Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
Rotkehlchen gehören zu den beliebtesten Vögeln in Deutschland. Auch deswegen wurde der gedrungene kleine Vogel mit der markanten rotorangen Kehle im Jahr 2021 zum zweiten Mal zum „Vogel des Jahres gewählt“. Das erste Mal bekam er diesen Titel 1992. Der natürliche Lebensraum von Rotkehlchen ist ursprünglich der Wald, wo es sich gerne im nicht zu dichten Unterholz versteckt. Mit der Zeit haben sich Rotkehlchen allerdings auch in Parks, Gärten und auf Friedhöfen angesiedelt und zeigen sich den Menschen gegenüber wenig scheu. Einzig große freie Flächen werden von Rotkehlchen gemieden, da sie immer einen Rückzugsort in Sichtweite benötigen.
Mit ihren feinen und spitzen Schnäbeln gehören Rotkehlchen zu den Weichfutterfressern und sind häufig dabei zu beobachten, wie sie Rasenflächen, gehäuftes Laub oder Blumenbeete nach nahrhaften Insekten und Würmern absuchen. Daneben ernähren sie sich von Früchten, Beeren und weichen Samen. Insbesondere Liguster bietet bei dichtem Wuchs nicht nur ein sehr begehrtes Futter, sondern auch einen Ort zum Verstecken oder Nisten. Futterstationen werden von Rotkehlchen vor allen Dingen im Winter angeflogen, wenn feine Saaten auf ihrem natürlichen Speiseplan stehen. Aber auch im Sommer können insbesondere getrocknete Insekten wie Mehlwürmer den natürlichen Speiseplan artgerecht ergänzen.
Das Rotkehlchen mag am liebsten:
Fett- und Weichfutter
Feine Sämereien und Körner
Geviertelte Erdnüsse
Mehlwürmer
Rotkehlchenpaare brüten meist zwei Mal pro Jahr. Für ihr Nest suchen sie einen trockenen Ort, der häufig direkt am Boden ist. So finden sich Rotkehlchennester in Wurzelwerk oder hohlen Baumstümpfen. Nicht selten bauen Rotkehlchen ihr Nest in Eimern, Dosen oder Schuhen, wenn diese nur lange genug auf dem Boden liegen. Rotkehlchennester können aber auch deutlich höher in Mauerlöchern, Gartenschuppen oder unter Hausdächern gefunden werden. Hier können die Tiere gut bei der Aufzucht ihrer Jungen beobachtet werden. Die erste Woche nach dem Schlüpfen bleibt die Mutter immer im Nest und verteidigt ihren Nachwuchs vehement auch vor deutlich größeren Angreifern. In der zweiten Woche können die Kleinen das Nest bei Gefahr selbst verlassen und sich verstecken, bleiben aber bevorzugt noch im Nest. In der dritten Woche können die kleinen Rotkehlchen dabei beobachtet werden, wie sie erste Erkundungsspaziergänge machen. Sie sind noch flugunfähig, werden aber von den Eltern weiterhin regelmäßig gefüttert und umsorgt. Junge Rotkehlchen sollten bitte nicht zur vermeintlichen Rettung eingefangen werden. Zur Unterstützung kann an heißen Tagen lediglich eine flache Schale mit frischem Wasser auf den Boden gestellt werden.
Rotkehlchen baden das ganze Jahr über sehr gerne und erfreuen sich stets an einer flachen Wasserschale im Garten. In den Morgenstunden können sie außerdem häufig dabei beobachtet werden, wie sie ihr Gefieder im Morgentau reinigen. Der Gesang des kleinen Singvogels ist den ganzen Tag und manchmal sogar in der Nacht zu hören. Insbesondere in belebten Städten neigen Rotkehlchen dazu, auch in der Nacht zu singen. Hier vermuten Ornithologen, dass die kleinen Vögel am Tage von ihren Artgenossen häufig nicht ausreichend gehört werden und sich diese Nische für eine bessere Kommunikation gesucht haben. Auch wurde schon beobachtet, dass Rotkehlchen im Schein von Straßenlaternen auf nächtliche Insektenjagd gehen.
Futtertyp
- Weichfutterfresser
Was frisst diese Art an der Futterstelle am liebsten?
- Fettfutter
- Weichfutter
- Geviertelte Erdnüsse
- Mehlwürmer
- Körnerfutter
- Feine Sämereien