Paprika im Freiland: Anbau mit Herausforderungen

Freilandanbau von Paprika: Eine Herausforderung mit lohnendem Ertrag

Paprika im Freiland anzubauen ist eine spannende Möglichkeit für Hobbygärtner, die Vielfalt und Geschmack in ihrem Garten erhöhen möchten. Allerdings erfordert es auch besondere Aufmerksamkeit und Pflege.

Paprika im Freien: Was Sie erwarten können

  • Wärmeliebende Pflanzen mit speziellen Bedürfnissen
  • Sorgfältige Standortwahl und Bodenvorbereitung sind entscheidend
  • Vielfältige Sorten für jeden Geschmack und Zweck
  • Mögliche Herausforderungen durch Wetter und Schädlinge

Den Freilandanbau von Paprika wagen

Sich an den Freilandanbau von Paprika heranzuwagen, kann für Hobbygärtner durchaus aufregend sein. Diese wärmeliebenden Pflanzen stellen zwar besondere Ansprüche, belohnen uns aber oftmals mit einer vielfältigen und aromareichen Ernte.

Was für den Freilandanbau spricht

Meiner Erfahrung nach entwickeln Freilandpaprika häufig ein intensiveres Aroma als ihre Verwandten aus dem Gewächshaus. Der natürliche Wechsel von Sonne, Wind und Regen scheint die Bildung von Aromastoffen zu fördern. Ein weiterer Vorteil: Auf begrenztem Raum lässt sich eine größere Sortenvielfalt anbauen.

Womit Sie beim Anbau im Freien rechnen müssen

Die größte Hürde beim Freilandanbau ist zweifellos das Wetter. Paprika benötigen viel Wärme und reagieren empfindlich auf Kälte und Nässe. Ein später Frost kann junge Pflanzen empfindlich schädigen. Auch Starkregen und Wind können zu Problemen führen.

Welche Paprikasorten sich für den Freilandanbau eignen

Nicht jede Paprikasorte ist für den Freilandanbau gleichermaßen geeignet. Robuste Sorten wie 'Ziegenhorn', 'Corno di Toro' oder 'Neusiedler Ideal' haben sich in meinem Garten bewährt. Diese Sorten zeigen sich widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse und Krankheiten.

Den richtigen Standort finden und den Boden vorbereiten

Der Erfolg beim Paprikaanbau im Freiland steht und fällt mit dem richtigen Standort. Eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens bildet die Grundlage für gesunde, ertragreiche Pflanzen.

Was Paprika vom Standort erwarten

Paprika gedeihen erfahrungsgemäß am besten an einem sonnigen, windgeschützten Platz. Ideal ist eine Südlage an einer Hauswand oder Mauer, die zusätzlich Wärme speichert. Der Boden sollte locker, humusreich und gut durchlässig sein.

Den Boden unter die Lupe nehmen und verbessern

Vor der Pflanzung empfiehlt sich eine Bodenanalyse. Der pH-Wert sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen. Bei zu sauren Böden kann Kalk zugeführt werden. Schwere Böden lassen sich durch Einarbeiten von Sand und reifem Kompost verbessern.

Was Paprikapflanzen an Nährstoffen brauchen

Paprika sind echte Nährstoffzehrer und benötigen einen nährstoffreichen Boden. Eine Grunddüngung mit gut verrottetem Kompost oder organischem Dünger vor der Pflanzung hat sich bewährt. Während der Wachstumsphase sollte regelmäßig mit Flüssigdünger nachgedüngt werden.

Von der Aussaat zur Jungpflanze

Die Anzucht von Paprika beginnt in der Regel im Haus, da die Pflanzen eine lange Vegetationszeit benötigen und empfindlich auf Kälte reagieren.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Aussaat?

In meinem Garten hat sich die Aussaat Mitte bis Ende Februar bewährt. So haben die Jungpflanzen genug Zeit, sich zu entwickeln, bevor sie ins Freiland kommen. Bei der Aussaat im Haus benötigen die Samen eine Temperatur von etwa 22-25°C zum Keimen.

Wie Sie die Voranzucht am besten angehen

Säen Sie die Paprikasamen einzeln in kleine Töpfe oder Anzuchtplatten mit nährstoffarmer Aussaaterde. Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde, da Paprika Lichtkeimer sind. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass.

Die Jungpflanzen abhärten

Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, können Sie mit der Abhärtung beginnen. Stellen Sie die Jungpflanzen tagsüber für einige Stunden ins Freie, zunächst an einen geschützten Platz. Verlängern Sie die Zeit im Freien schrittweise, um die Pflanzen an Außenbedingungen zu gewöhnen.

Mit diesen Grundlagen sind Sie gut gerüstet, um Ihre Paprika im Freiland anzubauen. Bedenken Sie, dass jeder Garten seine Eigenheiten hat. Es lohnt sich, verschiedene Sorten und Methoden auszuprobieren, um herauszufinden, was bei Ihnen am besten funktioniert. Mit etwas Geduld und Pflege werden Sie schon bald Ihre eigenen, aromatischen Freilandpaprika ernten können.

Produktbild von Sperli Paprika Milena F1 mit Abbildung von orangefarbenen Paprikafrüchten vor Holzuntergrund und Angaben zu Widerstandsfähigkeit sowie Informationen zum kompakten Wuchs und der frühen Reife der Sorte.
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Auspflanzen und Pflege im Freiland

Der richtige Zeitpunkt zum Auspflanzen

Das Auspflanzen von Paprika ins Freiland ist eine knifflige Angelegenheit. In der Regel empfiehlt es sich, bis nach den Eisheiligen Mitte Mai zu warten, wenn die Gefahr von Nachtfrösten gebannt ist. Die Bodentemperatur sollte mindestens 15°C erreichen. Aus meiner Erfahrung kann es sich durchaus lohnen, noch etwas Geduld zu haben - bis Ende Mai oder sogar Anfang Juni. Die Pflanzen danken es mit besseren Startbedingungen und schnellerem Anwuchs.

Pflanz- und Reihenabstände beachten

Für eine optimale Entwicklung der Paprikapflanzen spielen die richtigen Abstände eine entscheidende Rolle:

  • Zwischen den Pflanzen: 40-50 cm
  • Zwischen den Reihen: 60-70 cm

Bei kompakten Sorten kann man etwas enger pflanzen, während großfrüchtige Sorten mehr Raum benötigen. Ausreichend Abstand fördert eine gute Belüftung, was Pilzkrankheiten vorbeugt - ein nicht zu unterschätzender Faktor im Freilandanbau.

 

Stützsysteme und Aufbindung

Insbesondere großfrüchtige Paprikasorten brauchen eine Stütze. Ich habe gute Erfahrungen mit Holzstäben oder Bambusstangen von etwa 1 m Länge gemacht. Diese werden beim Pflanzen direkt neben die Setzlinge in den Boden gesteckt. Die Triebe binde ich dann locker mit Naturbast oder speziellen Pflanzenclips an. So verhindert man, dass die Äste unter der Last der Früchte abknicken - ein Ärgernis, das ich nur zu gut kenne.

Wassermanagement und Düngung

Bewässerungstechniken für Freilandpaprika

Paprika sind regelrechte Wasserdiven - sie verlangen nach einer gleichmäßigen Versorgung, vertragen aber keine Staunässe. Mein Tipp: Am besten morgens bodennah bewässern. Eine Tröpfchenbewässerung ist praktisch, da sie das Wasser direkt zu den Wurzeln bringt. Alternativ funktioniert auch die gute alte Gießkanne. Dabei sollte man das Laub möglichst trocken halten, um Pilzbefall vorzubeugen - eine Lektion, die ich auf die harte Tour lernen musste.

Mulchen zur Feuchtigkeitsregulierung

Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt leistet wahre Wunder. Sie hält die Feuchtigkeit im Boden, unterdrückt Unkraut und hält den Boden warm. Persönlich schwöre ich auf eine 5 cm dicke Mulchschicht aus halbverrottetem Kompost - sie liefert zusätzlich noch Nährstoffe und sorgt für prächtige Paprika.

Düngungsstrategien während der Wachstumsphase

Paprika sind wahre Nährstoffschlucker. Vor der Pflanzung arbeite ich gerne reife Komposterde in den Boden ein. Während der Hauptwachstumsphase hat sich eine Düngung alle 2-3 Wochen mit einem organischen Flüssigdünger bewährt. Alternativ können Sie auch Hornspäne oder pelletierten Schafmist verwenden. Der Schlüssel liegt in einer ausgewogenen Versorgung mit Stickstoff, Phosphor und Kalium - ein Balanceakt, der sich definitiv lohnt.

Klimatische Herausforderungen meistern

Schutz vor Spätfrösten und Kälteeinbrüchen

Die Natur hält manchmal Überraschungen bereit - auch nach den Eisheiligen. Daher rate ich, immer Vlies oder Folie griffbereit zu haben. Bei Frostgefahr decke ich die Pflanzen abends damit ab. Paprika in Töpfen können notfalls auch ins Haus geholt werden. An kühlen Tagen hat sich eine schwarze Mulchfolie bewährt, um den Boden zu erwärmen.

Maßnahmen bei extremer Hitze und Trockenheit

Hitzewellen und Dürreperioden stellen Paprikapflanzen auf eine harte Probe. Regelmäßiges Gießen ist dann das A und O - am besten morgens oder abends, wenn es kühler ist. Ein Schattennetz kann die Pflanzen vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen. Auch häufigeres Mulchen hilft, die kostbare Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Windschutz und Mikroklima-Optimierung

Wind kann Paprikapflanzen erstaunlich stark zusetzen. Ein Windschutz aus Weidengeflecht oder Schilfmatten schafft hier Abhilfe und verbessert gleichzeitig das Mikroklima. Die Pflanzen wachsen dann geschützter und wärmer. Ein kleiner Geheimtipp von mir: Paprika zwischen höheren Pflanzen wie Mais oder Sonnenblumen anzubauen, schafft nicht nur ein günstiges Mikroklima, sondern sieht auch noch richtig schön aus.

Schädlinge und Krankheiten bei Freilandpaprika im Auge behalten

Beim Anbau von Paprika im Freiland können wir leider nicht immer von Schädlingen und Krankheiten verschont bleiben. Es ist wichtig, diese frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Ungebetene Gäste im Paprikabeet

Zu den häufigsten Plagegeistern gehören:

  • Blattläuse: Diese kleinen Biester saugen an Blättern und Triebspitzen und können sogar Viren übertragen.
  • Spinnmilben: Bei trockener, warmer Witterung vermehren sie sich rasant und hinterlassen unschöne Blattschäden.
  • Thripse: Winzige Insekten, die silbrige Flecken auf den Blättern zurücklassen.
  • Schnecken: Besonders junge Pflanzen können von ihnen stark in Mitleidenschaft gezogen werden.

Typische Krankheiten und wie man sie in Schach hält

Unsere Freilandpaprika können von verschiedenen Krankheiten heimgesucht werden:

  • Grauschimmel: Tritt gerne bei hoher Luftfeuchtigkeit auf. Gute Belüftung und maßvolles Gießen helfen hier vorzubeugen.
  • Phytophthora: Eine fiese Pilzkrankheit, die zu Welke und Fäulnis führt. Staunässe vermeiden und resistente Sorten wählen ist hier der Schlüssel.
  • Echter Mehltau: Zeigt sich als weißer Belag auf den Blättern. Regelmäßiges Entfernen befallener Pflanzenteile hat sich bewährt.

Eine ausgewogene Düngung, gute Bodenpflege und ein geeigneter Standort mit ausreichend Luftzirkulation sind die beste Vorsorge gegen Krankheiten.

Biologische und integrierte Pflanzenschutzmaßnahmen

Für einen nachhaltigen Paprikaanbau im Freiland setze ich auf biologische und integrierte Pflanzenschutzmaßnahmen:

  • Nützlinge fördern: Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen sind wahre Helden im Kampf gegen viele Schädlinge.
  • Pflanzenstärkungsmittel: Präparate aus Brennnessel oder Ackerschachtelhalm machen die Pflanzen widerstandsfähiger.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht aus Stroh oder Gras hält Schnecken auf Abstand und reguliert die Bodenfeuchtigkeit.
  • Mischkultur: Paprika zusammen mit Tagetes oder Basilikum anzubauen kann Schädlinge verwirren und abwehren.

Bei starkem Befall greifen wir notfalls zu biologischen Pflanzenschutzmitteln. Dabei gilt: Immer die mildeste wirksame Methode wählen.

Von der Ernte bis zum Teller: Freilandpaprika richtig genießen

Die richtige Ernte und Behandlung nach der Ernte sind entscheidend für Qualität und Haltbarkeit unserer Freilandpaprika.

Wann ist der perfekte Moment zum Ernten?

Der ideale Erntezeitpunkt hängt von der Paprikasorte und dem gewünschten Reifegrad ab:

  • Grüne Paprika: Ernten, wenn sie ihre volle Größe erreicht haben, aber noch grün sind.
  • Bunte Paprika: Warten, bis die Früchte ihre sortentypische Farbe entwickelt haben - sei es rot, gelb, orange oder violett.
  • Reife Früchte: Vollreife Paprika haben den höchsten Vitamin-C-Gehalt und das intensivste Aroma.

Ein kleiner Tipp: Die Reife lässt sich durch sanftes Drücken testen. Reife Paprika fühlen sich fest, aber nicht hart an. Überreife Früchte zeigen eine runzlige Schale - die schmecken zwar auch, sind aber nicht mehr so knackig.

Erntetechniken für verschiedene Paprikasorten

Die richtige Erntetechnik schont die Pflanzen und sichert gute Fruchtqualität:

  • Vorsichtiges Abdrehen: Die Frucht sanft drehen, bis sie sich vom Stiel löst.
  • Abschneiden: Mit sauberer, scharfer Schere oder Messer die Paprika mit kurzem Stielstück abschneiden.
  • Blockpaprika: Bei voller Größe und Festigkeit ernten.
  • Spitzpaprika: Oft schon vor vollständiger Ausfärbung erntereif.

Vorsichtiges Ernten vermeidet Pflanzenschäden und fördert weitere Fruchtbildung. Ich habe gelernt, dass es sich lohnt, hier behutsam vorzugehen - die Pflanzen danken es mit reichlicher Ernte.

Wie bewahren wir unsere Schätze am besten auf?

Die richtige Lagerung nach der Ernte verlängert die Haltbarkeit:

  • Kühle Lagerung: Bei 7-10°C und hoher Luftfeuchtigkeit halten sich Paprika etwa 1-2 Wochen.
  • Zimmertemperatur: Bei Raumtemperatur sind sie etwa 3-5 Tage haltbar.
  • Einfrieren: Geschnittene Paprika vor dem Einfrieren kurz blanchieren - so bleiben sie knackig.
  • Trocknen: Besonders Gewürzpaprika eignen sich hervorragend zum Trocknen und Mahlen.

Ein persönlicher Favorit von mir: Paprika einlegen oder zu Chutney verarbeiten. So können wir den sommerlichen Geschmack auch im Winter genießen.

Die bunte Welt der Freilandpaprika entdecken

Die Vielfalt der Paprikasorten bietet uns zahlreiche Möglichkeiten für Anbau und Küche. Lassen Sie uns gemeinsam in diese farbenfrohe Welt eintauchen.

Ein Regenbogen im Garten: Farbvarianten und ihre Besonderheiten

Paprika in verschiedenen Farben bieten nicht nur optische, sondern auch geschmackliche Unterschiede:

  • Grüne Paprika: Herber, leicht bitterer Geschmack, wunderbar zum Füllen.
  • Rote Paprika: Süßer und mit höherem Vitamin-C-Gehalt als ihre grünen Geschwister.
  • Gelbe und orange Paprika: Mildes, fruchtiges Aroma, ein echter Hingucker im Salat.
  • Violette Paprika: Eher selten, mit nussigem Geschmack. Spannend: Sie färben sich beim Kochen grün!

Ich liebe es, verschiedene Farbvarianten anzubauen - das bringt nicht nur Abwechslung ins Beet, sondern auch auf den Teller.

Geschmacksreise durch die Paprikawelt

Paprikasorten unterscheiden sich nicht nur in der Farbe, sondern auch in Form und Geschmack:

  • Blockpaprika: Mild und süßlich, ideal für Salate und zum Knabbern zwischendurch.
  • Spitzpaprika: Oft etwas schärfer, perfekt zum Grillen oder Braten.
  • Snackpaprika: Kleine, süße Sorten - mein persönlicher Favorit für den Hunger zwischendurch.
  • Gewürzpaprika: Sehr aromatisch, oft leicht scharf. Hervorragend zum Trocknen und Mahlen.

Ich kann nur empfehlen, mit verschiedenen Sorten zu experimentieren. So findet jeder seinen persönlichen Favoriten.

Kreative Verwendung in der Küche

Paprika sind wahre Allrounder in der Küche:

  • Roh in Salaten: Knackige Sorten bringen Frische und Farbe in jeden Salat.
  • Gefüllt und gebacken: Große Blockpaprika lassen sich wunderbar mit Reis, Hackfleisch oder vegetarischen Füllungen zubereiten.
  • Vom Grill: Gegrillte Paprika entwickeln ein intensives, rauchiges Aroma - einfach köstlich!
  • In Soßen und Suppen: Paprika geben Gerichten eine fruchtige Note und eine schöne Farbe.
  • Als Gewürz: Getrocknete und gemahlene Paprika verfeinern viele Gerichte - von der Gulaschsuppe bis zum Kartoffelsalat.

Mit der richtigen Sortenauswahl und etwas Kreativität können wir unsere selbst angebauten Paprika das ganze Jahr über genießen - als frischer Snack, in herzhaften Gerichten oder als aromatisches Gewürz. Probieren Sie es aus, Sie werden begeistert sein!

Was den Freilandanbau von Paprika zum Erfolg macht

Paprika im Freien anzubauen kann manchmal ganz schön knifflig sein, aber es lohnt sich! Um wirklich gute Ergebnisse zu erzielen, sollten wir ein paar wichtige Dinge im Hinterkopf behalten.

Kluge Planung mit Fruchtfolge und Mischkultur

Eine durchdachte Fruchtfolge ist beim Freilandanbau von Paprika wirklich Gold wert. Wir sollten unsere Paprika nicht direkt nach anderen Nachtschattengewächsen wie Tomaten oder Kartoffeln anpflanzen. Diese Pflanzen mögen ähnliche Nährstoffe und können von den gleichen Krankheiten befallen werden. Es hat sich bewährt, mindestens drei Jahre zu warten, bevor wir wieder Nachtschattengewächse an derselben Stelle anbauen.

Mischkulturen können unseren Paprikaanbau richtig aufpeppen. Einige tolle Nachbarn für Paprika sind zum Beispiel:

  • Basilikum: Kurbelt das Wachstum an und macht die Paprika noch leckerer
  • Tagetes: Verscheucht lästige Schädlinge und lockert nebenbei den Boden auf
  • Möhren: Nutzen den Boden anders und machen den Paprika keine Konkurrenz
  • Salat: Schützt den Boden und hält Unkraut in Schach

Dem Boden Gutes tun

Ein gesunder, nährstoffreicher Boden ist das A und O für kräftige Paprikapflanzen. Wenn wir den Boden regelmäßig auflockern, können die Wurzeln besser atmen und wachsen. Gut verrotteter Kompost vor der Pflanzung versorgt unsere Paprika mit wichtigen Nährstoffen und macht den Boden schön locker.

Eine Mulchschicht aus organischem Material wie Stroh oder Grasschnitt ist echt praktisch. Sie hält die Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut. Das ist besonders wichtig, weil Paprikapflanzen empfindliche Oberflächenwurzeln haben.

Flexibel bleiben im Laufe der Saison

Beim Freilandanbau von Paprika müssen wir flexibel sein und uns an wechselnde Wetterbedingungen anpassen. In kühleren Gegenden oder wenn der Frühling spät dran ist, kann es Sinn machen, die Jungpflanzen erstmal unter Vlies oder in einem Folientunnel vorzuziehen. Bei extremer Sommerhitze heißt es dann: mehr gießen und vielleicht sogar etwas Schatten spenden.

Wenn es gegen Ende der Saison nachts kühler wird, können wir mit einer Vliesabdeckung die Erntesaison verlängern und die letzten Früchte vor Frost schützen.

Paprika im Freiland: Gut für die Umwelt

Paprika im Freien anzubauen ist nicht nur toll, weil wir leckere Früchte ernten können. Es kann auch richtig gut für die Umwelt sein.

Ein Paradies für Bienen und Co.

Verschiedene Paprikasorten im Freiland können die Artenvielfalt in unserem Garten ordentlich ankurbeln. Die bunten Blüten locken Bienen und Hummeln an. Wenn wir auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten, siedeln sich auch nützliche Insekten wie Marienkäfer und Florfliegen an, die uns bei der Blattlausbekämpfung helfen.

Blühstreifen oder Wildblumenecken in der Nähe unseres Paprikabeetes schaffen zusätzliche Lebensräume für Insekten und machen unseren Garten zu einem kleinen Naturparadies.

Clever mit Wasser umgehen

Wasser ist kostbar, besonders im Freilandanbau. Paprikapflanzen brauchen zwar regelmäßig Wasser, aber es gibt ein paar Tricks, wie wir sparsam damit umgehen können:

  • Tröpfchenbewässerung: Spart Wasser und bringt es direkt zu den Wurzeln
  • Früh morgens oder spät abends gießen: So verdunstet weniger Wasser
  • Regenwasser nutzen: Schont die Umwelt und den Geldbeutel
  • Mulchen: Hält die Feuchtigkeit im Boden

Diese Methoden helfen nicht nur Wasser zu sparen, sie fördern auch gesunde Pflanzen. Trockene Blätter sind nämlich weniger anfällig für Pilzkrankheiten.

Weniger Chemie, mehr Natur

Im ökologischen Freilandanbau von Paprika versuchen wir, auf chemische Pflanzenschutzmittel zu verzichten. Stattdessen setzen wir auf natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung:

  • Nützlinge fördern: Lebensräume für die natürlichen Feinde von Schädlingen schaffen
  • Pflanzenstärkungsmittel: Brennnesseljauche oder Schachtelhalmbrühe stärken die Abwehrkräfte der Pflanzen
  • Mechanischer Schutz: Kulturschutznetze gegen Insekten einsetzen
  • Mischkultur: Begleitpflanzen anbauen, die Schädlinge abschrecken

Diese Methoden brauchen zwar etwas mehr Aufmerksamkeit, aber sie sorgen für ein gesundes Ökosystem in unserem Garten und liefern uns unbelastete Früchte.

Paprika im Freiland: Eine Bereicherung für jeden Garten

Paprika im Freien anzubauen ist manchmal eine Herausforderung, aber es lohnt sich! Die Vielfalt an Sorten - von mild bis scharf, von grün bis schokoladenbraun - lässt uns unsere ganz persönlichen Favoriten finden und anbauen. Und der Geschmack frisch geernteter, sonnengewärmter Paprika? Einfach unschlagbar!

Die ökologischen Vorteile des Freilandanbaus, wie mehr Artenvielfalt und der schonende Umgang mit Ressourcen, machen Paprika zu einer wertvollen Bereicherung für jeden naturnahen Garten. Außerdem können wir alte oder seltene Sorten anbauen und so einen Beitrag zum Erhalt der genetischen Vielfalt leisten.

Ob Anfänger oder Profi - beim Freilandanbau von Paprika lernen wir immer wieder Neues dazu. Mit der richtigen Vorbereitung, etwas Geduld und der Bereitschaft, aus Erfahrungen zu lernen, steht einer reichen Paprikaernte nichts im Wege. Wie wäre es, wenn wir im nächsten Frühjahr ein Paprikabeet anlegen und selbst erleben, wie toll es ist, diese vielseitigen Früchte wachsen zu sehen, zu pflegen und zu ernten?

Tags: Paprika
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Häufige Fragen und Antworten

  1. Welche Paprikasorten eignen sich am besten für den Freilandanbau?
    Für den Freilandanbau haben sich besonders robuste Paprikasorten bewährt, die widerstandsfähiger gegen Witterungseinflüsse und Krankheiten sind. Bewährte Sorten sind 'Ziegenhorn', 'Corno di Toro' und 'Neusiedler Ideal'. Diese Sorten zeigen eine gute Toleranz gegenüber Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit. Kompakte Sorten eignen sich ebenfalls gut, da sie weniger windanfällig sind. Wichtig ist die Wahl frühreifender Sorten, die auch in kühleren Regionen ausreifen können. Spitzpaprika sind oft robuster als Blockpaprika, während gelbe und rote Sorten meist wärmeliebender sind als grüne Varianten. Bei der Sortenwahl sollte man auf regionale Klimabedingungen achten und eventuell verschiedene Sorten testen, um die beste Eignung für den eigenen Standort zu ermitteln.
  2. Wann ist der optimale Zeitpunkt zum Auspflanzen von Paprika ins Freiland?
    Der optimale Zeitpunkt zum Auspflanzen von Paprika ins Freiland liegt nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Noch besser ist es, bis Ende Mai oder sogar Anfang Juni zu warten, da die Pflanzen dann bessere Startbedingungen vorfinden. Die Bodentemperatur sollte mindestens 15°C erreichen. Ein wichtiger Faktor ist die Abhärtung der Jungpflanzen: Etwa zwei Wochen vor dem geplanten Auspflanzen sollten sie schrittweise an die Außenbedingungen gewöhnt werden. Dazu stellt man sie tagsüber zunächst für wenige Stunden geschützt ins Freie und verlängert die Zeit allmählich. Bei Frostgefahr auch nach den Eisheiligen sollten Vlies oder Folie zum Schutz bereitgehalten werden. Geduld zahlt sich aus - lieber etwas später pflanzen als Frostschäden riskieren.
  3. Welche Standortbedingungen benötigen Paprikapflanzen im Freiland?
    Paprikapflanzen benötigen einen sonnigen, windgeschützten Standort mit mindestens 6-8 Stunden direkter Sonneneinstrahlung täglich. Ideal ist eine Südlage an einer wärmespeichernden Hauswand oder Mauer. Der Boden sollte locker, humusreich und gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist optimal. Windschutz ist entscheidend, da starke Winde die Pflanzen schädigen und die Verdunstung erhöhen. Eine geschützte Lage zwischen höheren Pflanzen oder hinter Windschutznetzen schafft ein günstiges Mikroklima. Der Standort sollte auch gut zugänglich für Bewässerung und Pflege sein. Schwere, lehmige Böden müssen durch Zugabe von Sand und Kompost verbessert werden. Eine Mulchschicht hilft, die Bodentemperatur zu stabilisieren und Feuchtigkeit zu halten.
  4. Wie unterscheidet sich der Geschmack von Freilandpaprika gegenüber Gewächshauspaprika?
    Freilandpaprika entwickeln häufig ein intensiveres und komplexeres Aroma als Gewächshauspaprika. Der natürliche Wechsel von Sonneneinstrahlung, Wind und Temperaturschwankungen regt die Bildung von Aromastoffen an. Freilandpaprika haben oft eine festere Textur und kräftigere Farben durch die direkte Sonneneinstrahlung. Der Geschmack ist meist würziger und ausgeprägter, da die Pflanzen unter natürlichen Stressbedingungen mehr sekundäre Pflanzenstoffe produzieren. Allerdings sind sie manchmal etwas kleiner und die Schale kann dicker sein. Gewächshauspaprika hingegen sind meist gleichmäßiger in Form und Größe, haben aber oft ein milderes Aroma. Der Vitamin-C-Gehalt ist bei sonnengereifen Freilandpaprika meist höher. Geschmacklich punkten Freilandpaprika besonders bei vollreifer Ernte mit ihrer natürlichen Süße und dem typischen Paprikaaroma.
  5. Wie kann man Paprikapflanzen vor Spätfrösten schützen?
    Paprikapflanzen lassen sich mit verschiedenen Methoden vor Spätfrösten schützen. Vlies oder Folie sind die bewährtesten Schutzmaßnahmen - sie sollten abends bei Frostgefahr über die Pflanzen gelegt und morgens wieder entfernt werden. Bei Topfkulturen können die Pflanzen vorübergehend ins Haus oder in den Keller geholt werden. Wassergefäße zwischen den Pflanzen speichern Wärme und geben sie nachts ab. Eine dicke Mulchschicht schützt die Wurzeln vor Bodenfrost. Kleinere Pflanzen lassen sich mit umgestülpten Eimern oder Pflanzenhauben schützen. Bei angekündigten Frösten kann man die Pflanzen am Abend gründlich wässern, da feuchter Boden mehr Wärme speichert. Windschutz ist ebenfalls wichtig, da er die gefühlte Temperatur erhöht. In frostgefährdeten Lagen sollte man lieber später pflanzen oder kälteverträglichere Sorten wählen.
  6. Worin unterscheiden sich Blockpaprika und Spitzpaprika beim Anbau?
    Blockpaprika und Spitzpaprika unterscheiden sich in mehreren Anbauaspekten. Blockpaprika benötigen meist mehr Platz und stabilere Stützen, da sie größere, schwerere Früchte entwickeln. Sie brauchen längere Reifezeiten und sind wärmebedürftiger. Spitzpaprika sind oft robuster und anpassungsfähiger an wechselnde Witterungsbedingungen. Sie reifen schneller und können oft schon vor der vollständigen Ausfärbung geerntet werden. Beim Pflanzabstand benötigen Blockpaprika etwas mehr Raum (50 cm), während Spitzpaprika mit 40 cm auskommen. Spitzpaprika sind weniger anfällig für Staunässe und verzeihen Pflegefehler eher. Sie eignen sich besser für kühlere Regionen und unbeständiges Wetter. Blockpaprika hingegen belohnen optimale Bedingungen mit größeren Erträgen pro Pflanze. Die Wahl hängt von Klima, Erfahrung und gewünschter Verwendung ab - Spitzpaprika für Einsteiger, Blockpaprika für erfahrene Gärtner mit idealen Bedingungen.
  7. Welche Gemüsepflanzen eignen sich als Mischkultur-Partner für Paprika?
    Verschiedene Gemüsepflanzen eignen sich hervorragend als Mischkultur-Partner für Paprika. Basilikum ist ein idealer Nachbar, da es das Wachstum fördert und den Geschmack der Paprika intensiviert. Tagetes (Studentenblumen) wehren Schädlinge ab und lockern mit ihren Wurzeln den Boden auf. Möhren sind perfekte Partner, da sie andere Bodenschichten nutzen und keine Nährstoffkonkurrenz darstellen. Salat schützt den Boden vor Austrocknung und hält Unkraut fern. Weitere gute Nachbarn sind Kohl, Zwiebeln und Lauch, die durch ihre ätherischen Öle Schädlinge fernhalten. Petersilie und andere Kräuter verbessern das Mikroklima und locken Nützlinge an. Vermeiden sollte man hingegen andere Nachtschattengewächse wie Tomaten oder Kartoffeln sowie Fenchel. Eine durchdachte Mischkultur nutzt Synergien zwischen den Pflanzen, spart Platz und kann Schädlingsdruck reduzieren.
  8. Welche Pflanzabstände sind bei Freilandpaprika einzuhalten?
    Bei Freilandpaprika sind die richtigen Pflanzabstände entscheidend für gesundes Wachstum und gute Erträge. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollten 40-50 cm Abstand eingehalten werden, zwischen den Reihen 60-70 cm. Diese Abstände gewährleisten eine gute Belüftung, die Pilzkrankheiten vorbeugt - ein wichtiger Faktor im Freilandanbau. Kompakte Sorten können etwas enger gepflanzt werden (40 cm), während großfrüchtige Blockpaprika mehr Raum benötigen (50 cm). Ausreichend Platz ermöglicht auch eine bessere Bearbeitung und Ernte. Bei zu engem Stand konkurrieren die Pflanzen um Nährstoffe und Licht, was zu kleineren Früchten und höherer Krankheitsanfälligkeit führt. Der Reihenabstand sollte eine bequeme Bearbeitung ermöglichen. In Hochbeeten kann der Abstand geringfügig reduziert werden, da hier optimale Bodenbedingungen herrschen. Die Abstände sind Richtwerte - bei sehr fruchtbarem Boden und optimaler Pflege kann auch etwas enger gepflanzt werden.
  9. Wo kann man qualitatives Paprikasaatgut für den Freilandanbau kaufen?
    Qualitatives Paprikasaatgut für den Freilandanbau erhält man bei verschiedenen Anbietern. Spezialisierte Gartenfachhändler wie samen.de bieten eine große Auswahl freilandtauglicher Sorten mit detaillierter Beratung. Hier findet man sowohl bewährte Standardsorten als auch seltene und robuste Varietäten. Wichtig ist, auf Keimfähigkeit, Sortenreinheit und Anbaueigenschaften zu achten. Seriöse Anbieter geben Auskunft über Anbaueigenschaften, Resistenzen und Klimaansprüche. Bio-Saatgut ist besonders empfehlenswert, da es oft robuster und anpassungsfähiger ist. Beim Kauf sollte man auf das Haltbarkeitsdatum achten und Saatgut kühl und trocken lagern. Samenfeste Sorten ermöglichen die eigene Saatgutgewinnung. Regional angepasste Sorten von lokalen Züchtern können besonders gut für den eigenen Standort geeignet sein. Tauschbörsen und Gartenvereine sind weitere Quellen für bewährte Freilandsorten.
  10. Welche Anzuchtmaterialien werden für die Paprika-Vorkultur benötigt?
    Für die erfolgreiche Paprika-Vorkultur werden verschiedene Anzuchtmaterialien benötigt. Zunächst braucht man kleine Töpfe oder Anzuchtplatten für die Aussaat sowie nährstoffarme Aussaaterde, da Paprika empfindlich auf zu viel Dünger reagieren. Eine Heizmatte oder ein warmer Platz (22-25°C) ist für die Keimung essentiell. Nach der Keimung benötigt man größere Töpfe zum Pikieren und nährstoffreiche Pikiererde. Spezialisierte Gartenhändler wie samen.de führen komplette Anzuchtsets mit allen notwendigen Materialien. Eine Pflanzenleuchte ist bei wenig natürlichem Licht hilfreich, um kräftige Jungpflanzen zu erziehen. Sprühflaschen für die schonende Bewässerung, ein Pikierstab zum Vereinzeln und Etiketten zur Sortenkennzeichnung runden die Ausstattung ab. Abdeckhauben oder Minigewächshäuser schaffen das optimale Keimklima. Wichtig ist außerdem ein heller, warmer Standort ohne direkte Mittagssonne für die Jungpflanzenanzucht.
  11. Wie wirkt sich die Fruchtfolge auf den Paprikaanbau aus?
    Die Fruchtfolge hat enormen Einfluss auf den erfolgreichen Paprikaanbau. Paprika gehören zu den Nachtschattengewächsen und sollten nicht direkt nach Tomaten, Kartoffeln oder Auberginen angebaut werden, da sie ähnliche Nährstoffe verbrauchen und von gleichen Krankheitserregern befallen werden können. Eine Anbaupause von mindestens drei Jahren auf derselben Fläche ist empfehlenswert. Gute Vorfrüchte sind Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen, die den Boden mit Stickstoff anreichern. Auch nach Kohl oder Wurzelgemüse wie Möhren können Paprika gut angebaut werden. Schlechte Vorfrüchte sind alle Nachtschattengewächse sowie stark zehrende Pflanzen, die den Boden auslaugen. Eine durchdachte Fruchtfolge beugt Bodenmüdigkeit vor, reduziert Schädlings- und Krankheitsdruck und hält die Nährstoffbalance im Gleichgewicht. Zwischenfruchtanbau mit Gründüngung verbessert zusätzlich die Bodenstruktur und das Nährstoffangebot.
  12. Welche Nährstoffe benötigen Paprikapflanzen während der Wachstumsphase?
    Paprikapflanzen sind echte Nährstoffzehrer und benötigen eine ausgewogene Versorgung während der gesamten Wachstumsphase. Besonders wichtig sind Stickstoff für das Blattwachstum, Phosphor für die Wurzelentwicklung und Blütenbildung sowie Kalium für die Fruchtqualität und Widerstandsfähigkeit. Eine Grunddüngung mit gut verrottetem Kompost vor der Pflanzung hat sich bewährt. Während der Hauptwachstumsphase sollte alle 2-3 Wochen mit organischem Flüssigdünger nachgedüngt werden. Wichtige Spurenelemente sind Magnesium für die Chlorophyllbildung und Calcium gegen Blütenendfäule. Hornspäne oder pelletierter Schafmist eignen sich als Langzeitdünger. Bei der Düngung ist Balance entscheidend - zu viel Stickstoff fördert übermäßiges Blattwachstum auf Kosten der Fruchtbildung. Organische Dünger sind vorzuziehen, da sie die Bodenbiologie fördern und Nährstoffe langsam freisetzen. Regelmäßige Bodenanalysen helfen, den optimalen Nährstoffgehalt zu überwachen.
  13. Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens das Paprikawachstum?
    Der pH-Wert des Bodens hat großen Einfluss auf das Paprikawachstum, da er die Nährstoffverfügbarkeit steuert. Optimal ist ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 - in diesem leicht sauren bis neutralen Bereich können Paprikapflanzen Nährstoffe am besten aufnehmen. Bei zu sauren Böden (unter pH 5,5) werden wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium schlecht verfügbar, während Aluminium und Mangan in toxischen Mengen freigesetzt werden können. Bei zu alkalischen Böden (über pH 7,5) werden Spurenelemente wie Eisen, Mangan und Zink blockiert, was zu Mangelerscheinungen führt. Eine Bodenanalyse vor dem Anbau ist daher empfehlenswert. Saure Böden können mit Kalk angehoben werden, alkalische Böden durch Einarbeitung von Kompost oder Torf gesenkt werden. Die pH-Wert-Anpassung sollte bereits im Herbst vor der Pflanzung erfolgen, da sie Zeit braucht. Ein optimaler pH-Wert fördert gesundes Wachstum, bessere Nährstoffaufnahme und höhere Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten.
  14. Welche Rolle spielen Nützlinge beim Paprikaanbau im Freiland?
    Nützlinge spielen eine zentrale Rolle beim ökologischen Paprikaanbau im Freiland. Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen sind natürliche Feinde von Blattläusen, einem Hauptschädling bei Paprika. Diese Nützlinge können Schädlingspopulationen effektiv regulieren, ohne chemische Pflanzenschutzmittel einzusetzen. Schwebfliegen bekämpfen ebenfalls Blattläuse und bestäuben gleichzeitig die Paprikablüten. Spinnen fangen verschiedene Schadinsekten ab, während Laufkäfer Schneckeneier und Raupen vertilgen. Um Nützlinge anzulocken und zu fördern, sollten Blühstreifen mit Tagetes, Ringelblumen oder anderen nektarreichen Pflanzen angelegt werden. Wilde Ecken im Garten bieten Überwinterungsplätze. Der Verzicht auf chemische Pestizide ist essentiell, da diese auch nützliche Insekten schädigen. Eine vielfältige Bepflanzung und naturnahe Gartengestaltung schaffen optimale Lebensbedingungen für Nützlinge, die dann kostenlos und umweltschonend für den Pflanzenschutz sorgen.
  15. Wie erkennt man den optimalen Erntezeitpunkt bei verschiedenen Paprikasorten?
    Der optimale Erntezeitpunkt variiert je nach Paprikasorte und gewünschtem Reifegrad. Grüne Paprika werden geerntet, wenn sie ihre volle Größe erreicht haben, aber noch grün sind - sie fühlen sich fest an und haben eine glänzende Schale. Bunte Paprika sollten ihre sortentypische Farbe entwickelt haben: rot, gelb, orange oder violett. Vollreife Paprika haben den höchsten Vitamin-C-Gehalt und das intensivste Aroma. Ein guter Test ist sanftes Drücken - reife Paprika fühlen sich fest, aber nicht hart an. Überreife Früchte zeigen eine runzlige Schale und sollten sofort geerntet werden. Blockpaprika erntet man bei voller Größe und Festigkeit, Spitzpaprika oft schon vor vollständiger Ausfärbung. Die Ernte erfolgt am besten mit sauberer Schere oder durch vorsichtiges Abdrehen mit kurzem Stielstück. Regelmäßige Ernte fördert die weitere Fruchtbildung. Bei Frostgefahr sollten alle Früchte geerntet werden - unreife können nachreifen.
  16. Welche Bewässerungssysteme eignen sich für Freilandpaprika?
    Verschiedene Bewässerungssysteme eignen sich für Freilandpaprika, je nach Gartengröße und Aufwand. Die Tröpfchenbewässerung ist ideal, da sie das Wasser direkt zu den Wurzeln bringt und das Laub trocken hält - wichtig zur Pilzvorbeugung. Sie spart Wasser und ermöglicht gleichmäßige Versorgung auch bei Abwesenheit. Perlschläuche sind eine kostengünstige Alternative und lassen sich flexibel verlegen. Für kleinere Bestände funktioniert auch die bewährte Gießkanne, wobei morgens bodennah gegossen werden sollte. Sprinkleranlagen sind weniger geeignet, da nasse Blätter Krankheiten fördern. Wichtig ist bei allen Systemen eine gleichmäßige, aber nicht übermäßige Wassergabe - Paprika vertragen keine Staunässe. Mulchen um die Pflanzen hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und reduziert den Bewässerungsbedarf. Bei automatischen Systemen sollten Feuchtigkeitssensoren eingesetzt werden, um Übergießen zu vermeiden. Die Bewässerung am frühen Morgen ist optimal.
  17. Führt der Anbau von grünen Paprika zu geringeren Erträgen als bei bunten Sorten?
    Der Anbau von grünen Paprika führt nicht zwangsläufig zu geringeren Erträgen - im Gegenteil, oft sind die Erträge sogar höher. Grüne Paprika werden im unreifen Zustand geerntet, wodurch die Pflanze kontinuierlich neue Blüten und Früchte bildet. Da die Energieaufwendung für die vollständige Ausreifung entfällt, können mehr Früchte pro Pflanze entstehen. Bunte Paprika benötigen mehr Zeit und Energie zur Vollreife, was die Gesamtzahl der Früchte reduzieren kann. Allerdings sind vollreife bunte Paprika meist schwerer als grüne, wodurch sich das Gewicht pro Pflanze ausgleichen kann. Die Ertragshöhe hängt stark von Sorte, Witterung und Pflege ab. Früh reifende grüne Sorten können in kurzen Sommern von Vorteil sein, da sie sicher ausreifen. In optimalen Bedingungen können bunte Sorten durchaus höhere Erträge liefern, besonders bei längeren Vegetationsperioden. Die Wahl sollte nach persönlichen Vorlieben und Klimabedingungen getroffen werden.
  18. Eignet sich der Paprikaanbau im Freiland auch für kältere Regionen?
    Der Paprikaanbau im Freiland ist auch in kälteren Regionen möglich, erfordert aber besondere Maßnahmen und die richtige Sortenwahl. Wichtig sind frühreifende, kältetolerante Sorten, die auch bei kürzeren Vegetationsperioden ausreifen. Robuste Spitzpaprika-Sorten sind oft besser geeignet als wärmebedürftige Blockpaprika. Ein geschützter, sonniger Standort mit Südlage und Windschutz ist essentiell. Schwarze Mulchfolie erwärmt den Boden zusätzlich. Die Vorkultur muss früh beginnen, um kräftige Jungpflanzen zu erziehen. Schutzmaßnahmen wie Vlies, Folientunnel oder Frühbeetkästen verlängern die Saison. Bei drohendem Früh- oder Spätfrost können diese schnell aufgebaut werden. In sehr kalten Regionen ist der Anbau in großen Töpfen sinnvoll, die bei Bedarf geschützt aufgestellt werden können. Auch wenn die Erträge geringer ausfallen können, lassen sich mit der richtigen Strategie durchaus schmackhafte Paprika in kälteren Gebieten ernten.
  19. Was unterscheidet Capsicum von anderen Nachtschattengewächsen beim Anbau?
    Capsicum (Paprika/Chili) unterscheidet sich in mehreren Anbaueigenschaften von anderen Nachtschattengewächsen. Im Vergleich zu Tomaten sind Paprika weniger anfällig für Krautfäule, benötigen aber konstant wärmere Temperaturen und sind kälteempfindlicher. Anders als Kartoffeln bilden Paprika keine unterirdischen Speicherorgane und sind oberirdische Dauerfruchtträger. Gegenüber Auberginen sind sie meist robuster und weniger wärmebedürftig. Paprika haben einen geringeren Wasserbedarf als Tomaten, reagieren aber empfindlicher auf Staunässe. Die Fruchtentwicklung erfolgt kontinuierlich über die ganze Saison, nicht schubweise wie bei vielen anderen Nachtschatten. Capsicum toleriert höhere pH-Werte besser als Tomaten und ist weniger anfällig für Calcium-Mangel. Die Bestäubung erfolgt meist selbständig ohne Insektenhilfe. Bei der Fruchtfolge gelten ähnliche Regeln wie für andere Nachtschattengewächse - mindestens dreijährige Anbaupausen sind einzuhalten. Capsicum ist insgesamt pflegeleichter, aber wärmebedürftiger als die meisten verwandten Arten.
  20. Wie unterscheidet sich der Anbau von Süßpaprika und scharfen Paprikasorten?
    Der Anbau von Süßpaprika und scharfen Paprikasorten unterscheidet sich in mehreren wichtigen Aspekten. Scharfe Paprika (Chili) sind meist hitzetoleranter und benötigen sogar Stress durch Trockenheit, um ihre Schärfe zu entwickeln. Sie vertragen höhere Temperaturen besser und sind oft robuster gegen Krankheiten. Süßpaprika brauchen gleichmäßigere Wassergabe und mehr Nährstoffe für die Fruchtentwicklung. Chilis können enger gepflanzt werden (30-40 cm) als Süßpaprika (40-50 cm). Bei der Ernte unterscheiden sich die Zeitpunkte: Chilis werden oft vollreif und teilweise sogar überreif geerntet, um maximale Schärfe zu erreichen. Die Lagerung ist bei Chilis unkomplizierter - sie können getrocknet werden und sind länger haltbar. Kreuzbestäubung zwischen scharfen und süßen Sorten sollte vermieden werden, wenn eigenes Saatgut gewonnen wird. Chilis benötigen oft weniger Dünger, da zu viel Stickstoff die Schärfe reduziert. Beide Typen stammen aus der gleichen Gattung und haben ähnliche Grundbedürfnisse, die Details der Pflege unterscheiden sich jedoch erheblich.
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