Singdrossel (Turdus philomelos)
Die Singdrossel gehört wie die Amsel zur Familie der Drosseln und weist bei etwas kleinerer Größe einen ähnlichen Körperbau auf. Ihr Gefieder ist in unterschiedlichen Beige- und Brauntönen gehalten, wobei die Bauchseite charakteristischerweise sehr hell ist und zahlreiche dunkle Flecken zeigt. Ein Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Tieren ist nicht erkennbar. Singdrosseln sind ursprünglich Waldvögel, die sich besonders in Nadel- und Mischwäldern wohlfühlen. Da sie aber wenig scheu sind, sind sie in der Nähe von Wäldern auch häufige Besucher in Parkanlagen und Gärten und können dort teilweise sogar bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachtet werden.
Natürlicherweise ernähren sich Singdrosseln bevorzugt von Insekten und Würmern. Um diese zu finden, hüpfen sie über den Boden und stochern mit ihren spitzen Schnäbeln in der Erde oder zwischen gefallenem Laub. Besonders interessant ist ihre Vorliebe für Schnecken. Dabei bevorzugt die Singdrossel Bänderschnecken, die durch ihr gestreiftes Gehäuse den meisten Menschen bekannt sind. Um an das schmackhafte Fleisch der Schnecken zu gelangen, greift die Singdrossel das Schneckenhaus und zerschlägt es auf einem glatten Stein. In ihrem Revier verwendet eine Singdrossel immer wieder denselben Stein und fliegt ihn gezielt zum Knacken ihrer Beute an. Ein derart verwendeter Stein wird in der Fachwelt „Drosselschmiede“ genannt. Dort finden wir oftmals die Überreste zerbrochener Schneckenhäuser und fragen uns, was dort passiert ist. Im Sommer fressen Singdrosseln als Weichfutterfresser gern auch Beeren, Obst oder feine Sämereien und können häufig an einer Futterstelle beobachtet werden. Da die Singdrossel allerdings auf tierische Nahrung angewiesen ist, verlässt sie uns im Oktober und fliegt gen Mittelmeer. Ende Februar ist sie meist einer der ersten Zugvögel, der aus dem Winterquartier in Südeuropa zurückkommt.
Die Singdrossel mag am liebsten:
Mehlwürmer
Beeren und Früchte
Feine Sämereien
Meisenknödel und Energieblöcke
Singdrosseln bauen ihr Nest einige Meter über dem Boden in dichtem Blätterwerk von Bäumen oder großen Sträuchern. In der Regel legen sie pro Sommer 2 mal 4 Eier, sodass ein Singdrosselpaar etwa 8 Jungtiere pro Jahr großziehen kann. Durchschnittlich 2 Wochen nach dem Schlüpfen verlassen die noch flugunfähigen kleinen Singdrosseln das Nest und verstecken sich einzeln als sogenannte Ästlinge im dichten Astwerk. Dort werden sie weiterhin fürsorglich von ihren Eltern gefüttert. Durch die Verteilung wird verhindert, dass Raubtiere wie z. B. der Marder sich eine gesamte Brut schnappen kann.
Die Singdrossel macht ihrem Namen ganze Ehre und bezaubert den geneigten Zuhörer schon vor Sonnenaufgang mit ihrem melodiösen Gesang. Dieser kann über eine halbe Stunde ohne Pause anhalten und ist äußerst abwechslungsreich. Am Abend ist die Singdrossel oftmals der letzte Vogel, der kurz nach dem Sonnenuntergang den Tag verabschiedet.
Futtertyp
- Weichfutterfresser
Was frisst diese Art an der Futterstelle am liebsten?
- Mehlwürmer
- Meisenknödel
- Beeren und Früchte
- Feine Sämereien
- Energieblöcke