Gartenkalender Juni
Im Juni können Sie die ersten Früchte Ihrer Arbeit genießen. Das Gemüsebeet ist größtenteils bestückt und dank des warmen Wetters und vielem Sonnenschein grünt und blüht es im Garten. Doch die Zeit zum Ausruhen ist noch nicht gekommen, nach der erfolgreichen Aussaat im Frühling und Sommer heißt es jetzt pflegen und hegen.
Tomaten ausgeizen und düngen
Die Tomaten gehören zu den Pflanzen, die am schnellsten wachsen. Kontrollieren Sie Ihre Tomaten regelmäßig und entfernen Sie untere und krank aussehende Blätter sowie Geiztriebe. Das Ausgeizen sollten Sie bei allen Stabtomaten und großfrüchtigen Sorten unbedingt konsequent umsetzen, da Sie sonst kaum Früchte ernten werden. Bei Buschtomaten, Wildtomaten und Zwergtomaten können Sie auf diesen Schritt verzichten. Die Geiztriebe sind neue Verzweigungen, die seitlich zwischen den Blütenständen und Blätter herauswachsen. Junge Geiztriebe lassen sich ganz einfach herausbrechen, ältere sollten mit einer scharfen Schere herausgeschnitten werden. Aus großen Geiztrieben können Sie ganz einfach eine neue Tomatenpflanze ziehen. Stellen Sie den Trieb in ein Glas sauberes Wasser und lassen Sie ihn für einige Tage wurzeln, bevor Sie ihn in lockere Gartenerde einsetzen. So schnell wie sich die Tomaten im Juni entwickeln, so viel Dünger benötigen Sie auch. Neben einem Langzeitdünger aus handelsüblichem Gemüsedünger oder reifem Kompost können Sie Ihren Tomaten alle zwei Wochen eine zusätzliche Portion Flüssigdünger mit dem Gießwasser geben.
Kartoffeln anhäufeln
Optimalerweise häufeln Sie ihre Kartoffeln zweimal an. Früh gesetzte Kartoffeln werden das erste Mal im Mai angehäufelt und das zweite Mal im Juni. Haben Sie Ihre Kartoffeln erst im Mai gesetzt, können Sie lediglich einmal im Juni anhäufeln. Lockern Sie dazu die Erde zwischen den Kartoffelreihen kräftig und schieben Sie die Erde von beiden Seiten an die Kartoffeln, sodass nur noch eine grüne Spitze zu sehen ist.
Richtig gießen
Wer eine reiche Gemüseernte haben will, muss seine Pflanzen in trockenen Perioden mit zusätzlich Wasser versorgen. Gießen Sie selten, aber reichhaltig. Der beste Zeitpunkt dafür ist der frühe Morgen. Abends können die Pflanzen nur schlecht abtrocknen und das leistet Krankheiten Vorschub. Auch Schnecken fühlen sich auf dem feuchten Boden wohl und tun sich nur allzu gerne an ihrem zarten Gemüse gütlich.
Erntezeit
Während im Mai schon das erste junge Gemüse geerntet werden konnte, geht es jetzt richtig los. Die Beerenfrüchte reifen, Rote, Weiße und Schwarze Johannisbeeren, Himbeeren und Stachelbeeren. Auch frühe Kirschsorten wollen gepflückt werden. Zusätzlich können Salate, Erbsen, Dicke Bohnen, Radieschen, Navetten, Spinat, Kohlrabi und die ersten zarten Karotten und Rote Beete geerntet werden. Mit erntereifen Gemüsesorten wie Spinat, Salat oder Radieschen sollten Sie sich nicht zu viel Zeit mit der Ernte lassen. Heißes und trockenes Wetter lässt sie Pflanzen in die Blüte gehen, wodurch sie ungenießbar werden.
Unkraut jäten
Im Juni haben Unkräuter wie Disteln noch keine Samen, aber schon Blüten gebildet. Das ist der beste Zeitpunkt, um die lästigen Pflanzen zu entfernen. Die Kraft der Pflanze steckt im Juni in der Blüte und nicht in der Wurzel, sodass das Jäten mitsamt der Wurzel einfacher fällt und der Erfolg nachhaltig wirkt.
Blütezeit verlängern
Entfernen Sie abgeblühte Blütenstände. Durch den Rückschritt wird die Pflanze angeregt, anstatt Samen weitere Blüten hervorzubringen. Das funktioniert bei Rosen, Balkonblumen wie Geranien, aber auch viele Stauden wie Rittersport oder Hortensien blühen nach dem Schnitt ein zweites Mal.
Johannistag - Ende der Spargel und Rhabarbersaison
Der 24. Juni, Namenstag von Johannes dem Täufer, läutet das Ende der Spargel- und Rhabarbersaison ein. Die Stauden benötigen Erholung, um im nächsten Jahr wieder frisch austreiben zu können. Zudem beginnt der Rhabarber mit kürzeren Tagen höhere Mengen an gesundheitsschädlicher Oxalsäure zu bilden und sollte besser nicht mehr verzehrt werden. Sowohl Spargel aus auch Rhabarber benötigen viele Nährstoffe und müssen nach dem Johannistag gedüngt werden.
Aussaaten im Juni
Auch wenn das Gemüsebeet zurzeit ziemlich voll zu sein scheint, sollten Sie jetzt schon für den Herbst vorsorgen. Doch auch einige schnell reifende Gemüsesorten können noch ausgesät werden wenn anderes Gemüse abgeerntet ist.
Diese Gemüsearten können im Juni ausgesät werden
Rote Beete, Zwiebeln, Buschbohnen, Salat, Endivien, Radieschen, Winterlauch, Knollenfenchel, Rettich, Kohlrabi, Zuckerhut, Radicchio, Sprossenbrokkoli, Blumenkohl, Grünkohl, Rotkohl, Erbsen
Einjährige Blumen
Ringelblume, Wicke, Schleierkraut, Elfenspiegel, Kapuzinerkresse, Schmuckkörbchen, kalifornischer Mohn
Zweijährige Blumen und winterharte Stauden säen
Vergissmeinnicht, Geranien, Silberblatt, Goldlack, Gänseblümchen, Stockrose, Fingerhut, Stockrosen, Marienglockenblumen, Bartnelken
Pflanzen im Juni
Alles, was Ende Mai nach draußen gepflanzt werden darf, sollte bis spätestens Anfang Juni an seinem finalen Platz im Garten stehen. Blumenkohl, Tomaten, Chili, Paprika, Physalis, Aubergine, Bohnen, Sojabohnen, Mais, Blumen, Gurken, Kürbis, Zucchini, Mexikanische Minigurke, Lauch, Brokkoli, Knollenfenchel, Salat, Rosenkohl
Blumenzwiebeln für den Herbst und Sommer
Dahlien, Gladiolen, Lilien, Blumenohr, Herbstzeitlose, Herbstkrokusse, Herbstgoldbecher, Alpenveilchen, Sternbergia
Blumenkohl pflegen
Früh gesetzte Blumenkohlpflanzen beginnen jetzt mit der Kopfbildung, damit dieser schön weiß und sauber bleibt, werden die inneren Blätter über den Kopf geknickt, damit dieser bedeckt ist.
Das ist im Gewächshaus zu tun
Im Gewächshaus können im Juni schon die ersten Tomaten, Paprika und Auberginen geerntet werden. Doch damit das Erntevergnügen ungetrübt bleibt, müssen Sie Ihre Pflanzen ganz genau im Auge behalten. Gerade im Gewächshaus fühlen sich Schädlinge wie Weiße Fliegen, Blattläuse oder Spinnmilben an Gurken pudelwohl. Bevor Sie zur chemischen Keule greifen, probieren Sie es einmal mit Nützlingen. Die Schlupfwespe Encarsia famosa macht den kleinen Plagegeistern schnell und komplett biologisch den Gar aus und Sie können die kleinen Tierchen bequem online bestellen. Sorgen Sie für eine gute Tomatenbefruchtung, indem Sie die Gewächshaustür tagsüber offenlassen und so Insekten die Möglichkeit bieten, an die nektarreichen Blüten zu kommen. Schütteln Sie ihre Tomaten zwei bis dreimal wöchentlich, so stellen Sie einen guten Fruchtansatz sicher. Verzichten Sie bitte auf den Kauf von gezüchteten Hummelvölkern für Ihr Kleingewächshaus, der Einsatz ist unnötig und kann durch eingeschleppte Krankheiten die wilde Hummelpopulation gefährden.