Haussperling (Passer domesticus)
Auch bekannt als Hausspatz
Der Haussperling ist ein Vertreter der Familie der Sperlinge und bereits seit etwa 10.000 Jahren als Kulturfolger fest mit dem Menschen verbunden. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es Haussperlinge weltweit überall dort, wo Menschen siedeln. Schätzungen gehen davon aus, dass heute etwa 1,6 Milliarden Haussperlinge auf der Erde leben. Dennoch ging besonders in Westeuropa der Bestand zuletzt deutlich zurück, sodass der kleine Vogel heute auf der Vorwarnliste bedrohter Arten zu finden ist.
Das Gefieder des Haussperlings ist in unterschiedlichen Brauntönen gehalten und besonders bei den Männchen sehr kontrastreich. Der Unterschied zu dem sehr ähnlich aussehenden Feldsperling ist über eine Eselsbrücke gut zu merken: Der Haussperling hat eine graue Kappe. Grau wie der Beton in der Stadt. Feldsperlinge haben eine braune Kappe. Braun wie die Erde auf dem Feld. Im Gegensatz zu den Feldsperlingen sind Haussperlinge ausschließlich in der Nähe von menschlichen Städten und Dörfern zu beobachten. Dort besiedeln sie unter anderem Parks, Gärten, Stadtzentren, Einkaufszentren oder Flughafengebäude. Bei der Nahrungssuche sind sie oftmals nicht sehr wählerisch und ernähren sich an Biergärten, Straßencafés und Imbissbuden von Essensresten. Als Körnerfresser sind ihre natürlichen Nahrungsquellen in erster Linie Sämereien. Dabei bevorzugen sie Kulturgräser wie Gerste, Weizen und Hafer. Nur in der Brutzeit stehen zusätzlich Insekten auf dem Speiseplan. Obwohl Haussperlinge sich gerne von Brotkrumen und heruntergefallenen Pommes ernähren, ist diese Nahrung für die kleinen Sperlinge nicht sonderlich gesund. Aus diesem Grunde sollte darauf geachtet werden, eine Futterstelle, die von Haussperlingen das ganze Jahr über rege besucht wird, mit einem hochwertigen Zusatzfutter auszustatten.
Der Haussperling mag am liebsten:
Körner- und Weichfutter
Geschälte Sonnenblumenkerne
Geviertelte Erdnüsse
Meisenknödel und -ringe
Die Reviere von Haussperlingen sind recht klein, sodass der Aktionsradius der Tiere meist unter 50 m um ihrem Nistplatz liegt. Dabei leben sie häufig in Gruppen und nisten dicht beieinander. Durch ihre Standorttreue lassen sich Nester der Tiere schnell ausmachen und bieten eine gute Gelegenheit, die wenig scheuen Vögel bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachten zu können. Haussperlinge nisten bevorzugt in Höhlen und Spalten und suchen sich oft passende Nischen an Gebäuden, Nistkästen oder alte Spechthöhlen. Nur wenn sie dort nicht fündig werden, bauen sie freie Nester in Bäumen, die zum Schutz vor Räubern mindestens 3 Meter über dem Boden liegen. Weibliche Haussperlinge brüten oft dreimal pro Jahr und legen jeweils 4-6 Eier. Die Jungen schlüpfen nach spätestens 2 Wochen und werden zwischen 2 und 3 Wochen im Nest von ihren Eltern gefüttert. Im Notfall springen andere Tiere der Gruppe ein und kümmern sich um den fremden Nachwuchs. Die kleinen Haussperlinge fressen zunächst Insekten, hauptsächlich Raupen. Erst zum Ende der Fütterungszeit durch die Altvögel nimmt die vegetarische Kost auf ihrem Speiseplan zu. Nach dieser Zeit verlassen die Jungen flugfähig das Nest und sind nach weiteren 1-2 Wochen komplett selbstständig.
Haussperlinge baden sehr gerne und häufig in Staub oder Wasser, wobei sie manchmal beides direkt hintereinander machen. Dabei hinterlassen sie auf feinem Boden oder in Sand typische kreisrunde Mulden. Durch das Bad pflegen die kleinen Vögel ihr Gefieder und befreien es von lästigen Parasiten.
Futtertyp
- Körner- oder Samenfresser
Was frisst diese Art an der Futterstelle am liebsten?
- Weichfutter
- Geviertelte Erdnüsse
- Meisenringe
- Meisenknödel
- Körnerfutter
- Geschälte Sonnenblumenkerne