vertragen. Ideale Mischkultur-Partner sind Tomaten, da beide ähnliche Ansprüche an Standort und Pflege haben. Möhren eignen sich hervorragend, da sie den Boden lockern und wenig Nährstoffkonkurrenz bieten. Basilikum ist ein klassischer Begleiter - er soll sogar das Aroma der Paprika verbessern und Schädlinge abwehren. Weitere gute Nachbarn sind Petersilie, Oregano, Thymian und andere mediterrane Kräuter. Salate können als Bodendecker zwischen den Paprikapflanzen angebaut werden. Erfahrene Gartenshops wie samen.de bieten oft Mischkultur-Beratung und entsprechende Saatgut-Kombinationen an. Zu vermeiden sind hingegen Fenchel, Bohnen und Erbsen, da diese zu Wachstumsproblemen führen können. Auch andere Nachtschattengewächse wie Kartoffeln sollten nicht direkt benachbart stehen, da sie ähnliche Krankheiten übertragen können. Eine durchdachte Mischkultur reduziert Schädlingsbefall, optimiert die Nährstoffnutzung und maximiert den Ertrag auf begrenztem Raum.
  16. Wie kann man Paprika- und Chilipflanzen erfolgreich in Kübeln anbauen?
    Der Kübelanbau von Paprika und Chili ist eine hervorragende Option für Balkone, Terrassen oder kleine Gärten. Entscheidend ist die richtige Kübelgröße: mindestens 10-20 Liter Fassungsvermögen pro Pflanze, besser mehr. Verwenden Sie hochwertige, strukturstabile Kübelerde mit guter Drainage. Kompakte Sorten wie 'Snackpaprika Lubega Red' oder 'Basket of Fire' eignen sich besonders gut für Töpfe. Der mobile Anbau bietet den Vorteil, die Pflanzen je nach Witterung optimal zu positionieren - in die Sonne bei schönem Wetter, geschützt bei Regen oder Kälte. Regelmäßige Düngung ist bei Kübelkultur wichtiger als im Freiland, da Nährstoffe schneller ausgewaschen werden. Achten Sie auf gleichmäßige Wasserversorgung ohne Staunässe. Spezialisierte Gartenhändler wie samen.de bieten oft Komplett-Sets mit passenden Töpfen, Erde und Dünger an. Ein Tipp: Rollen Sie schwere Kübel auf Untersätze mit Rädern - das erleichtert das Bewegen erheblich.
  17. Stimmt es, dass alle scharfen Paprikafrüchte automatisch ungesund sind?
    Nein, das ist ein weitverbreiteter Irrtum. Scharfe Paprikafrüchte (Chilis) sind nicht automatisch ungesund - im Gegenteil, sie können bei maßvollem Verzehr sogar gesundheitliche Vorteile bieten. Das Capsaicin, das für die Schärfe verantwortlich ist, besitzt nachweislich verschiedene positive Eigenschaften: Es kann schmerzlindernd wirken und wird sogar in medizinischen Salben verwendet. Studien deuten auf stoffwechselankurbelnde und entzündungshemmende Effekte hin. Chilis sind außerdem reich an Vitaminen, besonders Vitamin C und A, sowie an Antioxidantien. Problematisch wird der Verzehr nur bei Menschen mit empfindlichem Magen, Magengeschwüren oder bestimmten Erkrankungen. Auch die Dosierung macht den Unterschied - extreme Schärfegrade können bei ungewohnten Personen zu Magen-Darm-Reizungen führen. Grundsätzlich gilt: Eine schrittweise Gewöhnung an Schärfe ist sinnvoll, und bei bestehenden gesundheitlichen Problemen sollte man mit dem Arzt sprechen. Moderate Schärfe in der Ernährung ist für die meisten Menschen unbedenklich und kann sogar bereichernd sein.
  18. Welche klimatischen Bedingungen benötigen Paprika und Chili in Mitteleuropa?
    In Mitteleuropa benötigen Paprika und Chili als wärmeliebende Pflanzen besondere Aufmerksamkeit bei den klimatischen Bedingungen. Die Nachttemperaturen sollten dauerhaft über 12°C liegen, optimalerweise zwischen 15-18°C. Tagsüber bevorzugen sie Temperaturen zwischen 20-25°C. Da diese Bedingungen in Deutschland oft erst nach den Eisheiligen (Mitte Mai) gegeben sind, erfolgt die Aussaat bereits im Februar/März auf der Fensterbank. In kühleren Regionen oder bei unbeständigem Wetter empfiehlt sich der geschützte Anbau im Gewächshaus oder Folientunnel. Paprika und Chili benötigen viel Sonnenlicht - mindestens 6-8 Stunden täglich für optimales Wachstum. Wind und Regen vertragen sie schlecht, daher sollten windgeschützte Standorte gewählt werden. Bei drohendem Kälteeinbruch im Herbst können die Pflanzen noch einmal abgedeckt oder ins Haus geholt werden, um die letzten Früchte nachreifen zu lassen. Der Klimawandel macht den Anbau in Deutschland zunehmend einfacher, da die Sommer wärmer und länger werden.
  19. Was unterscheidet Peperoni von Gemüsepaprika in der Verwendung?
    Peperoni und Gemüsepaprika unterscheiden sich erheblich in ihrer kulinarischen Verwendung, obwohl beide zur gleichen botanischen Familie gehören. Gemüsepaprika mit ihrer dicken Fruchtwand und milden bis süßlichen Geschmacksnote eignen sich hervorragend für vielseitige Zubereitungen: roh in Salaten für Knackigkeit und Vitamine, gebraten oder gegrillt für intensiveres Aroma, oder klassisch gefüllt und überbacken. Ihre größere Größe und Hohlräume machen sie ideal zum Füllen mit Hackfleisch, Reis oder vegetarischen Varianten. Peperoni hingegen sind meist kleiner, schärfer und dünnwandiger. Sie werden hauptsächlich als Gewürz verwendet: frisch gehackt in Saucen und Dips, getrocknet und gemahlen als Gewürzpulver, oder eingelegt als pikante Beilage zu Antipasti und Sandwiches. Während Gemüsepaprika oft die Hauptzutat bildet, fungieren Peperoni eher als Geschmacksverstärker. In der italienischen Küche sind eingelegte Peperoni unverzichtbar, während Gemüsepaprika in der mediterranen und deutschen Küche als vollwertiges Gemüse geschätzt wird.
  20. Wie unterscheiden sich Blockpaprika und Spitzpaprika in Form und Verwendung?
    Blockpaprika und Spitzpaprika unterscheiden sich deutlich in Form und optimaler Verwendung. Blockpaprika, auch Gemüsepaprika genannt, haben eine charakteristische rechteckige bis quadratische Form mit breiten Schultern und dicken Fruchtwänden. Diese kompakte Bauweise mit großen Hohlräumen macht sie ideal zum Füllen - ob mit Hackfleisch, Reis oder vegetarischen Mischungen. Ihre feste Struktur hält beim Backen und Schmoren die Form. Spitzpaprika hingegen sind länglich-konisch geformt mit dünnerer Wand und werden oft süßer als Blockpaprika. Diese Form eignet sich besonders gut zum Braten in Streifen, für Antipasti oder zum rohen Verzehr, da das Fruchtfleisch zarter ist. Spitzpaprika reifen oft schneller und haben ein intensiveres Aroma. In der Küche werden sie gerne für mediterrane Gerichte, Ratatouille oder als bunte Beilage verwendet. Während Blockpaprika die klassische Wahl für traditionelle gefüllte Paprika sind, punkten Spitzpaprika mit ihrer Eleganz und dem verfeinerten Geschmack in der modernen Küche.
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